1876 / 167 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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vpon Ohlen⸗Adlerskron. Der erste Toast wurde von dem Groß⸗

sfkandinavischer Aerzte eröffnet worden. Mit dem Kongreß ift

limeter starke eigene Panzerung vorgeschrieben.

Erpeditionen, wo es auf das Innehalten des geringen Tiefgan⸗

Schiffsgeschütze, von 30 ½ Centimeter Kaliber, das hinter einer Diieses Geschütz mit seinen gewaltigen Geschossen befähigt die

Aiegenden Wohnräume der Offtziere und Deckoffiziere umschließt,

RMumänien. Bukarest, 17. Juli. (W. T. B.) Die italienische Regierung hat der rumänischen Regierung den Wunsch zu erkennen gegeben, mit Rumänien eine Handels⸗ konvention abzuschließen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Juli. Im Lager bei Krassnoje⸗Sselo fand am Mittwoch, wie der „Herold“ meldet, bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Ober⸗Kommandirenden Großfürsten Nikolai Nikola⸗ jewitsch ein Diner statt in Veranlassung der 25 jährigen Feier der Ernennung Sr. Hoheit zum Chef des West⸗ preußischen Kürassier⸗Regiments Nr. 5. Alle Divisions⸗ Chefs und Personen, welche ähnliche Stellungen bekleiden, die Commandeure der Kavallerie⸗Brigaden und Kavallerie⸗Regimen⸗ ter hatten Einladungen erhalten. Das Diner war in dem sog. Zelte, dem Parade⸗Speisesaal, servirt. Zur rechten Seite des Ober⸗Kommandirenden saß Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Thronfolger, zur linken der Com⸗ mandeur des Westpreußischen Kürassier⸗Regiments Nr. 5, Oberst

fürsten Thronfolger auf das Wohl Sr. Majestät des Deutschen Kaisers ausgebracht. Hierauf brachte Oberst von Ohlen im Namen des Deutschen Kaisers einen Toast auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers Alexander II. aus. Der dritte Toast wurde von Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Ober⸗Kommandirenden auf das Wohl des Regiments ausgebracht, worauf der Regi⸗ ments⸗Commandeur mit einem Hoch auf den Chef des Regi⸗ ments antwortete. Der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch war in der Uniform seines Regiments mit den preußischen Orden er⸗

schienen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Bonn, 15. Juli. Vorgesiern starb hierselbst der Professor der Musik an der hiesigen Universität, A. Breidenstein, der nicht nur in der Theorie der Musik bewandert, sondern auch Verfasser bedeu⸗ tender Kompesitionen und ausgezeichneter Organist war. 3 Gothenburg, 13. Juli. Heute ist hier der zweite Kongreß

eine Ausstellung von chirurgischen Instrumenten und pharmaceutischen Präparaten verbunden.

Wien, 17. Juli. (W. T. B.) Heute Nachmittag gegen 1 ½ Uhr wurde hier ein heftiger, mehrere Sekunden andauernder Erdstoß verspürt. Ein weiteres Trlegramm von demselben Tage meldet: Das Erdbeben, welches heute Nachmittag 1 Uhr 22 Minuten hier verspürt wurde, nahm die Richtung von Südwest nach Nordost und währte etwa 3 Sekunden. Zahlreiche Schornsteine sind durch die Er⸗ schütterung eingestürzt und viele Gebäude erhielten Rifse und Sprünge. Nirgends ist indeß ein besonderer größerer Unfall zu beklaͤ⸗ gen. Dem „H. T. B.“ zufolge ist das Erdbeben auch in Böhmen und Mähren verspürt worden.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Im Lokale des Klubs der Landwirthe fand vor einigen Ta⸗ gen hier eine Versammlung von Milchproduzenten aus der Umgegend Berlins statt. Die anwesenden Produzenten hatten über ihre Milcherträge für das nächste Jahr bereits zu vorjährigen Preisen und Bedingungen abgeschlossen. In Berücksichtigung dieses Umstandes und der nur mäßigen Aussichten der dies jährigen Fut⸗ terernte beschloß die Versammlung an den vorjähri Kontrakt⸗ bestimmungen festzuhalt n.

Gewerbe und Hanbdel. Im Regierungsbezirk Minden haben die ungünstigen wirth⸗ schaftlichen Verhältnisse im 1. Quartal d. J. keine Wendung zum Bessern genommen, vielmehr ist in einzelnen Industriezweigen noch ein weiterer Rückgang eingetreten. Namentlich hat die Cigarren⸗ Fabrikation in den Kreisen Minden, Bielefeld und Herford ab⸗ genommen; die Fabrikbesitzer haben deshalb mehrfach Arbeiter ent⸗ lassen und die Arbeitszeit einschränken müssen. Ebenso hat die bei Minden gelegene Zuckerfabrik, welche bislang 350 400 Arbeiter be⸗ schäftigte, ihren Betrieb eingestellt, indem die Besitzer wegen ungün⸗ stiger Konjunkturen in der Bereitung des Zuckers aus Runkelruͤben sich wieder der landwirthschaftlichen Benutzung ihres Areals zuwenden wollen. Die Eisenindustrie ist fast durchgängig zur Einschränkung der Arbeitszeit genöthigt worden. Ueber den Bergwerksbetrieb wird vom Ober⸗Bergamt zu Dortmund mitgetheilt, daß besonders seit der zweiten Hälfte des Februar Förderung und Absatz auf allen Stein⸗ kohlenzechen wesfentlich gesunken sind; außerdem hatten viele Gruben, namentlich die ohne Mergelüberdeckung durch Wasser zu leiden, so daß die Kräfte der Fördermaschinen vielfach zu dessen Bewältigung in Anspruch genommen werden mußten. Die Preise der Kohlen sind im Allgemeinen um 10 % gesunken, Arbeiter sind vielfach entlassen, die Löhne fast durchweg herabgesetzt worden, auch sind auf den meisten Zechen des Bezirks wöchentlich ein und mehrere Schichten gefeiert. Nur die Textil⸗Industrie in der Stadt Bielefeld und deren Um⸗ gebung hat im 1. Quartal d. J. einen lebhafteren Aufschwung ge⸗

nommen. Auch ist, namentlich im Kreise Wiedenbrück der Fleisch⸗

handel, besonders mit Schinken, Würsten, und der Handel mit Er⸗ zeugnissen der Milchwirthschaft lebhaft betrieben worden. 8

Der Geschäftsbericht der Chemnitz⸗Komotauer Eisen⸗ bahn pro 1875 enthält folgende Daten: Befördert wurden 1875 151,831 Personen und 65672,2 Tonnen Eil⸗ und Frachtgüter (darunter 16244,8 Tonnen Kohlen und 711,4 Tonnen Eilgüter). Eingenommen wurden: im Personenverkehr 130,166 ℳ, für Frachtgüter 155,506 ℳ, zusammen mit sonstigen Einnahmen 322,082 Dagegen wurden ausgegeben: für die allgemeine Verwaltung 45,755 ℳ, für die Bahn⸗ verwaltung 128,706 ℳ, für die Transportverwaltung 201,537 und an allgemeinen Kosten 397 ℳ, zusammen 376,3955 ℳ, also 54,313 mehr, als die Einnahmen betragen.

Der Geschäftsbericht der Hamburger Lebens⸗ und Un⸗ fall⸗Versicherungs⸗Bank auf Gegenseitigkeit theilt über

die Entwicklung des Geschäfts im Jahre 1875 Folgendes mit: Be-⸗

antragt wurden 3378 Versicherungen auf 4,739,605 Versicherungs summe, davon abgelehnt 733 Anträge auf 1,356,275 Versicherungs⸗ summe, so daß in Kraft traten 2645 Policen über 3,383,380 Versicherungssumme. Davon erledigten sich durcch Sterbefälle 18 Po licen mit 37,275 ℳ, aus sonstigen Gründen traten außer Kraft 23 Policen mit 340,100 ℳ, zusammen 248 Policen über 377,375 Ültimo 1875 bleiben somit in Kraft 2397 Policen über 3,005,955 Versicherungssumme. Hierzu traten in der Unfallbranche 20. Policen uͤber 1,459,522 Versicherungssumme, was i Summa einen Bestand von 2602 Policen über 4,465,467 Ver sicherungssumme ergiebt. Das erwartungsmäßig fällig werdend Versicherungskapital beziffert sich auf 30,9750 ℳ, wogegen der Ban nur zur Last fiel 26,574 ℳ, wodurch sich eine Mindersterblichkeit vo 1 4800 ergiebt. Der höchste Schaden, den die Bank zu tragen hatte, beziffert sich auf 15,000 ℳ, woran sie mit 6000 ℳ, ihre Rüch versicherer mit 9000 partizipirten. Die Prämienreserven für di Lebensbranche betragen 21,797 und für die Unfallbranche 5672 abzüglich der Rückversicherungen und Ristorni.

Kopenhagen, 17. Juli. (W. T. B.) Die Nationalban wird von morgen ab den Diskont für Wechsel auf 4 ½ —5 %, de Lombardzinsfuß auf 5 % herabsetzen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Baltimore, 17. Juli. (W. B. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Leipzig“ ist hier eingetroffen.

New. York, 16. Juli. Das Postdampfschiff des Nordd Lloyd „Main“, Kapitän G. Reichmann, welches am 1. Juli von Bremen und am 4. Juli von Southampton abgegangen war, if gestern 8 Uhr Morgens wohlbehalten hier angekommen.

17. Juli. (W. T. B.) Die Damfer „England“ un „Canada“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagni (C. Messingsche Linie) sind hier eingetroffen.

Berlin, den 18. Juli 1876. Das Panzer⸗Kanonenboot „Wespe“.

Das am 6. Juli von den Werften der Schiffsbaugesellschaft Weser vom Stapel gelaufene Panzer⸗Kanonenboot „Wespe“ ist das erste der fünf dort im Bau befindlichen Fahrzeuge dieser Art. Diese Panzerboote haben die Bestimmung, im Verein mit Tor⸗ edos Küstenstrecken und Flußmündungen wirksam zu verthei⸗ igen, sowie kleine Expeditionen in der Nähe der heimathlichen

Hafenplätze und Gewässer auszuführen. Um diesen Aufgaben zu entsprechen, wurden unter Berück⸗

sichtigung der Gestaltung der deutschen Meeresgestade als Kon⸗

struktionsbedingungen hinreichende See und Manövrirfähigkeit, geringer Tiefgang, mäßige Geschwindigkeit und die Bewaffnung mit einem zum Durchschlagen sehr starker Panzer auf große Entfernungen geeigneten Geschütz, sowie eine mindestens 200 Mil⸗

Diesen Anforderungen gemäß erhält jedes der fünf Boote eine Länge von 43,5 M., eine Breite von 10,65 M. und einen Tiefgang von 3,1 M. Da dieselben im Gefecht dem Feinde stets mit ihrem Vordertheil gegenübertreten müssen, so ist dem Panzer am Bug seine volle Stärke von 200 Mm. belassen.

Der Panzer des Decks ist 80 Mm. stark; für den Fall, daß derselbe wird, sind die Fahrzeuge durch die Anordnung einer entsprechenden Zahl wasserdichter Abtheilungen, und eines doppelten Bodens vor dem Sinken geschützt. Behufs Entleerung von etwa eingedrungenem Wasser dient ein die

Beoote durchziehendes Röhrensystem und außer den Maschinen⸗ pumpen noch zwei Dortonpumpen für Handbetrieb. Eine Ta⸗ kelage erhalten die Boote nicht, nur einen Signalmast. Zwei getrennt von einander aufgestellte Maschinen mit zusammen 700 Pferdekraft geben ihnen eine Geschwindigkeit von 9 Knoten

in der Stunde. Der Kohlenvorrath ist auf den Verbrauch für 40 Stunden mit voller Kraft bemessen, kann indeß bei weiteren

ges nicht ankommt, bedeutend vermehrt werden. Armirt wird jedes der Boote mit einem der schwersten

oben offenen, kreisförmigen, gepanzerten Brustwehr steht.

Boote, selbst mit großen Panzerschiffen den Kampf aufzunehmen, während sie andererseits, beweglicher als jene, sich durch Ein⸗ laufen in seichteres Wasser, resp. den Rückzug in Watten und hinter Moolen einer Verfolgung und einem Nahangriff entziehen können. In der Nähe der Küste, wo die Schwierigkeit des Fahr⸗ wassers die an Schnelligkeit ihnen überlegenen Panzerschiffe nöthigt, sich langsamer zu bewegen, dürfen sie indeß selbst einen direkten Angriff auf dieselbe nicht scheuen, weil die hohe Lage über Wasser, welche ihr schweres Geschütz erhalten, den ungehin⸗ derten Gebrauch derselben sichert, und die Art der Mon⸗ tirung, das. Vorhandensein von zwei Schrauben für die Bewegung des Fahrzeuges, und ein besonderer Dampf⸗ Steuerapparat, den Wechsel der Richtung desselben erleichtert. Flach gehender Panzerfahrzeuge können sich die Panzerkanonen⸗ boote im Nahkampf durch Rammer entledigen, da sie eine dazu geeignete Form des Bugs erhalten haben. Auf weitere Ent⸗ fernungen genügt in diesem Falle das Geschütz, weil es mit seinen Geschossen noch auf Distancen, bei denen die von jenen geführten Geschütze nur geringe Aussicht auf Trefffähigkeit haben, noch durchbohrend wirkt. Um den Schiffen mehr Seefähigkeit zu geben, namentlich bei starkem Seegang, und um der Besatzung gesunde luftige Wohnräume zu verschaffen, ist auf dem gepanzer⸗ 1en Oberdeck vor dem Geschützstande ein leichter eiserner Aufbau hergestellt, während hinter diesem Geschützstande ein Deckhaus sich befindet, welches die Schachte der Maschinen⸗ und Kessel⸗ luken, der Küche und den Niedergang für die im hinteren Theil

und sie gegen überkommende See schützt. . Die „Wespe“ wird, da Panzer und Maschinen fertig ge⸗ stellt sind, und nur angebracht und eingesetzt zu werden brau⸗ chen, im Oktober dieses Jahres ihre Probefahrten machen kön⸗ nen. Ihr werden die übrigen 4 Boote in kurzen Zwischen⸗ räumen folgen. In diesen Panzerfahrzeugen wächst der Kriegsmarine ein für die Verstärkung der lokalen Vertheidigung der deutschen Küsten wesentliches Element zu. Die Herstellung der fünf neuen

von Stechschüssen durchbohrt

Zeichen von der zunehmenden ÜUnabhängigkeit vom Auslande, zu welcher sich der vaterländische Schiffbau empor zu schwin⸗ gen strebt.

Der „A. A. Z.“ wird vom 1. d. aus Oxford geschrieben: Das verschlossene Herz von Afrika wird von Tag zu Tag der wissen⸗ schaftlichen Erforschung zugänglicher. Die jüngste Versammlung der Londoner geographischen Gesellschaft, welche in Gegen⸗ wart Camerons am 26 Juri stattfand, konnte bereitszeinen weiteren Fortschritt unserer Kenntniß mittheilen, und den Erfolg ihrer Be⸗ strebungen, das Gebiet der Nilquellen aufzudecken, mit Genugthuung bestätigen. Seitdem Stanley zuerst die geographische Lage des Victoria⸗Nianza⸗Sees unter dem Aequator näher erforscht hatte, war das gleiche Verlangen rege geworden, den nordwestlich ge⸗ legenen. unter dem Namen Albert⸗Nyanza bekannten See ebenfalls zu umfahren und nach seinem Umfang aufzunehmen. Dieses Problem hat jetzt der italienische Reisende Gessi, welcher im Anschluß an die englische Expedition unter Oberst Gor⸗ don nach Inner⸗Afrika gelangt war, glücklich gelöst. Am 12. April d. J. verließ sein Boot die Station Magungo an der Nordostspitze des von den Eingeborenen „Mwutan⸗Nzige“ (von Speke in seiner Karte vom Jahre 1862 „Luta⸗Nzige“) genannten Albert⸗Nianza, und legte inzwischen die Fahrt um den ganzen See unter genauer topographischer Aufnahme zurück. Seine Länge bestimmte er zu 140, die Breite zu 50 engl. Meilen. Das süd⸗ liche Ende erwies sich von geringer Tiefe, die Westküste höchst ge⸗ birgig. Eine nähere Beschreibung nebst einer Karte sind in Aussicht gestellt. Der Führer der englischen Expedition, welcher seinen Stand⸗ ort in Magungo genommen hat, barichtet zugleich, daß in Duffle, einem Verbindungsort am Weißen Nil, bereits eiserne Schiffe und ein Dampfboot angekommen seien. Innerhalb eines oder nach zwei Jahren hofft er das Gebiet des Victoria⸗ und Albert⸗Sees für Kauf⸗ leute und Reisende völlig sicher und offen zu legen. Auf Grund des vorgetragenen Berichts nahm der Präsident Sir Rutherford Alcock den Anlaß, der Gesellschaft zu der Entdeckung Glück zu wünschen, daß der Mwutan⸗Nzige⸗ (Albert⸗Nianza⸗) See in seinem südlichen Ende sich als Binnensee mit geschlossenem Becken erweise und folzlich eine der Nilquellen bilde. Zum Schluß wurde der Versammlung noch mitgetheilt, daß die englische Regierung die Summe von 3000 £ zur Bestreitung der Reisekosten Camerons bewilligt habe.

Ueber die Explosion an Bord des Thurmschiffes „Thunderer“, welche, so weit bis jetzt ermittelt worden, 25 Menschen das Leben gekostet hat, während an 60 Personen mehr oder weniger schwere Verletzungen davon trugen, bringt die „Daily News“ folgende Einzelheiten: Das Schiff, eines der furchtbarsten Fahrzeuge in der Marine, hatte zum Beginn der Woche die Rhede von Spithead verlassen, um seine Probefahrten auf der gemessenen Meile in Stokes Bay zu machen. Am Mittwoch wurden die Fahrten in Folge einer Beschädigung einer seiner Cylinder suspendirt, aber gestern (Freitag) kurz vor 1 Uhr Nachmittags wurden sie wieder auf⸗ genommen. Das Schiff war aber kaum 8 Minuten in der Richtung von Stokes Bay unterwegs, als eine fürchterliche Explosion stattfand. In wenigen Minuten war die Besatzung an Bord in Dampf und Rauch gehüllt, und es war unmöglich, nach dem Schiffs⸗ raum zu gehen und die Ursache des Unglücks zu ermitteln. Auf Be⸗ fehl des Kapitäns Waddilove wurde ein Nothsignal aufgehißt, das auf der Rhede sofert bemerkt wurde. Vom Flagszenschiffe „Duke of Wellington“ wurden sofort Hülfsmannschaften, sowie eine Anzahl von Marinechirurgen nach Spithead gesandt. Mittlerweile begannen der Rauch und Dampf sich zu verziehen, wodurch die an Bord Befind⸗ lichen in den Stand gefetzt wurden, sich nach dem Maschinen⸗ raum zu begeben, aber es verging nahezu eine Stunde, ehe der Feuerplatz (stokehole) gründlich untersucht werden konnte. Es wurde dann gefunden, daß die ganze Vorder⸗ seite des vordersten Steuerbordlessels mit solcher Macht geborsten war, daß dessen Trümmer alles, was sie berührten, demolirten und weit wegrissen. Ein Theil des Maschinenraumes war ein vollständiger Trümmerhaufen. In allen Richtungen lagen die Leichen der Heizer, der Leute des Bauunternehmers und der Arsenalarbeiter. Mr. Stade, der Ober⸗Ingenieur des „Thunderer“, und ein anderer Ingenieur, Mr. Win⸗ field, wurden ebenfalls todt gefunden. Viele der Unglücklichen waren fürch⸗ terlich verstümmelt und von einigen der Leichen hingen die Kleider in Fetzen herab. Mr. Winfield's Ke pf wurde in einiger Entfernung von seinem Rumpfe gefunden. Man fürchtet, daß mindestens eine Hälfie der Verwundeten nicht wieder aufkommen wird. Die S der Explo⸗ sion ist bis jetzt noch unaufklärt. In Gosport hörte die auf der Ueberfahrt nach der Insel Wight begriffene Königin von dem Unglück und sandte eine Beileidsdepesche an Admiral George Elliot, den Marine Oberfehlshaber in Portsmouth, mit der Bitte um Uebermit⸗ telung aller Details.

In den Berichten über die ersten Gefechte der Türken mit den Montenegrinern ist mehrmals des Stammes der Kuci gedacht worden, welche sich mit den Montenegrinern verbunden haben. Ueber diesen Stamm schreibt man dem „Hamb. Korr.“ aus Cettinje:

Fahrzeuge auf der Bremer Werft ist ein weiteres erfreuliches

„Die Kuci wohnen an der Südostgrenze vor Montenegro, im soge⸗

nannten Kuckag⸗birge, das zu Albanien gehört. Der Stamm zähl ungefähr 3000 kriegstüchtige Männer. Seit dem vorletzten türkisch⸗ montenegrinischen Kriege gehörte ein Theil des Stammes zu Montenegro (seine Glieder nannten sich hier Dirkolavice), der andere Theil aber blieb unter türkischer Herr⸗ schaft. Dieser letztere Theil nun wurde von den montenegri⸗ nischen Kuci veranlaßt, sich mit den Mannschaften des Fürsten Nikita zu vereinigen. Da sich die Kuci schon seit Peter dem Zweiten Montenegro stets genähert hatten, so gingen sie auf den Vorschlag gern ein, aber, schlau wie die Leute sind, ließen sie sich zunächst von den Türken gut bewaffnen und führten erst dann ihren Plan aus. Man hat aus dem Uebertritte der Kuci zu den Montene⸗ grinern beweisen wollen, daß auch die katholischen Stämme mit den letzteren sympathisiren, aber dieser Beweis ist dadurch nicht erbracht, denn seit ungefähr 30 Jahren sind die Kuci keine Katholiken mehr, sondern zur orthodoxen Kirche übergetreten Sie sind wohl dem Namen nach türkische Unterthanen, aber in Wahrheit voll⸗ kommen frei. Ihre Kirchen haben Glocken, was sonst nirgends in der Türkei der Fall sein darf; ste dulden keinen türkischen Beamten unter sich und zahlen der Pforte gar keine Abgaben, nicht einmal die Kopf⸗ steuer. Ihre Verwegenheit und ihre Ausdauer im Kriege sind weit umher sprüchwörtlich. Mit den Miriditen sind sie verwandt, aber doch kein eigentlicher Miriditenstamm. Man darf also auch aus der Haltung der Kuci noch keinen Schluß auf die Haltung der Miriditen ziehen.“ (Die Miriditen haben sich auch bekanntlich für die Türken erklärt.)

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird Hr. Carl Swoboda, von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt, am Donnerstag

In derselben Vorstellung wird Frl. Irma v. Terée in der Partie de „Rosalinde“ zum letzten Male debütiren.

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Bäder⸗Statistik.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel).

Drei Beilagen

Berlin:

(einschließich Börsen⸗Beilage).

Paient

als „Eisenstein“ in der Operette: „Die Fledermaus“ wieder auftreten.

—————y——y—— —ö In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen in den Handels⸗

1) Patente,

Zweite Beilage ichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Berlin, Dienstag, den 18. Juli

2) die Uebersicht der anstehenden Konkurstermine,

3) die Vakanzen⸗Liste der durch Militär⸗Anwärter zu besetzenden Stellen,

4) die Uebersicht vakanter Stellen für Nicht⸗Militär⸗Anwärter,

5) die Uebersicht der anstehenden Subhastations⸗Termine,

6) die Verpachtungstermine der Königl. Hof⸗Güter und Staats⸗Domänen,sowie anderer Landgüter,

8

„Zeichen⸗u. Musterregistern, sowie über Konkurse versͤffentlicht:

7) die von den Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden ausgeschriebenen Submissionstermine, 8) die Tarif⸗ und Fahrplan⸗Veränderungen der deutschen Eisenbahnen, 8 9) die Uebersicht der Haupt⸗Eisenbahn⸗Verbindungen Berlins,

10) die Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff⸗Verbindungen mit transatlantischen Ländern,

11) das Telegraphen⸗Verkehrsblatt.

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den

einem besonderen Blatt unter dem Tite

Central⸗

Handels⸗Registe

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch all und Auslandes, sowie durch Carl Heymanns Verlag, Benüich vech, alle Buchhandlungen, für Berlin auch durch die Expedition: SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile

Markenschutz, vom 30. November 1874, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in

r für das Deutsche Reich. r 18)

rch alle Post⸗Anstalten des In⸗ Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das SW., Königgrätzerstraße 109, und alle Abonnement beträgt 1 50 für das Vierteljahr. Einzelne N ko 1 20

30 ₰.

Patente.

Preußen, Königliches Ministerium für Handel, Gewerhe und öffentliche Arbeiten.

Das dem Herrn F. J. Heilemann zu Berlin unter dem 8. April 1875, ohne Jemanden in der Be⸗ nutzung bekannter Theile zu beschränken, ertheilte

auf einen Apparat zum Anziehen der Stiefel ohne

Hülfe der Arme in der durch Modell und Be⸗ schreibung nachgewiesenen Zusammensetzung ist aufgehoben.

Die Ausgleichung auf dem Arbetter⸗ markt.

Der in Frankfurt a. M. erscheinende „Arbeit⸗ geber“ konstatirt in seiner am 1. d. M. aus⸗ gegebenen 1000. Nummer in einem von Max Wirth geschriebenen Artikel „Des Arbeitgebers erstes Jubiläum“, daß seine 20 Jahre hindurch fortgesetzten Bemühungen eine regelmäßige und allgemeine Ausgleichung auf dem Arbeitermarkte herbeizuführen, im Ganzen und Großen erfolg⸗ los geblieben sind.

Auf eine von dem „Arbeitgeber“ im April gegebenen Anregung haben wir schon früher auf die Nothwendigkeit, den Arbeitermarkt durch die

resse zu reguliren, hingewiesen. Der betreffende Artikel ist nicht nur im „Reichs⸗Anzeiger“ (Nr. 95) und im „Central⸗Handelsregister“ (Nr. 118) veröffentlicht, sondern auch durch das „Cor⸗ respondenzblatt’“ des „Deutschen Reichs⸗Anzeigers“ (Nr. 4) noch besonders in solche Kreise verbreitet worden, welche, wie die landwirthschaftlichen Vereine, vorzugsweise bei der Ausgleichung auf dem Arbeitermarkt interessirt sind. Auch haben einzelne Zeitungen den Artikel mit der Ver⸗ sicherung abgedruckt, daß sie gern bereit sein würden, diese als zweckmäßig anzuerkennende Einrichtung zu fördern. Wenn auch durch diese Aufforderung an die nächstbetheiligten Kreise ein Erfolg leider nicht erzielt worden ist, so dürfte sich daraus doch nur ergeben, daß die bisher gewählten Mittel nicht zweckentsprechend waren, nicht aber, daß das Bedürfniß einer Ausgleichung auf dem Arbeitermarkt etwa überschätzt werde oder daß die Presse zur Befriedigung desselben ungeeignet sei. Es verdient daher die volle Anerkennung, daß der „Arbeitgeber“ sich durch die Vergeblichkeit seiner bisherigen Bemühungen von dem Ziele nicht abwendig machen läßt, vielmehr an der Hoffnung festhält, daß, wie die noch von der Mehrzahl der Lebenden bezweifelte deutsche Ein⸗ heit, wie die Konzentration des Kredits des Handwerkerstandes ungeachtet der Indolenz des

letzteren zu Stande gekommen sei, so auch mit der Zeit sich eine größere Konzentration des Arbeitermarktes vollziehen werde, durch welche

zurücksteht, ergiebt sich daraus, daß dieser Ab⸗ stand sich nicht bedeutend verringert, wenn man den Tagelohn nach dem Preise der Nahrungs⸗ mittel berechnet und denselben in Pfund Roggen umsetzt. Auch nach diesem Maßstab steht Schle⸗ sien am niedrigsten, da der durchschnittliche Tage⸗ lohn auf 10,38 Pfd. Roggen sich stellt, während er im Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg 23 Pfd. Roggen erreicht.“

Solche Mißverhältnisse stellen allerdings für die Fortsetzung der Bemühungen, eine Aus⸗ gleichung auf dem Arbeitermarkt durch die Presse herbeizuführen, den Erfolg in Aussicht, und das Vorbild Englands deutet auf einen Weg hin, der sicherer zum Ziele führen dürfte, als Zei⸗ tungsartikel, Cirkulare u. dgl.

In England ist die Ausgleichung auf dem Arbeitermarkt dadurch erheblich erleichtert wor⸗ den, worauf auch der „Arbeitgeber“ aufmerksam macht, daß das Uebergewicht Londons mit seinen 4 Millionen Einwohnern einer dort erscheinenden Zeitung in allen Theilen Englands Beachtung verschafft. Dazu kommt noch, daß die Industrie⸗ zweige in England mehr auf einzelne Gegenden konzentrirt sind, als in Deutschland. Haben wir nun auch im Deutschen Reich keine Städte von so überwiegendem Einfluß, wie es London für England ist, und vertheilen sich die Industrie⸗ zweige hier auch örtlich mehr, als in England, so giebt es in Deutschland doch große Städte genug, die auf den Arbeitermarkt influi⸗ ren und zahlreiche Gegenden, in denen bestimmte Industriezweige heimisch sind. Wenn sich nun an jeden einzelnen solcher für den Arbeitermarkt wichtigen Centren ein Organ der Presse mit den⸗ jenigen Stellen in Verbindung setzte, welche,

——

Reich die Bitte, sich in gleicher Weise für ihren Lokalbezirk bei dem gemeinsamen Unternehmen zu betheiligen. Wenn die geehrten Redaktionen uns ihre Bereitwilligkeit dieserhalb zu erkennen geben wollten, so würden wir durch eine weitere Veröffentlichung dafür sorgen, daß diejenigen Blätter, welche die Notizen über den Arbeiter⸗ markt zusammenzustellen beabsichtigen, davon in Kenntniß gesetzt werden, von welchen Blättern sie zu diesem Zweck Einsicht zu nehmen haben.

Für heute können wir bereits auf die „Ber⸗ liner Vorstadt-⸗Zeitung“ hinweisen, welche in einer vöchentlichen Beilage „Deutscher Stellen⸗Nachweis und Arbeitsmarkt“ eine Zu⸗ sammenstellung aller vakanten Stellen veröffent⸗ licht, die in sämmtlichen Amtsblättern und Zei⸗ tungen zur Besetzung ausgeschrieben sind oder der Redaktion direkt zur Insertion zugehen. Eine besondere Abtheilung dieser Uebersicht bildet der „Deutsche Arbeitsmarkt“, ein nach Geschäfts⸗ zweigen geordnetes Verzeichniß derjenigen Arbeit⸗ geber in und außer Deutschland, welche auf dem angegebenen Wege Arbeiter suchen.

Redaktion des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗

Anzeigers.

Handels⸗Register.

Die sn ekarist zi crs aus dem Koͤnigreich

Sachsen, dem Königreich Württemberg und

dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags,

bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik

Leipzig resp. Stuttgart und Darmstadt ver⸗

öffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die letz⸗ teren monatlich.

wie die Bezirksregierungen, Polizeibehörden, Landräthe, Gemeindevorstände, Fabrilinspektoren, Handels⸗ und Gewerbekammern, die Vorsteher roßer Innungen oder gewerklicher Klassen, andwirthschaftlichen Vereine ꝛc., eine Ueber⸗ sicht über ein größeres Gebiet des Arbeitermarkts haben, und wenn es das ihm von hier aus zu⸗ fließende Material regelmäßig veröffentlichte, so würde voraussichtlich mit der Zeit auf diesem Wege der jetzt vorhandene Mangel beseitigt werden. Die Wichtigkeit der Angelegenheit giebt die Gewähr, daß die Behörden und sonstigen interessirten Stellen bereitwilligst den Zeitungen das Material liefern werden, sofern nur der Ge⸗ schäftsverkehr möglichst einfach organisirt wird. Es steht aber auch zu hoffen, daß die Behörden, wenn sie erst die Ueberzeugung gewonnen haben, daß ihre Notizen zweckförderlich Verwendung finden, auch bestrebt sein werden, das erforder⸗ liche Material durch ihre Organe in einem größeren Umfange zu beschaffen.

Wir erlauben uns daher den Vorschlag, daß jede Zeitung, die sich für diese Angelegenheit

der Nation jährlich Millionen an versäumter Arbeit erspart und vielen Tausenden die Thränen dn,sge würden.

ese Hoffnung stützt der „Arbeitgeber“ au

auf den Vorgang Englands, in dessen organ, der „Times“, sich durch zahlreiche, syste⸗ matisch geordnete Anzeigen ein förmliches Organ des Arbeitermarkts ausgebildet habe. Nichts⸗ destoweniger sei im verflossenen Jahre noch ein besonderes Blatt für diesen Zweck entstanden, die „Labour News“, welche aus allen Theilen des Landes Nachrichten über den Bedarf an Händen, Arbeitermangel, Ausstände, Neubauten ꝛc. bringt und ein ziemlich genaues Bild von der Lage des Arbeitermarkts liefert.

„„Heut noch,“ fährt das Blatt fort, „klagen die Arbeiter in Böhmen über Mangel an Be⸗ schäftigung und die Arbeitgeber in Tirol und im österreichischen Küstenlande, die Landwirthe am Rhein über Mangel an Arbeitern. Noch heut kommt der niedrigste Tagelohn des Land⸗ arbeiters von ganz Europa in Preußisch⸗Schle⸗ sien und der höchste so ziemlich auf dem ganzen Festlande in Nieder⸗Oesterreich vor, obgleich diese beiden Länder nicht weiter als eine Eisenbahn⸗ Tagereise von einander entfernt sind. Nach der vom Kongreß deutscher Landwirthe veranstalteten Enquete über die Lage der ländlichen Arbeiter im Deutschen Reich, deren Ergebniß im Jahre 1875 veröffentlicht worden ist, betrug der durch⸗ schnittliche Tagelohn eines Landarbeiters im Jahre 1873 im Gebiete der Stadt Bremen 238 ₰, im Regierungsbezirk Oppeln in Schlesien aber nur 70 J, also weniger als den

interessirt, ganz besonders aber die in großen Städten oder in den Centren der Industriebezirke erscheinenden Blätter sich mit den betreffenden Lokalinstanzen in Verbindung setzen, um über das Angebot und die Nachfrage auf dem Arbeiter⸗ markt fortlaufende Notizen zu erhalten. Es würden dann einzelne Blätter, wie der „Arbeit⸗ geber“, diese Notizen sammeln und in periodi⸗ schen Uebersichten veröffentlichen. Anfangs wird die Betheiligung an diesem gemeinsamen Unter⸗ nehmen voraussichtlich nur schwach sein, aber das Beispiel auch nur einzelner Blätter wird bald Nachahmung finden, und aus den einzelnen Maschen wird sich mit der Zeit ein ganz Deutsch⸗ land überspannendes Netz bilden, wenn nur erst die Erkenntniß allgemeiner geworden ist, wie wichtig die Ausgleichung auf dem Arbeitermarkte für die Lösung der sozialen Frage ist. In dieser Ueberzeugung hat auch der internationale Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen für seine in der Zeit vom 27. September bis 4. Oktober d. J. in Brüssel stattfindenden Berathungen auf die Tages⸗ ordnung der Sektion für die Einrichtungen zur Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen die Frage gestellt:

„Welches ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Herren und Diener, die Organisation der Nach⸗ richtenbureaus, wo die einen die Arbeitskräfte,

nen erreichten Resultate und die einzuführenden Verbesserungen?“ Wir werden bemüht sein, das Berlin betreffende

dritten Theil. Der Beweis, wie weit der Arbeits⸗ markt hinter der Gliederung des Waarenmarkts

die anderen die Arbeit, deren sie bedürfen, am 1. Juli 1876 begründeten Handelsgesellschaft finden? Welches sind die durch diese Institutio⸗ sind die Kaufleute: v111“

Altona. Bekanntmachung.

Bei Nr. 5 unseres Genossenschaftsregisters und der daselbst mit dem Sitze zu Wandsbeck verzeich⸗ neten Genossenschaft:

Vorschußverein zu Wandsbeck

1 Eingetragene Genossenschaft

ist zufolge Verfügung vom 12. d. Mts. heute Fol⸗ gendes eingetragen worden.

„Das Datum des Gesellschaftsvertrages ist neben dem 1. April 1870 der 22. Februar 1876, an wel⸗

dert worden ist. Beglaubigte Abschrift des abändernden Beschlusses

Altona, den 14. Juli 1876. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Berllm. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfäßgung vom 17. Juli 1876 sind am selbigen Tage fo rde Eintragungen erfolgt:

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 470 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma:

J. H. Bluth

vermerkt steht, 88 eingetragen:

Die Gesellschaft ist, nachdem in Folge des Todes der Wittwe Bluth das Handelsgeschäft dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Bluth allein überlassen und von diesem nach Dresden ver⸗ legt worden, aufgelöst und hier gelöscht.

Persönlich haftende Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: 8 Fließ, Avellis & Co. begründeten Kommanditgesellschaft (jetziges Geschäftslokal: Friedrichstraße 173) sind die Kaufleute:

Louis Fließ und

Bernhard Avellis, Dies st Jett⸗ . V.er inf chfts f 8

ies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 5794 eingetragen worden.

„In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 8610 die hiesige Handlung in Firma: Berliner Koffer⸗ & Taschen⸗Fabrik Ernst Berend vermerkt steht, ist eingetragen: ’. Das Handelsgeschäft ist durch Vertrag auf die Kaufleute Herrmann Rosenblatt und Oscar Herzfeld, Beide zu Berlin, übergegangen, welche dasselbe unter der Firma Berliner Koffer⸗ & Taschen⸗Fabrik Rosenblatt & Herzfeld fort⸗ seben. eiche Nr. 5795 des Gesellschafts⸗ registers. Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Berliner Koffer⸗ & Taschen⸗Fabrik Rosenblatt & Herzfeld

errmann Rosenblatt und scar Herzfeld, Beide zu Berlin. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr.

chem Tage durch Beschluß der Generalversammlung der Inhalt der §§. 67 und 69 der Statuten geän⸗

befindet sich Blatt 220 und 221 des Beilagebandes.

die hiesige Handlung in Firma: 1 Gust. Eduin Winckler eingetragen steht, ist vermerkt: daß ein Kommanditist eingetreten ist und die unter derselben Firma bestehende Kommandit⸗ gesellschaft unter Nr. 5796 des Gesellschafts⸗ registers eingetragen. Persönlich haftender Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Gust. Eduin Winckler

Eduin Gustav Otto Winckler zu Berlin. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 5796 eingetragen worden. 8

„In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 2563 die hiesige Handlung in Firma: B. Jacoby

vermerkt steht, ist eingetragen: Der Kaufmann Leopold Klein zu Berlin ist in das Handelsgeschäft des Bernhard Jacoby zu Berlin als Handelsgesellschafter eingetreten und die nunmehr unter unveränderter Firma bestehend Handelsgesellschaft unter Nr. 5797 des Gese schaftsregisters eingetragen.

sind die Kaufleute: 1) Bernhard Jacoby, 2) Leopold Klein, SDWeir in velm.. Dies ist in unser Gesellschaftsregist 5797 eingetragen worden.

Firma: J. A. Richter

Amalie Richter hier (eezziges Geschäftslokal: Klosterstraße 44) eingetragen worden.

vorgenannte Firma Prokura ertheilt und ist dieselb 8 S Prokurenregister unter Nr. 3354 eingetrage orden.

773 die hiesige Handelsgesellschaft in Firmat

G Schregel & Buchholz, 8 vormals J. E. Moeves jun. vermerkt steht, ist eingetragen: Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein

gleiche Nr. 9507 des Firmenregisters.

9507 die Firma: Schregel & Buchholz vormals J. E. Moeves jun.

Carl Friedrich Schregel hier eingetragen worden.

Gelöscht ist: Prokurenregister Nr. 2972: die Fenmene des Hermann Gustav Aust für die Firma: J. Groener. Berlin, den 17. Juli 1876. Königliches Stadtgericht. I. Abtheilung für Civilsachen⸗

Sitz der Gesellschaft: Borken. Die Gese schafter sind Fabrikant Franz Büning zu Wesele und Fabrikant August Büning zu B Gesellschaft hat am 1. Juli 1876 begonnen. Borken, den 8. Juli 1876.

Koͤnigliche Kreisgerichts⸗Deputation. 8

Borken. In unser Gesellschafteregister ist in Büning & Gühl zu Borken bestandenen Handels⸗

eingetragen worden. Borken, den 8. Juli 1876. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Brake. Ins Handelsregister ist heute unter Nr. 180 eingetragen:

Frhah Geerken & Plaßmann.

itz: Brake.

2. Inhaber:

a. Siefert Geerken zu Bremen.

b. Fen Heinrich Wilhelm Plaßmann zu 3. sdeher Gesellschafter allein vertritt die Gesell⸗

Brake, den 10. Juli 1876. Großherzoglich Oldenburgisches Amtsgericht. Willich.

und richten an alle Zeitungen im Deutschen

Material zu beschaffen und zu veröffentlichen, 5795 eingetragen worden

A. Wilkens

und als deren Inhaberin die Kauffrau Johanna

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 8890

begründeten Kommanditgesellschaft ist der Kaufmann

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firmat B. Jacoby 8 am 15. Juli 1876 begründeten Handelsgesellscha

In unser Firmenregister ist unter Nr. 9506 die

8

Dem Kaufmann Rudolf Richter zu Berlin ist für

8 In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr.

kunft aufgelöst. Der Kaufmann Wilhelm Carl Friedrich Schregel zu Berlin setzt das Handels⸗ geschäft unter unveränderter Firma fort. Ver⸗

Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 3

und als deren Inhaber der Kaufmann Wilhelm

Borken. In unser Gesellschaftsregister ist zu⸗ folse Verfügung vom 8. Juli eingetragen worden: Nr. 48: Firma der Gesellschaft: Gebr. 88

orken. Die

Nr. 35 die erfolgte Auflösung der unter der Firmat gesellschaft zufolge Verfügung vom heutigen Tage 8

Handelsgesellschaft seit dem 10. Jult