im sozialen Leben und in nicht wenigen Glaubenspunkten gern zu⸗ sam menstehen. Sie glauben eben so gut wie wir an die Gottheit unseres Herrn Jesu Christi, und wir alle fühlen dieselbe Pflicht, die heiligen Tage, welche uns an das Opfer anf Golgatha erinnem 8 sollen, in enisprechender Weise zu feiern.“
— 4. April. (W. T. B) Nach einer Mittheilung des „Imparcial“ will der Finanz⸗Minister Salaverria die 3 ver⸗ — fallenen Coupons der spanischen Schuld in Titel de konsolidirten Schuld zum Werthe von 50 Proz. konvertiren, für 2 Milliarden Realen Hypothekenscheine ausgeben und eine Anleihe bei der Banco de Espagna kontrahiren, welch letztere dafür 20 Jahre lang gewisse direkte Staatssteuern für sich ver⸗ einnahmt.
Portugal. Lissabon, 2. April. Die Cortes find heute, nach Ablauf der Session, durch eine Königliche Kommission geschlossen worden; der Marquis d Avila, Präsident der Pairskammer, verlas die Königliche Verfügung. Die Oppo⸗ sition scheint von den öffentlichen Versammlungen, welche sie im Lande veranstalten wollte, abgesehen zu haben.
Türkei. Aus Ragusa, 4. April, liegt folgendes Telegramm des „W. T. B.“ vor: Nach Meldungen aus südslavischer Quelle haben die Insurgenten für Niederlegung der Waffen fol⸗ gende Forderungen gestellt: Entfernung der ürkischen Nizamtruppen, Lebensmittel auf ein Jahr, Material zum Wieder⸗ aufbau ihrer Wohnungen, das Recht, Waffen zu tragen und die Garantie der Großmächte.
1 Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Avpril. Das „Journ. de St. Petersb.“ macht bei dem jetzigen Waffen⸗ stillstand zwischen der Türkei und den Aufständischen auf die Verdienste des Fürsten von Montenegro aufmerksam; er habe die Schwierigkeiten, welche sich den Verhandlungen ent⸗ gegenstellten, ausgeglichen; dieser Erfolg sei ein Zeichen der Weisheit und der Autorität des Fürsten über die exaltirte Be⸗ völkerung und ihre mißtrauisch gewordenen Führer. Diese Autorität sei eine Kraft, der man bei Gelegenheit in Konstanti⸗ nopel Rechnung tragen dürfte.
— Der „Russkij Mir“ ergänzt heut seinen Artikel über den Mangel an politischen Parteien in Rußland, dem man älschlicher Weise eine deutschfeindliche Richtung vindizirt habe; das Blatt spricht sich entschieden nur gegen eutschen Einfluß in russischen inneren und allgemein staat⸗ lichen Angelegenheiten aus, aber auch ebenso entschieden für Konservirung der Freundschaft, selbst eines Bündnisses mit Deutschland (natürlich nur auf Grundlage vollständiger Ge⸗ genseitigkeit) in der Sphäre der auswärtigen Politik. Von irgend welcher deutsch⸗feindlicher Gesinnung könne also dabei gar keine Rede sein.
— Der „Golos“ beschäftigt sich mit dem Widerstand, den die Reform der geistlichen Gerichtsbarkeit findet. Schon 1873 hatte die Synode den Bischöfen und Konfistorien ein Reformprojekt mit der Aufeorderung übersandt, baldigst ihre Bemerkungen dazu einzureichen.
—
Die Antworten, welche die Synode erhielt, waren der Reform wenig günstig; viele Bischöfe und Konsistorien zögerten über⸗ haupt, ihre Meinungen abzugeben; im Laufe des vorigen Jahres hat die Synode nicht eine einzige Denkschrift erhalten könnern. Der „Golos“ glaubt, und wohl mit Recht, daß das Still⸗ schweigen der geistlichen Autoritäten ihre geringe Sympathie für die Neuerungen verhüllen solle, welche das wohl ver⸗ standene Interesse der Geistlichkeit nicht weniger dringend fordere, als das der Laien⸗Bevölkerung. Diese Feindschaft be⸗ ruhe aber auf einem Mißverständniß; der Klerus könne, wolle er nur von seinem vorweg eingenommenen Standpunkt abgehen, sehr leicht sich überzeugen, daß die Beschränkung der geistlichen Gerichtsbarkeit die Vorrechte der Kirche in keinerlei Weise schädige und weder mit den Worten der heiligen Schrift noch mit den kanonischen Vorschrifien irgend in Widerspruch stehe.
— Der „St. Petersburger Herold“ schließt seine „Politische Wochenschau“, nachdem dieselbe über die deutsche Eisenbahnfrage sich ausgesprochen, mit den Worten: „Während so der deutsche Kulturkampf einen Augenblick ausruht, und auch in München die gemeinsame „Gefahr“ die Ultramontanen weit geschmeidiger macht, ist derselbe Kampf gegen den Vatikan in Frankreich,
mit die allergrößte Genugthuung, daß gerade von den Seiten, wo oft genug abfällige Urtheile über die deutsche Kirchenpolitik zu hören waren, dieselbe Bahn betreten werden mußte.“
— Ueber die Zolleinnahmen des Jahres 1875 referirt die russische „St. P. Z.“ nach offizieller Quelle:
An Baareinnahmen kamen, von den Pfandsummen abgesehen, 52,875,236 Rbl. ein. Diese Summe repräsentirt gegen das Vorjahr einen Zuwachs von 5,644,385 Rrl., gegen 1873: 7,676,795 Rbl., 1872: 8,563,890 RblI. An Pfandsummen iiefen ein: 11,078,452 Rbl, ebenfalls mebr, als in jedem der 5 vorausgegangenen Jahre Nach dem Voranschlage pro 1875 sollten an Zollgefällen, die Pfandgelder einbegriffen, 55,597,400 Rbl. einkommen; die wirkliche Einnahme hat also den Anschlag um 8,356 288 Rbl. überschritten. Au Gold⸗ und Silbermünzen und Barren sind 1875 für 5,775,618 Rbl. ins Land gekommen; 1874 betrug dieser Import über 10 Millionen, 1873 über 14 Millionen Rbl. mehr. Der Export an Münzen und Barren betrug 1875 27,479,660 Rbl. und war um 10,886,056 Rbl. größer als 1874, um 13,403,594 Kbvl. größer als 1873, um 20,648,852 Rbl. arößer als 1872. — Der Unterhalt der Zollinstitutionen kostete 1875 3,150,383 Rbl. oder 4,9 % der Bruttoeinnahmen (0,9 % wenigen als im Vorjahr); der Unterhalt der Grenzwache und der Zollkreuzer kostete 3,387,552 Rbl. oder 5,3 % (0,8 % weniger als im Vorjahr). Die Netto⸗Einnahme der Krone aus dem Zoll betrug 57,415,753 Rbl. oder 89,8 ⁄%.
Amerika. (A. A. C.) Kabeldepeschen melden aus Washington: Die Justiz⸗Kommission des Repräsentanten⸗ hauses hat dem Hause einen Bericht unterbreitet, worin der Brief, in welchem der General⸗Anwalt Pierrepont zum Beginn des Prozesses des Generals Babcock die Bezirksanwälte instruirte, darauf zu sehen, daß keine Person, die sich für schuldig bekennt, der Bestrafung entgehe, streng gemißbilligt wird. Die Kom⸗
mission ist der Ansicht, daß dieses Verfahren auf Seiten des Ge⸗
Spanien, Italien bereits ausgebrochen. Deutschland erlebt da⸗
neral⸗Anwalts dazu diente, die Zeugen einzuschüchtern, und zu gleicher Zeit die Regeln verletzte, welche Personen, die als Staatszeugen auftreten, Pardon gewähren. Die Kommission empfiehlt schließlich, die Widerrufung der in dem erwähnten Briefe ertheilten Instruktionen. General Babcock und Mr. Luckey, der Privatsekretär des Präsidenten, bestreiten die Richtigkeit der Aussagen Bells vor Mr. Clymers Comité, dahin⸗ gehend, daß, als Luckey von Präsident Grant nach St. Louis geschickt wurde, um zu ermitteln, ob General Babcock schuldig oder unschuldig sei, letzterer und Luckey ihn zu überreden suchten, einge Beweisdokumente im Besitz des Bezirksanwalts Dyer zu entwenden. Der Zeuge Bell ist ein Geheimpolizist. Am 1. o. erschien Mr. Storrs, General Babcocks Vertheidiger, vor Mr. Clymers Comité und erklärte Bells Aussagen als völlig unwahr. Mr. Chandler, der sich der Dienste Bells kurze Zeit als Detectiv bediente, entließ ihn. Der Präsident hielt ihn für einen schlechten Menschen. — Vor dem Ausschuß des Repräsentanten⸗ hauses für auswärtige Angelegenheiten erklärte am Sonnabend der Anwalt der Herren Johnson und Lyon die gegen dieselben von General Schenck erhobenen Beschuldigungen, daß sie Männer von infamem Charakter seien und keinen Glauben verdienten, für falsch und forderte den General auf, Beweise für seine Behauptungen beizubringen. In einem mit ihm angestellten Kreuzverhör räumte Lyon ein, daß, ehe er sich von London nach Paris be⸗ gab, ein Bankerottverfahren, entstehend aus Börsenspekulationen, gegen ihn eingeleitet worden war. Er gestand auch, daß er gänzlich mittellos sei.
New⸗York, 5. April. (W. T. B.) Die Ernennung Dana's zum Gesandten der Union in England ist nunmehr definitiv vom Senate abgelehnt worden.
Die Nr. 28 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ Post⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 3. April 1876, Postverbindung mit Konstanti⸗ nopel; vom 2. April 1876, Seepostverbindung mit Norwegen; vom 31. März 1876, Postanweisungen nach Frankreich und Algerien; vom 1. Apreil 1876, Fahrpostsendungen nach Spanien über Frankreich; vom 1. April 1876, Unzulässiskeit von Eilsendungen im Verkehr mit Italien; vom 30. März 1876, Ausgabe der neuen Telegraphen⸗ Betriebsordnung.
Landtags⸗Angelegenheiten. Die IX. Kommission des Hauses der Abgeordneten hat den Bericht über den Entwurf einer Wegeordnung erstattet.
Gewerbe und Handel.
In Wilmington (Nordamerika) hat die Blattern⸗ krankheit, deren Auftreten unlängst gemeldet wurde, nicht weiter um sich gegriffen, vielmehr gilt nach Ansicht der dortigen Sanitäts⸗ behörde die Gefahr der Ansteckung als beseitigt und es werden des⸗ halb von dem Zollamte den von dort abgehenden Schiffen wieder reine Gesundheitspässe ertheilt.
Berlin, den 5. April 1876. Bekanntmachung. Unter dem Protektorat Sr. Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen.
Deutsches Comité für die in Brüssel 1876 sattfindende, mit einem Kongresse verbundene internationale Ausstellung für Gesundheitspflege und Rettungswesen.
Mit der diesjährigen internationalen Ausstellung für Ge⸗ undheitspflege und Rettungswesen in Brüssel wird bekanntlich in Kongreß verbunden, welcher daselbst im Monat Sep⸗ ember an noch näher zu bestimmenden Tagen stattfinden oll. Der Kongreß hat die Bestimmung, im engsten Anschlusse an die Ausstellung dieselbe sowohl im großen Ganzen wie in ihren Details zu erläutern.
b Es läßt sich daher erwarten, daß ein derartiger, mit un⸗ mittelbarer Anschauung verbundener Austausch von Meinungen und Erfahrungen vielfache Anregungen für das praktische Leben bieten wird.
Die Bemühungen des Deutschen Comités, auf eine nicht sowohl der Zahl als der Bedeutung der Gegenstände nach hervorragende Betheiligung Deutschlands an der Ausstellung hinzuwirken, können Angesichts der eingegangenen und in Brüssel sämmtlich zugelassenen Anmeldungen als erfolgreich bezeichnet werden. Das Comité glaubt hierauf die Hoffnung gründen zu dürfen, daß auch auf dem Kongreß das Deutsche Reich durch ine rege Betheiligung würdig vertreten sein werde.
Das Comité gestattet sich deshalb sowohl die staatlichen und städtischen Behörden, die Korporationen und Vereine, als auch diejenigen Personen, welchen Beruf oder Neigung die sanitären und humanitären Fragen nahe legt, zur Beschickung des Kongresses beziehungsweise zur Theilnahme an demselben angelegentlichst einzuladen.
Formulare zu Meldekarten, wie sie von jedem einzelnen Kongreßtheilnehmer zu vollziehen und demnächst an das Deutsche Comité einzusenden sind, werden in dem Bureau des letzteren (Wilhelmplatz Nr. 2) in den Mittagsstunden zwischen 12 und 3 Uhr verabfolgt, auch auf schriftlichen Antrag übersandt. Auf der Meldekarte sind die Modalitäten der Zahlung der für die Theilnahme am Kongreß zu entrichtenden Gebühr näher ange⸗ geben. Diese Gebühr beträgt 25 Frcs. für die ordentlichen und 15 Frcs. für die außerordentlichen Mitglieder. Der Unterschied zwischen diesen beiden Kategorien besteht nur darin, daß die ordentlichen Mitglieder während der Dauer des Kongresses die Ausstellung unentgeltlich besuchen können, auch die Kongreß⸗ drucksachen unentgeltlich erhalten.
b Im Uebrigen darf auf das von dem Brüsseler Exekutiv⸗ Comité erlassene, nachstehend in Uebersctzung folgende Reglement Bezug genommen werden.) 1 Berlin, den 27. März 1876.44 ———
Der Ausschuß des Deutschen Comités. von Philipsborn, Wirklicher Geheimer Rath. Dr. Krüger, Minister⸗Resident. Dr. Virchaw, Prof. und Geh. Med. Rath. von Bunsen, Dr. philos. Aug. Dollfuß, Fabrikbesitzer. Eisenlohr, Ministerial⸗Rath. von Etzel, General der In⸗ fanterie z. D. Fink, Ministerial⸗Rath. Dr. Gneist, Prof. u. Oberverwalt. Ger. Rath. von Holleben, Ober⸗Tribunals⸗Rath. Dr. Mettenheimer, Geh. Med. Rath. Reichardt, Wirklicher Legations⸗Rath. von Riedel, Ministerial⸗Rath. Dr. Roth, Generalarzt. Stöckhardt, Geh. Regierungs⸗Rath. Dr. von Steinbeis, Präfident. von Voigts⸗Rhetz, General⸗Major.
*) Der wesentliche 3. des Nren ist in der heutigen Ersten Beilage mitgetheilt. “ 1““
8
In der zoologischen Station von Neapel, die aus Reichsmitteln subventionirt worden ist und deren Betrieb haupt⸗ sächlich durch Geldbeiträge der verschiedenen deutschen und meh⸗ rerer europäischer Regierungen ermöglicht wird, haben — wie uns mitgetheilt wird — in dem letzten Arbeitsjahre wieder eine beträchtliche Zahl deutscher und ausländischer Gelehrten gear⸗ beitet. Gegenwärtig sind dort Professor Grenacher aus Rostock, Professor Hansen aus Kiel, Professor His aus Leipzig, Dr. Zincke und Dr. Emery aus Neapel, Dr. de Man aus Leyden, Mr. Bullar und Mr. Bridge aus Cambridge, Dr. von Koch aus Darmstadt, Dr. Paul Meyer aus Jena, Pro⸗ fessor Limer und Stud. Nüßlin aus Tübingen. Professor Reinke aus Göttingen, der während 6 Monate Untersuchungen über die Entwickelungsgeschichte verschiedener Meerespflanzen angestellt hat, verließ das Institut vor Kurzem, sehr befriedigt von den erhaltenen Resultaten, zu deren Gewinnung die Einrich⸗ tung des Institutes von sehr wesentlicher Bedeutung ge⸗ wesen zu sein scheint. Er war der erste Botaniker, der von der Anstalt Gebrauch gemacht hat. Kurz vor ihm verließ auch Prof. Carpenter aus London, eine englische Berühmtheit, die Station, in der er in diesem Frühjahre während mehrerer Wochen Untersuchungen über niedere Seethiere vorgenommen hatte.
Ein erster Jahresbericht der zoologischen Station wird dem⸗ nächst in kurzer Darstellung von den bisherigen Leistungen des Institutes öffentlich Mittheilung machen. Wir werden Sorge tragen, durch den „Reichs⸗Anzeiger“ dieselben im Auszuge weiteren Kreisen zugänglich zu machen.
Gestern Mittag tagte, wie wir bereits kurz berichtet, unter persönlichem Vorsitz der Allerhöchsten Protektorin Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Königin im Justiz⸗Ministerium der Berliner Frauen⸗Lazarethverein. Der erstattete Jahresbericht gieltein ecfreuliches Bild von der Wirksamkeit des Vereins und zeigt, daß derselbe mit seinen drei humanitären Instituten, dem Augusta⸗ Hospital, dem Krankenpflegerinnen⸗Asyl und der Polyklinik auch im vorigen Jahre die glänzendsten Resultate erzielt hat. Im Augusta⸗Hospital hat sich die Frequenz im Jahre 1875 wesentlich gesteigert, sie bezifferte sich auf 794 Personen. Die Zahl der Verpflegungstage beziffert sich insgesammt auf 28,278 (d. i. 5444 mehr, als im Vorjahre). Im Krankenpflegerinnen⸗Asyl herrschte besonders rege Nachfrage nach den zur Aufnahme von Kranken besse⸗ rer Stände dienenden Räumen. Die auf den zwei Forthildungs⸗ kursen ausgebildeten Pflegerinnen haben sich sehr bewährt; dieselben haben in 72 Fällen 1220 Tage in der Außenpflege zuge⸗ bracht. An den Kursen selbst nahmen 32 Personen Theil, von denen 14 vollständig ausgebildet austraten. Die 1874 ins Le⸗ ben gerufene Poliklinik, weiche neben freier ärztlicher Hülfe zunächst auch freie Arznei und Verbandsmittel gewährt, wurde im ersten Jahre ihres Bestehens von 4986 Personen benutzt. Der Kassenbericht ergiebt eine Jahreseinnabme von 141,399 ℳ, dar⸗ unter ein Geschenk Ihrer Majestät von 16,980 ℳ, ein eben solches der Königin von Schweden in Höhe von 500 ℳ Die Ausgaben be⸗ ziffern sich auf 142,899 ℳ Die Allerhöchste Protektorin schloß die Versammlung mit einer kurzen Ansprache, in welcher die Mitglieder u fernerem rastlosen und thatkräftigen Mitwirken an dem der Näch stenliebe dienenden Werke aufgefordert wurden. ““
In der letzten Sitzung des Vereins für Gewerbefleiß sprach gegen Schluß Hr. Ingenieur Veit⸗Meyer über Seesignale. Darnach ist die gesammte preußische Küste, mit einer ganz un⸗ bedeutenden Ausnahme in Pommern, vollständig von eänem mächtigen Lichtkreis eingeschlossen und auch für Erleuchtung der Hafeneinfahrten gesorgt. Im Ganzen hat Preußen gegenwärtig 27 Seefeuer und 8 sind über die Hälfte ganz neu und mit den bestexistirenden Apparaten versehen. Das Licht der größeren Apparate ist 20 bis 25 Seemeilen sichtbar. Leider werden aber bei eintretendem Nebel selbst die stärksten Feuer illusorisch. Dieser Umstand hat namentlich England und Amerika bewogen, für diesen Fall besondere Signale aufzustellen. Zunächst versuchte man eiserne
theils mittelst Uhrwerk in Bewegung gesetzt wurden; allein gegen das Geräusch der See erwies sich der Ton auch der größten Glocken als völlig unwirksam. In Amerika stellte man sodann Versuche mit einem großen Horn an, dessen Schallrohr 9 — 12 Fuß lang und an der Oeffnung ca. 2 Fuß weit war. Dieses Horn wurde mit komprimirter Luft angeblasen, konnte jedoch gleichfalls nicht allen Anforderungen genügen. Bessere Resultate erzielte man mit 4—5 Ctr. schweren Dampfpfeifen; auch die sogenannte Sirene erwies sich in vielen Fällen als wirksam. Die Sirene besteht aus 2 Scheiben, von denen die eine feststeht, während die andere beweglich ist. Beide Scheiben haben Löcher. Bringt man nun den Apparat vor ein Gefäß mit komprimirter Luft, so wird in dem Augenblick, wo die Löcher der beiden Scheiben zusammentreffen, Luft ausströmen und ein kurzer, aber scharfer Ton entstehen. An Stelle der komprimirten Luft wandte man nun auch, wie bei der Dampfpfeife, hochgespannten Dampf an; an Stelle der Löcher setzte man später centrisch durchlaufende Schlitze. Auch in Preußen hat man in neuerer Zeit mit letzteren beiden Apparaten Versuche an⸗ gestellt. Endlich hat man sich auch noch der Kanone als Nebelsignal bedient und gefunden, daß namentlich das Aufblitzen des Schusses weit sichtbar ist. Im Allgemeinen haben sich jedoch noch viele Schwierig⸗ keiten gezeigt und vor Allem hat der Umstand störend gewirkt, daß der Schall bei anscheinend gleicher Temperatur oft ganz ungleiche Entfernungen durchmißt; eine absolute Sicherheit kann bis jetzt erst auf 2—– 3 Seemeilen garantirt werden.
Am Sonnabend Mittag hat im Handels⸗Ministerium eine Kenferenz stattgefunden, welche sich mit der Wahl der verschiede⸗ nen zur Erbauung eines Polytechnikums geeigneten Plätze befaßt hat. An derselben haben die Herren Geheime Rath Jacobi, Geheime Rath Stüve, Dr. Lucae (Direktor der Bauakademie) und Professor Reuleaux (Direktor der Gewerbeakademie) Theil genommen. Die Erörterungen haben sich hauptsächlich auf den Platz der früheren Königlichen Eisengießerei bezogen.
Theater. Die erste Aufführung von „Die Danicheff“ im Wallner
Theater ist auf nächsten Sonnabend festgesetzt. Die Titelrollen,
Mutter und Sohn, werden Frl. Carlsen und der neu engagirte
jugendliche Liebhaber Hr. Denzau spielen, während die übrigen
Hauptrollen durch die Damen Bredow, von Rothenberg, Berg und die Herren Lebrun, Kadelburg, Keller und Meißner besetzt find.
— Woltersdorff⸗Theater. Vor sehr gefülltem Hause fand am Sonntag die Abschiedsvorstellung des Frl. Josephine Gallmeyer
statt. Die Künstlerin führte trotz ihres angegriffenen Zustandes unter dem Beifall des animirten Publikums ihre virtuose Leistung in der
osse „Luftschlösser“ durch und mußte mit ihrem Partner, Hrn. Emil homas, nach jedem Akt wieder und wieder vor dem Vorhang er⸗ scheinen, um den Applaus und die Blumenspenden entgegenzunehmen. Von der Direktion und dem Personal der Bühne wurden Frl. Gall⸗ meyer, die sich nach Schluß der Vorstellung auf herzlichste Weise ver⸗ abschiedete, Lorbeerkränze mit auf das Wiederkommen im Herbst be⸗ züglichen Widmungen verehrt.
— „Vetter Flausing“, oder „Nur flott leben!“ Lebensbild mit Gesang in 3 Abtheilungen von Weirauch und Wachenhusen, wird im Belles⸗Alliance⸗Theater zum Benefiz des Hrn. Achterberg am Freitag zur ersten Aufführung gelangen.
— Im Stadt⸗Theater setzte am Montag Hr. Mittell sein Gastspiel mit den Rollen des Kapitän v. Donnerkeil („Nicht fluchen!*)
und des Konstantin v. Horst („Ein moderner Barbar“*) fort und fand in beiden wieder vielen Beifall. Mit ihm gastirte Fr. Antonie Baumeister als Baronin im ersten Stücke, und gefiel ebenfalls durch ihr feines, gemüthvolles Spiel in hohem Grade. — Unter den
heimischen Kräften sind lobend Frl. Schroeder und Hr. Vischer her⸗
vorzuheben.
— Am 15. April soll das neue Stadtparktheater in der
Dorotheenstraße eröffnet werden.
Redacteur: F. Prehm.
Berlin: —
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Glocken anzuwenden, die theils mit einem Hammer angeschlagen, 88 8
(einschließlich Börsen⸗Beilage!.
*
Erste Beilage Anzeiger und König
8
Berlin, Mittwoch, d
7
Eisenbahn⸗Amt. 47 88
ch Preußischen Ste
—
37,959 31
— 2
8½
m Reichs
1
14 1245
3
4
738
9
FIISTSe
741,058
vVE*o 37
2,165 1,516 12
. —
1 — 5 n 33 m 1778,8908 18,450 [1,710
—
0
9
EEErünm
28 29 30 31 321 33 34 35 36 137 38139 040 41 42
im Monat Februar 1876 vorgekommenen Unfälle, aufgestellt
3 2425 26 1 27
18 19 20 21 22 2
15 16/17
14
12113
I.
1
EIEEE
3
952 545
isenbahnen Deutschlands (exkl. Bayerns)
[3 4 5 61 78099 10111
Nachweisung der auf den E
5 Fünf Beilagen “
No. 2.
8
Bergi 13 Rhei 14 Berlin 16 Badi 18 Nieder 19 Meax 211O
—— — 2 — 9 5”0NM zurzs 2quenr — ZSSezgsseessaASS8 8 A= Eu I xð =S==S 5SSSSSSgE — X ESIEI11u6““ SSS SSSS 52825 ßEg 8 FE 8328* E5 2[2S SSS 23g 38818SSX8252S8 8 n8SS 1 S EEEEuu Su,E SS= 2SSI 588235838 [8522 88 82 S282 S8SS= S8s — 2öSA2SaH 2*½ 5 9 82=SS5=Iss- S1 — SSSSSSFSSSSSSSSSSSS F SES † = SSSSSSS 2SES1;585⸗ 0 28S S8= S5S88S2S822888888 . SZ 8—— q ö 5 ᷓSISASSSSSeSSSInemEESZSSIS* 588S=Söö 1 82 ecee.n. 228 KRSARRSRSERSSSESSSSSESESA 2 — — + +₰ — — =qS = — 8 . 2 — — o G2 — — rIAö—SSSUSSEgn EREE ½ 8½ 8ö2S2E 2 — SSSSSSB 3 5 8 8 2 RaSEESg 3SR 18E868=S8S8S28888E88 = 8 E 8 H 8 5 F 2 2 1 — Ooo SSIAIUgEFISISSSBSZ 2 D8 SS — 2 B SSb⸗ — b-— 5 8 8bb8888 8825 888888288288888SS— 2 —;—2 2 —öö— —.,— er ee. Fea os vecs v her .Se ee 2 ISeS SE8 8 2 S S. SesSeSes Sb genSöBISSS 888 2 88SZ SSSESSRSSSSSESSISE 2Eöls=2 38 22888 888 zssSSsSSS8sSSssS⸗ 85 SZ 8 ʒ S 685.— — 51— 8 0SSIEISSDSSZ 1 — — +8 S 8 585SS S=S SFSWS=SSS 8 ☛α—qN . 8 2 S SSSS SS ES SS S8SS8S5S5S S 3 8582;55 8 2½ 8 8S8S[28ö885 2828 S38 285 58SSAS IAI 59232535 ½ 8 S= S —,— ,— -5—=— 02 —₰2 ,S C S =1 S — e LsveS — — 82 8 8 8. — 88581 2 8—TbZZ 12 5** S —1 ———8 8 S S2 8 —₰ I8 — 990 S=SSögIS”SS S 2½ 52 2 S8 SSb 3325 SS. —EgESSSSS3EXJ G8— ½ 8 . 2 05 65.—,—,—,— e05 5 08 53Sa8S — Z 8 5 — — — ,2b 1— 8 2 2 9, — FAE 6 58 S 2 S8 & 8. — . — S EE1u151 1 . — ⸗ 8Z 8§ 3 8=83 E' * SG ⅔½ 8 £ 8 8 282 SE S 8 S G — =— 888*— — S S S 8 S82=V— S — S S 5582,S S 8 852 2 8 5SX F5 8 2 8 x— *½ 8 288 — Z 8 . —2 — — ¶ꝗα 8—8Sö—öboUSoSNS N SSS8sSS :282]2,. 2. 8 8Z 5* 58892* 2 he XSSS88S2 Sr 8u⸗gzcla2a u⸗gn ne .82—Cnaͤen ——eS.. 3 28 2 — 2. — 8. salvdaauuJ 4290 32189208 8 2 00àGög— .002—öö—IS OohͤäbgS2— S 5 8 :382]1⸗—. — 82 S 8 S 1S [uaqaaxlaoa uaqaumS 1.6 —,,— — — .0,— g,a 00—bend——,— 0 — SF g1081 S H g1vqa⸗ un 2280 2219912 5 — 82 — 2 2. 2. . 2 2 E 2— „ . . § 1—. 2 * 2 58 S1 5 : 2deona 25*2 . — 2. .,— 5 S 5 : u2qa0laa uaqunz2 — * 8 2 *F sarvqaz unJ 2280 12148229 5 62 — “ E 8.2 8,.5 SS1 8 12.88s ZNn⸗ma g=E358S 88 Z X 8 S8= 8 [u⸗gaapana us gun r5 — 38ö8 e 5S 5== = arvdrun 12-0 32199128 A S 8 82 — —,—12—— — ,— E . . S S OSssggr S :192—⸗a. 5.28ES=SSS 8½ 22S ..5F=F2 85 8 — — — 8 * 55 S S: uaqaallana uaqunz 2 82 . 5 EPE== ., [1 z⸗ung 220 12199708 8 C 9199 ¹ S8 ’= ———— 2.82* kse. :19 21a0—. 8 = 8858 — 32 S8 L 5 u⸗qaoaza ungun2 v — G2 — e626 5 . — 8 85 sawdzun 1242 22189229 1 · 582 :21921,29 n „. ‿ᷣ — 8 ½ [Huzeaza u⸗qunz2 r5 . Ahöööu 2 1 . 8 88 E a1d12u u 2290 32199228 bng un⸗ pzalag 0 222b2ö22IbIöböeönSS 89 — 7. vSC 5 —, — —hen —ISSSNIS 1 zanvqaaqn 229 jdr g 00 KE 20 — and uanzuekoach un — 8 4☛ —,— — c5 Gn — ½ S — 8 zbng usclrn oend S O oO UFSASD.S 8* 28 qun ⸗usuclaash gn 8* —,— 85 — ,— 8 8 T2u S “ z valaea 12 9 S — — S +½S5SS=S===S S 8 E 2. 5 „9⸗zeꝛun — — 28*8 —XS8 8 = G8 S S 1S— SN=S S F 8.S=S8S5 192942 — 5 ’q — . 8 288* Se⸗ — .89 1¹“n 58 2=* agps 11e 5 *£ (oa⸗Bvvch 1 ber 299), vono⸗ S 8 ⸗128 qura L 11“ 5 8 “ 8BEEEEq11 NN 2 8 8 3 8 S 8 8 8EII 11““ 8 S 8 e- S 8 2 2 8 — 21018 v1e6 8 —88 3 2 S ⸗vllp 2 2 2⅔ Lrc. 632 6. LHas gvlvch 1111X““ S S [E [8) z⸗ueg —X SE..[⸗zech 2JoaL g E1ö6 “ “ x 2SEMNaoqes 18 anuv⸗ 8 -2421b — kbbbe“ 282* 7 * 5 = b — S= 55 2nE acp lme en ⸗ur c-ae ch ⸗p ug 8 ·8 SS 8= E S .SR ·I. unod Jgg imd olun ne ⸗1m mo 8 — 16u“ u 1009 120 uüeneaH uee üh 8- 2—†—& 10 d 1oslula:9 ung eöüee —— vnaasn68aee agguammysng 8 8. e zugo uvansur —.— 2 I1“ I“ 8 alvlun uabun12 15 u5) Ee 7 92 * E 8 8 2—228q1 Qʒoαꝙæꝙ ꝙ su0. — — 3 . . 5 ueabuv mꝗ -—— S [8. uauzqp vas u⸗a⸗gr. “ 8 ö . . Gö. 2 8 = S ⸗n] qun usbnezd g b == mwön& unnces g - 4 9 8½ ☚ ua bnS⸗uauasroch eXX“ B8 . 3 1 8 * n ⸗Taꝛucp, D nuno g — . 8 — — .08 S32 uenbu wee — 5 S üeves u⸗ guzag d. ,829ö—,— — 2à 9b. Ob. D e = 1 21 gun uo bntaz ec S8 2. . 5 ₰ uebnCE uerchhces eg 8 ö““ ö3 uobuF⸗uauasroch G1“ ü Z— u⸗ ug⸗ ¹ — — 82 00 —— — ,— „ . . 3 „ 111““ sn ⸗ ucD emee r—8 — - 2f 12 5 8 . — .„ . 8½. 9'8 S8 S2—Söö.Sö.S5 92852-8 . ;, L2 88— 8S,S.5ö= S S588=S'S8Z'ESE5SSSSöS8S; = 8 — * 8 1 8— ₰ = . S1.S.SSS=SvWS8SöS=S 882,58 .8 S S85E ☛☚— —ö— 82 ,—2 8 =.S 8 8 8 8 8 SS 8S8,SSSESSS SSF 8,SI8 AEE *⁸½ —— —28ͤSSS8S8SZS”S,ö,SSSöSöS'E SSSSSʒ 8 2 5 55882=S2888SS858228Sö=öHS88S 8 — S 8 4 8 — 8 2 Sö.S88858ö3888SS89 — = 8˙ 8 2 88 SS.8SS5 5SE 3E.SSZSSSGSS8 2₰ Eg=HS8öIS8SSSSZ2US8S;-ES 82=SSSSH.S — 2878ög= ₰ + 8 — 8—2 a⸗ ₰ 2,8, 8, 828.3 8 SGOS.S=SS 8S=S85 — —8 S8GCSESEEüEs UEFE=EéSIEg=gEASS.Z” 822+ 58 2½ =æF8E= 23;8ö—,—5—= ‿ — E—= —2— ¶ 2E ES.F= 42 ⅔̈ sq SA.=FSSSUEgE 8˙☛ 2 7 — 5 5.8 8 88S8S.885898SSö88SSö8ö8ö8=è=ö8858,5S. SS=SS SAN S=S=Eöü85 SS HSgS S99 S — G 1SS —SS SSS SaSANSSRRR
.
sterburger Eisenb.
sauische Ei
s
und
er Bahn..
rger E.
Eisenb. Eisenb..
Eisenb. Aue⸗Adorf. Eisenb.
enb. bahn hn
schnutszahlen 5I7 IiIs 2 1 20 I39130,24s 3,9541 11..
Kempener
Eisenbahn .
ger Eisenbahn ütten⸗Eisenb.
senbahn.. rger Eisenb. Magdeb. E.
senba
er Eisenbahn pPziger
i
scheder Eisenb.
ische Eisenb. n.
nhalti
31 [Berlin⸗G
e sen
schauer
üring.
rei
er und Cottbus⸗
demnan Eisenbahn.
„Eisenbahn 8 usen ⸗Erfurter und
Ei ambu 8
h 8 cker Eisenbahn ..
rienh ckstadt⸗Elmshorn. Eisenb.
1 g „ alberst.⸗Blankenbu
Halle⸗Cassel Eisenbahn.
omotauer
e
ör ⸗Lengenfeld⸗ Falken.
„Unstrut⸗Eisenbahn.
sche Eisenbahn ... Büchener Eisenbahn.
Creuzburger Eisenb.. K ger Ei irchheimer Eisenbahn ..
Industrie⸗
48 Cronber
isch 48 be
si en
ü Eisenbahn
t-K
8
Crefeld
L. hösendn
g⸗Ma
ärbahn..
Neckar Eisenbahn ... „Eisenbahn .. ...
schweigische Eis
ußische Südbahn... 40 Chemni
hesst
beck⸗ ⸗Gnesener Eisenbahn..
eslau⸗War
sit⸗In hemni
steiner
Summen u. Durch
Saal Gro
60 Oberlau
in⸗
U
ortmund⸗En a
50 Ermsthalba
eerlin⸗Potsd.⸗ M51 Eut
34 Ober ombur
Berlin⸗ ü Ostpre 8 Main⸗ Braun Saal 8 Milit
4
Til
5 Br
53 Gl.
54
55
56
57
58 Muldenthal 61][S
62 Werra⸗
63 [Zwickau
32 Magdebur 9
30 33 B 35 2 36 Posen⸗ 37 3 3 41 [Oels 42 43 44 Na 4 46 C 47 49 52 Geor