1876 / 127 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 May 1876 18:00:01 GMT) scan diff

lich dergestalt unter seine Mitglieder, daß diejenigen, welchen keiner

8 ““ vor den Thoren der Stadt sein Lager auf und hielt am nächsten Tage seinen Einzug in die Stadt, woselbst er den Schieß⸗ übungen der Forts beiwohnte. Der Einzug bot ein imposantes Schauspiel dar. Auf einer Strecke von zwei englischen Meilen bildeten die Truppen Spalier, während dem Sultan eine starke Eskorte Kavallerie folgte. Am 19. empfing er die auswärtigen Konsuln und eine Deputation von Kaufleuten.

Die Nrn. 40 und 41 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphen, Verwaltung“ haben folgen⸗ den Inhalt: Verfügungen: vom 24. Mai 1876: Abrechnung über die Ergebnisse des Postanweisungsverkehrs; 26. Mai 1876: Postdampf⸗ schiffverbindung Stettin⸗Kopenhagen; 29. Mai 1876: Pestverbindung mit Helgoland; 29. Mai 1876: Eröffnung der Eisenbahn Penig⸗Lunzenau⸗ Rochlitz. Bescheidungen: vom 26. Mai 1876: Verbot der Versendung von Freimarken mittelst der Postkarten; vom 24. Mai 1876: Vertheilung der Gebühren für Telegramme, bei deren Beförderung außer dem Reichstelegrapben zwei Eisenbahnverwaltungen betheiligt sind.

Nr. 10 des Archivs für Post und Telegraphie (Beiteft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung) enthält: I. Aktenstücke und Aufsätze: Das Museum der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung in Berlin. Das Postwesen in Chili. Zur Geschichte des Postwesens im ehemaligen Fürstbisthums Pa⸗ derborn. Martin Zeiller, der Verfasser des ersten deutschen Reise⸗ buches. Adreßbuch des deutschen Buchhandels. II. Kleine Mit⸗ theitungen: Jugenderinnerungen von Ed. Schüller. Unterbrechungen in den Telegraphenverbindungen. Uebersichtskarte der deutschen Eisenbahnposten. Flaschenpost. III. Zeitschriften Ueberschau.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Hr. Dr. Hirschfeld, der archäologische Leiter der Aus⸗ grabungen in Olympia, welche wegen der heißen Jahreszeit vor⸗ läufig eingestellt sind, ist bier eingetroffen; er führt den Rest der vortrefflich ausgefallenen Photographien mit sich, von denen Professor Adler bereits einige hergebracht hatte. sichtlich nur kurze Zeit in Deutschland bleiben, da er sich nach Klein⸗

aacsien begeben will, um die Vorarbeiten für die Ausgrabungen in dem alten Pergamum zu leiten.

Hr. Dr. D. Asher veröffentlicht folgende Bitte: „Mit der Redaktion der neuen Auflage des englisch⸗deutschen Wörter⸗ buches von Newton Ivory Lucas beschäftigt, bitte ich alle Diejenigen, welche beim Gebrauch dieses Wörterbuches Fehler oder Auslassungen entdeckt haben, mir ihre Notizen freundlichst durch Vermittelung der Verlagsbuchhandlung von Veit und Comp. in Leipzig zugangig zu machen, und mich so in meinem Bemühen,

die neue Auflage in möglichster Vollkommenheit herzustellen, zu unterstützen.“

Hr. Hirschfeld wird voraus⸗

11“ 11A6“ 1 1.“ 8 Die „Deutschen Monatshefte“ (Berlin, Carl Heymanns Verlag) bringen in den Nummern für April und Mai eine Reihe von Aufsätzen, welche den Handels⸗ und Kanfmannsstand, wie ihn Shakespeare in seinen Dramen schildert, zum Ge⸗ enstande haben. Die Artikel stellen einen mit Citaten illustrirten Cyklus von Charakterbildern dar und beginnen mit Antonio und Shylock in dem „Kaufmann von Venediz“. Dann folgen die Schilderungen Aegeons und seiner Zwillingssöhne Antipholus von Syrakus und Antipholus von Epbesus aus der „Ko⸗ mödie der Irrungen“, ferner des reichen Pisaner Kaufmanns Vincen⸗ tio aus „der Widerspänstigen Zähmung“ und des lustigen Au⸗ tolycus aus dem „Wintermärchen“. Die fesselnd geschriebenen Auf⸗ sätze geben eine deutliche Anschauung davon, wie Shakespeare vom Standpunkt seiner Zeit sich den Kaufmann dachte, der uns in den lebens⸗ warmen Gestalten der genannten Dramen theils in abschreckenden Vor⸗ bildern theils in noch heute nachahmenswerthen Mustern vor

Augen tritt. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im verflossenen Februar war im Dorfe Eagly, unweit Bolton, in der Grafschaft Lancaster, eine Epidemie ausgebrochen, welche dem Genusse ungekochter Milch zugeschrieben wurde, die von einigen mit der Maul⸗ und Klauenseuche (foot and mouth di- sease) behafteten Kühen herrührte. Darauf hin hat ein französischer Thierarzt des Norddepartements eine Notiz über ähnliche in seinem Bezirke vorgekommene Erscheinungen veröffentlicht und die Behaup⸗ tung aufgestellt, daß diese Krankheit ansteckend auf den Menschen wirkt. Diese Ansteckung wird jedoch allgemein bestritten und viele Aerzte behaupten, man könne ohne Nachtheil die Milch und das Fleisch der kranken Thiere genießen. Der französische Ackerbau⸗Minister hat nun den vorzüglichsten Thierärzten der Departements einen Frage⸗ bogen überschickt, in dem sie ihre Beobachtungen und Bemerkungen

hinterlegen sollen. Gewerbe und Handel.

Posen, 31. Mai, Morgens 9 Uhr 30 Minuten. (W. T. B.) Die Spritfabrik von Potworowski u. Comp. steht seit Rachts 2 Uhr in vollen Flammen, trotz angestrengter Thätigkeit der Feuer⸗ wehr und des Militärs ist man des Feuers noch nicht Herr geworden.

Breslau, 30. Mai. (W. T. B.) In der heutigen General⸗ versammlung der Breslau⸗Freiburg⸗Schweidnitzer Eisen⸗ bahngesellschaft wurde der Antrag des Direktoriums, betreffend die Aufnahme einer Anleihe von 18 Millionen Mark in fünfprozen⸗ tigen Prioritäts⸗Obligationen, einstimmig genehmigt.

Nach dem Rechnungsabschluß der Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗ Eisenbahn hat die Gesellschaft im Jahre 1875 eine Gesammt⸗ einnahme von 8,628,004 gehabt, darunter 6,532,847 aus dem Güter⸗ und 1,301,974 aus dem Personenverkehr, während die

Betriebsausgaben sich auf 3,987,455 stellten. Zur Verzinsung der Prioritäts⸗Obligationen waren 555,785 ℳ, zur Dotirung des Reserve⸗ und Erneuerungsfonds 955,925 erforderlich, ferner waren

3455 Restausgaben zu bestreiten. Der Ueberschuß stellt sich hier⸗ nach auf 3,125,383 ℳ, aus welcher Summe 194,999 Eisenbahn⸗ steuer, 76,795 Tilgungsquote der Staats⸗Bau⸗Subvention und 2,850,000 zur Bezahlung der Dividende (6 ½ %) zu entnehmen waren. Der Erneuerungsfond der Bahn stellt sich inkl. der Rücklage pr. 1875 auf 2,883,333 ℳ, der Reservefond auf 81,018

Das Direktorium der Zwickau⸗Lengenfeld⸗Falken⸗ steiner Eisenbahn erläßt eine Bekanntmachung, der zufolge über den Ankauf der Babhn seitens des Staats ein vorläufiges Abkommen mit Vertretern des Königlich sächsischen Finanz⸗Ministeriums getroffen sei, wonach die Eisenbahngesellschaft eine Pauschalsumme von 3,750,000 baar ausgezahlt und die verfallene Kaution zum Nenn⸗ werth von 144,600 zurück⸗rhalten soll. Für den Fall der Annahme dieses Vorschlags werden für die Stamm⸗ und Prioritäts⸗Stamm⸗ Aktien je 29 bis 30 % entfallen, die Bahn soll am 1. Juli d. J. vom Staate übernommen werden. 3

Wien, 30. Maij. (W. T. B.) Nach dem Geschäftsberichte der Kaschau⸗Oderberger Bahn belaufen sich deren Gesammt⸗ einnahmen auf 3,032,803 Fl, die Ausgaben auf 2,204,501 Fl. Die Staatsgarantie, die im vorigen Jahre 2,229,855 Fl. betrug, wird in

für die ungarische Strecke 1,884,705 Fl. Die Anträze des Verwaltungs⸗ raths gehen dahin, eine neue Prioritätenanleihe (im Sinne des Vertrags mit den Regierungen) im Betrage von 68,280,000 Fl. zu emittiren, die Stücke derselben sollen nach den bisherigen Prioritäten rangiren, die Aktien sollen mit 4 % garantirt sein. sollen je 8 Eperies⸗Tarnower gegen 9 Kaschau⸗Oderberger Aktien um⸗ getauscht werden; bis zur Durchführung des Umtausches werden die Eperies⸗Tarnower an den Börsen als 1 ½ Kaschau⸗Oderberzer notirt. Die Eperies⸗Tarnower Prioritäten werden einfach gegen Kaschau⸗- Oderberger umgetauscht.

Das stellunz in Brüssel, welche für dieses Jahr projektirt war, macht bekannt, daß dieselbe für jetzt aufgegeben und auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Auch das Projekt, nur eine partielle Ausstellung von Webereien, Spitzen und einigen anderen Spezialitäten zu veranstalten, hat man fallen lassen. Der Grund ist, daß es an einem geeigneten Lokal in Brüssel fehlt, und außerdem fürchtet man den Nachtheil der Gleichzeitigkeit mit den ähnlichen Ausstellungen in München, Cöln,

Sommers stattfinden.

Bukarest, 31. Mai. (W. T. B.) der Depositenkasse, Konstantin Höhe der defraudirten Summe ist no

Füion⸗ ist verschwunden. Die man, daß dieselbe sehr bedeutend ist.

nicht konstatirt, doch glaubt

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Burrau. Speyer, Mittwoch, 31. Mai. nifaz von Haneberg hier ist heute früh nach 9 Uhr gestorben.

Berlin, den 31. Mai 1876.

Der vierte Tag des Frühjahrsmeetinags auf der Rennbahn zu Hoppegarten am 28. d. M. hatte abermals zahlreiche Besucher herangezogen. In der Hofloge erschienen Se. Königliche Hoheit der Großberzog von Mecklenburg⸗Schwerin und der Herzog Wilhelm von

Mecklenburg. Zum Rennen um die goldene Peitsche starteten des Graditzer Hauptgestüts „Templer“, Graf Henckels „Konstabler“, Frhr. v. Langens „Ehrenbogen“ und Dr. Marckwalds „Y. Blair Athol“, der vom vorigen Jahre her die Peitsche zu ver⸗ theidigen hatte. „Templer“ ließ bein Ablauf seinem Halbbruder „Y Blair Athol“, wie auch seinem Rivalen willig den Vorrang, an der kritischen Ecke warf er sie aber Beide mit Leichtigkeit zurück und nahm das Ziel, hart bedrängt von „Ehrenbogen“, der eine Länge nach ihm als Zweiter einkam. Der Preis des Hengstes betrug neben der Peitsche 1950 ℳ, „Ehrenbogen“ erhielt 300 ℳ.

Anders gestaltete sich das Freie Polo⸗Handicap, in pelchem Frhrn. v. Oppenheims „Kater“ als Favorit neben sechs anderen⸗Pferden die Bahn betrat Nach schwierigem Start stürmte das Feld im Rudel vorwärts, „Kater“ vorauf, aber schon bei zwei Drittel des Weges machte ihm Graf Bernstorffs „Double Zéro“ die Führung energisch streitis, und beim Einreiten in die Gewinnseite konnte er der scharfen Pace nicht mehr folgen, die ihm der Bernstorffsche Hengst und Frhrn. v. Langens alter Hengst „Bolos“ vormachten. Von da ab drehte sich das Rennen nur noch um diese beiden Gäuke, von denen nach hartem Kampfe „Golos“ mit einer halben Länge das erste Geld von 3450 nahm, für „Double Zéro“ 675 als zweiten Preis übrig lassend. Im Rennen um den Adonispreis konkurrirte Dr. Mark⸗

walds „Wildfang“, der in diesem Jahre in Hamburg und Leipzig überraschende Siege erfocht, mit Graf Arnims „Eulenspiegel“, Fürst Hohenlohe’s „Miechowitz“ und Hrn. Küsters „Coll“, jedoch mit Ungluck. Wenn auch „Wildfang“ seinen Rivalen eine recht anständige Pace vorlegte, so mußte er doch auf der Distanz die Führung an „Eulenspiegel“ abtreten. Jetzt machte sich aber auch „Miechowitz“ auf und legte sich dem Arnimschen Hengste hartnäckig an die Seite, so daß man bereits ein todtes Rennen be⸗ fürchtete, bis endlich „Eulenspiegel“ im entscheidenden Augenblicke um eine Halslänge vorschoß. Sein Preis betrug 2850 ℳ, die

8 Wetten stellten sich 2:3, der zweite Preis für „Michechswitz“ 425

Zum Mai⸗Beschlußrennen kanterten auf: „Prillwitz“ aus dem Graditzer Hauptgestüt, Frhrn. v. Maͤltzahns „Be⸗ schützerin“ und Graf Sierstorpffs „Fromme Helene.“ „Prillwitz“ ließ der Letzteren ganz nach Belieben die Führung, bis es ihm Zeit däuchte, im Kanter mit weitem Vorsprung sich den Sieg mit 1860 zu sichern, während die Sierstorpffsche Stute das zweite Geld mit 360 nahm. Den Schluß bildete die Frühjahrs⸗ Offizier⸗Steeplechase, geritten von nachstehenden sechs Offi⸗ zieren: Lieutenant Drake (3. Magd. Inf. Regt. Nr. 66) auf seiner Stute Miß Ching“; Lieut. v. Kalckreuth (1. Brandenb. Drag. Regt. Nr. 2) auf „Dotted“, Lieut. Leistner (9. Drag.) auf „Be⸗ sonuen“, Lieut. v. Oertzen (1. Garde⸗Drag.) auf „Harmony“, Lieut. v. d. Osten (Garde⸗Kürassire) auf „Rositta“ und Lieut. Frhr. v. Twickel (14. Ulanen) auf „Dinorah“. Gleich beim Abreiten machte „Mitz Ching“ eine Wendung, und verlor dadurch so viel Terrain, daß sie dem Felde nicht mehr zu folgen vermochte, und bald

schälten sich „Besonnen“ und „Rositta“ aus dem Rudel heraus, von da ab ganz allein mit wechselnder Chance das Rennen beherr⸗ schend. Die Hindernisse wurden sämmtlich mit Bravour und Glück genommen. Als Sieger kamen ein: „Besonnen“ (2050 ℳ), „Ro⸗ sitta“ (300 ℳ) und „Harmony“ (150 ℳ). Das letzte Frühjahrs⸗ rennen findet am zweiten Pfingstfeiertage statt.

Der Schleswig⸗Holsteinische Kunstverein in Kiel be⸗ zweckt nach seinem zuerst am 23. März 1843 angenommenen und nachdem fünf Mal revidirten Statut Kunstsinn und Kunstkenntniß in

Schleswig⸗Holstein zu verbreiten. Er vervollständigt dazu die Gallerie der Kunsthalle zu Kiel, welche am Anfang des Jahres 1875 bereits 116 zum Theil werthvolle Num⸗ mern enthielt, u. A. von Werners „Graf Moltke und sein Generalstab vor Paris“; veranstaltet Ausstellungen von Gemälden und anderen Werken der Kunst; verloost Oelgemälde, Aquarelle jähr⸗

dieser Gewinne zufällt, ein Vereinsblatt (Kupferstich ꝛc.) erhalten; regt an und fördert endlich die Konservirung oder die Wiederherstellung vaterländi⸗ Kunstgegenstände und ebenso die künstlerische Ausschmückung öffent⸗ licher Gebäude der Provinz. Ende 1875 hatte der Verein 596 Mit⸗ glieder, deren Jahresbeitrag je 9 beiträgt. Eine größere Gemälde⸗ Ausstellung hat in dem letzten Sommer nicht stattgefunden, dagegen hat es sich das Direktorium besonders angelegen sein lassen, in permanenter Ausstellung fortwährend Neues vorzuführen, worin dasselbe durch die schleswigeholsteinischen Künstler und Kunst⸗ freunde eifrig unterstützt wurde. Die Einnahme belief sich 1875 auf

18,360 ℳ, die Ausgabe auf 6940 ℳ. Der zur Tilgung der Bauaktien

11“

angesammelte Fonds betrug bereits 9600 Die Gahlerie der Kunst⸗ halle zu Kiel ist 1854 gegründet, ihr erster Grund war gelegt durch eine Anzahl älterer Gemälde aus dem Besitz der Universität, welche dieselbe dem Kunstverein in diesem Jahre zur bleibenden Auf⸗ bewahrung gab. Durch Ueberlassung eines Theiles des ehemaligen Schloßküchengartens als Bauplatz und Dank der Unterstützung vieler Kunstfreunde wurde 1856 der Bau einer eigenen Kunsthalle ermöglicht, welche am 31. Juli 1857 feierlich eröffnet wurde. Außer den 116 dem Verein gehörigen Kunstwerken enthält die Kunsthalle noch einige antike Kunstwerke und eine Anzahl Reliefs von Thorwalsen (Gips), welche dem Universitätsmusenm gehören, sowie zwei ältere Ansichten von Kiel und die Bildnisse der Landesherren der Stadt Kiel von 1544 1863, welche Eigenthum der Stadt sind. Das Kuratorium des Vereins bestand am 4. März d. J. aus den Herren Konsist.⸗Präs. Dr. Mommsen (Vorsitzender), Dr. Fr. Volbehr (Schriftführer), Buch⸗ händler E. Homann (Kassenführer), Prof. Dr. Forchhammer, Kunst⸗ händler Hulbe, Appellationsgerichts⸗Rath Petersen, Kaufmann H. Schweffel, Kreisrichter Tagg.

Aus Cöln, 30. Mai, meldet die „Köln. Ztg.“: Das heutige Dombaufest wurde um 9 Uhr Vormittass mit einem feierlichen Hochamt in der hohen Domkirche eröffnet; nach demselben begaben sich die Festgenossen unter Vorantragung des Vereinsbanners und be⸗ gleitet von einem Musikcorps nach dem Isabellensaale des Gürzenichs, woselbst, nach Absingung des Liedes „Laßt Gesanges⸗Jubel“ die Jahres⸗Versammlung durch den Präsidenten des Central⸗ Dombauvereins, Ober⸗Bürgermeister a. D. Bachem eröffnet wurde. Hr. Schmitz⸗Löhnis, der Verwaltungssekretär, trug sodenn den Rechenschaftsbericht vor. Derselbe betonte, daß die opfer⸗ willige Begeisterung, welche sich dem Dome vor 34 Jahren, wo der Central⸗Dombauverein ins Leben gerufen wurde, zuwandte, im Laufe der Zeit nicht abgenommen habe, daß der Kasse noch immer, trotz der schlimmen Zeitumstände, verhältnißmäßig viele freiwillige Gaben zuflössen und daß der Grund hierzu vorzugsweise in der hohen Gönnerschaft des Kaiserlichen Protektors zu finden sei, der dem Vereine neuerdings für sieben Jahre das Privilegium zur Abhaltung der Prämienkollekte für den Ausbau der beiden Thürme ertheilt habe. Es schloß sich die Mittheilung an, daß der Ober⸗ Bürgermeister Dr. Becker und an Stelle des verstorbenen, um den Verein hochverdienten Vorstandsmitgliedes, des Domkapitulars Dr. Broix, der Domkapitular Frenken in den Vorstand eingetreten sei. Die Hauptdaten der Rechnungslage sind folgende: die 11 statt⸗ gehabten Prämienkollekten haben 6,502,572 eingebracht, ein⸗ schließlich 459,464 Zinsen; besondere Geschenke und Sammlungen 190,995 Die Gesammteinnahme des Jahres 1875 be⸗ trägt 214,844 ℳ, wovon 225,000 zum Fortbau des Domes und 26,853 a conto der Kaiserglocke verwandt wurden. Aus der letzten Prämienkollekte sind 542,200 in die nieder⸗ gelegt worden. Die im Ganzen zum Fortbau des Domes verwandte Summe beziffert sich auf mehr als 8,000,000 Nachdem Hr. Re⸗ gierungs⸗Rath Dombaumeister Voigtel den Baubericht vorgetragen, fand die Neuwahl für die nach dem Turnus ausscheidenden Vor⸗ standsmitglieder statt.

Ddie Jahresversammlung der Britischen Geographischen Gesellschaft fand am 22. Mai in der Halle der Londoner Uni⸗ versität statt. Der abtretende Präsident Sir Henry Rawlinson führte den Vorsitz und die Betheiligung der Mitglieder war eine sehr zahl⸗ reiche. Dem Jahresberichte zufolge beträgt die Zahl der ordentlichen Mitglieder 3125, die Jahreseinnahmen beliefen sich auf nahezu 8000 Pf. St. Lieutenant Cameron nahm die goldene Stifter⸗ Medaille, die ihm wegen seiner Verdienste um Erforschung Central⸗ afrika's zuerkannt wurde, aus den Händen des Prä⸗ sidenten entgegen; die Viktoria⸗Medaille wird durch das Kolonial⸗Ministerium an den australischen Forschungsreisenden Hrn. John Forrest übermittelt werden. Präsident für das nächste Jahr ist Sir Rutherford Alcock, der ehemalige General⸗Konsul in Japan und Gesandte in Peking. Bei dem auf die Versammlung folgenden Bankett wurde angekündigt, daß die Regierung die Bewilligung von 3000 Pfd. Sterl. als Betrag zu den Ausgaben für die Cameron’sch Expedition vom Parlament verlangen werd. 1

11““ v““ Die Stadt Quebec (Hauptstadt von Unter⸗Kanada) ist, wie der Hamburger „Neuen Börsenhalle“ gemeldet wird, von einer großen Feuersbrunst, welche bei Abgang des Telegramms bereits 50 Häuser in Asche gelegt haben soll, heimgesucht worden.

„Nach den offiziellen Berichten des „Commissioner of Indian affairs“ ist die Zahl der in den Vereinigten Staaten von Nordamerika noch lebenden Indianer auf 316,000 herab⸗ gesunken, von denen etwa 100,000 mehr oder minder civilisirt und

sich aufruͤhrisch zeigenden Sioux,

im Residenz⸗Theater beizuwohnen.

135,000 halbcivilisirt sind, während 81,000 sich noch die ganze Ur⸗

wüchsigkeit und Wildheit ihrer Sitten bewahrt haben. Gerade die durch Coopers Romane so bekannt gewordenen Stämme sind aber entweder ganz erloschen oder zu kümmerlichen Ueberresten zusammen⸗ geschmolzen. Die Delawaren zählen beispielsweise noch 110, die Comanchen 3000, die Pottowatonies 2060 und die Pawnees 3000 Köpfe. Am zahlreichsten sind auch jetzt noch die Stämme der Apachen, der Chippeways, der Choktaws, Creeks, Utes, sowie der jüngst wieder welche in Dakota Wyoming und Montana zerstreut leben.

Theater. 1

Der „Allg. Ztg.“ wird aus München unter dem 29. Mai gs schrieben. Der General⸗Intendant Frhr. v. Perfall begiebt sich nach Berlin zur Feier des 25 jährigen Dienstjubiläums, welche der Intendant der Königlichen Schauspiele, Herr v. Hulsen, am nächsten Donnerstag begeht. „In seiner Eigenschaft als Vice⸗ Prästdent des deutschen Bühnenvereins wird Frhr. v. Perfall mit den übrigen Mitgliedern des Direktorigi⸗ Ausschusses, den Herren: General⸗Intendanten Baron Loen, Geh. Kommissions⸗Rath Woltersdorff und dem Direktor des Bremer Stadttheaters, Rösicke, das Ehrengeschenk überreichen, welches der deutsche Bühnenverein dem Jubilar widmet. Dasselbe stellt ein Fahrzeug vor aus Silber mit reicher Vergoldung, dessen Steuerruder die Intelligenz führt. Es ist zugleich ein Tafelaufsatz und Weinbehälter, und unter dem Fahrzeuge besinden sich aus Silber gearbeitete schäumende Wellen, in denen die zum Weinbehälter ge⸗ hörigen Römer, sechs an der Zahl, liegen. Die Skizze dieses Meister⸗ werkes hat der technische Direktor Seitz entworfen, die Ausführung desselben war dem hiesigen Silberarbeiter Harrach übertragen. Z ⸗⸗ gleich wird Frhr. v. Perfall als Chef des Königlichen Hef⸗ und National⸗Theaters in München eine reich geschmückte, von dem Fa⸗ brikanten Eschenbach gefertigte Adresse seines gesammten Solopersonals überreichen. Wie wir hören, wird Herr v. Hülsen bezüglich der er⸗ wähnten Ehrengabe ersucht werden, dieselbe der Kunstgewerbe⸗Aus⸗ stellung im hiesigen Glaspalast für einige Zeit überlassen zu wollen.“

Krolls Theater. Se. Majestät der Kaiser haben zum Freitag Abend, an welchem das Krollsche Etablissement für das Publikum geschlossen bleibt, Allerhöchstihren Besuch zur Besich⸗ tigung der neuen prächtigen Umwandlung des Gartens der Direktion zugesagt. Der Garten wird an demselben Tage zum ersten Male in seiner neuen Beleuchtung glänzen und der Allerhöchste Besuch mit einem Konzert begrüßt werden. Bis zum nächsten Sonnabend soll die neue Dekorirung des Gartens vollendet sein und wird nament⸗ lich die prachtvolle Beleuchtungsdekoration alles Aehnliche überragen. Zuzleich erscheint am Sonnabend die bereits angekündigte Novität, die Posf von Jacobson: „Berliner in Philadelphia“ der Besetzung in ihren Rollen durch die beliebten Mitglieder und in glänzender Ausstattung, zu der namentlich auch die Tänze und Grup⸗ pirungen des Brue'schen Ballets zählen. Die Musik ist von Gustav Michaelis. Dazu Konzert vor, während und nach der Vor⸗ stellung im Garten.

Frl. Marie Geistinger ist bereits am Montag Abend von Hamburg hier eingetroffen, um den letzten Proben von „Demi⸗Monde“ e In den andern Hauptrollen sind die Damen: Fr. Schönfeldt, Frl. Mathilde und Marie Ramm, sowie die Herren Keppler, Schönfeldt jun. und Beckmann beschäftigr. Das erste Auftreten des Frl. Geistinger findet am Donnerstag, 1. Juni, statt. .

Die Gastvorstellung des Hrn. Carl Mitiell im Stadt⸗ theater in Mosers Lustspielen „Eine Frau, die in Paris war“ und „Ein moderner Barbar“, sowie in Forsters „Ein delikater Auftrag“, welche am Sonntag vor ausverkauftem Hause stattfand, wird heute als letztes Gastspiel auf allgemeinen Wunsch wiederholt. Morgen wird Fr. Helene v. Racowitzz zum ersten Male als Susanne d'Ange in „Demi Monde“ auftreten. Beide Vorstellungen finden bei halben Kassenpreisen statt.

Belle⸗Alliance⸗Theater. Morgen ündet die erste Aufführung des Lustspiels „Unsere Alliirten“ von Ida Görner statt, und ist hiermit dem neu engagirten Regisseur dieser Bühne, Hrn. Ottomeyer, Gelegenheit geboten, sich zum ersten Male wieder als Darsteller zu zeigen. Hr. Ottomeyer, von seinem früheren En⸗ gagement als Liebhaber und Bonvivant bekannt, wird die Partie des „Philipp von Mauri“ übernehmen.

Redactenr: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlint: Druck: W. Elsner.

diesem Jahre mit 2,148,097 Fl. in Anspruch genommen und beträgt

ach dem Fusionsvertrage

omits der historischen Kunstindustrie⸗Aus⸗

Paris, Amsterdam und anderen Orten, welche im Laufe dieses

Der General⸗Kassirer

Bischof Dr. Daniel Bo⸗

nach und von Breslau; in Reinerz Stadt an die Post nach Cudowa

mit

chs⸗Anzeiger und Kön

Ne i Bekanntmachung. 8 Postdampfschiffverbindungen mit Dänemark Schweden.

Die zur Postbeförderung dienenden Dampfschiffverbindungen mit Dänemark und Schweden gestalten sich bis auf Weiteres, wie folgt:

Linie Kiel⸗Korsoer. Die Fahrten finden in beiden Rich⸗ tungen täglich statt. Abgang aus Kiel: um 12 Uhr 30 Minnten Nachts nach Ankunft des Schnellzuges aus Hamburg. Ankunft in Korsoer: am nächsten Morgen nach 7 Uhr, zum Anschluß an den ersten Zug nach Kopenhagen; Ankunft daselbst um 10 Uhr 40 Mi⸗ nuten Vormittags. Abgang aus Korsoer: um 10 Uhr Abends nach Ankunft des letzten Zuges von Kopenhagen. Ankunft in Kiel: am nächsten Morgen nach 5 Uhr zum Anschluß an den ersten Zuz nach Hamburg.

Linie Stralsund⸗Malmoe. Fahrten finden vom 1. Mai bis Ende September in beiden Richtungen dreimal wöchentlich statt, und zwar aus Stralsund jeden Montag, Mitt⸗ woch und Freitag, aus Malmoe jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Abgang aus Stralsund: mit Tagesanbruch. An⸗ kunft in Malmoe: an den betreffenden Tagen Mittags zum An⸗ schluß an den Schnellzug nach Stockholm. Abgang aus Malmee: 1 Uhr früh. Ankunft in Stralsund: an den betreffenden Tagen Vormittags zum Anschluß an den 12 Uhr 45 Minuten nach Berlin abgehenden Eisenbahnzug.

Linie Lübeck⸗Kopenhagen⸗Malmoe. Die Fahrten fin⸗ den täglich statt. Abgang aus Lübeck: gegen 4 Uhr Nachmit⸗ tags nach Ankunft des ersten Zuges von Berlin. Ankunft in Kopen⸗ hagen: am folgenden Tage gegen 8 Uhr Morgens. Ankunft in Malmoe: Mittags, zum Anschluß an den Schnellzug nach Stock⸗ holm. Abgang aus Malmoe: Vormittags. Abgang aus Ko⸗ penhagen: Nachmittags. Ankunft in Lübeck: Morgens zum An⸗ schluß an den ersten Zug nach Berlin bz. Hannover.

Linie Stettin⸗Kopenhagen. Die Fahrten finden vom 3. Juni ab zweimal wöchentlich statt. Abgang aus Stettin: Jeden Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 1 ½ Uhr. Ankunft in Kopenhagen: Donnerstag und Sonntag, Morgens 5 Uhr. Abgang aus Kopenhagen: Jeden Montag und Donnerstag, Nachmittags 2 Uhr. Ankunft in Stettin: Dienstag und Freitag, Morgens 6 Uhr.

Linie Rostock⸗Nykjöbing. Die Fahrten finden bis zum Schluß der Fahrperiode dreimal wöchentlich statt, und zwar aus Rostock am Montag, Mittwoch und Freitag, aus Nykjöbing am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Abgang aus Rostock: Vormittags gegen 9 Uhr nach Ankunft der Züge aus Berlin, Ham⸗ burg ꝛc. Ankunft in Nykjöbing: an den betreffenden Tagen Mit⸗ tags zum Anschluß an den Eisenbahnzug nach Kopenhagen. Ab⸗ gang aus Nykjöbing: Nachmittags, nach Ankunft des Eisen⸗ bahnzuges von Kopenhazen. Ankunft in Rostock: an den betref⸗ fenden Tagen Abends zum Anschluß an den Eisenbahnzug nach Ham⸗ burg, Berlin ꝛc.

Berlin W., den 26. Mai 1876.

Kaiserliches General⸗Postamt.

Bekanntmachung.

Mit dem 1. Juni d. J. werden für die Dauer der diesjährigen Bade⸗Saison in den Orten Bad Landeck und Bad Reinerz Kaiserliche Post⸗Aemter in Wirksamkeit treten.

Von demselben Zeitpunkte ab werden diese Orte und die Bade⸗ orte Cudowa, Langenau und Salzbrunn folgende Postverbin⸗ dungen erhalten: 1 1 8

1) Bad Landeck eine täglich dreimalige Personenpost zwischen Glatz Bahnhof und Landeck Bad: aus Glatz? ahnhof 10 Uhr Vorm., 2 Uhr Nachm., 9 Uhr 30 Min. Abends, aus Landeck Bad 2 Uhr 25 Min. früͤh, 7 Uhr 15 Min. Vorm., 2 Uhr 15 Min. Nachm. Beförderungszeit 3 Stunden 45 Min. bis 4 Stunden. Anschluß in Glatz Bahnhof an die Züge nach und von Breslau. 8

2) Bad Reinerz: a. eine täglich zweimalige Personenpost zwi⸗ schen Glatz Bahnhof und Reinerz Bad: aus Glatz Bahnhof 10 Uhr Vorm, und 1 Uhr 50 Min. Nachm., aus Reinerz Bad 7 Uhr 25 Min. Vorm. und 2 Uhr 40 Min. Nachm. Beförderungszeit: 3 Stunden 45 50 Min. Anschluß in Glatz Bahnhof an die Züge

D Die

5 Uhr 35 Min. Nachm., von Cudowa 7 Uhr 45 Min. Vorm.; b. eine tägliche Personenpost zwischen Cudowa und Glatz Bahnhof über Reinerz Stadt: aus Cudowa 12 Uhr 45 Min. früh, aus Glatz Bahnhof 9 Uhr 5 Min. Abends. Beförderungszeit 5 Stunden 55 Min. Anschluß in Glatz Bahnhof an die Jäg. nach und von Breslau; c. eine tägliche Botenpost zwischen Reinerz Stadt und Reinerz Bad. In Reinerz; Stadt Anschluß an die Personenpoft Cudowa⸗Glatz. 1 8

3) Cudowa: a. eine tägliche Personenpost zwischen Cudowa und Reinerz: aus Cudowa 5 Uhr 45 Min. früt, aus Reinerz Stadt 5 Uhr 35 Min. Nachm. Beförderungszeit: 1 Srunde 45 55 Min. Anschluß in Reinerz Stadt an di⸗ Post nach und von Glatz. Außer⸗ dem besteht: b. die ad 2 b erwähnte Personenpost zwischen Cudowa und Glatz Bahnhof: aus Cudowa 12 Uhr 45 Min. früh, aus Glatz 9 Uhr 5 Min. Avbends. Beförderungszeit: 5 Stunden 55 Min. An⸗ schluß in Glatz an die Posten nach und von Landeck und an die Züge nach und von Breslau.

4) Bad Langenau: a. eine tägliche Botenpost zwischen Habel⸗ schwerdt und Langenau: aus Habelschwerdt 5 Uhr 20 Min. früh, aus Langenau 8 Uhr Abends. Beförderungszeit: 1 ½ Stunde. An⸗ schluß an Habelschwerdt an die Züge nach und von Breslau. Außer⸗ Fmn zweimal täglich Briefbeförderung von dem 1. und 2. Zuge aus

reslau.

5) Salzbrunn: a. eine tägliche Personenpost zwischen Freiburg Bahnhof und Salzbrunz: aus Freiburg 8 Uhr 5 Min. Abends, aus Salzbrunn 5 Uhr 20 Min. früh. Beförderungszeit: 1 Stunde 20 Minuten. Anschluß in Freiburg an die Eisenbahnzüge von und nach Frankenstein, Breslau, Reppen; b) ein täglich zweimaliges Privat⸗Personenfuhrwerk zwischen Altwasser und Salzbrunn: aus Alt⸗ wasser 8 Uhr 5 Min. Vorm, und 3 Uhr 5 Min. Nachm., aus Salzbrunn 12 Uhr 55 Min. Mittags und 6 Uhr Nachm. Beför⸗ derungszeit: 1 Stunde.

Beichaisen werden bis auf Weiteres bei sämmtlichen vorstehend genannten Personenposten in den Orten gestellt, wo sich Posthaltereien befinden. Das Personengeld beträgt 10 Pfennig pro Person und Kilometer bei den Personenposten; 30 Pfd. Passagiergepäck sind frei. Bei der Correspondenz an Personen, welche sich in den Badeorten zu Landeck und Reinerz aufhalten, ist der Bestimmungsort auf der Adresse deutlich mit „Bad Landeck“ und „Bad Reinerz“ zu bezeichnen.

Breslau, den 23. Mai 1876. 3

1

den 31. Mai’

Berlin, Mittwoch,

ETee.

Proviantm. in Saarlouis, nach Cöln, Selle, Proviantm. in Cüftrin, nach Saarlouis, Michaelis, Reserve⸗Magazin⸗Rendant in Bonn, zur probeweisen Wahrnehmung der Proviantmstr. Geschäfte nach Cüstrin, Bernhardi, Proviantamts⸗Controleur in Danzig, als Reserve⸗Magazin⸗Rendant nach Bonn, Schrempel, Proviantamts⸗ Controleur in Graudenz, nach Danzig, Wagner, Depot⸗Magazin⸗] Verwalter in Quedlinburg, unter Beförderung zum Proviantamts⸗ Controleur nach Graudenz, Boehlke, Depot⸗Magazin⸗Verwalter in Beeskow, nach Quedlinburg, Puhl, Proviantamts⸗Assistent in Er⸗ furt, als Depot⸗Magazin⸗Verwalter nach Beeskow, versetzt. Königlich Bayerische Armee. ffiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennun rderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 16. Mai. Vetterlein, Major zur Disp., zum Commdr. Landw. Bezirks Vilshofen ernannt. v. Winckhler, Hauptm. D., als Platzmajor beim Gouvernement der Festung Germers⸗ heim, Ott, Hauptm. a. D., als Platzmajor bei der Kommandantur Augs⸗ burg (Lechfeld) reaktivirt. Den 17 Mai. Zeller, vormals Königl. Preuß. Port. Fähnr., zum Port. Fähnr. im 5. Chevauleg. Regt. ernannt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Den 9. Mai. Keyl, Sec. Lt. vom 1. Fuß⸗Art. Regt. Bothmer, mit Pension auf Nachsuchen verabschiedet. Den 13. Mai. Siber, Major und Platzmajor von der Kommandantur Augsburg (Lechfeld), mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, auf Nach⸗ suchen verabschiedet. Den 16. M. Hamm, Pr. Lt, a. D., die

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Tai. Berechtigunz zum Tragen der Militär⸗Uniform entzogen. Lindig, Oberst⸗Lt. zur Disposition und Commdr. des Landw. Bezirks Vils⸗ hofen, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet. Vetterlein, Major und Platzmajor vom Gouverne⸗ ment der Festung Germersheim, mit Pension zur Disposition gestellt. Bechtold, Sec. Lt. vom 7. Jäger⸗Bat., mit Penston und der Er⸗ laubniß zum Tragen der Uniform, sowie der Verleihung des Anspruchs auf Anstellung im Militär⸗Verwaltungsdienste auf Nachsuchen verab⸗ schiedet. Den 17. Mai. Emonts, Major und Bataillons⸗ Commandeur vom 15. Infanterie⸗Regiment, mit Penston und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform auf Nachsuchen verabschiedet. Den 18. Mai. Ullersperger, Sec. Lt. vom 7. Inf. Regt, mit Persion und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform auf Nach⸗ suchen verabschiedet. Heppel, Pr. Lt. a. D., auf Nachsuchen mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet, sowie der Anspruch auf Anstellung im Militär⸗Verwaltungsdienste verliehen. Den 20. Mai. Keimig, Port. Fähnr. vom 4. Inf. Regt., zur Reserve entlassen.

Im Beurlaubtenstande. Den 13. Mai. Mayer, Landw. Sec. Lt. des 2. Chevauleg. Regts. auf Nachsuchen ver⸗ abschiedet.

KXIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Den 15. Mai. Kurr, Pr. Lt. im Drag. Regt. Nr. 25, kommdrt. als Adjut. zur 27. Div., unter Eatbindung von seinem gegenwärtigen Kommando Verhältniß auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab nach Berlin kommandirt. Den 22 Mai. Menzel, Majsr und Bats. Commdr. im Inf. Regt. Nr. 122, in gleicher Eigenschaft zum Inf. Regt. Nr. 121, v. Sprösser, Major und etarsm. Stabsoffiz. im Gren⸗Regt. Nr. 123, in das Inf. Regt. Nr. 120, v. Alberti, Major und etatsm. Stabsoffiz. im Inf. Regt. Nr. 120, in das Gren. Regt. Nr. 119, v. Hünersdorff, Hauptm. und Comp. Cbef im Inf. Regt. Nr. 124, unter Beförderung zum Major in das Inf. Regt. Nr. 121 versetzt. Rümelin, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 120, zum Major befördert. Dietzsch, Hauptm und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 125, unter Beförderung zum Major in das Inf. Regt. Nr. 122, Frhr. von Sentter, Hauptmann und Compagnie Chef im Infanterie⸗Regiment Nr. 125, unter Beförderuns zum Major in das Grenadier⸗Regiment Nr. 123, Benischek, Hauptmann und Compagnie⸗Chef im In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 125, unter Beförderuns zum Major in das Inf. Regt. Nr. 124, Bullinger, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 126, in gleicher Eigenschaft zum Inf. Regt. Nr. 121 ver⸗ setzt. Berrer I., Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 125, Fischer I. Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 122, Bickart, Pr. Lt. im Gren. Regt. Nr. 123, Happoldt, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 125, Hardegg, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 126, v. Wöllwarth, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 125, zu Hauptleuten und Comp. Chefs, befördert. Zischwitz, Prem. Lieut. im Inf. Regt. Nr. 121, unter Beförderung zum Hauptmann und Comp. Chef in das IJafanterie „Regiment Nr. 120 versetzt. Wittlinger, Prem. Lieut, im Infant. Regt. Nr. 120, zum Hauptm. und Comp. Chef befördert. Frhr. v. Kech⸗ ler⸗Schwandorf, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 122, kommdrt. als Adjut. zum Res. Landw. Bat. Nr. 127, unter vorläufiger Belassung in seinem zeitigen Kommando⸗Verhältniß und unter Beförderung zum Hauptm. in das Inf. Regt. Nr. 120, Wöllhaf, Pr. Lt. im Gre⸗ nadier⸗Regt. Nr. 119, unter Beförderung zum Hanptm. und Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 125, versetzt. Majer I., Pr. Lt. im Infant. Regt. Nr. 124, zum Hauptm. und Comp. Cbef. Hum⸗ mel, Sec. Lt. im Gren. Regt. Nr. 123, Andler, Sec. Lt. im Infant. Regt. Nr. 125, zu Prem. Lientenants, beförder“. Frhr. v. Speth⸗Schülzburg, Sec. Lieut. im Grenadi’er⸗ Regt. Nr. 119, unter Beförderung zum Pr. Lt. in das Inf. Regt. Nr. 125 versetzt. Frhr. v. Ziegesar, Sec. Lt. im Gren. Neegt. Nr. 119, v. Marchtaler, Sec. Lt. im Inf. Rest. Nr. 122 zr. Pr. Lts., befördert. v. Reinhardt, Sec. Lt. im Gren. Regt. Nr. 119, unter Beförderung zum Pr. Lt. in das Inf. Regt. Nr. 125 versetzt. v. Bünau, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 125, Frhr. v. Hügel, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 122, zu Pr. Lts., befördert. v. Raben, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 122, unter Beförderung zum »Or. Lt. in das Inf. Regt. Nr. 121 versetzt. Wendler, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 120, Härlin, Sec, Lt. im Inf. Regt. Nr. 126, Scheuer⸗ mann, Pfitzer, Sec. Lis. im Inf. Regt. Nr. 124, zu Pr. Lts. befördert. Baumann, Pr. Lt. im Drag. Regt. Nr. 25, komadrt. als Adjut. zur 27. Kavpallerie⸗Brig., 27. Div. kommandirt. Graf Adelmann, Pr. Lt. im Ulanen⸗ Regt. Nr. 19, als Adjut. zur 27. Kav. Brig. komm andirt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Den 15. Mai. v. Greiff, Hauptm. und Comp. Co hef im Inf. Regt. Nr. 125, der Abschied mit Pension als Major b ewilligt.

MNichtamtlichet.

„„Preußen. Berlin, 31. Mai. Im weiteren Verlaufe

Der Kaiserliche Ober ⸗Postdirektor.

Ppersonal⸗Veränderungen. Königlich Preußische Armee.

Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des

der gestrigen Sitzung des Hauses deir Abgeordneten folgte die dritte Berathung des Gesetzentwu’cfs wegen Ergänzung der Verordnung vom 13. Mai 1867, oetreffend die Ablösung der Servituten, die Theilung der Gemennheiten und die Zusammen⸗ legung der Grundstücke für das vormalige Kurfürstenthum Hessen. Zu den Beschlüssen des Hauses in zweiter Lesung hatte der Abg. Dr. Baehr (Cassel) eime Reihe von Amendements gestellt,

Kriegs⸗Ministeriums. Den 17. April. Lehrmann, Ingenieur⸗Geo⸗

raph von der karthographischen Abtheilung der Landesaufnahme, in Venehmigung seines Abschiedsgesuches vom 1. August cr. ab mit Pension in den Ruhestand versetzt. Den 6. Mai. Schroeder,

deren Prinzip im Wesentlichen darauf gerichtet ist, Forstgrund⸗ stücke, welche einer aus Gemeindenutzungsberechtigten oder gleich⸗ artigen Berechtigten besteherꝛden Genossenschaft angehören, für

glich Preufischen Staats⸗Anz

untheilbar zu erklären. Minister der landwirt damit einverstanden erklärt hatte, sänimtlich angenommen das Gesetz mit diesen Veränderungen des

eiger.

8

Die Anträge wurden, nachdem sich der schaftlichen Angelegenheiten Dr. Friedenthag sinitid in dritter Lesung

genehmigt. 1 Ebenso wurde in dritter Berathung der Gesetzentwurf, be-⸗ treffend die Ablösung der Reallasten im Gebiete des Regierungs⸗ bezirks Cassel, ausschließlich der zu demselben gehörigen, vor⸗ mals Großherzoglich hessischen Gebietstheile, mit mehreren von dem Abg. Schellwitz gestellten Anträgen, welche eine Konsequenz der vorangegangenen Beschlüsse zu dem soeben angenommenen Gesetze sind, vom Hause genehmigt. 8

Nächster Gegenstand der Tagesordnung war die Berathung

des vom Herrenhause in veränderter Fassung zurückgelangten Synodalordnungsgesetzes. 8

In der Generaldiskussion nahm der Staats⸗Minister Dr.

Falk das Wort:

Es scheiat mir, meine Herren, in der That in dem Wefen der

Generaldiskusston einer derartigen dritten Lesung zu liegen, daß eine

Vergleichung der differirenden Beschlüsse

der beiden Häuser des Land⸗

tages in ihrem Hauptinhalt eintritt, und ich glaube außerdem, daß es wenigstens möglich ist, eine Vereinfachung der Spezialdebatte her⸗ beizuführen, wenn in dieser Beziehung bei Beginn der Erörterung Seitens der Staatsrezierung die Stellung bezeichnet wird, welche sie

gegenüber dem hohen

Hause im Verhältniß zu den Beschlüssen des

anderen Hauses einzunehmen für ihre Pflicht hält.

ganz hervorragender Bedeutung ist, 8 wurf i laufenden Sitzungsperiode zu einem Abschluß kecmmt. Dis Staa

Sie wissen ja, daß 1 es regierun daß dieser Gesetzentwurf in

1

regierung hat diesen Gesichtspunkt dem anderen Hause gezenüber in

8

der Weise

zur Geltung gebracht, daß sie in Kommission wie im

Plenum, überall wo es ihr möglich war und das war fast überall

eingetreten ist für die Beschlüsse dieses Hauses. ist nicht überall mit 1 die Staatsregierung berechtigt und verpflichtet zu sein, über auf das Dringendste

der unserer parlamentarischen Thätigkeit 1 Ausgleich zu bringen, kann ja in der Sache, wenn immerbin in Be⸗ tracht kommend, doch nicht das Entscheidende sein. immer darum handeln, ob b Abn a9 dahin führt, daß dieses hohe Haus ohne Aufgabe grundsätzlicher Stel⸗ lung den Beschlüssen des anderen Hauses b mir in der That die Sache zu liegen. Reihe von Anträgen seiner en ; tie 2 deutung tiefeinschneidend in die Beschlüsse dieses Haufes lehnt und eine Anzahl von Anträgen, Hauses gestellt waren, ebenfalls nicht angenommen. und deren 8 sentli wesenll so zu gestalten, daß es der Majorität dieses Haufes bei ihrer bekundeten grundsätzlichen Stellung nicht unmöglich wird, den Beschlüssen beizustimmen. Beschluͤsse Ze i- war, sich in einem anderen Geleise bewegt haben würden, als sie sich in der That bewegt haben. 4

in gleicher Eigenschaft zur

Hause zum Beschluß erhoben dieses Hauses, Vorlage, hervorging, der augenblicklichen Vorlage. S urde in de tten Lesung in diesem hohen Hause ein Antraz eingebracht, der sich an das Vermögensverwaltungsgesetz vom 20. Juni v. J. anschloß, welcher für die Fälle, daß einzelne Gemeinden ihre gesetzliche Pflicht hinsichtlich der Ausgaben nicht erfüllten, die Möglichkeit enthielt, einen Zwang gegen dieselben zu üͤben. lag hier zur Erörterung, und er wurde zum Theil unter Hervorhebung eines⸗ prinzipiellen Gesichtspunktes, nämlich unter der Hervorhebung, daß es⸗ nothwendig sei, eine Hülfe zu schaffen gegen eine widergesetzliche B⸗ einträchtigung der Gemeinden durch die Verwaltungsbehörden, eine solche in dem vorliegenden Antrage aber nicht enthalten sei, von hohek Hause abgelehnt; er hat in dem Art. 27 gefunden und in dem Schlußsatz halten, 2 de e; nach der damaligen verwerfenden Abstimmung haben Sie gass analogen Falle, in dem Gesetz, tirag, dieses Remedium fur ein ansreichendes ere Es scheint pair also, daß irgend ein Grund, diesem Beschluß des Herrenhauses⸗ entgegenzutreten, sein dürfte. auf Streichungen; meinsame, daß, b nnß esetzzebrische Bedeutung haben. sch au Plesr e Satzes, daß sich in der verantwortlichen Verwaltung von Staatsfonds, die der Kirche dienen,

Dieses Streben Erfolg versehen gewesen, dennoch aber glaubt

Ihnen gegen⸗ die unveränderte Annahme der Beschlüsse Herrenhauses empfehlen zu sollen. Die Schwierigkeiten oder Mangel an Leichtigkeit, unter den gegenwärtigen Verhältnisse Meinungsdifferenzen noch zum

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Es wird sich die sachliche Prüfung der Abweichungen beitreten kann, und so scheint Das andere Haus hat eine Kommission von tiefeinschneidender Be⸗ abge⸗ die im Plenum des anderen Es hat dabei des an⸗ ganz seine

Verhandlungen geworden sein sich leiten lassen.

Jedem, der die verfolgt hat, klar von dem Gesichtspunkte

das dürfte Hauses mit

Es ist auch zweifellos wahr, daß manche es Herrenhauses, wenn diese wesentliche Rücksicht nicht

Wenn ich nun die Haup:punkte, die dif rirend in dem anderen

sind, verglei de. so begegnet mir zunächst eine Vorschrift, welche die aus den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses Das ist die Vorschrift des Art. 27 Sie wissen, es wurde in der dritten

wie sie ergänzt.

Der Vorschlag kam in der dritten Lesung

Be⸗

diesem seine Wiederaufnahme diejenigen Garantien zugefügt er⸗ Am Tage oder zwei Tage in einem. betreffend die Diszesanverwal⸗⸗ Es scheint

die damals hier vermißt wurden.

ausreichendes erachtet.

nach Ihren eigenen Abstimmungen nicht vorhanden gewisse Gruppe von Anträgen bezieht sich sie haben nach meiner Meinung alle das Ge⸗ sie Bestimmungen betreffen, welche in der That keine Der eine Punkt bezieht sich auf die

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nichts ändert. Ja, meine Herren, das versteht sich allerdings so absolut von selbst, daß ich durchaus begreife, warum i dem anderen Hause die Streichung dieses Satzes beschlossen worden ist. 8 Se.

1ö1“ Punkt ist einer, dessen Wiederherstellung in dem mir vorliegenden Amendement Seitens der HH. Abgg. Virchow und Klotz beantragt wird, nämlich der, daß wiederum ausgesprochen werden soll, den vereinigten Kreissynoden Berlins solle die Aufnahme von Anleihen untersagt sein. Meine Herren, in wie weit diese vereinitten Kreis⸗ synoden auf vermögensrechtlichem Gebiet handlungsfähig sind, das sagt mit dürren und klaren Worten der betreffende Artikel; über diese ausdrücklichen Festsetzungen hinaus haben sie Rechte nicht, denn sie sind nirgends für eine voll handlungsfähige juristische Person erklärt; sie können also gar nicht in die Lage kommen, mit der Aufnahme von Anleihen rechtlich befaßt zu werden, und ich sollte meinen, daß es einem Gesetz doch nicht zum Schmuck gereicht, eine Bestimmung zu enthalten, die in der That nie Anwendung finden kann. Man ist sich in dem anderen Hause sehr wohl bewußt gewesen der Verschieden⸗ artigkeit der Fälle; während beschlossen worden ist, hier den Satz zu streichen, hat man ihn sechr richtig in Beziehung auf den Ober⸗Kirchenrath und den General⸗Synodalausschuß gelassen, weil in der That diese Faktoren die Kirche unbeschränkt in vermögensrecht⸗ lichen Angelegenheiten vertreten und deswegen allerdings rechtlich in der Lage sein könnten, eine Anleihe aufzunehmen. Der dritke Punkt ist die Streichung der früheren Art. 21a.— 24, die dieses hohe Haus in zweiter Lesung beschloß, und den in einer geringen Fassungs⸗ aͤnderung die Herren, die ich vorher nannte, wiederhergestellt zu sehen wünschen. Ich kann, wie von Anfang an, den Standpunkt der Staatsregierung auch hierbei nur dahin charakterisiren: es ist diese Beftimmung in diesem Gesetz nicht am Platze, es ist diese Bestim⸗ mung eine solche, die, wenn an der richtigen Stelle die Sache geregelt wird, in dieser Fassung gewiß nicht stehen bleibt, wenigstens nicht so, daß diese Fassung als eine erschöpfende gelten könnte, und drittens, bis die Sache so anderweitig geregelt ist, hat diese Bestimmung eine praktische Wirkung gar nicht. Wenn solche Behauptungen von. mir speziell aufsestellt worden sind, wird an mich mit Recht die Anforde

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und warum es der Staatsregierung on

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