1876 / 194 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Aug 1876 18:00:01 GMT) scan diff

ihrem Griffel so eben die Worte „dem Gerechten“ geschrieben hat.

8 u] ö116“ Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Jena, 12. August. Mit einem Ausflug in die Umgegend der Stadt schloß heute die deutsche Anthropologen⸗Versamm⸗ lung, die vom 9. an hierselbst getagt hatte, um dann derjenigen der deutschen Geologen den Platz zu räumen. Die rege Betheiligung bewies, daß, zumal in gelehrten Kreisen, den Arbeiten und Aufgaben der Gesellschaft eine vermehrte Beachtung zu Theil wird. Der Vor⸗ sitzende, Professor Zittel aus München, hielt die Eröffnungsrede; der Geschäftsführer, Professor Klopfleisch, begrüßte dann die Anwesenden und leitete die Verhandlungen mit einem Vortrage über das prähisto⸗ rische Thüringen ein. Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen⸗Weimar wohnte der ersten Sitzung an, in der noch Virchow üͤber einige der anthropologischen Tagesfragen sprach. Die reiche und schön geordnete Sammlung prähistorischer Funde im Germanischen Museum Jenas beweist, was in kurzer Zeit durch den Eifer eines Forschers, des Prof. Klopfleisch, und durch die För⸗ derung seiner Arbeiten von Seiten der Regierung geleistet worden ist. Am nächsten Tage berichtete Virchow über die statistischen Er⸗ bebungen bezüglich der Farbe der Augen, der Haare und der Haut in Deutschland. Es konnte bereits eine kartographische Darstellung der bis jetzt gemachten Untersuchungen vorgelegt werden. Ranke deutet gewisse Schädel⸗Anomalien als Hindernisse einer gesunden Hirnthätig⸗ keit, gl ubt aber, daß dieselben durch eine bessere Erziehung beseitigt werden können. Prof. Sievers erörterte dann die Celtenfrage, und warnte vor der bisher üblichen Deutung gewisser Worte als celtischer, die eine ganz andere Ableitung haben. Am dritten Tage berichtete Sievers über die prähistorische Karte, zu der die Vorarbeiten in erfreulicher Weise fortgeschritten sind, und Schaaff⸗ hausen über die Hestellung eines Gesammt Katalogs der anthropolo⸗ gischen Sammlungen Deutschlands, mit dessen Druck demnächst be⸗ gonnen werden soll. Er entwickelt dabei seine Ansichten über die Methoden der Schäͤdelmessung, welcher Gegenstand zu einer längeren Besprechung führte, an der sich die Herren v. Hölder, v. Hering, Schmidt, Spengel und Virchow betheiligten. Riecke und Mehlis kamen noch einmal auf die Celten zurück, und es fehlte nicht an kleineren interessanten Mittheilungen Anderer. Zuletzt erklärten v. Hering und Spengel die von ihnen neu erfundenen und verbesserten Kraniometer. Neben dem Sitzungssaale waren prähistorische Funde, zumal vom voigtländischen Verein und aus dem Musenm zu Gotha, sowie ethnologische Gegen⸗ stände ausgestellt. Auch am zweiten und dritten Tage waren Nach⸗ mittags Ausflüge gemacht und Ausgrabungen veranstaltet worden. Als Ort der nächsten Zusammenkunft ward Constanz gewählt.

London, 16. August. Der Orientalist Edward William Lane ist im Alter von 75 Jahren gestorben.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

„Econ.“ berichtet aus Chateaudun (Frankreich), daß die Weizenernte in den Departements Eure und Loire quan⸗ titstiv unter dem Mittel geblieben, qualitativ jedoch habe die Ernte alle

hegten Erwartungen übertroffen und sei seit 1868 eine gleich schöne Ooalität nicht erzeugt worden. Die Zahl der Garben ist im Beauce 12

bis 15 %, im Brie 20 %, im Süden 25 bis 30 %, im Osten und im Mittelpunkte 33 bis 35 % unter einer gewöhnlichen Mittelernte. Die Ergebnisse der Ernte in Nordfrankreich fehlen noch. Die Hausse auf den nördlichen Getreidemärkten läßt annehmen, daß auch dort ein Ausfall zu befürchten sein wird. Wenn man zu dem bereits konstatirten Aus⸗ fall in der Zahl der Garben noch in Rechnung stellt, daß eine bedeu tend geringere Fläche bebaut wurde, so erhellt daraus, daß das Pro⸗ duktionsergebniß ein mittelmäßiges sein wird und geeignet erscheine, die Preise wesentlich zu erhöhen, wenn nicht glücklicherweise groß Lager alten Weizens in Reserve wären. Man schätzt die Borbäthe in Weizen und Mehl in Frankreich auf ca. 20 25 Millionen Hekto⸗ lster. Ergiebt die Ernte ca. 80 Mill. Hekt., die bei der exquisiten Qualitat 90 95 Mill. Hekt gewöhnlicher Waare gleichen, so ist Frankreichs Bedarf gedeckt. Wenn im Norden und Nordosten die im Zuge befindliche Ernte von gutem Wetter begünstigt bleibt, so dürfte die obige Ziffer erreicht werden.

Gewerbe und Handel.

E6

Mühlhausen i. Th, 16. August Die vom hiesigen Gewerbe⸗ verein geplante und von einem dazu erwählten Comits seit Wochen vorbereitete Gewerbe⸗Ausstellung findet im Laufe des Sep⸗ tember statt. Dieselbe umfaßt diejenigen Erzeugnisse, welche in der Stadt und im Kreise Mühlhausen hergestellt oder eus fremden Halbfabrikaten in Ganzfabrikate umgewandelt und von hier verkauft werden. Zweck dieser Ausstellung ist, eine Zusammenstellung des mannigfachen hiesigen Erzeugnisse auf einem Platze zu erlangen und eine klare Uebersicht über die hiesige Gewerbthätigkeit zu bieten, welche einestheils als Anregungsmittel für alle Betheiligten dienen, zugleich aber auch den Käufern hiestger Erzeugnisse einen Gesammt⸗ üͤberblick über die Leistungen der Aussteller gewähren soll. An der Ausstellung betheiligen sich alle hiesigen Geschäftszweige fast aus⸗ nahmslos und wird dieselbe hiernach ein beinahe vollständiges Bud der lokalen Gewerbthätigkeit gewähren.

““

In der Aufsichtsrathssitzung der Essener Kredit⸗Anstalt

Zusammen 818,683,620 Fr.

vom 15. d M. wurde der Bericht des Vorstandes über das abgelau⸗ fene Semester vorgetragen. Die gesammten Umsätze haben diejenigen der gleichen Periode des Vorjahres um einen geringen Betrag über⸗ stiegen. Der im vorigen Halbjahr erzielte Gewinn an Zinsen und Provisionen beträgt: 560 271 gleich 3 ¾ % des Aktienkapitals. Das Debitoren⸗Konto betrug am 30. Juri cr. 13,744,533 das Kreditoren⸗Konto 1,746,837 und das Accepten Konto 5,442,255

Der „Moniteur d. intérets. ind.“ theilt statistische Daten über die Emissionen des ersten Semesters 1876 mit; nach denselben wurden an Anleihen von Staaten und Kommunen, für Eisenbahnen, industrielle und sonstige Unternehmungen emittirt von Großbritannien und Kolonien 249,931,000 Fr., Deutschland 241,674,500 Fr., Frankreich 156,357,770 Fr., Schweiz 57,967,000 Fr., Italien 37,745,000 Fr., Donaufürstenthümer 25,779,750 Fr., Nieder⸗ sande sammt Kolonien 17,138,600 Fr, Belgien 13,220,000 Fr., Spanien 10,000,000 Fr., Asten 6,870,000 Fr., Rußland 2,000,000 Fr.

8 Verkehrs⸗Anstalten.

In der am 3. d. M. abgehaltenen Generalversammlung der Westholst einischen Eisenbahn⸗Gesellschaft wurde mitge⸗ theilt, daß die Eröffnung der Bahn für August 1877 in Aussicht ge⸗ nommen ist. Eine Abänderung des Statuts wurde durch den Be⸗ schiuß herbeigeführt, daß die Bewilligung außerordentlicher Re⸗ munerationen und Tantiemen dem Verwaltungsrath übertragen wurde.

An der Linie Düsseldorf⸗Hörde der Rheinischen Eisenbahn wird, wie die „B. Börs. Z.“ mittheilt, mit großem Eifer gearbeitet. Die umfangreichste Thätigkeit wird bei Löttringhaufen ent⸗ wickelt, wo ein hoher Damm und der Platz für den künftigen Bahn⸗

hof aufgeworfen wird. Die Erdmassen, welche hier zur Anschüttung verwandt werden, kommen aus einem Einschnitte, der seinerseits eine Tiefe von zwanzig Metern erhalten soll und die neue Bahn in einen etwa 900 Meter langen Tunnel einführen wird. Jenseits dieses Tunnels wird die Bahn theils auf ebenem Terrain, theils auf klei⸗ nen Dämmen bis vor den Bahnhof Herdecke geführt. In der Nähe von Herdecke wird sich das Hauptbauwerk der ganzen neuen Linie er⸗ heben, der große Ruhrthal⸗Viadukt. Derselbe wird eine Höhe von fast 30 Metern und eine Länge von über 200 Metern haben.

Elberfeld, 18. Angust (W. T B.) Die Gesammtein⸗ nahmen der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn und der Ruhr⸗Sieg⸗Eisenbahn betrugen im Monat Juli cr. 5,266 817 gegen 5,395,510 im Monat Juli 1870, mithin Mindereinnahme 128,693 Vom 1. Januar bis 31. Juli d. J. betrugen die Ein⸗ nahmen 34,746,065 gegen 35,686,872 in demselben Zeitraum des Vorjahres, mithin Mindereinnahme 940,807

Sonthampton, 16. August. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd „Mosel“, welches am 5. Augast von New⸗ York abgegangen war, ist heute 2 Uhr Nachmittags wohlbehalten hier angekommen und hat nach Landung der für Southampton bestimmten Passaßiere, Post und Ladung die Reise nach Bremen fortgesetzt. Die „Mosel“ bringt außer voller Ladung Post und 248 Pssagiere

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

Wien, Freitag, 18. August. Die vielen, sei es aus poli⸗ tischen, sei es aus Börseninteressen verbreiteten Sensationsnach⸗ richten, welche durch hiesige Zeitungen zweiten Ranges oder durch Privatdepeschen verbreitet werden, machen eine Berichti⸗ gung im einzelnen Falle kaum thunlich. Da neuerdings jedoch eine die Ehre der österreichischen Flagge berührende Meldung, daß ein englisches Kriegsschiff auf offener See sich die Durchsuchung eines österreichischen Passagierdampfers angeblich angemaßt haben sollte, durch mehrere Zeitungen läuft, so mag ausdrücklich konstatirt werden, daß hier auch nicht das Geringste von einem solchen Vorfalle bis heute be⸗ kannt ist.

Berlin, den 18. August 1876.

MNachrichten aus Ko nstantinopel zufolge hat der dortige internationale Gesundheitsrath, da die Pest jetzt als völlig er⸗ loschen anzusehen ist, die letzten noch bestehenden Quarantaine⸗

aßregeln*) aufgehoben, so daß zur Zeit im ganzen Umfange des ottomanischen Reichs besteht.

Die endgültige Fertigstellung des Postaments für das Reiter⸗ standbildes König Friedrich Wilhelms III. im Lustgarten hierselbst, ist nunmehr so weit beendet, daß mit dem Abbruch des das Monument unschließenden Bretterhauses begonnen werden kann. Das Postament trägt im Ganzen neun Figuren in Ueber⸗Lebensgröße, von denen vier in stehender oder schwebender Stellung an den Mittelfronten des Postaments und fünf andere in sitzender Gestalt auf den vier Ecken angebracht sind. Die Mittel⸗ flache der nach dem Königlichen Schlosse zu gelegenen Vorderfront des Postaments nimmt die dem Beschauer halb den Rücken zuwendende Gestalt der „Klio“ ein, welche mit

Darunter steht die Inschrift: „Dem Könige Friedrich Wilhelm III. König Wilhelm 1863.“ Die linke Eckgruppe der Vorderfront, vom Beschauer aus gesehen, wird von der sitzenden Gestalt der „Wissen⸗ schaft“ und dem neben ihr befindlichen „Engel des Lichtes“ einge⸗ nommen. Auf der rechten Ecke sitzt die Figur des „Rhein“. Auf der rech⸗ ten Seitenfront, nach dem Dome zu gelegen, im Mittelfelde erhebt sich die stehende Figur der „Borussia“. Darunter steht die Inschrift: „Sie haben mich oft zedrängt von meiner Jugend auf, sie haben mich nicht übermocht.“ Die sitzende rechte Eckfigur dieser Front wird durch die sitzende jugendliche Figur eines Mädchens, welches die „Memel“ darstellt, eingenommen Auf der Rückfront an der Museumsseite nimmt die Fiaur des schwebenden geflügelten „Friedens⸗ engels mit dem Palmenzweige“ die Miitelfläche ein. Darunter stehen die Worte: „Friede auf Erden.“ Noch etwas tiefer haben der Kürst⸗ ler und die Gießerei sich durch die Worte: „Albert Wolff fecit, Lauchhammer fodit, 1876“ verewigt. Die rechte sitzende Eckfigut der Hinterfront ist die „Industrie“, welche zugleich mit der Figur der Wissenschaft und dem Engel des Lichts die beiden Ecken der letzten nach dem Zeughaufe zu gelegenen Seitenfront einnimmt. Zwischen ihnen, im Mittelfelde dieser Front, steht die Figur der „Gesetzgebung“, auf einer von ihr gehaltenen Tafel die Worte: „Aufhebung der Erbunter⸗ thänigkeit, Beschränkung des Zunftzwanges, Städteordnung, Gründung er Universität Berlin, Allgemeine Kriegspflicht, Zollverein, Union, Autorrecht.“ Darunter auf tieferem Felde stehen die Worte: „Ge⸗. rechtigkeit erhöhet ein Volk.’ Sämmtliche Figuren sind wie das Reiterstandbild selbst und die Bekleidungen des Postaments aus Bronze gegossen und zwar sind die Figuren des „Rhein“ und der „Memel“ in München, alle übrigen im Eisenhüttenwerk Lauchhammer bei Lfeben⸗ n hergestellt worden. Ein Sockel von polirtem Granit trägt das Ganze.

Akademie für moderne Philologie in Berlin. Wintersemester 1876/7. Beginn der Vorlesungen am 30. Oktober.

Die von der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen gegründete Akademie für moderne Philologie hat den Zweck, Studirenden, welche sich in den neueren Sprachen wissenschaftlich und praktisch ausbilden wollen, dazu Gelegenheit zu geben.

Die Vorlesungen werden in dem Gebäude Niederwallstraße Nr. 12 gehalten und beginnen pünktlich am 30. Oktober. Die Meldungen zur Theilnahme an den Vorlesungen werden von dem Sekretär dieser Akademie, Herrn Dr. von Nordenskjöld, Niederwallstraße Nr. 12 (in den Mittagsstunden von 12 bis 2 Uhr), nach dem 16. Oktober entgegengenommen. Die Studi⸗ renden haben auf einem Anmeldebogen die gewählten Vorträge einzuzeichnen und ein Honorar von 60 für das Semester pränumerando zu zahlen. Hospitanten haben bei dem Belegen einzelner für je eine wöchentliche Stunde pro Cemeher ein Honorar von 6 zu zahlen. Die Ausgabe von Büchern aus der Bibliothek der Akademie findet Montag von 4—5 Uhr statt. In Fällen nachgewiesener Bedürftigkeit kann das Direktorium eine Ermäßigung des Honorars bewilligen. Auf Verlangen wird den Studirenden über den regelmäßigen Besuch der Vorlesungen ein Zeugniß ausgestellt.

Das Direktorium.

Prof. Dr. Herrig. Direktor Gallenkamp. tof. Dr. Mahn. Wirkl. Geh. Ober⸗Reg.⸗Rath a. D. Dr. Bea⸗ n .

nirgends eine Quarantaine mehr

*) Vergl. Nr. 72 des „Reichs⸗Anzeigers“ vom 23. März und Nr. 178

Verzeichniß der Vorlesungen: H storische Lautlehre des Franz Montag und Donnerstag von 3 4 Uhr Dr. Lücking. Die Syntax der französischen Grammatik wird am Montag und Don⸗ nerstag von 4—5 Uhr vortragen Dr. Lücking. Einführung in das Studium des Altfranzösischen mit praktischen Uebungen nach der Chregtomathie von Bartsch (III. Ausg.) Sonnabend von 3—5 Uhr Dr. Scholle. Ueber die Celtischen Sprachen (Charakteristik und Fenülzir. derselben) sowie über deren Einfluß auf die deutsche, englische, französische und übrigen romanischen Sprachev. Freitag von 7—8 Uhr Prof Dr. Mahn. Provenzalische Grammatik (Lautlehre und Formen⸗ lehre) wird Dienstag und Freitag von 6—7 Uhr vortragen Prof. Dr. Mahn. Prevenzalische epische und lyrische Gedichte wird Dienstag von 7 8 Uhr erklären Prof. Dr. Mahn. Le Roman et la Nouvelle du XII. au XIX. siècle. Montag von 4—5 Uhr Mr. Marelle. La tech- nique dramatique dans Cor'’ eille, Racine et Molière. Donnerstag on 4—5 Uhr Mr. Marelle. Pxercices de style français. Mitt⸗ woch von 4—5 Uhr Prof. Pariselle. Ausgcewählte Lustspiele von Mosisre, nebst einl itender Geschichte des franz. Lustspiels. Dienstag und Freitag von 5—6 Uhr Dr. Crouze. Théorie du style et de la composition. Dienstag von 5—6 Uhr Mr. Marelle. Uebungen in freien franz. Vorträgen. Fre taz von 5—6 Uhr Dr. Burtin. Französische Aussprache mit physiologisch⸗historischer Begründung wird Dienstag von 5—6 Uhr behandeln Direktor Dr. Beuecke. Praktische Uebungen in der französischen Aussprache mit Zugrunde⸗ legung des Cinna. Dienstag von 6—, Uhr Dircektor Dr. Benecke. Ausgewählte Abschnitte aus Spensers Faery Queene wird Mittwoch und Sonnabend von 3—4 Uhr erklären Prof. Dr. Herrig. Eung⸗ lische Literaturgeschichte von 1525 1674 wird am Sonnabend von 4—6 Uhr vortragen Direktor Dr. Immanuel Schmidt. The Poetry ef Thomas Moore. Montag und Donnerstag von 7—8 Uhr Prof. Boyle. Sheridans Rivals, Mittwoch und Sonnabend von 6—7 Uhr Prof. Dr. Hoppe. Angelsächsische und altenglische Uebungen nach dem Lesebuche von Zupitza, (Wien 1874) leitet Montag und Donnerstag von 5—6 Uhr Dr. Zernial. Shake⸗ speare's King Lear wird Montag und Donnerstag von 2—4 Uhr er⸗ klären Prof. Dr. Leo. Erercises in English style Freitag von 6— 7 Uhr Mr. W. Wright. Uebungen in freien englischen Vorträgen Mittwoch von 5—6 Uhr Mr. W. Wri ght. Die Uebungen im Seminar des Prof. Dr. Herrig finden statt am Sonnabend um 4 Uhr. Ita⸗ lienische Grammatik mit praktischen Uebungen. Mittwoch und Sonnabend von 5 —6 Uhr Dr. Buchholtz. Dante’s Purgatorio. Mittwoch und Sonnabend von 6—7 Uhr Dr. Buchboltz. Grammatik der spani⸗ schen Sprache mit praktischen Uebungen. Montag und Donnerstag von 2 3 Uhr Dr. Förster. Historische Grammatik der schwedischen Sprache mit elymologisch vergleichender Berücksichtigung des Gothi⸗ schen, Altnordischen (Alt Isländischen) und Dänischen (Neorwegischen) sowie der übrigen germanischen Sprachen., Montag und Donnerstag von 6— 7 Uhr Dr. von Nordenskiöld. Tegnérs Frithjof Ges. XVII und folgende wird Donnerstag von 7—8 Uhr erklären Dr. von Nordenskjöld. Die Grammatik der dänischen Sprache lehrt Mittwoch und Sonnabend von 3—- 4 Uhr Dr. Rauch. Isländische Grammatik mit vergleichender Bezugnahme auf die skandinavischen Dialekte, Mittwoch und Sonnabend von 2—3 Uhr Prof. Dr. Leo. Praktische Uebungen im Unterrichten werden in zu verabredenden Stunden geleitet von Prof. Dr. Herrig 1“

In Edinburgh wurde am 15. d. M. in Gegenwart einer gro⸗ ßen Volksmenge ein Bronzestandbild Dr. Livingstone'’s ent⸗ hüllt. Die Statue des Afrikaforschers ist in East⸗Princesstreet⸗gardens, dicht neben dem Monument Sir Walther Scotts, errichtet worden.

Kopenhagen, 12. August. Eine Bildsäule des dänischen Astronomen Tycho Brahe wurde am 8. Ausust, an dem er vor 300 Jahren auf der Insel Hveen im Sunde seine Sternwarte Uranienborg gründete, enthüllt. Es ist bekannt, daß dieser gelehrte dänische Edelmann, der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebte und auf einem ihm vom Kaiser udolph unweit Prag über⸗ wiesenen Schlosse starb, eine große Bedeutung namentlich für die praktische Astronomie gehabt hat. Von dem prächtigen Uranienborg, wo er seine meisten Observationen anstellte, ist fast keine Spur mehr üͤbrig, und seine merkwürdigen Instrumente sind leider bis auf wenige Aus ahmen zu Grunde gegangen. Was er aber damit geschafft, wird immer dauern. Der Professor der Astronomie, Hr. Thiele, der die Festrede hielt, charakterisirte Brahe's Bedeutung für die Wissenschaft wie folgt: „Während Tycho Brahe Kopernikus im Kampfe gegen das Vorurtheil nicht stützen wollte, zeigte er auf einem anderen Ge⸗

gemerkt, wenn er das bestimmte Zeugniß der Beobachtungen gegen ihn benutzen konnte und nicht nöthig hatte, sich auf apriorisches Denken zu stützen. In naher Verbindung mit seiner ergen Auffassung der Welt stand es, daß das Zeitalter sich die Bewegungen der Pla⸗ neten als von einem festen unsichtbaren Triebwerke, einer Art kry⸗ stallenen Uhrwerks gelenkt vorstellte. In dem Punkte theilte Ko⸗ pernikus den Irrthum seiner Zeit. Nach dieser Auffassung mußten die Kometen sublunare Erscheinungen sein; denn außer⸗ halb des Mondes hatte das Triebwerk keinen Platz für sie. T. Brahe hatte Gelegenheit, mehrere Kometen zu beobachten und festzustellen, daß sie sich so weit von der Erde bewegen mußten, daß sie die aanze himmlische Maschine zerstören müßten, wenn sie durch dieselbe flögen. Brahe trug dann kein Bedenken, die alte Lehre zu verwerfen und die neue zu begründen: daß sich die Himmelskörper nach bestimmten Gesetzen, abe. ohne feste Maschine bewegen. Diese bedeutungsvolle Entdeckung war eine nothwendige Voraussetzan der Cntdeckungen Kepplers und Newtons über die wahre Gestalt der Planetbahnen und über die Natur der Bewegungen. Am größten ist T. Brahe doch als Beobachter. Als solcher üpverragt er elle Astronomen seiner Vorzeit und seiner Mitzeit, ja viele seiner Nachzeit, und die Gegenwart betrachtet ihn mit Bewunderung als ihren ersten großen Observator. Wohl benutzen wir direkt nicht mehr seine Beobachtungen noch seine Me⸗ thoden, aber wir lassen ihm nur Recht widerfahren, wenn wir unsern großen äußern Vortheilen die ganze Ehre unseres Vorzuges geben. Das Fernrohr wurde erst nach seinem Tode erfunden; außerordent⸗ liche Fortschritte sind in der Verfertigung der astronomischen Instru⸗ mente und Uhren gemacht worden, und die Mathematik bot ihm so wenige ihrer jetzigen Hülfsmittel, denn selbst die Logarithmen waren noch nicht entdect. Durch Tycho Brahe wurde es Gesetz in der Astronomie, daß die möglich größte Genauigkeit in der Astronomie eben groß genug ist, daß der Beobachter selbst sein Instrument und seine Beobachtungen prüfen soll, damet er wisse, was er ver⸗ bürgen kann und was nicht. Er zeigte, wie man Beobachtungen unter veränderten Bedingungen kombiniren soll, um die Fehler urschädlich zu machen, die man nicht ganz entfernen kann. Und die Berechnung der Beobachtungen, die noch jetzt mehr Zeit und Arbeit fordern als die Beobacktungen selbst, und die für ihn und seine Rechner, die keine Logarithmen hatten, eine wahre Herkulesarbeit sein mußte, führte er so aus, daß die Genauigkeit nicht verloren ging, sondern daß wichtige Resultate, namentlich bezüglich der Be⸗ wegung des Mondes gefunden wurden. So wurde in den glücklichen 5n auf Hveen ein Grund für die Astronomie der Zukunft gelegt.

Die Enthüllung des Denkmals, eines von dem verstorbenen Bildhauer V. Bissen modellirten bronzenen Standbildes, das vor dem Observatorium errichtet ist, fand sünnt in Gegenwart des Kron⸗ prinzen⸗Regenten, der Kronprinzessin, vieler Gelehrten und staatlicher und städtischer Beamten. Vor der Festrede wurde eine Kantate von Karl Plough vorgetragen. P

Bayreuth, 18. August. (W. T. B.) Die gestrige Vorstellung der „Götterdämmerung“ dauerte bis 10 ½ Uhr. Die Aufführung war sehr wirksam und sowohl in mustkalitcher, wie scenischer Beziehung von überraschender Schönheit. Am Schluß der Vorstellung wurden dem Dichter⸗Komponisten anhaltende Beifallsbezeugungen und Hochrufe dargebracht. Richard Wagner trat auf die 2 ühne hervor und sprach den Kunstgenossen und Förderern des Untergehmens seinen Dank aus. Graf Andrassy, welcher wiederum der Vorstellung beiwohnte, begiebt sich heute nach München.

ö“

Frl. Sophie König, der Gast des Friedrich⸗Wilhelm⸗ städtischen Theaters, wird in der am Sonnabend daselbst aufs Neue erscheinenden Gesangsposse: „Die Reise durch Berlin in 80 Stunden“ die Partie der „Helene Möwes“ spielen.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

biete doch, daß er den Kampf v8 Feind nicht fürchtete, wohl

*

8

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger

194.

9 Statistische Nachrichten.

Der kürzlich erschienenen amtlichen Statistik des Verkehrs der Aemter des Deutschen Reichs⸗Telegraphen⸗Gebietes 95. Folgende Angaben: Die Länge ; 5 Lelegraphem. finien in Kilometern betrug 35,708; der Telegraphenleitungen in Ki⸗ - resp. 120,779 des Vorjahres, 1875 mehr 2462 resp. 11,230 Kilometer oder 7,41 resp. 9,32 %.

für das Jahr 1875 entnehmen wir f. der am Sdlusse des Jahres im Wetriebe

lometern 132,9009 gegen 33,245

Jahre 1849 betrug die Länge der preußischen Linien 2151 Kilometer. auf: 1¹)

1) System Morse: 4369, 201849 61 Apparate im Gebrauch

m Jahre waren uch. Fu Fürcben Beamten betrug 4610 gegen 6827 i. J. i. J. 1849. a. inländische

und zwar 1) gebührenpflichtige

1875 mebr 172,115 oder 2,36 %; o zgebene Telegramme: en Pelegramme 1,733,195 gegen 1,685,657, 3)

c. Die Zahl der 22,568 gegen 21,043. 1 Finnahme in ark ergab: a. dem 8820,837 zegen 5,811,797 i. J. 1874, mithin 1875 oder 0,28 %; b. aus r

5,090,553, mithin 1875 weniger 87,496 oder 1,72 %. zusammen betrug i. J. 1875

Vorjahres, mithin 1875 weniger: 72, der aufgegebenen telegraphischen stellte sich i. J. 1875 auf 43,842 1874, mithin 1875 mehr: 9331 oder eingezahlte Betrag war: 6,452,130 gegen

Demnach beträgt die

Jahre 1849 betrug die

Phenverwaltung: 26,508 Die Ausgabe i. . 2 (für Exrrichtung neuer Linien u. s. w.) stellte 2,460,114 gegen 2,938,680 des Vorjahres. b. O ersonal⸗ 9,777,839 gegen 9,302,025 ℳ, 2) sächliche und 8 E. 899

lusgabe des Jahres 1875: 15,958,543 gegen 15,624,873 i. J. 874.

vn Ausgabe der preußischen Telegraphenverwaltung i. J. 1849 hatte eine Höhe von 1,542,681 bzste-ah

Das deutsche Reichs⸗Telegraphengebie umfaßte na dem vorläufigen Ergebniß dee Zählung von 1875: 35,851,474 Ein⸗ wohner auf einem Flächenraume von 449,58158 Qu.⸗Kilom. sehr üb graphische Darstellung der Entwickelung der preußischen, der

agr aß⸗

vermischte 3,720,590 gegen 3,384,168

statistischen Mittheilungen ist eine

Den norddeutschen bezw. der deutschen Reichs⸗Telegraphie 1849 in 4 Blättern, beigegeben. wickelung des Telegramm⸗Verkehrs dargestellt.

und Blatt 4

die Zahl der Beamten, chl soren betrug hier 586. Von diesen wurden Stück Telegramme bearbeitet und zwar; lündische: 1,121,544; b. auslä ländische und ausländische: 1,329,907; zur Kontrole mitgelesene: 183,820 Stück. Erhobene ein zusammen: 2,072,107 und zwar: für

1,078,473 ℳ, für ausländische Telegramme: a Rei

p. deutsche: 178,422 ℳ, ec. ausländische Telegramme: 545,954 8

. Land⸗ und Forstwirthschaft.

welchen der eeiggi. S verein für die Provinz Westfalen über die Ernte⸗Aussichten pro 76 erstattet hat, ist die Schätzung der muthmaßlichen Ernte in der

Nach dem Berichte,

Provinz Westfalen folgende:

Die Mittelernte gleich 100 gerechnet versprechen: Roggen:

möINE

Weizen: an Körnern 79, Stroh 75.

———

Die Zahl der Telegraphen⸗Aemter stellte sich Staats⸗Telegraphen⸗Aemter 1945 gegen 1690 im 1874, d- h. 255 oder 15,0 mehr. 2) Eisenbabn⸗Telegraphen⸗Stationen (zur Annahme von Privattelegrammen ermächtigt) bestanden 2393 gegen 2226 des Vorjahres. Im Jahre 1849 gab es in Preußen nur 25 Telegrap ämter. An Apparatenwarcnam Schlusse des Jahres 1875 im Betriebe: 2) System Hughes: 102, 3) 5 ammen 4477; gegen 3809, 94, 3 und 3906 i. J. 1874.

An Telegrammen wurden i. J. 1875 aufgegeben: 8 gegen

92,171 i. J. 1874, 2) gebührenfreie (einschl. oer Diensttelegramme 889215 gegen 314,02˙ zusammen 7,478,308 gegen 7,306,193, d. h. b. ausländische und zwar 1) auf⸗ 1,502,503 gegen 1,488,025, 2) E1 07,852 gegen 294,139; zusammen 3,543,550 gegen 3,467,922 i. J. 1874; aufgegebenen ausländischen Dienst⸗Depeschen ist Summe aller De⸗ J. 1875 11,044,426 gegen 10,795,158 i. J. 1874. aus dem inländischen Verkehr:

dem ausländischen Verkehr: 5,003,957 gegen

70,829,894 gegen 10,902,350 des 72,456 oder 0,66 % *⁸ Postanweisungen Stück gegen 34,511 i. 27,04 %., der 8,89,98' 1“

sthi 3,060,039 oder in Prozenten 21 me Im Lges, snager FS ganze der preußischen Tele⸗

Auf Blatt 1 derselben ist die Ent⸗ Blatt 2 58 58 Darste innahmen, Blatt 3 eine Darstellung der Ausgaben 1“ die Entwickelung der Betriebsmittel Speziell für Berlin ergeben sich für das Jahr 1875 folgende Daten: ausschließlich der Boten und Leitungsrevi⸗ d im Ganzen 5,458,277

aufgegebene a. in⸗ b. ausländische 258,117; ang ekommene in⸗ aufgenommene:

285,050; wei egraphirte 1,279,839; übertragene und 1,285,050; weiter telegrap E

Erste B

und Königlich Preußis

Berlin, Freitag, den 18. August

““

eilage

Stroh 72. Gerste: Stroh 84. Erbsen: 85, Stroh 85

Körner 89,

und Kohlgewächse: 93. Schnitten zusammen: 77.

Lupinen: 88. . Für den Reagterungsbezirk

Klee in

d. h. Im

der Leitungen liche Ernte, evenfalls

Jahre Bei Weizen: Stroh 100,. Hülsenfrüchte: Raps: 75. Wurzelwerk u. s. w.): 100. Flachs: 105. sammen: 90. pinen: 100.

5 Telegraphen⸗ andere Sy⸗ Die Zahl der 1874 und 262

Streh 82. Roggen: Korn 71, Stroh 101. Korn 88 Stroh 88. 8 Kartoffeln: 97. Rüben: 89. Weiden: 94. Flachs: 100.

In den

angekommene

wustungen an.

Die

mehr 15,040 Berlin, 18. August. und Kapitalsmarktes im folgte Erhöhung der Veranlassung gegeben, die J und Kapitalsmarktes während Tage

Die Einnahme

Die Zahl

dafür

desn Mor Lage des Geldmarktes erhellten,

rekapituliren, daß der

1875 und zwar am offenen Markt⸗

b. Ordent⸗

London am 3. Jult 128,35, am 8.

sel = 125,35 Fl.

Gold in Wien 10,16 Fl,

übersichtliche lichen Relationen folge dermaßen:

seit dem Jahre 8 auf London 125,25 Fl. für 20,485 bezahlte in Berlin kosteten; Napoleons in Wien 9.90 Fl.

mit 9,84 auf den 30.; inzwischen

zusammen.

war gerade in den in London gewichen. Um inländische: chs.: 269,258 ℳ,

wieder gewonnen.

des Silbers nicht aufgehört

zahlbar sind, 1 sehr energisch zum Ausdruck. In

Körner 77,

Körner 84, Stroh 87.

Buchweizen: Körner 78, Stroh 81. K rtoffeln: Raps oder Ruben: Körner 85, S Flachs 85.

Vorsitzenden des londwirthschaftlichen Central⸗Vereins 100 gleich einer Mittelernte gesetzt: Körner 100, Stroh 100.

Stroh 70. Gerste: Körner 100, Stroh 100. Körner 190. 3 (Runkel⸗ und Kohlrüben, Möhren Wiesenhen in allen Schnitten zu⸗ Klee in allen Schnitten zusammen:

Nach dem Berichte des Sekretariats des Schleswig⸗Holstein’schen landwirthscha tlichen General⸗Vereins dür F die C n der Pro vinz Schleswig⸗Hoistein betragen: Bei Weizen: im Korn 92,

Stroh 97. Hafer: Korn 94, Streoh 94. Bobnen: Korn 107, Sireh 101. Raps und Rübsen: 108. Wresenheu: 94. Kleeheu: 93. Obst: Steinobst 25, Kernobst 50. portugiesischen Weinbergen bei Oporto richtet, der „Köin. Ztg.“ zufolge,

Gewerbe und Handel. (Die Entwicklung des Geld⸗

Diskontrate der Besprechung der Lage

auszudehner. Es waren dahber schon in dem vorigen Bericht die Motive für die Diskonterhöhung, soweit sie aus der allgemeinen dargelegt. Privatdiskont je Rate der Reichsbank 3 ½ % betrug 1 988 bis auf 2 % wich, die Reichsbank ihre Rate auf 4 % ecrhöhte. An eben riesem Tage (11. Juli) notirten Wechsel auf Wien 160,00, während 8 am 10. 154,0 lautete; ferner netirte der Wiener Platz Wechsel auf

also am 3. Juli (Abgesehen von Courtagen zꝛc.) in Wien 10 £ Wech⸗ oder 1 £ = 12,835 Fl., zerlir 2 Wechsel zu 20,4 begeben werden konnte und 100 Fl. Wechsel auf Wien 160,20 galten; gleichzeitig notirten Napoleons d. h. 20 Frs. während am 2 3 n Notiz 16,15 lautete. Für den 12. Juli stellten sich die bezüs⸗

don (10 £) 128,0 Fl., Berlin 1 f) 20,1 ℳ, während 100 Fl. Wechsel auf Wien 159,0 galten; Ultimo Juli b

ür 10 £ während und 100 Fl. 2,30 om letzten Tage des Monats notirten übrigens Die höchste Wien während des Juli fällt auf den

veiter im Preise bis 9,67 Fl. gesunken. D eblichen hängen aufs Innigste mit dem Marktpreise des Silbers in In dem Bericht des vorigen Monats war auf die uner⸗ hörte Preisermäßigung des Silbers hingewiesen worden; sprungweise ersten Tagen des Juli der Cours für Silber die Mitte des Monats . Befestigung des Marktes ein und während der niedrigste Stand 46 Pence per Unz⸗e Standard⸗Silber (am 10.), der höchste 51 ½ Pence (am 28.) gewesen war, wurde Silber in London mit 50 Pence am Ultimo Jali notirt und hatte damit den Standpunkt des 1. Juli Auch im laufenden Monat hat die Preissteigerung und der zuletzt gemeldete Cours von 54 Pence (am 15. August) geht schon über die Mitte zwischen dem niedrigsten Course, der in der B isseperiode überhaupt erreicht wurde, und dem bis dahin für normal geltenden Preise des Silbers hinaus. Auf dem Markt derjenigen Anlagewerthe, deren Coupons in Silber kamen die Preisfluktuationen

Hafer: Körner 86 Siroh 90. Bohnen: Körner Oesterreichische Si Sroh 77. Andere Rüben Wiesenheu in allen allen Schnitten zusammen: 75.

Cassel ergiebt der Bericht des als muthmaß

Roggen: Körner 70, Hafer: Körner 104, Kartoffeln: 100.

Sowohl auf markte herrschte a Status der Deut

Notenu

100. Lu⸗

die Ernte in der Pro⸗ „kurzen

Strob 68. Gerste: Korn 97, Erbsen: Korn 102, Buchweizen: Lupinen. 120.

über.

Wechselbestand

2 mlauf die Phylloxera große Ver⸗ dotenumla

nahme. Diesen

Die am 11. Juli er⸗ Preußischen Bank hatte des Geld⸗

des Juni bis zu diesem

Juli.)

Es sei hier gestattet, zu in Berlin am 1. Juli 3 ½¾ %, und daß, während der Diskont

die Notiz am 1. Juli 161,% und 1 ⅔8 % (am 8.),

134,50, am 11. 129,50. Es kosteten e stellung:

während in Berlin 1 £

vämlichen Tage die Berliner Notenumlau

es notirte Wien: Wechsel auf Lon⸗ Privatdepositen endlich notirte Wien Wechsel Berlin 1 £ mit auf Wien 162,350

Metallvorrath bELT111“”“

Notenreserve Notiz für Napoleons in Metallreserve 10. mit 10,58 ½, die niedrigste 8 sind dieselben im laufenden Monat Diese erheblichen Differenzen in London

Wechsel

trat dann eine Rest

Notenumlaufs, folgte; dagegen

brechung erfuhr

Berlin notirte am (

chen St

Oesterreichische Papierrent⸗ 5 Die glei bzeitigen Silber⸗Notirungen 46 und 50 Pence pr. Standard⸗Unze.

Gesammter Kassenbestand Wechselbestand . Lombardforderungen

Kurze Verbindlichkeiten . Es hatten demnach au gen des aus der nicht unweseatlichen Zunahme des Wechselbestandes und der Verbindlichkeiten’“ 8 Kreditanforderungen fortgedauert; gleichfalls nicht unbedeutende Abnahme der Lombardforderungen. gegen⸗ Die weitere Eatwicklung des Status der Reichsbank zeigt fol⸗ gende vergleichende Zusammenstellung.

Gesammter Kassenbestand.. Lombardforderungen . . . .

Kurze Verbindlichkeiten, . Seit der Diskonto⸗Erxhöhung der Reichsbank hat sich demnach der Bestand an Wechseln dauernd auch in der Ultimo⸗Woche er⸗ heblich vermindert;

wesentlich geringer und während der Kassenbef wenig abgenommen hat, h ei 5 8g „täzlich fälligen Verbindlichkeiten“. Entwickelung des Geldes am offenen Markte. Erhöhung der ? hatte nur für wenige Tage eine geringfügige Steigerung des Privat⸗ diskonts zur Folge; G offenen 12 wieder im Weichen ist, und ult. Juli 2 ⅜6q/% betrug. Für die Lage des internationalen Geldmarktes ist an erster Stelle die Abundanz am Londoner Platz maßgebend. Rate sich während des ganzen Monats auf 2 /% erhielt, Londoner Privatdiskont zu Anfang des Monats 1 ½

Staatsdepositen.

Regierungssicherheiten. Privatsicherheiten

Notenreserve. Metallreserve ... Hiernach ergiebt sich bis zum 26. eine geringe Abnahme des

New⸗York, 8 2 des Silbers theilweise „Holland“ von der National⸗Danpfschiffs⸗Compagnie C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

8 8

ats⸗-Anzeiger.

10. Juli. 31. Juli. 53,30 55,40 50,10 53,30

in London lauten 50 resp.

1. Juli. 54,30

[berrente

dem deutschen, wie auf dem internationalen Geld⸗ uch während des Juli große Abundanz. Der letzte schen Reichsbank vor der Diskonterhöhnng zeigte

gegen den Ausweis pr. ult. Juni folgende wesentliche Veränderungen: Es betrugen (in Tausenden Mark)

7. Juli. 596,184 473,175 51,294 777,677 765,507 168,537 177,339

ch in den ersten Tagen des Juli

30 Juni. 606,070 456,675 58,007

mlauf. . 8

wie

die Bank gestellten

erhellt die an 8 stand allerdings eine

denselben

Es betrugen am

15. Juti. 22. Juli. ult Jali.

588,339 590,407 591,401

446,966 440,165 434,145 46,955 45,119 47,978

733,213 692,524 690,694 169,880 205,427 207 115

7. Juli. 596,184 .473,175

51,294 765,507 177,339

zugleich zeigen die Lombard orderungen eine 2

gegenüber erscheint der Notenumlauf gleichfalls sehr tand verhältnißmäßis ergiebt sich eine ungewöhnlich große Zu⸗ Es eatspricht Reichsbank⸗Status die große Füüssigkei des 1G Die Erhöhung der Rate der Reichsbank

während schon seit Mitte Juli die Rate am

Während die offizielle betrug der %, stieg dann bis eit dem 20. Juli aber hält sich die Rate unverändert

auf 1 %. In wie weit diese Situation auch in den Ausweisen der Englischen Bank zum Ausdruck kommt, zeigt

folgende Zusammen⸗

Bank von England. 5. Fult. 12. Juli. 2 2

28,272,045 4,810,839 27,635,123 15,399,705 17,493,334 30,976,481 3,298,866 16,770,635 933,801 2. August.

£

. 28,408,850 8,766,333 22,708,423 15,399,705

. 17,400,313

ö“

3,250,771

15,962,235

819,607 26. Juli.

£

15,335 17,217,416 32,293,976 3,322,292 18,026,575 9,081,126

Notenumlauf . 28,31⸗ 28,931,980 Staatsdepositen ... Privatdepositen

Regi⸗ Privatsicherheiten... Metallvorrath ... .

5,303,493 28,688,877 15,702,325 16,896,303 33,553,181

3,353,239 18,793,390

827,811

15,405,977 17,011,493 33,037,926 . 3,335,448 18,822,210

910,076

rungssicherheiten

der in der Ultimowoche eine wesentliche Vermehrung zeigt der Metallvorrath ein kontinuirliches Anwachsen,

das für die Notenreserve nur in der Ultimowoche eine mäßige Unter⸗

Verkehrs⸗Anstalten.

17. August. (W T. B.) Der Dampfer

des Zeutschen Reichs-Anzrigers und Königlich Preuhischen Staats-Anzeigers: 8 Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straßte Nr. 32.

Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das

fZaserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preas. Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, orladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

1 *

SpeEbriefe und EEEE Eduard Ehrhard, geboren am 16. ai 1839 in Christes bei Schleusingen, welcher im Jahre 1875 als Schachtmeister bei der Muldenthaleisenbahn hier, und zuletzt als Wirthschaftsbeamter in Rosko bei Filehne anzestellt war, r. ʒ seinen dermaligen Aufenthaltsort ungesäumt hier an⸗ zuzeigen; alle Behörden aber, in deren Bezirke er sich aufhalten sollte, werden ersucht, Ehrhard von

dieser Aufforderunz in Kenntniß setzen und Nachricht

davon hierher gelangen zu lassen. Königlich Sächsisches Gerichtsamt Rochlitz, am

15. August 1876. 84 Wilisch.

Aufgebote, Vor⸗

Subhastationen, dergl.

ladungen u.

688321 Aufgebot. 8 Die Verlierer von im letzten Winter in hiesiger Gegend angeschwemmten 3 Sparrenhölzern, ge⸗ zeichnet: Kraft (2) und K. E. (1), 2 Eisenbahn⸗

schwellen und eine unkenntlich), 1 Rundholz B. R.) und 1 Kantholz (§, ein zweiter Buchstabe o..n.nh nch haben sich bei Verlust ihres Anrechts

spätestens in dem b September er., Vormittags 11 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer 2 anstehenden Termin zu melden. Das Stück Kant⸗

1“

wird hierdurch veranlaßt,

[6894]

können,

en 2 ———=

holz befindet sich bei dem Landwirth A. Voß an der

Thue hier, die übrigen Hölzer lagern in Budden⸗ brock. Greifenhagen, den 12. August 1876.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Nerkäanfe,⸗ Verpachrungen⸗ Submissionen 12

Bekanntmachung. Das unterzeichnete Polizei⸗Präsidium beabsichtigt eine Partie alter ausrangirter Bekleidungsstücke, Stiefeln, Tressen ꝛc. der hiesigen Schutzmannschaft, sowie des Nachtwachtpersonals, welche auf der Montirungskammer der hiesigen Schutzmennschaft von 10 bis 12 Uhr Vormittags besichtigt werden an den Meistbietenden zu verkaufen. Die Bedingungen, unter welchen der Verkauf stattfinden soll, liegen in der diesseitigen Kalkulatur, Zimmer Nr. 17, während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr zur Einsicht aus. u“ Die gemäß der Bedingungen einzureichenden schriftlichen Preis Offerten sird bis zum 28. August Vormittags 9 Uhr, versiegelt mit der Auf⸗ chrift: schnees.Pfferte für ausrangirte Bekleidungs⸗ ꝛc. Stücke der Schutzmannschaft“ im Präsidial⸗Bureau, Zimmer Nr. 27, abzugeben.

Fer Eröffnung der eingegangenen Offerten ist ein ermin auf 3 Montag, den 28. August er., Vormittags 10 Uhr

Oeffentliche

Anzeiger. r Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsean- 9. Familien-Nachrichten. beilage.

in dem erstgedachten Geschäftszimmer Nr. 17 fest⸗ gesetzt, zu welchem die Offerenten hierdurch einge⸗

laden werden. [6850]

Berlin, den 14. August 1876. Königliches Polizei Präsidium. I. Abtheilung. Freiherr von Hertzberg.

Bekanntmachung.

Königliche Ostbahn.

Die im Bereiche der Königlichen Eisenbahn⸗Kom⸗ misston Königsberg angesammelten alten Mate⸗ rialien und Metall⸗Abgänge sollen im Wege der öffentlichen Submission nach Gewicht verkauft werden.

Die hierauf bezüglichen Bedingungen nebst spe⸗ zieller Nachweisung sämmtlicher zum Verkauf ge⸗ stellten alten Materialien nach Eigenschaft und Quantitaͤt werden jedem Kauflustigen auf porto⸗ freien Antrag an unsern Bureau⸗Vorsteher Kolleng hierselbst, Schleusenstraße Nr. 1/3, unentgeltlich, aber portopflichtig, ubersandt werden. Auch sind dieselben in den Stat' ons⸗Bureaus der Köͤniglichen Ostbahn zu Berlin, Bromberg, Dirschau, Danzig⸗lege⸗Thor, Insterburg und Memel, sowie auf der Börse zu Berlin, Stettin, Breslau, Danzig und Memel zur

Einsi

Plerr

nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ ureau der deutschen Zei 5 Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen tionen des nvalidendank“, Rudolf Mosse, 12. enste in Vogler, G. L. Daube & Co., E lotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen gröszeren Annoncen⸗Bureaus.

2

Der Submissionstermin hierzu ist auf Montag, den 4. September 1876, Veormittags 11 Uhr, in unserem Bureau, Schleusenstraße Nr. 1/3 hier⸗ selbst, angssenr

Die nach Maßgabe der Submisstonsbedingungen auszufertigenden Offerten sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift:

„Offerte auf Ankauf von alten Materialien bis zu diesem Termine an uns einzusenden.

Die Eröffnung der Offerten erfolgt zur bezeich⸗ neten Terminsstunde in Gegenwart der etwa er⸗ schienenen Submittenten

Königsberg, den 3. August 1876. [6745]

Königliche Eisenbahn⸗Kommission.

v“

[6904] Bekanntmachung. Zur, Verdingung der für die Lazareth Verwaltung nothwendigen 523 eisernen Bettgestelle nebft Drabtmatratzen ist ein Submissions⸗Termin auf den 28. August c., Vormittags 10 Uhr,

in dem Geschäftszimmer des Garnison⸗Lazareths zu Stettin angesetzt, wozu zuverlässige Fabrikanten ein⸗ geladen werden. 1 1

Die Bedingungen, sowie die Soh und Zeichnung zu den Bettgestellen und Matratzen können in dem Bureau des Garnison⸗Lazareths eingesehen werden. Die Offerten sind vor dem Termin mit der Bezeichnung: