1876 / 145 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jun 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Türkei. Konstantinopel, 16. Juni. De entnehmen wir folgende Nachrichten:

Der Tag der Ceremonie der Umgürtung des Sultans mit öe in der Moschee Eyub ist offiziell noch nicht fest⸗ gestellt.

Eine große Anzahl des bisherigen Hofpersonals, deren Dienste überflüssig waren, ist entlassen worden. Der Sultan hat die Absicht ausgesprochen, für den Dienst seines Hauses nur das dringend nothwendige Personal zu behalten.

Das Stillschweigen der Regierung in Bezug auf die ad⸗ ministratirven und ölonomischen Reformen hat unbegründete Vermuthungen hervorgerufen; aber sosche Reformen können nicht das Werk eines Tages sein. Man ist einig über das Prinzip der Reform; daß über die Ausführung Meinungs⸗ verschiedenheiten herrschen, darf nicht befremden; es zeigt nur, 20. Jun mit welchem Ernst der Sultan und die Regierung die Sache be⸗ tischen handeln. Was man anstrebt, ist das System der Theilnahme und Mitwirkung der Nation bei Prüfung und Besprechung ihrer direkten Interessen. Die Frage ist also, wie soll diese Mitwirkung hergestellt werden, und welches sollen die Befugnisse des neu zu errichtenden berathenden Körpers sein. Man kann dazu die bereits vorhandenen Institutionen benutzen, um zu einem praktischen Resultat zu kommen und den Interessen der Bevölkerung und des Staates gleichmäßig zu dienen.

Der General Ignatieff hat sich am Sonnabend zum

„Turquie“

welchen

tiren.

Aufstand

der Gren

italien chen Regierung in Rom Karatheodori Effendi an Stelle von Artin Effendi Dadian zum Staatssekretär im Departement des Auswärtigen ernannt worden.

Amerika.

Senator Morrill ist an Stelle Bristows zum Sekretär des Schatzes ernannt worden.

Afrika. Heute Morgen ist hier der Kaiserliche

gezeigt wird, feierlich publ hohen Würdenträger, somwie die hiesigen Konsuln wohnten der Feierlichkeit bei.

fechte verlangte der König Johann am 17. März zu parlamen⸗ Der Reiter⸗Oberst Ali Bey, vom Khedive mit der Voll⸗ macht zur Unterzeichnung des Friedens versehen, suchte den König Johann in Adira auf. großen Theil seines Heeres

tische Heer kehrt zurück, es bleiben

ist/ männer

New⸗York, 21. Juni. (W. T. B.) Der machung

Aegypten. Kairo, 20. Juni. (W. T. B.)

Firman, durch

die EEö des Sultans Murad an⸗ z

irt worden. Die Prinzen und die

gewandert

Kriegsgefahr erlassene derselben ausgewandert sind

der Land⸗ oder Se sind,

einer vom

Ersatzreservisten 1. wandert sind, ohne der Militärbehörde vorher Anzeige gemacht zu haben, und c. Wehrpflichtige,

welche obhne Klasse,

ewehr, welche ausge⸗

welche nach öffentlicher Bekannt⸗

Kaiser für die Zeit eines Krieges oder einer n besonderen Anordnung im E mit 6 findet in Abwesenheit des

eine Hauptverhandlung und Urtheilsfällung nach Maßgabe der fol⸗ genden Bestimmungen statt.“ in erster Lesung neu eingefügten §§. 396 a., treffend die Beschlagnahme des wurde ausgesetzt.

Angeklagten

Die Berathung der von der Kommission 396 b. und 396c, be⸗ Vermögens von Wehrpflichligen

Ein Telegramm der „Köln. Ztg.“ aus Kairo vom i lautet: „Die Gerüchte von einer Niederlage des ägyp⸗ Heeres sind durchaus falsch. Nach dem letzten Ge⸗

Am

schon am

Letzterer verabschiedete einen b und sandte den Rest ab, um einen in der Provinz Moghli zu unterdrücken. Das ägyp⸗ nur einige Bataillone an

27 ze. Die

Palast des Groß⸗Veziers begeben, um Mehmed Ruschdi Pascha zur Thronbesteigung des Sultans Murad zu beglückwünschen. Da sich der Minister gerade im Palast des Sultans befand, hat der Gesandte seine Glückwünsche der Hohen Pforte durch den ersten Dragoman der russischen Gesandtschaft überbringen lassen.

Eine Kommission ist bei der Hohen Pforte unter dem Vorsitz des Justiz⸗Ministers Savfet Pascha eingesetzt worden; sie zählt zu ihren Mitgliedern Khalil Scherif Pascha und Halet Pascha, beide Minister ohne Portefeuille, den Finanz⸗Minister, den der Staatsarchive, des öffentlichen Unterrichts, der öffentlichen Ar⸗ beiten, den General⸗Direktor der indirekten Steuern und den Stadtpräfekten, und hat die Aufgabe, die Frage des Tabaks⸗ monopols zu prüfen und zu entscheiden. Sie hat sich am Dienstag zuerst versammelt.

Die Zeitungen, deren Aufgabe es ist, das Publikum über die wahren Interessen des Landes und über die Politik und die Handlungen der Regierung oufzuklären, bringen im Gegentheil seit einiger Zeit fast nur beunruhigende Artikel, so daß öfter gegen dieselben eingeschritten werden mußte. Die Direktion der Presse fordert daher jetzt die verantwortlichen Redakteure förmlich auf:

1) Keine unbestimmten Gerüchte über Pläne, die noch den Behörden zur Berathung vorliegen, zu verbreiidehn.

2) Nur wirklich wahre Thatsachen zu erzählen. 8

3) Neber Dinge, deren Wahrheit sie nicht konstatiren können, erst Erkundigung beim Preßbureau einzuholen;

4) In den, die verschiedenen Genossenschaften betreffenden Fragen sich einer gemäßigten Sprache zu bedienen und alle Verdächtigungen fortzulassen, welche Verwirrung und Besorgniß erregen könnten; und endlich

5) Ihre Journale zu wahren Organen der gemeinsamen Interessen der Gesammtbevölkerung der Türkei zu machen.

Aus der Befolgung dieser Vorschriften hofft die Behörde leidigungen einen wesentlichen Nutzen für das Allgemeine und eine Ver⸗ bis zur meidung der ihr selbst unangenehmer härterer Maßregeln. Instanz

Die von der Regierung an ihre Kommissare in Bosnien Klägers und der Herzegowina betreffs der Amnestie⸗Proklamation erlassene Instruktion lautet folgendermaßen:

Herr Kommissar! Se. Majestät der Sultan, unser erhabener und vielgeliebter Herr, hat seine gerechte und weise Regierung durch

eine offenbare Thatsache einweihen wollen, welche seine Gefühle für Milde und für das Glück seiner Unterthanen darlegen soll. Der Sultan Murad V. hat vor Allem seine Blicke auf seine verirrten Unterthanen von Bosnien und der Herzegowina gerichtet und allen Insurgenten volle Amnestie zu gewähren geruht.

Eine Frist von 6 Wochen von der durch Sie zu besorgenden Proklamation an, wird ihnen bewilligt, damit sie ihre Unterwerfung vollziehen, zurückkehren, ihre Klagen und Beschwerden bei den Lokalbehörden anbringen, die angewiesen sind, ihnen gerechtes und wohlwollendes Gehör zu geben und alle Maßregeln zu ergreifen, das Wohl der Familien, die noch nicht zurückgekehrt sind, zu sichern.

8 Der Oberstkommandirende ist zugleich von dieser General⸗Amnestie benachrichtigt worden, um überall die militärischen Operationen wäh⸗ rend sechs Wochen einzustellen und so den Insurgenten zu gestatten, sich in voller Sicherheit in Verbindung mit den Behörden zu setzen, um sich zu unterwerfen.

Selbstverständlich sollen die zur Verproviantirung von Niksic nothwendigen Maßregeln von dieser Suspension der Operationen aus⸗ genommen sein.

Ew. Excellenz wolle sich also bei Empfang dieser Depesche be⸗ eilen, ihren Tenor im Namen Sr. Majestät des Sultans, unseres hocherhabenen Herrn, allen Bewohnern Bosniens und der Herzego⸗ wina durch eine Spezial⸗Proklamation in türkischer Sprache bekannt zu geben, damit die Unglücklichen, welche seit langer Zeit die An⸗ nehmlichkeit ihres häuslichen Heerdes entbehrt, ein für allemal wissen, daß unser hochherziger Fuüͤrst bereit ist, ihnen seine Arme zu öffnen, das Vergangene in tiefe Vergessenheit zu begraben und sie reichlich an den Wohlthaten seiner Regierung Theil nehmen zu lassen. v.

21. Juni. (W. T. B.) Der türkische Gesandte bei der Beurloubter

den Besch

Abschnitte aungen

Verletzten ersten Abs

den ersten

dann die

lung einer

Bewilligun

des Urthe

des §. 356 durch eine heit, sein wandten

mögensrecht

Verfahrens

über die 6 Buches:

bezeichneten

entogen h mission abg Struckmann

Dienst des

Berlin, 22. Juni. schen Reichstages erledigte in ihrer gestrigen Sitzung das 5. und 6. Buch der Strafprozeßordnung (88. 356 405).

„Betheiligung des Verletzten bei 1) Privatklage und Nebenklage, während es in der Bundesvorlage drei

Bundesvorlage in veränderter Fassung als 1. Abschnitt hergestellt. Ein in der gestrigen Sitzung vom Abg. Ghneist eingebrachter Antrag,

wieder herzustellen, wurde abgelehnt.

Abschnittes. Beleidigungen von Landesfürsten, ferrüder Staaten (§§. 103 und 104 des St. G. B.) von dem Ver⸗ letzten im Diese Bestimmung wurde auf den Antrag des Abg. v. Schwarze ge⸗ strichen und dem §. 356 Abs. folgende Fassung gegeben: den Vergehen der Beleidigung nd der Köcperverletzung, soweit die Verfolgung dieser Vergehen auf Antrag eintritt, i fugt, die Privatklage zu erheben, ohne daß es einer vorgängigen An⸗ rufung der Staatsanwaltschaft bedarf.“

den Antrag des Abg. Struckmann folgende Bestimmungen als Abs. 2 u. 3 des §. 359 genehmigt: „Die Sicherheitsleistung ist durch Hinterlegung in baarem Gelde oder in Werthpapieren zu bewirken. . der Sicherheit und die Frist zur Leistung derselben,

bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten.“ selben Abgeordneten folgende Fassung: „Bei

manns zu §. 364 b.

zurückgenommen werden kann. Nebenklage,

folgende Fassung gegeben: „Wer nach Maßgabe

trag auf gerichtliche Entscheixvung die Erhebung der Klage herbeige⸗ führt hat, kann sich der erhobenen öffentlichen Klage in jeder Lage des

Nach einigen weniger wesentlichen Abänderungen

1. Abschnitt „über das Verfahren bei amtsrichterlichen Strafbefehlen“ dem §. 375, 1 auf Fassung: „In den zur Sachen mit Ausnahme der in §. 16 Nr. 5‧—9 des Gerichtsverf. Ges.

richters ohne vorgängige Verhandlung eine Strafe festgesetzt werden, wenn die Staatzanwaltschaft schriftlich hierauf anträgt.“ Der An⸗ trag des Abg. Herz, den 4. Abschnitt des 6. Buches (§§. 395 405) über das Verfahren gegen Abwesende, welche sich der Wehrpflicht

a. Wehrpflichtige,

laubniß das Bundesgebiet ver eitit Seshchtizen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufhalten, ziere

Reichstags⸗Angelegenheiten. Die Justizkommission des Deut⸗ Nach

erster Lesung hat das 5. Buch dem Verfahren“ zwei Abschnitte:

lüssen der Kommission in haben

hat: 1) Privatklage, 2) Privatklage bei Beleidi⸗ und Körperverletzungen, und 3) Anschluß des als Nebentläger. Die Kommission hatte den chnitt der Bundesvorlage gestrichen und den 2. Abschnitt der

Abschnitt der Bundesvorlage mit einigen Abänderungen Die Kommisston begann so⸗ Berathung des von ihr in erster Lesung genehmigten ersten In erster Lesung hatte die Kommission beschlossen, daß Gesandten resp. Geschäftsträger

von A.

Wege der Privatklage verfolgt werden können.

„Bei ist der Verletzte be⸗

natsanw. edarf.“ In Beziehung auf die Stei⸗ Kaution Seitens des Privatklägers hat die Kommission auf

Für die Höhe h sowie für die Ses g des Armenrechts gelten dieselben Bestimmungen, wie in §. 363 erhielt auf den Antrag des⸗ wechselseitigen Be⸗ oder Körperverletzungen kann der Beschuldigte Beendigung der Schlußvorträge in erster mittels einer Widerklage die Vestrafung des beantragen. Ebenso wurde der Antrag Struck⸗ genehmigt, wonach bis zur Verkündung oder zweiter Instanz die Privatklage In dem Abschnitt, betreffend die wurde auf den Antrag des Abg. Lasker dem §. 366 der Bestimmung ist, oder wer

Dividende

ils erster

als Privatkläger aufzutreten berechtigt strafbare Handlung in seinem Leben, seiner Gesund⸗ er Freiheit, seiner oder seiner verstorbenen Ver⸗ Ehre, seinem Personenstand oder seinen Ver⸗ en verletzt oder gefährdet worden ist und durch einen An⸗

als Nebenkläger anschließen.“

des Abschnittes zur Berathung des über und gab im

Nebenklage ging die Kommission „Besondere Arten des Verfahrens“ bauten,

den Antrag des Abg. Struckmann folgende

Zuständigkeit der Schöffengerichte gehörigen

Vergehen kann durch schriftlichen Strafbefehl des Amts⸗ Bern

aben, völlig zu streichen, wurde elehnt. Dem §. 395 wurde auf folgende Fassung gegeben: „Bei Untersuchungen gegen

welche in der Absicht, sich dem Eintritt in den steheuden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗ verlassen haben oder nach erreichtem

von der Kom⸗ den Antrag des Abg

und

8 im Offizierrange astandes,

stehende sowie beurlaubte

stehe Aerzte des Reservisten

und Wehr⸗

Kriegertag statt. kehrungen getroffen; Ehren seiner Ehrenmitalieder

Außer verschiedenen geschäftli über die Vereinigung der schaft mit dem Deutschen Kriegerbunde Beschluß fassen, um dadurch

eine Verbindung sämmtlicher deutschen Kriegervereine herbeizuführen.

archäologischer Ausflug, verbu Umgegend von Jena, unter

18 ¾ Millionen Mark für verwendet worden.

Widerspruch genehmigt und der Zweigbahn Wittenberge⸗Lün Ueberschüsse nicht zur Verwe

36,000 ℳ, Rechnunz vorgetragen. Au schäftsjahren beziffern si vidende sind vertheilt 72 % = fonds überwiesen: 90 % = 111 men verdient 162 % = 20 ¼ % pro anno. jen bestimmt, soll der Kapital⸗Reservefonds bis auf 300,000 ge⸗ bracht werden, da derselbe schon so sind zur Erreichung der durch die Statuten nur noch 30,000 oder ¼1 0 % des vollen Betrages erforderlich.

Auf den am 9. und 10. d. Mts. hier sind 6618 Ctr. gebracht und bis auf ca. Als Durchschnittspreis sind 150 anzunehmen,

der niedrigste 120 ℳ. als im vorigen Jahre. Am 18. d. Mts. fand auf dem Werft zu llauf des für die anhaltische Regierung ge⸗ großen Baggerschiffes statt. hat 30 Meter Länge,

Stralsund, 19. Juni. abgehaltenen Wollmarkt 500 Ctr. verkauft. der höchste Preis war 167 ℳ, gewicht war 6 10 % geringer, Dessau, 20. Juni. Roßlau der Stape

21. Juni. Direktion hat sämmtlichem auf Kündigung angestellten Per onal auf Ende August gekündigt fuͤr den Fall, 125 die Arbeit nn hna gesetzt werden könnte. Southampton, Norddeutschen Lloyd New⸗York abgegangen war, und hat nach Ladung der f Post und Ladung, die Reise nach Bremen fortgesetzt. überbringt 302 Passagiere un⸗ 8 8. „Loanda“ ist von der afrikanischen Westküste eingetroffen. New.⸗York, 21. Juni⸗ b Postdampfer „Lessing“ ist

Vereinswesen.

25. d. M. findet

der Deut

in München der III. Deutsche

Es sind hierzu in München bedeutende Vor⸗

sche Kriegerbund wird in München zu aus Berlin, Cöln und Magdeburg

Freitag, den 23. d. M., besondere Festlichkeiten veranstalten.

chen Angelegenheiten wird der Kriegertag Allgemeinen

Deutschen Krieger⸗Kamerad⸗

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

7. Generalversammlung der thropologischen Gesell in Jena (in den aknsdemischen Rosensälen) statt. Frdrch. Klopfleisch hat die lokale Geschäftsführung übernommen. Nach Abhaltung der wissenschaftlichen Vorträge wird am 12. August ein

nden mit Auegrabungen in der weiteren Führung des Professors Klopfleisch statt⸗

Die Gebeine des Kon Kriegsschiff der italie stadt Catania herüberge am 22. September feierlich begeben will. Die „Turquie“ Handbuch üb

Beamter des Es ist er

nimmt Anlaß, ber die Türkei aufmerksam zu machen, welches schon in den hauptsächlichsten Lehranstalten des Reiches eingeführt ist. Der Titel des ceg ist: Allgemeine Geographie des ottomanischen Reiches,

ynvpet, Kaiserlichen Lyceum. gegenüber der Passage Oriental, Péra, und lostet 4 Frs.

deutschen an⸗

schaft findet vom 9. bis 11. August d. J.

Professor Dr.

iponisten Bellini sollen durch ein

nischen Flotte von Marseille nach seiner Vater⸗ schafft werden,

wo man deren Beisetzung

auf ein geographisches

öffentlichen Unterrichts, Lehrer am schienen bei den Herren Lorentz u

Gewerbe und Handel.

12 %

Die Generalversammlung der Berlin⸗Hamburger Eisen⸗ bah ngesellschaft bestätigte die von den Verwaltungsorganen auf 10 % normirte Dividende pro 1875. Die Gesellschaft deckt sämmt⸗ liche Neuanschaffungen aus den Betriebsergebnissen. Versammlung mitgetheilt wurde, sind seit Bestehen der Bahn bereits Lokomotiven und Wagen in dieser Weise . Der zweite Gegenstand der Tagesordnung, die Herstellung einer Eisenbahnbrücke zwischen Lauenburg und Hohnstorf über die E’be, mit einer Beitragsquote von 682,000 wurde ohne sollen die Kosten aus den Ueberschüssen

Wie in der

eburg Buchholz, so weit eben diese

ndunz gekommen sind, gedeckt werden.

Nach dem Rechnungs⸗Abschluß der „Fortuna“, All⸗ gemeine Versicherungs⸗Gesellschaft zu Berlin wurde in 1875 ein Reingewinn von 57,370 = Kapitals erzielt. Hiervon kommen in Abzug an Tantioͤme 5737 ℳ,

19 ½ % des eingeschossenen

dem Kapital⸗Reservefonds wurden überwiesen 15,000 ℳ, während an des eingeschossenen Kapitals

vertheilt werden

den verbleibenden Ueberschuß von 633 wird auf neue

„N

Juni.

Ne 6 ¼ Meter Breite und 2 ¾ Meter Höhe. dazu gehörige Dampfmaschine hat die Stärke von 12 Pferdekräften.

Verkehrs⸗Anstalten. (Köln. Ztg.)

20. Juni.

volle Ladung.

s den seit Gründung zurückgelegten 8 Ge⸗ ch die Gesammtresultate 8

wie folgt: An Di⸗ 9 % pro anno; dem Kapital⸗Reserve⸗ 4 „% pro anno; und demnach zusam · Wie §. 15 der Statu⸗

heute auf 270,000 gestiegen ist, vorgeschriebenen Höhe

Das Schur⸗

Der Eisenkörper desselben Die

Die Gotthardbahn⸗

Das Postdampfschiff des eckar“, welches am 10. Juni von

ist heute wohlbehalten hier angekommen ür Southampton bestimmten Passagiere,

(W. T. B.) Der Dampfer

*

(W. T. B.) Der Hamburger heute Nacht hier eingetroffen.

Berlin, den 22. Juni 1876. Berliner Rennbahn zu Hoppegarten.

Sommer⸗Meeting 1876. Dritter Tag, Mittwoch, 21. Juni. Der Besuch der Rennbahn war auch am dritten Tage recht gut. Die einzelnen Konkurrenzen, welche heut ohne jeden Unfall verliefen, waren ziemlich gut besetzt und boten manch interessante Momente des Kampfes unter den theilnehmenden Pferden. Im ersten Kriterium starteten vier Pferde, und schlug die ungarische Stute des Grafen ztaray des Fürsten von Hohenlohe⸗Oehringen „Boreas“. In dem Blue Gown⸗Rennen nahm Hrn. Espenschieds „Schützenkönig“ dies⸗ mal den Sieg der Graditzer „Müllerin“ aus der Hand und ließ die übrigen Pferde weit hinter sich. In dem Staatspreis III. Klasse bewährte Grf. Arnims „Eulenspiegel“ seinen alten Ruf gegen Grf. Sierstorpffs „Germania“, die durch frühere Siege in klassi⸗ fizirten Staatspreisen mit 15 Pfund mehr belastet war als ihre beiden Konkurrenten; in dem Verkaufsrennen holte sich des Nieder⸗ Barnimer Zuchtgestüts br. St. „Notabene“ gegen Grf. Sier⸗ beschlos storpffs „„Tante Lotte“ ganz unerwartet den ersten Preis. esch 110. Im Tribünenrennen schlug Baron Oppenheims F.⸗H. „Kater“, Hrn. I“ 5, Espenschieds „Kaiser Rothbart“ und Dr. Markwalds „Henriette“ und Bann geth im Sommer⸗Jagdrennen, in welchem vier Pferde gingen, bewährte „Flamingo wiederum seinen Ruf als guter Steeple⸗Chaser gegen „Nachtschwalbe“, „Tybald“ und „Gummy Pueca“*.

Juni 1576

zeigen, daß Feinde über werde“. D

„Das glü

lizismus

Das Reserve⸗Landwehr⸗Bataillon (Berlin) Nr. 35 hat ein namentliches Verzeichniß sämmtlicher Offiziere des genannten Regiments nebst Angabe ihrer Stellung im Civilver⸗

hältniß und ihrer Privatwohnung herausgegeben. von Doktor

der Verfasse endlich ein Zeitung auf

Die „Straßburger Ztg.“ vom 20. Juni meldet: Wir werden darauf aufmerksam gemacht, daß heute vor 300 Jahren am 20.

heißen Brei von dort zu Wasser nach Straßburg erfolgte, während man zu derselben sonst drei volle Tage gebrauchte. Diese zur Zeit eines großen Bundesschießens Reise hatte bekanntlich nebenbei den Zweck,

befand, werden noch heute in der hiesigen Stadtbibliothek aufbewahrt. Diese merkwürdize Fahrt hat bekanntlich Fischart in seiner Dichtung

Der klerikale Pariser „Monde“ hat seinen Lesern empfohlen, diejenigen Kantone

besuchen, und erklärt, die Sache wäre „unter den Freunden der sozialen Ordnung und besonders unter den großen katholischen Familien“ fest

Das Thalia⸗Theater brachte am Mittwoch drei täten; zuerst „Migraine“, ein kleines, heiteres Lustspiel, in welchem zwei Debütanten mit Glück auftreten: der beliebte Schauspieler Hr. Kadelburg debütirte als Schriftsteller; der kleine Scherz, der auf der so häu

die Fahrt einer Anzahl Bürger Zürichs mit dem

an einem Tage

hierselbst ausgeführte „Zweck, der hiesigen Stadt zu die benachbarte Stadt Zürich ihr, wenn sie plötzlich vom fallen würde, Hülfe bringen könnte, „eh ein Brey kalt ie Trümmer des Topfes,

in welchem sich der heiße Brei !, das

ckhafft Schiff von Zürich“ besungen.

Mitgliedern

der Schweiz, welche dem Altkatho⸗ die Thore geöffnet, während der Sommersaison nicht zu

Nur die Kantone Waadt, Wallis, Freiburg, Luzern, Uri, Schwyz, Graubunden und Appenzell sind nicht in den Theater. 1““

Novi⸗

fällig aufgenommen, zum als der zweite Debütan burg II. hat sich seinen Bruder mit gutem Erfolg u selbst im Aeußeren so sehr,

als dieser es gewohnt ist. schelmisch und anmuthig.

Schluß bildeie eine kleine, bach „Die Schmuggler“ ein Werk, an dem die

Ganze ist unbedeutend. Hr. und Bauer ganz im Charakter d schulter Baßstimme und sehr!: genügte als seine Braut mäßi en G war sehr komisch, sang seine Partie des gutmüthigen, albernen Kor⸗ porals recht tüchtig und fand dafür mehrfachen Beifall.

des Wallner⸗Lebrun

al Fr. Carlsen ebenso liebenswürdig spielte, t, der Bruder des ersteren. 8 .

4 8

3 Hr. Kadel⸗ zum Vorbild genommen, und zwar

nd ähnelt ihm im Spiel, im Sprechen, Manieren, daß er eine gleich gute Aufnahme fand,

Frl. Doriat als Hausmädchen war

1 Dann folgte, als Novität für diese Bühne, 8 sonst 8. G dufhiet he Wilhelmi: rumpf“, von Hrn. Kadelburg I., Frl. Bredow, Hrn. Kur Fr. Carlsen, Hrn. Blenke und 8 8 Weise und mit dem trefflichen Z

„Der letzte

Frl. Gamber in der frischen usammenspiel dargestellt, die an den Theaters immer erfreuen. De

bisher unbekannte Operette von Offen (obwohl nur ein einziger darin vorkommt), Welt nichts verloren hätte, wenn es auch weiter unbekannt geblieben wäre; in der Ouverture und dem Schmugglerlied, wie zuletzt in dem unvermeidlichen Trinkliede sind zwar Anklänge an des Maestro's prickelnde Weise zu finden, aber nur wenige, und das Rademacher sang den Schmuggler

es Letzteren mit kräftiger aber unge⸗

mangelhafter Aussprache; Frl. v. Milar

Anforderungen; Hr. Adolfi aber 6

von ihm und Wilken ist g vorkommenden Verwechslung und Arzt beruhend, den Redacteur einer Modezeitung mit rin von ihm verworfener Gedichte zusammenbringt und glückliches Resultat durch ein zufällig vom Faktor der genommenes Referat herbeiführt. Der Scherz wurde bei⸗

Berlin:

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel'. Druck: W. Elsner⸗

1““

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Erlaubniß aus⸗

Der „Neckar-

10. Juni. Bo auptm. 1 af 1. 2 . Sergs Regts. Nr. 5, als Major mit Pension und seiner bisherigen Uniform der Abschied bewilligt. Berlin, 13. Juni.

Res. Landw. Regts. Nr. 38, mit der Landw. Armee⸗Uniform, Bohn⸗ Nr. 52, der Abschied bewilligt. v. Zobeltitz, Hauptm. vom Garde⸗

2&

eutschen Reichs⸗A

Personal⸗Veränderungen. 8 Königlich Preußische Armree. 1“ Portepee⸗Fähnriche c. Abschiedsbe⸗

Im. Beurlaubtenstande. Berlin, den von der Landw. Inf. des 1. Bat.

Offiziere,

eiß⸗ Leder, Premier⸗Lieutenant von den Landwehr⸗Pionieren des stedt, Pr. Lt. von den Landw. Pionieren des 1. Bats. Landw. Regts.

Füs. Landw. Regt., mit seiner bisherigen Uniform, Mallmann, Füß Lt. vom 88 Garde⸗Gren. Landwehr⸗Regiment, v. Zelewski, ec. Lt. von der Res. des Garde⸗Kür. Regts., diesem als Pr. Lt, Prinz Wrede, Pr. Lt. von der Reserve des 2. Garde⸗Ulanen⸗Regts., der Abschied bewilligt. Gleich, Hahn, Sec. Lts. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 1, Neumann, Pr. Lt. g. der Landw. Infant. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 4, diesem 2 auptm. mit seiner bisherigen Uniform, Wolff, Pr. Lt. von n Hena Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 4, als Hauptm. mi der Landw. Armee⸗Uniform, Nesselhauf, Pr. Lt. von der Landw. Infant. desselben Bats.,, Kempe, Sec. Lt. von der Infanterie des 2. Bataillons Landwehr⸗Regiments Nr. als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Amort, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 45, der Abschied bewilligt. Helf, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Mosch, Sec. Lt. von der Landw. Inf. desselben Regts., Wilhelmy, Sec. Lt. von der Landw. Kav. desselben Regts, Paetow, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr 60, Wirth, Sec, Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 8, der Abschied bewilligt. Thiemann, Sec. Lt. ven der Landw. Inf. des 1. Bats. Landwehr⸗Regts. Nr. 26, mit der Landw. Armee⸗Uniform, Hoene, Fischer, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 96, der Abschied be⸗ willigt. Rudolph, Pr. Lt. a. D, zuletzt Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 59, bei der Landw. Inf., und zwar als Pr. Lt. wieder einrangirt. Mondro, ec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 22, Gies e, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 23, Otto, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats, Landw. Regts. Nr. 23, diesem als Pr. Lt., Konrad, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 62, als Hauptm., der Abschied bewilligt. Hindermann, Brosent, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. 15, Zumbusch, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 16, als Pr. dt. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Overbeck, Sec. Lt. von der Landw. nf. desselben Bats., mit der Landw. Armee⸗Uniform, Keller, Sec. t. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 57, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Hild, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 39, als Pr. Lt. mit der Landwehr⸗Armee⸗Uniform, der Abschied bewilligt. Klei n⸗ holz, Sec. Lieutenant von der Landwehr⸗Infant. des 1. Bats. Landwehr Regts. Nr. 25, mit der Landwehr⸗Armee⸗Unfform, Nemery, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. desselben Regts., mit der Landwehr⸗Armee⸗Uniform, Werner, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts Nr. 28, Aßmann, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Rezts. Nr. 29, Karle, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 29, als Pr. Lt. mit seiner bisherigen Uniform, Thomé, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 30, als Pr. Lt., Nücker, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 70, mit der Landwehr⸗Armee Uniform der Abschied be⸗ willigt. Tell, Seconde⸗Lieutenant von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 76, als Pr. Lt. der Abschied bewilligt. Pritz⸗ kow, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Reserve⸗Landw. Bats. Nr. 73, als Pr. Lt., Dreyer, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 51, v. Hünersdorff, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 79, Ulrich, Sec. Lt. von der Landwehr⸗ Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 77, diesem mit der Landwehr⸗ Armee⸗Uniform, der Abschied bewilligt. Alpen, Sec. Lt. von der Landw Inf. des Res. Landw. Bat. Nr. 80, Freytag, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw Regts. Nr. 87, mit der Landw. Armee⸗Uniform, der Abschied bewilligt. 1 8 Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 1. Juni. Schrempel, Proviantamts⸗ Controleur in Graudenz, unter Aufhevung seiner, unterm 6 Mai cr. verfügten Versetzung nach Danzig, in Graudenz belassen. Wagner, Depot⸗Magazin⸗Verwalter in Quedlinburg, als Proviantamts⸗Contro⸗ leur nach Danzig versetzt. Den 7. Juni. Winkler, in⸗ terimistischer Kasernen⸗Inspektor in Mainz, zum Kasernen⸗Inspektor int. a der beim Sanitäts⸗Corps pro Monat Mai 1876 eingetretenen Veränderungen. Durch Verfügung des General⸗

zeiger und Königlich

ih ig⸗freiw. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 65, zum Unterarzt ernannt liihr - Truppentheile mit Wahrnehmung einer vakanten

Berlin, Donnerstag, den 22. Jun

Affistenzarztstelle beauftragt. v Den 1. Mai, Dr. Ger Inf. Regt. Nr. 88. Den 28. Mai. Kärker Arzt vom Infant. Regt. Nr. 25.

In der Kaiserlichen Marine. 1 Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen un Verfetzungen, Berlin, 13. Juni. v. Reichenbach, Lieut. zur See, zum Kapit. Lieut., Ascher, Bertram, Unter⸗Lieuts. zur See, zu Lieuts. zur See befördert. v. Holtzendorff, Unter Lieut. zur See, ein vom 17. November 1874 datirtes Patent seiner Charge verliehen.

Dr. Gervagis, Unterarzt vom einjährig⸗freiw.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Den Motiven des Gesetzentwurfs, betreffend die Uebernahme der Zinsgarantie des Staates für eine Prioritäts⸗Anleihe der Berlin⸗Dresdner⸗Eisenbahn⸗ Gesellschaft b hif he6 von 23,100,000 (s. Nr. 144 d. Bl.) iu wir Folgendes: 8 8 Gesen e eft ist es nicht gelungen, mit dem statutenmäßigen Anlagekapital die Bahn fertig zu stellen. Es hat dies seinen Grund darin, daß einerseits die Gesellschaft aus der Begebung der Aktien nur 24,097,500 baar erzielt hat und andererseits die Lohnsätze und die Preise der Materialien zur Zeit der Ausführung der Bahn sehr hohe waren. Schon unterm 24. November 1874 sah sich in Folge dessen die Gesellschaft genöthigt, mit der hiesigen Centralbank für Industrie und Handel unter sehr ungünstigen Bedingungen ein Abkommen abzuschließen, wonach letztere es übernahm, die Schul⸗ den der Gesellschaft, welche für die Vollendung des Baues der Bahn nach Absorbirung der disponiblen Baumittel auflaufen würden, bis u einem Betrage von 3,000,000 Thlr. = 9,000,000 bezahlen. ur Deckung der aus diesem Abkommen für die Gesellschaft er⸗ wachsenen Verbindlichkeiten, sowie zur Abtragung der sonst noch ent⸗ standenen Bauschulden beantragte die Gesellschaft im Sommer vori⸗ gen Jahres, ihr die Aufnahme einer Prioritäts⸗Anleihe im Betrage von 13,500,000 zu gestatten. Die Regierung nahm nicht An⸗ stand, diesem Antrage zu entsprechen, da sie glaubte, annehmen zu dürfen, daß die Reineinnahmen der inzwischen am 17. Juni vorigen Jahres dem Betriebe übergebenen Bahn ausreichen würden, die Zinsen der Prioritats⸗Anleihe zu decken. Der Gesellschaft ist es trotz vieler Bemühungen nicht gelungen, die Prioritäts⸗Anleihe zu einem annehmbaren Course zu begeben. In Folge dessen sah sich die Gesellschaft im Frühjahr dieses Jahres, nachdem ihre Schulden den Betrag von über 18,000,000 erreicht hatten, genöthigt, mit der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahngesehschaft in Verhandlungen einzutreten und dieser den Ankauf oder die Ueber⸗ nahme des Betriebes der Bahn zu offeriren. Diese Verhandlungen wurden jedoch abgebrochen, nachdem die Regierung erklärt hatte, daß sie aus Rücksichten auf die öffentlichen Verkehrsinteressen nicht in der Lage sei, einen Verkauf der Bahn an die Benlin⸗Anhaltische Eisenbahngesellschaft oder eine Fusionirung beider Bahnen zu ge⸗ migen. 1 ü8s Nach Abbruch der Verhandlungen mit der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahngesellschaft offerirte die Berlin⸗Dresdener Eisenbahngesell⸗ schaft ihr Unternehmen dem Staate zum Kauf gegen Zahlung der auf den Bau der Bahn verwendeten Baarmittel im Betrage von rund 42,000,000 ℳ, ermäßigte diese Forderung indeß später auf 36,000,000 Eventuell bat ste, der Staat möge unter ähnlichen Bedingungen, wie ste vor Kurzem mit der Halle⸗Sorau⸗Gubener Eisenbahngesellschaft vereinbart worden sind, den Betrieb der Bahn für ewige Zeiten übernehmen. Die Regierung ist der Ansicht, daß es nicht angängig ist, auf den Ankauf der Bahn zum Preise von 36,000,000 einzugehen, da dieser Preis, wenn er auch hinter den effektiven Anlagekosten der Bahn zurückbleibt, den Rentabilitätswerth derselben erheblich übersteigt. Wenn gleichwohl die Berlin⸗Anhaltische Eisenbahngesellschaft der Berlin⸗Diesdener Eisenbahngtsellschaft eine allerdings noch nicht bin⸗ dende Offerte gemacht hat, welche in minimo einen Kapitalwerth von 30,000,000 repräsentirt, so erklärt sich dies dadurch, daß für diese Gesellschaft der Besitz der Berlin⸗Dresdener Bahn insofern einen ganz außerordentlichen Werth hat, als derselbe sie in die Lage bringen würde, wiederum wie vor der Betriebseröffnung der Berlin⸗ Dresdener Bahn den großen Verkehr zwischen Berlin einer⸗ und Leipzig und Dresden andererseits allein zu beherrschen und jegliche

Preußischen

1116“

Staats⸗Anzei

88 1

den von dem hiesigen ““ eingehend geprüften Büchern auf 19,240,695 angelaufen.

eben dieser Summe würde aus dem Kaufpreise auch derjenige Betrag gezahlt werden müssen, welcher als Abfindung an die lebenslänglich mit einem Gesammt⸗ einkommen von jährlich 75,600 angestellten Mitglieder der Direk⸗ tion der Gesellschaft zu zahlen ist, da diese Beamten nicht mit über⸗ nommen werden. Bei Zahlung eines Kaufpreises von 22,500,000 würde hiernach nur ein so geringer Betrag zur Vertheilung an die Aktionäre übrig bleiben, daß dieselben an dem Verkaufe der Bahn kein erhebliches Interesse haben können. Andererseits kann staatsseitig, wie bereits erwähnt, auf die Verkaufsofferte der Gesellschaft nicht eingegangen werden. 1 4 3 Anders verhält es sich mit der Eventualofferte der Gesellschaft, wonach dem Staate für ewige Zeiten der Betrieb der Bahn über⸗ tragen werden und durch welche ihm gleichzeitig das Recht nicht die Pflicht überkommen soll, nach Ablauf von 15 Jahren die Bahn zu einem ihrem wahren Werthe entsprechenden Preise zu er⸗ werben. Auf diese für den Staat vortheilhafte Offerte empfiehlt es sich einzugehen. Die Bahn ist bis auf die Bahnhofsbauten in Berlin und Dresden, welche nur provisorisch angelegt sind, vollständig her⸗ gestellt und nach dem eingehenden Gutachten des regierungsseiti „mit der Revision derselben betrauten Technikers sehr gut ausgeführt. Bis jetzt ist nur ein Geleise gelegt, der Grund und Boden aber überall für zwei Geleise erworben. Die Erdarbeiten find im Planum eines Geleises vollständig für das Planum des zweiten Ge⸗ leises theilweise ausgeführt. Die Bahn besitzt auf rund 23 Meilen Länge 21 Stationen und Haltestellen; sie durchschneidet bei Dobrilugk die Halle⸗Sorau⸗Gubener, in Elsterwerda die Kohl⸗ furt⸗Falkenberger, bei Großenhain die Cottbus⸗Großenhainer und bei Coswis die Leipzig⸗Dresdener Eisenbahn. Außerdem steht sie bei Elsterwerda mit der Bahn von Riesa nach Elsterwerda in Verbindung. Nach Ansicht der Regierung würde es sich nicht rechtfertigen, die sich jetzt darbietende Gelegenheit, in den Besitz dieser wichtigen Bahn⸗ verbindung zu gelangen, vorübergehen zu lassen, zumal die Regierung in der Richtung nach Sachsen bisher einer Staatsbahnverbindung und damit des gewichtigen Einflusses entbehrt hat, welchen der Besitz einer eigenen Bahn den Privatbahnen desselben Verkehrsgebiets gegen⸗ über gewährt. Auf die Bahnen dieses Verkehrsgebiets würde der Staat, nachdem die Berlin⸗Dresdener Bahn in seine Verwaltung übergegangen, einen bestimmenden Einfluß ausüben können, sowohl in der Verkehrsrichtung nach Dresden, als auch in Rücksicht auf den gleichzeitigen Besitz der Halle⸗Sorau⸗Gubener Eisenbahn in der Richtung nach Leipzig. Der Weg zwischen Berlin und Leipzig über Jüterbog und Bitterfeld ist nur 4 Meilen kürzer, als die Route über Zossen⸗Kirchhain Falkenberg und Eilenburg. Nachhaltige sinanzielle Opfer werden dem Staate durch den abgeschlossenen Betriebsüber⸗ lassungsvertrag nicht auferlegt, denn wenn auch in den ersten Jahren die Reineinnahmen zur Deckung der Zinsen der zur Tilgung der Schulden der Gesellschaft aufzuwendenden Summe vermuthlich nicht völlig ausreichen werden, so ist andererseits als zweifellos anzunehmen, daß die in Folge hiervon aus Staatsmitteln vorschußweise geleisteten Zahlungen auf Grund des §. 9 des Vertrages demnächst zur Erstat⸗ tung gelangen. Bezüglich der einzelnen Bestimmungen des Vertrages, welcher im Allgemeinen dem mit der Halle⸗Sorau⸗Gubener Eisenbahn⸗ Gesellschaft unterm 7. Juli 1875 abgeschlossenen, von der Landes⸗ Vertretung genehmigten Vertrage nachgebildet ist, wird Folgendes bemerkt: 1) Was die im §. erwähnten Abfindungen an den Vorsitzenden und die Mitglieder der Direktton betrifft, so werden jährlich und lebenslänglich erhalten: 3. der Vor⸗ sitzende der Direktion 39,000 ℳ, b. das technische Mitzlied 24,000 ℳ, c. das administrative Mitglied 12,000 ℳ, in

Beamten zu einer Ermäßignng ihrer Abfindungsforderungen zu be⸗ stimmen. Den Abschluß des Vertrages von der Ermäßigung ab⸗ hängig zu machen, hat sie Anstand genommen. 2) Die Summe von 23,100,000 ℳ, bis zu welcher nach 8 6 des Vertrages Prioritäts⸗ obligationen der Berlin⸗Dresdener Eisenbahngesellschaft sollen aus⸗ gegeben werden dürfen, setzt sich wie folgt zusammen: a. Schulden der Gesellschaft auf den 1. Juli . berechnet 19,240,695 b. Kosten des Ausbaues der Bahnhöfe Berlin und Dresden

ständigen Anlagen, sowie für die Beschäftigung einiger noch fehlender Betriebsmittel 270,000 ℳ, in Summa 23,060,695 oder rund 23,100,000 Zu b. wird bemerkt, daß die provisorischen Bahnhofsanlagen der Bahn, insbesondere diejenigen in Berlin, vor⸗

werden. Die Schlußbestimmungen des §. 6 verfolgen den Zweck, die

Konkurrenz in diesem Verkehr unmöglich zu machen. 8 Seütens der Regierung ist der Berlin⸗Dresdener Eisenbahngesell⸗ schaft de Summe von 22,500,000 vorbehaltlich der Genehmigung des Landtages für die Uebertragung des lastenfreien Eigenthums der Bahn offerirt worden, diese Offerte jedoch abgelehnt. Die zur Fertig⸗ stellung der Bahn kontrahirten Schulden der Gesellschaft, welche zu nächst aus dem Kaufpreise würden gedeckt werden müssen, sind nämlich

Stabsarztes der Armee. Den 29. Mai. Dr. Walls, bisher ein⸗

inzwischen nach den Erklärungen der Direktion der Gesellschaft und

Gesellschaft so bald als thunlich von den Verpflichtungen zu befreien, auf welche sie einzugehen genöthigt gewesen ist, um den zur Erhal⸗

tung des Unternehmens erforderlichen Kredit zu finden. 3) Die Be⸗

stimmung im §. 12, wonach der Staat berechtigt ist, die aus dem Vertrage für ihn hervorgehenden Rechte und Pflichten auf das Reich zu übertragen, ist mit Rücksicht auf das vor Kurzem erlassene Gesetz,

betreffend die Uebertragung der Eigenthums⸗ und sonstigen Rechte

des Staats an Eisenbahnen auf das Reich, aufgenommen.

Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das 4

bestblatt nimmt an die Königliche Expedition

den Zrutschen Reichs-⸗Anzeigers und Königlich 1 Preußischen Stants-Anzeigerg!

Herlin, s. W. Wilhelm⸗Stratze Nr. 32. 8

Steckbriefe und Untersuchnngs-Sachez. 2. Subhastationen, Aufgebete, Vorladungen

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissicnen etc. 4. Verleosung, Amortisation, Zinszahlung

nnmsaashn n

* Gggs8 1 ***½ 8 E 9 ex, , I. ., - 2 en 2 „4 8 Inserate nehmen an: das Central⸗Aunoncen⸗ Fuserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Burenu der deutschen Zeitungen zu Berlin,

5. Indtustriolle Etahlissom Grosshandel,

dergl. V one Bek

7. Literarische Anzeiges.

8. Theater-Anzeigoen.

8. w, vop öffentlichen Papieren. 9. Familien-Nachrichten.

6. Verschiedene Bekanntraschungen.

DSm der Börzsen-

beilage X

Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, S* K& Vogler, G. L. Daube & Co., Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

Summa 75,000 Die Regierung hat sich bemüht, die betreffenden

3,550,000 c. Kosten für die Ausführung einiger sonst noch rück⸗

aussichtlich noch eine Reihe von Jahren den Bedürfnissen genügen

2 n. Der unterm

1 ter uchungs⸗Sache pednr Iaferh Steckbrief. Gegen den Stadtreisenden Gustav ualifizirter Urkundenfälschung und wiederholter

Fast schttaaen in den Akten S. 557/76 Komm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird asucht, den ꝛc. Storch im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen⸗ ständen und Geldern an die Königliche Stadt⸗ voigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 20. Juni 1876. Königliches Stadtgericht. Ab⸗ theilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 21 Jahr, geboren am 24. Juli Neusalz, Größe: 5 Fuß 6 Zoll, Haare: blond, Augenbrauen: blond, Nase: gewöhnlich, Mund: ge⸗ hnlich, Gesichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: blaß,

Vergehen.

ist durch rechte

betragen,

sucht.

b Pili brief wird hierdurch für erledigt erklärt. Berlin, Hermann Etorch ist die gerichliche Haft wegen beielg Jun 1876. abosgl ches Stabtnericht. Abrher⸗

lung für Untersuchungssachen.

Der Fabrikarbeiter Josef Otto aus Liebenthal

1876 mit einer Geldstrafe von dreißig Mark, an deren Stelle, menn sie 85 vetntech 8 ehntägige Haftstrafe zu treten hat, bestraft und zur ees der siete t Nerrze ste welche 15 22

verurtheilt 1 1854, Geburtsort: streckung der Strafe und Beitreibung der Unter⸗ fiitanatzshn unter Benachrichtigung hierher er⸗

Liebenthal, den 11. Juni 1876. liche Kreisgerichts⸗Kommission.

2. J uni 1875 hinter den Kaufm ann Johann Breitkopf erlassene Steck⸗

Deputation II. für

kräftiges Erkenntniß vom 23. Februar Verwarnen,

worden. Es wird um Voll⸗

König⸗

2 31. Mai Der Polizeirichter.

Moskau, am 12.

Gestalt: schlank, Sprache: deutsch.

Steckbriefs Erledigung. Der hinter die Wittwe Winkler, Ernestine Lounise Caroline, geb. Ma⸗ linski, wegen einfachen Diebstahls unter dem 17. tovember 1875 erlassene Steckvrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 14. Juni 1876. Kö⸗ nigliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs⸗

Deputation V. für Verbrechen und Vergehen.

[5280]

eine E

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Wenn der Kaufmann Adolf Müller bei dem

isch⸗ ischen Konststorio 8 Meeben sc,sgnanssc heö. Ehefran Das in den Jahren 1867 und 1268 zu Barth pvblizirt wersben.

. 2 8 8

1

Emilie Müller, geb. Kläger, auf Grund erbe : Claga,san⸗ Verlassung heebsa8 hat, Beklagte ö Stralsund unter Nr. 580 zufolge aber verschollen ist, so wird von diesem Konsistorio

die Frau Clara Emilie Müller, geb. Kläger, hiermit ediktaliter citirt, binnen Jahresfrist, ge⸗ rechnet vom Tage der letzten Publikation dieser Vor⸗ ladung, bei diesem Konsistorio entweder in persona oder mittels gesetzlich eingesetzten Bevollmächtigten zur Entgegennahme der Klage und Einreichung der erforderlichen Satzschriften sich zu stellen, mit dem daß nach Ablauf der anberaumten Jahresfrist dem Gesuche des Klägers gewillfahrt, seine gegenwärtige Ehe mit der Beklagten aufgelöst und ihm, als unschuldigem Theile, die Eingehung einer neuen Ehe gestattet werden wird, sie, Beklagte, aber für den schuldigen Theil erkannt und den Folgen eines solchen Erkenntnisses unterworfen werden wird.

ad mandatum: R. G. Hasselblatt, Secret. Cons. Moscov.

5378] Oeffentliche Ladung 88 ersten Abtheilung des Königlichen Kreisgerichtes zu Stralsund vom 1. Juni 1876.

zigstel Part des Schiffes.

kapitäns Wilken, jetzt wiederverehelichte Zander Bertha, geb. Hodorff, die öffentliche Ladung der zu Eintragung berechtigten Realgläubiger beantragt.

Kreisgerichts⸗Rath Pütter auf den 28. Oktober 1876,

Ffraumten Termine bei Vermeidung des Aus mit ihren etwaigen Vorzugsrechten anzumelden.

Sleung aem . gc. Mittags 12 Uhr,

erbaute Schoonerschiff „C. A. Beug“ ist mit dem

erfügung vom 3. April 1868 in das hiesige Schiffs⸗ register eingetragen, und zwar als Eigenthum einer Rhederei. Zur Letzteren gehört unter Anderen auch die Wittwe des Schiffskapitäns Wilken, wiederver⸗ ehelichte Zander, als Eigenthümerin von 28ꝛ ¾l sechs⸗

Behufs Eintragung der ersten Verpfändung dieser 28 ½ ehufc (sin Part hat die Wittwe des Schiffs⸗

Demgemäß werden alle zur Eintragung berechtigten Realgläubiger hierdurch geladen, ihre Forderungen und Ansprüche spätestens in dem vor dem Herrn

Vormittags 11¾ ühr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 44 anbe⸗ schlusses

Das Präklusiv⸗Erkenntniß soll in der öffentliche