1876 / 204 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Aug 1876 18:00:01 GMT) scan diff

höheren oder niederen Grades sind verantwortlich für die Haltung

ihrer Untergebenen, die etwa gegen diese Ordre handeln sollten und daher ganz besonders beauftragt, darüber zu wachen, daß solche Ereig⸗ nisse nicht vorkommen.

Die „Turquie“ sucht die Gerüchte über Grausam⸗ keiten der türkischen Kriegführung und Verletzungen des Völkerrechtes durch Veröffentlichung eines Schriftwechsels zwischen Oberst Ljeschanin und Osman Pascha zu widerlegen. Oberst Ljeschanin richtete nämlich an Osman Pascha folgenden Brief:

„An den Herrn Kommandanten der Kaiserlich ottomanischen Truppen auf den Höhen von Izvor. err Kommandant!

Nach dem gestern vorgefallenen Kampfe zwischen unseren Trup⸗ I viele serbische Verwundete und Todte auf dem Schlachtfelde geblieben.

Die Menschlichkeit erfordert, daß man diesen Unglücklichen, welche in Folge ihres gegerwärtigen Zustandes Feinde zu sein aufhören, zu Hülfe komme, und daß die Todren beerdigt werden, um eine Epidemie hintanzuhalten, welche unseren beiderseitigen Armeen verderblich werden könnte.

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, die Gefälligkeit zu haben, unseren Sanitätstruppen zu gestatten, daß sie sich auf das Schlacht⸗ feld begeben, um die serbischen Todten und Verwundeten aufzuluchen und in unsere Stellungen zu transportiren.

In der Hoffnung, daß Sie uns diese im Interesse der Mensch⸗ lichkeit gestellte Bitte bewilligen werden, ersuche ich Sie, die Versiche⸗ rung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung entgegenzunehmen.

1. (13.) Juli 1876 zu Zajecar.

Ober⸗Kommandant der Truppen am Timok, Oberst im Generalstab

Ljeschanin m. p.“

Auf diesen durch einen serbischen Parlamentär überbrachten Brief antwortete Osman Pascha wie folgt:

„An den Herrn Ober⸗Kommandanten der Truppen von Timok, Obersten im Generalstab Ljeschanin! Herr Kommandant!

Ich bestälige den Empfang des Briefes, welchen Sie mir zu

schreiren die Ehre erwiesen haben. Ich erkenne mit Ihnen, daß es

die Menschlichkeit befiehlt, den Verwundeten zu Hülfe zu kommen und die Todten zu beerdigen.

Ich beeile mich also, Ihren Sanitätstruppen in der Zahl von 400 Mann die Erlaubniß zu ertheilen, sich ohne Waffen von elf Uhr Vormittags bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang auf das Schlachtfeld u begeben, um ihren todten Waffengefährten die letzten Ehren zu erweisen. Ich mache dabei nur folgende Beschränkungen: Die Todten werden auf dem Schlachtfelde selbst begraben; die auf dem Terrain liegenden Waffen und Munition gehören uns von Rechtswegen zu. Was die serbischen Verwundeten betrifft, so nehmen wir es auf uns, sie selbst aufzulesen und sie in unseren Spitälern mit allen Rücksichten zu be⸗ handeln, welche uns die Menschlichkeit auferlegt und die Regierung Sr. Majestät des Sultans strenge zu beobachten anbefohlen hat.

Genehmigen Sie, Herr Kommandant, die Versicherung mein ausgezeichneten Hochachtung. 8 8 Der Divistons⸗General

Osman m p.“ Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. August. (H. T. B.) Se. Maäjestät der Kaiser reist morgen nach War⸗ schau, bleibt dort bis zum 6. September und begiebt sich dann direkt nach der Krim.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Das Comité der Hopfenausstellung zu Neutomischel macht Folgendes bekannt: In Folge der ungünstigen Witterungs⸗ verhältnisse in den letzten Monaten liefert der Hopfen in diesem Jahre in der Provinz Posen eine totale Mißernte, manche kleinere Produzenten erzielen absolut gar keinen Ertrag von ihren Hopfen⸗ plantagen, und da, wo noch eine schwache Ernte gewonnen wird, läßt meistens die Qualität des Produkts viel zu wünschen übrig. In An⸗ betracht dieses betrübenden Ernteausfalles, wodurch der Zweck der in der Stadt Neutomischel zu veranstalten beabsichtigten Hopfen⸗ ausstellung völlig vereitelt wird, hat das Ausstellungscomité unter Zustimmung des Vorstandes des landwirthschaftlichen Provinzialvereins für Posen beschlossen, von der Veranstaltung der Ausstellung in diesem Jahre Abstand zu nehmen, und dieselbe unter hoffentlich günstigeren Verhältnissen im nächsten Jahre zur Ausführung zu

bringen.

Gewerbe und Handel. Der Verwaltungsrath der Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗Bahn

den 21. September ein. Auf der Tagesotdnung stehen als haupt⸗ sächlichster Gegenstand Finanzoperationen. Der erste Punkt der Tagesordnung bezieht sich auf die Aufnahme einer Anleihe von 10 Millionen Mark 4 ½ %oiger Prioritäts⸗Obligationen zum Zweck der Ergänzung und Erweiterung des Bahnunternehmens, epent. auf Aus⸗ dehnung der Anleihe bis zu einem Nominalbetrage der Obligationen von 22 ½ Millionen Mark behufs gleichzeitiger Rückzahlung, event. Konvertirung der 5 % igen Prioritäts⸗Obligationen der Gesellschaft.

In der außerordentlichen Generalversammlung der Weima⸗ rischen Bank vom 24. August wurde der Bericht der früher er⸗ wählten Revistonskommission verlesen und demnächst der Bankleitung pro 1875 Decharge ertheilt. Die Berathung des neuen Statuts wurde bis zur nächsten Generalversammlung vertagt.

Wien, 29. August. (W. T. B.) Die „Presse“ weist der gegentheilisen Behauptung der „Neuen freien Presse“ gegenüber darauf hin, daß das neue Uebereinkommen der öͤsterreichischen Re⸗ giierung mit der österreichisch⸗französischen Staatsbahn ein prinzipielles Zugeständniß der Regierung, betreffend die Einstellung der Verzinsung der Prioritäten in Gold in die Betriebsrechnungen der garantirten Eisenbahnen nicht enthalte; vielmehr habe die öger⸗ reichisch⸗französische Staatsbahn schon nach ihrer Konzession die Titres⸗Garantie in Gold. 2

Verkehrs⸗Anstalten.

Christiania, 23. August. Heute Vormittag wurde girtenversammlung der skandinavischen Seeversiche⸗ rungsgesellschaften eröffnet. Es sind 25 Gesellschaften ver⸗ treten und außerdem werden mehrere hervorragende dänische, schwe⸗ dische und norwegische Juristen und Dispacheure an den Verhand⸗ lungen Theil nehmen. Es wurde beschlossen, daß die drei Vorsitzen⸗ den, das sich hier gegenwärtig aufhaltende Mitglied des englischen Unterhauses, Mr. Plimsoll, einladen sollten, den Sitzungen der Dele⸗ girten beizuwohnen. 8

New⸗York, 29. August. (W. T. B.) Der Dampfer der Hamburg⸗amerikanischen Compagnie „Cimbriav“ ist heute

die Dele⸗

Morgen 11 Uhr hier eingetroffen.

Berlin, den 30. August 1876.

Zum Ausbau der Fürstengruft, welche nach den Plänen des verstorbenen Bauraths Stüler von dem Geh. Ober⸗Baurath Salzenberg ausgeführt wird, haben jetzt die Vorbereitungen begonnen. Nach einer bei solchen Monumentalbauten im 16. Jahrhundert meist und in neuerer Zeit vielfach angewandten Methode hat man zunächst aus Holz und Gips ein Modell eines Stückes des Baues in den zukünftigen Größenverhältnissen ausführen lassen. Diese Arbeit ist dem Lehrer aa der Bau⸗Akademie Birdhauer Lürssen übertragen wor⸗ den. Auf diese Weise ist ein Stück der Säulenhalle in wirklicher Größe, 50 Fuß breit, mit einem Stuͤcke der Decke, also der inneren Dekora⸗ tion, jetzt vollendet. Ueber den kannelirten korenthischen Säulen erhebt sich ein Schriftfries mit Bibelsprüchen, die jedesmal durch betende Engelfiguren getrennt sind. Darüber erhebt sich das reich verzoldete metallene Hauptgesimse. Der Sims ist aus Kupfer ge⸗

trieben. Von innen in den Zwickeln über den Säulen sind schwe⸗

bende Ergel, an den Innensäulen des Eckpfeilers sind die Bilder der Propheten angebracht Als Material des ganzen Baues ist Sand⸗ stein gedacht. Die Decke soll in farbigen Terracotten ausgeführt we en. De eigentliche 8J in welcher die Angehörigen des Hauses Hohenzollern die letzte Ruhestätte finden sollen, wird unter der besonders reich gehaltenen Kapelle sich befinden. Diese wird unter Anderm mit einem Mosaikbilde ausgeschmückt werden, welches König Friedrich Wilhelm IV. in Italien erworben hat. 8

Die XVII. Hauptversammlung deutscher Ingenieure beschäftigte sich gestern zunächst längere Zit mit Statutenänderungen, resp. mit den Normen für eine herauszugebende Vereins⸗Wocherschrift. Der zweite Gegenstand der Tagesordnung behandelte den Anschluß an den Centralverband deutscher Industrieller. Es lagen bierzu eine Anzahl Anträge der Herren Dr. Grothe (Berlin), Fabrikant Fritz Dopp (Berlin) und Fabrikant A. Druckenmüller (Berlin) vor. Auch von drei Spezialvereinen waren Antzäge gestellt. Vom Ingenieur Blum (Berlin) wurde jedoch der Antrag vor⸗ gelegt, über alls diese Anträge zur Tagesordnung überzugehen. Nach kurzer lebhafter Debatte nahm die Versammlung folgenden An⸗ trag an: „In Erwägung, daß die Stärke und die Wirksamkeit des Vereins deutscher Ingenicure wesentlich auf seinem wissenschaftlich⸗ technischen Charakter beruht, dessen Erhaltung⸗ die dauernde harmo⸗ nische Vereinigung dec Vertreter so zahlreich verschiedener Industrie⸗ zweige und Bezirke gewährleistet; in Erwägung, daß diese seine Har⸗ monie und eigenartige Wirksamkeit insbesondere durch die Her⸗ anziehung solcher Agitationen auf dem Gebiete materieller Interessen geschädigt wird, über welche bei aller Anerkennung der auf Verbesserung urserer gewerblichen Lage abzielenden Bestrebungen doch bezüglich der dazu vorzugsweise dienenden Mittel die Meinungen seiner Glieder ausenandergehen, lehnt der Verein deutscher Ingenieure einen korporativen Anschluß an den Central⸗ verhand deutscher Industrieller ab, unbeschadert der Freiheit seiner Bezirksvereine, über die gesonderten Stellungen zum Verbande die ihnen passend erscheinenden Entschließungen zu treffen.“ Ein An⸗ trag des Niederrheinischen Bezirksvereins, eine Diskussion über das Patentwesen nachträglich auf die Tagesordnung zu setzen, wurde nicht als dringlich anerkannt. Die schließlich vorgenommene Wahl in den Vorstand fiel auf die Herren Elbenns (Hagen), Professor Lud⸗ wig (München), Dr. Grüneberg (Cöln), und Professor Dr. Linke (Darmstadt); zum Vorfitzenden wurde der Reg'erungs⸗Rath Dresel (Stettin) erwählt und zum Ort der nächsten Hauptversammlung

Frankfurt a. M. bestimmt. Damit war die Tagesordnung erschöpft.

Wie bereits telegraphisch gemeldet, wurde am 28. August der 13. deutsche Juristentag in Salzburg eröffnet. Der Justiz⸗ Dr. Glaser begrüßte die Theilnehmer mit folgender An⸗ sprache:

„Im Namen der Regierung Sr. Majestät heiße ich den 13. deutschen Juristentag willkommen auf öfterr ichischem Boden.

In hohem Grade beglückt es mich, berufen zu sein, der ver⸗ ehrten Versammlung diesen berzlichen Gruß zu bringen; denn vom Anbeginne des deutschen Juristentages habe ich an seiner Thätigkeit den wärmsten Antheil genommen und nie seine große Bedeutung für unser gemeinsames Rechtsleben aus den Augen verloren.

ch sage: unser gemeinsames Rechtsleben denn gemeinsam ist uns geblieben eine aus derselben emporgewachsene, in gleichem Geiste an unseren Universitäten ge⸗ pflegte Rechtswissenschaft. Gemeinsam sind uns zwei neue, den ůüber unsere Grenzen hinweg imme reger hin⸗ und herwehenden Geschäfts⸗ verkehr beherrschende Gesetzbücher: das hüben und drüben gleich hoch⸗ gehaltene Ergebniß gemeinsamer Arbeit. .Und wenn auch die Gesetzgebung in Deutschland und Oesterreich jetzt in voller Selbständigkeit ihre eienen Pfade schreitet, so ist doch die diese Pfade ebnende Geistesarbeit eine gemeinsame, weil die Auf⸗ gaben wesentlich gleichartig sind. Gilt es ja auf beiden Gebieten durch eine die Rechtseinheit wahrende Kodifikation die Prinzipien zu verwirklichen, von deren Annahme eine neue Blüthe der Rechts⸗ pflege erwartet wird, und steht doch in Deutschland wie in Oester⸗ reich das Werk einer neuen Civilprozeßordnung im Vordergrunde. Ein schweres Werk, dessen ich sagt ja Horaz mit Recht: post equitem sedet atra cura auch inmüten himmelanstrebender Berge gedenken muß, die uns bier umgehen. Wie sicher bezeichnet ein Wort die Bergspitze, wie deutlich sieht der zu ihr Strebende sein Ziel vor Augen so lange es fern ist. Wie unsicher und mühsam windet sich der Pfad, wenn der Wanderer nahegerückt ist, wenn ihm als ein Heer von Klippen erscheint, was er für einen Beg gehalten, wenn Abgründe zerklüften, was Ein gewal⸗ tiger Fels seschienen wenn es gilt, das aus dem Auge ver⸗

. 11“ 8

rechtsgeschichtlichen Grundlage

lorne, nur in Geist und Herz festgehaltene Ziel durch die Trans⸗ aktionen des Zickzackweges, uͤber den schwankenden Steg der Kom⸗ promisse hinweg zu erreichen! Solch schweres Werk fordert ein reiches Maß jener vorbereitenden Geistesarbeit, von der ich früher sprach, einer Geistesarbeit, an welcher stets der Juristentag auf das rüͤhm⸗ lichste sich betheiligte.

Möge die Versammlung in Salzburg sich würdig ihren Vor⸗ gängern anschließen und mögen Sie auf die Tage, die Sie hier zu⸗ bringen, mit einer Befriedigung zurückblicken, die der Herzlichkeit gleichkommt, mit welcher Sie hier empfangen werden.“

Lebhafter Applaus folgte dieser Rede, welche in ihrem Verlaufe wiederholt von Beifallsrufen begleitet worden war.

„Professor Gneist aus Berlin erwiderte im Namen der deutschen Gäste, indem er sagte, daß ihm der Empfang unvergeßlich geblieben sei, welcher den deutschen Juristen in der Kaiserstadt zu Theil ge⸗ worden. Nach vierzehn ereignißvollen Jahren gebe ihm der jetzige Empfang die Gewißheit, daß das Bewußtsein der gemeinsamen Kulturaufgabe und gemeinsamer Wirksamkeit für Recht und Frieden in Oesterreich unverändert geblieben sei. Der Redner hob schließlich die Verdienste des Justiz⸗Ministers Dr. Glaser hervor und bean⸗ tragte dessen Wahl zum Ehren⸗Präsidenten, welcher Antrag sofort zur Annahme und Ausführung gelangte.

29. August. (W. T. B.) Die Juristentages haben heute ihre Arbeiten geschlossen. für das Strafrecht sprach sich fuür die Heranziehung des Leistung von Entschädigungen gegenüber unverschuldet i haft gewesenen Personen aus.

Sektionen des deutschen Die Sektion

Staates zur vungs-

Zum neunten internationalen statistischen Kongreß in Pest werden im Ganzen 200 Ausländer und eben so viele in⸗ ländische Mitglieder erwartet. Auf den Bahnhöfen und Dampf⸗ schiffstationen werden Deputationen die ankommenden Gäste empfan⸗ gen. Die meisten Mitglieder treffen am 29. August Abends mit dem Wiener Dampfboote in Pest ein, allwo ein solenner Empfang statt⸗ findet. Der Ober⸗Bürgermeister, Bürgermeister, Präsident Keleti und einige Mitglieder fuhren den Gästen nach Waitzen entgegen. Der ständige Kongreßausschuß hält am 30. August die erste und Tags darauf die zweite Sitzung. Die Eröffnung der Sitzung des Kongresses findet am 1. September um 10 Uhr im Prunksaale der Akademie statt. Die Eröffnungsrede hält Erzherzog Joseph. Die Antwortsrede wird ein Vertreter eines auswärtigen Staates halten. Minister Trefort, welcher als Leiter des Handels⸗Ministeriums auf dem Korngresse die Regierung vertritt und Präsident aller Gesammt⸗ sitzungen des Kongresses sein wird, eröffnet sodann die Gesammt⸗ sitzung. Hierauf folgen die Berathungen der Fachsektionen, die eine Woche dauern, worauf ein Ausflug in die unteren Gegenden unternommen wird. In der Eröffnungssitzung werden Nekrologe über die seit dem letzten Kongreß verstorbenen hervorragenden Statistiker verlesen. Von Seite Ungarns wird Karl Keleti auf Alexius Fenyes und Josef Köröst auf Eduard Horn eine Gedenkrede halten. An den Ausflüͤgen betheiligen sich circa 200 Mitglieder und zwar in erster Linie die fremden Gäͤste. Diese Ausflüge beginnen am 7. Sep⸗ tember. Das städtische Empfangs⸗Comité stellte eine Liste der in Pest zu besichtigenden Objekte zusammen. Ferner wurde verfügt, daß den Gästen die Säle des Lloyd, des Nationalcasinos, der Bibliothek, des Archive, der Bilder⸗ galerie und der Akademie eröffnet werden. Am 31. Auzust Abends findet die gegenseitige Begrüßung in den Redoutensälen statt, am 2. September Nachmittags ein Ausflug nach Steinbruch behufs Be⸗ sichtigung der dortigen Schweinemästung und des Dreher⸗ schen Bierbrauerei⸗Etablissements. Abends Festvorstellung im Nationaltheater, aufgeführt wird „Hunyady Laszlo“. Am 3. September Vormittags nehmen die Gäste an der Palatin⸗Feier Theil. Nachmittags findet eine Stromfahrt und Abends im Volkstheater eine Festvorstellung statt, aufgeführt wird „ECsikos.“ Am 4. September, Nachmittags 5 Uhr, ist im Grand Hotel ein Banket, zu dessen Theilnahme der Präsident des Kongresses, Erz⸗ herzog Joseph, durch eine Deputation, sowie der hier anwesende Unter⸗ richts⸗Minister Trefort eingeladen werden. Am 6. September erfolgt ein Ausflug mittels Zahnradbahn nach dem Schwabenberge, wo in der Villa „Eötvös“ ein Subskriptions Banket veranstaltet wird.

Während der diesjährigen Versammlung deutscher Natur⸗ forsicher zu Hamburg in den Tagen vom 18.—24. September wird auch die Sektion zur Berathung hygienischer Fragen zusammen⸗ treten. Das von der vorbereitenden Kommission vereinbarte Pro⸗ ramm lautet: 1) Die Aufgaben internationaler Gesetzgebung im

nteresse der öffentlichen Gesundheitspflege. Referent: Dr. Gauster (Wien). 2) Aufstellung der zu erhebenden einzelnen Momente, um zu einer befriedigenden Statistik der Kindersterblichkeit zu gelangen. Referent: Kreisphysitkus Dr. Wallichs (Altona). 3) Welche Ver⸗ fälschungen des Weines resp. des Bieres sind vom hygienischen Stand⸗ punkte aus wichtig und welche Untersuchungemethoden sind die ge⸗ eignetsten zur Erkennung derselben? Referent: Dr. Nowack (Wien). 4) Ueber die ortspolizeiliche Machtvollkommenheit zur Abstellung hygienischer Mißstände bei der Lage der heutigen Gesetzgebung. Re⸗ ferente Dr. Sachs (Halberstadt).

Frankfurt a. M., 28. August. (Allg. Ztg.) In der gestrigen Festlitzung zu Goethe’s 127. Geburtsfeier 8 als Pfleger des Freien Deutschen Hochstifts verkündigt: Graf Götz v. Berlichingen⸗Rossach in Karlsruhe, Frhr. v. Biedermann in Dresden, Frhr. Karl v. Cotta in Stattgart, v. Löper, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath in Berlin, Elischer in Budapest, Kanzlei⸗Rath Müller in Frankfurt Sämmtliche Akademien Italiens sandten eine 8 8 ““ * 8 8 1“ 1

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Zuschrift in künstlerischer Ausstattung nebst einer Marmorbüste

Michelangelo's, ein Werk des Professors Sartarelli in Fiorenz. Die

Festrede des Kreisgerichts⸗Raths Fulda von Marburg verbreitete sich

deutsche Bühnenkunst unter Shakespeare’'s Einfluß durch oethe.

Aus Bayreuth, 28. August, wird gemeldet: Se. Majestät der König von Bayern traf am Sonnabend Nachts 12 ½ Uhr mittelst Extrazuges hier ein und verließ den Zug wiederum vor der Stadt in der Nähe von Rollwenzel und fuhr nach Schloß Eremitage. Die Stadt ist zu Ehren Sr. Majestät seit vorgestern festlich geschmückt; doch hat der König jede größere Ovation für die Dauer des dies⸗ maligen Aufenthaltes dankend abgelehnt. Abends um 7 Uhr fuhr der Wagen des Königs, nachdem er seinen Weg durch die Stadt ge⸗ nommen, am Theater vor, und alsbald begann die Vorstellung des „Rheingold“ vor vollbesetztem Hause. Die Aufführung war sowohl in scenischer, dramatischer als musikalischer Beziehung eine durchaus vorzügliche, die gelungenste und harmonisch abgerundetste aller bis⸗ herigen. Der Beifall des Publikums überstieg noch den bei den früheren Aufführungen. Die Aufführung endete um 9 ¾ Uhr, worauf dee König durch die Stadt nach Schloß Eremitage zurückfuhr. Die Straßen, welche der König durchfuhr, waren illuminirt.

Die Villa „Bertramka“ in Koschik bei Prag gehörte zur Zeit der Freundin Mozarts, Frau Duschek. Dort vollendete der große Tondichter seinen „Don Giovannis. Der gegenwärtige Besitzer, Hr. Lambert Popelka, hat vor einiger Zeit auf einer Anhöhe des Garte s dem Meister ein Denkmal setzen lassen. Es besteht aus der Büste Mozarts, welche von einem Sockel getragen wird mit der Jaschrift: „Hier vollendete Mozart die Oper Don Juan den 23. Oktober 1787.“ Eine sinnige Feier ging der Enthüllung des klei⸗ nen Monumentes voran

Theater.

„Im Wallner⸗Theater findet am Freitag die erste Auf⸗ führung des vieraktigen Lustspiels: „Hohe Schule“ von Gustav von Moser und Julius Rosen statt, in welchem gleichzeitig die neu engagirte jugendliche Liebhaberin Frl. Flora Hagen debütiren wird. Die übrigen Hauptrollen sind durch die Damen Carlsen, Berg, Bredow und die Herren Lebrun, Kadelburg, Blencke, Kurz und Keher besetzt, von denen der letztere gleichzeitig die Regie übernommen hat.

Am Freitag den 1. September findet die Eröffnung des Residenz⸗Theaters statt und zwar, wie bereits angezeigt wurde, mit den Stücken: „Die Neuvexmählten“ von Björnson, „Simson und Delila“ von Claar, und zum Schluß: „Philosophie des Unbewußten“ von Blumenthal. Der Vorstellung geht der Vortrag des Gedichtes „Germania“ von Ferdinand Freiligrath, gleichsam als Prolog zur Feier des Sedanfestes, gesprochen von Frl. Maria Ramm, voraus.

Wie alljährlich veranstaltet die Direktion des Belle⸗ Alliance⸗Theaters auch dieses Jahr zur Vorfeier, Feier und Nachfeier des Tages von Sedan Festvorstellungen. An allen drei Tagen findet große Schlachtmusik unter Mitwirkung eines Tam⸗ bour⸗ und Hornisten⸗Corps, verbunden mit einem Prolog, der von dem langjährigen Mitgliede, Hen. Achterberg, verfaßt ist, bei benga⸗ lischer Beleuchtung des Gartens, Gewehrfener u. s. w. statt. Auf der Bühne geht „Das Testament des großen Kurfürsten“ mit 2 Gästen (Frl. Eleonore Mahr und Hrn. Lüders) neu einstudirt in Szene. Das Doppel⸗Konzert, welches am Freitag von der Kapelle des 3. Garde⸗Grenadier⸗Regiments ausgeführt wird, ist das letzte diesjährige, unter persönlicher Leitung des Hrn. Ruscheweyh. Trotz der Unkosten hat Hr. Direktor Wolf die mäßigen Einntrittspreise nicht erhöht.

„— WGoethe's Geburtstag hatten nur zwei der hiesigen Privat⸗ bühnen berücksichtigt: das Thalia⸗ und, wie bereits gestern be⸗ richtet, das National⸗Theater. Das erstere hatte am Montag eine Feier veranstaltet, in welcher zwar zwei Ro⸗ sensche Lustspiele, „Ein Engel“ und „Ein Teufel“ zur Auf⸗ führung kamen, vorher aber „Ein Vorspiel auf dem Thea⸗ ter“ zum Faust, von Goethe, ging. Es war interessant, dieses so selten zur Darstellung kommende kleine Werk, das an sich schon einen Schatz der edelsten und tiefsten Gedanken wie praktischer Lebens⸗ erfahrung ist, scenisch aufgeführt zu sehen, zumal in so gelungener Weise. Hr. Tiefel (vom Grand Théätre in Amsterdam) gab den Theaterdichter, in dessen äußerer Erscheinung eine Andeutung auf Goethe selbst unverkennbar war, mit edler Begeisterung; mit schmerzerfüllter Resignation ihm gegenüber kennzeichnete Hr. M ejo (Herzoglich braunschweigischer Hofschauspieler) die praktische Ge⸗ schäftserfahrung, die reine Routine des sein Publikum kennenden Direktors in wohl gelungener Weise, und dazwischen brachte der bittre Humor der „lustigen Person“ (Hr. Fliegner) seine Wahrheiten scharf und schneidig zur Geltung. So bot diese originelle Aufführung nach jeder Seite hin viele Anregung. Unterdessen, und in den Pausen, erfreute draußen im Stadtpark das höchst charakteristische, eigen⸗ artige und zugleich brillante Spiel der ungarischen „Zigeuner⸗ Kapelle“ unter Leitung des Hrn. Farkäs Mör mit ihren National⸗ Melodien, die, so keck und doch zugleich so schwermüthig, die Seele des Hörers tief bewegen, und stets den lebhaftesten Beifall finden.

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Zwei Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin: Druck: W. Elsner.

1“

1

beruft eine außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre auf

In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen

1) Patente, Vakanzen⸗Liste der durch

3) die i Uebersicht vakanter Stellen für

Hsdie

eiger und Königlich

Berlin, Mittwoch,

11.6“

2) die Ueb t der anstehenden Konkurstermine, hie Pchage 3 Militär⸗Auwärter zu besetzenden Stellen, Nicht⸗Militär⸗Anwärter,

5 die Uebersicht der anstehenden Subhastations⸗Termine, . 6⸗die Verpachtungstermine der Königl. Hof⸗Güter und Staats⸗Domänen, sowie anderer Landgüter,

g e

den 30. Angust

in den Handels⸗, Zeichen⸗ u. Musterreg

7) die von den Reichs⸗, Staats⸗ 8) die Tarif⸗ und Fahrplan⸗Veränderun 9) die Uebersicht der 10) die Uebersicht der 11) das Telegraphen⸗Verkehrsblatt.

aupt⸗Eisenbahn⸗Verbindun . 8 8 Postdampfschiff⸗Verbindungen mit transatlantischen Ländern,

Preußi chen Staats⸗Anzeiger.

1876 ⸗·

istern, sowie über Konkurse veröffentlicht:

und Kommunalbehörden ausgeschriebenen Submissionstermine, en der deutschen Eisenbahnen,

en Berlins,

beahnen, das hauptsächlichste

¹Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschnt,

einem besonderen Blatt unter dem Tite

Eentral⸗Handels⸗Register für das Deutsche

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten des In⸗

und Auslandes, sowie durch Carl Heymanns Verlag,

hhandlungen, für Berlin auch durch die

Patente.

Königreich Sachsen. Auf 5 Jahre, am 17. Juli 1876, Brandt und v. Nawrocki, Berlin, für Fred. Beaumont in London, federnder Rol⸗ lenschlittschuh; 1. August 1876, Friedrich Siemens, Dresden, Regenerativ⸗Heißluft⸗Apparat; 2. August 1876, Fritz Scheibler, Burtscheid bei Aachen, neue Zuckerbrechmaschine für rangirte Wür⸗ fel; 2. August 1876, W. Noll, Minden, trans⸗ portabler Zapfhahn; 3. August 1876, Mombert u. Wax, Bremen, Petroleumlampenbrenner; 3. August 1876, Mombert u. Wax, Bremen, Globegasbrenner.

(S. Anzeigen am Schluß.)

Aus dem Jahresbericht der Handelskammer zu Münster für das Jahr 1875 entnehmen wir folgende Mittheilungen: 8

Eine auffallende Erscheinung ist es, daß trotz des langen Darniederliegens jeder Gewerbthätigkeit die Arbeitslöhne im Allgemeinen nur wenig zurück⸗ gegangen sind. Zunächst werden die Arbeitgeber meistens gestrebt haben, die Leistungen der Arbeiter

Expedition! SW., Wilhelmstraße 32,

„Arbeitgeber“ mit, daß bei den Neubauten der Linie Pirna⸗Kamenz b ohne die Arbeiten an der Elbbrücke, rit täglich 466 Mann beschäftigt waren (höchster Stand 717 Mann). im Durchschnitt:

metzen täglich 6 ℳ, Maurer und Tunnelarbeiter über 5 ℳ, Zimmerer

daß zur heurigen Ernte Arbeitsleute Ueberfluß de

auf bescheidenen zirten, wo man ob die Schnitter und Mäder ihren übernommenen Arbeiten auch wirklich nachkommen würden und die Arbeiter oftmals die Bauern in brutaler Weise im Stich ließen.

erstraße 109, und alle

Berlin, SW., Königgrä ezogen werden.

1875 während der 10 Baumonate, durchschnittlich

Der tägliche Arbeiterverdienst betrug

Tagelohn 4,00 2,58 2,34 2,81 2,98 2,05 2,25 2,21 2,56 im Akkord Stein⸗

Aeccord 4,50 . 3,19 3,38 Zimmerer 3,19—3 0 Handarbeiter 2,56 Erdarbeiter . 2,79 3,28 Bei anderen Bauten verdienten

Steinmetze Maurer .

und Handarbeiter bis 4

schreibt man von Ehingen, von der Alb im anden waren und ihre Ansprüche sich Verdienst gegen die Vorjahre redu⸗ bei hohen Löhnen nicht sicher war,

Dem „Schw. M.“*

zu erhöhen, um ihnen den seitherigen Lohn belassen zu können. Offenbar muß indeß der weitere Ver⸗ lauf der jetzigen Lage auch auf diesem Gebiete eine Rückkehr zu ein r den allgemeinen Verhältnissen ent⸗ sprechenden Lohnskala herbeiführen. b . Eine arge Schädigung ist in letzter Zeit dem so⸗ genannten kleinen Handelsstande, namentlich dem in den kleinen Städten und Dörfern erwachsen durch das Ueberhandnehmen 1) des Haufirens in Manu⸗ fakturwaaren, 2) des Verkaufs von Manufaktur⸗ waaren en détail nach Mustern im Umherreisen, 3) des Betriebs des Manufakturwaarengeschäfts durch Wanderlager und 4) der Marktschreierei auf unseren Jahrmärkten ꝛc. Diese schädlichen Auswüchse, des freien Gewerbebetriebes sind von eben so nachtheili⸗ gen Folgen für den Handelsstand, wie für das kau⸗ fende Publikum. b 2 In Bezug auf das Eisenbahnwesen resp. die Eisenbahnfrage äußert sich der Bericht folgender⸗ maßen: „Wir halten fest an dem Gedanken, daß eine Vereinigung der Eisenbahnen in der mächtigen Hand des Deutschen Reichs die materiellen Leiftungen ver⸗ stärken und der Gesammtheit zu Gute kommen müsse. Läßt sich auch zwischen dem projektirten Reichseisenbahnwesen und dem Post⸗ und Bankwesen keine Parallele ziehen, so ist doch leicht zu erkennen, daß durch wohldurchdachte Organisation, durch Ueberfichtlichkeit der Tarife, Vereinfachung des Be⸗ triebes, durch Fernhaltea bureaukratischer Weitläufig⸗ keiten u. s w. Vieles verbessert werden kann. Das Ideal mag immerhin unerre cht bleiben, wir hegen aber die Zuversicht, daß alsdann unsere Tarife billiger, unser Transportwesen dem Auslande gegen⸗ über konkurrenzfähiger werde.“ Weiterhin wird in dem Bericht darauf hinge⸗ wiesen, daß durch das Sinken der Preise für die hauptsächlichsten Bedarfs⸗Rohmaterialien der Eisen⸗ Moment, geschwunden sei, das den Zuschlag von 20 % auf die Eisenbahn⸗ frachtsätze veranlaßt habe. Es werde sich e. pfehlen, iesen Zuschlag nunmehr wieder wegfallen zu lassen. Die 1875 er Ernte durchweg als eine gute Mittelernte zu bezeichnen. Wei⸗

zen bliev 0,12 %, Gerste 0,06 %, Hafer 0,1 %, Erbsen

zehnjährigen Durchschnittsertrage zurück, wogegen dieser überschritten wurde beim Roggen um 0,02 %, Buchweizen um 0 13 %, Lupinen um 0,18 %. Das Geschäft in Kolonialwaaren war, wie im vorhergehenden Jahre, auch im Jahre 1875 durchweg schleppend. 1 8 3 Ueber die Leinenindustrie heißt es in dem Bericht: Die sehr ungünstige Lage der Eisen⸗ und Kohlen⸗ industrie und der damit in Verbindung stehende Ab⸗ schlag der Arbeite löhne, mittelpreise einen solchen nicht erfuhren, mußte auf den Debit eines Konsumartikels wie Leinen einen nachtheiligen Einfluß ausüben, indem die benachbarte Ruhrgegend stets ein 1 8 Die Steigerung der Rohstoffe war nicht allein Folge des Mißrathens der Flachsernte, sondern auch des immer geringer werdenden Flachsbaues über⸗ aupt. Nach Ausweis des Leinsamenbedarfs ist das Verhältniß des heutigen Flachsanbaues gegen früher wie 1 zu 8. Im Gegensatz zu dem früheren Mangel an Arbeitskräften zeigte sich im vorigen Jahre ein Ueberfluß. Hinlängliche Quantitäten konnten von Handwebeern angefertigt werden und wenn auch im Allgemeinen keine Lohnermäßigung, die wohl hätte erzielt werden können, eintrat, so ließen sich doch die Weber zur Anfertigung einer guten Waare anhalten, dieselben waren williger und zufrieden, Beschäftigung zu erhalten. Die in unserm Bezirke in den letzten Jahren entstandenen mechanischen

weber auch wesentlich beigetragen.

Arbeitermarkt. Aus dem Bericht über

Betrieb der unter

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während durchweg Lebens⸗

bedeutender Abnehmer war.

überhaupt

Webereien haben zu dieser Willfährigkeit der Hand⸗

den Broich. . sächsischer Staatsverwaltung stcehenden Staats⸗ und Privateisenbahnen theilt der;

Die reintrãt 3 Sachsen, dem Königreich Württemberg und dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags, bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik Leipzig resp. Stuttgart und Darmstadt ver⸗ zffentlicht, die beiden

Berlin. Nr. 41, woselbst die

auf Aktien in Lichterfelde verzeichnet steht, Nach⸗ stehendes eingetragen worden:

Handels⸗Register.

andelsregistereinträage aus dem Königreich

ersteren wöchentlich, die letz⸗ teren monatlich.

Zekanntmachung. In unser Gesellschaftsregister ist heute unter Land⸗ und Baugesellschaft

Der Baumeister August Busse zu Lichterfelde hat sein Amt als Vorstand der Gesellschaft niedergelegt und ist an seiner Stelle durch Be⸗ schluß des Aufsichtsraths vom 18. Juli 1876 der Kaufmann Eduard Hintze zu Lichterfelde

In dem Prokarenregister ist die unter Nr. 33 eingetragene Prokura des Kaufmanns Egon Gevert für die genannte Gesellschaft gelöscht worden.

Berlin, den 23. August 1876.

Königliches Kreisgericht. I. (C vil⸗) Abtheilung.

Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 28. August 1876 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Lüder & Horn

Berlin.

am 18. . (jetziges Geschäftslokal: Annenstr. 37) Kaufleute: 8 1) Georg Wilhelm Lüder, “] 2) Karl August Horn, Beide zu Berlin.

sind die

Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 8 1— 1 8 . (Geschäftsgegenstand: in der Provinz Westfalen ist Agentur⸗ und Kommissionsgeschäft.)

5829 eingetragen worden.

1 In unser Firmenregister ist unter Nr. 9588 die 0,13 %, Kartoffeln 0,07 %, Raps 0,10 % unter dem Firma:

Herrmann Lubszyuski

und als deren Inhaber der Kaufmann mann Lubszynski hier 3 (jetziges Geschäftslokal: Königin⸗Augustastraße 21) eingetragen worden.

Der Kaufmann Carl Berlin hat für sein hierselbst unter der Firma

Carl Hillmann (Firmenregister Nr. 7950) 1 schäft dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Me. Schönwetter zu Berlin Prokura ertheilt und ist die selbe in unser Prokurenregister unter Nr. 3373 getragen worden.

Gelöscht sind: Firmenregister Nr. 8541 die Firma: Georg Hartmann. Prokurenregister Nr. 3265

zu

Königliches Stadtgericht. I. Abtheilung für Civilsacher.

Bekanntmachung.

Breslau. Firmenregister ist bei Nr. 4132 das E

In unser löschen der Firma tragen worden. Breslau, den 26. August 1876. Königliches Stadtgericht. Abtheilung I.

Handelsregister der Königliche

Abonnement beträgt 1 50 für das Vier Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 39

Firma Eduard Meyer zu Mülheim an der Ruhr

Juli 1876 begründeten Handelsgesellschaft

Herr⸗

August Theodor Hillmann

bestehendes Handelsge⸗ Max

ein⸗

die Prokura des Kaufmanns Karl Vesper⸗ mann für die Firma: A. Wangemann Ir. Berlin, den 28. A gust 1876. ö

Lonis Duttke hier heute einge⸗

der Kaufmann Eduard Meyer zu

(Firmeninhaber: 29. Auzust

Mülheim a. d. Ruhr) ist gelöscht am 1876.

Cöln. Auf Anmeldung ist heute in das hiest ge Handels⸗ (Firmen⸗) Register unter Nr. 3149 einge⸗ tragen worden der in Neustadt, Regierungsbezirk Cöln, wohnende Landwirth und Kaufmann Christian Krämer, welcher daselbst eine Handelsniederlassung er⸗ richtet hat, als Inhaber der Fimau-u

Cöln, den 24. August 1876. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Weber.

Cöln. Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ (Prokuren⸗) Register unter Nr. 1224 eingetragen worden, daß der in Neustadt wohnende Kaufmann Wilhelm Bockemühl senior für seine Handelsnieder⸗ lassung daselbst unter der Firma:

1 seiner bei ihm wohnenden Ehegattin Henriette borenen Müller, Prokura ertheilt hat. Cöln, den 25. August 1876. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. b Weber. 1 Cölmn. Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ (Firmen⸗) Register unter Nr. 3150 eingetragen worden der in Deutz wohnende Kaufmann Julius Stumpf, welcher daselbst seine Handelsnieder⸗ lassung hat, als Inhaber der Firma:m. ““ „Julius Stumpf“. Cöln, den 26. August 1876. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Weber.

Cölm. Auf Anmeldung des zu Frankfurt am Main wohnenden Kaufmannes Wilhelm Carl Franz Schimmelpfeng, daß er für seine Handelsnieder⸗ lassung daselbst unter der Firma: „W. Schimmelpfeng“ 1 eine Zweigniederlassung in Cöln errichtet habe, ist diese Firma heute in das hiesige Handels⸗ (Firmen.) Register unter Nr. 3151 eingetragen worden. Cöln, den 26. Auzust 1876. 3

Der Handelsgerichts⸗Sekretär.

Weber.

Danzig. Heatmenne.

In unser Gesellschaftsregister ist heute unter Nr.

207 bei der Gesellschaft in Firma

Rodeck & Krosch

folgender Vermerk eingetragen worden: die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelöst. Die Firma ist erloschen.

Ferner ist in unser Firmenregister unter Nr. 1023

die Firma: F. Rodeck Inhaber derselben der Kaufmann riedrich Wilhelm Rodeck daselvst eingetragen worden.

Danzig, den 28. August 1876. Königliches Kommerz⸗ und Admiralitäts⸗Kollegium

zu Danzig und als

Erfurt. In unser Handels⸗Gesellschaftsregister

Vol. II. Fol. 19 ist unter laufender

Nr. 223

Folgendes:

Firma der Gesellschaft:

Dehnert & Co.

Sitz der Gesellschaft:

Erfurt. Riechtsverhältnisse der Gesellschaft: Gesellschafter sind: Kaufmann Christian Friedrich Dehnert,

1 Kaufmann Heinrich Arnold.

Begonnen ist das Geschäft als Jalousieen⸗ und Rollladen⸗Fabrik vom 1. Juni 1876 ab.

zufolge Verfügung vom heutigen Tage eingetragen

G I worden.

Erfurt, den 14. August 1876.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Frankfurt a. O. Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Frankfurt a./O. In unser Gesellschaftsregister ist bei Nr. 132, woselbst die Handelsgesellschaft: „Dahn & . 8 u Frankfurt a/O. eingetragen steht, zufolge Ver⸗ vom 26. August 1876 an demselben Tage Folgendes vermerkt worden: Der Kaufmann Hugo Ernst Friedrich Georg Dahn ist als persönlich haftender Gesellschafter ausgeschieden. r⸗ EE Gera. Handelsgerichtliche Bekanntmachung. In dem Handelsregister fuͤr den hiesigen Amks⸗ bezirk ist heute auf dem Folium der Geraer Hau⸗ dels und Kreditbank, Aktiengesellschaft Fol. 157 in Rudbr. II. unter Nr. 4 folgender Eintrag: un] 4. 26. August 1876. Die Herabsetzung des Aktien⸗ kapitals der Gesellschaft um weitere 400,000

—-

Kreisgerichts⸗Deputation zu Broich.

Die unter Nr. 96 des Firmenregisters eingetragene

„Christian Krämer“ 8 des hiesigen Königlichen

Hannover. In heute Blatt 367 eingetragen zu der Firma 8

vom 30. November 1874, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch

Reich. n. 230)

teljahr. Einzelne Nummern kosten 20

₰.

Aufsichtsrath ermächtigt worden, deshalb bis zum Betrage von 4000 Stück eigene Aktien zum Zwecke der Vernichtung einzuziehen laut Eingabe vom 21./23. und Beschlusses vom 24 August 1876. 8

bewirkt worden.

Gera, den 26. August 18756. Fürstlich Reuß⸗Plauisches Justizamt I. Lindner.

Gladbach. In dem Handels⸗ (Prokuren⸗) Re⸗

zts ist die von

eute eingetragen worden sub num. 43

der Handelsgesellschaft unter der Firma Aunton Walraf Söhne in Alexander Otto in Düsseldorf ertheilte Prokura.

Gladbach dem aufmann ladbach, am 26. August 1876. Der beigeord. Handelsgerichts⸗Sekretär. C. Kaesbach.

2 Hannover. In das hiesige Handelsregister Wm. Bockemühl sr.“ heute Blatt 229 eingetragen zu der Fima

L. Heucke: Die Firma ist erloschen. Hannover, den 24. August 1876. 8 Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. Schramm. (Ag. Han. 1120.) In das hiesige Handelsregister ist H. W. Schmedes: Die Firma ist erloschen. Hannover, den 24. August 1876. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. 8 Schramm. (Ag. Han. 1120.)

Hannover. In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 1921 eingetragen zu der

Firma Theodor Märten: Die Firma ist erloschen. Hannover, den 24. August 187 Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. Schramm. (Ag. Han. 1120.)

Hannover. In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 2112 eingetragen zu der Fimaag A. L Hoffmann:

Die Firma ist erloschen. Hannover, den 24. August 1876. Ksönigliches Amtsgericht. Abtheilung I.

Schramm. Hannover. In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 2528 eingetragen die Firma: G. Rümann,

Fabrik für Holzbearbeitung— und als Ort der Niederlassung: Hannover; als Inhaber: Fabrikant Georg Rümann zu Hannover; jetzt: Bearbeitung von Holz. Geschäftslokal: Andertensche Wiese Nr. 46. Das Handelsgeschäft ist bislang unter der Firma G. Rümann & Reh⸗ bock betrieben. 1 Hannover, den 24. August 1876.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. Schramm. (Ag. Han. 1120.)

Hannover. In das hiestge Handelsregister ist heute Blatt 2105 eingetragen zu der Firma G. Rümann & Rehbock:

Das Handelsgeschäft ist mit allen in Beziehun auf dasselbe bestehenden Rechtsverhältnissen au den Gesellschafter Fabrikanten Geoorg Rümann zu Hannover zur Fortsetzung unter der Firma:

G. Rümann, 8 Fabrik für Holzbearbeitung übergegangen.

Die offene Handelsgesellschaft ist aufgelöst.

Die Firma ist erloschen.

Hannover, den 24. August 1876. *Kosnigliches Amtsgericht. Abtheilung I. Schramm. (Ag. Han. 1120.)

Hannover. In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 2001 eingetragen zu der Firma Weberei englischer Tuchstoffe Ludw. Lewenstein & Co.: Die Gesellschaft hat sich aufgelöst und lignidirt. Liquidatoren sind: 1 1) Fabrikant Ludwig Lewenstein von hier, 2) KommerzienRath Carl Röhrs von hier, 3) Kaufmann Wilhelm Plözer von hier. Von den Liquidatoren haben je zwei die Liqui⸗ dationsfirma zu zeichnen. 8 Die Firma ist als solche erloschen und wird nur noch als Liquidationsfirma gezeichnet. Hannover, den 24. August 1876. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. 89 Schramm. (Ag. Han.

Hannover. In das hiesige Handelsretister ist heute Blatt 1083 eingetragen zu der Firma: H. W. Berkefeld & Co.: Die Firma ist erloschen. . over, den 26. August 1876.

Thaler = 1,200,000 ist beschlossen und der

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

88 Schramm. (Ag. Han. 1120

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