1876 / 74 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Mar 1876 18:00:01 GMT) scan diff

neue, dem heutigen Stande der Geschichtswissenschaft entsprechende Prinzipien aufgest llt. . 2

Der chemalige französische Unterrichts⸗Minister Wallon ist von seinem Nachfolger, Waddington, in seiner Eigenschaft als Geschichts⸗ professor zum Dekan der Pariser Literatur⸗Fakultät er⸗ nannt worden.

Aus Neapel wird dem „Standard“ unterm 19. ds. meldet: „Der lang erwartete Ausbruch des Vesuv begann gestern Abend; die Lava floß nach Pompeli zu hinunter. Eine gewaltige Sänle schneeweißen Rauchs, kolorirt durch das Feuer, welches der Spitze des Berges entsteigt, bietet einen prächtigen Anblick dar. Ge⸗ waltige Lavamassen wurden in die Höhe geschleudert.“

Der Aetna stößt Rauch und Flammen aus, der Seismograph zittert beständig und man erwartet einen demnächstigen Au vruch.

Gewerbe und Handel.

Wien, 24. März. (W. T. B.) Das Reinerträgniß der Franz⸗Josefs⸗Bahn im Jahre 1875 beläuft sich nach Mitthei⸗ lung der „Presse“ auf 3 % des Gesammtkapitals. Der wegen Zah⸗ lung der Zinsen in Francs zu erhebenden Klage gegenüber ist die bei ihrer bisherigen ablehnenden Haltung ver⸗ blieben.

Pest, 24. März. (W T. B.) Die Bilanz der ungarischen Kreditbank weist an Aktiven auf: 3,309,600 Fl. eigene Effekten. 709,000 Fl. diverse Aktiven, 8,215,500 Fl. Debitoren (darunter die gemeirsame Bank und Waarenabtheilung), 1,371,200 Fl. Dampf⸗ mühlen. Die Passiven bestehen in 12,000,000 Fl. Aktienkapital, 178,500 Fl. Reservefonds (abzüglich des für den Januarcoupon ver⸗ wendeten Betrags), 280,000 Fl. ungehobene Dividenden, 782,100 Fl. diverse Passiven, 45,700 Fl. Krrditoren. Der Gewinn des letzten Betriebsjahres beträgt 485,700 Fl., der durch 114,300 Fl., welche dem Reservefond entnommen werden, bis auf 600,000 Fl. er⸗ höht wird. 3

London, 24. März. (W. T. B.) Das Bankhaus Dent & Palmer hat eine Bekanntmachung erlassen, in welcher es mittheilt, daß es von der Pforte die erforderlichen Geldmittel zur Einlösung des halben April⸗Coupons der türkischen Anleihe von 1858 erhalten habe. Doch seien die Geldmittel nicht ausreichend, um die gezogenen Obligationen eirzulösen, da die Bank von England es abgelehnt habe, eine Tratte der türkischen Regierung über 28,210 Pfd. Sterl einzu⸗ lösen, zu deren Deckung die Tribute bestimmt seien. Die Jahaber der türkischen Bonds von 1858 werden zugleich aufgefordert, ihre Coupons am nächsten Montag dem genannten Bankhause einzureichen.

Durch das französische Gesetz über die Verlängerung des Tabaks⸗Monopols des Staats vom 21. Dezember 1873 war zugleich bestimmt, daß eine parlamentarische Enquète⸗Kommission niedergesetzt werde, die sich mit allen auf die Auenutzung dieses Monopols bezüglichen Fragen zu beschäftigen habe. Nach⸗ dem diese Kommission ihre Arbeiten nunmehr beendet hat, giebt der „Moniteur Universel“ aus den den Kommissionsberichten beige⸗ fügten Annexen statistische Daten, denen wir Folgendes entnehmen:

Die in den verschiedenen Fabriken eingeschriebenen Arbeiter bestehen gegenwärtig aus 1381 Männern und 13,779 Frauen, im Ganzen 15,160 Individuen beider Geschlechter, von welchen nur 575 auf Taxgelohn arbeiten und 14,585 auf Akkord.

Fügen wir zu dieser Zahl die der nicht eingetragenen Arbeiter und Meister hinzu, so kann man die wirkliche Zahl der Arbeiter der 16, auf die verschiedenen Städte Frankreichs vertheilten Fabriken auf 16,000 Individuen festsetzen. Die Fabriken, welche die meisten Arbeiter beschäfti⸗

gen, sind die in Chateauroux (1359), in Paris⸗Gros⸗Caillon (1303), in Toulouse (1196), in Morlaix (1182), in Paris⸗Reuilly (1122), in Marseille (1117), von Bordeaux (1091). Die von Riom (422) und Havre (403) beschäftigen am wenigsten.

Der Schätzungswerth der im Besitz der Verwaltung befindlichen Grundstücke, Gebäude, Maschinen und beweglichen Güter betrug im Jahre 1872: 25,757,085 Frs. in Fabriken und 7,939,833 Frs. in Magazinen. Die Ausgaben betrugen im Jahre 1870: 1,246,280 Frs. für die ersteren und 290,663 Frs. für die letzteren.

Die Fabrikation des Rauchtabaks allein hat eine Höhe von 26,383,004 Kilogramm erreicht.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest 24 März. (W. T. B) Der Lloyddampfer „Apollo“ ist mit der ostindischechinestschen Ueberlandpost heute früh Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

Einem Telegramme der „Köln. Ztg.“ aus Bern, 24. März zufolge beruht das Gerücht von der Einstellung der Arbeit am Gott⸗ hard⸗Tunnel auf einem juristischen Gutachten, we ches Favre ohne Garantie für seine späteren Ansprüche von der Fortsetzung und Voll⸗ endung der Arbeiten freispricht. Der „N. Zürch. Ztg.“ wird aus Bern, 22. März, geschrieben: Heute cirkulirte hier das Gerücht von einer Einstellung der Arbeiten im Gotthard Tunnel durch Herrn Favre. Nun ist aber von einer solchen Einstellung zur Zeit hier an maß⸗ gebender Stelle noch gar nichts bekannt und es muß deshalb obiges Gerücht wenigstens als verfrüht bezeichnet werden.

Von dem Kriegsschiffe „Challenger“, das nach seiner im wissenschaftlichen Interesse unternommenen Fahrt um die Welt nun bald nach England zurückkommen wird, sind neuerdings Nach⸗ richten aus Montevideo eingetroffen, welche die Reife von Valparaiso bis zu diesem Platze beschreiben. Erwähnt sei hier, 828 in Port Grappler, einem Ankerplatz am nordöstlichen Ende der Saumarez⸗ Insel, den Challenger ouf einen verlassenen deutschen Dampfer traf (der Name wird nicht angegeben), welcher der Obhut von sechs englischen Matrosen anvertraut war. Derselbe war im Messierkanal auf den Vandreuilfelsen aufgefahren und hatte noch ein großes Loch in den Boden gestoßen. Kapitän, Mannschaft und Passagiere wurden ven einem französischen Kriegsschiff nach Valparaiso zurückgebracht, das Schiff aber von einem chilenischen Dampfer in den erwähnten Hafen geschleppt und so die werthvolle Ladung gerettet.

New⸗York, 24. März. (W. T. B.) Der Hamburger Post⸗ dampfer „Wieland“ ist gesten Abend 10 Uhr hier eingetroffen.

Witterurgshericht. Vom 25. März 1876, 8 Uhr Morgens.

Temper. Wind. Wetter.

oCelsius.

W, leiser Zug. sganz bedeckt.

0, leicht. dreiviertel bedeckt.

NO., mässig. shalb bedeckt.

SO., leicht. ganz bedeckt.

0., schwach. halb bedeckt.

0., schwach. sganz bedeckt.

0. schwach. sganz heiter.

NO, mässig. shalb bedeckt.

Karlsruhe.. NO., schwach. sganz bedeckt.

Friedrichshafen. + 2 0H, hart. dreiviertel bedeckt. Barometer im Norden gestiegen, im Süden gefallen. Wetter rohig.

Deutsche Seewarte.

e1“ Hamburg... Crefeld Hannover . Leipzig

Berlin

Breslau Bamberg .

von der Seewarto zu Hamburg vom 24. Mäürz 1876. Beobachtungszelit überall 8 Uhr Morgens.

Barometer auf

2 90 Gr. u. d. Meeres- Statione n. spiegel reduc. in

Millimetar. 746,5 745,7 754,4

754,7 75 4,2 752,9 756,1 759,1 756,2 752,8 760,7 292,7

Temperatur in Celsius- Graden.

Wind. V Wetter.

still WsSW., schwach W., still

SSW. leicht wolkig ⁴) NO., leicht halb bed. WsSW., leicht ³) NO,, leicht bedeckt 0., leicht heiter²) N., mässig bedeckt still bedeckt W., still Schunee 8SW., still klar

still bedeckt 880, leicht Scheee:) 8., leicht Schnee Swinemünde. W., leicht bedeckts) Hamburg. .. . N., still bedeckt“) Sylt 53. NNo., leicht halebed. ²⁰) Crefeld... NSW., leicht Dunst Caussel.. SSW, mässig bedeckti:) Carlsruhe 0., heiter wolkig ¹²) 4 S., frisch bedeckt Leipzrig.. SSW., leicht wolkig ¹³) Breslau.. S., schwach heiter ¹⁴)

Thurso-. Valentia .. Tarmouth .. St. Mathieu. EEETTE153 Hldor.... Kopenhagen . Christiansund Haparanda .. Stockholm .. St. Petersburg Moskau.. Wien

halb bed. ¹) Regen:) heiter)

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²) See ruhig. ²) Seegavg mässig. a) See ruhig; danstig. ⁴) See ruhig. ³⁶) See ruhig. ³) See ruhig. ‧²) Ruhig. ³) Nachtkrost. ) Gestern und Nachts Schnee und Regenschauer. ¹⁰) Nacht- Nachtfrost. ¹) Reif. ¹³) Nachtfrost. ¹⁴) Nachts Frost, üinus 4.

Uebersicht der Witterung.

Das rachse Fallen des Barometers im NW. hat fortgedauert und sich südwärts verbreitet, von Valentia wird ein um 20 Mm. niedrigerer Stand als gestern gemeldet. Im N. und NO. Europas ist das Baromster gestiegen, im Centrum wenig verändert. Aasser im südlichen Norwegen, wo starker 0. und 80. weht, ist der Wind überall schwach und mässig. das Wetter auch heute nur in Nord- deutschland überwiegend trübe und mit Niederschlägen, im übrigen Europa vorherrschend heiter. Das barometrische Minimum im Westen und die unregelmässige Druckvertheilung im Central- Europa lassen wenig Aussicht auf längee Dauer der heute sehr

ruhigea Witterung.

Deutsche Seewarte.

Berlin, den 25. März 1876. Unter dem Vorsitze Ihrer Majestät der Kaiserin⸗

Königin und in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten der

Großherzogin von Baden, der Großherzogin von Lachsen und der Erbprinzessin von Hohenzollern wurde am 24. März in den Sälen des Handels⸗Ministeriums die zehnte Generalversammlung

des Vaterländischen Frauen⸗Vereins abgehalten, mit

welcher die Ausstellung einer Mustersammlung von Verband⸗ mitteln u. s. w. verbunden war.

Nach dem Gesange des Domchors erfolgte auf Befehl Ihrer Majestät die Vorlesung der huldreichen Antwort, welche Se. Majestät der Kaiser und König auf die ehrfurchtsvolle Adresse des Vaterländischen Frauen⸗Vereins zum 10. März d. J. an den Vorstand desselben zu richten geruht hat. Letztere lautet:

Alllerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König,

Allergnädigster Kaiser, König und Herr!

Schon haben Geschichte und Dichtung die ideale Gestalt der Ehabenen Königlichen Mutter Eurer Majestät für kommende Ge⸗ schlechter treu bewahrt, und doch schlägt das Herz des Volkes heut am hundertjährigen Geburtstag noch so lebenswarm für seine unvergeßliche Königin Luise!

Zwei Generationen hindurch wirkte das Vorbild edler Frauen⸗ tugenden, reiner Gottesfurcht und hingebender Vaterlandsliebe. Es lebte in unseren Frauen und Jungfrauen, als der Ruf Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin an sie erging, Ihr ein großes Vermächtniß erfüllen zu helfen!

Dem Vaterländischen Frauenvereine ist es ein erhebendes Bewußt⸗ seirn, in diesem Berufe treu zu Ihrer Majestät gestanden und dem Vaterlande in den großen Tagen seiner herrlichen Erhebung mit ganzer Hingebung gedient zu haben.

An dies Bewußtsein, an den ehrfurchtsvollen Dank gegen unser Königshaus, knüpft sich die Zuversicht, daß unsere, von Ihrer Ma⸗ jestät der Kaiserin⸗Königin gestiftete, patriotische Gemeinschaft den konmenden Generationen in dem Geiste werde erhalten bleiben, in welchem sie geschaffken wurde, und in welchem sie nach dem Beispie unserer erhabenen Protektorin nach Kräften zu wirken bemüht ist.

Geruhen Ew. Majestät zu gestatten, daß wir am Gedächtniß⸗ tage Ihrer Hochseligen Majestät der Königin Luife diese Zuversicht in vollem Gottvertrauen aussprechen, indem wir den Segen des Allmäch⸗

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tigen auf Ihren Sohn, unsern Allergnädigsten Herrn und Kaiser,

herabflehen 8 18 1u“ 8

In tiefster Ehrfurcht Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät allerunterthänigster, treugehorsanster

Der Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins

Die beredten Worte, welche der Vorstand in der Adresse vom ). d. M. dem Andenken Ihrer Majestät der Köͤnigin Luise, Meiner n Gott ruhenden Frau Mutter, gewidmet hat, haben mein Herz um o tiefer berührt, als ich gerade zu derselben Zeit, wie früher des Oefteren, Gelegenheit gehabt habe, zu beobachten, mit welchem Eifer er Vaterländische Frauen⸗Verein, unter der Anregung Seiner erhabenen Protektorin, bemüht ist, im Geiste der verklärten Königin, den mit em Unglück kämpfenden Mitmenschen hülfreich beizuspringen. Die rfolge dieser wohlorganisirten Wirksamkeit anerkennend, danke Ich em Vorstande für Sein freundliches Gedenken und theile mit vollem Vertrauen die Zuversicht, mit welcher der Vorstand Seinen Blick in die Zukunft des Vereins gerichtet hält. Berlin, den 18. März 1876. 8 Wilhelm. An den Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins. .“ Die Tagesordnung begann mit einem Akte der Pietät. Der Verein hat acht Vorsitzende seiner verschiedenen Zweigvereine im Laufe des verflossenen Jahres durch den Tod verloren. Ihren Namen und ihrem Wirken wurde in der Versammlung ein ehrendes Gedächtniß geweiht.

Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin befahl hierauf die Vor⸗ lesung des von dem Schriftführer des Vereins zu erstattenden Jahresberichts, welcher diesmal mit einem Rückblick auf Ent⸗ stehung, Organisation und Ausdehnung des vor nunmehr zehn Jahren gegründeten Vaterländischen Frauen⸗Vereins einzuleiten war. Nach Genehmigung des Berichts schloß Ihre Majestät die Generalversammlung Allerhöchst mit folgenden Worten:

In Gegenwart hoher deutscher Fürstinnen und im dankbaren Bewußtsein der Theilnahme Ihrer Majestät der Königin von Würt⸗ temberg beschließen wir heute ein Vereinsjahr, das durch den Ernst

unserer Aufgabe das Bedürfniß ihrer Fortentwickelung steigert. Gottes

Hülfe wird uns nie fehlen, wenn wir stets als getreue Dienerinnen des Vaterlandes durch gemeinschaftliche Arbeit ihrer würdig uns

11“ 8

Am 23. März Abends 7 Uhr beehrte Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheiten der Großherzogin von Baden und der Großherzogin von Sachsen die im Saale des Kurmärkischen Ritterschaftsgebäudes anbe⸗ raumte Versammlung der Delegirten der Vaterlän⸗ dischen Frauen Vereine mit Allerhöchstihrer Gegenwart. Ihre Majestät geruhte während der Verhandlungen wiederholt das Wort zu ergreifen und am Schlusse derselben, nach 9 Uhr, die Mustersammlung von Verbandsmitteln u. s. w., welche vom hiesigen Hauptverein in einem Nebensaale ausgestellt war, in Augenschein zu nehmen. Ihre Königliche Hoheit die Groß herzogin von Sachsen, Höchstwelche die Ausstellung lobend anerkannte, befahl bei dieser Gelegenheit Muster⸗Exemplare für Weimar zu dortseitiger Verwerthung im Frauen⸗Verein.

Den Mittelpunkt des Interesses in den Verhandlungen der Delegirten⸗Versammlung bildete der Vortrag des Königlich würt⸗ tembergischen Staats⸗Ministers a. D. und Präsidenten der Central⸗ leitung der Wohlthätigkeitsvereine Dr. von Golther in Stuttgart, welchen Ihre Majestät die Königin von Württemberg aus Höchst⸗ eigener Entschließung nach Berlin entsandt hatte. In seiner Begleitung hefand sich der Dr. Hahn, Vorstand des Sanitäts⸗ vereins in Stuttgart.

Der ständige Ausschuß der allgemeinen Deutschen Lehrerversammlung und der Centralvorstand des Deutschen Lehrervereins hat, wie die „Düss. Ztg.“ mittheilt, den Verbän⸗ den des Deutschen Lehrervereins bezüglich des um Pfingsten in Erfurt stattfindenden ersten deutschen Lehrertages zu möglichst baldiger Beschlußfassung eine Anzahl Fragen, die allgemeine Volks⸗ schule betreffend, unterbreitet. Wir heben namentlich folgende her⸗ vor: Soll für die Gestaltung öffentlicher Schulen a. die gesellschaft⸗ liche Stellung oder b. das religiöse Bekenntniß der Eltern oder c. die Entwicklungsfähigkeit des Kindes maßgebend sein? Ist die Entwick⸗ lung a. bei allen körperlich und geistig normalen Kindern desselben Volkes im Wesentlichen gleich? oder ist b. die gesellschaftliche Stel⸗ lung oder c. die religiose Anschauung der Eltern von wesentlichem Einflusse dabei? Giebt cs eine gemeinsame, grundlegende Bildung? oder verlangt a. die muthmaßliche einstige Stellung des Kindes, oder b, dessen Zugehörigkeit zu einer Religionsgesellschaft, daß die Schul⸗ bildung von Grund aus darnach einzurichten ist? Ist diese grundlegende Bildung für Knaben und Mädchen eine wesentlich verschiedene? Welche Unterrichtsgegenstände sind zu dieser grundlegenden Bildung nothwendig? Welche Vortheile bietet der den Kindern der verschiedenen Gesell⸗ schaftsklassen und Religionsgemeinschaften g⸗meinsam ertheilte Unter⸗ richt? Sind die Vorbereitungsanstalten für das vorschulpflichtige Alter (Kindergärten) und die Erziehungsanstalten für das nachschul⸗ pflichtige Alter (Fortbildungsschulen) mit der Schule für die grund⸗ legende Bildung (allgemeine Volksschule) in organische Verbindung zu bringen? und in welcher Weise? Sollen sittlich verwahrloste Kinder an dem gemeinsamen Unterricht theilnehmen oder besonderen Anstalten überwiesen werden? Die Ergebnisse der Berathungen sind bis zum 10. Mai d. J. dem Vorstande mitzutheilen. Dieselben

sollen als Grundlage für ein auf dem Erfurter Lehre

8 8 d m rtage zu leistendes Referat über „Schulgesetzgebung“ dienen.

Aus Anlaß des Bergsturzes bei Caub hat die Regierung zu

Wiesbaden folgende Bekanntma chung erlassen: Da die Beschädigun⸗

gen, welche außer dem beklagenswerthen Verluste von Menschenleben durch den eingetretenen Bergrutsch in Caub herbeigeführt worden sind, sich in ihrer ganzen Ausdehnung noch nicht genau übersehen lassen, im Uebrigen auch die Art und der Umfang des Schadens bei den einzel⸗ nen Betheitigten ein erheblich verschiedener ist, so haben wir es für zw ckmäßig befunden, eine besondere Kommission mit der Aufgabe zu bilden, die eingehenden Liebesgaben demnächst je nach der Art und dem Maße der Beschädigung und mit Rücksicht auf die Bedürftigkeit der Beschädigten nach näherer Prüfung in angemefsener Weise zur Vertheilung zu bringen. An der Spitze der Kommission steht Bürgermeister Herberich in Caub. G

Theater.

Am Königlichen Opernhause wird Frl. Bertha Linde während der Monate April und Mai gastiren.

Im Königlichen Schauspielhause wurde gestern Shake⸗ speare’'s „Coriolan“ neu einstudirtzur Aufführung gebracht. Der Darstellung war die Bearbeitung von W. Oechelhäuser zu Grunde gelegt. Die Hauptrollen, die des Coriolan, des Cominius, des Me⸗ nenius Agrippa, der beiden Volkstribunen Veletus und Ju⸗ nius Brutus, des Tullus Aufidius, der Volumnia und der Virgilia gelangten durch die HH. Ludwig, Goritz, Kahle, Krause, Schwing, Berndal und die Damen Stollberg und Meyer zur vollsten Geltung. Die ganze Vorstellung trug ein echt künstlerisches Gepräge, und gewährte einen seltenen Genuß des Meisterwerkes. Hieran hatte auch die reiche, stylvolle, streng historische Inscenirung ihren bedeutenden Antheil. Der Darstellung der Volksscenen war gleicher Weise, wie dies schon im vorigen Jahre bei der Aufführung des „Julius Cäsar“ geschehen, besondere Sorgfalt

gewidmet, so daß sie ein treues Bild des gerade im Coriolan so leb⸗

baft’ bewegten römischen Volkslebens bot. Obwohl auch in der kürzenden Oechelhäuserschen Bearbeitung die Vorstellung fast vier Stun⸗ den einnahm, blieb die Aufmerksamkeit des sehr zahlreichen Publikums, das den Trägern der Hauptrollen ihre vorzüglichen Leistungen mit wiederholtem Beifall lohnte, bis zum Schlusse in voller Spannung.

Die nächste Novität des Krollschen Theaters ist Rosens neueste Posse: „Schlaumeyer et Comp.“, welche am Mitt voch, den 29. d. M., zum Benefiz für den Komiker Hrn. Franz Heder zum ersten Male in Scene geht. Außer dem Benefizianten sind noch die Damen Mejo, Hagedorn, Stolle, Leskien, Meinhold und die HH. Eduard Weiß und Hauptmann in den Hauptrollen, sowie das Ballet unter Leitung des Hrn. Brus, beschäftigt.

Residenz⸗Theater. Die zweite Aufführung von „Arria und Messalina“, mit Charlotte Wolter als Messalina, beehrten folgex de Hohe Herrschaften mit Ihrem Besuch: Die Königlichen Hoheiten Prinzeß Carl und Prinzeß Friedrich Carl, Se. Königliche Hoheit Prinz Georg, sowie die Großherzöge von Sachsen⸗Weimar, von Mecklenburg⸗Schwerin, von Baden und der Herzog von Olden burz. Bei der außerordentlichen Anstrengung, welche die Dar⸗ stellusg der Rolle der Messalina verursacht, ist von der Direktion die Einrichtung getraffen worden, daß Charlotte Wolter in diesem Stücke, das voraussichtlich viele Wrederholungen erleben wird, je 2—3 Mal auftritt und dann immer einen Tag ausruht. -

Am Sonntag werden die durch die „Läftschlösser“ unter brochenen Aufführungen des Charakterbildes „Unsere Jungen“ im Woltersdorff⸗Theater wieder aufgenommen. Die Besetzung dieses Stückes hat insofern eine Aenderung erfahren, als Fräulein Ann

reuß die neu eingerichtete und mit einer neuen Gesangsnummer ver ehene Rolle der Gouvernante Madeleine Warden übernommen hat.

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Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

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zum Deu

7

Preußen.

„Auf den Bericht vom 31. Dezember 1875 ertheile Ich den Ge⸗ meinden Carsdorf, Wetzendorf und Wernungen im Regierungsvezirk Merseburg die Erlaubniß zum Bau einer festen Brücke üver die Unstrut bei Carsdorf und bewillige denselben zu den Kosten des von ihnen übernommenen Baues eine aus dem Fonds für einmalige und außerordentliche Ausgaben der Bauverwaltung zu entnehmende Staats⸗ beihülfe von 10,500 ℳ“ Zugleich verleihe Ich den genannten Ge⸗ meinden widerruflich das Recht zur Erhebung eines Brückengeldes für die Benutzung der Brücke und ertheile dem Mir vorgelegten, zur weiteren Veranlassung hier wieder beigefügten Tarife, nach welchem dieses Brückengeld bis auf Weiteres entrichtet werden soll —, unter Vorbehalt der Revision von 5 zu 5 Jahren Meine Genehmigung.

Berlin, den 5. Januar 1876. Wilhelm.

11““ Camphausen. Dr. Achenbach. An den Finanz⸗Minister und den Mmister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Privilegium wegen eventueller Ausfertigung auf den Inhaber

lautender Kreisobligationen des Kreises Labjau bis zum Betrage von

1 456,000 Reichswährung. II. Emission. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. Nachdem von der Kreisversammlung des Kreises Labiau auf dem Kreistage vom 10. Juli 1875 beschlossen worden, zur Einlöfung der auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 27. November 1867 G. S. S. 1935 u. ff. ausgegebenen fünfprozentigen Kreisobligationen im Nominalbetrage von 152,000 Thalern ein Darlehn von 456,000 aus dem Reichs⸗Invaliden⸗ sonds zu entnehmen,

wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisversammlung,

zu diesem Zwecke auf Verlangen der Verwaltung des Reichs⸗Inva⸗ lidenfonds, resp. dessen Rechtsnachfolgers, anf jeden Inhaber lau⸗ tende, mit Zinscoupons versehene, sowohl Seitens der Gläubiger, als auch Seitens des Kreises unkündbare Obligationen zu einem Gesammt⸗Nominalbetrage, welcher dem noch nicht getilgten Betrage der Schuld gleichkommt, also von höchstens 456,000 ℳ, ausstellen zu dürfen,

da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der

Schnldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Aus⸗ stelung von Obligationen zum Betrage von böchstens 456,000 Reichswährung, in Buchstaben: „Vierhundertsechsundfünfzigtausend Mack Reichswährung“, welche in Apoints von 5000, 2000, 1000, 500 und 200 Reichswährung nach der Bestimmung des Darleihers oder dessen Rechtsnachfolgers über die Zahl der Schuldscheine jeder dieser Gattungen nach dem (anliegenden) Schema auszufertigen, mit Huͤlfe einer Kreissteuer mit vier und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen und nach der durch das Loos zu bestimmenden Folge⸗ ordnung jährlich vom Jahre der Ausgabe der Obligationen ab mit jähr⸗ lich wenigstens einem und höchstens sechs Prozent des ursprünglichen nominellen Schuldkapitals unter Zuwachs der Zinsen von den ge⸗ tilgten Schuldraten zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung mit der rechtlichen Wirkung er⸗ theilen, daß ein jeder Jahaber dieser Obligationen die daraus her⸗ vorgehenden Rechte, ohne die Uebertragung des Eigenthums nach⸗ weisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ist.

Durch vorstehendes Privifegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über⸗ nommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Berlin, den 14. Februar 1876.

d. s.

Camphausen.

Wilhelm. Gr. Eulenburg. Achenbach.

Beförderungen in der Armee 1876.

I. Zu Generals:

Gen. d. Inf. v. Schmidt, Gouverneur von Metz, erhält ein Patent seiner Charge. Gen. Lt. v. Schachtmeyer, Gouverneur von Straßburg i /E., von der Infanterie. Gen. Fürst v. Bismarck⸗ Schönhausen, Chef des 1. Magdeburg. Landw. Regts. Nr. 26, von der Kavallerie. 1

II. Zum General⸗Lieutenant:

Gen. Major v. Lehmann, Kommandant von Mainz.

III. Zu General⸗Majors: die Obersten Frhr. v. Dörn⸗ berg, Commdr. der 32. Inf. Brigade, Stumpff, Commor. der 3. Feld⸗Art. Brig., Frhr. v. Kittlitz, Commdr. der 19. Inf. Brig., v. Oppermann, Inspecteur der 5. Festungs⸗Inspektion, v. d. Chevallerie, Inspecteur der 4. Festungs⸗In pektion, Wischer, Inspecteur der 8. Festungs⸗Inspektion, v. Kleist, Commdr. der 20. Kav. Brigade, v. 1“ Flügel⸗Adjut. und Commdr. der 6. Kav. Brig., Graf v. Lehndorff, Flügel⸗Adjut, ꝛc. unter gleich⸗ zeikiger Ernennung zu Meinem General à la suite, Frhr. v. d. Bussche⸗Haddenhausen, Commdr. der 60. Inf. Brig, Hartmann, Commdr. der 2. Fuß⸗Art. Brig., v. Bychelberg, Commdr. der 11. Feld⸗Artill Brig., v. Fabert, Commdr. der 3. Fuß⸗Art. Brig., v Berken, Commdr. der 9. Juf. Brig., Bauer, Commdr. der 8 Feld⸗Art. Brig., Bronsart⸗ v. Schellendorf, Chef des Generalstabes des Garde⸗Corps, Fürst Radziwill, Flügel⸗ Adjut., unter gleichzeitiger Ernennung zu Meinem General à la suite, vorläufig ohne Patent.

IV. Zu Obersten: a. Von der Infanterie:

69, Bleibtreu, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 49, v. Kali⸗ nowski, Commdr. des Gren. Regts., Nr. 6, v. Thompson, Commdr. des Füs. Regts. Nr. 80, v. Horn, von der Armee, v. Feld⸗ mann, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 21, Götting, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 54, v. Netzer, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 59, Erni, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 45, v. Lüderitz, Commdr. des Infant. Regts. Nr. 91, v. Elpons, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 61, v. Carnap⸗Quernheimb, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 71, Schor, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 23, v. Wehren, Commdr. des Grenad. Regts. Nr. 11, v. Minckwitz, Commdr. des 4. Garde⸗Gren. Reszts. Engelhard, Direktor der Milit Schießschule, v. Bessel, Commdr. des Inf. Regts. Nr. 32, Graf v. Schlieffen, Commandeur des Gren. Regts. Nr. 8 Klatten, Direktor der Gewehr⸗ und Munitionsfabrik in Spandau, v. Schkopp, Commandenr des Infanterie⸗ Regts. Nr. 56. v. Stocken, Commdr. des Gren. Regts. Nr. 88 Hoffmann vom Inf. Regt. Nr. 116, Westerweller⸗ v. An⸗ thoni, persönl. Adjut. Sr. Großherzogl. Hoheit des Prinzen Lud⸗ wig von Hessen und bei Rhein, v. Hesse, beauftr. mit der Führung des Inf. Regts. Nr. 84, Michelmann, beauftr. mit der Führung des Inf. Regts. Nr. 65, v. Kameke, Commdr. des Jäger⸗Bats.

r. 7, v. Bock vom Inf. Regt. Nr. 44, v. Heimburg, Flügel⸗ Adjut. Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs von Oldenburg, v. Con⸗ ring vom 3. Garde⸗Gren. Regt, v. Sanitz vom Garde⸗Füs. Regt.,

16 3 : die Oberst⸗Lieutenants Bauer, Kommandant von Rastatt, Wolff, Commdr. des Inf. Regts. Nr.

Erste Beilage

s⸗Anzeiger und Königlich Pre

Verlin, Sonnabend, den 25. Mürz

v. Wrisberg vom Inf. Regt. Nr. 71, v. Haugwitz, Abtheilungs⸗ Chef im Kriegs⸗Ministerium.

b. Von der Kavallerie: die Oberst⸗Lts. v. Ohlen und Adlerskron, Commdr. des Kür. Rests. Nr. 5, v. Kuylenstjerna, Commdr. des Uan Regts Nr. 12, p. Möllendortf, Commdr. des

Kür. Regts. Nr. 6, v. Franckenberg⸗Lütt witz, Commdr des Ulan. Rests. Nr. 3, v. Alten, Flügel⸗Adjutant und Commdr. des Regts.

der Gardes du Corps, v. Seydlitz, Commdr. des Drag. Regts. Nr. 18, v. Heinichen, Commdr. des Ulan. Regts. Nr. 16,

Detmering, Commdr. des Hus. Regts. Nr. 2, v. Lützow, Commdr.

des Ulan. Regts. Nr. 5. c. Von der Feld⸗Artillerie: Die Obersi⸗Lis Kranse, Abtheil. Chef im Kriegs⸗Ministerium, Baon v. Eynatten, Commdr. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 15, Zwirnemann, Commdr. des Feld⸗Art. Megts. Nr. 9, v. Schretter, Commdr. des Feld⸗ Art. Regts. Nr. 5, v. Lyncker, Commdr. des 2. Garde⸗Feld⸗Art. Regts., v. Krieger, Commdr. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 30, Mertens, Commdr. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 22, v. Werd er, Commdr. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 11. 4d. Von der Fuß⸗Artillerie: die Oberst⸗Lts. Schmeltzer, Direktor der Art. und Ing. Schul⸗, v. Schultzendorff, Commdr. des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 5.

e. Vom Ingenieur⸗Corps: die Oberst⸗Lts. Bumke, Chef des Stabes der Gen. Insp. des Ingen. Corps, Schütze, Ab⸗ theil. Chef im Ingen. Comité, Daun, kommdrt. zur Wahr⸗ der Geschäfte der Inspekt, der Festungsbauten zu Straß⸗

urg i./E.

Den Charakter als Oberst erhalten: die Oberst⸗Lts. v. Putrkamer, Brigadier der 2. Gendarm. Brig., Rode, Bri⸗ gadier der 1. Gendarm. Brig, v. Starck, Brigadier der 3. Gendarm. Brig, v. Baumbach, Kommandant von Coblenz und Ehrenbreit⸗ stein, Overdyck, Kommandant von Weichselmünde und Neu⸗ fahrwasser.

V. Zu Oberst⸗Lieutenants:

a. Von der Infanterie: Die Majors v. Laue, Commdr. der Unteroffizier⸗Schule in Weißenfels, v. Schachtmeyer vom Jaf. Regt. Nr. 47, Block vom Inf. Regt. Nr. 15, v. Lehmann vom Gren. Regt. Nr. 12, v. Nordeck vom IJaf. Regt. Nr. 64, v. Baczko vom Inf. Regt. Nr. 58, v. Benkivegni vom Füs. Regt. Nr. 90, v. Bülow, Commdr. des Jäger⸗Bats. Nr. 10, Roos, Commdr. des Jäger Bats. Nr. 6, v. Kettler vom Inf. Regt. Nr. 81, Boedicker vom Inf. Regt. Nr. 23, v. Malotki vom Gren. Regt. Nr. 89, Cramer v. Baumgarten vom Inf. Regt. Nr. 24, v. Renouard vom Inf. Regt. Nr. 54, v. Sothen vom Gren. Regt. Nr. 7, v. d. Mülbe, Commdr. des Jäger⸗Bats. Nr. 11, v. d. Lochau vom 3. Garde⸗Regt. zu Fuß, Fischer vom Inf. Regt. Nr. 56, Frbr. v. Ledebur, Commdr. der Unteroffizier⸗Schule in Potsdam, v. Kropef, Commdr. des Jäger⸗ Bats. Nr. 9, v. Leipziger, Commdr. des Lehr⸗Jaf. Bats., v. Kalck⸗ reuth vom Gren. Regt. Nr. 89, Schmidt⸗ v. Knobels dorf vom Inf. Regt. Nr. 79, Frhr. v. Buddenbrock vom 4. Garde⸗Gren. Regt., v. Mantey vom Gen. Stabe, Raabe vom Inf. Regt. Nr. 76, Frhr. v. Wangenheim vom Füs. Regt. Nr. 34, Dau⸗ distel vom Infant. Regt. Nr. 118, Scherf vom Inf. Regt. Nr. 45, Frhr. v. Rosen vom Füs. Regt. Nr. 40, Graf v. Stosch vom Gren. Regt. Nr. 11, v. Natzmer vom Inf. Regt. Nr. 52, Hake⸗ wessell vom Inf. Regt. Nr. 32, v. Lengerke vom Füs. Regt. Nr. 80, v. Tschischwitz vom Gren. Regt. Nr. 10, v. Doering vom Infant. Rest. Nr. 23, v. Schütz vom Füs. Regt. Nr. 35, v. Prittwitz u. Gaffron vom 1. Garde⸗Regt. zu Fuß, Kühne, Direktor der Kriegsschule in Engers, v. Henning auf Schön⸗ hoff vom Inf. Regt. Nr. 48, v. Altrock vom Inf. Regt. Nr. 56, Bar. v. Bursztini vom Inf. Regt. Nr. 57, Vanselow vom Füs. Regt. Nr. 37, v. Gabain vom Grenad. Regt. Nr. 4, Kintzel vom Inf. Regt. Nr. 114, Wittcke vom Inf. Regt. Nr. 113, v. d. Knesfebeck vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1.

b. Von der Kavallerie: Die Majors v. Rosenberg, Commdr. des Hus. Regts. Nr. 3, Frhr. v. Troschke, Direktor der Offizier Reitschule, v. Hagen, Commdr. des Drag. Regts. Nr. 5.

c. Von der Feld⸗Artillerie: die Majors Leo, Commdr. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 21, Frhr. v. Schlotheim vom 1. Bad. Feld⸗Art. Regt. Nr. 14.

d. Von der Fuß⸗Artillerie: Die Majors Richter, Commdr. des Fuß⸗Artill. Regts. Nr. 2, Kirsch, Commdr, des Fuß⸗ Artillerie⸗Regts. Nr. 6.

e. Vom Ingenieur⸗Corps: Die Majors Labes, In⸗ genieur vom Platz in Mainz, Ilgner, Ingenieur vom Platz in Pillau, Staehle, Ingenieur vom Platz in Memel.

Zu überzähligen Majors werden befördert: Die Hauptleute v. Ysselstein vom 4. Garde⸗Regt. zu Fuß und kommdrt. als Adjut. beim Gen. Kommdo. des Garde⸗Corps, v. Lütcken vom Inf. Regt. Nr. 56 und kommdrt. als Adjut. beim Gen. Kommdo. des I. Armee⸗Corps, Kirchhof vom Juf. Regt. Nr. 16 und kommdrt. als Adjutant bei der 2. Division, Kleinhans vom Inf. Regt. Nr. 23 und kommdrt. als Adiutant bei der 5. Division, Schlüter vom Füs. Regt. Nr. 40 und kommdrt. als Adjut. beim Gen. Kommdo. des VII. Armee⸗Corps, Hencke vom Inf. Regt. Nr. 48 und kommdrt. als Adjut. beim Gen. Kommdo. des VIII. Armee⸗Corps, v. Sturm⸗ feder vom Inf. Regt. Nr. 28 und kommdrt. als Adjut, bei der 15. Divisien, v. Wolff, Comp. Chef im Gren. Regt. Nr. 12, unter Aggregirung bei dem Regiment, v. Loefen, Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 71, unter Aggregirung bei dem Regiment, Rittmeister Heym, Escadr. Chef im Hus. Regt. Nr. 5, mit Beibehalt der Escadron. 1 8

Patente ihrer Charge erhalten: die Majors v. Pirch, agzreg. dem Garde⸗Füs. Regt., Gottschalk, aggreg. dem Füs. Regt. Nr. 40, v. Poncet vom Hus. Regt. Nr. 1 und kommdrt. als Ad⸗ jutant beim Gen. Kommando des III. Armee⸗Corps, v. Loeper vom Drag. Regt. Nr. 4 und kommdrt, als Adjut. beim Gen. Kommdo. des XI. Armee⸗Corps, Frhr. v. Türcke vom Hus. Regt. Nr. 10 und kommdrt. als Adjut. beim Gen. Kommdo. des XV. Arme⸗⸗Corps, v. Schierstaedt, Escadr. Chef im 1. Garde⸗Ulanen⸗Regi⸗ ment, v. Redecker, Escadr. Chef im 3. Garde Ulanen⸗Regiment, Schmidt⸗ v. Schwindt, à la suite des Ulanen⸗Regts. Nr. 6 und Lehrer bei dem Militär-⸗Reit⸗Institut, v. Lieres u. Wilkau, Escadr. Chef im Ulanen⸗Regt. Nr. 10.

Den Chaxakter als Major erhalten: die Rittmeister Frhr. v. Broich, Escadr. Chef im Ulanen⸗Regt. Nr. 9, Krell,

Escadr. Chef im Husaren⸗Regt. Nr. 3, v. Alvensleben, vom

Husaren⸗Regiment Nr. 11 und kommandirt als Adjutant bei der 25. Division. Beförderungen in der Marine 1876. Zu Kapitäns zur See: Korvetten⸗Kapitän Knorr vetten⸗Kaptän Kühne. Berlin, den 22. März 1876.

Königlich Preußische Armee. 8 Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 11. März. v. Fischer⸗Treuenfeld, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 87, dem Regt., unter Beförderung

zum überzähl. Major, aggregirt. v. Klaeden, Pr. Lt. von demf. Regt, zum überzähl. Hauptm. befördert. Berlin, 16. März. v. Zitzewitz, Sec. Lr. vem 1. Garde⸗Regt. zu Fuß, in das Kür. Regt. Nr. 7, Frhr. v. Canstein, Sec Lt. vom 1. Gard⸗ Regt. zu Fuß, in das Inf. Rege. Nr. 82, verjetz.. v. -9. Schulenburg, Hauptm. und Comp. Chef vom Infant. Regt. Nr. 68, unter Stel⸗ lung zur Disp. mit Pension, zum Bezirks⸗Commdr. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 69 ernannt. Berlin, 20. März. v. Kalck⸗ stein, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. zu Fuß, zum überzähligen Pr. Lt. befördert. Berlin, 22. März. Prinz Friedrich Wil⸗ helm von Preußen, Königl. Hoh., Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. zu Fuß ꝛc., zum Pr. Lt. befördert. Fürst zur Lippe, Durchlaucht, Gen. Major à 12 suite der Armee, zum Gn. Lieut. beför⸗ dert. v. Werder, Gen. Lt., General à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Militär⸗Bevollmächtigter in St. Peters⸗ burg, unter Belassung in diesem letzteren Verhältniß, zum Gen. Adjut. Sr. Majestät des Kaisers und Königs ernannt. Herzog Eli⸗ mar von Oldenburg, Hoheit, Oberst⸗Lieut. à la suite der Armee, der Char. als Oberst verliehen. Graf zu Stolberg⸗Wernige⸗ vode, Fürst von Pleß, Fürst zu Putbus, Fürst zu Wied, Oberst⸗Lrs. à la suite der Armee, unter Berleihung eines Patents ihrer bisherigen Charge der Char. als Oberst verli⸗hen. Durch Verfügung des Kriegs⸗Mmisteriums. Den 15. März. Klemm, Hauptm. à la suite der Armee und Mitzlied der Intendantur IV. Armee⸗Corps, als Vorstand der Intendantur der 6. Div. zum III. Armee⸗Corps ver setzt. 8

Im Beurlaubtenstande. Berlia, 11. März. Zaremba, Sec. Lt. von der Landw. des Eisenbahn⸗Regts., zum Pr. Lr, Sckerl, Hennemann, Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 35, zu Sec Lis. der Reserve des Eisenbahn⸗Regts., befördert. Berlin, 16. März. v. Sachs, Köuigl. württemberg. Sec Lt. der Landw. Inf. a. D., früher Sec. Lt. im Gren. Regt Nr. 89, zuletzt bei der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 88, in den Verband der preuß. Armee wieder aufgenommen und als Sec. Lt. bei der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 89 einrangirt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 11. März. Born, Pr. Lt. vom Eisenbahn⸗Regt., mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Armee⸗Uniform der Abschied bewilligt. Berlin, 16. März. Francke, Haunptmann à la suite des Fuß⸗Artill. Regts. Nr. 3 und Direktions⸗Assist. der Pulverfabrik in Metz, mit Pension und seiner bisherigen Uniform der Abschied hewilligt. v. Rostken, Oberst⸗Lieut. a. D., zuletzt Major im Inf. Regt. Nr. 26, mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des gedachten Regts. zur Diep. gestellt. Stoermer, Major zur Disp. von der Stel⸗ n als Bezirks⸗Commdr. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 69 ent⸗ unden.

Im Beurlaubtenstande. Berlin, 11. März. Urban, Pr. Lt. von der Res. des Eisenbahn⸗Regts., Reiche, Pr. Lt. von der Landw. des Eisenbahn⸗Regts., diesem mit der Landw. Armee⸗ Uniform, der Abschied bewilligt. Berlin, 18. März von der Becke, Major à la suite der Land⸗Gendarmerie, mit Pension der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 29. Februar. Schulte, Inten⸗ dantur⸗Sekretariats⸗Assist., vom XIV. zum VII. Armee⸗Corps versetzt. Den 5. März. Ulke, Rechnungs⸗Rath, Intendantur⸗Sekret. vom VII. Armec⸗Corps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. Den 15. März. Kolodziejewski, Intendantur⸗ Assessor, vom II. Armee⸗Corps zum I. Armee⸗Corps versetzt. Den 17. März. Wesendorff, Scheifers, Seydel, Intendantur⸗ Sekretäre resp. vom VI., X. und II. Armee⸗Corps, unter Belassung in dem Kommando⸗Verhältniß bei dem Kriegs⸗Ministerium, zum III Armee⸗Corps versetzt.

1 Königlich Bayerische Armre. b

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛzꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere⸗ Den 11. März. Ritter v. Xylander, Oberst und bisher. Referent im Kriegs⸗Ministerium, Ritter v. Feinaigle, Gen. Verwalt. Direktor im Kriegs⸗Ministerium, zu Abtheilungs⸗Chefs ernannt. Frhr. v. Godin, Major und Referent im Kriegs Ministerium, mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Abtheilungs Chefs beauftragt. Frhr. v. Zoller, Hauptm., bisher à la suite des Inf. Leib⸗Regts. und Adjntant beim Gen. Kommando des I. Armee⸗Corps, Schreyer, Pr. Lt, bisher. Regts. Adjut. im 4. Feld⸗Art. Reg., zum Kriegs⸗ Ministerium versetzt, und zwar Ersteren unter gleichzeitiger Einreihung in den Generalstab. Schultheiß, Oberst a. D., prov. zur Verrichtung der Dienste eines Abtheil. Chefs im Kriegs⸗Ministerium in Verwen⸗ dung genommen. Landmann, Pr. Lt. des 1. Feld⸗Art. Regts., Schenk Ftrhr. v. Stauffenberg, Pr. Lt. vom 4. Chevaulegers⸗ Regt., beide zur Dienstleistung auf ein Jahr zum Kriegs⸗Ministerium kommandirt.

Im Sanitätscorps. Den 11. März. Dr. Leuk, Gen. Stabsarzt der Armee, zum Abtheilungs⸗Chef im Kriegs⸗Ministerium ernannt. Dr. v. Schröder, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., zum Referenten im Kriegs⸗Ministerium ernannt.

Militär⸗Justiz⸗Beamte. Den 11. März. Ritter v. Menz, v. Bürger, Geh. Kriegs⸗Räthe, zu Justitiaren im Kriegs⸗ Ministerium ernannt.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Den 7. März. Maximilian Herzog von Württemberg, Königl. Hoh. und Liebden, Oberst⸗Lt. à la suite des Drag. Regts. Nr. 26, der Charakter als Oberst verliehen.

Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 8. März. Remshardt, Kasernen⸗ Inspekt. in Stuttgart, zur Garn. Verwastung Ulm, Schmidt in Uüln, zur Garnison⸗Verwalt. Suttgart versetzt.

Nichtamtliches. b Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. März. Im weiteren Ver 8 laufe der gestrigen Sitzung des Herrenhauses sttellte nach Ablehnung des Vertagungsantrages des Barons Senfft v. Pil⸗ sach der Referent Herr Wilkens Namens der Kommission zum Staatshaushaltsetat 1876 folgende Anträge:

Das Herrenhaus wolle beschließen:

1) den Staatshaushalts⸗Etat für das Jahr 1876 in der Fassung in welcher derselbe aus den Berathungen des Hauses der Abge⸗ ordueten hervorge angen ist, anzunehmen;

2) dem Gesetzentwurfe, betreffend die Feststedlung des Staatshaus halts⸗Etats für 1876 in der Fassung, welche derselbe im Haus der Abgeordneten erhalten hat, die verfassungsmäßige Zustim mung zu ertheilen. 8

„Nach kurzer Befürwortung des Referenten eröffnete de Präsident die Generaldiskusson über diese Anträge. An dersel⸗

ben betheiligten sich die Herren v. Winterfeld, Baron Sensft