86 8 8 “ Amsterdam, 5. August, Nachmittags. gen pr. Oktober 185. Antwerpen. 5. August, Nachm. 4 Uhr 30 Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen unverändert. Hafer ruhig. Gerste besser. Petroleummarkt (Schlussbericht).
Steigend. (W. T. B.)
tember-Dezember 36 bez. und Br. AntwerpenV, 5. August.
In der heute fortgesetzten Wollauktion wurden 1354 Ballen angeboten und verkauft. Das Geschäft in Buenos-Ayres-, Montevideo und Entre Rios-Wollen war bei fester Haltung belebt. 8
London, 7. August. (W. T. B.)
Die Getreidezufuhren vom 29 Juli bis zum 4. Apgust betrugen: englische Gerste fremde 4531, engl. Malzgerste 20,676, fremde —, engl. Hafer 588, Engl. Mehl 10,952 Sack,
Englischer Weizen 2461, fremder 55,481, fremder 65,3 410 Crtrs. Sack und 8514 Fass. Paris, 5 August, Abends 6 Uhr. Produktenmarkt. Mehl fest, September-Oktober 60,50, pr. September-Dezember vembes-Februar 62,00.
( W 18 B
(w. T. B.) Getreidemarkt Schlussbericht). Weizen pr.
Bafüänirtes, Type weiss, loco 35 ¾ boz. 36 Br., pr. August 35 ¾ bez. und Br., pr. September 36 bez. und Er., pr. Cktober- Dezember 36 bez. und Br., pr. Sep-
—.
pr. Augast 59,00,
8 v1“
Produktenmarkt. August
November 286.
Min. (W. T. B)
stetig. Eoggen August 58,00, pr.
pr. Januar-April 80,50. pr. September-Dezember 45,50.
Waarenbericht.
16 ⅜. Getreidefracht 6 ¼. 110, fremdes 69049 häfen 5000 B.,
)
Paris, 5. August, Nachmittags. (Schlussbericht).
26,00, Pr. September-Oktober 27,00, Dezember 27,50, pr. November-Februar 28,25. September-Oktober 60,25, Dezember 61,25, pr. November-Februar 61,75. Rüböl weichend, pr. August 77,25, pr. September 78,00, pr. September-Dezember 78,75, Spiritus ruhig,
New-York, 5. August, Abends 6 Uhr. Baumwolle in New-NYork 12, do. in New- Orleans 11 ½. Petreleum in New-York 17 ¼, do. in Philadelphia 17 ⅞. - Mehl 5 D. 90 C. Rother Frühjahrsweizen 1 mirxed) 58 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 8 ¾. Kaffee (Rio-) Schmalz (Marke Wilcox) 12. New-York, 4. August, Abends. Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions- Ausfuhr nach Grossbritannien 6000 B., dem Kontinent 10,000 B. Vorrath 181,000 B.
(W. T. B.
Weizen fest, pr. pr. September- Mehl behauptet, pr. September-
onats-Ueb Nr. 183.
betrieb in Rem Ins. der Nr. 183.
pr. August 44,00, (W. T. B.)
31. August. Eisenach; s. unte
D. 22 C. Mais (old
s. unter Ins. Nr.
1““
“ 11ö6“ 8 ersiochten per 31. Juli der Ritterschaftlichen Pri- vatbank in Pommern, der Weimarischen Bank; s. unter Ins. der
Aktiengesellschaft „Tubalkaln“ für Bergbau und Hütten-
agen. Bilanz vom 31. December 1875; s. unter
General-Versanamlungen.
Thüringlsche Eisenbahn. Ord. Gen.-Vers. zu
r Ins. der Nr. 183.
ündiaungen und Verloosunges,. Englisch-Holländische Anleihe Russtands von 1866. Behufs Amortisation ausgelooste Stücke; s. unter Ins. der Nr. 183. Obligatlonen des Kreises Salzwedel.
Ausgelooste Stücke; 183.
Speck (Short clear) 10 ⅞ C. (. T. h) vieh 1986 Stück,
nach
pr.
61 25, pr. No-
s. u nter Ins. der Nr. 183.
Ausweise von Banken ete. Wochen-Uebersicht von 2 deutschen Zettelbanken p. 31. Juli;
Berlin, 7.
Rindvieh pre 100 Pfd. Schlachtgew. 44-57 Mrk. 44-46 Mrk. Schweine pro 100 Pfl. Schlachtgew. 62-63 Brk. 55-57 Mrk. Hammel pro 20 — 23 Kile
Kälber: geschäftslos; hohe Preise.
August. An Schlachtvieh war aufgetrieben: Rind- Schweine 4460 Stück, Schafvieh 30,294 Stück,
Kälber 923 Stück.
Fleischpreise.
höchster mittel niedrigste
33-33 Mrk. 50-52 Mrh.
21-22 Mrk. 18-20 Mrk.
Theater. Wallner-Theater. Dienstag: Z. 10. Male:
Berliner Sonntagsschwärmer. Lokalposse in
3 Akten und 4 Bildern mit Gesang. Musik von
C. Schramm. Mittwoch u. folgende Tage: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich-Wilhelmst. Theater. Dienstag⸗ Die Fledermaus. Mittwoch: Cagliostro.
während
und nach der Vorstellung: Großes Konzert unter gef. Leitung des Hrn. Direktors Engel. Vollständige Illumination des Gartens. Duft. — Solotänze. — Urlaub nach dem Zapfenstreich. Anfang 5 ½, der Vorstellung 6 ½ Uhr. Ende des Konzerts 11 Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Freitag: 3. Großes Gartenfest. Monstre⸗Konzert, bestehend aus 3 Musikchören.
In Vorbereitung: Das Pensionat.
Aatioenal-Theater. Dienstag: Ermäßigte Preise. Der Bauer als Millionär.
Mittwoch: Ermäßigte Preise. Benefiz für Hrn. Michaelis. Der Antographensammler. Ein Wort an den Minister. Englisch.
Thalia-Theater am Stadtpark. Eingang: Dorotheenstraße 19. Dienstag: Gesammt⸗Gastspiel der Mitglieder des Stadttheaters. I. Im Schlafe. II. Ein delikater Anftrag. III. Er ist nicht eifersüchtig. IV. Einer muß heirathen.
Die zum Thalia⸗Theater gelösten Billets berech⸗ tigen zum freien Eintritt in den Stadtpark. In letzterem große Illumination und Militär⸗Doppel⸗ Konzert. Ermäßigte Preise: 1,25 ℳ, 1,50 ℳ incl. Stadtpark.
Mittwoch: Erstes Konzert der berühmten schwedi⸗ schen Sänger und Gesammt⸗Gastspiel der Mitglieder des Stadttheaters. Die Preise der Plätze bleiben die ermäßigten. Näheres die Anschlagzettel.
Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Zum 6.
Male: Aus vier Jahrhunderten. ☛̈ Zweiter historischer Lustspiel⸗Abend. l Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung: Feahhnr Garten⸗ und Tyroler National⸗Konzert der Gesellschaft Hans Lechner in ihrer Landestracht. Abends: Brillante Illumination durch Uhr. Ende des Konzerts 11 Uhr. Entrée incl. Theater 50 ₰. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Deutscher Fersonal-Kalender. S. August.
Joh. Christoph Adelung *
K. Heinr. Graun †.
Friedc. Aug. Wolf †.
Abeken, Geh. Leg. R. †.
Familien⸗Nachrichten.
Verehelicht: Hr. Pastor H. Brand mit Fräul. Antonie Frey (Golkowitz bei Pitschen).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Advokat⸗Anwalt Stapper (Düsseldorf). — Eine Tochter: Hrn. Dr. v. Brunn (Lippspringe). — Hrn. Major und Bataillons Commandeur Goebel (Sonderburg).
Gestorben: Hr. Dr. phil Carl Evers (Hannover). — Hr. Sanitätfrath Dr. August Julius Lippert (Berlin).
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Stechbriefs Ergänzung. Der hinter den Stadt⸗ reisenden Max Ritter in den Akten R. 231 de 1876
wegen Unterschlagung unter dem 21. April d. J. erlassene Steckkrief wird dahin zc Ritter
suchungssachen. suchungen.
Steckbrief.
Kommission II. für
Der Schneidergeselle
Tagen Gefänkniß zechtskräftig verurtheilt. Aufenthalt ist unbekannt.
Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
Der am 30. April 1875 hinter den Arbeiter Heinrich Busch erlassene Steckbrief ist erledigt. Der Unter⸗
[6646]
Oeffentliche Vorladung. Nachstehende Militär⸗ 1) der Karl Friedrich Wilhelm Wilgosch aus. Königsberg N./M., geboren am 28. Dezember 1855, 2) der Albert Friedrich Wilhelm Prügel aus Königsberg N./M., geboren am 12. Februar 1855, 3) der August Wilhelm Albert Meyer aus Königs⸗
Oranienburg, den 3. August 1876. suchungsrichter.
pflichtige:
1 mehr als 10,000 Gasflammen. V Anfang des Konzerts 6 ⅛ Uhr, der Vorstellung 7 ½
ergänzt, daß der auch den Namen Friedrich Koerner (aus Braunschweig) führt. Berlin, den 4. August 1876. Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Unter⸗ Vorunter⸗
Hermann Conrad aus Neugarten in Mecklenburg⸗Strelitz, geboren am 8. September 1851, ist durch Erkennt⸗ niß vom 29. März 1876 wegen Diebstahls zu 14 Sein Es ergeht das Ersuchen,
ihn festzunehmen und der nächsten Gerichtsbehörde zur Verhüßung der Strafe zuzuführen, hierher aber Nochricht zu geben. Oranienburg, 2. August 1876.
berg N./M., geboren am 27. Mai 1855, 4) der Kaufmann Paul Hermann Schulz aus Königsberg N./M., geboren am 27. Mai 1855, 5) der Karl August Fürstnow aus Zaeckerick, geboren am 2. Februar 1855, 6) der Karl Friedrich Bock aus Zaeckerick, geboren am 23. März 1855, 7) der Georg Wilhelm Ernst Füllner aus Zehden, geboren am 14. Oktober 1855, 8) der August Friedrich Wilhelm Lubach aus Wrechow, geboren am 2. August 1855, 9) der Farmer Friedrich Wilhelm Hönke aus Wrechow, geboren am 30. Januar 1855, 10) der Karl Hermann Palm aus Alt⸗Cüstrinchen, geboren am 25. Februar 1855, 11) der Christian Friedrich Krause aus Hohen⸗Lübbichow, geboren am 13. De⸗ zember 1855, 12) der Karl Angust Wollenberg aus Paetzig bei Schönflies, geboren am 11. November 1855, 13) der Karl Julius Franz Kunze aus Guh⸗ den, geboren am 8. Juli 1855, 14) der Arbeiter Otto Hermann Karl Claus aus Berlin, geboren in Königsberg N./M. am 16. Februar 1851, 15) der Karl Ferdinand Rehfeld aus Zehden, geboren am 28. Jnuar 1855, 16) der Gustav Adolph Schut⸗ zendorff aus Zehden, geboren am 10. August 1855, sind auf Grund des §. 140 des Reichs⸗Straf⸗Gesetz⸗ Buchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 an⸗ geklagt, im Jahre 1875 in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bun⸗ desgebiet verlassen, resp. nach erreichtem militär⸗ pflichtigem Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. Es ist deshalb gegen dieselben die Untersuchunz eröffnet und zur mündlichen Ver⸗ handlung ein Termin auf den 9. November 1876. Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des unter⸗
zeichneten Gerichts anberaumt, in welchem die An⸗ geklagten pünktlich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen haben, daß sie zu dem⸗ selben noch herbeigeschafft werden können. Gegen die Nichterschienenen wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Königsberg N./M., den 22. Mai 1876. König⸗ liches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Bekanntmachung. Der Johann Fröhlich früher Hülfsgeistlicher zu Fraustadt, ist wegen wider⸗ rechtlicher Vornahme geistlicher Amtshandlungen rechtskräftig verurtheilt a. durch Erkenntniß des Kö⸗ niglichen Appellationsgerichts zu Posen vom 28. Mai 1874 zu einer Geldstrafe von 350 Thalern im Un⸗ vermögensfalle zu 7 Monaten Gefängniß, b. durch Erkenntniß der Kreiegerichts⸗Deputation Fraustadt vom 24. April 1874 zu einer Geldstrafe von 400 Thalern, im Unvermögensfalle mit 192 Tagen Ge⸗ fängniß, c. durch Erkenntniß des Königlichen Appel⸗
lationsgerichts zu Posen vom 25. Juni 1874 zu 550 Thalern Geldstrafe, im Unvermögensfalle 230 Tagen Gefängniß, d. durch Erkenntniß des Kö⸗ niglichen Ober⸗Tribunals zu Berlin vom 10. Juni 1874 zu einer Geldstrafe von 50 Thalern, im Un⸗
vermögensfalle mit 3 Wochen Gefängniß. Es wird ersucht, den Fröhlich im Betretungsfalle anzuhalten und ihn der nächsten Gerichtsbehörde zuzuführen, welche um Beitreibung der erkannten Geldstrafen,
im Unvermögensfalle der Gefängnißstrafen, so wie
Nachricht zu unseren Akten I. 25,74 ersucht wird. Es ist dies eine theilweise Erneuerung unserer Be⸗ kanntmachung vom 29. Juni 1874.
Frraustadt, den 27. Juli 1876 Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
8
AZSubhastationen, Rufgebote, Vor labungen u. dergl. 8
Proclam.
Zweite Bekanntmachung.
Alle und Jede, welche an dje Nachlaßmasse des weil. Hufners Peter Arp zu Wendtorf, insonder⸗ heit an die von den Erben des Peter Arp an den Hufner Hinrich Lamp zu Wendtorf nunmehr ver⸗ kaufte Hufe Nr. 5 c. p. in Wendtorf, aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen — mit alleiniger Ausnahme protokollirter Gläubiger — werden aufgefordert und befehligt,
“
“
kanntmachung dieses Proklams an gerechnet, ord⸗ nungsmäßig hieselbst zu melden und zwar bei Ver⸗ meidung des Ausschlusses und Verlustes ihrer For⸗ derungen und Ansprüche.
kurator zu bestellen. Schoenberg i./Holstein, den 26. Juli 1876. Königliches Amtsgerichtt. 16580]
[1041] Edictal⸗Citation.
Nachbenannte verschollene Personen und deren un⸗ bekannte Erben und Erbrehmer:
1) Der Schlosser Johann Alois Spiegel, ge⸗
seither keine Nachricht von sich gegeben hat;
des Müllermeisters Anton
Schweidnitz, Tochter
eborenen Hornig, welche im Jahre 1862 in Glausche Fiesigen Kreises gewohnt hat und mit ihrem Ehe⸗ manne nach der Provinz Preußen verzogen ist, um von dort nach Rußland zu gehen, seither keine Nach⸗ richt von sich gegeben hat, werden hierdurch auf⸗ gefordert, vor oder in dem an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Kreisrichter Herrn Beier auf
den 20. November 1876, Vormittags 12 Uhr, anberaumten Termine sich persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls dieselben für todt erklärt und ihr zurückgelassenes Vermögen den gesetzlichen Erben verabfolgt werden wird.
Namslau, den 31. Januar 1876. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen⸗ . Submissionen ze.
Bekanntmachung. Die in der Provinz Hannover im Amte Stolzenau belegene
Domaine Steyerberg⸗Wilhelmshof,
enthaltend an: [6462] Hof⸗ und Baustellen 1,cc6ss Hektare, Gärten. I“ Acker. . 129,2700 Wiesen. 42,3080 Hütung. 61,5124 Holzung. . . 0,568 Uslandbd 2,5166 zusammen 238,3216 Hektare, soll auf 18 Jahre, vom 1. Mai 1877 bis Johannis 1895, öffentlich meistbietend verpachtet werden.
5 Pachtgelder⸗Minimum ist auf 8000 ℳ fest- gesetzt.
Zur Uebernahme der Pachtung ist ein disponibles Vermögen von 60,000 ℳ erforderlich, über dessen eigenthümlichen Besitz, sowie über die persönliche Qualifikation als Landwirth jeder Pachtbewerber sich vor der Lizitation auszuweisen hat.
Termin zur Lizitation ist auf Donnerstag, den 21. September d. J., Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslokale, Archivstraße Nr. 2 hier⸗ selbst, vor dem Regierungs⸗Assessor Tilemann an⸗ beraumt.
Die Verpachtungsbedingungen, die Karten und das
während der Dienstzeit in unserer Registratur, so⸗
sich damit binnen 12 Wochen von der letzten Be⸗
Auswärtige haben hier am Orte einen Aktenpro⸗
hboren am 21. Juni 1822 in Reichthal, Sohn des Tischlers Jacob Spiegel und seiner Ehefrau Fran- ziska, geborenen Majeski, welcher im Jahre 1850 aus Schleswig⸗Holstein nach Amerika sich begeben und
Grundstücksverzeichniß sind an den Wochentagen
Herrn
wie außerdem bei dem zeitigen Pächter, H einzu⸗
1 Wilhelm zu Steyerberg,
ehen.
Abschrift des Kontraktentwurfs und die gedruckten
allgemeinen Bedingungen der Verpachtung werden
gezen Erstattung der Kopialien resp. Druckkosten
abgegeben.
Hannover, den 21. Juli 1876. Khnigliche Finanz⸗Direktion. Abtheilung für Domainen. Bergmann.
Das in der Provinz Hannover im Amt⸗ Nienburg belegene
Domainen⸗Vorwerk Liebenau enthaltend an: DHSHOof⸗ und Baustellen Gärten Acker Wiesen und Weiden Holzung
0,5077 Hektare 0,6470 „ V“ “ G“ 8 zusammen 147,1051 Hektare
soll mit der dazu gelegten Berechtigung zur Nach⸗
weide auf dem sogen. großen Wedenbusche, 31,4482 Hektar groß, auf 18 Jahre, vom 1. Mai 1877 bis Johannis 1895, öffentlich meistbietend verpachtet werden. Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 10,000 Mark
festgesetzt. Za⸗ Uebernahme der Pachtung ist ein disponibles
Vermögen von 69,000 Mark erforderlich, über dessen;
eigenthümlichen Besitz, sowie über die persönliche Qualifikation als Landwirth jeder Pachtbewerber sich vor der Licitation auszuweisen hat.
Termin zur Licitation ist auf Donnerstag, den 28. September d. J., Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslokale, Archipstraße Nr. 2, hier⸗ Hes vor dem Regierungs⸗Assessor Tilemann anbe⸗ raumt.
Die Verpachtungsbedingungen, die Karten und das Grundstücks⸗Verzeichniß sind an den Wochen⸗ tagen während der Dienststunden in unserer Re⸗
gistratur, sowie bei dem zeitigen Pächter, Herrn H.
Meyer zu Liebenau, einzusehen. Abschrift des Kontraktsentwurfs und der gedruck⸗ ten allgemeinen Bedingungen der Verpachtung wer⸗ den gegen Erstattung der Kopialien resp. Druckkosten abgegeben [6638] Hannover, den 27. Juli 1876.
Königliche Finanz Direktion.
Abtheilung für Domänen. Bergmann.
8
2) die verehelichte Weber Gottlieb Scholz, Marie Caroline Pauline, geborene Schneider, geboren am 18. April 1828 in Gr. Wierau, Kreis
Das Domänen⸗Vorwerk Gronauerhof
Schneider und seiner Ehefrau Johanna Eleonore, in der Nähe der Eisenbahn⸗Station Vilbel der?
Main⸗Weserbahn gelegen, mit einem Areal von 109,7013 Hektare soll auf 18 Jahre, vom 1. Mai 1877 ab bis Johannis 1895 verpachtet werden, wozu öffentlicher Steigerungstermin auf Montag, den 28. August d. J., früh 10 Uhr, in unserem Sitzunzszimmer vor dem Regierungs⸗Rathe von Eschwege anberaumt wird. Das Pachtgelder⸗ Minimum ist auf 10,000 ℳ festgesetzt. Zur Pacht⸗ übernahme wird ein disponibles Vermögen von 60,000 ℳ erfordert. Ueber dessen Besitz, sowie über ihre persönliche Qualifikation haben sich die Pacht⸗ bewerber durch glaubhafte Zeugnisse spätestens im Termine auszuweisen. Die Pachtbedingungen liegen in unserem Domänen⸗Sekretariate zu Einsicht offen. Cassel, den 26. Juli 1876.
Königliche Regierung 1 Abthrilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.
[64 4]
Bekanntmachung. I1I“
Auf Anordnung des Königlichen Finanz⸗Ministe⸗ riums soll dusch das unterzeichnete Haupt⸗Steuer⸗ Amt das ehemalige Steuer Etablissement an der Schönhauser Allee (bei Pankow) meistbietend verkauft werden. [6645]
Ds Gebäude befindet sich im besten baulichen Zustande, und sind die jetzt vorhandenen Wohnräume mit geringem Kostenaufwande erheblich nutzbarer zu machen, wenn durch Einziehen von Wänden aus je 2 Wohnungen einer Etage 3 Wohnungen hergestellt werden.
Für die Lizitation haben wir einen Termin auf Freitag, den 25. ds. Mts., Vormittags 10 Uhr, in unserem Dienstgebäude am Neuen Packhof Nr. 5 P. anberaumt, zu welchem Bietungslustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Verkaufsbedingungen sowie die aufgestellte Taxe nebst Plänen ꝛc. in unserer Registratur eingesehen werden können, auch die Besichtigung des Gebäudes selbst jeder Zeit erfolgen kann.
Berlin, den 3. August 1876. 8 8 Königliches Haupt⸗Steuer Amt für inländische
Gegenstände.
Zur Verdingung der Gestellung von Vorspann zum Transport der Bivouacsbedürfnisse während der diesjährigen Herbstübungen der 2. Division wird ein Submissionstermin auf Montag, den 14. August er, Vormittags 9 Uhr, in u⸗serem Bureau⸗Lokal, Langgarten Nr. 47, ab⸗ gehalten. —
Die hierauf Reflektirenden werden ersucht, ihre Offerten versiegelt, mit der Aufschrift:
„Submission auf Fuhrengestellung’“”“) in unserem Bureau abzugeben, woselbst auch die näheren Bedingungen während der Dienststunden einzusehen sind. 16652]
Danzig, den 1. August 1876.
Königliche Intendantur der 2. Division. Staerk.
HAKgöhnigliche Ostbahn. Linie Wangerin⸗Konitz. Es soll die Anfertigung und Lieferung von:
57,000 eisernen Unterlagsplatten mit 2 Nagel⸗
1Z2Jeg 8
3,600 desgl. mit 3 Nagellöchern, 120,000 eisernen Laschenbolzen, 120,000 „ Gegenblechen, 280,000 R. akennägeln, 60,000 Seitenlaschen von Bessemerstahl in öffentlicher Submission verdungen werden. Termin hierzu ist auf Sonnabend, den 19. August 1876, Vormittags 11 Uhr, 8 in unserem technischen Bureau, Livoniusstraße Nr. 1 hierselbst, anberaumt. Die .Ig. müssen mit der Aufschrift: „Submission auf -aeere neeüt Wangerin⸗ onitz“ versehen sein und rechtzeitig an uns eingereicht werden. Die Submissionsbedingungen liegen an den Wochentagen während der Bureaustunden im vor⸗ bezeichneten Bureau zur Einsicht aus, auch können Abschriften der Bedingungen gegen Franco⸗Einsen⸗
dung von 3 ℳ pro Exemplar von unserer Central⸗ Bauregistratur, Viktoriastraße 4 hierselbst, dgegn
(A Cto. 3278.)
werden. Bromberg, den 2. g 1876. Königliche Direktion der Ostbahn. Bau⸗Abtheilung IV.
Hannobversche Staatsbahn.
Submission auf: cirea 78,000 Kilogramm gußeiserne Rohre, incl. der Fagonstücke, Abdeckplatten ꝛc. Termin: 18. August 1876, Vormittags 10 Uhr, im maschinentechnischen Burean der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion. Von gedachtem Bureau sind Bedinzungen gegen 1 ℳ zu beziehen. Hannover, den 28. Juli 1876. [6493] Maschinentechnisches Bureau der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion. Drer“”
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Das Abonnement beträgt 4 ℳ 50 ₰ für das Vierteljahr.
Insertionspreis für den Raum einer Druchzeile 30 ₰ 1.
Bestellung an; für Berlin außer den Post⸗Anstalten
auch die Expedition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.
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Dienstag, 1
8 Deutsches Reich. GSe. Majestät der Kaiser und König haben im Namen des Deutschen Reichs den Kaufmann Thomas W. Williams in Nassau (New⸗Providence) zum Konsul des Deut⸗ schen Reiches zu ernennen geruht. 1“
EE
I“ Bekanntmachung.
Ausfall der Postdampfschiffahrt von Hamburg nach 4 Westindien am 13. August.
Eingetretener Hindernisse wegen fällt die auf den 13. d. Mts.
E
. 82
8 anngesetzte Fahrt des Postdampfers „Rhenania“ von Hamburg
nach Westindien aus. Der nächste Postdampfer von Hamburg nach Westindien wird am 27. d. Mts. abgefertigt werden. Berlin W., den 7. August 1876.
Maiserliches General⸗Postamt.
4
Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: . dem Kataster⸗Controleur, Steuer⸗Inspektor Wallney zu Vreden den Charakter als Rechnungs⸗Rath; und dem Stadtgerichts⸗Sekretär Köppen hierselbst bei seiner Versetzung in den Ruhestand den Charakter als Kanzlei⸗Rath
zu verleihen. 18 Der Schloßpark Babelsberg 7. August cr., ab bis auf Weiteres für das Publikum ge⸗
sschlossen.
ist vom Montag, den
den 5. August 1876. Königliches Hofmarschall⸗Amt. 1I“ 1
Der Regierungs⸗Civil⸗Supernumerar Johannes Noack aus Potsdam ist bei dem, unter dem Präsidium des Königlichen
Staats⸗Ministeriums stehenden Direktorium der Staatsarchive
2 als Geheimer expedirender Sekretär, Kalkulator und Registrator
angestellt worden. 1
Finanz⸗Ministerium. . 1öe““ “ Nach §. 6, Absatz 2 des Gesetzes, betreffend die Ausgabe von Reichs⸗Kassenscheinen vom 30. April 1874 (Reichs⸗Gesetzblatt S. 40) hat die Reichs⸗Schuldenverwaltung für beschädigte oder
8
unrbrauchbar gewordene Exemplare von Reichs⸗Kassenscheinen für Reechnung des Reichs Ersatz zu leisten,
Reck — 8 wenn das vorgelegte Stück zu einem echten Reichs⸗Kassenscheine gehört und mehr als die Hälft. eines solchen beträgt. Ob in anderen Fällen ausnahms⸗
s
8 weise ein Ersatz geleistet werden kann, bleibt ihrem pflichtmäßigen
Ermessen überlassen.
aus Schwalbenthal be
Zur Ausführung dieser Vorschrift sind von dem Bundes⸗
rathe folgende Bestimmungen beschlossen worden: Sämmtliche Reichs⸗ und Landeskassen haben die ihnen bei Zahlungen angebotenen beschädigten oder unbrauchbar geworde⸗ naen (einschließlich der geklebten und der beschmutzten) Reichs⸗ Kassenscheine, deren Umtauschfähigkeit zweifellos ist, anzunehmen,
aber nicht wieder auszugeben, sondern an Sammelstellen (die
Reichs⸗Hauptkasse und die Ober⸗Postkassen, beziehungsweise die General⸗Staatskasse und die Regierungs⸗ beziehungsweise Bezirks⸗Hauptkassen) abzuführen. Solche Reichs Kassenscheine sind, außer von der Reichs⸗ Hauptkasse, auch von den vorbezeichneten übrigen Kassen gegen uumlaufsfähige Reichs⸗Kassenscheine oder baares Geld umzu⸗ tauschen.
„Dagegen sind alle Anträge auf Ersatz für Reichs⸗Kassen⸗ scheine, deren Umtauschfähigkeit zweifelhaft ist, direkt an die Reichs⸗Schuldenverwaltung in Berlin zu richten. 1XX“
Berlin, den 24. Mai 1876. 8
“ Der Finanz⸗Minister.
Camphausen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Der Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinsche Kreis⸗Wund⸗ arzt und Sanitäts⸗Rath Dr. med. Ludwig Krueger zu. Penzlin, ist zum Kreis⸗Physikus in Oldesloe ernannt worden.
Angekommen: Der Ober⸗Landforstmeister und Ministerial⸗ Direktor von Hagen von Wernigerode.
Bekanntmachung.
Auf Grund des §. 4 der Allgemeinen Vorschriften für die Markscheider im preußischen Staate vom 21. Dezember 1871 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß dem Edu ard Schülbe bterode unter dem 19. Mai d. J. von dem
8 8
e
mitunterzeichneten Ober⸗Bergamte iu Deortmund die Markscheider⸗ Konzesston ertheilt worden ist, und daß derselbe Schwalbenthal am Meisner bei Abterode im Ober⸗Bergamtsbezirk Clausthal zu seinem
Wohnfitz gewählt 8. Dortmund, den 5. August 1876. Clausthal, den 28. Juli 1876. Königliches Ober⸗Bergamt. Königliches Ober⸗Bergamt. Ottiligae.
Runge.
““] —
Forstakademie Neustadi E./W. Unterrichtsgegenstände: Ober⸗Forstmeister Danckelmann: Waldbau, Forstabschätzung. Forstliche Exkursionen. Forstmeister Bando: Forsthenutzung und Forsttechnolegie. Forstlich's Examinatorium. Forstliche Exkursionen. Forstmeister Bernhardt: Fotstzeschichte. Forftstatistik. Professor Dr. Remelé: Anorganische Chemie. Organische Chemie. Geognosie. Professor Dr. Hartig: Anatomie, Phystologie und Pathologie der Pflanzen. Anatomisch⸗mikroskopische Demonstrationen. Bota⸗
nisches Repetitorium. 3 Professor Dr. Altum: Wirbellose Thiere. Zoologisches Repe⸗ und Klimalehre.
titorium. Professor Dr. Müttrich: Meteorologie Repetitorium und Uebungen in der Mathematik. Grundzüge der analytischen Geometrie und Holzmeßkunde. (Mathematische Grund⸗ lagen und Instrumente.) Grundzüge der höheren Analysis. Oberförster Runnebaum: Geodäsie. Forstvermessungs⸗Instruk⸗ tion in Preußen. Kreisgerichts⸗Rath Raetzell: Civil⸗ und Strafprozeß. Juristi⸗ sches Repetitorium. Die Vorlesungen beginnen Mantag, den 16. Oktober c. Meldungen von Studirenden, welche sich für den Privatforstdienst vorbereiten wollen, oder von Ausländern, sind unter Beibringung der Zeugnisse über Schulbildung, forstliche Vorbildung, Führung, b unter Vorlegung eines Attestes über die zum Aufenthalt auf der Forstakademie erforderlichen Subsistenzmittel an den Unterzeichneten zu richten. 1.“ Der Direktor der Forstakademie. OSOHaneklwnann,n,
Die heutige Nummer des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers enthält in der Central⸗Handels⸗Register⸗Beilage:
1) Nr. 146 der Tarif⸗ ꝛc. Veränderungen der deut⸗ schen Eisenbahnen;
2) Uebersicht Nr. 32 der in der Zeit vom 31. Juli bis inkl. 4. August im „Deutschen Reichs⸗ und Kö⸗ niglich Preußischen Staats⸗Anzeiger“(Central⸗Han⸗ delsregister) publizirten Konkursbekanntmachungen.
Preußen. Berlin, 8. August. Se. Majestät der Kaiser und König haben am 6. d. Mts. in Gastein den Kais. Königl. österreichischen Wirklichen Geheimen Rath Fürsten Schwarzenberg, den Fürsten Rohan und den General v. Beyer mit einer Einladung zur Tafel beehrt.
— Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin hat auf der Durchreise von Sch.oß Mainau über Lausanne in Freiburg im Breisgau übernachtet und trifft morgen auf Schloß Babels⸗ berg ein.
— Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin find am 5. d. M., Nachmittags 1 ¾¼ Uhr, von Neuhausen kommend, in Bern eingetroffen, von dem dortigen deutschen Gesandten, General⸗Lieutenant von Röder empfangen worden, und nachdem die Höchsten Herrschaften ein Frühstück genommen, mit dem nächsten Zuge in der Begleitung des Gesandten nach Interlaken abgereist.
— Se. Königliche 80847 der Erbgroßherzog von Meclenburg⸗Schwerin, Major à la suite des Garde⸗ Kürassier⸗Regiments ist von Urlaub hierher zurückgekehrt.
— Die Verhandlungen, welche bisher wegen der Ermor⸗ dung der Konsuln von Deutschland und Frankreich in Salonichi zwischen den betheiligten Regierungen und der Pforte geschwebt haben, sind nunmehr zum Abschluß gebracht. Die Pforte hot in allen Punkten die Forderungen von Deutsch⸗ land und Frankreich erfüllt.
Bekanntlich war alsbald nach dem traurigen Ereignisse des 6. Mai d. Js. eine außerordentliche Kommission von Konstan⸗ tinopel nach Salonichi abgegangen, bestehend aus Vertretern der Pforte mit besonderen Vollmachten und aus den Delegirten der Botschaften von Deutschland und Frankreich, um die
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Untersuchung über die Vorfälle einzuleiten. Bei der Erregtheit der Bevölkerung und der Unzulänglich⸗ keit der in Salonichi vorhandenen militärischen Kräfte bedurfte es einiger Zeit, bis die Kommission ihre Thätigkeit be⸗ ginnen konnte. Inzwischen waren nun Truppen aus Konstan⸗ tinopel nach Salonichi gesandt und Kriegsschiffe von allen europäischen Großmächten in den Hafen eingelaufen. Die deutsche Kriegsmarine wurde daselbst zunächst durch S. M. S. „Medusa“ vertreten, welches am 15. Mai in Saͤlonichi erschien, und endlich, seit dem 25. Juni, durch das Panzergeschwader unter Befehl des Contre⸗Admiral Batsch, das am 22. Mai von Wilhelmshaven in See gegangen war.
Nachdem am 13. Mai die Verhaftungen begonnen hatten, wurden schon am 16. duen, deren direkte Betheiligung am Morde nachge⸗ wiesen war, öffentlich hingerichtet. Dieselben gehörten sämmtlich der niedrigsten Volksklasse an. Die Fortsetzung der Untersuchung ergab sodann bis zum 5. Juni d. J. folgende weitere Verurtheilungen: 6 Personen (außer Exekutirten) zum Tode, darunter 1 in contumaciam; 3
in Salonichi
später noch durch S. M. Kanonenboot „Komet“,
sechs Indivi⸗
den bereits
. Zuchthaus, 2 zu 10 Jahren, 11 zu 5 Zahran. 1
1 zu 3 Jahren Zuchthaus, 3 zu 3 Jahren, 1 zu 1 Monat Gefängniß, 1 zu 3 Jahren Verbannung und 1 Knabe zu körperlicher Züch⸗ tigung. Sämmtliche Inkulpaten sind Muhamed⸗ner und mehr oder minder bei dem Morde der Konsuln betheiligt gewesen oder der Aufreizung des Volkes überwiesen. gehören zu den mittleren Klassen, einer der zum Tode Verur⸗ theilten ist ein Softa. Die Vollziehung der Todesstrafe an den später Verurtheilten hat bisher noch nicht stattgefunden.
Wenn somit die Untersuchungskommission den Theil der Aufgabe, Ausübung der Gerechtigkeit die Vollführer der Mordthaten erledigt hatte, so blieb noch der in den Augen der Regierungen von Deutschland und Frankreich besonders wichtige Punkt übrig,
einen
nämlich volle Justiz gegen die höheren türkischen Beamten
und Offiziere, durch deren verbrecherisches oder pflichtwidriges Verhalten die Katastrophe des 6. Mai herbeigeführt wor⸗ den war. Die Voruntersuchung hatte in dieser Beziehung ausreichendes Material geliefert, um einerseits gegen den höchsten Repräsentanten der Civilmacht des Ortes, den General⸗Gouverneur Mohamed Rifaat Pascha, dererseits gegen die obersten zur Zeit der Mordthaten in Salo⸗ nichi anwesenden Militärs, den Polizeichef sowie den Komman⸗ danten der Garnison und den Kommandanten der im Hafen stationirten Korvette, einzuschreiten. Die Aburtheilung der⸗ selben geschah durch ein besonders zu diesem Zwecke aus Konstantinopel entsendetes Kriegsgericht; jedoch mit einem so illusorischen Verfahren, daß sofort die in Salonichi befindlichen Delegirten von Deutschland und Frank reich dagegen Protest einlegten. Der Gouverneur wurde zu 8 Tagen Gefängniß und Disponibilität auf 1 Jahr, der Polizei⸗Oberst zu 1 Jahr Gefängniß und Degradation, dee Kommandanten der Garnison und der Korvette zu je 45 Tagen Arrest verurtheilt. Auf Verlangen der Botschafter in Konstantinopel hob die Pforte diese Urtheile auf und verwies die Sache vor einen obersten Kriegsrath in Konstanti⸗ nopel, an dessen Verhandlungen jedoch ebenfalls Delegirte der Botschaften Theil nahmen. Erst am 14. Juli wurde von diesem Tribunal ein Urtheilsspruch gegen die drei Offtziere erzielt, mit dem die Regierungen von Deutschland und Frankreich sich einverstanden erklären konnten. Derselbe lautet auf 15 Jahre Galeerenstrafe gegen den Polizei⸗ Obersten, 10 Jahre Gefängniß gegen den Kommandanten der Korvette, 3 Jahre Gefängniß gegen den Kommandanten der Garnison und Degradation gegen alle Drei. Der frühere Gene⸗ ral⸗Gouverneur wurde von dem obersten Civil⸗Gerichtshof in Konstantinopel zu 1 Jahr Eefängniß verurtheilt. Die Pforte hat gleichzeitig in einer an die Botschafter gerichteten Note die förmliche Zusage ertheilt, daß Mohamed Reefet Pascha niemals wieder ein öffentliches Amt bekleiden kann. In Betreff des Aktes der an den drei Offizieren zu vollziehenden Degradation, ist festges etzt, daß derselbe in Salonichi, als dem Orte des Verbrechens, in Gegenwart der türkischen Truppen, der Befehlshaber der daselbst vor Anker liegenden Geschwader von Deutschland und Frank⸗ reich, und der Delegirten der Konsulate beider Mächte stattzu⸗ finden habe.
Eindlich ist auch der letzte Punkt der von den beiden Re⸗ gierungen verlangten Satisfaktion, die Zahlung der Ent⸗ schädigungen für die Familien der ermordeten Konsuln jetzt erledigt worden. Deutscher Seits war die Summe von 300,000 rs. für die kinderlose Wittwe des Konsul Abbot, von Frankreich sfind 600,000 Frs. für Frau und Kinder des ermordeten Konsul Moulin gefordert worden. Am 6. August hat die Pforte diese Zahlungen zu Händen der Botschafter in Konstantinopel geleistet.
Somit ist diese Angelegenheit jetzt zu einem befriedigenden
Abschluß geführt und zwar unter dem festen Zusammenwirken der beiden zunächst betheiligten Regierungen sowie im gemein⸗ samen Interesse aller übrigen, bei der Sühne eines so schweren Verbrechens gleichmäßig interefsirten Mächte.
— Von der Kaiserlichen Werft zu Wilhelmshaven im Großen vermittelst eines Schiffsdampfkessels angestellte gründliche
Wenige unter denselben
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