1876 / 220 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Baumwolle.

1““ London, 15. September, Nachmittags. (W. T. B.) Getreidemarkt. (Schlassbericht.) Fremde Zufuhren seit

letrtem Montag: Weizen 37,860, Gerste 5420, Hafer 90,000 Qtrs. Weizen unverändert, angekommene Ladungen eher williger. Für Hafer, Malzgerste und Mais steigende Tendenz. Wetter: Schön.

Liverpool, 15. Sentember, Nachmittags. (W. T. B.)

Baumwollen-Wochenbericht. Wochenumsatz 53,000 B. (vorige Woche: 77,000 B.), desgl. von amerikauischen 31,000 (v. W.: 49,000), desgl. für Spekaulation 5000 (v. W.: 8000), desgl. für Erport 6000 (v. W.: 6000), desgl. für wirkl. Kons. 43,000 (v. W.: 63,000), desgl. unmittelbar ex Schiff 2000 (v. W.: 2000), wirklicher Export: 3000 (v. W.: 8000). Import der Woche: 50,000 (v. W.: 17,000), Vorrath: 751,000 (v. W.: 749,000), davon ame- rikanische 382,000 (v. W.: 400,000). hmIanchester, 15. September, Nachm (W. T. B.) 4 12r Water A'mitage 7 ⅝, 12r Water Taylor 8, 30r Water Mi-

cholls 9, 30r Water Gidlow 10 ½, 30r Water Clayton 10 ¾, 40r Mule

Mayoll 9 %⅜, 40r Medio Wilkinson 11, 36r Warpcops Qualität Row- land 10 ¼, 40r Double Weston 11, 60r Double Weston 15, Prin- ters ¹⁄½6 2³⁄50 8 ½ pfd. 96. Ruhig, aber fest.

15. September, Nachm. (W. T. B.) (Schlussbericht.) Umsatz 8000 B., davon für pekulation und Export 1000 B. Ruhig. Ankünfts unbelebt, aber

stetig Amerikaner aus irgend einem Haten neue Ernte November-

Dezember-Verschiffung 6, alte Ernte September-Oktober-Lieferur g

5 ½6, neue Ernte Januar-Februar-Lieferupg 6 d. 1

Middl Orleans 6 ⁄6, middl. amerikanische 6, fair Dhollerah

4 ½, middl. fair Dhollerah 4 ⅜, good middl. Dhollerah 4 ½, middl. Dhollerah 3 ⅞8, fair Bengal 3 ⅛, good fair Broach —, new fair Oomra 4 ⁄0, good fair Oomra 4 %, fair Madras 4 ⅛, fair Pernam 5 ⅞, fair

Liverpool,

v111.“ 1“ 8 G .“

Baumwollen-Wochenbericht. Schwimmend nach Grossbritannien 230,000 B., davon amerikanische 24,000 B.

Paris, 15. September, Nachmittags. (W. T. B.)

Produktenmarkt. (Schlussbericht). Weizen behauptet, pr. September 27,25, pr. Oktober 27,50, pr. November-Dezember 28,00, pr. Novbr.-Febr. 28,75. Mehl fest, pr. September 59,75, pr. Ok- tober 60,25, pr. November-Dezember 61,25, pr. November- Februar 61,75. Rüböl ruhig, pr. September 86,75, pr. Oktober 87,00, per November-Dezember 88,25, Pr. Januar-April 89,75. Spi- ritus weichend, pr. September 53,00, pr. Januar-April 54,50. Wetter: Bedeckter Himmel.

Paris, 15. September, Abends 6 Uhr. (W. T. B.)

Produktenmarkt. Mehl ruhig, pr. September 59,50, pr. Oktober 60,25, pr. November-Dezember 61,50, pr. November- Februar 61,75. Rüböl steigend, pr. September 87,75, pr. Oktober 88,00, pr. Novrember-Dezember 88,75, pr. Janvar-April 90,25. Spiritus fest, pr. September 54,50, pr. Januar-April 55,00.

st. Petersburg, 15. September, Nachm. 5 Uhr. (W. IT. B.)

Produktenmarkt. Talg loco 51,00, Weizen loco 11,00. Roggen loco 7,00. Hafer loco 4,50. Hanf loco 40,00. Leinsaat (9 Pud) loco 12,50. Wetter: Bewölkt.

New-York, 15. September, Abends 6 Uhr. (W. T. B.)

Waarenbericht. Baumwolle in New-York 11 ¾, do. in New- Orleans 10 ⅛. Petreoleum in New-York 26, do. in Philadelphia 26. Mehl 4 D. 95 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 23 C. Mais (old mirxed) 58 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 9. Kaffee (Rio-) 17 ½. Schmalz (Marke Wilcox) 11 ⅛, Speck (sbort elear) 9 C. Getreidefracht 6.

New-York, 15. September, Abends. (W. T. B)

Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions- häfen 40,000 B., Ausfuhr nach Grossbritannien 8000 B., nach

Berlim, 15. September. Schlachtvieh war aufgetrieben,

Rindvieh 323 Stück, weine 1759 Stück, Schafvieh 678 Stück, Külber 586 Stück. 1 Fleischpreise. Rindvieh pre 100 Pfd. Schlachtgew. Mrk. 45-47 Mrk. 32-33 Mrk. Schweine pro 100 Pfd. Schlachtgew. 58-60 Mrk. 54-56 Mrk. 48-50 Mrk. Hammel pro 20 23 Kile. Kleine Posten zu Montagspreisen.

Kälber: Handel ziemlich rege, gute Preise.

ündigungen und Verloosungen.

Danziger Stadt-Obligatlonen. Ausgelooste Stücke; s. unter Ins. der Nr. 218.

Pommersche Provinzlal-Chausseebau-Obligationen. looste Stücke; s. unter Ins. der Nr. 218.

Auszahlungen.

Berlin-Görlitzer Eisenbahn. Fällige Coupons der 4 ½ % Obli- gationen ab 1. Oktober bei der Hauptkasse und bei der Diskonto- Gesellschaft in Berlin; s. Ins. in Nr. 218.

Halle-Srrau-Gubener Eisenbahn. Fällige Prioritäts-Obliga- tionen-Coupons ab 1. Oktober bei der Hauptkssse und der Diskonto- Gesellschaft; s. Ins, in Nr. 218.

MIsgdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn. Am 1. Okto- ber fällige Coupons bei S. Bleichröder und der Diskonto-Gesell- schaft in Berlin; s. Ins. in Nr. 218.

Bergisch-Märkische Eisenbahn. Ueber Auszahlung der am 1. Oktober fälligen Zinscoupons der Hessischen Nordbahn; s. Ins. in

Nr. 218. Ausweise von Banken ete. Preussische Central-Bodeneredit-Aktlen-Gesellschaft. Status vom 31. August cr.; s. unter Ins. der Nr. 218. deraer Bank. Geschäfts-Uebersicht vom 31.

Ausge-

August cr.;

11.“4““

Smyrna 5, fair Egyptian 6 ‧¼.

dem Kontinent 5000 B. Vorrath 127,000 B.

s. unter Ins. der Nr. 218.

H Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag, den

17. September. Opernhaus. (174. Vorstellung.) Tell. Große 2. n in 4 Akten nach dem Französischen von Th. Haupt. Ballet von Taglioni. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. (170. Vorstellung.) Wallen⸗ steins Tod. 1een e in 5 Akten von Schiller. Anfang halb 7 Uhr.

Mogtag, den 18. September. Opernhaus. (175. Vorstellung.) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. (Erstes Auftreten des Hrn. Niemann.) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. (171. Vorstellung.) Die Jour⸗ nalisten. Lustspiel in 4 Akten von Gustav Freytag Anfang halb 7 Uhr.

Dienstag, den 19. September. Opernhaus. (176. Vorstellung.) Die Jungfrau von Orleaus. Romantische Tragödie in 5 Abtheilungen von Schiller. Ouvertüre und Zwischen⸗Musik von G. A. Schneider. Musik zum Monologe und Marsche der vierten Abtheilung von B. A. Weber. Anfang halb 7 Uhr. 1”

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Wallner-Theater. Sonntag: Zum 1. Male:

Drei Monat nach Dato. Posse mit Gesang in 3 Akten von G. v. Moser und E. Jacobson. Musik von Michaelis. b

Montag und folgende Tage: Dieselbe Vor⸗ stellung.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonntag: Zum letzten Male: Die beiden Waisen. 8

Von Montag, 18. September ab bleibt das Theater wegen der Vorbereitungen zu: „Die Irr⸗ fahrten des Odysseus“ geschlossen.

Sonnabend, 23. September. Zum 1. Male mit durchweg neuer Ausstattung: Die Irrfahrten des Odysseus. Mythologisches Ausstattungsstück mit Gesang und Ballet in 4 Akten (9 Bildern), frei bearbeitet nach Homers Odyssee. Musik von G. Lehnhardt. Die neuen Dekorationen und Maschine⸗ rien sind von den K. K. Hofmalern Brioschi, Burg⸗ hart und Kautzky in Wien. Die neuen Kostüme, nach Angabe und unter Leitung des Ober⸗Garde⸗ robiers Happel angefertigt. Ballet und Kampfspiele arrangirt und einstudirt vom Balletmeister Knoll aus Hamburg. In Scene gesetzt vom Regisseur G. von Fischer. Bestellungen auf die ersten drei Vorstellungen werden an der Theaterkasse angenommen.

Friedrich-Wilhelmst. Theater. Sonntag: Die Reise durch Berlin in 80 Stunden.

Montag: Dieselbe Vorstellung. 8

Residenz-Theater. Sonntag (7 Uhr): Die

Neuvermählten. Simson und Delila. Philo⸗ sophie des Unbewußten.

Krolls Theater. Sonntag: Gastdarstellung von: The Majiltons „Les

trois Diables,“ Phantastisches eöö or

Zum 12. Male: Der Verlobungs⸗Teufel. und nach der Vorstellung: Großes Con⸗ eert. Vollständige Illumination des Gartens. Anfang 4, der Vorstellung 6 Uhr. Montag: Vierte Gastdarstellung von: Majiltons. Zum 13. Male: Der Verlobungs⸗ Teufel.

Woltersdorff-Theater. Direktion: Emil Thomas. Sonntag: Z. 16. Male: Wenn Lenute Geld haben können sie lachen? (August: Emil Thomas.)

ontag: Dieselbe Vorstellung.

tadt-Theater. Sonntag:

Buchholz. Original⸗Lustspiel in 4 Akten von C. A. Görner. Parquet 2 u. shw w]. Montag: Dieselbe Vorstellung.

8

Zum 1. Male:

Belle-Alliance-Theater. Sonntag und Letztes Garten Co⸗cert. Brillante Illu⸗

Montag: mination des Gartens. Sonntag: Zweites Debüt des Herrn Fr. Wohlbrück. Zum 2. Male: Pan⸗ toffel und Degen. Lustspiel in 3 Akten von Holbein. Hierauf: Ein großer Redner. Lust⸗ spiel in 4 Akten.

Montag: Zweites Debüt des Frl. Helene Bürger.

Neu einstudirt: Die Tochter Belials. Preis⸗dLust⸗ spiel in 5 Ukten von Rudolph Kneisel. Dienstag: Das Brunnenmädchen von Ems.

Musik von Rossini.

National-Theater. Sonntag: Zriny oder:

Die Erstürmung von Sigeth. Trauerspiel in 5 Akten von Theodor Körner. Montag: Dieselbe Vorstellung. 2*

17. September. . Tilly wird bei Breitenfeld von dem Könige Gustav Adolf besiegt. 1714. Gottlieb W. Rabener *. 1771. Joh. Aug. Lebr. Wegscheider *. 1809. Gottfr. Christoph Beireis . 18. September. 1786. Ernst Zimmermann *. * 1792. Gottlieb Spangenberg †. 1906. Heinr. Laube * 1827. W. Hauff †.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Wally Poppe mit Hrn. Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt Dr. Dewerny (Breslau

mann und Compagnie⸗Chef Wagner (Danzig). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prediger Wagner (Bellin). Eine Tochter: Hrn. Premier⸗Lieu⸗

(Wolgast bei Woldenberg).

Gestorben: Hr. Major z. D. Albert Graf v. Hacke (Potsdam). Hr. Geh. Sanitäts⸗Rath Dr. Sigismund Julius Mattersdorf (Breslau).

Verkäufe, Verpachtungen, Submtssionen zc⸗

Pferde⸗Auktion. Am Freitag, den 29. d. M., Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Paradeplatz in Rathenow ca 40 zum Kavalleriedienst nicht mehr brauchbare Königliche Dienstpferde öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. C.⸗Q. Steglitz, den 14. September 1876. Königliches Brandenburgisches Husaren⸗Regi⸗

ment (Zietensche Husaren) Nr. 3.

Pferde⸗Auktion. Am Freitag, den 29. d. M., Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Marktplatz in Friesack ca. 10 zum Kavpalleriedienst nicht mehr brauchbare Königliche Dienstpferde öffentlich meist⸗ bietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.

C.O. Steglitz, den 14. September 1876. Königliches Vrandenburgisches Husaren⸗Regi⸗

ment (Zietensche Husaren) Nr. 3.

[7600] Steinkohlen-Lieferung.

30,000 Ctr. beste Oberschlesische Stücken⸗ kohlen aus der Königshütte, in der Zeit vom 1. Oktober d. J. bis 1. Oktober 1877 zu liefern, sonen im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.

Dritte

Die Kohlen sind franco Lagerplatz der Königlichen Porzellan⸗Manufaktur im Thiergarten zu liefern und sind die näheren Bedingungen in der Registratur daselbst einzusehen.

Schriftliche, versiegelte Gebote werden bis zum Sonnabend, den 23. September d. J., Mittags 12 Uhr, unter der Adresse der unterzeichneten Di⸗

rektion, mit der Aufschrift „Kohlenlieferung“ ange⸗ The

nommen. Cto. 237/9.) Berlin, den 14. September 1876. Königliche Porzellan⸗Manufaktur⸗Direktion.

2 1

Königliche Niederschlesisch⸗Märkische

1 isenbahn.

Die Uebernahme der Erd⸗, Maurer⸗, Steinmetz⸗, Zimmer⸗, Dachdecker⸗, Steinsetzer⸗, Schmiede⸗,

Klempner⸗, Tischler⸗, Schlosser⸗, Glaser⸗, Anstreicher⸗ und Eisenguß Arbeiten und die Lieferung der dazu 1 des Cements zum Bau einer Gasanstalt auf Bahnhof Breslau

gehörigen Materialien mit Ausschluß

soll im Wege der öffentlichen Submission im Ganzen oder auch getrennt an geeignete Unternehmer ver⸗ geben werden. Termin hierzu ist auf: Donnerstag, den 21. September d. J., Vormittags 10 Uhr, im Büreau der Königlichen Eisenbahn⸗Commission

hierselbst anberaumt, bis zu welchem die Offerten

frankirt und versiegelt mit der Aufschrift: „Offerte für die Erbauung einer Gasanstalt auf Bahnhof Breslau“

egfeicht sein müssen.

Die Submissionsbedingungen und Zeichnungen liegen im vorbezeichneten Bureau zur Einsicht aus, auch können daselbst Abschriften der Bedingungen und der vorgeschriebenen Offerten⸗Formulare, sowie 16“ * 1“ 1 1“

Brieg). Frl. Johanna Hepner mit Hen. Haupt⸗

Copien der Zeichnungen gegen Erstattung der Kosten in Empfang genommen werden. Breslau, den 5. September 1876. [7470] Der

de Groote.

Berliner Stadteisen⸗ [7609] bahn.

Die Ausführung des mas⸗ siven Viadukts der Stadt⸗ eisenbahn zwischen der Stall⸗

2 S und Friedrichstraße in Stat. 40 bis 42, die Herstellung von ca. 7400 Kubikmeter Mauerwerk nebst Lieferung sämmtlicher Materialien umfassend, soll im Wege der Submission verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen können in unserem Centralbureau, Beethovenstraße Nr. 1, hierselbst, bei dem Bureau⸗Vorsteher, Eisenbahn⸗ Sekretär Weltermann in den Vormittagsstunden von 8 bis 1 Uhr eingesehen, auch von demselben Abdrücke der Bedingungen nebst dem Submissions⸗ formular gegen Erstattung von fünf Mark bezogen werden, jedoch wird die Abgabe nur an solche Unter⸗ nehmer erfolgen, deren Qualifikation uns bekannt ist oder durch Atteste nachgewiesen wird. Anerbietungen

sind versiegelt und portofrei mit der Aufschrift

„Offerte auf Herstellung des Stadtbahn⸗Viadukts

tenant Freiherrn v. Stenglin (Breslau). Hrn. Hauptmann und Rittergutsbesitzer von Waldow

2 8 1 1

zwischen Stall⸗ und Friedrichstraße“ bis zum 30. September d. J., Vormittags 11 Uhr, an uns einzureichen und wird die Eröffnung der Offerten

alsdann in Gegenwart der etwa erschienenen Sub⸗

mittenten erfolgen. 8 8 Vor dem Termine ist von den Submittenten eine vorläufige Kaution von 3000 Mark bei unserer

Hanuptkasse, Lützowstraße Nr. 69, hier, zu hinterlegen.

1

Berlin, den 14. September 1876. Königliche Direktion der Berliner Stadteisenbahn⸗Gesellschaft.

815 Bekanntmachung.

Für das Marine⸗Bekleidungs⸗Magazin hierselbst sollen im Wege der öffentlichen Submission nachfol⸗ gende Bekleidungsartikel zur Deckung des Bedarfs pro 1877 verdungen werden:

A. Fertige Stücke

1900 Stück schwarzseidene Halstücher,

5000 Stück wollene Halstücher,

1000 Paar wollene Handschuhe,

8000 Paar wollene Strümpfe,

5000 Paar kalblederne Schuhe,

9500 Paar Halbsohlen,

2950 Kilo Fleckleder (Sohllederabfall),

2200 Stück Utensilienkasten,

Der Bedarf an fahlledernen Stiefeln, an Gold⸗,

Silber⸗ und in rother Seide gewirkten Mützen⸗ bändern, sowie an gestickten und geschlagenen

8

Ueberziehern und den wollenen und

Hemden. B. Materialien.

2500 Meter wollenes Band zu Mützen, 10000 Meter breites leinenes weißes Band, 11500 Meter schmales leinenes weißes Band, 12000 Meter breites blaues leinenes Band,

17000 Meter Moleskin (Satin) 0,834 M. breit, 8000 Meter Moleskin (Satin) 0,7009 M. breit, 6000 Meter weißer Cottondrill 0,792 M. breit, 3600 Meter schwarzer Doppelkattun zu Futter, 450 Dutzend ziehern, 9400 Dutzend kleine schwarze Hosenknöpfe, 5000 Dutzend kleine weiße Hosenknöpfe, 2000 Dutzend weiße etallknöpfe zu weißen Hemden ꝛc., 100 Dutzend bleierne Knöpfe, 2500 Dutzend gelbe Ankerknöpfe, 400 Dutzend weiße Ankerknöpfe, 450 Stück Schafleder zu Mützen,

6200 Meter graue Leinwand, 14500 Meter blauer geköperter Moltong, 13100 Meter weiß geköperter Moltong, 13000 Meter weiß ungeköperter Moltong, 600 Meter blauer Nankin,

6000 Paar Nitzel,

2000 Meter Segeltuch, 18

1000 Stück Watte.

Die Lieferungs⸗Offerten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift:

„Submission auf Lieferung von Beklei⸗ dungs Artikeln“

versehen, an die unterzeichnete Intendantur bis zu dem 11. November cr., Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau, Friedrichstraße Nr. 11, stehenden Submissionstermine einzureichen, in wel⸗ chem dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden.

Die Lieferungsbedingungen und die besiegelten Normalproben liegen in unserer Registratur zur An⸗ . b E““ 1“

sicht aus. Auf portofreies Verlangen werden die Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien ab⸗ schriftlich mitgetheilt. Kiel, den 12. September 1876. Kaiserliche Intendauntur der Marine⸗St⸗

der Ostsee. 1

1“

v' Vekanntmachung.

Die Ausführung der Tischler⸗Arbeiten zum Neu⸗ bau des Justiz⸗Gebäudes zu Osnabrück, bestehend in Anfertigung von Thüren, Fenstern, Fußböden ꝛc. und veranschlagt zu circa 31,000 Mark, soll in ver⸗ schiedenen Loosen im Wege der öffentlichen Sub⸗ mission vergeben werden, wozu Termin auf den 6. Oktober d. J., Morgens 11 Uhr, im Bau⸗ bureau (früheres Bezirksgefängniß, Nebengebäude) zu Osnabrück angesetzt ist.

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit entsprechender Aufschrift versehen bei dem Baumeister Behnes zu Osnabrück bis zum obigen Termine einzureichen.

Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Arbeiten erfolgt, sowie Kostenanschlag und Zeich⸗ nungen können täglich während der Bureaustunden im obigen Bureau eingesehen, erstere auch gegen Er⸗ stattung der Kopialien von dort bezogen werden.

Osnabrück, den 14. September 1876.

Der Königliche Bau⸗Inspektor. Reißner. Cto. 133/9.)

11“ I111“

[7549]

Main Weser⸗Bahn und Hessische Nordbahn.

gige Dampfkessel, Lokomotiv⸗, Wagen⸗ und Tender⸗Satzachsen, Radkörper, Achsenschafte, Loko⸗ motiv⸗ und Wagenräder, Radreifen ꝛc., sowie die in den Werkstätten⸗Magazinen zu Cassel, Gießen und Frankfurt a./ M. vorhandenen Materialabfälle von Schmiedeeisen, Gußeisen, Stahl, Kupfer, Rothguß, Weißmetall, Weichblei, Broncemetall, Messing, Gummi, Glas, Goldleisten ꝛc., sollen verkaut werden. b 8

Termin zur Eröffnung der Offerten in dem Ge⸗ schäftslokal des Unterzeichneten ist auf Mittwoch, den 27. September d. J, Vormittags 10 Uhr, anberaumt. Die Submissionsbedingungen können von dem Unterzeichneten gegen Einsendung von 1 bezogen werden. Cto. 117/9)

Cassel, am 11. September 1876.

Der Königliche Ober⸗Maschinenmeister.

Abzeichen für Unteroffiziere zu den Jacken resp. weißen

große Steinnußknöpfe zu Ueber⸗

an-⸗

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

S Bekanntmachung.

Die fünfprozentige Anleihe, welche der Wege⸗ verband Hohenhameln, Amts Peine, Provinz Hannover, am 1. Januar 1871 im Betrage von

30,000 Thlr. oder 90,000 in Reichsmünze kon⸗

8000 Meter Bramtuch für Heizer 0,709 M. breit, trahirt hat, und für welche 300 Obligationen im

Betrage von je 100 Thlr. oder 300 in Reichs⸗

münze ausgegeben sind, wird hiermit zur Zurück⸗

zahlung auf den 2. Januar k. J. 1877 gekündigt.

Die gekündigten Obligationen treten mit dem genannten Tage außer Verzinsung.

Die Inhaber der bezeichneten Obligationen wer⸗ den hierdurch aufgefordert, diese nebst den dazu ge⸗ hörigen Talons und Coupons am 2. Januar 1877 bei dem Rechnungsführer der Wegeverbandskasse, Amtsvoigt Oberdieck in Peine einzuliefern, um da⸗ gegen die verbrieften Kapitalien mit den bis zum Schlusse dieses Jahres fälligen Zins hen zu nehmen.

Peine, den 14. September 1876.

Der Amtshauptmann.

Soeben ist erschienen:

Statistische Tabellen

aus dem 8 1 Reichs⸗Anzeiger und 8

Königlich Preuß. Staats⸗Anzeiger. 1u““ I. Semester 1876. 1 Preis 1 25 Berlin. 8 Verlag der Königlichen Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preuß. Staats⸗Anzeigers. SW. Wilhelmstraße 32. (Für Auswärtige gegen Einsendung des Betrages in Reichs Briefmarken durch die genannte Expedition zu beziehen.)

Deutschen

11111“ 111“]“

1n“

8 8 r. „Anzeiger.

1I8 8

Das Abonnement betragt 4 50 für dan Vierteljahr.

zasertionspreis für den Raum einer Uruckzeile 30

S.Ale Hos-Anstalten des In- und Auslandes nehmen

Bestellung an; für Berlin außer den Post⸗Anstalten anch die Expedition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

No,. 220 Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem General der Kavallerie z. D. Grafen von der Gröben auf Neudörsfchen bei Marienwerder, zuletzt Comman⸗ deur der 5. Division, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe; dem bisherigen Landrath des Kreises Dramburg, Regierungs⸗Rath a. D. von Knebel⸗ Doeberitz auf Zülshagen, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klleasse mit der Schleife; sowie dem Superintendenten Busse 1 „† im Amte Hildesheim den Rothen Adler⸗Orden vierter

sse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

doen nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen oerliehenen nichtpreußischen Ordens⸗Insignien zu er⸗ theilen, und zwar: des Kaiserlich russischen St. Stanislaus⸗Ordens

8 erster Klasse:

deem General⸗Major Grafen von Wartensleben von der Armee und zur Disposition des Chefs des Generalstabes der Armee; sowie

der zweiten Klasse desselben Ordens mit dem Stern:

dem Obersten mit dem Range als Brigade⸗Commandeur, von Caprivi, Abtheilungs⸗Chef im Kriegs⸗Ministerium.

8

Deutsches Neich.

Verordnung, betreffend die Einberufung des Bundesraths. Vom 16. September 1876. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen ꝛc. verordnen auf Grund des Artikels 12 der Verfassung, im Namen des Deutschen Reichs, was folgt:

Der Bundesrath wird berufen, am 21. September d. J. in Berlin zusammenzutreten, und beauftragen Wir den Reichs⸗ kanzler mit den zu diesem Zwecke nöthigen Vorbereitungen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. 8

Gegeben Berlin, den 16. September 1876. ““

Wilhelm. 8 Fürst v. Bismarck.

Das bisher unter peruanischer Flagge gefahrene Voll⸗ schiff „Jsabel“ von 131455⁄100 britischen Registerstertons Ladungsfähigkeit, welches im Jahre 1865 in Boston erbaut ist, hat durch den Uebergang in das Eigenthum von Heinrich Addicks zu Bremerhaven unter dem Namen „Galatea“ das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem bezeichneten Schiffe ist am 23. August d. J. vom Kaiserlichen General⸗Konsulat zu London ein Flaggenattest ertheilt worden.

Am 1. Oktober werden bei dem Bahnpostamte Nr. 33 in In⸗ sterburg und bei der Postagentur in Peitschendorf Telegraphen⸗ anstalten mit beschränktem Tagesdienst eröffnet werden.

Gumbinnen, den 14. September 1876. 8 .

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor. 8

Zu Liebenthal i. Schl., Reichenbach O.⸗L., Hansdorf, Regierungsbezirk Liegnitz, und Penzig im Regierungsbezirk Liegnitz, werden am 1. Oktober cr. mit der Kaiserlichen Ortspostanstalt ver⸗ einigte Telegraphenbetriebsstellen mit beschränktem Tagesdienst eröffnet werden.

Liegnitz, den 14. September 1876. Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

Das Schloß⸗Telegraphenamt in Wilhelmsthal ist am 1

d. M. geschlossen worden. Erfurt, den 14. September 1876. 1 Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

Elsaß⸗Lothringen.

Se. Majestät der Kaiser haben den bisherigen Prä⸗ sidenten des Gewerbegerichts zu Mülhausen i./E., Fabrikanten Alois Stengel⸗Schwartz zum Präsidenten und den bis⸗ herigen Vize⸗Präsidenten, Fabrikanten Karl Keller zum Vize⸗ Präsidenten dieses Gerichts auf eine weitere Amtsdauer von drei Jahren zu ernennen geruht.

Das 20. Stück des Reichs⸗Gesetzblatts, welches heute aus⸗ gegeben wird, enthält unter Nr. 1145 die Verordnung, betreffend die Einberufung des Bundesraths. Vom 16. September 1876. 16“ Berlin, den 18. September 1876. Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt.

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Erb⸗Truchseß im Fürstenthum Halberstadt, Mitgliede des Herrenhauses und Rittmeister a. D. von Alvensleben auf Ergleben im Kreise Neuhaldensleben, die Kammerherrnwürde zu verleihen;

den bisherigen außerordentlichen Professor an der Universität zu. Berbin or feffan⸗ dborshche⸗ erstäcker zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, und ö1“

1A“

Montag,

———.·.—··ᷓ́’‚g

den bisherigen außerordentlichen Professor an der Universität zu Breslau, Dr. Theodor Lindner, zum ordentlichen Pro⸗ fessor in der philosophischen Fakultät der Akademie zu Münster zu ernennen; sowie

dem Kaufmann Louis Joachimsthal zu Berlin den Charakter als Kommerzien⸗Rath zu verleihen.

5 .““ Finanz⸗Ministerium. 8 11 Bekanntmachung‧, betreffend die Anstellung eines Provinzial⸗Steuerdirektors die Provinz Brandenburg in Berlin.

In Ausführung des Allerhöchsten Erlasses vom 1. Oktober 1875 (Gesetz⸗Sammlung für 1876 S. 167) wird hierdurch Nach⸗ stehendes zur öffentlichen Kenntniß gebracht:

1) Zum Provinzial⸗Steuerdirektor für die Provinz Bran⸗ denburg in Berlin ist der Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath Hellwig ernannt. Derselbe tritt mit dem 1. Oktober d. J. in Thätigkeit. Die Bureaus der neuen Behörde besinden sich in dem Hause Wilhelmstraße Nr. 70 a.

2) Mit dem gleichen Zeitpunkte werden die bisherigen Ab⸗ theilungen für die Verwaltung der indirekten Steuern bei den Regierungen zu Potsdam und Frankfurt a. O. aufgelöst.

3) Die Wirksamkeit des neuen Provinzial⸗Steuer⸗Direktors erstreckt sich in den Grenzen der für die Provinzial⸗Steuer⸗Direk⸗ toren in den übrigen Provinzen festgesetzten Befugnisse auf die Verwaltung des Zolles und der innern indirekten Abgaben in der Stadt Berlin und in dem bisherigen Verwaltungsbereich der vorgedachten Regierungsabtheilungen. Denselben werden demnach untergeordnet: das Erbschaftssteuer⸗Amt für die Stadt Berlin und die hiesigen Haupt⸗Steuerämter für ausländische und für inländische Gegenstände, mit den ihnen unterstellten Be⸗ amten, ferner die Erbschaftssteuer⸗Aemter für die Regierungs⸗ bezirke Potsdam und Frankfurt a. O., welche von ihren bisheri⸗ gen Amtssitzen Potsdam und Fraukfuet . O. bis nuf Wei⸗ teres unter Beibehaltung ihrer bisherigen Amtsbezirke, mit dem 1. Oktober d. J. nach Berlin in die Räume der Pro⸗ vinzial⸗Steuerdirektion Wilhelmstraße Nr. 70 a verlegt werden, sowie sämmtliche übrigen bisher zum Verwaltungsbereich der Regierungsabtheilungen für die Verwaltung der indirekten Steuern in Potsdam und Frankfurt a. O. gehörigen Behörden und Beamte.

Beerlin, den 13. September 1876. Der Finanz⸗Minister. Camphausen.

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8 für

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Bericht über die vor dem Universitätsgebäude zu Berlin zu errichtenden Standbilder der Gebrüder Wilhelm und Alexander E1X.4.““

ei Gelegenheit der hundertjährigen Jubelfeier des Ge⸗ burtstages Alexanders von Humboldt im Jahre 1869 traten Berliner Notabilitäten zusammen, um ein öffentliches Denkmal des großen Forschers auf Kosten der Nation zu Stande zu bringen. Ein Comité wurde gewählt, dessen Bemühungen von solchem Erfolge gekrönt gewesen sind, daß jetzt eine Summe von ungefähr 100,000 zu jenem Zwecke bereit liegt. Zu dieser Summe trugen vornehmlich Deutsche im Deutschen Reiche und im Auslande, auch in den entferntesten überseeischen Plätzen, außerdem Angehörige ver⸗ schiedener anderer Nationalitäten bei, worüber seiner Zeit in öffentlichen Blättern berichtet wurde.

Wie stets, wenn in Berlin ein Denkmal errichtet werden soll, bot nun die Erwerbung eines geeigneten Platzes die größte Schwierigkeit dar; umsomehr in diesem Falle, als wünschenswerth schien, das Denkmal in der Nähe des wissenschaftlichen Mittelpunktes der Hauptstadt, bei Akademie, Univerfität und Bibliothek, sich erheben zu sehen. Nach längeren fruchtlosen Verhandlungen bat das Comité den Senat der Königlichen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität um Er⸗ laubniß, das Standbild Alexanders von Humboldt auf dem Grund und Boden der Universität zu errichten. Der Senat erklärte jedoch, seine Einwilligung hierzu nur geben zu können, wenn gleichzeitig als Parallelstatue ein Standbild Wilhelms von Humboldt errichtet würde, des Staatsmannes, der, als Rathgeber König Friedrich Wilhelms III., an der Grün dung der Universität den wesentlichsten Antheil gehabt hatte. Hr. Geh. Ober⸗Hof⸗Baurath Strack, der die Bemühungen des Comités eifrigst unterstützte, entwarf nunmehr folgenden Plan: In dem Gitter, welches den Vorgarten des Universitätsgebäudes vom Opernplatze trennt, sollen beiderseits vom Mittel⸗ portal Nischen angebracht werden, in welchen die Standbilder der Gebrüder von Humboldt etwa so zu stehen kommen, wie das des Grafen Brandenburg in dem Gitter auf dem Leipziger Platze. Zu diesem Plane gab der Senat seine Zustimmung.

Jetzt aber handelte es sich darum, wie die Mittel für Errich⸗ tung des Standbildes Wilhelms von Humboldt zu beschaffen seien. Die Mittel des Comités hätten zur Noth, vollends durch eine neue Sammlung unterstützt, für beide Standbilder ausge⸗ reicht, allein es ist durch den Wortlaut seines Aufrufes gebun⸗

den, etwaige Ueberschüsse der bei der Akademie der Wissenschaften

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den 18. September,

Abends.

Reisen zu überweisen, und überdies konnte es nicht der Beruf des Comités sein, eine Sammlung für das Standbild Wil⸗ helms von sembma⸗ zu veranstalten.

Unter diese

i Umständen zögerte das Comité nicht, in einem allerunterthänigsten Immediatgesuch an Se. Majestät den Kaiser und König mit der doppelten Bitte sich zu wenden: 8 „Se. Majestät wollen Allergnädigst geruhen, die Hex⸗ stellung des Standbildes Wilhelms von Humboldt als Parallelstatue zu dem vom Comité zu errichten⸗ den Nationaldenkmal Alexanders von Humboldt aus Staatsmitteln zu befehlen, und zu gestatten, daß ddie Standbilder der Gebrüder von Humboldt in der aaangegebenen Weise vor dem Universitätsgebäude aufge⸗ stellt werden.“

Auf dies Gesuch war das Comité so glücklich, durch Ver⸗ mittelung des Hrn. Vize⸗Präsidenten des Staats⸗Ministeriums und des Hrn. Ministers der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten eine zustimmende Antwort zu erhalten, wodurch die Herstellung der Statue Wilhelms von Humboldt aus Staatsmitteln, sobald die⸗ selben auf verfassungsmäßigem Wege flüssig gemacht werden könnten, zugesichert, die Errichtung der Humboldt⸗Stcktüuen an der be⸗ zeichneten Stelle genehmigt, und überdies dafür durch Allerhöchste Entscheidung folgende Normen festgesetzt wurden: ·8

1) die Statuen der Gebrüder von Humboldt sind mit den benachbarten Statuen der Generale Bülow und Scharn⸗ horst der Größe nach in Harmonie zu halten, dürfen weder letztere überragen, noch vor das Gitter der Universität vortreten;

2) der Platz, links vom Königlichen Palais aus gesehen, soll für die Statue Wilhelms, und der Platz rechts für die Alexanders von Humboldt gewählt werden. G

Uebrigens haben Se. Majestät die Genehmigung der für die Statuen anzufertigenden Entwürfe Allerhöchsisich vorbehalten.

Gleichzeitig wurde der Geheime Ober⸗Regierungs⸗ und vor⸗ tragende Rath im Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten, Hr. Dr. Schoene, zum Regierungs⸗Kommissarius ernannt, um mit dem Comité in Berathungen wegen Ausführung obigen Projektes zu treten.

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I.

In Verbindung mit dem Hrn. Regierungs⸗Kommissarius beschloß das Comité, für die Beschaffung von Entwürfen zu den Humboldt⸗Standbildern den Weg der beschränkten Be⸗ werbung mit Honorirung der Entwürfe zu betreten. Das Co⸗ mité erachtete sich für befugt, seine Geldmittel auch zur Hono⸗ rirung der Entwürfe zum Standbilde Wilhelms von Hum⸗ boldt zu verwenden, da der Senat der Universität die gleichzeitige Errichtung dieses Standbildes zur Bedingung der Erlaubniß gemacht hatte, die Statue Alexanders von Hum⸗ boldt auf Grund und Boden der Universität aufzustellen, das Comité also mit jener Honorirung gleichsam einen Kaufpreis für die erworbene Stelle zahlte. Die Zahl der zur Bewerbung mit Honorirung der Entwürfe aufzufordernden Künstler wurde auf fünf festgesetzt. Zum Zwecke der Auswahl dieser fünf Künstler ersuchte das Comité den Hrn. Minister der geistlichen ꝛc. An gelegenheiten, den Senat der Königlichen Akademie der Künste aufzufordern, aus der Zahl der deutschen Bildhauer im Deutschen Reich und im Auslande eine Reihe von Künstlern zu nennen, welche er der großen hier vorliegenden Aufgabe für gewachsen halte. Von diesen beabsichtigte das Comité in Gemeinschaft mi dem Hrn. Regierungskommissarius fünf zur Betheiligung an der

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Bewerbung einzuladen. Es war der Wunsch des Comités gewesen, an der Konkurrenz für das durch Beiträge von Deutschen in der ganzen Welt zu Stande gebrachte Nationaldenkmal Alexanders von Humboldt auch Künstler außerhalb Preußens betheiligt zu sehen. Auf vorläufige Anfragen an einige auswärtige Künstler sind jedoch durchgängig ab⸗ lehnende Antworten eingegangen. Dagegen haben folgend fünf hiesige Künstler sich bereit erklärt, an der Bewerbung theilzunehmen: die Herren Prof. Bernhard Afinger, Prof. Reinhold Begas, Erdmann Encke, F. Schaper, Prof. Albert Wolff. 8

Die Beurtheilung der Entwürfe wird durch eine Jury aus sieben Mitgliedern geschehen, von denen der Senat der Königlichen Akademie der Künste und das Comité je drei stellen, der Hr Regierungskommissarius aber der siebente sein wird. Uebrigen kann, wie aus dem Obigen hervorgeht, keine Verpflichtung über nommen werden, daß einem der fünf konkurrirenden Bildhauer die Ausführung der Standbilder übertragen werde.

Ebensowenig würden Künstler, welche, ohne damit beauf⸗ tragt zu sein, an der Bewerbung sich zu betheiligen wünschen, davon ausgeschlossen sein, und es würden die von ihnen einge⸗ reichten Entwürfe, sofern sie dem Programme entsprächen, gleich⸗ falls der Beurtheilung durch die Jury unterworfen werden. Um solche freie Betheiligung vielmehr Jedem, der dazu berufen sich fühlen sollte, zu ermöglichen, werden hier die im Obigen noch nicht zur Sprache gekommenen Bedingungen des Programmes zur öffentlichen Kenntniß gebracht:

„Die Entwürfe sollen nicht blos die Statuen, sondern auch die Postamente vor Augen führen. An den Postamenten sollen keine freien Figuren, sondern nur Reliefs angebracht werden. Die Porträtsstatuen selber müssen in den Entwürfen 45 cm. hoch sein. Den Künstlern bleibt es überlassen, für die Statuen die