Serb en stehen bekanntlich bei Alexinatz und bei Banja in vor⸗ theilhaften Stellungen konzentrirt, und man hoffte, daß es ihnen gelingen werde, die türkischen Angriffe auf ihre Verschanzungen zurückzuweisen. Als man den Vormarsch des Armee Corps Achmed Ejub Paschas von Knjazewatz gegen Topla erfuhr, glaubte man allgemein, dieses Corps werde die Defiléen, welche die Straße nach Banja sperren, um jeden Preis zu forciren suchen. Ein aus Rsavei datirtes Telegramm der „N. Fr. Pr.“ meldet aber, daß die Verhältnisse auf dem Kriegsschauplatze völlig verändert sind, und zwar durch einen Flankenmarsch, den das Corps Achmed Ejub Paschas in zwei Tagen ausführte. Dieses Corps hat sich von Topla südwärts gewendet und die von den Serben besetzten Defil'en umgangen. Das Gros der Türken ist wahr⸗ scheinlich über Dervent, Nisevac und Goimanovac mar⸗ schirt; kleinere Trupps sind vielleicht über die Gebirge direkt auf Rsavci losgegangen. Die dort aufgestellten Truppentheile sind nach kurzem Gefechte in die Ozren⸗Planina zurückgewichen. Rsavei liegt etwa fünfzehn Kilometer östlich von Alexinatz und ungefähr ebenso weit südlich von Banja. Indem das Armee⸗Corps Achmed Ejub Paschas Rsavci besetzte, bedroht es gleichzeitig die Aufstellung bei Banja in der rechten Flanke und jene bei Alexinatz im Rücken. Heute hat wahrscheinlich schon ein größeres Treffen stattgefunden, und sein Ausgang kann, da den Serben durch die Umgehung fast alle Vortheile ihrer ver⸗ schanzten Stellungen geraubt sind, kaum zweifelhaft sein.
Bei Coprivnica scheinen die Serben ebenfalls eine Um⸗ gehung oder wenigstens einen Angriff in die rechte Flanke Os⸗ man Paschas versucht zu haben, waren aber bei diesem Unter⸗ nehmen nicht glücklich. Sie leisteten der türkischen Brigade, die ihnen entgegengesendet wurde, zwar langen Widerstand, wichen aber schließlich in Unordnung auf Negotin zurück.
— Der „Polit. Corr.“ wird aus Belgrad vom 16. August geschrieben:
„Die Bewegung der türkischen Armee nach dem Mo⸗ rawathale hat bereits begonnen. Die Ursache des fast zwölf⸗ tägigen faktischen Waffenstillstandes, welchen Abdul Kerim Pascha den Serben gewährte, lag einzig und allein in seinen Anstrengungen, die bisherigen Verluste der türkischen Armee auszugleichen. In Wirklichkeit hat Abdul Kerim bedeutende Verstärkungenan sich gezogen. Achmed Ejub Pascha allein ver⸗ fügt jetzt über 58,000 Mann Infanterie, 17 Eskadronen Kaval⸗ lerie und 112 Geschütze. Osman Pascha rückt mit 20,000 Mann vor. Ali Saib Pascha kommandirt 12,000 Mann Infanterie, 6 Eska⸗ dronen Kavallerie und 4 Batterien. In den detachirten Forts und dem befestigten Lager von Nisch zählt man 15,000 Mann Truppen aller Waffengattungen. Die türkische Operations⸗Armee gegen Serbien zählt in diesem Augenblicke mindestens 100,000 Kombattanten. Mit dieser Macht scheinen die türkischen Gene⸗ rale nun entschieden vorwärts dringen zu wollen. Die neuesten Meldungen lauten auch, daß die Vorhut Ejub Pascha's bereits den Kampf mit Horvatovich, welcher die ersten Defiléen bei Topla besetzt hält, eröffnet hat. Da Tschernajeff sich in der
sechsprozentige Zinsen abzuschließen. Die Details dieses Anleihe⸗ geschäftes wären so weit geregelt, daß die Ausgabe der 250,000 Obligationen zu 15 Rubel noch vor dem 10. September erfolgen könnte. Indessen ist die Angelegenheit in so lange nicht als perfekt zu betrachten, als die russische Regierung ihre Einwilli⸗ gung zu diesem Geschäfte nicht gegeben hat.
Ueber den Ausgang des Kampfes, welcher am 16. d. an der Drina stattfand, ist man ganz im Unklaren. Während Privatnachrichten den Rückzug Alimpies auf das diesseitige Drina⸗Ufer melden, behauptet die Regierung, es seien blos be⸗ deutungslose Scharmützel vorgefallen, die an der militärischen Situation in jener Gegend nichts geändert haben. Indessen scheint sich doch das Eine zu bestätigen, daß Alimpics schon längst die Cernirung von Bjelina aufgegeben hat und sich mit dem Gros seiner Kräfte in Serbien befindet. Es ist die Rede davon, sowohl die Ibar⸗ wie die Drina⸗Armee als selbst⸗ ständige Abtheilungen aufzulassen und dieselben ebenfalls dem General Tschernajeff zu unterstellen, was bis jetzt nicht der Fall war. Der ursprüngliche Zweck dieser Armeen, die Offensive in Bosnien und Alt⸗Serbien zu ergreifen, ist ohnedies bereits auf⸗ gegeben worden.“
Rußland und Polen. St. Petersburg, 20. Augst. (W. T. B.) (Auf indirektem Wege.) Se. Majestät der Kaiser Alexander wird sich Ende des Monats nach Warschau be⸗ geben. — Die Organisation der Hülfs⸗Comités für Serbien zur Unterstützung der Verwundeten, der Flüchtlinge und der von Haus und Hof Vertriebenen gewinnt jetzt auch imn den Provinzen Rußlands die weiteste Ausdehnung. Bisher hatten vorzugsweise St. Petersburg und Moskau die Beisteuern getragen. Jetzt gehen aus den andern Landestheilen zahlreiche Unterstützungen ein mit Zuschriften, die die Stimmung als eine wegen der gegen die Christen verübten Grausamkeiten s ehr erregte schildern. In Betreff der Verletzung des rothen Kreuzes durch die Türken wird hier erwartet, daß die in Konstantinopel anwesenden Vertreter der Mächte eine be⸗ stimmte Aufklärung Seitens der Pforte, wie weit ihre Unter⸗ schrift unter der Genfer Konvention Geltung habe oder nicht, herbeiführen werden.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 17. August. Wie erst jetzt bekannt wird, waren der König und der Kron⸗ prinz in voriger Woche in ernster Gefahr. Auf der Rückkehr von einem Besuche bei dem Grossisten Bäckström auf dessen Landstelle bei dem Schlosse Ulriksdal, ging nämlich eins der Pferde durch, und sahen der König und der Kronprinz sich ge⸗ nöthigt, aus dem Wagen zu springen, was Beiden auch ohne weiteren Unfall glücklich gelang. Wenige Sekunden darauf stürzte das Pferd und der Wagen schlug um; auch der Kutscher kam unbeschädigt davon.
— 22. August. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser von Brasilien ist gestern hier eingetroffen.
Dänemark. Kopenhagen, 21. August. Die König⸗
nächsten Nähe, in Deligrad, befindet, so wird er ausgiebige und rasche Hülfe senden können. Tschernajeff, Leschanin und Czolak Antics verfügen über nicht weniger als 85,000 Mann mit 179 und befinden sich uͤberdies in vortrefflichen Posi⸗
n.
Die Regierung hat von dem permanenten Skupschtina⸗Aus⸗ schusse die Bewilligung zur Kontrahirung einer G von 25 Millonen Dinars nachgesucht. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Ausschuß dem Verlangen entsprechen werde. Mit zwei Millionen Dukaten glaubt man den Krieg eventuell noch sechs Monate fortführen zu können. Die Repierung hat eine neue Kriegssteuer, der die Wohlhabenden unterworfen werden (die Steuerzahler von der achten bis zur zwanzigsten Klasse) aus⸗ geschrieben.
Man zählt bei der serbischen Armee viele Kranke, die zwar meistens genesen, die aber dennoch ärztliche Hülfe in großem Umfange erfordern. Es sollen bei 5000 Mann an Dysenterie, Typhus und anderen akuten Krankheiten erkrankt sein. Von den Verwundeten kommen im Durchschnitt nur 60 Pro⸗ zent auf.“
— Ein zweiter Bericht, den die „Polit. Corr.“ aus Bel⸗ grad vom 17. August erhält, giebt u. A. Aufschlüsse über die Verhältnisse der serbischen Truppen und lautet, wie folgt:
„General Tschernajeff meldet hierher, daß er nunmehr die meisten Bataillone dem Kommando geschulter Offiziere an⸗ vertraut habe. „Moskauer Kapitalisten zeigen sich nicht ab⸗ geneigt, mit dem in Petersburg weilenden serbischen Senator Protits eine Anleihe im Betrage von 12,000,000 Francs gegen
liche Familie wird auf der Rückreise von St. Petersburg zwei Tage auf Bornholm verweilen und die interessantesten Punkte der Insel besuchen. Der Minister des Innern begiebt sich in dieser Veranlassung dorthin. — Eine Uebungsescadre, bestehend aus der Panzerbatterie „Rolf Krake“, dem Schrauben⸗ schooner „Absalon“ und den Dampfkanonenbooten ,Falster“, „Möen“, „Oeresund“, „Store Belt“, „Lille Belt“ und „Wille⸗ moes“, wird zu einer längeren Expedition in den dänischen Ge⸗ wässern am 24. d. M. in See gehen. Zum Chef der Escadre ist Commandeur Schultz ernannt worden. — General Ryes Monument in Fridericia wurde gestern Mittag enthüllt.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Athen, 9. August. Dr. Schliemann hat in Tiryns eine 7n beangetieh, 29 eee nn,5 Gräben bis auf den Urboden egraben und ist jetzt in Mykenä beschäftigt, wo er sei 1 nächsten Monate hindurch fortsetzen wirb. LE1
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Lüdinghausen, 20. August. Hier fand dieser Tage die Ab⸗ gangsprüfung an der Landwirthschaftsschule statt. Wie im vorigen Jahre, so haben auch jetzt sämmtliche Abiturienten die Prüfung gut bestanden und ist denselben das Reifezeugniß und damit die Be⸗ rechtigung zum einjährigen freiwilligen Militärdienste ertheilt worden Die Prüfungskommission bestand aus dem Königlichen Kommissarius Regierungs⸗Rath Dr. van Endert aus Münster, dem Landrathe Grafen von Wedel und aus den ordentlichen Lehrern der Schule.
Gewerbe und Handel. In der Generalversammlung der „Union“, Fabrik che⸗
das Seeh 1875 und 1876 vor. ildung einer Extrareserve von 46,815 ℳ für die Forde d . sellschaft an die Vereinsbank Quistorp & Co. in 2herdefnag so 827 einer dergleichen von 5000 ℳ für zweifelhafte Forderungen, die Zahlung einer Dividende von 2 % ermöglicht, wurde genehmigt und einstim⸗ mig Decharge ertheilt. Der Antrag auf Verlegung des Schlusses des Besc Fesitees 85 vige wurde angenommen. Als eschäftsjahr soll die Zeit v 8 i i 1m tember 1877 gerechnet werden. “
Wien, 21. August. (W. T. B.) Der internation treide⸗ und Saatenmarkt wurde heute vom Senkensche, Deher im Namen des Handels⸗Ministeriums mit einer Ansprache eröffnet in welcher derselbe die Theilnehmer willkommen hieß und der Uater⸗ stützung der Staatsverwaltung versicherte. Nach Konstituirung des Bureaus, wobei Naschauer (Wien) zum Präsidenten, Wyngaert (Berlin) und Sting (Stuttgart) zu Vize⸗Präsidenten gewählt wur⸗ den, erstattete der Referent Leinkauf den von ihm verfaßten Bericht über das Ergebniß der diesjährigen Ernte. Hiernach wird im Vergleich mit einer Durchschnittsernte bei der Weizenernte in Ungarn der Ausfall auf 800,000 Hektoliter, bei der Weizenernte in Cislei⸗ thanien der Ueberschuß auf 500,000 Hektoliter angeschlagen. Für Roggen wird der Ausfall in Ungarn auf 1,600,000, für Cisleithanien auf 300,000 Hektoliter beziffert. Die Gerstenernte ergiebt für Ungarn einen Ueberschuß von 1,300,000, für Cisleithanien einen Ueberschuß von 1 Million Hektvliter, die Haferernte für Ungarn einen Ueber⸗ schuß von 2¾¼, für Cisleithanien einen Ueberschuß von 2 ½¼ Millionen Hektoliter. Die Exportfähigkeit der öster⸗ reichisch ungarischen „Monarchie wird unter Zugrundelegung dieser Daten für Weizen auf 4, für Gerste auf 5, für Hafer auf 7 bis 8 Millionen Hektoliter geschätzt, während die Exportfähigkeit der Monarchie in Bezug auf Roggen auf das äußerste Maß beschränkt erscheint. Was die Qualität der einzelnen Fruchtarten betrifft, so sei dieselbe bei Weizen und Gerste sehr verschieden, bei Roggen gut bei Hafer vorzüglich. Vize⸗Präsident Wyngaert gab darauf ein Resumé über das Ergebniß der Ernte in anderen Staaten. Hiernach erleiden im Vergleich mit einer Durchschnittsernte einen mäßigen Ausfall bei der Weizenernte England, Frankreich, Deutschland (mit Ausnahme von Bayern und Sachsen), Rumänien, die Schweiz, Schweden, Norwegen Dänemark und Nord⸗Italien. Eine volle Weizenernte und darüͤber haben Bayern, Sachsen, Oesterreich und Rußland. In Roggen haben nur Rußland und Frankreich eine volle Durchschnittsernte, alle anderen Länder bleiben hinter einer solchen zurück. In Gerste haben nur Preußen, Süd⸗Bayern, England und Schweden eine schwächere Ernte alle übrigen Länder erzielten theils mittlere, theils gute Ergebnisse. 88 Hafts Heleihen Bamshh ö Norwegen, Dänemark und
heil Preußens Ausfälle, alle übrigen Länder ha 8 - sehr Ehte Fhegesn sepanbveisen 1 “
ejin offizieller Preisbericht für den internationalen Getreide⸗ Saatenmarkt ist heute nicht ausgegeben worden, “ eigentlicher Geschäftstag ist. Das Geschäft am Vormittag war schleppend, Nachmittags aber fand durch das gegenseitige Entgegen⸗ kommen der Käufer und Verkäufer bedeutender Umsatz in allen Ge⸗ treidesorten zu den am Sonnabend gezahlten Preisen statt.
— Ueber die in Portugal ausgebrochene Ha isi sind über London Nachrich en Aütetren. 8 2.. 92n dgterk eisis zufolge Mangel an Baargeld als Hauptursache der Kalamität in⸗. geben und die Hoffnung ausdrücken, daß mit dem Eintreffen der aus London telegraphisch beorderten Goldsendungen die Krisis auch schon beseitigt sein dürfte Lascischen bereits telegraphisch gemeldet) Durch die gemeldete zahlungssuspension der Bank von Por⸗ tugal sollen mehrere Lissaboner Bankhäuser ersten und zweiten Ranges zur Einstellung ihrer Zahlungen gedrängt worden sein Ebenso haben die Handelsbank in Oporto und die Bank von Viana de Castello ihre Zahlungen eingestellt. Vergangenen Sonnabend ist Hetätac die eines zweimonatlichen
riums für alle Wechselverbindlichkeiten i Um⸗- fange des Königreichs verfügt worden. “
Verkehrs⸗Anstalten. 1 8
Plymouth, 21. August. (W. T. B.) Der Hamb ostdampfer „Suevia“* ist mit 209,000 2 Fee Nal Per hier eing troffen. 1 Doll. an Kontanten aus
New⸗York, 21. August. (W. T. B.) D. „England“ der National⸗ Bamdf cittse dheeüir (C. Messingsche Linie) ist heute hier eingetroffen. 8
Die Bilanz, welche nach
dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Konstantinopel, Montag, 21. August. e ielle Beicht des Cerdar Etrem über den deen bei i. aen⸗ 20. d. lautet: Gestern griffen wir die Serben auf den Bergen, welche ungefähr eine Stunde von Alexinatz entfernt sind, heftig an. Der Feind hatte dort alle seine Kräfte konzentrirt. Das Ergebniß des Kampfes war eine vollständige Niederlage der Serben. Die Kaiserlichen Truppen nahmen die Verschanzungen der Serben mit Sturm und setzten sich in ihren Positionen, welche sehr stark
mischer Produkte zu Stettin, lag der Bericht der Direktion
sind, fest.
Berlin, den 22. August 1876.
Wiesbaden, 21. August. (W. T. B.) Der elfte deut Journalistentag hat gestern in seiner ersten ö lung einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher er sich gegen die Aenderung der Orthographie durch Vorschriften Seitens der Behörden, resp. gegen die obligatorische Einführung von Aende⸗ rungen der Orthographie im Schulunterricht ausspricht, dagegen sich mit einer zeitwerligen Feststellung der aus dem Leben selbst hervorgegan⸗ genen Aenderungen einverstanden erklärt. — In der heutigen Sitzung wurde eine von Dernburg beantragte Resolution angenommen, in welcher sich der Journalistentag grundsätzlich für die straffreie Veröffentlichung wahrheitsgetreuer Sitzungsberichte der Gerichte und anderer amtlicher Korporationen erklärt. Ebenso wurde die von Wenzel beantragte Re⸗ solution auf Wahrung des Rechtes der straffreien Veröffentlichung wahrheitsgetreuer Parlamentsberichte angenommen. Ferner beschloß die Versammlung auf Antrag des Referenten Dr. Stern, die Erwar⸗ tung auszusprechen, daß der Reichstag die Ueberweisung aller von amtswegen verfolgten Preßvergehen an die Schwurgerichte unbedingt festhalten werde. Endlich wurde der weitere Antrag des Referenten, Pr. Stern, den Ausschuß des Journalistentages zu beauftragen Schritte zur Beseitigung des jetzt herrschenden Systems der Be⸗ straafungen wegen Rückflles bei Preßvergehen zu thun, angenommen.
Einem Artikel der „Daily News“ über die englis Premierschaft entnehmen wir Folgendes: Die Premerschaft 385 so wie sie jetzt verstanden wird, als von der Zeit Walpoles datirend angesehen werden. Von der Anstellung Sir Robert Walpoles als „First Lord of the Treasury“ (1721) an bis jetzt sind 155 Jahre verflossen. Hundert und fünf Jahre, so weit man es berechnen kann, ist der Erste Minister ein Mitglied des Unterhauses gewesen, die übrig blei⸗ benden fünfzig Jahre hat ein Peer die Stellung inne gehabt. Ein Unterhausmitglied jedoch in dem sozialen Sinne des Wortes ist selten an der Spitze der englischen Regierung ge⸗ wesen. 5 Herzöge haben die Ehre gehabt, Premier⸗Miräster zu sein nämlich Newcastle, Devonshire, Grafton, Portland und Wellington; 1 Marquis (Rockingham); sieben Grafen (Wilmington, Buter Shel⸗ burne, Liverpool, Grey, Derby und Aberdeen); 3 Viscoöunts (Gode⸗ rich, Melbourne, Palmerston); 1 Baron (Grenville); 6 Peerssöhne (Pelham, S.. Grenville, North, Pitt d. Jüngere, Spencer, Per⸗ cepal, Lord John Russell). Die übrig bleibenden 7 Premiers sind Walpole, Pitt d. Aeltere, Addington, Canning, Peel, Disraeli und
Das Alter der Premiers variirt zwischen dem 24. (Pitt d P Jahre, in welchem Lord Palmerston sein 8e. 5
Walpole war First Lord of the Treasury 21 Jahre na in⸗ ander, Pitt d. J. 17 Jahre, Liverpool 15, North 19 1 ch hein 11 — 12 Jahre. Einige Ministerien außerdem haben weniger als sechs kanghrt. Im Duvrchschnitt dauerte die Funktion eines Premiers
Ueber den neuen Namen des englischen Premier⸗Ministers 8 consfield meldet die „Engl. Corr.“: Seen h hec ’ Range nach eine Marktstadt in Buckinghamfhire und in Wirklichkeit einer der malerischsten Flecken in der Nähe Londons. Nach Strat⸗ ford am Avon und Twickenham, das durch Pope be⸗ rühmt geworden ist, giebt es nirgends in England eine solche Erinnerung, wie sie Beaconsfield ziert. Hier wohnte Edmund Burke während seiner ganzen politischen Laufbahn, hier ist sein Grab. Aber noch ein höherer Genius hat in Beaconsfield sein Gedächtniß hinterlassen. Es war Edmund Walter, der erste lyrische Dichter seiner Zeit, der würdige Vorläufer von Robert Burns und Thomas Moore. Beaconsfield war sein beständiger Lieblings⸗ aufenthalt und ist auch sein letzter Ruheplatz. utlers Court oder Gregories bei Beaconsfield war Edmund Burke's Eigenthum. Nach seinem Tode wurde die Besitzung verkauft und brannte später ab. E“ 5 sghe znh sühtmr e nicht in Westminster
p, er Beaconsfielder Kirche be sei Bruders und seines Sohnes. 14“*“
Aus Rom wird der Weim. Ztg.“ gemeldet, daß am 27 als einhundertjährigem Geburtstage eh emg Frugußt Niebuhrs der Fürst Orsini dort in dem ihm gehörigen Palaste Savelli, den Niebuhr als Gesandter bewohnte, eine darauf bezügliche Gedenktafel errichten lassen wird und daß von ihm zu der Feier ven han den ensen des v g-.be. der deutsche Ge⸗ h er beiwohnen wird, die in Rom anwese e Verehrer Niebuhrs eingeladen werden. ““
Ueber die Baschibozuks bringt das norwegis blad“ einen Artikel von dem O ientali 8 erxweqsche e 8 Orientalisten, Probft P. Blom, dem wir
Sobald die Türken Krieg führen, haben sie sogenannte „Baschi⸗
V Die Peerage hat sonach von 30 Premser⸗Ministern 23 ge⸗
bozuks“, d. i. Kopflose in ihrem Heere. Baschibozuks sind irreguläre
türkische Truppen, die aus heterogenen Elementen bestehen, nämlich
aus tapferen und stolzen Arabern aus der Wuste, aus ha
häufig feigen, aber stets schlauen Kurden aus Kurdistan, dalh eegem teurern aus Syrien und den mesopotanischen Paschaliks, aus arbeits⸗ scheuen Bauern und heruntergekommenen Pferdehändlern aus Kleinasien. Sie und ihre kleinen Pferde ertragen die größ⸗ ten Strapazen. Als leichte Kavalleristen übertreffen sie die Kosaken. Ihre Waffen sind eine Lanze, ein Säbel, mehrere in der Regel alte Pistolen und ein Dolch. Sie führen Lanze und Säbel meisterhaft. Die Lanze ist gewöhnlich 8 bis 10 Fuß lang von Bambus oder leichtem Holz. Sie schwingen dieselbe mit zwet Fingern mit großer Geschwindigkeit um den Kopf, werfen sie in die Höhe und fangen sie wieder in vollem Galopp. Auch nehmen sie dieselbe, ohne abzusteigen, vom Boden auf. Die Lanze wird meistens während einer imitirten Flucht gebraucht. Sie lassen den Feind dann so nahe an sich herankommen, daß sie ihn durch einen taschen und nachdrücklichen Rückstoß durchbohren können Es giebt indessen auch Baschibozuks⸗Infanterie. Wenn in früherer Zeit Aufruhr in Kurdistan oder anderen Provinzen des türkischen Reiches war, wurden die Baschibozouks von dem Gou⸗ verneur zur Wiederherstellung der Ordnung gebraucht. Nach und nach entstanden Häuptlinge unter denselben. Mit diesen schließt nun die türkische Regierung in Kriegszeiten Kontrakt ab, gegen eine bestimmte Summe ihre Horden zu ihrer Disposition zu stellen. Sobald die Häuptlinge, nachdem eine solche Uebereinkunft getroffen ist, ihre Fahnen entfalten, sammeln sich um diese alte und neue Mannschaften Im Krimkriege leisteten die Baschibozuks gute Dienste unter dem ungarischen General Kmety, welcher die türkische reguläre und irregu⸗ läre Kavallerie in Kleinasien kommandirte. Auch damals machten si sich verschiedener Gräuelthaten schuldig. 1. 8
Aus Bayreuth, 19. August, wird 1 eorr 8 geschrieben, daß Se. Königliche Hoheit der eispiis dußtiht mn Lenfe GGe“ zu der II. Serie des Bühnen⸗ spiel. eintreffen wollte. Se. Hoheit Meiningen wurde Nachts erwartet. ö“
Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel).
Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
Druc: W. Elsner.
Mℳ 192.
Die Centennial⸗Weltausstellung in Philadelphia. (Vergl. Nr. 196 d. Bl.)
Die Maschinenhalle.
Dies ist der Glanzpunkt der Ausstellung. Die Maschinenhalle verdunkelt die gesammte übrige Ausstellung ier ist ein einheitliches, bewältigendes Bild geboten des menschlichen reibens und Schaffens. Schon der Maschinenhalle allein ist es zu verdanken, wenn keine der bisherigen Weltausstellungen einen Vergleich aushalten kann mit der dies jährigen in Philadelphig. Amerika hat hiermit etwas Groß⸗ artiges, Unvergleichliches geleistet: Die Halle bietet sowohl für den Fach⸗ mann wie für den Laien ein überaus reiches Feld des Studiums und Interesses. Doch soll damit nicht gesagt sein, daß man durchweg neuen Ideen, noch nicht Dagewesenem, begegnet, im Gegentheil, die⸗ jenigen Maschinen, deren Erfindung nach 1873 datirt, sind einmal in schwacher Zahl vertreten, anderentheils ist ihre Bedeutung von unter⸗ geordneterem Werthe, aber die Verpollkommnung und die praktische Art und Weise, wie die Amerikaner ihre Erfahrungen bei früheren Gelegenheiten ausgenützt und ihre Verbesserungen gemacht haben, erregt hohe Bewunderung. 1“
Die Bedeutendste unter allen zur Ausstellung gelangten Maschinen ist unbedingt die große Corliß⸗Dampfmaschine, welche von Hrn. George
Corliß von Providence (Rhode Island) gebaut wurde und welche die treibende Kraft für alle anderen Maschinen, Getriebe und Gewerke liefert Hr. Corliß sagt selbst, daß das Prinzip, nach welchem die Maschine gebaut ist, kein neues sei. Als er noch ein Anfänger war, habe er schon eine nach seinem Prinzip erbaute Maschine zur Ans⸗ stellung nach dem Maryland⸗Institut in Baltimore geschickt und da⸗ mals habe sie keine Beachtung gefunden. Später jedoch sei ihm, ohne daß er überhaupt etwas ausgestellt, in Paris die große goldene Medaille zuerkannt worden, weil viele der französischen und belgischen Maschinen nach seinem Prinzip konstruirt waren und sich dasselbe an
iesen bewährt habe. 8 ist eine Kombination von
Die Corliß⸗Dampfmaschine . welche ein gemeinsames so daß beide
zwei Maschinen zu je 700 Pferdekraft, eine genannt können. Die
Schwungrad und nur ein Kammrad besitzen,
eigentl ch nur Maschine werden — Maschine ist in der Mitte der ganzen Maschinenhalle placirt, welche a dieser Stelle eine Höhe von 70 Fuß erreicht. Das Kammrad steht mit der Hauptachse der Maschine in direkter Verbindung. Diese Achse läuft quer durch das Gebäude und hat eine Länce von 252 Fuß. An den Enden des chaftes und an zwei da. zwischen liegenden Punkten befinden sich Transmissionen, welche mit Riemscheiben in Verbindung stehen. Es sind im Ganzen 8 solch er Haupt Riemenscheiben da, von denen sieben 8 und die achte 9 Fuß im Durchmesser haben, und durch welche mittels Treibriemen und anderer Riemenscheiben die Wellen von je 655 Fuß Länge in Bewegung ge⸗ setzt werden. Jeder der Treibriemen hat eine Breite von 30 Zoll und eine Länge von 7 Fuß (amerikanisches Maß). Nicht weit von der Macchinenhalle ist das Kesselhaus für die große Maschine ebaut worden. Es besteht aus 20. Corliß⸗Dampfkesseln von je 70 Pferde⸗ kroaft, und wird der Dampf durch Röhren von 320 Fuß Länge und 18 Zoll Durchmesser der Maschine zugeführt. Dieselbe ist unter ge⸗ wöhnlichen Umständen auf 1400 Pferdekraft berechnet, kann aber auf 2500 Pferdekraft gesteigert werden, sie arbeitet mit 25 bis 80 Pfund Dampferuck, je nachdem Kraft in der Maschinenhalle gebraucht wird. Das Ventil, welches an der Maschine verwendet wird, ist das von Hrn. Corliß vor mehreren Jahren erfundene „Patent cut - off Valve“, welches das leichte Arbeiten der Maschine und einen gleichmäßigen Druck auf den Cylinder bewirkt Die Formen der Maschine sind trotz ihrer Größe schön und zierlich, und das Geräusch ist äußerst gering. Interessant sind vielleicht noch die fol enden Größen und Gewichtsverhältnisse:
Das große Schwungrad hat einen Durchmesser von 30 Fuß, eine Breite von 2 Fuß und ein Gewicht von 65 Tonnen. Es hat 216 Zähne und macht 36 Umdrehungen in der Minnte, und legt ein Punkt der Peripherie in dieser Zeit eine Entfernung von 3384 Fuß oöder 38 englische Meilen in der Stunde zurück. Die Achse dieses Rades hat einen Durchmesser von 19 Zoll, eine Länge von 12 Fuß, und steht mit den Kurbelarmen in Verbindung, von denen jeder etwa 5 Tonnen wiegt. Die beiden großen Hebel der Maschine haben ein⸗ Länge von 27 Fuß, eine Höhe (in der Mitte) von 9 Fuß und wiegen 11 Tonnen. Dieselben sind in einem Stück gegossen, während das große Schwungrad aus verschiedenen Segmenten zusam mengeschraubt ist. Die Treebstangen, welche die Verbindung zwischen den Hebeln und den Kurbelarmen herstellen, haben eine Länge von 24 Fuß. Das Kammrad, in welches die Zähne des Schwungrades eingreifen, hat einen Durchmesser von 10 Fuß, ist in einem Stüͤck gegossen und wiegt 17,600 Pfund. Die Höhe der Maschine über dem Fußboden ist 39 Fuß, und kann jeder Theil derselben mittelst gußeiserner Treppen und Gallerien erreicht werden. Das Gewicht der Maschine mit allem Zubehör beträgt über 700 Tonnen.
In der Nähe der Corligmaschine befindet sich der Lokomotiven⸗ I Die vierzehn hier zur Ausstellung gelangten Lokomotiven sind ämmtlich aus amerikanischen Bauanstalten hervorgegangen. Daß sich mehrere bedeutende amerikanische Bauanstalten nicht betheiligt haben, ist auffallend, dahingegen erklärlich das gänzliche Fehlen euro⸗
äischer Lokomotiven. Die große S allein erklärt den Um. fians schon genügend, aber die Thatsache, daß die Amerikaner den
Europäern im Lokomotivenbau überlegen sind und man aus diesem
Grunde k ine Kenkurrenz herausfordern wollte, hat wohl hauptsächlich
Berlin, Dienstag, den 22. August
Die beachtenswerthesten der ausgestellten Lokomotiven sind zuerst 6 aus der berühmten Fabrik von Baldwin in; d zeichnen sich äußerlich in erster Feh durch ein außerordentliches
Ebenmaß der Formen und saubere Die größte und schönste ist ei nach dem sogenannten maschine, welche für Feuerung mit Dieses System weirädrigen „pony- truck“ (vorderster
schinen“ laufenden Lokomotiven,
die Flantschen abzuscheeren, be immt verhindert. in Anwendung gebracht, hat sich er Jahren Anerkennung auch Europa hat man es noch nicht.
jene gewährt, bis zur Evidenz. Fuß per Meile (englisch) solidationsmaschine (35 vierrädrige Tonnen. Die zehnrädrige Maschine gung höchstens eine wöhnlich eine von
der zehnrädrigen.
Fahrbedingungen. Bei einer Steigu
der Konsolidationsmaschine nur um per Tag größer Tonnen täglich. Konsolidationsmaschine hat Cylinden von 50 ¾ Zoll Durchmesser; und Räder von 48 und 54
„Konsolidation⸗Patent“ gebaute bedingt 4 Paar gekuppelte Triebräder und einen
atz zu den sonst gebräuchlichen unter dem Titel — welche drei Paar gekuppelte Trieb⸗ räder und vierrädrige pony-trucks haben. Das zweirädrige pony-truck bietet den Vortheil, daß es den vorderen Triebrädern jede Neigung,
Das System, obwohl von Baldwin schon seit 15 Jahren st in den letzten in weiteren Fachkreisen erworben; in — Aus einer Vergleichung der solidationsmaschine und der zehnrädrigen b — Für höchste Steigung bis zu 126 ist die gewöhnliche
Belastung von 169, mit anderen Worten; Leistungsfähigkeit der Konsolidationsmaschine ist — d Derselbe Unterschied besteht auch bei
kann die Konsolidationsmaschine mit während die zehnrädrige höchstens mit 340, gewöhnlich aber nur mit 221 Tonnen belastet wird Der Verbrauch an Brennmaterial ist bei
als bei der zehnrädrigen; Der Unterschied in
die zehnrädrige hat Cylinder von 18 - 24 Zoll Durchmesser. J auf die Triebräder von 80,000, diese einen von 60,000 Pfund.
ge Pr
eeußi
Durchmesser haben. Philadelphia. Sie
beit aus.
ne für die Lehigh Valley Bahn Guͤterzug⸗ Anthracitkohle eingerichtet ist. Theil der Maschine), im Gegen⸗
e 35 Tonnen „zehnrädrige Ma⸗ 1 -
weite) mit 3 gar nicht; bedeutende
und jede hüpfende Bewegung zwei oder drei
Kon⸗ erhellt der Vortheil, den Neues. Belastung für die Kon⸗ beladene Kohlenwagen) 235 verträgt bei einer gleichen Stei⸗ 235 Tonnen und ge⸗ die normale gleich der höchsten anderen B. von 76 Fuß per Meile Tonnen belastet werden,
Wilson.
18 59
eine halbe Tonne Anthracitkohle anderen Maschine. diese konsumirt 3 ¼, jene 3 ¾ den Maßen beider ist so: Die
von 20 bis 24 Zoll und Räder Jene übt einen Druck
dieselben Proportionen der Maschine dasselbe Axenarrangement. zu merken, das ist, an Stelle der technisch „wagon ven Druͤck auf die büchse Pfund; dritte der Baldwinschen Lokomotiven style und für
gerichtet.
Als Peesonerxagis pony-truck fon
truirt,
Mitte des Kessels. Für hedeutende
net. bituminöse Kohle eingerichtet. Sie 71,300 Pfund, der Tender faßt? digkeit gebaut, hat sie eine Einricht der Fahrt aus einem zwischen de Reservoir gefüllt werden kann. Da 20 Zoll breit und 6 Zoll tief, kann Durch ein Sörmig gekrümmtes vorn neigendes Ende durch gehoben werden kann, wird das so: Sobald der Reservoir ende durch einen einfachen
Wasser durch das Ende des Reservoirs, so wird
gehalten, bis ein anderes Reserpoir füllung vorgenommen werden kann. die Maschine die lichen Drosselklappenhebel,
Zeit in Kraft treten können;
digkeit von mehr als 30 engl. Mei
5000 Pfund schwere und 5 Fuß 3
niedlich und zweckmäßig. Kessel einen Wasserbehälter, dessen kann sie auf einer hori schwindigkeit von 8—9 An die Baldwinsche
eilen per
Cylinder 16 bis 24 Zoll und
Valdwin hat noch eine andere Konsolidatlonsmaschine ausgestellt; dieselbe ist für den Pennsylvania Rail road nach nungen gebaut und für bituminöse Kohlen eingerichtet.
Nur ein größerer
top“ genannten Feuerbüchse — eine Triebfeder bewirkende, Das Gewicht dieser Maschine inm der Druck auf die Triebräder beträgt 79,400 Pfund. Die
die sogenannte Don Pedro⸗Secueda Eisenbahn gebaut. Sie hat 5 Fuß 3 Zoll Spurweite und ist für bituminöse Kohle ein⸗
machen ihre ziemlich kleinen Räder sie auch zum Frachtverkehr tauglich. Die Maschine hat einige mit den europäischen Lokomotiven und trägt den Dampfdom auf der
Neben ihr steht eine Baldwinsche Personenzugmaschine. Die⸗ selbe zeigt den sogenannten amerikanischen Styl und
und zwei Paar 288öllige Triebräder. 2400 Gallonen.
Rohr im Tender, eine Hebeleinrichtung
erreicht Druck 88. . Die Geschwindigkeit der Fahrt preßt das vor der Oeffnung befindliche Rohr in die Höhe,
lichen Strome in den Tender ergießt. — 1 das Rohrmundstück durch einfaches
Loslassen des Reservoirs wieder gehoben und in der geschützten Lage
Westinghousesche Luftdruckbremse neben dem gewöhn⸗ so daß . durch eine auf die
Bremse kann der Einfluß jener noch vermehrt den. G motive ist für die Alleghanyberge bestimmt und wird eine Geschwin⸗
Neben diesen großen Lokomotiven steht eine ganz kleine kaum
brauch in Washington (für Regierungszwecke) bestimmt und ist äußerst An Stelle eines Tenders trägt sie auf dem
steins gleichkemmt. Für Feuerung mit ontalen Ebene
Ausstellung grenzt eine von Rodgers Werken V deren zwei Paar Triebräder 56 Zoll
deren eigenen Zeich⸗ Sie zeigt fast ntheile wie die erstere und auch Unterschied ist an ihr steil ablaufenden, den gleichmäßi⸗ geneigte ablaufende F uer⸗ im Betriebe ist 91,640
ewöhnlichen gewöhnlichen, neter Beweis,
ist nach dem sogenannten Mapel⸗
mit drei Paar Triebrädern und zusammengesetzt. Aehnlichkeit
Steigungen scheint sie sehr geeig⸗
ist ebenfalls für Schnüre erzielt.
hat Cylinder veon 17 bis 24 Zoll
Ihr Gewicht im Betriebe ist Für erste Geschwin⸗ ung, vermittelst deren sie während n Schienen angebrachten Wasser⸗ z Reservoic ist 1500 Fuß lang, also etwa 2000 Gallonen halten. dessen unteres nach gesenkt und
geschöpft, und zwar ist, wird das Rohr⸗ auf den Hebel gesenkt.
spannt wird, ist. Darauf aber nicht sieht
die Seide von
Wasser
wo es sich in einem kontinuir⸗ 16
Nähert sich die Maschine dem
erreicht ist, wo etwa nöthig. Nach⸗ gebrauchte,
Zum Hemmen des Laufes besitzt
beide Vorrichtungen zu gleicher Triebräder wirkende werden. — Die Loko⸗ gen maschinen
len per Stunde entwickeln müssen. Compagnie in
Zoll lange. Sie ist für den Ge⸗
lochmacher⸗,
oberste Kante der Höhe des Schorn⸗ arrangirt. Die
Anthracitkohle eingerichtet, 400 Tonnen mit einer Ge⸗ Stunde ziehen.
ohne Rivalin.
in Patterson (New⸗Jersey) präfentirte schöne Güterzugmaschine, deren
Die Dicksonsche Lokomotiven⸗Bauanstalt Scranton hat 3 Maschinen geliefert, zwei 1 3 8 spurige, von denen eine für Gasofenfabriken bestimmt und für diesen Zweck sehr praktisch ist.
Die übrigen zur Ausstellung gelangten Lokomotiven bieten nichts
hook-system) gefertigt, Schnelligkeit, weniger Bewegungen als die ihrem neuen Gerade⸗Nadel⸗System Nr. 6, 7 und 8 enthaltenen Be⸗ obachtungen haben sie sämmtlich geeignet gemacht zu allen Arten von Näherei, der feinsten Stoffe wie des stärksten Leders, wie man es säglich an ihrem Stande sehen kann und . Maschinen ausgestellte Proben. Diese Proben sind von großer Voll⸗ kommenheit und übertreffen
departement wird mit dieser Maschine erzeugt. lerfrei Reihen der Nähte, die mit außerordentlicher Regelmäßigkeit und Ge⸗ nauigkeit dahinlaufen. Der interessante uchte seide hergestellt wird, wird in jedem einzelnen Detail hier auf der Ausstellung gezeigt. Kleinste zu sehen, mit Ausnahme der Compagnie hat ihre u lichen Maschinen in ihren Hauptwerken in Florenz, Massachusetts, aus⸗ estellt. Dies ist die einzige Organisation, Seidenfabrikation beim r Phase der Arbeit geschenkte große sowohl Phasen der Seidenfabrikation anhaftet, Ruf der Nonotuck Co. Strähne von Rohseide, toff 1 Dünnste und Feinste ist, was man außer Spinngeweben finden kann, und doch ist jeder einzelne Strahn aus einem aus zarter Filamente, vrüngliche — Die Fäden werden zuerst auf Spulen gewickelt und darauf durch Verbindung von 1⁰ Größe der erforderlichen Seide auf eine stirt, so daß in gewissen Theilen in dem Me nege 1 w den kann, wenn ein Faden reißt, oder eine Spule ausläuft; auf diese Weise wird genaue Gleichmäßigkeit in
gesponnen und dann 8 kommen in Operation, wonach das Ganze leicht umgewunden und glatt auf in entgepengesetzter Richtung wonach kommt da kein Raum dazu
fügen, daß nahezu cellikarte gezeigt werden, aus Die Maschinerie ist hier, wie; durch die Compagnie selbst hergestellt; funden und von Mitgliedern der Compagnie patentirt worden. ist Alles kompakt, genau und passend zu Ein hübsches Stück b Köpfe von 10 Fässern voll Corticell'spulen drucken Gegenstand allgemeiner Bewunderung. werden täglich Florenz in Betrieb gehalten, eine Thatsache, richtige Idee von der Außer dieser Schau in der Maschinenhalle hat die bei Weitem größte Hauptausftelungs⸗Gebäͤugs d . — Nusstenung der schattirten Stickereien auf Spulen und in Strähnen ist besonders einzig und an Vollkommenheit sicher
aats⸗Anzeiger. 1876.
Sie ist für die Mobile⸗ und Montgomery⸗Bahn
bestimmt und für Holzfeuerung eingerichtet, hat daher einen kolossalen trichterartigen Schornstein. . richtungen zum Oelen der Schieber besitzt sie den Vortheil, daß alle Ausströmungen durch einen am unteren Ende des denden Kanal ihren Weg nehmen.
Die Dauforthsche Bau⸗Anstalt, gleichfalls aus Patterson, stellt 2 Lokomotiven aus: eine weitspurige mit 62 ölligen Triebrädern von Nettogewicht, und Paar 26 zölligen Triebrädern. ihre Gestalt Steigungen wird sie doch sehr gut sein.
Neben verschiedenen sehr praktischen Vor⸗
Schornst ins mün⸗
eine schmalspurige (3 Fuß Spur⸗ Laufräder hat die Letztere erscheint deswegen etwas abgestumpft, aber für
in Wilk sbarre und weit⸗ und eine schmal⸗
In der Nähe der großen Corliß⸗Dampfmaschine befindet sich die Ausstellung der Näh maschinenfabrik von Wheeler und Alle Maschinen sind nach dem Rotirhaken⸗System (Rotary-
eine Erfindung der Firma, welche größere Abnutzung der Maschinentheile und leichtere
reziproke Bewegung gewährt, Die jüngsten, in
durch als Produkte ihrer
bei Weitem die Produkte irgend einer Die feinst⸗ Schuh⸗ und Stiefelarbeit im Leder⸗ Feblerfrei sind die
Prozeß, durch den die ausgesuchteste Näh⸗ Die Fabrikation von Seide ist hier bis ins Färbung. Die Nonotuck⸗ Proben der verschiedenen im Gebrauch befind⸗
die den Prozeß der Centennial veranschaulicht, und die jeder Aufmerksamkeit ist ein ausgezeich⸗ für das allgemeine Interesse, welches allen wie auch für den eminenten Diese Compagnie benutzt die importirten die aus einem Stoff gemacht sind, der das
halben Dutzend über⸗ die von dem ursprünglichen Kokon ausgehen,
4 zu 10 oder gar 20 Fäden nach der sehr sorgsame Weise adju⸗ Moment innegehalten wer⸗
der Größe der doppelten werden zunächst zusammen⸗
dünnen Fäden zusamm drei Streifen
zum letzten Male verdoppelt;
Die
sich drehende Spulen ge⸗ ein Tuch (von 500 Yardes) fert g der Färbungsp⸗ozeß, den man hier ve rhanden ist. Ein vierstündiges
Kochen in stalker Seifsuppe ist der erste Schritt; dies ist nöthig, um dem Gummi zu befreien, den n 1 annimmt; dieser Gummi bleibt während des garzen Arbeitsprozesses an der Seide hängen. — Die und zwar herrlich glänzend;
Dies erklärt es, wenn gefärbte Seid öͤhnlic 50 Pfennigen per Pfund verkauft wird; dies ist age in ihrem natürlichen oder Gummizustand.
sie von dem Stamm
Seide geht nun aus dem Bade hervor, an Gewicht hat sie an 25 % verloren. Seide gewöhnlich zu 12 Cents = ca. das Aequivalent der Es ist hinzuzu⸗ sämmtliche der 20 Hauptfarben, die auf der Corti⸗ Kohlentheer prod zirt werden. 1 wie Alles von der Nonotuck Compagnie viel davon ist er⸗ Es dem verschiedenen Gebrauch. Mechanismus, der in Roth und Blau täglich die kann, ist der Einige dieser Spulendruck⸗ zehn Stunden lang in den Werken der die eine Nachfrage nach Corticelliseide giebt. die Compagnie Ausstellung von farbigen Seidenfäden im bestehend aus Maschinen⸗ und Knopf-
und Stickseide in jedem Stil und jeder Farbe
“
feas erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das
Postblatt nimmt an: des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Preuhischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Strasze Nr. 32.
De entlicher An eiger. 1“ sß serate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ ue der dentschen Zeitungen sn Berlin Steckbriefe und Untersuch 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und d 8
die Königliche Expedition 2. Zuphastationen, Aufgsbote, Forladungen
8 u. dergl. 8. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation,
aIFUHe: 1.
2-Sachen.
Zinszahlung 8. w. von öffentlichen Papieren.
Grosshandel. “ 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. I“ 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- h beilage.
Mohrenstraße Nr. 45, Vogler, G. L. Daube Büttuer &.
e Annoncen⸗Expeditionen des Rudolf Mosse, & Co., E. lotte, Winter, sowie alle übrigen größeren Aunoncen⸗Bureaus.
uvalidendank“,
9. Familien-Nachrichten.
—y ——
Verkäufe, Verpachtungen, 8 Submissionen ꝛc.
Bekanntmachung.
nänen⸗Verpachtung.
in der Provinz Hannover, Landdrostei⸗ Famts Northeim, belegene enthaltend an: 0,808s Hektar
. 41,,9930 1 . 209,0933
17,9770
39,1177
9 4238
9,8643 2
überhaupft 21,3674 Hektar,
hapnnis
Vermögen von
Qualifikation Die Bezirk Hildeseim, Domäne Brunstein, Hof⸗ und Bausteller Gärten . Z““ Wiesen u6“— . Hütung Teichen Unland.
beraumt.
Dienststund en
eigenthuͤmlichen Besitz,
vor der Lizitation bei uns oder missarius sich auszuweisen hat. Den Lizitationstermin den 4 Oktober d. J, Vormittags 11 1 unserem Geschäftslokale, an der Archivstraße Nr. 2 hierselbst, vor dem
soll auf den Zeitraum vom 1. Mai 1877 bis Jo⸗ 1895 öffentlich meistbietend verpachtet werden. Das Pachtgelder⸗Minimum beträgt 12,000 ℳ
Zur Uebernahme der Pachtung ist ein dispenibles
110,000 ℳ erforderlich, über dessen sowie über die persönliche jeder Pachtbewerber
Landwirth - vor unserem Kom⸗
als
haben wir auf Mittwoch, Uhr, in
Regierungs⸗Rath Bergmann an⸗
Die Verpachtungsbedirgungen. Karten und Grund⸗ stücksnachweisungen, sowie kontrakt, können an allen
der gegenwärtige Pacht⸗ Wochentagen während der Registratur, erstere auch
in unserer
bei dem jetzigen Pächter der Domäne, Ober⸗Amt⸗
mann Lodemann zu Brunstein, eingesehen werden.
Auf Verlangen ertheilen wir Abschrift des Kon⸗
traktsentwurfs und der gedruckten allgemeinen Ver⸗
pachtungsbedingungen gegen Erstattung der Kopia⸗
lien resp. Druckkosten. [6843] Hannover, den 8. August 1876.
Königliche Finanz⸗Direktion.
Abtheilung für Domänen. Früh.
1 Bekanntmachung.
Die Bahnhofs Restauration in Retzthal soll vom 1. November d. ab auf unbestimmte Zeit meistbietend im Wege der öffentlichen Submission verpachtet werden.
-
= ——y
Pachtlustige wollen ihre Offerten unter Bei⸗ fügung einer kurzen Darstellung ihrer früheren Ver⸗ hältnisse, sowie der über ihre Führung und Quali⸗ fikation sprechenden Atteste bis zum Douuerstag, den 7. September, Vormittags 11 Uhr, portofrei, versiegelt und mit der Aufs „Offerte, betreffend die P Hahnhoss Restauration in Netzthal⸗ versehen, an die unterzeichnete Königliche Eisenbahn Kommission einreichen. 1 Die Submissionsbedingungen liegen in unserem Central⸗Bureau zur Einsicht offen, werden auch auf portofreien, an unseren Bureauvorsteher Ohme zu richtenden Geeee geßen Herer der Kopialien n 50 ₰ unfrankirt übersandt. . den 15. August 1876. [6966] Königliche Eisenbahn⸗Kommission.