11“ “ Landtags⸗Angelegenheiten. Berlin. Der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten hat der 18. Eratsgruppe des Abgeordnetenhauses eine Nachweisung der in Folge des Gesetzes vom 22. April v. J. eingestellten Leistun⸗ gen aus Staatsmitteln für römisch⸗katholische Bisthü⸗ mer und Geistliche für das Jahr 1875 übersandt. Die von dem genannten Gesetz betroffenen Staatsleistungen sind im Etat des — Kultus⸗Ministeriums unter Kap. 118 „Bisthümer und die zu den⸗ selben gebörenden Institute“, Kap. 120, Tit. 1, „Besoldungen und Zuschüsse für katholische Geistliche und Kap. 127, Tit. 3, „zur Ver⸗ besserung der äußeren Lage der Geistlichen aller Bekenntnisse und der Lehrer“ ausgeworfen. Der Jahresbetrag der eingestellten Zahlungen beträgt ad Kap. 118: 1,168,448 ℳ, ad Kap. 120: 1,194,516 und ad Kap. 27: 348,003 ℳ, zusammen 2,710,968 ℳ Es sind dagegen, weil das Gesetz erst nach dem 1. April v. J. in Kraft trat, in Wirk⸗ lichkeit nur resp. 726,497 ℳ, 852,952 und 251,332 ℳ, zusammen 1,830,779 ℳ einbehalten worden.
Zum preußischen 1876. FII.
8 (S. Nr. 59 d. Bl.)
Der Etat für das Ministerium der geistlichen, Unter⸗ rüts- und Medizinal⸗Angelegenheiten für das Jahr 1876 weist Einnahmen nach im Betrase von 1,281,854 ℳ (gegen den 1875er Etat — 82,871 ℳ), und zwar sind in Ansatz gebracht: evan⸗ gelischer Kultus mit 47,348 ℳ, katholischer Kultus mit 7478 ℳ, öffentlicher Unterricht 1,055,681 ℳ (gegen 1875 — 23,142 ℳ), Kul⸗ tus und Unterricht gemeinsam 42,599 ℳ, Medizinalwesen 109,913 ℳ (gegen 1875 — 67,662 ℳ), Centralverwaltung 18,833 ℳ. — Die Ausgaben beziffern sich etatmäßig auf 49,130,922 ℳ (gegen den vori⸗ gen Etat — 3,011,917 ℳ); davon sind dauernde Ausgaben 44,700,646 ℳ (gegen 1875 + 910,151 ℳ), einmalige Ausgaben 4,430,276 ℳ (gegen 1875 — 3,922,069 ℳ). Von den dauernden Ausgaben entfallen auf das Ministerium 724,215 ℳ (gegen 1875 + 10,800 ℳ), auf den Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten 36,900 ℳ, auf den Cvangelischen Ober⸗Kirchenrath 102,072 ℳ, auf die evangelischen Konsistorien 854,895 ℳ, auf evangelische Geistliche und Kirchen 1,256,665 ℳ (gegen den vorigen Etat + 26,490 ℳ; als künftig wegfallend sind bezeichnet 29,587 ℳ), auf Bisthümer und die zu denselben gehörenden Institute 1,242,872 ℳ, auf die katholischen Konsistorien zu Hildesheim und Osnabrück 35,145 ℳ, auf katholische Geistliche und Kirchen 1,402 964 ℳ (davon werden 19,694 ℳ als zu⸗ künfria wegfallend bezeichnet), auf die Previnzial⸗Schulkollegien 415,553 ℳ, auf die Prüfungs⸗Kommissionen 71,286 ℳ, auf die Universitäten 5,281,710 ℳ, (gegen den vorigen Etat + 104,318 ℳ es werden als „künftig wegfallend“ bezeichnet 230,336 ℳ), auf Gymnasien und Realschulen 4,421,838 ℳ (gegen 1875 + 83,814 ℳ), auf das Elementarunterrichtswesen 18,219,072 ℳ (gegen den vorigen Etat + 738 341 ℳ, davon „künftig wegfallend“ 312,036 ℳ), auf Kunst und Wissenschaft 2,438,229 ℳ (gegen 1875 + 108,423 ℳ, davon „künftig wegfallend“ 51,969 ℳ), auf Kultus und Unterricht gemeinsam 6,523,517 ℳ, auf das Medizinalwesen 1,552,032 ℳ (ge⸗ gen 1875 — 247,092 ℳ, als „künftig wegfallend“ find bezeichnet 142,952 ℳ), auf Allgemeine Fonds 121,675 ℳ (gegen den vorigen Etat + 46,675 ℳ, welches Mehr angesetzt ist zur Verstärkung der aus Grundsteuerentschädigungen gebildeten 7 Kirchen⸗, Pfarr⸗ und Schulverbesserungsfonds in der Provinz Hannever). Unter den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben finden sich u. A. angesetzt zur Fortsetzung des Dombaues in Cöln 150,000 ℳ (der vorige Etat setzte in 3 Titeln aus 753,000 ℳ), zur Regulirung der Umgebungen der Nationalgallerie in Berlin (2. Rate) 200,000 ℳ, (die Gesammtkosten werden betragen 1,260,000 ℳ, wovon durch den vorjährigen Etat bewilligt wurden 300,000 ℳ so daß noch 960,000 ℳ flüssig zu machen bleiben), zur Herstellung des Reiterstandbildes Sr. Majestät des Hochseligen Königs Friedrich Wilhelm IV. auf der großen vorderen Freitreppe der Nationalgallerie in Berlin (2. Rate) 30,000 ℳ, (die Gesammtkosten werden betragen 312,000 ℳ, davon sind durch den Etat pro 1875 bewilligt 67,000 ℳ, so daß noch zahl⸗ bar zu machen bleiben 245,000 ℳ), zur Bestreitung der Kosten für die internationale Ausstellung und den Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen in Brüssel.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 27. Fe⸗ bruar bis inkl. 4 März cr. zur Anmeldung gekommen: 174 Ehe⸗ schließungen, 795 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene, 450 Sterbefälle.
— Nach einer vorläufigen Zusammenstellung des Ergebnisses
der letzten Volkszählung im „St. A. f. W.“ hatte Württemberg am 1. Dezember 1875 1,880,804 Einwohner gegen 1,818,539 am 1. Dezember 1871. Die Bevölkerungszunahme beträgt somit in vier Jahren 62,265 oder jährlich auf 1000 8559. — Dem Kataloge der Universität Upsala für das Früh⸗ jahrssemester 1876 zufolge, besteht das Lehrerpersonal dieser Universität zur Zeit aus 30 ordentlichen und 2 außerordentlichen Professoren, 22 ordentlichen und 2 außerordentlichen Adjunkten, 48 Dozenten und 4 Exerzitienmeistern. 3 Professuren und 3 Adjunkturen sind unbesetzt. Die Anzahl der Studenten ist 1386, wovon 356 der theologischen, 136 der juristischen, 152 der medizinischen und 742 der philosophischen Fakultät angehören.
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Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Im Wissenschaftlichen Verein in der Singakademie wird am Sonnabend 5 Uhr der Professor Dr. Liebreich einen Vor⸗ trag über Heilmittel halten.
— Angesichts der Feier, welche Franken mit dem am 12. d. M. stattfindenden dreihundertjährigen Jubelfeste des Juliusspitals in Würzburg begeht, bringt die „Südd. Pr.“ folgende Reihe von Namen in Erinnerung, deren Träger als Aerzte und Lehrer aus der medizinischen Klinik des Juliusspitals hervorgegangen sind: B. Heine, C. v. Marcus, die Siebolde, C. v. T xtor, J. v. Scherer, A. Fried⸗ rich in Würzburg, Ackermann in Heidelberg, Bär in Wien, Himly und Fuchs in Göttingen, Spangenberg, Ullmann in Marburg, Dieffen⸗ hach und Schönlein in Berlin, Döllinger und Pfeuffer in München, Siebert in Jena u. A. und von den noch Lebenden: Geigel, v. Welz in Würzburg, Köster in Bonn, P. Müller in Bern, Birmer in Bres⸗ lau, Demme in Bern, Friedrich in Heidelberg, Ebert in Zürich u. A. m. Gegenwärtig zählen zu den hervorragendsten Namen der dortigen Kliniken: v. Scanzoni, v. Gerhardt. v. Rinecker, v. Linhardt, Geigel, v. Rindfleisch. Der Stiftung des Juliusspitals folgte durch denselben Fürstbischof im Jahre 1582 die Restitution der Univer⸗ sität, in Folge dessen dieselbe im Jahre 1882 gleichfalls ihre dritte Säkularfeier begeht, wozu heute schon theilweise Vorbereitungen ge⸗ troffen werden.
— Das italienische Staatsarchivwesen ist neu geordnet worden. Die „Amtszeitung“ vom 1. d. enthält die Königlichen Dekrete vom 23. Dezember v. J., welche die Ernennungen für sämmt⸗ liche Archivvorstände und Beamte des Königreichs aussprechen. Es giebt danach neun Hauptarchivare und Landesarchiv⸗Direktoren (sovrin- tendendi) für ebenso viele Hauptstaatsarchive im Römischen, in Toscana, Piemort, in der Lombardei, in Venetien, Neapel und Sicilien u. s. w. (Einen dieser Direktoren hat soeben der Tod hin⸗ weggerafft, den Ritter Theodor Toderini, Vorsteher der venetianischen Archive.) Den Direktoren sind Archivisten von vier Rangklassen bei⸗ gegeben, vier I., sechs II, vierzehn III., und achtzehn IV. Klasse, zusammen 42. Dann folgen ebenso viele Unterarchivare I. bis IV. Klasse, endlich 61 Registratoren I. bis III. Klasse, und 19 Kopisten. Das gesammte Beamtenpersonal der Staatsarchive zählt mithin 173 Angestellte. Die Namen der neun Archiv⸗Direktoren sind: Bianchi, Cantu, Cipollina, Guasti, La Lumia, Minieri, Miraglia, Ronchini
und Toderini. b Land⸗ und Forstwirthschaft.
In iden Rezierungsbezirken Gumbinnen, Danzig und Marirenwerder ist die Klage über Futtermangel eine fast allge⸗ meine, nur in den littauischen Kreisen isft im Durchschnitt so viel Futter vorhanden, daß die Viehbestände bei richtiger Eintheilung ohne jede Schädigung durchgewintert werden können. Auf die im Allgemeinen gut aufgegangenen Wintersaaten hat das frühzeitig ein⸗ getretene Frostwetter, so weit sich dies bis jetzt beurtheilen läßt, nicht schädlich eingewirkt, weil die Saaten durch eine reichliche Schneelage vor dem Erfrieren geschützt waren. — Der Gesundheitszustand der Thiere hat irgendwie bemerkenswerthe Erscheinungen nicht gezeigt. Nur in einem Kreise des Regierungsbezirks Marienwerder wurden einige Besitzer durch eine unter den Schafen in Folge der Lupinen⸗ fütterung aufgetretenen Krankheit, welchergeine große Anzahl von Thieren erlag, hart betroffen.
Paris, 8. März. In einer Versammlung der Revlaus⸗ Kommission, in welcher der bieherige Handels⸗Minister, Vicomte de Meaux den Vorsitz führte, kamen neulich zur Sprache: 1) die verschiedenen Mittheilungen, die dem Ministerium seit dem Februar 1875 zugegangen sind; 2) die Frage, ob der ausgesetzte Preis von 300,000 Fr. für Vertilgung der Reblaus Jemand zuerkannt werden kann; 3) die gegen das Umsichgreifen des Insektes zu treffenden Verwaltungsmaßregeln. Wie Hr. Porlier, Direktor der Ackerbauabtheilung, meldete, sind im Laufe des vorigen Jahres nicht weniger als 278 Vorschläge zur Vertilgung der Reblaus gemacht worden; aber die einzig wirklich neue Idee war die Kn⸗ wendung der schwefligsauren Salze auf die kranken Rebstöcke, welche denn auch überall mit bald größerem bald geringerem Erfolg versucht worden ist. Das Mittel hat sich jedoch keines⸗ wegs als untrüglich erwiesen und folglich den Preis von 300,000 Fr. nicht verdient. Die Experimente sollen fortgesetzt und namentlich im Weinberg der landwirehschaftlichen Schule zu Montpellier neue praktische Studien gemacht, sowie überdies eine Pflanzung amerikanischer Rebstöcke angelegt werden. Die Ver⸗ waltung gewährt auch für das Jahr 1876 außerordentliche Beiträge zur Bekämpfung der Phylloxera; so der Akademie der Wissenschaften 10,000, dem Comité des Herault 5000, demjenigen des Beaujelais 2000 Fr. ꝛc. Aus Anlaß der eben erwähn⸗ ten Versammlung der Reblauskommisston hat der Handels⸗ Minister an die Präfekten ein Rundschreiben gerichtet, in welchem er sie von den gefaßten Beschlüssen in Keantniß setzt, sie darauf auf⸗ merksam macht, daß der geeignetste Augenblick zur Vertilgung des Wintereies der Phylloxera mit den bereits bekannten Mitteln die Zeit zwischen dem 1. Februar und dem 1. April ist, und sie auffordert, anregend auf die Privatinitiative der Weinbaner sowohl als auf die Bildung von neuen Vereinen zu wirken.
Gewerbe und Handel.
Bei der dritten (Bau⸗) Abtheilung des Polizei⸗Präsidiums wurden der „Nat. Z.“ zufolge im Jahre 1875 3349 Bau⸗Erlaub⸗ nißscheine gegen 3471 im Jahre 1874 ertheilt. Es befinden sich unter den betreffenden Gebäuden 1092 neue Vorderhäuser, 971 Sei⸗
tengebäude, 576 Quergebäude und 32 Fabrikräume, während die übrigen Kensense auf kleinere Bau⸗Ausführungen sich beziehen. An Dampfkesseln wurden 110 gegen 124 im Jahre 1874 neu angelegt.
— In der Sitzung des Aufsichtsrathes der Rheinischen
Kreditbank
5 Mannheim vom 7. d. Mts. wurde beschlossen, der bevorst ehenden Ge
neralversammlung die Vertheilung einer Dividende
von 6 ¾ % = 40 ℳ 50 ₰ per Aktie für das verflossene Geschäfts 2
jahr vorzuschlagen.
— In einer eerntsehgen des Commerner Berg werks⸗ und Hütten⸗Aktien⸗Vereins vom 6. d. M. wurde die Bilanz von 1875 vorgelegt und die Vertheilung einer Dividende
von 8 % beschlossen. 8
— Der Verwaltungsrath der Coburg⸗Gothaischen Kredit⸗
gesellschaft hat den von der Direktion vorgelegten Abschluß für
das verflossene Geschäftsjahr genehmigt und beschlossen, eine Divi dende von 2 ½ % zur Auszahlung zu bringen. Der Bruttogewinn, nach Abzug der Depositenzinsen, Verwaltungskosten und Steuern be⸗ trägt 513,384 ℳ gleich 6,84 % des Aktienkapitals, die Abschreibungen auf Effektenkonto und industrielle Werthe belaufen sich auf 156,854 ℳ, für Delkrederekonto auf 168,500 ℳ, so daß ung 188,029 ℳ verbleiben. Der ordentliche Reservefonds der Gesell⸗ schaft beträgt 289,749 ℳ
Wien, 9. März.
zur Dividendenverthei⸗
(W. T. B.) Nach der vom österreichischen
Comité des Generalrathes der Anglobank pro 1875 festgestellten
Bilanz betragen die Gewinne 2,414,000 Fl. Hierunter befinden sich 1“ darunter 657,000 Fl.
1,306,000 Fl. an Zinses und 1,078,000 Fl. an Provisionen. Verluste beziffern sich auf 5,103,000 Fl., Effektenverluste, 968,000 Fl. Abschreibungen im Kontokorrente⸗ und Kostgeschäft, 2,873,000 Fl. Abschreibungen bei den Konsortial⸗ und
Syndikatsgeschäften der Kalusz⸗Pilsen⸗üriesener Bahn, des
Donau⸗Drau⸗ und Donau⸗Oder⸗Kanals, sowie Eperies⸗Tarnower Bahn. Das Verlustsaldo beträgt somit 2,689,000 Fl. Zu dessen Abschreibung wird der gegenwärtig 3,969,000 Fl. betragende Reservefond herangezogen und sollen aus dem letzteren außerdem zur Zahlung einer Dividende von 3 Fl. per Aktie 600,000 Fl. zur Vertheilung gebracht werden.
Verkehrs⸗Anstalten.
Nach den statistischen Nachrichten von den preußischen Eisen⸗ 8
bahnen, bearbeitet von dem technischen Eisenbahnbureau des Handels⸗ Ministeriums (Berlin 1875, Ernst & Korn), hatten die Erneuerungs⸗ fonds der preußischen Eisenbahnen Ende 1874 21,004,846 Thlr. Bestand. 16,313,318 Thlr., aus dem Erlös ausrangirter Schwellen, Schienen u. s. w. 3,830,249 Thlr, aus Zinsen 542,126 Thlr. in die Erneuerungs⸗ fonds geflossen, so daß sich die Einnahmen einschließlich des Bestands von 21,669,256 Thlrn. auf 42,354,944 Thlr. An Ausgaben sind im Ganzen 21,350,098 den Erneuerungsfonds geleistet worden. Ende
Thir. aus 1874 hatten im
Erneuerungsfond die Rheinische Bahn 5,838,791 Thlr., die Bergisch⸗
Märkische incl. Ruhr⸗Sieg und Hessische Nordbahn 1,504,429 Thlr., die Cöln⸗Mindener 1,323,045 Thlr, die Oberschlesische Bahn und ihre Zweizlinien 4,909,453 Thlr., die Rechte Oder⸗Ufer⸗Bahn 1,056,545 Thlr., die Berlin⸗Stettiner Linien zusammen 2,185,234 Thlr.
Die „B. Börs. Z.“ erinnert daran, daß die Begründung der Er⸗ neuerungsfonds seiner Zeit große Bedenken in Aktionär⸗ und Ver⸗ waltungskreisen hervorgerufen habe, Bedenken, die nur durch die Er⸗ fahrung vollständig widerlegt seien. „Die Erneuerungsfonds“, sagt das genannte Blatt, „haben es den Verwaltungen ermöglicht, ohne den Geldmarkt fortgesetzt aufs Neue in Anspruch nehmen zu müssen, die Bahnen dauernd im Stande der Neuanlage zu halten, und bedenkt man, daß hierbei eine regelmäßige Amortisation der Prioritätenschulden nebenhergeht, so muß man zugeben, daß unsere Privatbahnen im Allgemeinen völlig den Werth repräsentiren, mit welchem sie zu Buch stehen. Es kommt aber ein anderes Moment noch in Betracht, das gerade jetzt Bedeutung gewinnt, der Umstand nämlich, daß das Bestehen großer Erneuerungsfonds die Bahnen auch für die Folge der Nothwendigkeit überhebt, mit immer neuen Ansprüchen an den Geldmarkt heranzutreten. Die vielen Prioritäts⸗ Anleihen, welche im Lauf der letzten Jahre negociirt worden sind, hatten fast durchweg den Zweck, die Mittel für Erweiterungs⸗ bauten zu liefern, ebenso wie die jetzt zur Ausgabe gelangenden Reste dieser Anleihen gleichem Zweck dienen; die Periode ausgedehntester Neubauten im Eisenbahnwesen ist aber zur Zeit, und zwar, wie wir slauben, für eine lange Periode, so gut als beendet, und damit dürfte auch die Kreirung neuer Prioritäten im Großen und Ganzen abge⸗ schlossen sein, weil eben die für die regelmäßige Erneuerung nöthigen “ den Privatbahnen durch die betreffenden Fonds geliefert
erden.
Southampton, 9. März. Das Postdampfschiff des Nord⸗ deutschen Lloyd „Salier“, Kapitän H. C. vellcecf welches am 26. Februar von New⸗York abgegangen war, ist heute 9 Uhr Morgens wohlbehalten hier angekommen und hat nach Landung der für Southampton bestimmten Passagiere, Post und Ladung 11 Uhr Vor⸗ mittags die Reise nach Bremen fortgesetzt.
Aus dem Volffschen Telegraphen⸗Bureau.
Darmstadt, Freitag, 10. März, Vormittags. Die Zweite Kammer hat wiederum den Obergerichts⸗Rath Goerz (Mainz) zum ersten und den Advokaten Weber (Offenbach) zum zweiten Präsidenten gewählt.
1 Berlin, den 10. März 1876.
Die Berufung des bisherigen Hydrographen der Kaiserlichen Admiralität, des Wirkl. Admiralitäts⸗Rathes Prof. Dr. Neumayer, zum Direktor der Deutschen Seewarte und seine damit verknüpfte Uebersiedelung von Berlin nach Hamburg bot die Veranlassung zu einem vorgestern Abend im Restaurant Lutze, Unter den Linden, veranstalteten Festessen Es waren ungefähr 150 Theilnehmer, die sich zu dem Mahle vereinigt hatten; unter ihnen befand sich der Chef der Admiralität, General v. Stosch, das gesammte hier anwesende Offizier⸗Corps der Marine, zahlreiche andere Offiziere, Dr. Nachtigal, die Professoren Dr. Virchow, Förster, Koner u. A., eine große Anzahl Mitglieder der Gesellschaft für Erdkunde und viele persönliche Freunde des Gefeierten. Den ersten Toaft brachte der StaatsMinister v. Stosch auf Se. Majestät den Kaiser, den darauf folgenden Toast auf Hrn. Neumayer Prof. Dr. Förster aus.
Bei dem Polizei⸗Präsidenten von Madai sind für Schöne⸗ beck ferner 2742,50 ℳ eingegangen; dazu kommen laut Bekannt⸗ machung vom 8. d. Mts. 16,530,35 ℳ, so daß in Summa 19,272,85 ℳ eingegangen sind. 1“
Ueber die Aussage des französischen Lootsen bei den gestrigen Verhandlungen der Leichenschau⸗Jury zu Poplar über den Untergang des „Strathelyde“ wird aus London, 9. März, durch „W. T. B.“ weiter berichtet: Derselbe sagte aus, daß der Kapitän der „Franconia“ kurz vor dem Zusammenstoß mit dem „Strathelyde“ den Befehl gab, zu stoppen und die Maschine mit voller Kraft rückwärts gehen zu lassen. Sobald die schine rückwärts in Gang gebracht war, befahl der Kapitän, das Ruder nach Backbord zu legen, und rief dem „Strathelyde“ zu, abzuhalten. Vom Augenblick, wo der Befehl zum Stoppen gegeben wurde, bis zu dem Moment, wo die Maschine rückwärts ging, vergingen 3 Minuten. Alsdann erfolgte der Befehl, die Boote auszu⸗ schwingen. Der englische Lootse forderte den Kapitän, ehe dieser nach vorne ging, auf, das Schiff mit voller Kraft vorgehen und das Ruder Backbord legen zu lassen. Nach der Meinung des französischen Loot⸗ sen hätte der englische Lootse nicht seine volle Ruhe bewahrt. Die Mannschaft der „Franconia“ sei sofort zu den Booten gegangen. Als der „Strathelyde“ in so drohende Nähe gekommen wäre, hätte die „Franconia“ stoppen und rückwärts wenden müssen. Wäre
Ma⸗
das Ruder der „Franconia“ nach Steuerbord gelegt worden, so würde dies das Schiff unter den obwaltenden Umständen nach Steuerbord abgelenkt haben. Der Kapitän habe nie die Besonnenheit verloren. Die Mannschaft sei nicht in Verwirrung gerathen. Zur Zeit des Zu⸗ sammenstoßes habe der Kapitän, nach demselben der englische Lootse das Kommando gehabt. Der hierauf vernommene Quartiermeister Carl Bentien und der assistirende Quartiermeister Johaunn Peter Helck bestätigten den Empfanz und die Ausführung der ihnen ge⸗ gebenen Befehle zum Steuern.
Ein weiteres Telegramm von heute Vormittag lautet:
Die Leichenschau⸗Imy zu Poplar über den Untergang des „Strathelyde“ hat im Ganzen dasselbe Verdikt gefällt, wie die Lei⸗ chenschau-⸗Jury zu Deal, jedoch dem englischen Lootsen der „Franco⸗ nia“ eine bedeutende Mitschuld an den Ereignissen nach dem Zusammenstoß mit dem „Strathelyde“ zugeschoben. Vernom⸗ men wurden 5 Bootsleute aus Deal, welche ihre in der ersten Untersuchung gemachten Aussagen bestätigten. Darauf wurde für den „Stralhelyde“ der Rhederei⸗Sachverständige Black vernommen, welcher die Beschädigung der „Franconia“ für nicht so unmittelbar gefährlich erklärte. Der vom Leichenbeschauer ernannte Sachverständige, Ingenieur Barnard, sprach sich mehr im Sinne des Ingenieurs Harrington aus. Die darauf folgende An⸗ sprache des Leichenbeschauers sowie die Fragen der Jury sind so ge⸗ faßt, daß von vornherein die Unschuld des „Strathelyde“ angenom⸗ men und das Verfahren lediglich gegen die „Franconia“ gerichtet wird. Die Fragen wurden von der Jury in gleichem Sinne beantwortet. Es wurde geltend gemacht, daß, wenn der Kollisionsschott der „Franconia“ zusammengebrochen wäre, die erste Abtheilung des Schiffes ganz und die zweite theil⸗ weise mit Wasser sich gefüllt haben würde. Hätten sich alle 3 Ab⸗ theilungen mit Wasser gefüllt, würde das Schiff 3 oder 4 Fuß tiefer gegangen sein. Nichts hätte das Flottmachen der Boote verhindert. Der Ingenicur Barnard erklärte, daß, wenn die Kollisionsschotts eingestürzt wären, würden nahezu 600 Tons Wasser in das Schiff gedrungen und die Gefahr groß gewesen sein. Das Zweckmäßigste wäre gewesen, die Boote flott zu machen und dann das Schiff, wenn Gefahr vorhanden gewesen, auf den Strand zu bringen. Ein vernommener Zeuge von der Mannschaft des Lug⸗ gers „Brave Nelson“ erklärte, daß die „Franconia“, als sie zwei Bootslängen von dem „Strathelyde“ entfernt war, ihren Cours ver⸗ ändert hätte. Hanger, Kapitän des Luggers „Early“, sagte
aus, daß die „Franconia“, wenn sie Steuervord gesteuert
hätte, den „Strath clyde’ vermieden haben würde. Die Geschworenen erklärten nach einstündiger Berathung den Kapitän e Franconia“, Kuhn, der fahrlässigen Tödtung für schuldig, da durch seine strafbare Führung des Schiffes der Zusammensto entstanden sei. Das Verhalten des Kapitäns sei indeß in großem Maaße durch den Lootsen James Porter beeinflußt, dessen Benehmen ernsten Tadel verdiene. Die Dealer Bootsleute wurden belobt. Der Kapitän ward gegen Kaution auf freiem Fuß gelassen.
In Gothenburg soll vom 14. bis 18. Juli eine Versamm⸗ lung skandinavischer Aerzte abgehalten werden. In Verbin⸗ dung mit der Versammlung wird eine Ausstellung von physiologischen Apparaten und Instrumenten, anatomischen Gegenständen, gedrockten, gezeichneten, photographirten und plastischen Abbildungen, wissenschaft⸗ lichen Arbeiten, Droguen und pharmazeutischen Präparaten, Zeichnun⸗ gen zu Krankenhäusern, neueren chirurgischen Instrumenten und Ban⸗ dasen ꝛc. statifinden. Ausstellungsgegenstände, welche aus dem Aus⸗ lande eingesandt werden, sind zollfrei, soweit sie wieder ausgeführt werden. Anmeldungen zur Ausstellung sind vor dem 6. Juli bei Hrn. Apotheker O. L. Björkbom in Gothenburg zu machen.
Theater.
Von Sonntag, den 12. d. M., ab werden im Residenz⸗ Theater auch Rachmittags Vorstellungen gegeben. Dieselben beginnen 3 ½ Uhr und sind die Eintrittspreise dafür auf die Hälfte herabgesetzt. Als erste Vorstellung, welche also diesen Sonntag statt⸗ findet, ist Anna Lise von Hersch gewählt. Für die Abendvorstellungen “ “ 8 8eg. von jetzt ab die Einrichtung ge⸗ en worden, daß Parquetplätze zu dem herabgesetzten ise 2 ℳ zu haben sind. 1“ — Fr. Janauschek, die bekannte deutsch⸗amerikanische Tra⸗ gödin, ist gegenwärtig in England und wird, dem „Arcadian“ zufolge, B“ dieses Monats ihr Debüt auf der englischen Bühne an⸗ en.
Redacteur: F. Prehm.
VVier Beilagen (eiaschließlich Börsen⸗Beilage).
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Im Jahre 1874 waren aus Betriebsüberschüssen
beliefen. —
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Berlin, Freitag, den 10. März
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* Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß.
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Dostblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:
Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
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Oeffentlicher Anzeiger
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten
1876.
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4 Verleosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
alle übrigen größeren Aunoncen⸗Bureaus
— In der Börsen- sowie
9. Familien-Nachrichten. beilage. 8
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen⸗
Steckbrief. Gegen die unverehelichte Sara Sternlicht ist die gerichtliche Haft wegen Dieb⸗ stahls, in den Akten S. 342/76 Komm. II. be⸗ schlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus⸗ geführt werden können. Es wird ersucht, die ꝛc. Sternlicht im Betretungefalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ dern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hier⸗ selbst abzuliefern. Berlin, den 7. März 1876.
Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs⸗ hiermit aufge stelle auf
sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 20 Jahr, geboren am 15. Ok⸗
an ordentlicher Gerichtsstelle verkündet werden.
[1174]
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages sollen i soll im Termine
den 3. Juli 1876, Mittags 12 Uhr,
Tremessen, den 4. März 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
Oeffentliche Vorladung. Der Tischlermeister Wilhelm
in Potsdam, zuletzt in Greifswald ansässig, wird 23. März a. ex., Vormittags 11 ½ Uhr, an mich 1 erichts⸗ versiegelt und portofrei einzusenden.
ordert, in dem an hiesiger
8
den 12. Juni er, Mittags 12 Uhr,
tober 1855. Geburtsort: Warschau. Größe: mittel. zur Klagebeantwortung und mündlichen Verhandlung Haare: schwarz. Augen: schwarz und klein. Nase: vor dem Kollegium angesetzten Termin zu erscheinen
dick und breit. Gestalt: kräftig.
Steckbrief. Der frühere wissenschaftliche Hülfs⸗ lehrer an der hiesigen Realschule Dr. Steuer aus
Elberfeld soll wegen Verbrechens aus §. 174 Nr. 1 lich verlassen habe, auf Ehescheidung anträgt, zu V verantworten, widrigenfalls nach Vorschrift der Ge⸗ setze die Ehe geschieden werden wird.
des Strafgesetzbuchs verhaftet werden. Da dessen zeitiger Aufenthaltsort unbrekannt ist, so wird gebeten, auf den ꝛc. Steuer zu achten, ihn im Betretungs⸗ falle zu verhaften und an unsere Gefängniß⸗Inspek⸗
und in demselben oder bis zu demselben sich gegen [2083213 die Klage seiner Ehefrau Johanna Müller, geb. Friedrichs, welche mit der Behauptung, daß er im Jahre 1866 nach England gegangen sei und sie bös⸗
Greifswald, den 29. Januar 1876. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
tion abzuliefern. Signalement des Dr. Wilhelm Steuer: Stand oder Gewerbe: Realschullehrer; Ge⸗ burtsort: Elberfeld; bisheriger Wohnort: Halber⸗ stadt; Religion: latherisch; Alter: geboren den 14. Juni 1850; Größe: 5 Fuß 4 Zoll; Haare: dunkel⸗
braun; Stirn: frei; Augenbrauen; braun; Augen: Bade Wittekind gelegene domänen fiskalische ehe⸗
malige Schmelzer’sche Etablissement zu Giebichen⸗ stein soll auf die Zeit vom 1. Oktober 1876 bis zum 1. Oktober 1894 im Wege des öffentlichen Ausgebots anderweit verpachtet werden.
grau; Nase und Mund: gewöhnlich; Zähne: gut; Bart: blonder Schnurrbart; Kinn und Gesicht: oval; Gesichtsfarbe: gesund; Statur schlank; be⸗ sondere Kennzeichen: keine. Halberstadt, den 26. Februar 1876. Koönigliches Kreisgericht. I. Ab⸗ theilung.
Offene Strafvollstreckungs⸗Requifition. Der Gärtner Gottlob Illmer aus Günthersdorf, 66 Jahr alt, ist durch rechtskräftiges Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 20. Januar 1876 wegen Diebstahls im ersten Rückfalle zu sechs Wochen Ge⸗ fängniß verurtheilt worden. Da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, so werden alle öffentlichen Sicherheitsbehörden hiermit ersucht, auf den ꝛc. Ill⸗ mer zu vigiliren und im Betretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde hiervon Anzeige zu machen, welche um Strafvollstreckung und Mittheilung an uns gleichfalls ersucht wird. Grünberg, den 1. März 1876.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Oeffentliche Bekanntmachung. Der Schlosser⸗ gesell Paul Georg David Gröger aus Schönau, ist wegen wiederholter Sachbeschädigung durch unser rechtskraftiges Erkenntniß vom 9 Dezember v. Is. zu einer Gefängnißstrafe von 14 Tagen verurtheilt worden. Da der Aufenthalt desselben uns nicht be⸗ kannt ist, ersuchen wir alle Polizei⸗Behörden, auf ihn zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu ver⸗ haften und an die nächste Gerichtsbehörde abzu⸗ liefern, auch von der erfolgten Festnahme desselben uns Mittheilung zu machen.
Schweidnitz, den 22. Februar 1876.
Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Heinrich Fuhrmann, Stiefsohn des August Möhring zu Holzhausen ist im Forstrügengerichte pro März 1875 mit ℳ 3,90 Geldstrafen eventuell 3 Tagen Haft, pro April 1875 mit ℳ 2,80 Geld⸗ strafen eventuell 1 Tag Haft, zusammen ℳ 6,̃50 Geldstrafen eventuell 4 Tagen Haft wegen Holz⸗ frevel rechtskräftig bestraft, konnte aber zur Straf⸗ vollstreckung nicht herangezogen werden, weil sein Aufenthaltsort un ekannt war. An alle Polizei⸗ und gerichtlichen Behörden ergeht dieserhalb hiermit das Ersuchen, im Falle des Betretens die auser⸗ kannten Haftstrafen auf diesseitige Kosten in Gemäßheit des Reichs⸗Rechtshülfegesetzes vom 21. Juni 1869 gefälligst vollstrecken und Nachricht anher gelangen lassen zu wollen. Es wird noch bemerkt, daß ꝛc. Fuhrmann im vorigen Jahre zu Vohwinkel bei Elberfeld auf Ziegelei in Arbeit gestanden haben soll Pyrmont, am 6. März 1876. Fürstliches Amtsgericht. Coester.
Subhastationen, Aufgebote, Vor ladungen u. dergl.
12680) Subhastations⸗Patent. Das im Kreise Mogilno belegene
Rittergut Duszno
nebst Zubehör, der verwittweten Frau Emilie Wehr gehörig, soll im Termine
den 28. Juni 1876, Vormittags 9 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle im Wege der nothwen⸗ digen Subhastation versteigert werden. Dasselbe ist mit einem Reinertrage von 1666,64 Thlr. und mit einem Nutzungswerthe von 776 Thlr. zur Grund⸗ resp. Gebäudesteuer veranlagt worden und enthält an Gesammtmaß der der Grundsteuer unterliegenden Flächen 545 Hektar 94 Ar 90 ◻ Meter. Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hypotheken⸗ schein, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, ingleichen besondere Kaufbedingungen können in unserem Bureau III. während der Geschäftsstunden eingesehen werden
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermine anzumelden.
Register können mit Ausnahme der Sonn⸗ und Fest⸗ stage täglich in unserer Domänen⸗Registratur, die beiden ersteren auch auf dem Schmelzer'schen Eta⸗
holz II. Cl., veh enen 500 Bohnenstangen;
graben Jagen 220. 223. 241:
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
1612 ²3 b Das im Saalkreise, 2 Kilometer von Halle beim
Das Etablissement besteht aus:
1) dem Hauptgehöft. von 0,133 Hekt. Gr.
2) den übrigen Gebäuden ö34
3) dem Blumen⸗ und Ge⸗ h2652
4) den Wiesenflecken oder
Grasgärten . (sämmtliche
5) dem Park
Holzanlagen) .
6) durchführenden Gra⸗
7) den im Garten vorhan⸗ Fx.99
8) der Umfassungsmauer . „ 0,033 „ 2„
zusammen von 3,332 Hekt. Gr.
Den Verpachtungstermin haben wir auf: “
Mittwoch, den 29. März 1876,
Vormittags 11 Uhr,
in dem Sitzungszimmer der unterzeichneten Regie⸗
rungs⸗Abtheilung anberaumt, zu welchem Pacht⸗
lustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß
das Pachtgelder⸗Minimum auf 1512 ℳ festgesetzt
ist, und sich die Bietungslustigen vor der Lizitation über ihre Zahlungsfähigkeit answeisen müssen.
Die Verpachtungsbedingungen und die Regeln der
Lizitation, sowie die Karte und das Vermessungs⸗
2 0,072 2 2 0,462 0,788 1,500
0,042
blissement eingesehen werden.
Wir sind bereit, auf Verlangen Abschrift der Pachtbedingungen gegen Erstattung der Kopialien zu ertheilen. b
Pachtliebhaber, welche das Etablissement in Augen⸗ schein zu nehmen wünschen, wollen sich an den gegen⸗ wärtigen Pächter, Herrn Kaufmann Heinrich Thiele in Halle a./S. wenden. (à Cto. 189/2.)
Merseburg, den 16. Februar 1876. 4 8 Königliche Regierung,
Domänen
werden. berechnungen liegen im Abtheilungs⸗Baubureau zu
Potsdam, Französische Straße 9, aus, und können die letzteren auch gegen Erstattung der Kopialien
1 den. a - — 2 uh “ angesetzt, bis zu welcher Zeit dieselben mit Aufschrift:
„Wege der Submission verdungen werden.
m Wege öffentlicher Submission verdunge Zeichnungen und Bedingungen mit Massen⸗ li
Die Offerten sind mit der Aufschrift: „Submission auf Maurerarbeiten bei
Wannensee“
Potsdam, den 8. März 1876. Der Eisenbahn⸗Baumeister. Stuertz.
8 Bekanntmachung.
Die zu dem Neubau der Lazarethzebäude der Central Kadettenanstalt in Lichterfelde erforderlichen Maurer⸗, Zimmer⸗ und Staaker⸗Arbeiten sollen im Wege der Submission verdungen werden. Die Bedingungen und Kostenanschläge sind in unserem Geschäftslokale, Michaels⸗Kirchplatz 17, ein⸗
zusehen und versiegelte Offerten
bis zum 30. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, daselbst einzureichen. b
Berlin, den 8. März 1876. (à Cto. 72/3. b.)
Königliche Garnisonverwaltung.
8 [2058] Fran
Die Submisstonsbedingungen nebst Zeichnungen egen in der diesseitigen Registratur zur Einsicht
aus; daselbst können auch Kopieen gegen Erstattung der Kopialien empfangen werden.
Termin zur Eröffnung der Offerten ist auf Sonn⸗ bend, den 25. März d. J., Mittags 12 Uhr,
„Submission auf Ausführung von 7 Wohngebäuden“
Müller, früher bis zum Submissionstermine, Donnerstag, den versiegelt und frankirt an uns einzuliefern sind.
Wilhelmshaven, den 12 März 1876. . Kaiserliche Marine⸗Hafenbau⸗ Commission.
““
kfurt⸗Bebraer Eisenbahn.
Die Arbeiten und Lieferungen zur Herstellung
eines circa 880 M. langen Entwässerungskanals, sowie von ca. 2500 laufenden Metern Sickerrinnen auf Bahnhof Bebra sollen vergeben werden. 8
Reflektanten können Preisverzeichniß und spezielle
Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien erhal⸗ ten, . berechnung bei der unterzeichneten Dienststelle Ein-⸗ sicht nehmen und wollen ihre versiegelten Offerten bis zum 20. März d. J., Vormittags 11 Uhr, hier⸗ her franko einsenden. .
sowie von den Zeichnungen und der Massen⸗
Fulda, den 6. März 1876. Königliche Ban⸗Inspektion III.
[2084] Bekanntmachung.
Die zu der Anlage von gepflasterten Wegen bei dem Ingenieur⸗Dienstgebäude in der Kurfürsten⸗ straße erforderlichen Steinsetz⸗Arbeiten sollen im
Die Bedingungen und Kostenanschlag sind in un⸗ serem Geschäftslokale, Michaels⸗Kirchplatz 17 ein⸗ zusehen und verstegelte Offerten bis zum Sonn⸗ abend den 18. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, daselbst einzureichen.
Berlin, den 8. März 1876. (à Cto. 72/3a.)
Kgl. Garnison⸗Verwaltung.
[2047]
Berliner Nordbahn.
Zur Fertigstellung mehrerer Brückenbauten auf der Feldmark Pankow sollen die Maurer⸗ resp. Stein⸗ metz⸗ und Pflaster⸗Arbeiten, die zusammen inkl. Material (jedoch exkl. Ziegel und Cement) auf rot. 8800 ℳ veranschlagt sind, im Wege der öffentlichen Submission an qualifizirte Unternehmer verdungen werden.
Die versiegelten Offerten mit der Aufschrift: „Offerte zur Fertigstellung von Brücken⸗ ꝛc. Bauten“
stod spätestens zu dem auf
Dienstag, den 21. März cr., Vormittags 11 Uhr, in dem Abtheilungs⸗Bureau anberaumten Termine portofrei einzureichen, in welchem die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der erschie⸗ nenen Submittenten erfolgen wird. 3
Zeichnungen, Anschläge und Submissions⸗Bedin⸗
ungen liegen im obenbezeichneten Bureau aus und önnen dieselben mit Ausnahme der Zeichnun gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden.
Oranienburg, den 6. März 1876.
Der Abtheilungs Baumeister.
J. A. Grützke. 3
Abtheilung für direkte Steuern, und Forsten.
Holzverkauf. Aus dem Königlichen Forstrevier Liepe sollen Dienstag, den 21. er., Vor⸗ mittags 10 Uhr, im Wollgastschen Lokale hierselbst, im Wege des Meistgebots verkauft werden: Schutz⸗ bez. Chorin Jagen 172. 181: 315 Stück Kief. Bauholz; Schutzbez. Kahlenberg Jagen 135. 145: 153 Stüͤck Kief. Bauholz, 16. Mtr. Kief. Nutz⸗ Jagen 177: 2 Buchen und 4 Kiefern n. eln n enen 2 Buchen Nutzenden, 2 Mtr. do. Nutzholz, irken 1. ba ge Steae K. 16 r. she
utzholz, 12 Kiefern Nutzenden; Belauf Nettel⸗ 1e 8 12 Buchen Nutz⸗ enden, 2 Mtr. do. Nutzholz, 17 Birken Nutzenden, 7 Elsen Nutzenden, 9 Mtr. Elsen Nutzholz, 2 Eichen
Nutzenden, 30 Mir. Akazien Rund⸗Kloben und Knüppel;
Belauf Britz: 1 Eichen Nutzende, 3 CEichen Klötze, 129 Buchen Nutzenden mit 145 Festmetern, 12 Mtr.
Buchen Nutzholz, 36 Stück Kiefern Bauholz, 70 Such beadnee I., II. und III. Cl., 1500 Stangen
Chorin, den 7. März bis 27. März 1876, Vormittags 11 ½ Uhr, unter Benutzung der Submisstionsformulare einzureichen
IV. Cl., 2200 do. V. Cl. 1876. Der Forstmeister.
12048] Königliche Ostbahn.
Neuban der Eisenbahn Berlin Nordhausen.
Bando.
Die in der Nähe des Bahnhofes Wannensee aus⸗
zuführenden Maurerarbeiten:
1) für die 8,0 Meter weite, aus Ziegeln mit eiser⸗ nem Ueberbau herzustellende Ueberführung der
Eisenbahn Berlin⸗Nordhausen über die Wannen⸗ seebahn, 8
2) für eine 6° Meter weite, aus Rüdersdorfer Kalksteinen mit eisernem Ueberbau herzustellende Wegeunterführung “
8
20691
gegen Erstattung von 1 ℳ Kopialien die Sub⸗
Königliche Ostbahhnn.
Reubau der Eisenbahn Berlin⸗Nordhausen.
Die Ausführung der Erd⸗ und Böschungsarbeiten auf der Strecke Station 151,10 bis 189,00 zwischen Kohlhasenbrück und Drewitz in der Bauabtheilung Potsdam soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. b
Dieses Loos umfaßt 169,890 Kubikmeter Boden bei einer größten Transportweite von 3450 Metern.
Die Pläne, Massenverzeichnisse und die Bedingun⸗ gen können während der Dienststunden im Abthei⸗ lungs⸗Bau⸗Bureau zu Potsdam, Französischestr. 9, eingesehen werden. Submissionsformulare sind von dort auf kostenfreies Ansuchen zu beziehen, ebenso
missionsbedingungen, jedoch ohne Massenberechnung und sonstige Anlagen. Die Offerten sind portofrei und versiegelt an den Unterzeichneten mit der Aufschrift: „Submission auf Ausführung der Erd⸗ arbeiten zwischen Station 151,10 bis Sta⸗ tion 189,00“ Montag,
zum Submissionstermine den
und werden dieselben zur Terminsstunde in Gegen⸗
wart der etwa erscheinenden Submittenten eröffnet werden. 3
Potsdam, den 8. März 1876. 8
Der Eisenbahn⸗Baumeister.
Stuertz.
48
[2054] Es sollen 7 Wohngebäude für je 4 Unterbeamten⸗
[2086]
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Bekanntmachung. “ Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß,
daß dem Holzhändler Paul Schulz, Oranienburger⸗ straße 91 wohnhaft, die t Obligationen Litt. E. 21,579 und 31,541 à 300 ℳ angeblich entwendet worden sind.
4 ½ % Berliner Stadt⸗
Sollte sich JFemand im Besitze dieser Obligatio⸗
nnen befinden, so fordern wir denselben hierdurch auf, dies dem unterzeichneten Magistrat oder dem
ꝛc. Schulz anzuzeigen, widrigenfalls das gerichtliche
8
Amortisationsverfahren eingeleitet werden wird.
Berlin, den 3. März 1876. Magistrat
hiesiger Königlichen Haupt⸗ und Residenzstadt.
[2071] Bekanntmachung. 8 Bei der am 18. Dezember pr. bewirkten Aus⸗
loosung von Bomster Kreisobligationen sind
folgende Buchstaben und Nummern gezogen worden: Von Serie I. (Privilegium vom 21. März 1859) 2 4400 Thlr. = 13,200 ℳ Buchstabe A. Nr. 88. 96. 97. 98. 1,200 CET“ 8. E. „ 396. 464. 480. 523. 300 Von Serie II. (Privilegium vom 2. Sep-. tember 1864) = 1500 Thlr. = 4,500 DVVT 661666“ 5 65. 89. 100. 1,500
/
₰. „
60. 1“ Von Serie III. (Privilegium vom 30. Oktober 1865) = 1850 Thlr. = 5,550 EEqTqTI1“ “”“ 1m““*“ va1111X4X“*“ Diese Obligationen werden den Inhabern hiermit
bis zum 1. Juni 1876 mit der Aufforderung ge⸗ kündigt, den Kapitalbetrag gegen Rückgabe der
Obligationen und der dazu gehörigen, erst nach dem 1. Juli 1876 fällig werdenden Zinscoupons und
Talons von dem genannten Tage ab bei der hie⸗
sigen Kreis⸗Kommunalkasse in Empfang zu nehmen. Gleichzeitis wird an die Einlieferung d früher aufgerufenen Obligationen
Serie I. Buchstabe C. Nr. 166. S. 249.
v“
Serie II. Buchstabe D. Nr. 152.
Serie III. Buchstabe D. Nr. 155.
wiederholt erinnert. Wollstein, den 3. März 1876. “
Königlicher Landrath. Frhr. v. Unruh⸗Bomst.
[2066] . 8 1 Von den in Gemäßheit des Allerhöchsten Privi⸗ legii vom 13. Februar 1865 ausgegebenen Chod- ziesener Kreis Obligationen find bei der dies⸗ sätriges, ümih R⸗ planmäßig erfolgten Aus⸗ oosung die igationen: 8
Jeng. C. Nr. 180) 190, 192, 199, 213 und 200 über je 100 Thlr. —= 300 ℳ Littr. D. Nr. 1, 58 61 und 75 über je 40 Thlr. Littr. E. Nr. 3, 6, 33, 51, 78, 84, 92, 125, 147, 161, 172, 203, 239, 243, 254, 257, 1 270, 924, 328, 335, 336, 347, 349, 1424 und 479 über je 20 Thlr. = (66
[gezogen worden.
Diese Obligationen werden hiermit den Inhabern gekündigt und letztere aufgefordert, am 1. Oktober d. J. den Nennwerth derselben mit den bis dahin fälligen Zinfen gegen Rückgabe der Obligationen
Familien erbaut und die Ausführung an General⸗ unternehmer vergeben weden.
und der zu denselben gehörigen Zinscoupons der