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ckzahl und den tatuten gemäß
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sanft auf die Seite geneigt und die Augen fest gen Himmel ge⸗ richtet. Ihre großen Augen weit geöffnet und aufwärts blickend, sagte sie: „„Ich sterbe, o Jesu mach' es leicht!““ — Ach, das war ein Augenblick, wie Niemand ihn je vergißt! Ich bat den König, ihr die Augen zuzudrücken, denn der letzte Athem war ent⸗ flohen! — Ach, das Schluchzen und Weinen des unglücklichen Königs, der Kinder und Aller, die umher knieten, war schrecklich. Die Wege Gottes sind unerforschlich und heilig, aber sie sind furchtbar zu gehen. — Der König, die Kinder, der Staat, der
Ich spreche nicht von mir — aber ach, mein Unglück ist groß. —“
Die Königliche Leiche wurde nach Berlin gebracht und hier am 30. Juli zunächst im Dom beigesetzt. Von da ward der Sarg am 23. Dezember desselben Jahres nach Charlottenburg übergeführt und dort in der Gruft des Mausoleums, dieser ein⸗ fachen und doch so reichen Fürstengruft, aufgestellt. Das von Rauchs Meisterhand ausgeführte Marmorbild der Königin in der
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oberen Halle des Mausoleums kam i. J. 1815 zur Aufstellung. Das Mausoleum zu Charlottenburg ist bis auf den heutigen Tag für Preußen und für Deutschland ein nationaler Wallfahrtsort geblieben.
Die Königin Luise hat von sich gesagt: „Die Nachwelt wird mich nicht unter die berühmten Frauen zählen; aber sie wird sagen, daß ich viel Schweres mit Geduld ertragen habe. Ach, wenn sie doch hinzufügen könnte, daß ich Prinzen das Leben gegeben habe, welche im Stande waren, das Land wieder aufzurichten!“ *)
Die Nachwelt hat mehr gethan, als die edele Königin in ihrer oßen Bescheidenheit erwartet hat; sie nennt nicht nur diejenigen erühmt, welche durch große, glänzende Thaten sich auszeichnen,
sondern auch solche, welche durch Adel der Gesinnung, durch die Idealität ihrer Anschauungen und durch unbeugsame Ausdauer im Unglück hervorleuchten.
Wie die Zeitgenossen den Tod der Königin aufnahmen, geht aus folgender Schilderung des Professor Steffens in Halle hervor: „Die tiefste Trauer herrschte in allen Häusern, und ein Gefühl schien jeden zu durchdringen, als wäre die letzte schwache Hoffnung mit dem Leben der angebeteten hohen Frau entwichen. Es war eine Bewegung in der Stadt, nur mit derjenigen zu vergleichen, die in den ersten Tagen der Ueberwältigung durch die Feinde statt⸗ fand. Selbst die Feinde schienen diese Gefühle zu ehren; aber sie ahnten nicht, welch' feindselige Gesinnungen sich in jedem Gemüthe zusammendrängten und an die Stelle des betäubenden Schmerzes traten. Allgemein schrieb man den Tod der Königin der unglücklichen Lage des Landes zu. Der Feind, sagte man sich, habe die Schutzgöttin des Volkes getödtet. Sie wurde als der Schutzgeist des preußischen Volkes betrachtet, ihr Name als die Losung, unter deren Einfluß das in Waffen sich erhebende Volk siegen müßte.“
Am 10. März 1813, am Geburtstage der Königin, stiftete König Friedrich Wilhelm III. das Eiserne Kreuz. Der Befreiungs⸗ krieg begann. Auf dem Siegesfelde bei Leipzig hörte man Gneise⸗ nau sagen: „Ach hätte das doch die Königin Luise erlebt!“
Bei Bar⸗sur⸗Aube verdiente Sich Prinz Wilhelm, Seine jetzt regierende Majestät der Kaiser und König, das Eiserne Kreuz. Der Königliche Vater überreichte es Ihm am Geburtstage der geliebten Mutter am 10. März 1814.
Jahrzehnte vergingen. Und wieder kam der 19. Juli, der Todestag der Königin. Es war das Jahr 1870. An diesem Tage wurde die Kriegserklärung an Preußen übergeben. Se. Majestät der König Wilhelm begab Sich nach Eröffnung des Norddeutschen Reichstags mit der Königlichen Familie nach Char⸗ lottenburg zur Ruhestätte Seiner erhabenen Eltern, und erneuerter durch einen Allerhöchsten Erlaß von demselber Tage das Ordenszeichen des Eisernen Kreuzes. Nach den Tagen von Jena und Auer⸗ städt im Oktober 1806 hat die Königliche Mutter an ihre beiden
ltesten Söhne, den damals 11 jährigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und den gjährigen Prinzen Wilhelm jene bekannten Worte gerichtet, in welchen sie dieselben aufforderte, den damals verdunkelten Ruhm Ihrer Vorfahren wieder zu erkämpfen. Die Erfüllung dieser Worte wurde in den Befreiungskriegen be⸗
onnen und im Kriege von 1870/71 durch Se. jetzt regierende
kajestät den Kaiser und König ruhmreich zu Ende geführt. . Ueber die Erscheinung der Königin Luise sagt Adam Müller in seiner i. J. 1810 erschienenen Schrift: „Zum Gedächtniß der Königin von Preußen“.
„Wenn gesagt werden soll, wie diese Königliche Frau gewesen st und wie sie in dem gereinigten Andenken ihres Volkes und Furopas fortleben wird, so muß der Buchstabe zuvörderst sich escheiden, ihre äußere Grazie, den Anstand ihrer Bewegungen, en Wohllaut ihrer Stimme festzuhalten. Ihre Erscheinung lebendig
1
*) Historische Frauen. Von Wilhelm Müller, Professor in Tü ingen. Berlin, Julius Springer, 1876.
*) Wovon ℳ 125,502. 91 ₰ 1875 eingerufenen Gulden-Noten.
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n per 1. Oktober
ten der Badisch
am 7. März 1876. Activa.
Passiva.
e Verbindlichkeiten*) „ st gebundene
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deutschen Wechsel betragen ℳ 1,191,522. 28 ₰.
Die zum Incasso gegebenen noch vicht fälligen
ℳ [44, 91,508 82
. ℳ [14,785,446 31 ℳ 44,191,508 82 . ℳ [18,000,000 —
1,400,510,96
Bank 212,290 — 2,052,400 — 20,898,920 19 3416,776— 640,638 75 2,185.03757 1,349,022 87 23,301,400 —
140,574 99
im Herzen zu tragen, bleibt das Vorrecht ihres Volkes. Ihre Gegenwart war so unbeschreiblich als unersätzlich; und der Künstler gesteht lieber frei der Nachwelt die Ohnmacht seiner Kunst,
um nur dem Ruhme, daß er Sie Selbst gesehen, nichts zu vergeben.“
Die Pflege der Hodrographie und maritimen Meteo⸗ rologie in ihrem Einflusse auf verwandte Wissen⸗
schaften.
(Ein Vortrag, gehalten von dem Direktor der deutschen Seewarte, Wirklichen Admiralitäts⸗Rath Prof. Dr. Neumayer, in der Sitzung
der geographischen Sehelhest vom 8. Januar 1876.)
Hr. Neumayer wies zunächst darauf hin, daß er schon vor
vier Jahren in dieser Gesellschaft einige Vorträge über die Wind⸗ und Stromkarten und deren praktische Verwerthung, ferner über
die Anwendung der meteorologischen Instrumente als Werk⸗
zeuge der praktischen Schiffahrt, über die Bedeutung der Lehre vom Magnetismus für den Weltverkehr und deren An⸗
wendung auf die Behandlung des Kompasses auf eisernen Schiffen gehalten habe, und daß schon die Aufführung dieser Gegenstände, welche sämmtlich in das Gebiet der Hydrographie und mari⸗ timen Meteorologie gehören, genüge, um zu zeigen, wie vielge⸗ staltig die leitenden Gesichtspunkte für diese Wissenschaften sein
müssen; und dennoch umfassen sie, wie Redner nun ausführlich entwickelte, einen verschwindend kleinen Theil der großen Auf⸗
gaben derselben.
Natürlich ist Hydrographie hier nur in dem mariti⸗ men Sinne zu verstehen, und nicht in dem geographischen, nach welchem man von der Hydrographie eines Landes spricht und hierunter die Beschreibung der Wasserläufe versteht; diese haben mit unserem Gegenstande nur insofern zu thun, als die Fluß⸗ mündungen und das Gebiet der Gezeiten in derselben da, wo solche vorhanden sind, interessante Forschungsgegenstände abgeben.
Die Hydrographie im maritimen Sinne, wie sie sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat, ist im hervorragenden Maße eine neue Wissenschaft, und die Institute zu ihrer Pflege sind
Institute der Neuzeit und gerade deshalb von besonderem In⸗
teresse und für die geographische Forschung von eminenter Be⸗ deutung.
Die ältere hydrographische Wissenschaft war nur berufen, die Küsten aufzunehmen und in Karten niederzulegen, analog der Topographie bei den Vermessungen eines Landes. Geht
diese Aufnahme an den heimischen Seeufern bis in das kleinste
Detail, charakterisirt sie alle Fahrwasser und Zugänge zu den Küsten, so erhalten wir, analog den Aufnahmen des General⸗ stabes auf dem Gebiete der Topographie, solche Karten, wie sie für die Zwecke der Kriegsführung erforderlich sind.
Dagegen dienen die sich auf die Hauptverkehrswege er⸗ streckenden Aufnahmen vorzugsweise dem Verkehr und geben demgemäß Details auch nur für diesen Zweck wieder. Ausfüh⸗ rung und Maßstab der Karten entsprechen in beiden Fällen den Bedingungen für ihre Zweckmäßigkeit. Durch das aufgestellte
Analsgon ergiebt sich ohne weitere Erklärung der Charakter der damit in Verbindung stehenden Arbeiten; die Vermessung nach
trigonometrischen Grundsätzen, die Bestimmung der Küsten⸗
höhenverhältnisse, der Küstenprofile, der Wassertiefen, und end⸗
lich noch der Bodenbeschaffenheit, deren Erforschung bekanntlich, wenn auch ihre Anwendung für die Zwecke der Nautik noch in den ersten Anfängen steht, und welche, im Interesse der Praxis, noch sehr der Ausbildung bedarf, ein wichtiges Hülfsmittel für maritime Untersuchungen bildet.
Wenn im Mittelalter Portulan und Periplus in den aufgeschriebenen Legenden Alles das zusammenfaßten, was de Schiffer von Nutzen sein konnte, so haben wir in unseren, etwa den gleichen Zweck verfolgenden Arbeiten damit nicht mehr genug vielmehr vereinigen wir alles Nützliche in Handbüchern, welche die sogenannten Segelanweisungen enthalten. Mit der Ausdehnung des Materials ist die Ausdehnung der Arbeit ge⸗ wachsen. In der Beschaffung tüchtiger Karten und gediegener Beschreibungen der Küsten liegt eine der ersten Anforde⸗ rungen an die Hydrographie, und zwar ebenso wohl rücksicht⸗ lich der Zwecke des Krieges, als der Bestrebungen des Friedens, des Handels.
Allein nicht nur für die eigenen Küsten hat ein Staat in dieser Hinsicht zu sorgen, sein Handel erstreckt sich, oder ist be⸗ strebt, sich zu erstrecken, auch auf ferne Küsten, denen noch keine Vermessungen zu Theil geworden — und hier ist es Pflicht eines Staates in seinem eigenen Interesse sich auch für die Vermessung solcher fernen Küstengebiete, namentlich für gute Positionsbestimmungen zu interessiren, gewissermaßen in inter⸗ nationaler Weise. Die Schiffe des Staates müssen, wo immer
ge Verb
in
Event. Verbindlichkeiten aus weiter
begebenen, im Inlande zahlbaren
gebundene
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Hannoversche Bank.
658,767. 9,185,950. 4,328,554. 3,801.116. 1,535,084.
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Uebersicht
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11) Die sonstigen täglich fälligen Ver⸗ gungsfrist ge⸗
vom 7. März 1876.
umlaufenden der Hannoverschen Bank
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Koch. von Koenen.
Gallenkamp. 5,09
60,605. 532,586.
ℳ 4,836,061. 2,249,369. 555,821. 8,181,172. 12,000,000.
2 ρ 00 “ 8v
3,857
sich die Gelegenheit dazu bietet, solche Aufgaben in Angriff nehmen, oft sind sie besonders dazu ausgesandt. Die Verarbei⸗ tung des auf diese Weise gewonnenen Materials ist Aufgabe der hydrographischen Organe einer Kriegsmarine. Aber es ist auch für dieselben nothwendig, das zusammengetragene, ver⸗ arbeitete, stets sich mehrende, und stetiger Veränderung unter⸗ worfene Material zu beherrschen, stets „auf dem Laufenden“ zu sein bezüglich Karten, Betonnung, Fahrwasserbeleuchtung u. s. w., ferner der Einsepelungen in allen Theilen der Erde, — welche steten Veränderungen unterworfen sind, — daher es denn weiter erforderlich ist, den Verkehr der einzelnen zur Pflege dieses Theiles der Hydrographie berufenen Institute untereinander zu organisiren, und zwar so, daß der Austausch des Materials rasch, sicher und authentisch wird.
Wenn hierdurch einerseits der Verkehr zur See sicherer — ich möchte sagen, der sichere Verkehr möglich wird — so wird andererseits ein geographisches Material zusammengetragen, welches, wenn systematisch zur Kenntniß gebracht, von hohem Werthe für das Studium der Geographie sein muß, und zwar nicht nur im engeren Sinne, — denn es darf nur daran er⸗ innert werden, daß solches Material auch die Angaben der wich⸗ tigsten physikalischen Faktoren enthalten muß; über Strömun⸗ gen an den Küsten, über Gezeitenphänomene, über Boden⸗ und Ablagerungsverhältnisse, über Wind und Wetter und über magnetische Erscheinungen, bei diesen vor Allem über die Va⸗ riation.
In dem, was ich bis jetzt gesagt, liegt nur die Definition der „Hydrographie im älteren, vielleicht darf man sagen, engeren Sinne des Wortes, obgleich in der That der Wirkungs⸗ kreis ein weiter ist, und deren Pflege die Blicke höher, bedeuteu⸗ der über die engen Grenzen eines Staates hinaus erhebt, wie wohl kaum eine andere Thätigkeit, und obgleich ferner auch das Feld heute noch ein unendlich großes ist, wie uns die vor einigen Monaten erschienene neue Karte von Hull, welche den Zustand der hydrographischen Küstenvermessung über die Erde zum Ge⸗ genstande hat, dies sehr klar vor Augen führt.
Allein die neuere Zeit hat ein Gebiet hinzugefügt, welches seine Grenzen noch weiter zieht, nämlich die maritime Me⸗ teorologie, welche mit der Hydrographie in diesem neueren, weiteren Sinne so innig zusammenhängt, daß eine Trennung fast nirgends, eine Abgrenzung nur nach einzelnen Richtungen hin möglich ist. Die maritime Meteorologie bildet auch den⸗ jenigen Wirkungskreis, welchen ich mir heute besonders zur Illustration des Zusammenhanges mit anderen Wissenschaften auserwählt habe: die Erforschung des Meeres nach allen seinen physikalischen Verhältnisen und unter dem Einflusse des dasselbe umgebenden Luftmeeres. Hierhin gehört die Bearbeitung der Fragen über die Cirkulation der Ge⸗ wässer, die Strömungen im Ozean. Man forscht nach den primären Ursachen derselben, und ebenso nach den sie modifi⸗ zirenden Einflüssen. Außer der Rotation der Erde, der Tempe⸗ ratur und dem Salzgehalte des Meerwassers sind Gestaltung und Tiefe des Meeresbodens hierbei wichtige Faktoren und be⸗ dingen Lothungen bis zu den größten Tiefen, an welche sich, ohne die Arbeit im Geringsten störend zu beeinflussen, Unter⸗ suchungen über das thierische und pflanzliche Leben im Ozeane anreihen, ebenso wohl wie die Untersuchung und Analyse der Bodenarten, theilweise im Interesse des praktischen Verkehrs, theilweise aber auch im Interesse des Studiums der Genesis und der Umbildung der Kruste unserer Erde.
Zu diesen großen Aufgaben treten noch die meteorologischen, und auf diesem Gebiete ist vielleicht am Klarsten der Einfluß auf die Ausbildung verwandter Zweige zu erkennen. Die Ab⸗ leitung von meteorologischen Grundgesetzen haben wir in erster Linie von den auf dem Ozean und an den Küsten desselben angestellten Beobachtungen zu erwarten, und haben sie in der That schon erhalten. Die Homogenität der Oberfläche, das nahezu gleiche Niveau gestattet die Untersuchungen über Druck⸗ und Temperaturverhältnisse ohne erhebliche, Störungen durch lokale Einflüsse. Em Gleiches gilt von 7der Feuchtigkeit der
Luft und dem Winde nach Richtung und Stärke.
Thausings S Albrecht Dürers.“*) (Vergl. Bes. Beil. Nr. 10.)
Die allgemeinsten Umrisse von Dürers Leben stehen so fest, daß auch die neuere Forschung sie nicht verändert. Bestimmter
89 „Dürer. Geschichte seines Lebens und seiner Kunst von Moriz Thausing. Mit Titelkupfer und Illustrationen, gezeichnet von Joseph Schönbrunner, Holzschnitte von F. W. Bader. Leipzig, Verlag von E. A. Seemann 1876“.
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Neichs⸗Bank vom 7. März 1876.
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Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
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aber noch, als es bisher geschehen, weist Thausing nach, daß der Künstler bereits auf seiner Wanderschaft nach Beendigung der Lehrzeit nach Italien gekommen sei und sich dort be⸗ sonders von Mantegna’s Werken angezogen gefühlt habe. Die Kopien nach ihm tragen durchweg die Jahreszahl 1494, und ebenso weisen die landschaftlichen Studien, die man früher der zweiten italienischen Reise zuschrieb, durch ihre sorgsame Behandlung sowohl wie durch das Fehlen der späterhin stets beigefügten Bezeichnung entschieden auf jene frühere Periode hin. Die Würdigung dieser Blätter und die an sie angeschlossene Charakteristik Dürers als Landschafter überhaupt gehört zu den anziehendsten Partien des Buches; das Urtheil Thausings aber läßt sich dahin zusammenfassen, daß Dürer, wenngleich seine Richtung auf die höchsten Ideen der Menschheit ihn nicht lange behaglich bei jenen lyrischen Stimmungen verweilen ließ, doch als Begründer der selbständigen modernen Landschaftsmalerei
betrachtet werden müsse.
Nach der Rückkehr von seiner Wanderschaft begründete der Künstler bekanntlich seinen Hausstand. Hier setzt sich Thausing noch einmal in entschiedenen Widerspruch mit der landläufigen Meinung, indem er das Bild der Gattin Dürers von den es entstellenden Flecken reinigt und die seit den Tagen Sandrarts immer von Neuem wiederholte Anschuldigung, sie habe dem Meister durch Geiz und Habgier das Leben verbittert und ihn frühzeitig ins Grab gebracht, auf ihre einzelne Quelle, einen erbitterten Brief Pirkheimers, zurückführt und nach Gebühr kriti⸗ sirt. Wenn Thausing bei dieser Gelegenheit übrigens den durch Krankheit geplagten und mißvergnügten treuen Freund des Künstlers in wenig günstigem Licht erscheinen läßt, so dürfte zu dessen Entschuldigung doch andererseits auch darauf zu verweisen sein, daß Agnes Duͤrerin als ehrsame, aber in ihrem Gesichts⸗ kreis immerhin beschränkte Nürnberger Hausfrau doch wohl nicht stets im Stande gewesen sein mag, der genialen Natur ihres Mannes ein volles Verständniß entgegen zu bringen. So könnte sich schon frühzeitig zwischen ihr und dem geistig hochstehenden und lebenslustigen Freunde Dürers ein stiller Zwiespalt aus⸗ gebildet haben, der dann in einer gereizten Stunde bei Pirk⸗ heimer zu hellem Ausbruch kam.
Die Fabel, daß Dürer zur Aufnahme als Meister die noch erhaltene Zeichnung des von Bacchantinnen überfallenen Orpheus geliefert habe, verwirft Thausing, während er einem bisher wenig beachteten Altarbilde, dem in Dresden befindlichen Diptychon mit dem Mittelstück einer heiligen Familie von gemüthvoll sinniger Auffassung, die ihm gebührende Stellung in jener frühen Pe⸗ riode anweist. Auch in der Folge ergiebt die sorgsame kritische Sichtung der vorhandenen Arbeiten unter steter Berücksichtigung der Handzeichnungen, sowie die erneute Prüfung der literarischen Quellen so vielfach neue Bestimmungen, daß es an dieser Stelle weder möglich ist, die von Thausing gewonnenen Resultate zu⸗ sammenzustellen, noch auch seinem gleichfalls häufig mit der bis⸗ herigen Ansicht in Widerspruch stehenden ästhetischen Urtheil zu folgen. Nur auf einen sehr wichtigen Nachweis möge hier noch hingedeutet sein. Während man nämlich bisher stets geneigt war, den Reisen Dürers und besonders auch seinem zweiten Auf⸗ enthalt in Venedig einen bestimmenden Einfluß auf seine künst⸗ lerische Entwickelung beizumessen, macht Thausing die ganz ent⸗ gegengesetzte Bemerkung, daß Dürer sich gerade bereits vor dieser Reise auf der Höhe seiner vollen, durchaus ab⸗ geschlossenen Selbständigkeit befindet. Daraus, daß der Künstler erst 1511 seine großen Holzschnittfolgen veröffentlichte, hat man sich zu einer viel zu späten Datirung derselben verleiten lassen. Eine genauere Prüfung ergiebt, daß dem bereits um 1500, bald nach der Apokalypse begonnenen und noch an deren Stil anklingenden früheren Theile der großen Passion nur der Titel und die vier von 1510 datirten Blätter behufs der Veröffent⸗ lichung des Ganzen hinzugefügt wurden, daß 1504 bereits in den bestimmt datirten Handzeichnungen der „grünen Passion“ eine wesentliche Stilwandlung, eine Abwendung von der früheren drastischen Charakteristik und ein Uebergang zu poetischer Auffassung und größerer Vereinfachung der Komposition vorhanden ist und daß auch die Holzschnittfolge des Marienlebens mit Ausnahme weniger Blätter bereits 1504 — 1505 entstand. Hieraus aber er⸗ hellt zur Genüge, daß Dürer bereits vor der zweiten Reise nach Italien seine innere Klärung vollendet, daß er schon damals „nach langem, bangem Suchen zwischen Ueberlieferung und Natur die Formensprache für den Ausdruck seines tiefsten Inneren ge⸗ funden hatte und selbständig zu jener mustergiltigen, seitdem twypisch gewordenen Darstellung der heiligen Geschichten gelangt war, an der die ganze moderne Menschheit ihre sittigende Er⸗ bauung gefunden hat.“
Damit gewinnt die lange mißachtete Erzählung Vasari's, daß Dürer durch den Nachdruck seiner Zeichnungen und seines