1876 / 57 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Mar 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Bemerkungen. 1) Die Reihenfolge der Eisenbahnen ist nach der Größe der mittleren Verhältnißzahl (geometr. Mittel) zwischen der auf je Eine Verspätung der Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten Züge auf eigener Bahn entfallenden Anzahl von Zügen dieser Gattungen und der auf je Eine Verspätung entfallenden Zahl der von diesen Zuggattungen zurückgelegten Achskilometer bestimmt (Col. 34, 35 u. 36).

2) Es entfällt: a. die größte Zahl der beförderten Züge auf die Sächsischen Staatsbahnen mit 22,859 Zügen (lfde. Nr. 50, Col. 5 10); b. die größte Zahl der zurückgelegten Achskilometer aller Züge auf die⸗ selbe Bahn mit 56,076,330 Achskilometern, und der Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten Züge mit 10,270,757 Achskilometern (lfde. Nr. 50, Col. 31 und 32); c. die größte Leistung pro Kilometer Bahn⸗ länge auf die Niederschlesisch⸗Märkische Bahn mit 52,000 Achskilo⸗ metern (lfde. Nr. 22, Col. 33).

3) Durchschnittlich beträgt: a. die auf jeden Kilometer Bahn⸗ länge von der Gesammtsumme der Achskilometer entfallende Zahl 23,600 Achskilometer (Col. 3, 31 und 33); b. die mittlere Verhältnißzahl wischen der auf je Eine Verspätung entfallenden Zugzahl und der auf je

ine Verspätung entfallenden Zahl von Achskilometern 2984 (Col. 34, 35 und 36). 4) Die größte Fahrgeschwindigkeit (incl. Aufenthalt auf den

Stationen) haben: a. von den Courier⸗ und Schnellzügen diejenigen der

Magdeburg⸗Halberstädter Bahn mit 58 Kilometern pro Stunde Fahrzeit

(lfde. Nr. 14, Col. 38); b. von den Personenzügen diejenigen der Ober⸗ lausitzer und Cottbus⸗Großenhainer Bahn mit 42 Kilometern pro Stunde Fahrzeit (lfde. Nr. 45, Col. 39); e. von den gemischten Zügen die⸗ jenigen der Eutin⸗Lübecker Bahn mit 32 Kilometern pro Stunde Fahr⸗ zeit (lfde. Nr. 54, Col. 40).

5) Durchschnittlich legen pro Stunde Fahrzeit incl. Aufenthalt auf den Stationen zurück: a. Courier⸗ und Schnellzüge 46 Klm., b. Per⸗ sonenzüge 33 Klm., c. gemischte Züge 24 Klm. (Col. 38, 39 u. 40).

6) Die Zahl der zurückgelegten Achskilom. ist von den Verwaltungen sühe Nr. 1, 4, 19, 25, 30, 46 und 54) nach approximativem Ueber⸗ chlage, von allen übrigen Verwaltungen nach genauer Berechnung angegeben.

7) Von den Gesammtverspätungen in Col. 22 —27 sind 19,109 Minuten bei 337 Verspätungen durch Schneefall hervorgerufen wor⸗ den. Verhältnißmäßig am stärksten litt hierbei die Pünktlichkeit der Beförderung 1“ 8

.32*

bei der lfd. Nr. 1 ( Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗Bahn) 1859 206 . 24Oberschlesische 28 11395 3 (Breslau Warschauer 1 216 5 4 Posen Creuzburger

Minut. bei Versp. Zügen.

1185 10 829 19 1009 8 246 10

) 5259

Bahn) 7 (Breslan⸗Schweidn.⸗Freib. .) 9 (Chemnitz⸗Aue⸗Adorfer u81 „16 (Magdeburg⸗Leipziger . ) 22 (Niederschlesisch⸗Märkische

der lfd. Nr. 5 (Oels⸗Gvesener 2

8j bei der lfd. Nr. 6 (Chemnitz⸗Komotauer Bahn) sind 196 Mi⸗ nuten Verspätung bei 5 Zügen durch Betriebsstörung in Folge einer

Dammrutschung; Minut. bei inut. bei Versp. Zügen 2040 23 1309 22 788 18 17

9) Bei der lfd. Nr. 2 (Oberschles. Bahn) sind 14 (Magd. Halbst. B.) 12 (patbchen P. 8 20 (Ostpreuß. Südb.) 540 5 8 22 (Niederschl.⸗Mrk. B.) 876 14 durch Maschinendefekte; 5

.10) Bei der laufenden Nr. 11 (Ostbahn) sind 435 Minuten Ver⸗ spätung bei 18 Zügen durch die Dampfheizung;

11) Bei der lfd. Nr. 1 (Rechte Oderufer⸗Bahn) sind 256 Minu⸗ ten Verspätung in 43 Fällen durch den Ersatz von Achsbuchsbolzen

hervorgerufen worden.

AAiichtamtliches.

Paris, 6. März. (W. T. B.)

den gestern stattgehabten Nachwahlen zur Deputirten⸗ kammer sind bis jetzt 46 bekannt. Unter den Gewähl⸗ ten sind 24 Republikaner und Radikale, 10 Bonapar⸗ tisten, 3 Legitimisten, 9 Konservativ⸗Konstitutionelle. Im 8. Arrondissement von Paris wurde der Herzog v. Decazes gewählt, der 7238 Stimmen erhielt, während sein Gegen⸗ Kandidat Raoul Duval (Bonapartist) es nur auf 3474 Stim⸗ men brachte; die übrigen im Departement der Seine Gewählten sind Tirard, Spuller, Frébault, Casse, Farcy, Allain Targé, Bamberger, Tallandier und Deschanel, sämmtlich Republikaner. Im Departement der Eure erhielt Raoul Duval die Majorität. Unter den übrigen Gewählten befinden sich von Seiten der Ra⸗ dikalen Raspail, Naquet, Duportal und Lockroy.

Vormittags. (W. T. B.) Unter den nunmehr bekannten 80 Resultaten der Stichwahlen zur Deputirtenkammer sind 38 Republikaner, 26 Bonapartisten und 16 Konservative. Unter den gemählten Bonapartisten befinden sich Lérome David, Jan⸗vier de la Motte, La Fouconnerie, unter den Legitimisten Laroche⸗ foucauld⸗Bisaccin und de Mun.

Gambetta hat am 28. v. M. in Lyon eine Rede gchalten, in welcher die heutige politische Lage Frankreichs und das Verhältniß der französischen Republik zu den übrigen Völ⸗ kern und Staatsgewalten Europas in eingehender Weise besprochen wird. Wir theilen die Rede ihrem wesentlichen Inhalte nach mit:

„Heute, meine Herren, wo Sie in diesem Lande und in den ver⸗ tretenden Versammlungen die Majorität geworden sind, ist es noth⸗ wendig, daß Sie sich die Rechte vergegenwärtigen, ebenso wie die Pflichten, welche eine solche Rolle Ihnen zutheilt. Wir müssen, Einer wie der Andere, genau wissen, wie wir uns zu verhalten haben, was wir morgen thun müssen, was wir auf übermorgen aufzuschieben haben, was wir augenblicklich vornehmen sollen, und was erst im Gegentheil durch Studium, Propaganda, Ueberredung des übrigen Theiles des Landes reifen muß. Vor allen Dingen müssen wir un⸗ tersuchen, welches die Bedürfnisse sind, denen augenblicklich genügt werden muß, und es giebt zu diesem Endzweck keinen besseren Weg, als das Land selbst zu befragen und inmitten der Kundgebungen, welchen es sich soeben hingegeben hat, zu fixiren, was es will, was es erheischt, was es zurückweist 8

Nun denn, läßt man das bei Seite, wäs ich die beiläufigen Ideen der Wahl nenne, und geht man auf den Hauptpunkt ein, wenn man wissen will, welches das Hauptmerkmal dieser Wahlen ist, so sieht man, daß das gesammte Frankreich, sich selbst gleich bleibend, im Norden und im Suͤden, in seiner Mitte und an seinen Seiten, während es seine Anhänglichkeit an die republikanische Regierung energisch ausdrückte, den klerikalen Geist im Innern und von Außen zurückweisen wollte.

Ja wohl, wenn es einen offenen, ganz klaren Standpunkt giebt, auf welchm es keinem Politiker erlaubt ist, er mag einer

artei angehören, welcher er wolle, einen Augenblick nur zu zaudern, 2 ist es dieser Standpunkt der Oppeositien, des Widerstandes des französischen Geistes wider die wahrhaft drohenden Uebergriffe, welche seit fünf Jahren von Seiten des klerikalen Geistes in unserem Lande fortwährend aufeinander folgen.

In der That überzeugte sich das Land gleichzeitig mit Europa, daß seit fünf Jahren, Dank unserem Unglück, unseren Niederlagen und auch unserer Schwäche, derjenige, welcher unter der Maske der monarchischen Partei, der Restaurationsbestrebungen für diese oder jene Dynastie, der wahre Führer der reaktionären Koalition war, der⸗ jenige, welcher der Urheber und Führer aller dieser für die Freiheit, wie für das zukünftige Gedeihen dieses Landes gefährlichen Kombina⸗ tionen war, kein anderer war, als der klerikale Geift. Und in der That, sofort wie diese Versammlung, deren Ursprung der 8. Februar 1871 ist und von der wir noch nicht gänzlich erlöst sind, trotzdem sie endlich ihrem Ende entgegen geht sofort, sage ich, nachdem diese Versammlung begonnen zu tagen, wenn man da die Akte, welche die Stimmen der Mehrzahl ihrer Mitglieder vereinigten, aufzählt, die Akte, welche ihr ihre wahre Tragweite und demzufolge ihre wahre Physiognomie verleihen, was sieht man dann?

Nan sieht, daß diejenige Politik, welche sich nicht verleugnete, daß die Politik, welche nicht einen Tag sich änderte, welche stets durch ale Min sterwechsel und die Aenderungen der gouvernementalen Kombi⸗ rationen hindurch ihr Ziel verfolgte, daß diese Politik die der Kirche ists

Es ist dies die Politik, welche, wie Sie sich erinnern, mit jener bekannten Petition der Bischöfe begonnen hat, in welcher man, ohne sich von der auswärtigen Lage Frankreichs, noch von seinem innern Zu⸗ stande, noch von seinen militärischen und sinanziellen Hülfs quellen Rechen⸗ schaft zu geben, nicht mehr und nicht weniger sagte, als daß wir unz eine Macht aufbürden sollten, welche, an den Thoren Frankreichs ge⸗ legen, in Bezug auf Marine und Landheer eine der am meisten zu fürchtenden ist, eine Macht, welche mit unserer Hülfe aus einer dritten Range zu einer zweiten Ranges geworden ist, und welche zur gegenwärtigen Stunde in der Welt eine außerordentlich wichtige, eine außerordentlich beruhigende Rolle spielt: es ist Italien, das heißt eine Macht, welche geschaffen ist, um mit Frankreich zu sympathisiren; Zta ien, das in seiner Vergangenheit mit seinen Interessen, seinem

erzen, seinen Bestrebungen, mit Frankreich stets vereinigt war;

talien, das nie etwas Anderes gewollt, als in der modernen Politik und in der Entwickelung der Ideen des Fortschrittes mit Frank⸗ reich zusammenzugehen. Dies ist die Macht, mit welcher uns voll⸗ ständig zu zerwerfen man drohte, und von der ich meine, daß wir ge⸗ schaffen sind, steis mit ihr in Freundschaft zu leben.

Und was that man nach diesem ersten Versuch? Man bildete im Herzen Frankreichs, gleich einer Liga, eine Art Vereinigung, wie sie un eren ãen religiösen Streitigkeiten des sechszehnten Jahrhunderts entehnt scheint, und wir waren bei der Bild von Spezialvereini⸗ gungen, bei Pilgerfahrten, bei Missionen, bei der Wundermacherei, bei ganzen anderzüzen von Pilgern, welche man nach dem Vatikan führte, bei der Bildung von propagandistischen Gesellschaften unter Arbeitern, unter den jungen Leuten und für die Entwickelung des ersten und des späteren Urterrichts zugegen. Und was hörte man in diesen Vcreinigungen, diesen Kongressen und Gesellschaften aus⸗ sprechen? Man vernahm, daß ma infach die Prinzipien ven 89 bürgerlich begraben müsse. G 8

rankreich.

Das ist nicht Alles. Man blieb dabei nicht stehen. Man fand in der Verwaltung die größte Hülfsbereitschaft, die größte Geneigtheit für die ungewohnte Entwickelung der religiösen Körperschaften. Man vergaß, man wußte gar nicht, daß eine frühere Gesetzgebung vorhan⸗ den war, welche für die Bildung religiöser Körperschaften gewisse Formalitäten, gewisse Garantien verlangte. Gewisse Bestimmungen sollten beobachtet werden, aber man ging über dieselben hinweg und nie hat man die Kinder des Herrn so wachsen und sich vermehren gesehen, als seit 1870. Noch mehr, man fand nicht, daß es genügend sei, diejenigen zu haben, welche auf unserem Gebiete existirten, man öffnete Frankreich noch denen, welche außerhalb waren, so daß wir der Zufluchtsort aller Jesuiten der Christenheit zu sein scheinen.

Und zur gleichen Zeit, in welcher die Verwaltung diesen außer⸗ ordentlichen, mißbräuchlichen Schutz den religiösen Orden gewährte, zur gleichen Zeit, wo sie in einem Lande der bürgerlichen und demo⸗ kratischen Gleichheit diese stets zu fürchtende Ausdehnung der reli⸗ giösen Orden begünstigte, indem sie deren Konstituirung, Entwicke⸗ lung und Erwerbungen guthieß zur gleichen Zeit verfolgte man auf das Unerbittlichste die bürgerlichen Prinzipien überall, wo die⸗ selben sich zeigten, in der Gemeinde, in der Schule, in der Justiz und sogar in der Armee.

O, meine Herren, man kann sich solchen Bestrebungen nicht hingeben, ohne daß diese die Blicke des Landes, die Europas auf sich ziehen, und als man dieses System sich entwickeln, sich vergrößern und immer tiefer in den Staat und in die Ver⸗ waltung eingreifen sah, als man es die lebendigen Quellen der durch die französische Revolntion begründeten Staatsform be⸗ drohen und seine Hand bereits nach dem bürzerlichen Gesetzbuch ansstrecken sah, als man davon sprechen hörte, daß man die bürzer⸗ liche Trauung der kirchlichen unterordnen, die Güter der todten Hand wieder herstellen, die Gleichheit der Erben antasten, den Diözesen persönliche Rechte ertheilen wollte, als man die Absicht er kannte, Frankreich in ein festes Netz zu verwickeln, und dem modernen Frankreich nur eine Freiheit zu lassen, die Freiheit, schweigend unter dem bleischweren Chorrock zu ersticken; als man sah, daß der Kampf mit genauer Sicherheit und mit Einverständniß geführt wurde, daß er nichts außer seinem Bereiche ließ in der Familie, in der Schule, in der Verwal⸗ tung, im Heere, im Parlament; oh! da erhob sich Frankreich, es hatte Furcht! Es hatte Furcht vor dem alten Regime, es hatte Furcht vor der Wiederkehr des theokratischen Geistes, welcher Alles begehrt, Alles nimmt und dem man nie genug thun wird.

Und aus diesem Grunde geschah es, daß Sie die Landbevölke⸗ rung in solcher Einmüthigkeit mit der der Städte gemeinsame Sache machen sahen, da sie dieses Mal überzeugt waren, daß sie nur einen Wächter, einen wachsamen und sicheren Beschützer zur Aufrechterhal⸗ tung der bürgerlichen Gleichh it, der bürgerlichen Ordnung, des bürger⸗ lichen Eigenthums, der bürgerlichen Ehe, der bürgerlichen, durchdie fran⸗ zösische Revolution begründeten Freiheit hätten, den Repablikaner.

Und sehen Sie, welches die schreckliche Beharrlichkeit dieses Geistes der Eroberungssucht und der kirchlichen Uebergriffe war: die reaktionären Parteien waren besiegt, ihnen widersprochen, sie auseinan⸗ der getrieben, ihre Anschläge vereitelt. Man hatte sie zur Anerkennung der Regierungsform gezwungen, es schien, als könnten diese Splitter sich nicht mehr vereinigen, um eine Koalition gegen die demokratischen Ideen zu bilden. Aber nein! Das Gegentheil trat ein und nachdem die republikanische Verfassung votirt worden, nach der Begründung der gesetz⸗ lichen Ordnung ereignet es sich, daß der klerikale Geist, der nie stehen bleibt und der seinen Eroberungen mit Kühnheit und, wenn er kann, mit offenem Banner und beim Schein der Sonne nachgeht, der ihnen unterirdisch heimlich nachgeht, wenn das Tageslicht ihm hinderlich und hemmend erscheint; daß der klerikale Geist, sage ich, sich nicht für geschlagen hielt und vor dem Verschwinden der Kammer dem künfti⸗ gen Parlament jenes traurige Gesetz über den höheren Unterricht ver⸗ macht hat, und sich so des Gipfels bemächtigte, nachdem es von der Basis durch die Primärschulen Besitz genommen und so überall die Wissenschaft vertreiben wollte, uns die Wissenschaft unser einziger Führer, unser alleiniger Vertheidiger, unsere alleinige Leuchte ist.

Ich gehe über diesen Punkt sehr schnell hinweg, da es vor einem Auditorium, wie das Ihrige, wahrhaft unnütz ist, bei demselben zu verweilen, aber alle diese Kunstgriffe, Angriffe und Uebergriffe, begangen an der Laien⸗Gesellschaft Frankreichs, an der nicht kirchlichen Gesellschaft Frankreichs, hatten die Befürchtungen Europas im höchsten Grade erregt. Jawohl, Europa sagte sich, daß diese innere Politik, dieses Aufleben des ultramontanen Geistes in Frankreich eines Tages der Ausgangspunkt einer gleich ultramontanen auswärtigen Politik, einer aus⸗ wärtigen Diplomatie werden könnte, welche gleichfalls die Gelegen⸗ heit erspähen würde, die sich in der Welt bieten würde, um nicht mehr die Völker, sondern die Glaubensbekenntnisse auf eine Seite zu stellen, und um einen Krieg herbeizuführen, in dem es sich nicht um die Vertheidigung irdischer Interessen, sondern nur darum handeln würde, die Nationen in zwei Lager zu spalten, dasjenige, welches für den Vatikan, und das, welches für die moderne Freiheit sich erklärt.

Und aus diesem Grunde geschah es, daß Europa am Taze nach den Wahlen vom 20. Februar deren Resultat freudig begrüßte, und von der Spitze von Cornouailles bis zum Ural, vom Ural bis zu den Alpen erhob sich ein Schrei, ein einmüthiger Schrei der auswärtigen

resse, welcher Farbe, welchem Lande sie auch angehören mochte:

rankreich, so fagte sich Europa, hat die Herrschaft über sich selbst wiedergefunden, wir sind sicher, daß es nunmehr seine Hand nicht mehr zu kirchlichen Zwecken bieten wird, und daß es seine Rolle, die ruhmreiche Rolle, der Vertreter der modernen Freiheit und des zeitge⸗ nössischen Fortschritts zu sein, wieder aufnehmen wird.

Von überall her, ohne Unterschied des Landes, hörten Sie diesen Hoffnungsschrei, weil Europa, nachdem wir ihm leider zu oft durch prahlerische Regierungen, wenn nicht das Recht, so doch die Gelegen⸗ heit gegeben haben, auf uns eifersüchtig zu sein, weil Europa wiederum begann, die Nützlichkeit Frankreichs in der Welt zu be⸗ greifen und sich für dieses Land zu interessiren, das arbeitsam und friedlich seit fünf Jahren die lebhaftesten Anstrengungen macht, sein Unglück zu verschmerzen. Europa interessirte sich also für Frankreich, aber nachdem seine Sympathien und seine Achtung uns wieder geworden waren, erschienen auch seine Befürchtungen wieder. Wird Frankreich, so sagte Europa, stark genug sein, sich selbst wieder zu finden, niedergedrückt, wie es gegenwärtig von seinen hohen Beamten ist, in seiner jetzigen Lage, in den Händen derer, welche sich die leitenden Klassen nennen, und welche es rückwärts zu gehen zwingen wollen, und welche ihm eine Richtung geben, die seinem Geiste und seinen wahrhaften Bestrebungen ent⸗ gegengesetzt ist. So auch haben wir seit fünf Jahren nicht auf⸗

gehört, auf der Tribüne, in den Versammlungen wenn man die⸗ selben uns nicht verbot in der Presse und auswärts, wenn wir einmal aus unserem Lande gehen mußten, zu wiederholen: Wartet, verläumdet Frankreich nicht. Glaubet seinen unwürdigen Kindern nicht, die es beschimpfen und entehren.

sich erheben, das wahre Frankreich, und ihr werdet sehen, daß es nur

einen Schrei der Freiheit und der Sympathie für die Welt aus⸗

stoßen wird.

Der Tag ist gekommen, meine Herren, und das Urtheil Euro⸗

pas hat nicht auf sich warten lassen. So auch empfinde ich das Bedürfniß zu dieser Stunde jenen fremden 8 zu danken, welche uninteressirt und ohne unsere Leidenschaften oder unsere Strei⸗

tigkeiten persönlich mitzufühlen, aber doch für die Ordnung in Europa und für den Triumph der Vernunft und der Gerechtigkeit besorgt, unser Land beobachtet, die Schritte, welche es seit fünf Jahren gethan, gezählt

haben und ihm Gerechtigkeit angedeihen zu lassen wissen, in London, in Italien, in Rußland, in Oesterreich, —in der Schweiz und ander⸗ wärts. Es ist das um so bemerkenswerther, als Elende sich finden,

Scribler, der Auswurf und das Vermächtniß des zweiten Kaiserreichs,

welche in ihren Blättern es wagen, den Schrecken zu säen, die Furcht,

wahrscheinlicherweise im Interesse von Börsenkombinationen, die man

leichter verachten als erklären kann, vor einem Auditorium an⸗ ständiger Leute auszubeuten, und welche seit einigen Tagen sich anftrengen, das Land zur Narrheit hinzutreiben. Dies Land aber ist ruhig, dieses Land, welches die Verwaltung vom 24. Mai von seinem Wege abzubringen, matt zu machen, zu demoralisiren oder einzuschüchtern nicht fähig war, dieses Land ist nicht dazu angethan, sich durch das Gebahren

sie und schreitet über sie fort. Die Abstimmung vom 5. März wird die richtige Antwort sein, welche man jenen Verläumdern der Mo⸗ ralität und des richtigen französischen Sinnes geben muß.

Aber, meine Herren, wenn der Charakter dieser Wahlen vom

20. Februar, der ein rein antiklerikaler ist, bis zu diesem Punkte der Beunruhigung Frankreichs im Innern und der Erwartung Europas

entsprochen hat, so muß man ans demselben einen Schluß, eine Lehre ziehen. Wir sind hier nicht zu dem bloßen Vergnügen ver⸗ einigt, den Triumph der Demokratie zu konstatiren, wir müssen auch zusammen Verhaltungsmaßregeln für die Zukunft aufstellen und zwar für die allernächste Zutunft.

Nun denn also, die erste Verhaltungsregel ist die, daß wir ferner der Welt die Ueberzeugung einflößen müssen, daß die französische Demokratie und darunter verstehe ich nicht eine Patei, sondern das

gesammte Frankreich sich an die Republik als an die nothwendige Form der Ordnung und des Fortschrittes hält und die Absicht hat, eine wahrhaft französische Republik zu sein, das heißt eine Republik, in ihrem eigenen Hause, eine geordnete, in sich befestigte, friedliche,

freisinnige Republik, welche vollkommen auf Proselytenmacherei und Kosmopolitismus verzichtet hat, da wohl begreift, daß anderwärts

die Völker Herren in ihrem eigenen Hause sind und daß die auswär⸗ tige Politik einer französischen Republik die Nothwendigkeit, die Ver⸗ fassung der andern Väölker, sie möge sein, welche sie wolle, zu achten mit sich bringt, fordert, gebieterisch erheischt. Weil nun Europa in dieser Weise unsere Demokratie auffaßt, hält, daß diese Demokratie von nun an nach außen hin nicht revolutionärer sein will, als im Innern, hat ein unerhörtes und neues Faktum sich vollzogen, wegen dessen man sich beglückwünschen und freuen muß und wegen dessen Sie in der Zukunft gefeiert werden: nämlich die französische Republlk wird nicht allein von den Völkern, sondern auch von Regierungen Europas als ein Pfand des

Friedens und der allgemeinen Wohlfahrt, als ein Unterpfand der

Moral für Frankreich, als ein Pfand der Ordnung und Ruhe be⸗ trachtet und daß man in Europa zum ersten Male begreift, daß

die französische Republik bestehen kann, d. h. daß die freie Regierung 1

per exellence von einem großen Volke geführt werden kann, ohne bei den seinen Grenzen benachbarten Völkern Furcht, Angst noch Schaden zu bewirken.

Diese Idee, welche noch sehr jung ist, muß ihren Weg machen, sie muß bis zu den letzten Niederlassungen unserer Bevölkerung dringen. Wir haben uns stets durch den Geist einer übertriebenen Propaganda, eines ausschweifenden Proselytismus geschadet, thun wir unsere Arbeit bei uns, für uns mit unseren Mitbürgern. Machen wir unsere eigenen Verluste wieder gut und lassen wir die übrige Welt ihren eigenen Bedürfnissen zu Hülfe kommen, ohne unsere Hülfsleistungen zu versprechen. Uebrigens haben wir für lange Zeit den andern Völkern nichts mehr zu geben, im Gegentheil, wir haben von ihnen zu nehmen. Von England haben wir die Freiheit der Presse und sein Versammlungs⸗ und Assoziationsrecht zu ent⸗ nehmen. Unsern harten Siegern haben wir den wahrhast obligatori⸗ schen Militärdienst, vereinigt mit dem wirklich obligatorischen Unter⸗ richt zu entnehmen.

Wir haben auch noch von vielen andern Völkern zu empfangen.

Machen wir also diese moralischen Eroberungen und eignen wir uns die Wohlthat dieser Erwerbungen an, ohne bei jeder Gelegenheit unsere Ideen und unsere Prinzipien nach außen verbreiten zu wollen. Wir haben nichts von diesem bis zum Aeußersten gehenden Geiste des Kosmopolitismus und der Proselytenmacherei zu erwarten und wenn wir denselben aufzugeben verstehen, so seien Sie sicher, werden wir zuerst die Sympathien der Mächte und später, was noch viel besser ist, die der europäischen Nationen uns erwerben.

Wir müssen diese Politik der Proselytenmacherei, diese Politik des zweiten Kaiserreichs, welche uns in die traurige Lage nach außen hin, in der wir uns jetzt befinden, versetzt hat, aufgeben; diese harte, düstere, mißfällige Politik der beständigen Verschwörung, diese stets unruhige, stets wache Politik, welche bald einen Streit an der untern Donau suchte, bald einen Krieg in Mexiko, dreitausend Meilen von dem Vaterland entfernt einen Krieg, den man den bestgedachten des Regenten nannte diese Politik, welche Dänemark verrieth, Deutschland herausforderte, die Schweiz und Belgien bedrohte und welche mit den Ruinen endigte, welche noch jetzt Frankreich bedecken. Diese verhängnißvolle Politik endlich, welche beinahe das Vaterland hat vom Erdboden veischwinden lassen, und welche man mit dem Namen einer Politik der Nationalitäten beschönigt. Was wir wollen, ist Frieden nach außen, Ordnung und Arbeit im Innern. Und dieses ist es, was die zeitgenössische Demokratie fordert.

Dieses hat die Nation durch seine Abstimmung vom 20. Februar kennzeichnen wollen und darum haben Sie dieselbe so einmüthig und so energisch seine Meinung autdrücken sehen a....

MX.

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ n. Kgl. prenb. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition

des Deutschen RNeichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Sfaats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

u. dergl.

2 u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 7.

8 8

cher Anz eig er. nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition“]

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sache 2. Subhastationen, Aufgebote, —ö—

von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburz, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 8

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

8

9. Familien-Nachrichten.

n. Wartet den Tag des allgemeinen 1 Stimmrechts ab, dieser Tag wird kommen und dann wird Frankreich

ren der im Solde der Reaktion stehenden Herren Schriftsteller aufhalten zu lassen. Es sieht

weil sie sich versichert

zu den nachfolgenden

am Mit auf Grund des zu stelle geschlossen, .

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8. Theater-Anzeigen. In der ee.

beilage.

1— alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 8

110481 Subhastations⸗Patent. Versteigerung im Wege der nothwendigen Subhastation.

Das dem Kaufmann Louis Ehrlich in Berlin, jetzt dessen Konkursmasse, vertreten durch den Ver⸗

walter Dielitz in Berlin, gebörige Gut Lodder, Kreises Rummelsburg, soll im Wege der noth⸗ wendigen Subhastation

am 24. März 1876, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle in Rummelsburg vor dem unter⸗ zeichneten Subhastationsrichter versteigert werden.

Das Gesammtmaß der der Grundsteuer unter⸗ liegenden Flächen ist 873 Hektar 56 Ar 20 Qu.⸗Meter

Der Reinertrag und Nutzungswerth, nach welchem das Grundstück zur Gruftd⸗ und Gebäudesteuer ver⸗ anlagt worden ist, beträgt:

Grundsteuer⸗Reinertrag 483,50 Thaler, Gebäudesteuer⸗Nutzungswerth 681

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weitige, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗ gung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, müssen dieselben zur Vermeidung der Präklusion fpätestens im Versteigerungstermine anmelden.

Der Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes können in unserm Bureau Nr. III. in den gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages

wird sofort nach Schluß der Versteigerung von dem unterzeichneten Subhastationsrichter verkündet. Bütow, üee Königliches Kreisgericht. 8 Der Subhastationsrichter.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen

118142 Submission.

Der Verkauf auf Abbruch eines 525 lfd. M langen Bretterzauues um den Lützowplatz und einer auf demselben befindlichen Anweiserbude, 12 Mtr. in Fachwerk nebst Abtritt soll im Wege

söffentlicher Submission erfolgen.

Die Submissionsbedingungen und Zeichnungen liegen werktäglich von 9 bis- Uhr eiah - Bureau Mühlenstraße 49/50 aus und sind daselbst auch die Formulare zur Aufstellung der Submissions⸗ B“ 1 8

Dieselben sind frankirt, versiegelt un i Argsäbfäft: sieg und mit der

Submission auf Abbruch des Brettzaunes

und der Auweiserbude auf dem Lützow⸗

platze bis spatestens Montag, den 13. d. Mts., 11 Uhr Vormittags, in dem genannten Bureau

abzugeben, woselbst zur bezeichneten Zeit die Eröff⸗

nung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Subhmittenten erfolgen wird 8 Berlin, den 1. März 1876.

Der Abtheilungs⸗Baumeister. Grapow.

[1922 Die Herstellung,

Bureau, Steinstraße Nr. 10, eingesehen werden.

Abdrücke der Bedingungen und Gewichtsberechnungen werden auf Wunsch ebendaselbst abgezeben.

Straßburg, 1. März 1876.

Kaiserliche General⸗Direktion der Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen.

Reichseisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen. Anlieferung und Aufstellung der eisernen Dächer fuͤr die beiden Perronhallen des Bahnhofes Metz, im Gesammtgewicht von 381,275 K. Schmiedeeisen, 25,345 K. Ganigen, 15,482 K. Stahl 1. 9. . beles in öffentlicher Submission vergeben werden. ionsoffeeten sind versiegelt und versehen mit der Aufschrift: „Offerte auf Ausführun der Perronhalle zu Metz“ bis spätestens zu dem auf Donnerstag, den 23. März, Venn ednsfipenme in unserem Geschäftslokale, auf hiesigem Stadtbahnhofe, anberaumten Termine senden, wo dieselben in Gegenwart der erschienenen Submittenten cröffnet werden. Die Bedingungen, Zeichnungen und Gewichtsberechnungen können in unserem bautechnischen

portofrei an uns einzu⸗

(C. 8/IIö.)

Reichs⸗Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen. Die Herstellung, Anlieferung und Aufstellung des eisernen Ueberbaues für eine Wegeüberführung in Sablon bei Metz im Gesammtgzewicht von 64,849 Kilogramm Schmiedeeisen, 2779 Kilogramm Guß⸗ eisen und 145 Kilogramm Stahl sollen in öffentlicher Submission vergeben werden.

DOfferten sind bis zu dem am Donnerstag, den 23. März, Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslokale auf hiesigem Bahnhofe anberaumten Termine verstegelt und mit der Aufschrift: „O fferte für die Wegeüberführung bei Metz“ portofrei an uns einzusenden.

Die Bedingungen, Zeichnungen und Gewichtsberechnungen können in unserem bautechnischen

Bureau, Sleinstraße 10, eingesehen werden. Straßburg, 1. März 1876.

Kaiserliche General⸗Direktion der Eisenbahnen in Elsaß ⸗Lothringen.

ozentige

4

2. 2 1

5

[11831) Submission.

Das unterzeichnete Regiment bedarf pro 1876: blaue do.

(ächt indigo) 75 weiße Hosenleinwand 75 Futter⸗Callicot 75 Unterhosen⸗Callicot Segelleinwand zu

Hosen

Segelleinwand zu Brotbenteln

blaugestreiften Hem⸗ den⸗Callicot

blaugestreiften Hem⸗ den⸗Callicot

Jackendrillich

Kragendrillich

. weißen Futterboy

Wattirleinwand

300 2140 4380 2200

200

Wachstuch Steifleinwand.

von Leinwand und Callicot⸗Materialien“

bis 12. März er., 1

vhen scden.

oder schriftlich, in letzterem Falle gegen Kopialien⸗

Erstattung, im Zahlmeister⸗Bureau, Breslauerftraße Nr. 10 zu erfahren.

astegnin, den 1 18 önigs⸗Greuadier⸗Regiment (2. Westpreußi⸗

sches) Nr. 7.

Die Bekleidungs⸗Kommission.

Königliche Westfälische Eisenbahn. [1920] Ottbergen⸗Northeim. Die Erd⸗ und Mauerarbeiten des Looses VIII.

Die Submissions⸗Bedingungen liegen im Bureau des Unterzeichneten zur Einsicht 8 können auch gegen fco. Einsendung von 2,25 von demselben 1u“ Mfcdene . Submissions⸗Termin zur Abgabe von Offer Sonnabend, 25. k. Mts. Uslar, den 29. Februar 1876. Der Abtbeilungs⸗Baumeister b Lindemann.

Submissions⸗Verding.

[18961

8

hiesigen Regierungsbezirk sollen: 8 28 Stück Schilder geliefert werden. Diese Schilder erhalten die Aufschrift „König⸗

Für die Strandämter und Strandvoigteien im

Verstegelte Angebote nebst Proben, auf der Adresse b b mit dem Vermerk „Offerte auf die Lieferung Allgemeine Unfall⸗Versicherungs⸗Bank

sind ¹. Vormittag 10 Uhr, franco [1904] Lieferungs⸗Bedingungen sind mündlich

raldischen Adler in einer Breite von 0,4 M. eine öhe von 0,8 M.

Uhe H

circa 5 M cter graue Futterleinwand 75 cm. breit. Zur Befestigung sind die erforderlichen Mauer⸗

haken mitzuliefern.

Submittenten haben ihre Offerten nebst einer Zeichnung der Schilder (resp. Probeschild) uns ver⸗ siegelt und portofrei mit der Aufschrift:

8 Strandamtsschilder bis zum Sonnabend, den 18. März d. J. ein⸗ zureichen. . 1

Die Eröffnung der Offerte geschieht am Dienstag, den 21. März, Morgens 11 Uhr, im Sitzungszimmer unserer Abtheilung.

Submittenten sind 4 Wochen (vom Eröffnungs⸗ termin) an ihre Offerte gebunden.

Königsberg, den 27. Februar 1876. Königliche Regierung. Abtheilung des Innern.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

in Leipzig.

Der Vorschrift des §. 24 der Statuten gemäß bringen wir hiermit zur Kenntniß der Bank⸗Mit⸗ glieder, daß der Aufsichtsrath die Beiträge für das II. Semester 1875 für die Gefahren⸗Klassen

A. B. C. 1I. auf 1 59 3 1 27 1 388 85 auf 1 29 4 1 93 3 1 21 59 pro Kopf des versicherten Arbeits⸗ und Betriebs⸗ Personales festgesetzt hat.

Die verehrlichen Bank⸗Mitglieder ersuchen wir, diese ihnen durch Cirkulair noch besonders bekannt

erstere im Betrage von ca. 66,000 Kubikmetern, gegebenen Beiträge b sollen in öffentlicher Submission vergeben werden längstens bis 31. März cr.

an die im Zahlungs⸗Aufforderungs⸗Schreiben bezeich⸗

9

lich Preußisches Strandamt Eö] weise Strandvoigtei“ mit dem Namen des

(C. 9,III.)

betreffenden Strandamts (Strandvoigtei) um den!

PhRos P

wovon der mit 9,700,000

Hamburgische Staats

8 vom Jahre 1835, im Nominalbetrage von 20,000,000 Mark Deutsche Reichswährung,

Mark Deutsch

zur öffentlichen Subskription gelangt,

ECTUsS.

Restbetrag e Reichswährung

negociirt durch

die Norddeutsche Bank in Hamburg,

L. Behrens & Söhne in Ham

burg,

M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M, die Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft in Berlin.

Die Schuldverschreibungen sind auf den Inhaber ausgestellt und bestehen aus

Bedingungen zum Course von 94¼½ 8 Hamburg, Frankfurt a. M. und Berlin, im März 1876.

Stücken zu je Mark 3000, 1500, 1000 und

versehen mit halbjährlichen, am 1. März und 1. September fälligen Zinscoupons nebst Talons. Dieselben werden auf Wunsch des Inhabers von der F 1 Die Schuldverschreibungen werden in halbjährlichen Terminen mit vier Prozent für's Jahr verzinst, sind Seitens der Inhaber unkündbar, sechsmonatlicher Kündigung stetshin im Nennwerth eingelöst werden. daß jährlich mindestens drei fünftel Peozent des Anleihebetrages,

Mark sol bei den nachstehenden Bankfi L. Behrens & Söhne in Hamburg,

300,

rmen:

bei der Norddeutschen Bank in Hamburg,

M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M.,

der Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft in Berlin,

Allgemeinen Deutschen Kredit⸗Anstalt in Sfipsig, v“ 6 der Allgemeinen Deutschen Kredit⸗Anstalt in Dresden, M. J. Frensdorff & Co. in Hannover,

der Oldenburgischen Spar⸗ und Lei

Art. 1.

1 Die Subsfkription findet gleichzeitig statt:

1) bei der Norddentschen Bank und L. Vehreus & Söhne in Hamburg,

hbank in Oldenburg,

d zur öffentlichen Substription aufgelegt werden.

neten Zahlungsstellen zu entrichten. Leipzig, den 1. März 1876. 8

Der Vorstand.

Peucker. Körner. Fraucke.

v „Im Juni 1846 ist bei dem Brande in Guttentag die meinem inzwischen verstorbenen Ehemanne, dem Königlichen Hof⸗Kommissions⸗Rath Louis; Sachs, ge⸗ hörige polnische Partial⸗Obligation Serie 546 Nr. 54553, über Florins 500 lautend, abhanden ge⸗ kommen.

Als Universalerbin meines Ehemannes habe ich bei der Bank von Polen die Amortisation besagter Obligation beantragt, was ich hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntniß bringe.

Guttentag, den 10. Februar 1876.

Henriette Sachs.

Anleihe

ebeb Füct und auf Inhaber geschrieben

b t 8 unen aber Seitens der Schuldnerin nach vorausgegangener

Ihre Tilgung zum Nennwerth soll längstens in 52 Jahren, vom 1. September 1876 an gerechnet, vollendet sein und 89 Weise 88en

ei fünf des I sammt den auf die heimgezahlten Kapitalbeträge entfallenden Zinsen zur Tilgung verrn

Loos bestimmt werden. Die Ziehung findet jährlich am 1. Juli, zuerst am 1. Juli 1876, und die Auszahlung am darauf folgenden 1. September, also b Die Zahlung der Zinsen, sowie die Einlösung der nach geschehener

der Norddeutschen Bank in Hamburg, bei dem Bankhause M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. N

Der Restbetrag von 9,700,000

vendet und die zu tilgenden Schuldverschreibungen durch das hlun . b zuerst am 1. September 1876, statt. Ausloosung, respektive Kuͤndigung zu amortisirenden Schuldverschreibungen,

en S erfolgt in Reichswährung nach Wahl der Inhaber: bei t. und bei der Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft in Berlin

Bei der Subskription muß eine Kaution von zehn Prozent des Neminalbetrages hinterlegt

2) bei M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M,, skriptionsstelle als zuläfsig erachten wird.

3) bei der Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft in Berlin,

4) bei der Allgemeinen Deutschen Kredit⸗Anstalt in Leipzig,

5) bei der Filiale der All ³ Kredit⸗Anstalt in Dresden,

o. in Hannover, 7) bei der Oldenburgischen Spar⸗ und Leih Bank in Oldenburg

twoch, den 8. März, und Donnerstag, den 9. März 1876, in den üblichen Geschäftsstunden, diesem Prospektus gehörigen Anmeldungs⸗Formulars, und wird bei jeder Zeichnungs⸗

bald der derselben zur Auflegung üͤüberwies .“

6) bei M. J. Freusdorff

Erscheinungstag ist am 15. März 1876.

ene Betrag vollgezeichnet ist.

werden, entweder baar oder in solchen nach dem Tageskurs zu veranschlagenden Effekten, welche die Sub⸗

Art. 4. Die Subskribenten können die ihnen zufallenden Obligationen vom 15. März 1876 an gegen

Zahlung des Preises (Art. 2) abnehmen, sie sind jedoch verpflichtet: die erste Hälfte der Stücke spätestens bis 31. März 1876, die zweite Hälfte der Stücke soct Ferhflice 15. April 1876 abzunehmen. ständiger Abnahme wird die binterlegte Kaution verrechnet, resp. zurückgegeben. Für Zeichnungsbeträge nanee ist keine successive Abnahme gestattet, und sind solche spätestens bis 31. März 1876 unge⸗

ei zunehmen.

Bei voll⸗

Art. 5. Jeder Subskribent erhält über seine Zeichnung und die geleistete Kaution eine Bescheinigung,

Art. 2.

3 Der Subskriptionspreis ist auf 94 200 festgesetzt, und hat der Subfkribent die Stück⸗ zinsen für den vom 1. März 1876 laufenden Zinscoupon bis zum Tage der Abnahme der Stücke zu vergüten.

auf welcher die gegenwärtigen Bedingungen wörtlich vermerkt sind. Bei dem vollständigen Bezug der Stücke ist die Bescheinigung zurückzugeben, bei successiver Empfangnahme der Stücke (Art, 4) vorzuzeigen, um darauf die abgenommenen Seeeas abzuschreiben 8 8