1876 / 96 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Apr 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Liverpool, 20. April, Nachmittags. (W. I. B.)

8 Baumwolle. (Schlussbericht.) Umsatz 10,000 B., daven für Spekulation und Erpert 2000 B. Fest. Ankünfte und Amerikaner theilweise, Surats ½¼ d. höher.

Middl. Orleans 6 ⅝, middl. amerikanische s fair Dhollerah 4 ½, middl. fair Dhollerah 4 ½, good middl. Dhollerah 4 ½, middl. Dbellerah 3 ⅞&, fair Bengal 4 ½, good fair Broach 5, new fair Oomra 4 ½, good fair Oomra 4 15⁄½, fair Madras 4 ¼, fasir Pernam 6 ⅞, fair zmyrna 5 ⅜, fair Egyptian 6 ¾.

Upland nicht unter low middling Juli-August-Lieferung 6 % d.

Paris, 20. April. Nachmittags. (W. T. B.)

Produktenmarkt (Schlussbericht). Weizen fest, pr. April 27,50, Pr. Mai 27,75, pr. Mai-Juni 28,00, pr. Juli-August 29,00. Mehl ruhig, pr. April 60,75, pr. Mai 61,00, pr. Mai-Juni 61,50, pr. Juli-August 63,00. Rüböl ruhig, pr. April 77,50, pr. Mail 78,25, pr. Mai-August 79,50, pr. Septem- ber-Dezember 81,75. Spiritus ruhig, pr. April 47,00, pr. Mai- August 48,00.

New-York, 20. April, Abends 6 Uhr. (W. IT. B.)

dem Eisen- und Metallmarkt wieder nur beschränkte Umsätze statt, und stellten sich die Preise mehr zu Gunsten der Käufer.

Roheisen: Der Glasgower Markt ist ruhig mit Verschiffuangs- eisen, und es weisen die Verschiffungslisten einer jeden Woche eine starke Abnahme gegen die entsprechende Perfode vom vorigen Jahre auf. Warrants sind unverändert, 58,3 Cassa pro Tons, Middlesbro- Eisen ist stetig. Hier notiren gute und beste Marken schottisches Roheisen 4,00 à 4,50 und Englisches 3,30 à 3,50 pro 50 Kilo- gramm; Eisenbahnschienen zum Verwalzen 3,80 à 4,00, Walzeisen schwach 8,25 à 9,00 und Bleche 11,00 à 12,00 pro 50 Kilogramm frei hier. Kupfer still, gute Sorten englisches und australisches Kupfer 87,00 à 89,00 pro 50 Kilogramm, einzeln theurer. Zinn ruhig, Bancazinn 88,00 à 88,50, und prima englisches Lammzinn 79,00 à 79,50 pro 50 Kilogr., einzeln höher. Zink unsicher, gute und beste Marken schlesischer Hütten-Zink 24,00 à 25,00 pro 50 Kilogr,, einzeln mehr. Blei ruhig, Tarnowitzer, Harzer und Sächsi- sches 22,00 à 22,20 pro 50 Kilogramm, einzeln theurer. Kohlen und Koks angeboten, englische Schmiedekohlen nach Qualität bis 66,00 pro 40 Hektoliter, schlesischer und westfälischer Schmelz-Koks 1,30 à 1,50 pro 50 Kilogramm frei hier.

Breslan-Schweidnitz-Frefburger Bisenbahn. 5 ¾8 % mit 34 pr. Aktie vom 18.— 30. April bei der Bank für Handel und In- dustrie und bei S. Pleichröder; s. Ins. in Nr. 94.

Kündigungen und Verloosungen. Nordhausen-Erfurter Eisenbahn. Ausgelooste und am 2. Ja- nuar 1877 rückzahlpflichtige Obligationen; s. unter Ins. der Nr. 94.

Ausweise von Banken ete.

Danziger Sohiffswerft und Kesselsohmlede Aktien-Gesell- Gewinn-

der Nr. 94. Vochen-Ueberüloht 8 deutscher Zettelbanken pr. 15

s. unter Ins. der Nr. 94. 2*

und Verlust-Conto, sowie Bilanz; s. unter Ins.

82

General-Versammlungen. u“ Deutsche Rüeckverslcherungsbank in Frankfurt a. M. Ord. Gen.-Vers zu Frankfart a M.; s. Ins. in Nr. 94. Danziger Sohiffswerft und Kesselschmiede Aktlen- Gesellschaft. Gen.-Vers. zu Danzig; s. Ins in Nr. 94.

1“ 11“ i. Eereaer. e.

EEET11 8 111.A1“;

Waarenbericht. Baumwolle in New-York 13 ¼, do. in New-Orleans 12 ½. Petreleam in New-Yerk 14 ⅜, do. in Philadelphis 14. Mehl 5 D. 20 C. Rother Fröhjahrsweizen 1 D. 36 C. Mais (old mixed) 70 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 7 ⅛. Speck (short alear)

(Rio-) 17 ¾. Schmalz (Marke Wilcox) 14 C. 13 C. Getreidefracht 4 ¼.

Kastee] per 10,000 *

2

Berlin, 21. April. (Wochenbericht über Eisen, Kohlen und 8

Vetalle von Königlichen Stadtgericht.)

Loewenberg, vereidetem Makler und Tarxator beim In der beendeten Woche fanden auf

Berlin, 20. April. Die Marktpreise; des Kartoffelspiritus nach Tralles (100 Liter à 100 ) frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze

am 15. April 1876 Rmk. 44,8 à —,—) 44,7 à 44,6 44,3 à —,— 8 2 . 44,3 à .““ Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

ohne Fass.

6. Kölnische Rückversicherungs-Gesellschaft. Ord. Gen.-Vers. zu Köln; Weimar-Geraer Eisenbahn. mar unter Aufhebung der früher auf den 29. d. M. be- rufenen; s. Ins. in Nr. 94.

Berlin-Stettiner Bisenbahn. Ord. Gen.-Vers. zu Stettin; s. Ins. in Nr. 91.

s. Ins. in Nr. 94. Ord. Gen.-Vers. zu Wei-

Eisenbahn-Einnahmen.

Berlin-Dresdener Eisenbahn. Im März cr. 220,762 ℳ,,. Rheim-Nahe Eisenbahn. Im März cr. 297,527 (— 14,277 ℳ).

ü/— —-——.,—⸗éê⸗yqèyõõ —ꝛ—ꝛꝛꝛꝛꝛꝛ—ꝛBꝛ—x—ꝛBꝛBꝛBꝛBꝛB⁊ꝛ'j—

—üS. —ᷓ—́́́—CVℳ—;X—j n n lCC ]

—————

Wochen⸗Ausweis der dentschen N

Die Beträge lauten auf Tausende Mark.)

otenbanken vom 15. April 1876.

Kasse.

F5 Gegen Gegen ie 8 die Vor. Wechsel. Vor⸗ woche. woche.

Lombard

Vor⸗ woche.

die Noten⸗ die Umlauf. Vor⸗

Gegen Täglich Gegen Verbind. Gegen fällige die lichkeiten die Verbind- Vor⸗ sauf Kün Vor⸗

woche. [lichkeiten woche. diguna. woche.

Rhikltttttczitk .

Die 5 altpreußischen Privatbanken... 7,59 Die 3 sächsischen Banken . . ...

Die 5 übrigen norddeutschen Banken.

Frankfurter Bank ... 8 Baverische Notenbank . . . .. Die 3 übrigen füddeutschen Banken

65 596 + 25,497 + 465 34,837— 198

350,323 15,757 49,739 4,096 5,699 133 308 56,537 968 31 215 78254 1,161 42: 1,753° 29,824 658 54 479 29,567 + 898 2. 13 3,079° 61,690 2,477 22

649,791 21,286 12,585 265 5,1 436 63,892 + 1 25,997 + 80 25,729 1,682 56,770 + 610 68,034 2,813

126,96, + 30,073¹80,698 1,758 12,900 + 488 16,539 + 6839 45,844 + 367 701 4+ 208 EI1 9,000

67 5: 1,162

Theater.

RKönigliche Schauspiele. den 22. Avpril. Opernhaus. 98. Verstel⸗ lung. Rienzi, der letzte der Tribunen. Große tragische Oper in 5 Abtheilungen von R. Wagner. Ballet von Paul Taglioni. (Frl. Leh⸗ mann, Frl. Brandt, Frl. Horina, Hr. Niemann, Hr. Salomon, Hr. Schmidt, Hr. Fricke) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 106. Vorstellung. Der Vicomte von Létoridres, oder: Die Kunst, zu gefallen. Lustspiel in 3 Akten, frei nach Bayard von C. Blum. (Vicomte von Létorières: Frl. Clara Ziegler, vom Königlichen Hoftheater in München, als Gast.) An⸗ fang 7 Uhr. Erhöhte Preise. 8

Senntag, den 23. April. Opernhaus. 99. Vor⸗ stellung. Auf Begehren: Der Freischütz. Oper in 3 Abtheilungen von Fr. Kind. Musik von C. M. von Weber. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 107. Vorstellung Narziß. Trauerspiel in 5Akten von A. E. Brachvogel. Anfang halb 7 Uhr.

Wallner-Theater. Sennabend: Z. 14. M.: Die Danischeff. Schauspiel in 4 Akten von Pierre Nepsky.

Sonntag und die folgenden Tage:

scheff.

Sonnabend,

Die Dani⸗

JvVictoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend und folgende Tage: Der Garten ist geöffnet. Ermäßigte Preise. Gastspiel des Frl. Tellbheim vom K. K. Hof⸗Operntheater in Wien, der ersten Solotänzerin Sigra. Dorina Merante und des Balletmeisters und Solotänzers Mr. Gre⸗ delue. Mit durchweg neuer Ausstattung an Dekorationen, Maschinerien, Kostümen und Requi⸗ siten: Die Reise in den Mond. Phantastische Ausstattungs⸗Burleske in 5 Akten (18 Bildern) mit Ballels von Leterrier, Vanlov und Mortier. Für das Victoria⸗Theater bearbeitet von Emil Pohl. Musik von Jacques Offenbach und G. Lehnhardt. Ballets von Gredelue. In Szene gesetzt von Emil Hahn. Anfang 7 Uhr. Friedrich-Wilhelmst. Theater. Sonn- abend u. d. folg. Tage: Mit neuen Gesangs⸗ inlagen: Die Reise durch Berlin in 80 Stunden.

Residenz-Theater. Direktion Emil Claar.

Sonnabend: Gleich und Gleich. Lustspiel in 2 Akten von Hartmann. Heinrich Heine. Lust⸗ spiel in 3 Akten von Mels.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Krolls Theater. Sonnabend: Bei günstigem

Wetter Konzert im Garten. Dazu: Der Lebens⸗ retter. Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

8

Woltersdorff-Theater. Sonnabend: Zum

8. Male: Verfehlter Beruf. Sonntag und folgende Tage: stellung.

Dieselbe Vor⸗

Stadt-Theater. Sonnabend: Ermäßigte Preise. Z. 1. M.: Historischer Lustspiel⸗Abend. 5 Jahr⸗ hunderte. I. 16. Jahrhundert: Das heyß Eysen. Ein Fastnachtsspiel auf frewdiger Schawbine eröff⸗ net von Hans Sachs. II. 17. Jahrhundert: Die ehrlich Bäckin mit ihren drei vermeinten Liebsten. Ein Possenspiel zur Lehr⸗ und Kurtzweill gemeiner Christenheyt, insonder Frawen und Jung⸗ frawen zum goldenen Spiegel von Jacobus Ayrer. III. 18. Jahrhundert: Hannswurst, der traurige Küchelbacker und 8 Freund in der Noth. Ein hier noch nie gesehenes, für diesen Tag beson⸗ ders eingerichtetes, kritisches und sehr komisches, lehr⸗ reich und lustiges Freudenspiel vom Verfasser „Der

(Wirthin mit der schönen Hand,“ Gottlieb Pre⸗ haufer. IV. 19. Jahrhundert: Ein anonymer Kuß. Lustspiel in 1 Akt von Winter. hundert: Eine reiche Erbin. von Bauernfeld. (Richard Faust: Hr. Tewele)

National-Theater. Sonnabend:

Vorstellung. Die relegirten Studenten. Sonntag: Nachmittags⸗Vorstellung zu halben

Kassenpreisen: Die Räuber. Anfang 4 Uhr. Abend⸗Vorstellung: Ein Sommernachtstraum.

Extra⸗

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Z. 1. Male: Historischer Lustspiel⸗Abend. I. 16. Jahrhundert: Das heyß Eysen. Ein Fastnachtsspiel auf frewdiger Schawbine von Hans Sachs. II. 17. Jahrhundert: Die ehrlich Bäckin mit ihren drei vermeinten Lieb⸗ sten. Ein Possenspiel zur Lehr⸗ und Kurtzweill ge⸗ meiner Christenheyt, insonder Frawen und Jung⸗ frawen zum goldenen Spiegel, von Jacobus Ayrer. III. 18. Jahrhundert: Hannswurst, der trau⸗ rige Küchelbacker. Ein hier noch nie ge⸗ sehenes, für diesen Tag besonders eingerich⸗ tetes, kritisches und sehr komisches, lehrreich und lustiges Freudenspiel, vom Verfasser „der Wirthin mit der schönen Hand“, Gottlieb Prehaufer. IV. 19. Jahrhundert: Ein Stünd⸗ chen auf dem Comtoir. Posse mit Gesang in 1 Akt von S. Haber. Musik von Bossenberger.

Sonntag u. folgende Tage: Dieselbe Vorstellung.

—————õ— —————

Deutscher Personal-Kalender. 22. April. 1488. Ulrich v. Hutten *. 1724. Immanuel Kant *. es Kronprinzen von Deutschland und Preussen *.

Familien⸗Nachrichten.

Die Verlobung unserer Tochter Lili mit dem Kaufmann Herrn Richard Braumüller beehren wir uns hierdurch ergebenst anzuzeigen.

Berlin, den 18. April 1876.

Professor Meyer⸗Bremen und Frau. 8

HTZ“ 88Z11u3““ —“ 11“ 6 Ihre am heutigen Tage vollzogene Vermählung beehren sich anzuzeigen Georg von Klinkowström, Lieutenant im Kaiserlichen See⸗Bataillon, Johanna von Klinkowström, geb. Lange. Berlin, 19. April 1876.

Verlobt: Frl. Johanna Reinhar Lieutenant und Adjutant v. Perbandt (Kusznitzka Cosel). Frl. Clara Hertz mit Hrn. Premier⸗ Lieutenant Walter Grohnert (Kleptow bei Prenz⸗ lau —-Angermünde). Frl. Therese Hubbe mit Hrn. Rittergutsbesitzer Georg Freiherr v. d. Knese⸗ beck (Magdeburg— Langenapel).

Verehelicht: Chef Mejer mit Frl Gertrud v. d. Groeben (Berlin Gr.⸗Klingbeck).

Geboren: Ein 24 Hrn. v. d. Lühe⸗Rohyl⸗ storf (Calsow). Hrn. Rittmeister a. D. Heinrich von Luck (Wiesbaden). Eine Tochter: Hrn. Landes⸗ Aeltesten v. Watzdorf (Schönfeld). Hrn. R. v. Ruville (Lochwitz bei Crossen a. O.). Hrn. Hauptmann a. D. v. Gottberg (Reblin).

Gestorben: Hr. Oberst z. D. Kurt v. Skrbensky (Schweidnitz). Hr. Major Wilhelm Reichardt (Berlin). Frau Emilie v. Harlessem, geb. Matthée (Hamburg). Hr. Dr. Theodor Wentzel (Schwedt a. O.) Hr. Major a D. Ferdinand v. Loeper (Potsdam). Frau General⸗Lieutenant

tte v. Rothmaler, geb. v. Ladiges (Erfurt).

““

8

V. 20. Jahr- Lustspiel in 1 Akt

1872. Margaretha, Prinzessin von Preussen, Tochter

Löbau, den 8. März 1876.

Hr. Hauptmann und Compagnie⸗

1 Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.⸗

Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Füsilier Evers, vor seinem Uebertritt zur evangel. Kirch⸗ Jacob genannt, der diesseitigen 10. Compagnie, welcher unterm 14. d. Mts. auf 4 Tage nach Ber⸗ lin beurlaubt worden, ist bisher nicht zurückgekehrt und liegt nach den angestellten Ermittelungen der Verdacht der Fahnenflucht vor. Alle Civil⸗ und Militärbehörden werden ersucht, auf den Genannten vigiliren, ihn im Betretungsfalle festnehmen und an die nächste Militärbehörde abliefern zu lassen, von dem Geschehenen aber umgehend hierher Nachricht geben zu wollen. Treuenbrietzen, den 20. April 1876. Königliches Füstlier⸗Bataillon 3. Branden⸗ burgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 20.

Signalement. 1) Familienname: Evers, vor seinem Uebertritt zur evangelischen Kirche Jacob. 2) Vorname: Walther. 3) Geburtsort: Berlin. 4) Geburtstag: 13. September 1853. 5) Religion: evangelisch, früher jüdisch. 67 Ctm. 5 Mm. 7) Statur: schlank. 8) Kinn: gewöhnlich. 9) Nase: spitz. 10) Mund: gewöhn⸗ lich. 11) Haare: hellbraun. 12) Augen: grau. 13) Gesichtsbildung: oval. 14) Gesichtsfarbe: blaß. 15) Besondere Kennzeichen: keine. Mitgenommene Bekleidungsstücke: 1 Waffenreck, 1 Halsbinde, 1 Hemde, 1 Tornister mit Riemen, 1 Tuchhose, 1 Seitengewehr, 1 Unterhose, 1 Feldmütze, 1 Säbel⸗ troddel, 1 Helm mit Zubehör.

Erledigung. Die bezüglich des 25 Jahre alten Tagelöhners Heinrich Lücke, genannt Voigt, aus Aerzen, diesseits unterm 21. April 1875 erlassene Strafvollstreckungs⸗Requisition wird damit zurück⸗ genommen, nachdem der ꝛc. Lücke hier eingeliefert worden ist. Hameln, den 8. April 1876.

8 Königliche Kronanwaltschaft

Gegen den Einwohner Johann Czeppek aus Karbowo ist nach Inhalt des Beschlusses des König⸗ lichen Kreisgerichts zu Löbau vom 28. September 1875, auf Grund der Anklageschrift vom 23. Sep⸗

öͤffnet worden. Zur öffentlichen Verhandlung der Sache ist ein Termin auf den 12. Juli er., Vor⸗ mittags um 12 Uhr, im Verhandlungszimmer Nr. 22 des Kreisgerichtsgebäudes hierselbst angesetzt worden. Der Angeklagte wird aufgefordert, in diesem Termine zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis⸗ mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter

bestimmter Angabe der dadurch zu beweisenden That⸗

sachen dem Richter so zeitig zum Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeholt werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Unter⸗ suchung und Entscheidung über die Anklage in con⸗ tumaciam verfahren werden. sind Zeugen der Anklage vorgeladen.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

8 2 2 Subhastations⸗Patent.

Das im Kreise Mogilno belegene 3

Rittergut Duszno

nebst Zubehör, der verwittweten Frau Emilie Wehr gehörig, soll im Termine

den 28. Juni 1876, Vormittags 9 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle im Wege der nothwen⸗ digen Subhastation versteigert werden. Dasselbe ist mit einem Reinertrage von 1666,64 Thlr. und mit einem Nutzungswerthe von 776 Thlr. zur Grund⸗ resp. Gebäudesteuer veranlagt worden und enthält an Gesammtmaß der der Grundsteuer unterliegenden Flächen 545 Hektar 94 Ar 90 Meter.

Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hypotheken⸗

[2080)

schein, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗

stück betreffende Nachweisungen, ingleichen besonder

Kaufbedingungen können in unserem Bureau III.

während der Geschäftsstunden eingesehen werden. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermine anzumelden. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages soll im Termine den 3. Juli 1876, Mittags 12 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle verkündet werden. Tremessen, den 4. März 1876. Königliches Kreisgericht. G Der Subhastations⸗Richter.

6) Größe: 1 Mtr.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Bekanntmachung. 1b Hannoversche Staatsbahn.

Es soll die Ausführung der in pneumatischer un ev. theilweise in einfacher Brunnensenkung bestehen⸗ den Fundirungsarbeiten sowie des Fundamentmauer⸗ werks für den Bau der Elbebrücke bei Hohnstorf incl. Lieferung der eisernen Fundamentringe im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.

Die Submissions⸗Bedingungen liegen im bau⸗ technischen Büreau hierselbst zur Einsicht aus und können auch von dort auf portofreien Antrag gegen Erstattung von 3 bezogen werden.

Nivellement und Situationsplan kann ebenfalls im gedachten Büreau in Augenschein genommen werden. 1

Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Ausführung der Fundirungs⸗ arbeiten ꝛc. für den Bau der Elbebrücke bei

Hohnstorf“, spätestens bis zum 20. Mai cr., Vormittags 11 Uhr, an das oben bezeichnete Büreau portofrei einzureichen, wo dieselben in Gegenwart der er⸗ schienenen Submittenten eröffnet werden.

Hannover, den 18. April 1876. 8 Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

[3415]

tember 1875 die Untersuchung wegen Diebstahls er⸗

Industrielle Etablissements, Fabriken unlud Großhandel. 1

12 M. Meister- violinem 20 M.

Zu diesem Termine

13412,

in Rottach b. Tegernsee.

Verschiedene Bekanntmachungen⸗ 10 gut meublirte Zimmer in Rottach

am Tegernsee

sind zu vermiethen und kann auf Wunsch Stallung abgegeben werden. Anfragen an F. Reifenstuhl Cto. 697.)

Die Kreisthierarztstelle des Kreises Stolp,

mit welcher ein Gehalt von 600 verbunden, ist

noch nicht weder besetzt. Qualifizirte Thierärzte, welche sich um diese Stelle bewerben wollen, werden aufgefordert, binnen 6 Wochen unter Einreichung ihrer Zeugnisse sich bei uns zu melden. Cöslin. den 15. April 1276. Königliche Regierung. Abtheilung des Innern. von rauchitsch.

Redacteur: F. Drehm.

Verlas der Exped on Kesseh. Druck: W. Elsner.

II. Beamte der ersten Rangklasse . . . . 24

III. Beamte der zweiten und dritten Rangklasse

VIII. Unterbeamte ...

42

11“

nach die Ent

EETEeneüeeeöbhdn . . 5 1.“ 11

5 8 “;

EE11151

E11 1u““

““

111“ 11““ & *8

EEEEEEEETTE““

Deutscher

s 88

11““ .

Aüirs ün 88.8 2

—e. F8ösatl 1z6 Eneaa

8 8e Das Abonnement beträgt 4 50 für das Vierteljahr.

für den Raum riner Bruckzeilt 30 8 Hde .

E11 1“

eTEöp.“

8* 2 285 8 ¹ 8 2 iIirn 2 *4 1 fn

83 5 11u1u.–*“]

9*

ts⸗

öö“

2

Gaumn Znan Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Unter⸗Bibliothekar der Universitätsbibliothek zu Marburg Dr. Otto Hartwig zum Bibliothekar der Universitätsbibliothek zu Halle zu ernennen.

Verordnung, betreffend die Tagegelder und die Reisekosten der Staatsbeamten. Vom 15. April 1876. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Preußen ꝛc. verordnen, auf Grund des Artikels II. des Gesetzes vom 28. Juni 1875 (Gesetz⸗Samml. S. 370), was folgt: Art. I. Die §§. 1, 4, 6, 7 und 12 des Gesetzes vom 24. März 1873, betreffend die Tagegelder und die Reisekosten der Staatsbeamten (Gesetz⸗Samml. S. 122), beziehentlich der Artikel I. (§§. 1 und 4) des Gesetzes vom 28. Juni 1875, be⸗ treffend eine Aenderung des Gesetzes vom 24. März 1873 (Gesetz⸗Samml. S. 370), werden, wie folgt, abgeändert. §. 1. Die Staatsbeamten erhalten bei Dienstreisen Tage⸗ gelder nach den folgenden Sätzen: 30

König von

I. Aktive Staats⸗Minister .. . ..

IV. Beamte der vierten und fünften Rangklasse V. Beamte, welche nicht zu obigen Klassen gehören, soweit sie bisher zu dem Diäten⸗ satze von 1 Thlr. 20 Sgr. beziehungs⸗ weise 2 Thlr. berechtigt waren VI. Subalternbeamte der Provinzial⸗, Kreis⸗ und Lokalbehörden und andere Beamte 14e6“*“* VII. Andere Beamte, welche nicht zu den Unter⸗ beamten zu zählen sind . . . . . .

CEEETEEPTEVBEETETö121211 §. 4. An Reisekosten, einschließlich der Kosten der Gepäck⸗ beförderung, erhalten: I. bei Dienstreisen, welche auf Eisenbahnen oder Dampfschiffen gemacht werden können: 1) die im §. 1 unter J. bis V. bezeichneten Beamten für 188 Kilometer 13 und für jeden Zu⸗ und Abgang Hat einer dieser Beamten einen Diener auf die Reise mitgenommen, so kann er für denselben 7 J für das Kilometer beanspruchen, die im §. 1 unter VI. und VII. genannten Beamten für das Kilometer 10 und für jeden Zu⸗ und Ab⸗ gang 2 die im § 1. unter VIII. genannten Beamten für das Kilometer 7 und für jeden Zu⸗ und Abgang 1 ℳ;

II. bei Dienstreisen, welche nicht auf Dampfschiffen oder Eisen⸗

Pahnen zurückgelegt werden können: 1) die im §. 1 unter I. bis IV. genannten Beamten 60 ₰, 2) die im §. 1 unter V. und VI. genannten Beamten 40 83) die im §. 1 unter VII. und VIII. genannten 88 16161616866 1 für das Kilometer. Haben erweislich höhere Reisekosten als die unter I. und II.

8 festgesetzten aufgewendet werden müssen, so werden diese erstattet.

6. Für Geschäfte am Wohnorte des Beamten werden

weder Sangeae noch Reisekosten gezahlt; dasselbe gilt von Ge⸗

schäften au

erhalb des Wohnorts in geringerer Entfernung als 2 Kilometer von demselben.

War der Beamte durch außer⸗

gewöhnliche Umstände genöthigt, sich eines Fuhrwerks zu be⸗ ddienen, oder waren sonstige nothwendige Unkosten, wie Brücken⸗ 8 oder Fährgeld aufzuwenden, so find die Auslagen zu erstatten.

Für einzelne Ortschaften kann durch den Verwaltungschef

hin Gemeinschaft mit dem Finanz⸗Minister bestimmt werden, daß den Beamten bei den außerhalb des Dienstgebäudes vorzuneh⸗ menden Geschäften die verauslagten Fuhrkosten zu erstatten sind.

§. 7. Bei Berechnung der Entfernungen wird jedes an⸗

gefangene Kilometer für ein volles Kilometer gerechnet.

Bei Reisen von nicht weniger als 2 Kilometer, aber unter

Kilometer, sind die Fuhrkosten für 8 Kilometer zu gewähren.

§. 12. Die gesetzlichen und Verwaltungsvorschriften, welche

für einzelne Dienstzweige oder Dienstgeschäfte bezüglich der den Beamten aus der Staatskasse zu gewährenden Tagegelder

und Reisekosten ergangen sind, bleiben vorläufig in Kraft. Eine Abänderung derselben kann im Wege Königlicher Verordnung

erfolgen.

„Die in den vorstehenden §. 1 und 4 bestimmten Sätze dürfen jedoch nicht überschritten werden. Unter gleicher Beschränkung kann die Gewährung von Tage⸗

geldern und Reisekosten für einzelne Dienstzweige oder Dienst⸗

geschäfte auch fernerhin im Wege Königlicher Verordnung be⸗

sonders geregelt werden. Desgleichen können die Sätze von Tagegeldern und Reise⸗ kosten, welche den in Andefegen berufenen Kommissionsmitgliedern und Abgeordneten zu gewähren fsind, im Wege der Königlichen Verordnung geändert oder neu bbestimmt werden.

eiten der direkten Staatssteuern

Die Bestimmung in den vorstehenden §§. 6 und 7, wo⸗ fernung von 2 beziehungsweise 8 Kilometern für 1 .

Berlin,

den 22.

Sonnabend,

die Berechtigung auf Tagegelder und Reisekosten, sowie deren Berechnung maßgebend ist, findet auch auf die vorerwähnten besonderen Vorschriften entsprechende Anwendung.

Art. II. Diese Verordnung tritt mit dem 1. Mai 1876 in Kraft.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. 8

Gegeben Berlin, den 15. April 1876. 111““

(L. S.) Wilhelm.

Fürst v. Bismarck. Camphausen. Graf zu Eulenburg. Leonhardt. Falk. v. Kameke. Achenbach. Friedenthak

Justiz⸗Ministerium.

Die Referendarien Eick aus Cöln, Helpenstein aus Aachen und Liessem aus Düsseldorf sind zu Advokaten im Bezirk des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Cöln er⸗ nannt worden.

40. Plenarsitzung des Hauses der Abgeordneten. Montag, den 24. April 1876, Mittags 12 Uhr. Tagesor dnung:

Erste und zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Ablösbarkeit der Erberzens⸗ und Erbpachtsver⸗ hältnisse in den Moor⸗ und Vehnkolonien der Provinz Han⸗ nover. Erste und zweite Berathung des Entwurfs eines Ge⸗ setzes, betreffend die Ablösung der Servituten, die Theilung der Gemeinschaften und die Zusammenlegung der Grundsücke für die Provinz Schleswig⸗Holstein. Zweite Berathung des Gesetz⸗ entwurfs, betreffend die Veränderung der Grenzen einiger Kreise in den Provinzen Preußen, Pommern, Schlesien und Sachsen.

Das 8. Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausge⸗ geben wird, enthält unter Nr. 8406 die Verordnung, betreffend die Tagegelder und

die Reisekosten der Staatsbeamten. Vom 15. April 1876.

Berlin, den 22. April 1876. 8 Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt.

Die heutige Nummer des „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ enthält in der Central⸗Handels⸗Register⸗Beilage:

Nr. 59 der Tarif⸗ ꝛc. Veränderungen der deut⸗ schen Eisenbahnen.

Die heute ausgegebene Nr. 17 der Allgemeinen Ver⸗ loosungs⸗Tabelle des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers enthält die Ziehungslisten folgender Papiere: Bari 100 Lire⸗Loose de 1869. Hessische (Kurfürst Friedrich Wilhelms⸗) Nordbahn⸗Prioritäts⸗Obligationen. Kra⸗ kau⸗Oberschlesische Eisenbahn⸗Obligationen und Prioritäts⸗ Aktien. Nordhausen⸗Erfurter Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obli⸗ gationen. Pariser 3 proz. 400 Fr.⸗Loose de 1871. Pol⸗ nische 4proz. Pfandbriefe in Silber⸗Rubel. Polnische 5 roz. Pfandbriefe de 1869, I. Serie. Preußische Hypotheken⸗Ver⸗ sicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft (Hübner), Hypotheken⸗Antheil⸗Cer⸗ tifikate. Reggio 120 Fr.⸗Loose de 1870. Schweizer Central⸗ bahn⸗Obligationen. Thüringische Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obli⸗ gationen.

Die Allgemeine Verloosungs⸗Tabelle erscheint wöchentlich einmal und ist zum Abonnementspreis von 1 Mark 50 Pf. vierteljährlich durch alle Postanstalten, so wie durch Carl

eymanns Verlag, Berlin, S. W., Königgrätzerstraße 109, und alle Buchhandlungen zu beziehen, für Berlin auch bei der Ex⸗ pedition, Wilhelmstraße 32. Preis pro einzelne Numwer 25 Pf.

Nichtamtliches. 6“ Deutsches Reich.

Preußen. des Kaisers und Königs von Coburg nach Wiesbaden hat auf der Strecke von Coburg nach Würzburg in der Nähe der Station Bergtheim dadurch eine halbstündige Verzögerung er⸗ litten, daß ein Schraubenknopf an der Lokomotive, der die Trag⸗ feder des Kessels zu halten hat, abgesprungen war, was indeß zeitig genug bemerkt wurde, um einem etwaigen Unfall vor⸗ zubeugen.

Am 19. April wurden der Regierungs⸗Präsident v. Wurmb

und der Kammerherr v. Matuschka von Sr. Majestät mit einer Einladung zur Tafel beehrt.

Am 20. April, Abends 8 ½ Uhr, ist Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden mit dem Erbgroßherzog und den beiden jüngsten Kindern in Wiesbaden eingetroffen und im Königlichen Schlosse abgestiegen.

Am Morgen desselben Tages haben bei Sr. Majestät dem Kaiser und Köͤnige die regelmäßigen Vorträge des Militär⸗ und des Civilkabinets begonnen. Demnächst empfingen Se. Majestät den kommandirenden General des VII. Armee⸗Corps, Grafen zu Stolberg⸗Wernigerode und den Prinzen Nicolaus von Nassau.

Berlin, 22. April. Die Fahrt Sr. Majestät

* Alle Post-⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung an; für Berlin außer den Post-Anstalten auch die Expedition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

vsürn s öö LEEE1“

April, Abends.

Am 21. April nahmen Se. Majestät um 10 Uhr den Vor⸗ trag des Civil⸗Kabinets und des Geheimen Legations⸗Rath v. Bülow entgegen. Um 12 Uhr wurden der Fürst zu Wied und der Prinz Hermann Solms⸗Hohensolms⸗Lich empfangen und später zur Tafel gezogen. An derselben nahmen noch Theil die Großherzoglich badischen Herrschaften, Ihre Königlichen Hoheiten der Fürst und die Fürstin von Hohenzollern, Ihre Königlichen Hoheiten der Landgraf und die Landgräfin von Hessen, Se. Hoheit der Prinz Hermann von Sachsen⸗Weimar, welcher am Nachmittag eingetroffen war, und Ihre Durchlaucht die Prinzessin zu Schaumburg⸗Lippe.

Gestern nach Schluß des Theaters wurde Sr. Majestät von der städtischen Kurdirektion unter Betheiligung der Krieger⸗ vereine Germania und Allemannia und der beiden Militärkapellen eine Serenade dargebracht. Während des letzten Orchesterstückes war der Schloßplatz und die evangelische Kirche bengalisch er⸗ leuchtet. Der General⸗Adjutant Sr. Majestät, General der Ka⸗ vallerie Graf v. d. Goltz, ist am 20. aus Wiesbaden abgereist.

Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin war gestern in der Kaiserin⸗Augusta⸗Stiftung anwesend. Heute fin⸗ det im Kaiserlichen Palais ein größeres Diner statt.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern Vormittags militärische Meldungen entgegen und empfing Nachmittags 4 ½ Uhr den Kaiserlich russi⸗ schen Botschafter am Königlich großbritannischen Hofe, Grafen Schuwaloff. An dem Diner um 5 Uhr nahm Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin Theil. Abends besuchten Ihre Kaiserlichen Hoheiten mit den Prinzen Friedrich Wilhelm und Heinrich die Vorstellung im Opernhause.

Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Verkehr trat heute zu einer Sitzung zusammen.

In den deutschen Münzstätren sfind bis zum 15. April 1876 geprägt: an Goldmünzen: 1,075,046,960 Doppelkronen, 317,834,780 Kronen; hiervon auf Privat⸗ rechnung: 164,074,805 ℳ; an Silbermünzen: 35,687,810 5⸗Markstücke, 128,151,873 1⸗Markstücke, 21,612,168 50⸗Pfennigstücke, 22,414,680 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 15,417,835 30 10⸗Pfennigstücke, 8,985,885 25 5⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 5,318,065. 72 2⸗FPfennigstücke; 2,929,685 49 1⸗Pfennigstücke. Gesammtausprägung: an Goldmünzen: 1,392,881,740 ℳ; an Silbermünzen: 207,866,531 ₰; an Nickelmünzen: 24,403,720 55 ₰; an Kupfermünzen: 8,247,751 21 ₰.

In der Nacht vom 27. zum 28. September v. J. ge⸗ rieth die Barther Brigg „Consul Parrey“ auf der Reise von West Hartlepool nach Stettin unweit Wrangö, an der schwedischen Küste, auf den Strand und zerschellte. Der Kapitän und vier Mann der Besatzung fanden dabei ihren Tod. Den drei übrigen gelang es, auf den Schiffstrümmern sich bis zum kommenden Morgen zu halten, wo dann die Küstenbewohner der Unglück⸗ lichen gewahr wurden. Unter der Leitung des Küstenaufsehers A. P. von Oernsköld unternahmen es einige, zur Hülfe zu eilen. In hartem Kampfe mit den Elementen gelang ihnen glücklich die Rettung. In Anerkennung dieser menschenfreund⸗ lichen That hat Seine Majestät der Kaiser und König dem A. P. von Oernsköld eine goldene Uhr Allergnädigst ver⸗ liehen. Den übrigen Betheiligten sind entsprechende Geld⸗ geschenke bewilligt worden.

Die Angabe der „Post“, daß die Einnahme an Telegraphengebühren sich für den März laut statistischer Aufnahme um 45,000 höher gestellt habe als im gleichen Monat des Vorjahrs, ist richtig. Jene Statistik beruhte indeß nur auf einer zehntägigen Ermittelung, und es war das Mo⸗ natsresultat durch Multiplikation mit 3 gewonnen. Gegen⸗ wärtig liegt der genaue Kassenabschluß für den ganzen Monat vor. Nach demselben hat die Einnahme an Telegraphen⸗ gebühren im März d. J. 962,486 betragen, während sie im März v. J. sich auf 891,066 belief. Es giebt demnach ein Mehr von 71,420 ℳ. Dies Resultat ist um so höher auzu⸗ schlagen, als die Telegraphen⸗Einnahme während der letzten Jahre beständig im Fallen begriffen war, und der diesjährige März wegen der Ueberschwemmungen und Stürme als ein für den telegraphischen Verkehr keineswegs günstiger Monat sich er⸗ wies. Durch die obigen Zahlen sind alle Angriffe widerlegt, welche diejenigen gegen den neuen Telegraphentarif erhoben, die in demselben eine Schädigung der Reichseinnahmen erblickten. Von Anderen wurde gerade umgekehrt der neue Telegraphentarif deshalb angegriffen, weil derselbe ihnen zu hoch erschien. Hier⸗ auf ist nur zu bemerken, daß das Telegraphendefizit zuletzt 4 Millionen Mark jährlich betrug; und wenn man davon auch die Hälfte oder selbst drei Viertel auf die kostspielige frühere Verwaltungsorganisation rechnen will, so blieben immer noch 1 bis 2 Millionen Mark Zuschuß jährlich, die von der Gesammtheit der Steuerzahler aufgebracht werden mußten zu Gunsten Derjenigen, deren Telegramme unter dem Selbstkostenpreise befördert wurden, d. i. der Telegramme von 20 Worten zu 5 Sgr. Von den Gegnern des neuen Tarifs, dessen Vorzüge Weiterblickende von vorn herein erkann⸗ ten (s. u. A. „Nat. Itg.“ vom 21. Dezember v. J., Abendblatt)

1“

ühgraignsee vwweepx. ne ee ger g .