1876 / 221 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, 19. September. Die Kunstausstellung der Königlichen Akade der Künste. 8 (S. Nr. 219 d. Bl. Vaterländische Darstellungen.

Einen dritten bedeutungsvollen Moment aus der Geschichte des Jahres 1870 behandelt Georg Bleibtreu in Berlin in seinem Bilde der „Zusammenkunft des Grafen Moltke mit dem General Wimpffen am Abend von Sedan.“ In einem Zimmer, von dessen dunkler grünlichgrauer Wand das Porträt des ersten Napoleon auf die dargestellte Scene herabschaut, gruppiren sich die an der Unterredung mehr oder minder betheiligten Personen um den mit einer rothen Decke behangenen Tisch, auf welchem eine flackernde, den Raum mit ihrem röthlichen Schein nur matt erhellende Kerze brennt. Graf Moltke, der eben seine Bedingungen entwickelt zu haben scheint, steht mit ausgestreckten Armen in einer Bewegung, die deutlich die halb erstaunte, halb unwillige Frage ausdrückt, ob man denn etwa andere Vorschläge erwartet habe, dem General Wimpffen gegenüber, der, durch die Forde⸗ rungen des Siegers erschreckt, seinerseits gleichfalls aufgesprungen ist und, mit der Hand noch die Lehne des zurückgeschobenen Stuhles umfassend, wie erstarrt der Gegenrede des preußischen Feldherrn lauscht. Zur Rechten des Letzteren sitzt, ein Papier in der Hand haltend und gespannt aufblickend, ein höherer preußischer Offizier, zur Linken aber Fürst Bismarck, der, mit der eeinen Hand den Degen aufsützend, in unbeweglicher Ruhe ver⸗ harrt. Nach beiden Seiten hin schließen sich endlich die übrigen Figuren an, der Mehrzahl nach preußische Offiziere, die in ge⸗ messener Haltung dem Fortgange der Unterredung folgen, während in dem Ausdruck der Gegner sich hier die Niedergeschlagenheit, dort der verbissene Grimm des Besiegten zu erkennen giebt. Die Lösung der schwierigen kolsristischen Aufgabe, die der Künstler sich stellte, ist ihm allerdings nicht völlig gelungen. Wie die vor dem Licht stehende, dem Beschauer das Profil zu⸗ kehrende Gestalt Wimpffens im Ton allzu dunkel und schwer ge⸗ rathen ist, so lassen auch andere Partien der Darstellung, vor allem die Köpfe, deren fleckige Carnation in gewissem Sinne an die keineswegs ansprechende Manier Lindenschmits erinnert, im Verein mit dem trockenen, etwas gequälten Vor⸗ trag deutlich die nicht ganz verwischte Mühe der Arbeit empfinden. Desto mehr ist die trotz dieser Mängel höchst wirksame charakteristische Auffassung einzelner Figuren, vorzüglich der lebensvollen Gestalt des Grafen Moltke, die in ihr und in der Figur Wimpffens glücklich festgehaltene momen⸗ tane Bewegung und endlich die nicht minder vortreffliche Anlage

des ganzen Bildes anzuerkennen, das durch die Enge des ge⸗ wählten Raumes und durch die ungewisse Beleuchtung desselben das Bedrückende dieser entscheidungsschweren Stunde in geschick⸗ tester Weise zu steigern wußte.

Derselbe Künstler schildert in einem zweiten Bilde die „Be⸗ grüßung des Leibregiments auf dem Schlachtfelde von Vion⸗ ville durch Se. Majestät den Kaiser“, Allerhöchstwelcher, ge⸗ folgt von dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Moltke, von links her herangeritten ist und mit freundlich ernster, theilnehmender Miene dem herbeigeeilten Führer vom Pferde herab die Hand reicht. Andere Offiziere und Gemeine des Regiments, das sich nach beendetem Kampfe eben erst wieder gesammelt hat, drängen sich in buntem Gemisch heran, um gleich den im Vordergrunde am Boden sitzenden Verwundeten ihren obersten Feldherrn freudig zu be⸗ grüßen, während weiter zurück, am Rande einer Pappelchaussee, die das hügelige, noch die Spuren der Schlacht zeigende Terrain durchschneidet, das Musikcorps aufspielt, in der linken Ecke des Bildes aber ein gefallener Offizier herbeigetragen wird. Während

einzelne Details der Bewegung etwas gezwungen erscheinen, ist,

abgesehen von dem nicht sehr glücklich gerathenen Pferde, die ausdrucksvolle Gestalt des Kaisers in Haltung und Geberde ebenso wahr und charakteristisch empfunden, wie sich der ganze Vorgang natürlich und leicht verständlich entwickelt. Der bemer⸗ kenswertheste Vorzüg des Bildes aber ist die vorzüglich getroffene Stimmung der landschaftlichen Scenerie, über die sich ein milder, durch die weißliche Luft gedämpfter Sonnenschein breitet.

Passend reihen sich an dieses Bild die drei von Emil Hünten in Düsseldorf ausgestellten Kampfscenen an. Die eine der beiden größeren von ihnen zeigt den Prinzen Hein⸗ rich XVII. Reuß als Führer der 5. Escadron des 1. Garde⸗ Dragoner⸗Regiments bei Mars⸗la⸗Tour. An der Spitze der in breiter Front gegen französische Infanterie ansprengenden Reiter durchbricht derselbe, den Degen in der Faust, auf hoch sich bäumendem Rosse deutlich als Hauptfigur der Komposition hervortretend, unmittelbar vor sich die Linie der Feinde, die, rechts und links noch Stand haltend, sich hier bereits zur Flucht wenden und vergeblich von einem Offizier zurückgehalten werden, der einen fliehenden Tambour an der Kehle packt. Bei vor⸗ züglich geschlossener, klar verständlicher Gruppirung und kräftiger Behandlung des ganzen Bildes fesseln namentlich die ziemlich großen Figuren des Vordergrundes durch höchst charaktervolle Auffassung und durch sichere Meisterschaft der Zeichnung.

Außer einem kleinen, sehr fleißig durchgeführten, der Farbe allzu schweren Bildchen fliehender „österreichischer Artillerie bei Königgrätz“ von F. Kaiser in Berlin ist endlich von hierher gehörigen Darstellungen noch eine „Ulanen⸗Attaque bei Mars⸗la⸗Tours“ von G. Wie in Hinnenberg in Weftalen, die den zu stellenden malerischen Anforderungen allerdings nicht genügt, und ein großes Marinebild von H. Penner in Berlin zu nennen, das ein „Gefecht zwischen der churbrandenburgischen und einer derselben überlegenen spanischen Flotte bei Kap St.⸗ Vincent im Jahre 1681“ schildert und ein anerkennenswerthes Studium verräth.

Auf der Grenze zwischen historischer Darstellung und genre⸗ mäßig aufgefaßtem Gruppenporträt steht das von dem Grafen Harrach in Tiefhartmannsdorf gemalte Bild des „Grafen Moltke vor Paris“. Auf seinem Beobachtungsposten, dem Dachraum eines hohen Gebäudes, sitzt der Dargestellte, dem B.⸗ schauer den Rücken kehrend, auf einem Sessel vor der ovalen Fensteröffnung, durch welche man auf die tief unten in sonnigem, herbstlichen Duft sich ausbreitende Landschaft hinabblickt. Das Fernglas in der erhobenen Rechten hal⸗ tend und mit dem Zeigefinger auf einen Punkt dort unten hindeutend, wendet er sein scharfgeschnittenes, von dem einfallen⸗ den Licht gestreiftes Profil zu dem rechts stehenden Adjutanten empor, der sich, die Rechte auf die Fensterbrüstung stützend, auf⸗ merksam hörend, zu dem Sprechenden herabbeugt. Ein zweiter Offizier, der, zur Linken aufrecht dastehend, einen ausgebreiteten Plan in den Händen hält, schaut, gleichfalls dem Gespräch lauschend, ruhig vor sich hin. In jeder Hinsicht originell, frap⸗ pirt das Bild den Beschauer durch die meisterliche Modellirung und Charakteristik der Köpfe, die sich theils vor der lichten Luft, theils vor der halbdunklen grauen Wand in voller Plastik absetzen, in nicht geringerem Maße als durch die interessanten, wenngleich nicht ohne fühlbare Härte, so doch klar und sicher durchgeführten Kontraste der interessanten Beleuchtung und durch die mit nicht geringem Geschick arrangirte Komposition, deren Bewältigung bei dem knapp bemessenen Raum, in welchem drei halblebensgroße, in halber Figur sichtbare Gestalten sich gruppiren, dem Maler allerdings nicht ohne ein empfindliches Opfer ge⸗ lungen ist. Der in starker Verkürzung gezeichnete Körper der sitzenden Hauptfigur erscheint derartig eingezwängt und zusam⸗ mengeschoben, daß er neben dem geinvoll aufgefaßten, lebendigen Kopfe nur um so unbedeutender wirkt.

Unter den Portraits, die hierher gehören, ist an erster Stelle das von Bernhard Plockhorst in Berlin ausgestellte Brustbild des Kaisers zu nennen, das Sr. Majestät in einfacher Interimsuniform mit über die Schulter geschlagenem Mantel zeigt. Als eine Vorstudie zu dem in die Nationalgalerie gestifteten Bildniß unmittelbar nach der Natur gemalt, ist es in gleichem Grade durch die Intimität seiner Auf⸗ fassung wie durch die gediegene Sorgfalt der Modellirung und die Portraitähnlichkeit des nach rechts gewandten ernstblickenden Kopfes ausgezeichnet, der sich von einem ruhigen bräunlich⸗ grauen, zu dem kräftigen Ton der gesammten Malerei treff⸗ lich passenden Fond abhebt. In ganzer Figur, in einer weiten, etwas leeren Halle ruhig dastehend, die Finger der rechten Hand zwischen die unteren Knöpfe des Interims⸗ rockes geschoben, die Linke auf das graugeaderte Postament einer gelben Marmorsäule stützend, neben der ein tiefrother Vor⸗ hang in breiten Falten niederfällt, erscheint Se. Majestät der Kaiser in einem Porträt von Karl Steffeck in Berlin, das mit wohlthuend schlichter und ernster Haltung und Auffassung den Vorzug einer außerordentlich sicheren, leichtflüssigen maleri⸗ schen Behandlung verbindet. An diese beiden hervorragendsten Arbeiten reiht sich ferner ein mit großem technischen Geschick in interessanter Vortragsweise ausgeführtes Kniestück Sr. Majestät des Kaisers von T. Ziegler in Berlin und ein anderes von A. Jebens in Berlin, der auch ein Brustbild Sr. Königlichen

nur in

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Kirche, der in nächster Zeit einer vollständigen Umgestaltung ent

die von der Nicolai⸗Kirche sprechen und die bis 1244 zurückreichen Die Kirche blieb nach der Reformation wesentlich ungeändert. 1613 erhielt die den Ziegelrohbau auch im Innern unverdeckt zei⸗ gende Kirche die erste Tünche. Im Jahre 1677 wurde die Kanzel in ihrer jetzigen Gestalt hergestellt. Der Altar wurde erst im An⸗ fange des 18. Jahrhunderts errichtet; an ihm befinden sich bekannt⸗ lich Gemälde von Rode. gebracht, die aber damals noch ein Stück über die Pfeiler hinausreichten.

der Kirche beschlossen. Kirche datirt von 1817, die neue Orgel wurde später von Buchholz erbaut. Zu besonderer Zierde gereicht der Kirche die südnestliche, 1452 vom Küchenmeister Zeuschel erbaute Marienkapelle, in welcher am Ende des 16. Jahrhunderts Erbbegräbnisse eingerichtet wurden. An der Nordseite neben dem Chor befindet sich die Kreuzkapelle, heute die Sakristei und darüber die Bibliothek. Der Zugang zu der letzteren ist der sogenannte Prozessions⸗ oder Mönchsgang, der sich um den ganzen Chor herumzieht. In den kleineren

in der katholischen Zeit Altäre, nach bekannt.

vorhandenen alten Kunstwerke als Einleitung zu der späteren Wan⸗ derung durch die Kirche. sicht gab und später auch die Führung übernahm, wies darauf hin,

begräbnissen und sonstigen Kunstwerken eine fortlaufende Geschichte der Kirche und ihrer Wohlthäter enthalte. Erbbegräbnisse hätten freilich meist einer zweiten Generation Platz machen müssen; aber die Epitaphe der ersten seien geblieben.

und mehrere Rode. In mehreren Erbbegräbnissen befinden sich mumi⸗ fizirte Körper.

das jüngste Gericht in höchst alterthümlichen Formen darstellend.

Uebr die bauliche Entwickelung Berlins in den letzten Jahren sprach am Sonnabend Baumeister Engel im großen Saale des Handwerkervereins. Wohl selten hat sich eine Stadt so rapide entwickelt, als gerade Berlin. Noch 1640 ein armseliges Land⸗ städtchen mit kaum 6000 Einwohnern und etw⸗ 800 Häusern, zählte es beim Tode des Kurfürsten Friedrich Wilhelm bereits 20,000 Ein⸗ wohner, bei dem großen König Friedrich II hatte sich die Zahl der⸗ selben auf 114,000 erböht, 1817 auf 188,000, 1840 311,000 1851 436,000 und Ende 1871 823,000 Einwohner. Nach diesem Jahre hervorriefen, Prachtbauten, die Berlin stets zur Zier gereichen wer⸗ Herren v. d. Huth und Hennicke erbaut. Das Aeußere trägt naturgemäz einen gewissen uniformen Charakter, dennoch ist im Ganzen die Aufgabe um so Zweck völlig erfüllt ist. Auch die Passage ist in architektonischer Beziehung ein Kunstwerk ersten Ranges. Die Fagade nach der Behrenstraße, sowie das Reliesf im Innern ist von den Architekten Kyllmann und Heyden wahrhaft mustergültig komponirt, am schwäch⸗ sten erscheint vielleicht die Fagade nach den Linden; die Formen sind hier etwas schwer und erinnern mehr an das Roma⸗ nische als an die sonst beobachteten Formen der Renaissance. Nicht minder crwähnenswerth ist das Admiralsgartenbad, von Ende

Bauwerke namentlich bei Mondschein cinen guten Eindruck machen. Als letzte unter den Gründungen ist endlich der Flora zu gedenken, deren enorme Massen und kühne Gliederungen von besonderer Wir⸗ kung sind, wenngleich von manchen Seiten das Detail nicht so schön gefunden wird. Neben diesen Gründungen ist es der Staat, in dessen Thätigkeit auf baulichem Gebiete sich nach dem Jahre 1871 hier das Bestreben nach höherer Kanstentfaltung geltend macht, wie der Prachtbau der Nationalgalerie am Besten vor Augen führt. Auch das Siegesdenkmal ist eine würdige Errnngenschaft jener Zeit. Bei dem Bankzebäude hat es Hitzig vornehmlich verstanden, eine imposante, farbige Wirkung zu erzielen, sowie dem ganzen

Hoheit des Prinzen August von Württemberg ausgestellt hat. Ein Brustbild Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg von J. Löwensohn in Berlin, ein ansprechendes Portrait Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Waldemar von W. Wider in Berlin, das die in anmuthiger Haltung dasitzende Figur des Dargestellten in kleissamer weißer Mat osentracht vor dem be⸗ wegten, der Wirkung der Gestalt jedoch sicher untergeordneten Hintergrund einer felsigen Küste mit wolkengestreiftem Himmel sich abheben läßt und durch den ungesucht natürlichen, kindlich ernsten Ausdruck der wohlgetroffenen Züge wie durch anspruchs⸗ lose und sorgsame Ausführung hervortritt, ein Ovalbild des Kriegs⸗Ministers von Kameke von W. Birth in Berlin, ein gediegenes Kniestück des Ministers Delbrück von G. Bier⸗ mann in Berlin, sowie das einer anderen Abtheilung der Ausstellung angehörige saubere Miniaturportrait Sr. Kaiser⸗ lichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen von G. Seidel in Berlin mögen diese Uebersicht über die Reihe von Bildnissen fürstlicher oder aber zu hohen Staatsämtern berufener Personen bescha heh Ihnen reiht sich noch ein genremäßig aufgefaßtes Gruppen⸗ bild, ein „Ausritt Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl zur Parforcejagd von Schloß Glinike“ von Conrad Freyberg

Noch bewegter erscheint die Komposition des zweiten Bildes, das den siegreichen Ansturm der von dem Prinzen Friedrich von

Wittgenstein geführten 2. Escadron des 2. Garde⸗Dragoner⸗ Regiments gegen die französischen Garde⸗Kürassiere bei Vionville schildert, ein wild wüthendes, hier und da in Einzelgruppen sich auflösendes Reitergefecht, das bereits den schließlichen Aus⸗ gang erkennen läßt, da auf beiden Seiten die Franzosen fliehend davonjagen und des Hornsignals nicht achten, das sie zurückruft. Trotz einer Fülle trefflich bewegter Figuren bleibt die Wirkung des Bildes aber doch eine geringere als die des zuerst erwähnten. Abgesehen von einzelnen minder glücklich erfundenen Gestalten, wie derjenigen eines stürzenden Kürassiers im Vordergrunde, entbehrt auch die eigentliche Malerei des Bildes, der schon die schwierigen hellblauen Uniformen erhebliche Schwierigkeiten boten, der feineren Durchführung in Licht und Luft, während die Staub⸗ und Pulverwolken der Ferne sich allzu körperlich vor⸗ rängen.

Umsomehr erfreut das letzte, kleinere Bild des Malers, die „Wegnahme eines französischen Geschützes“, eine Episode aus der Schlacht von Beaumont, gerade durch seinen koloristischen Reiz und durch eine Geschlossenheit des energischen Tons, wie sie Hünten nur selten zu erreichen pflegt. Von dem dunklen Laub⸗ werk eines Waldhintergrundes heben sich die vier mühsam an⸗ ziehenden Schimmel, mit denen das fliehende Geschütz bespannt ist, mit kräftigem Effekt ab, und wie diese, so find die einzelnen Figuren der rettungslos verlorenen Bedeckung und der kleinen preußischen Truppe, die den Hügel heranstürmt und ihre Beute umzingelt, nicht bos durchweg charakteristisch aufgefaßt und in lebendiger Bewegung meisterlich gezeichnet, sondern namentlich auch in ihrer Erscheinung in Licht und Luft vorzüglich beobachtet.

bildmäßig wirkenden Anordnung der scharf und portraitähnlich

in Berlin an, der auch hier wieder in der geschickten, durchaus

aufgefaßten Gestalten sowohl, wie in der meisterlichen Zeichnung und Modellirung der Pferde und in der Zusammenstimmung der trefflich arrangirten Gruppen mit der landschaftlichen Scenerie seine entschiedene Begabung für derartige Aufgaben durch eine besonders glückliche Leistung von neuem bekundet. Der „Ein⸗ zug Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen in Jerusalem“ von W. Gentz in Berlin, der zum Schluß noch in diesem Zusammenhange zu nennen ist, wird an anderer Stelle ausführlicher zu besprechen sein.

Dasselbe gilt von den meisten der hier zu erwähnenden plastischen Werke, unter denen wir zwei verdienstlichen Büsten Sr. Majestät des Kaisers von J. Kopf in Rom und K. Sil⸗ bernagel in Berlin, einer Büste Sr. Hoheit des Herzogs von Anhalt von O. Büchting (Berlin), einer Büste des Fürsten Bismarck von J. Pfuhl (Berlin), einer Statuette desselben von K. Silbernagel und einer Statue des Grafen Moltke von L. Brunow (Berlin) begegnen. Daneben sind endlich auch noch die Postamentfiguren der vier Hochmeister von dem für Marienburg bestimmten Denkmal Friedrichs des Großen von R. Siemering in Berlin, sowie das Modell des Crefelder Kriegerdenkmals von H. Walger in Berlin und dasjenige des Göttinger Kriegerdenkmals von A. Breymann in Dresden unter den „vaterländischen Darstellungen“ aufzuführen.

Der Verein für die Geschichte Berlins

schloß am Montag seine sogenannten Wanderversammlungen mit einem Besuch der Nicolai⸗Kirche. Nach dem Programm sprach zuerst Hr. Architekt Prüfer über die Baugeschichte der Kirche.

Bauwerk den Charakter eines Palastes zu geben. Das Auswärtige Amt endlich impenirt durch seine wuchtigen, kräftigen Massen und und durch sein bedeutendes Relief. Was se. ließlich die Privatthätig⸗ keit anbetrifft, so ist auch diese in andere Bahnen gelenkt. Vorzüg⸗ liches ist hier vorzugsweise durch die HH. Ende und Böckmann ge⸗ leistet, wir gedenken nur des Hauses Ecke der Charlottenstraße und Unter den Linden und Rs Gebäudes der Grundbank in der Behren⸗ straße. Auch Kayser und v. Großheim haben Werke von hervorragender Bedeutung geschaffen, wie das Haus Ecke Mauer⸗ und Behrenstraße. Nebenbei finden wir jedoch auch arge Verirrungen hier, so das Pringsheimsche Haus, dem man überall ansieht, daß man etwas schaffen wollte, was noch nicht da war. Bei dem Palais des Fürsten Pleß sei die dem modernen französischen Schloßstyl nachgebildete Bauart allerdings nicht ohne gute Wirkung im Freien, umgeben von üppigen Bäumen, nicht aber eingeschlossen zwischen anderen Bau⸗ werken.

Wie die „N. N. Z.“ mittheilt, wird binnen Kurzem mit dem Abbruch der Baulichkeiten des Tivoli zu Hannover begonnen werden. Schon mit Beginn der Sommersaison 1877 soll an Stelle des jetzigen ein neues Tivoli vollendet sein, welches durch Ankauf von Grundstücken eine bedeutende Vergrößerung erfährt und auch in Hinsicht der architektonischen Schönheit das Ee bei Weitem über treffen soll.

Zu der in Hamburg stattfindenden deutschen Natur⸗ forscher⸗Versammlung, welche am 18. d. Mts. ihren Anfang genommen hat, sind die Anmeldungen sehr zahlreich gewesen; man rechnet auf nahezu 1500 Mitglieder, Naturforscher und Aerzte, aus allen Gauen Deutschlands. 8 8

Die diesjährige Ausstellung von Zeichnungen der Schüler Schülerinnen hiesiger Gemeindeschulen wird am 29. Septem⸗ ber cr. eröffnet werden und bis zum 7. Oktober inkl. dauern. Als Ausstellungslokal ist wieder der Saal der 67. Gemeindeschule, Ackerstraße 28a., gewählt worden. Der Eintritt ist Jedem, auch Kindern unter Aufsicht Erwachsener, unentgeltlich gestattet. Die Ausstellung ist in den Tagesstunden von 10 bis 3 Uhr geöffnet.

und

Aus Sangerhausen wird gemeldet: Am 12. d. M. wurde nordwestlich von unserer Stadt beim Rajolen eines Ackers ein großes, noch gut erhaltenes Menschenskelet gefunden. Da man nicht weit von diesem Skelet eine Urne und eine Streitart vorfand, anzunehmen, daß die aufgefundenen Gegenstände aus grauer

orzeit stammen.

Regensburg, 15. September. Wie schon öfters, wurden auch dieser Taze wieder altrömische Ueberreste aufgefunden, diesmal im Garten des Hrn. Gschwendner, welcher diese hochinteressanten Fund⸗ stücke dem historischen Verein überläßt.

üu

MReiecedacteur: F. Prehm.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel).

Druck: W. Elsn er.

Drei Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).

8 4 11“ 8 Nach en Hinweis auf den gegenwärtigen Zustand der gegengeht, gab Redner zunächst einen Ueberblick über die Urkunden,

Nur

Um die Zeit wurden auch die Emporen an⸗

1770 wurde die Abtragung des kleinen Thürmchens auf dem Dache Der letzte große Umbau des Innern der

Kapellen um den Chor, in denen jetzt lauter Erbbegräbnisse, waren die zum Theil noch dem Namen

Auf diesen Vortrag folgte eine Uebersicht über die in der Kirche 8 Der Kaufmann Alfieri, der diese Ueber⸗ wie die Kirche in ihrer Fülle von Oelgemälden, Epitaphen, Erb- Die Bewohner der

Unter den Bildern findet sich viel Werthvolles, z. B. ein Lucas Kranach

Kör Das Merkwürdigste aber, was die Kirche enthält, ist ein erst kürzlich im Orgelchor wieder aufgefundenes Wandgemälde,

waren es vor Allem gewisse Gründungen, die wahre Prachtbauten

den. In erster Reihe ist hier das Aktienhotel zu nennen, von den zwar

lücklicher gelöst, als namentlich der praktische

und Böckmann erbaut, sowie die Centralstraße, deren mehr pittoreske 8

Erste Beilage

Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Dienstag, den 19. September

1“

N. 221. 8 Berlin, 19. September.

Das Verzeichniß der von der internationalen Jury der Brüsseler Ausstellung für Gesundherts⸗ pflege und Rettungswesen bewilligten Preise, deren Vertheilung in Brüssel am 5. Oktober stattfinden wird, ist nunmehr erschienen. 88

Dasselbe ergiebt, daß das belgische Centralcomité nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, nur vergoldete und silberne Me⸗ daillen, sondern folgende vier Kategorien von Anerkennungen ausgesetzt hat: V

1) als außerordentliche Belohnungen (récompenses hors ligne): ein Ehrendiplom oder eine goldene Ehrenmedaille,

2) als Belohnungen erster Klasse: eine vergoldete Medaille,

3) als Belohnungen zweiter Klasse: eine silberne Medaille,

4) als Belohnungen dritter Klasse: eine ehrenvolle Er⸗

ähnung. Feigeer erhält jeder Aussteller eine bronzene Denkmünze und ein Diplom über seine erfolgte Zulassung zur Ausstellung. V Diese Denkmünze und dieses Zulassungsdiplom sind sofern letzteres nicht gleichzeitig eine ehrenvolle Erwähnung (mention honorable) enthält nicht Preise, sondern nur Erinnerungs⸗ zeichen. b Auf die deutsche Abtheilung sind nach Inhalt des publi⸗ zirten Verzeichnisses folgende Preise entfallen: 8 1. Außerordentliche Belohnungen: a. Ehren⸗ diplom: Preußisches Ministerium des Innern (für die Ge⸗ sammtheit seiner Ausstellungsobjekte in Klasse 1, 5 und 9), Württembergisches Ministerium des Innern (für die Modelle und Zeichnungen zum Unterricht für Löschmannschaften, sowie für seine hydraulischen Arbeiten, Klasse 1 und 5), Preußisches

Kultus⸗Ministerium (für die Gesammtheit seiner Kollektivausstel⸗ lungen in Klasse 2, 4 und 5), Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen (für Boote und Rettungsapparate), Preußisches Justiz⸗Ministerium (für seine Pläne, Modelle und Beschreibungen von Gefängnissen), die Stadt Danzig (für ihr Wasservertheilungs⸗ und Bewässerungssystem), die Stadt V Frankfurt a. M. (für ihr Wasservertheilungssystem und für Feuersignale), Preußisches Handels⸗Ministerium (Bergabthei⸗ lung, Gewerbeabtheilung, Bauabtheilung] (für die Gesammt⸗ eit der Maßregeln zum Schutze des Lebens sowie der Ge⸗ heikrzet der Arbeiter in Bergwerken und Hütten, für die zum Besten dieser Arbeiter sonst getroffenen Einrichtungen und für die auf die Schiffahrt bezüglichen Ausstellungsobjekte, Klasse 2, 6 und 9), Württembergisches Kultus⸗Ministerium (für die Gesammtheit der ausgestellten Unterrichtsmethoden und Arbeiten von Zöglingen der verschiedenen Schulen), Preußisches Land⸗ wirthschaftliches Ministerium (für die Gesammtheit seiner Kollektivausstellungen).

vormals J. Neuß in Berlin (für ihre Räderbahre zur Be⸗ nutzung für Verwundete), die Stadt Bremen (für ihre neue Schule und ihr Leichenhaus), die Stadt Cassel (für die Pläne zur Darstellung der Entwickelung der Stadt), die Stadt Düsseldorf (für ihr Leichenhaus, ihre Abdeckerei und Kana⸗ lisation), die Stadt Heidelberg (für ihr Wasservertheilungs⸗ system, ihre Kanalisation und ihren Kirchhof), die Stadt München (für die Einrichtungen ihres Leichenhauses und ihre Pläne durchlässiger Erdschichten und unterirdischer Quellen), B. v. Effner in Passau (für sein System zur Konservirung von Eiern), Dr. F. v. Heyden in Dresden (für seine als Mittel gegen Fäulniß dienenden Produkte von Salicyl⸗ Säure), Holzmann u. Gordon in Frankfurt a. M. (für ihre Zeichnungen städtischer Kanalisationen und Häuser), Magde⸗ burger Verein für Dampfkesselbetrieb (für seine Sicherheits⸗ apparate), Siemens u. Halske in Berlin (für ihren Induk⸗ tionsapparat zur Entzündung explosibler Stoffe, s. auch oben üb 1.b. es Ministeriut [Engel, Sarasin, Mayer] [bors concours] (für die Verbesse⸗ rungen an Arbeiterhäusern), Schoeller, Mevissen u. Bücklers in Düren (für die Verbesserungen an Bau⸗Gesellschaft für Arbeiterwvohnungen in Barmen (desglei⸗ chen), Haeusler in Hirschberg (für seine Holz⸗Cementbedachung), Dr. Richter, Arzt in Breslau (für seine Arbeit über Militär⸗ chirurgie), Meiningensches Staats⸗Ministerium, Abtheilung des Innern (für seine Anstalt für Irre und Unheilbare), Fr. Krupp in Essen (s. oben sub I. b.), Verein für künstliche Glie⸗ der in Stuttgart (für seine Systeme), A. E. Wilhelm in München (für seine Ausstellung von künstlichen Augen und Präzisionsapparaten), Dr. Waldenburg in Berlin lhors con- cours] (pneumatische Apparate für Schwindsüchtige), Lina Morgenstern in Berlin (für die von ihr gegründeten Volks⸗ küchen), Bayerisches Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel (für seine Publikationen über Humanitätseinrichtungen), Landwirthschaftliches seum in Berlin (für seine Gesammt⸗-⸗Ausstellung), Louis Wittmack, Kustos des Landwirthschaftlichen Museums in Berlin shors concours] (für seine Bemühungen um die Kollektiv⸗ ausstellung des preußischen Landwirthschaftlichen Museums), Landwirthschaftliche Akademie in Poppelsdorf (für ihre Ge⸗ sammtausstellung in Klasse 10), Thierarzneischule in Berlin (für ihre Modelle zu Hufeisen und Maulkörben), Pomologi⸗ sches Institut in Proskau (für seine Gesammtausstellung in Klasse 10), Dr. Nobbe in Tharand (für seine Darstellung des Verfahrens bei Fälschung von Sämereien), Rath Vilter in Berlin (für seine Gesammtausstellung, betreffend das Ab⸗ deckereiwesen), Landwirthschaftliches Institut in Kiel (für seine Mittel gegen Verfälschung von Sämereien). 8 IVv. Ehrenvolle Erwähnung. Großmann, Inspektor der Feuerwehr in Stuttgart Cur seine Instruktionen ꝛc. zur

b. Goldene Ehrenmedaille: Siemens u. Halske in Berlin (für die Gesammtheit ihrer elektrischen Sicherheits⸗ apparate, Klasse 1, 2 und 3), Fr. Krupp in Essen (für die Gesammtheit der ausgestellten Arbeiterhäuser), G. Werner in Reutlingen (für seine Arbeiterhäuser), Dr. Sander in Barmen (für seine Publikationen über Hygiene und Hospitäler), Dr. Schulze⸗Delitzsch in Potsdam (für den Bericht über die Volks⸗ banken und über andere von ihm in Deutschland gegründete Genossenschaften). b

N” Medaille: Preußisches Handels⸗ Ministerium, Bauabtheilung (s. oben sub J.a.), General⸗

Direktion der Verkehrsanstalten in Bayern (für ihre Gesammt⸗

Ausstellung in Klasse 3 und 5), Professor Volkmann (für seine Apparate und für sein Werk . handlung), Provinzial⸗Comité in Hannover zur Pflege ver⸗ wundeter und erkrankter Krieger (für seine Gesammt⸗Ausstellung in Klasse 3 und 4), E. Lipowsky in Heidelberg (für seine Gesammt⸗Ausstellung in Klasse 4 und 8), die Stadt Berlin (für ihre Gesammt⸗Ausstellung in Klasse 5), die Stadt Stutt⸗ gart nebst Ludwigsstiftung (für ihre Pläne und Zeichnungen zu einem Kanalisationsprojekt und zu dem neuen Hospital „Charlottenhülfe“), Friedrich Siemens in Dresden (für sein Modell eines Ofens zur Leichenverbrennung), Gebrüder Kör⸗ ting in Hannover (für ihren Minen⸗Dampfventilator), Staub u. Comp. in Kuchen (für die Gesammtheit ihrer Arbeiter⸗ häuser), Provinzial⸗Irrenanstalt in Posen (für die Zeichnun⸗ gen des Instituts), W. Erfurth in Weißenfels (für sein System künstlicher Beine), C. Geffers in Berlin (für sein System künstlicher Glieder) Raiffeisen in Heddesdorf [hors concours] (für Gründung der ländlichen C Preußisches Ministerium des Innern (s. oben sub I.’ a.

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Ministerial⸗Direktor Marcard in Berlin (hors concours) (für

seine Mitwirkung bei den Kollektiv⸗Ausstellungen des Preußi⸗ schen landwirthschaftlichen Ministeriums und für seine Mit⸗ wirkung bei den großen von der Preußischen Regierung ausgeführten Meliorations⸗Arbeiten), Landwirthschaftliches Institut der Universität Göttingen (für seine Gesammt⸗Aus⸗ stellung), Landwirthschaftliches Institut der Universität Halle (für seine Darstellung der der Landwirthschaft schädlichen Pflanzen). 1 e“ P. IlI. Silberne Medaille: Fr. Krupp in Essen (s. auch oben sub J. b.) (für die Maßregeln gegen Feuersgefahr und für den Gesundheitsdienst in seinen Anütalten), Loeb u. Strasser in Berlin (für ihre Respirations⸗ 1“ L. Tidow in Hannover (für seine Feuerspritze), Kirchdörffer u. Co. in Hall (für ihre verschiedenen Systeme von Schlauchspitzen und Feuerspritzen), C. D. Magirus in Ulm Cür seine Gesammt⸗ ausstellung und für seine Rettungsleiter), Kurtz in Stuttgart (für seine Systeme von Feuerspritzen), General⸗Direktion der Staatsbahnen in Hannover (für ihre Gesammtausstellung in Klasse 3), Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn in Berlin (für ihren Gepäckwagen mit Hemmschuh nach Heberlein und mit Heizungs⸗ und Erleuchtungsapparaten zur Anwendung beim Transporte Verwundeter, Classe 3 und 4), Saarbrücker Eisenbahn (für ihre Gesammtausstellung in Classe 3), Bausch und Kähni in Eßlingen (für ihr Modell zur Verkoppelung von Waggons), Verwaltung der Pfalzbahn und Eisenbahn⸗ wagenfabrik in Ludwigshafen (für ihren nach dem System Smidt ventilirten Waggon), Albert⸗Verein in Dresden (für seine Gesammtausstellung), Verwaltung der Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen (für ihren zum Transport Verwundeter ein⸗ gerichteten Waggon 3. Classe), Actiengesellschaft für Wagenbau

Werk über die antiseptische Be⸗⸗

Uebung der Feuerwehr), Kreittmayr in München (Verfahren zur Herstellung der Unverbrennbarkeit von Stoffen und Hölzern), G. Reichenberger in Groetschenreuth (Bayer (für seine Rettungsleiter), Wieland u. Co. in Ulm (für ihre Feuerspritze), Siemens u. Halske in Berlin (für ihre dynamo⸗ elektrische Maschine zur Küstenerleuchtung), Gebrüder Körting

Eisenbahnwagen, Kornheber, Klasse 2 und 8), (-. auch oben sub II.), Frankfurt⸗Bebraer Eisenbahn für ihre Gesammtaus⸗ stellung), Große Berliner Pferdebahn (für ihren Wagen mit Gebrüder Körting in Hannover (s. oben sub IV.),

Preußisches Kultus⸗Ministerium (s. oben sub la.), Central—

deter und erkrankter Krieger (für seine Publikationen), Hülfs⸗ verein für verwundete Krieger in Altona (für seine Gesammt⸗ V ausstellung), Bayerischer Hülfsverein für verwundete Krieger in München (desgleichen), Fischer u. Co. in Heidelberg Gesammtausstellung von Apparaten für Kranke und Ver⸗ wundete), Professor Lueder in Erlangen (für seine Werke über die Genfer Konvention und über 1 V seine vergypsten Apparate mit Oeffnungen), H. Berlin (für seine Gesammtausstellung Klasse 4 und 8), General⸗ Direktion der bayerischen Verkehrsanstalten in München (s. oben sub II.), Hessische Ludwigsbahn in Mainz (Wagen zu einem Sanitätszug), Württembergischer Hülfsverein für ie Verwundeten im Felde (für seine Veröffentlichungen), P. Hartmann in Heidenheim (für seine Verband⸗Gegenstände), A. Hirschwald in Berlin (für seine Drucksachen über den

Transport Verwundeter und über Kinder⸗Ernährung Klasse

Windler in

stände), Verein Sachsen (für seine Pläne tälern und Heilanstalter Direktion des Augusta⸗Hospitals in Berlin (für die Ein⸗ richtung des Hospitals), die Stadt Constanz (für ihre Pläne und Abbildungen). Die Stadt Carlsruhe (für ihre Publikationen über Hygiene), die Stadt Cöln (für ihre Pläne und Zeich⸗ nungen einer Abdeckerei und für Wasservertheilungs⸗Maschi⸗ nen), die Stadt Elberfeld (für ihre Gesammtausstellung, be⸗ treffend öffentliche Gesundheitspflege), die Stadt Erfurt (für ihre Pläne, betreffend Wasservertheilung und andere sanitäre Einrichtungen), die Stadt Heilbronn (für ihre Pläne und Entwürfe), die Stadt Ulm (für ihre Pläne von Leichenhäusern und von Wasservertheilung), J. u. A. Aird in Berlin (für ihr Wasservertheilungs⸗Projekt und für ihr Badezimmer Klasse 5 u. 7), Liernur u. v. Bruynkops in Frankfurt a. M. (für ihre Pläne zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der Städte), Fr. Pabst in St. Johann a. d. Saar (für seine Steinfliesen zu Trottoirs), Landwirthschaftliches Institut in Göttingen (für seine Gefäße zu Abfallstoffen, s. auch oben sub II.), Bochumer Verein zu Bochum (für seine vervoll⸗ kommnete Arbeiterstadt), Rheinische Eisenbahn in Cöln (für ihre Beamten⸗Wohnhäuser), J. und A. Aird in Berlin (s. oben sub IV.), C. Berg in Berlin (für seine orthopädischen und balneotherapischen Instrumente), R. Detert in Berlin (für eine chirurgischen Instrumente), Engeler in Berlin (für seine Friktionsbürsten), Dr. Livius Fürst in Leipzig (für seine Schriften uüber Kinder), A. Hirschwald in Berlin (s. oben sub IV.), E. H. Hoffmann, Baumeister in Berlin (für seine Pläne zu feuersicheren Häusern mit Heizungs⸗ und Venti⸗ lationssystem), Kade u. Co. in Sorau (für ihr Filtrirpapier), E. Lipowsky in Heidelberg (für seine hydrotherapischen und

(für seine Gewürz⸗ und Fruchtertrakte), Leube u. lin

Berlin

Preußisches Landwirthschaftliches Ministerium von Arbeiterhäusern),

wirthschaftlichen Häuser), ummer in Schwerin ( ihren Plan eines Domanial⸗Pachthofes), Gebrüder Körting

Mu⸗

Prag 35, in Buda⸗Pest 45, in Paris 29, in Brüssel

269,907 f, 22 8 nach Australien für 302,432 f, nach Frankreich für 3,159 £ (Ein⸗ fuhr 54,295 £); nach

gien für 18,483 4

(Bayern),

in Hannover (Kielpumpe, Ventilator für Schiffe und für

Comité der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwun⸗

(für ihre

Lazarethe), Port (für

balneotherapischen Apparate), L. und E. Lairitz in Remda (für ihre Gesundheitsstoffe), Dr. L. Naumann in Dresden

Rosenthal in Erlangen (für ihre Fleischextrakte), W. Scharrath in Ber⸗ (für seine Untersuchungen bezüglich der Gesund⸗ heitsverhältnisse der Arbeiterhäuser), Ch. Schmidt in (für seine chirurgischen Instrumente), Professor Reichardt in Jena (für seine Schriften über Hygiene), von Ziemssen in München (für seine Schriften über künstliche Respiration), H. Douglas in Westeregeln (für sein Badesalz),

H. Windler in Berlin (s. oben sub IV.), Rauhes Haus zu

Hamburg (hors concours] (für seine Rettungshäuser und für die von ihm zu Gunsten der Nothleidenden gegründeten In⸗ stitute), Verein für das Wohl der arbeitenden Klassen in Stuttgart (für seine Rechenschaftsberichte pro 1817 bis 1867), Preußisches Landwirthschaftliches Ministerium (s. oben sub III), Thierschutz⸗Verein in Elbing (hors concours] (für seine Sammlung von Vögeln und für die Landwirthschaft nützlichen Thieren zur un⸗ entgeltlichen Vertheilung in Schulen), Dr. Petri in Berlin [hors concours] (für sein System zur Desinfektion menschlicher Abgangsstoffe und deren Verwerthung als Brennmaterial), Landwirthschaftliche Akademie in Proskau (für ihre land⸗ Domänenkammer in Schwerin (für

in Hannover (s. oben sub IV.).

Statistische Nachrichten. 3

Nach der vergleichenden wöchentlichen Mortalitätsstati⸗ stik einer Anzahl größerer Städte, zusammengestellt von Dr. Alex. Spieß, starben in der am 26. August, bezw. 2. September d. J. beendeten Woche von je 1000 Einwohnern: in Berlin 40, in Bres⸗ lau 35, in Stettin 31, in Cöln 26, in Hannover 31, in Magdeburg 27, in Frankfurt a. M. 19, in Hamburg 33, in Dresden 26, in München 41, in Darmstadt 20, in Karlsruhe 29, in Wien 25, in 27, in Ant⸗

in Rotterdam 25, in 32, in

in Turin 21, in

werpen 23, im Haag 23, in Amsterdam 26, London 19, in Dublin 24, in Edinburgh 17, in Kopenhagen Stockholm 31, in Christiania 29, in Rom 29,

Neapel 35, in Alerandria 51, in New⸗York 34, in Philadelphia 25,

in Boston 33, in Bombay 29, in Kalkutta 23.

Englische Bücher sind im Jahre 1875 aus England ausgeführt: nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika für wogegen die Einfuhr von dort nur 17,452 of betrug;

Deutschland für 18,363 £ (Einfuhr 31,481 £); nach den Niederlanden für 22,035 £ (Einfuhr 29,067 £); nach Bel⸗ (Einfuhr 16,931 £). Gesammtwerth der aus⸗ geführten englischen Bücher waren 916,851 £ gegen 904,792 £ im Jahre 1874.

Christiania, 13. September. (H. N.) Zufolge den von dem Königlichen statistischen Centralbureau zu Christiania vor Kurzem ausgegebenen Tabellen über den Handel Norwegens in 1874 ist der auswärtige Umsatz des Landes in seinen Hauptbestandtheilen zu folgenden Beträgen berechnet: 1) Werth der ausgeführten Waaren und verkauften Schiffe: 121,200,000 Kronen; 2) verdiente Brutto⸗ fracht von norwegischen Schiffen in auswärtiger Fahrt: 95,500,000 Kronen; 3) Werth der eingeführten Waaren und angekauften Schiffe: 185,500,000 Kronen; 4) auswärtige Schiffsausgaben und Proviant⸗ einkäufe ꝛc.: 44,500,000 Kr. Die Posten 1 und 2 also zusammen

216,700,000 Kr., die Posten 3 und 4 zusammen 23 300,000 Kr. In

den 5 vorhergehenden Jahren betrugen die Posten 1 und 2 zusammen durchschnittlich 173,700,000 Kr., die Posten 3 und 4 153,900,000 Kr. Die Berechnungen zeigen demnach, daß wir im Jahre 1874 um ungefähr 14 Millionen Kronen mehr eingeführt haben, als wir mit Ausfuhr⸗ artikeln und dem Ueberschuß von unserer Schiffahrt bezahlt haben

und wenn Rücksicht auf einige andere Umsätze mit dem Auslande,

z. B. der Ein⸗ und Ausfuhr von edlen Metallen in Barren und Münze, genommen wird, welche Umsätze sich einer genaueren stati⸗ stischen Untersuchung entziehen, steigt diese Unterbilanz mit ungefähr 6 Mill. Kr. In den vorhergehenden 5 Jahren zeigt dagegen dieselbe Berechnung einen Ueberschuß von durchschnittlich über 10. Mill. Kr. Es ergiebt sich aus diesen Berechnungen, daß die Einnahmen und Ausgaben in den Jahren 1866—74 sich einigermaßen heben und daß das Resultat in den letzten Jahren mit dem Zustande des Geld⸗

marktes gut übereinstimmt, indem der reichliche Zufluß an Geld in

den vorhergehenden Jahren seit dem Schlusse des Jahres 1874

und besonders seit der Mitte des Jahres 1875 von einer für die Geschäftswelt sehr empfindbaren Knappheit abgelöst worden ist. Im Zeitraume von 8 bis 9 Jahren hat sich der Werth der ein⸗ geführten Waaren beinahe verdoppelt, und von 1873 bis 1874 ist der Werth der zum Verbrauch eingeführten Waaren von 110 auf 124 Mill. Kronen gestiegen, indem namentlich im letzten Phre

8 8 ; (für soj 2 b (Fo 8 I z69 or 3 8 2 8 f Wo 8 9g 98 ofüh 4 und 7), H. Lewald in Breslau (für seine Verband⸗Gegen⸗ größere Mengen von Korn und Manufaktur⸗Waaren eingeführt

für freiwillige Krankenpflege im Königreich zu Hospitälern und Heilanstalten),

worden sind. Die höheren Arbeitslöhne haben wahrscheinlich nicht wenig zu der Vergrößerung dieses Theiles des Einfuhrwerthes bei⸗ getragen, und zwar durch das größere Verbrauchsvermögen, welches in den niedrigeren Klassen allgemein geworden ist. Der gesammte Waarenumsatz mit dem Auslande betrug in 1874 in den nordischen Ländern: in Norwegen 307, in Schweden 522, in Dänemark 413, und in Finnland 176 Millionen Kronen. Die Volksmenge war Mitte desselben Jahres in Norwegen 1,780,000, in Schweden 4,320,000, in Däne⸗ mark 1,870,000 und in Finnland ebenso 1,870 ),000; der Umsatz pro Ein⸗ wohner folglich 168’¼, Kr. 120,8 Kr., 195, Kr. und 93, Kr. Der größte auswärtige Umsatz Norwegens in 1874 fand mit England statt, indem die Summe des Ein⸗ und Ausfuhrwerthes 93 Millionen Kronen betrug, danach folgt Deutschland mit einem Betrage von 69 Millionen Kronen (davon kommen auf Hamburg allein 36 Mill. Kronen oder 12 % des gesammten auswärtigen Umsatzes des Reiches). Von dem gesammten Handelsumsatz Norwegens kommt auf Christiania 41 % der Einfuhr und 17,8 % der Ausfuhr, auf Bergen 15 % der Einfuhr und 16,1 % der Ausfuhr. Von dem zunehmenden Antheil Christiania's an dem gesammten Umsatze des Reiches be⸗ kommt man einen guten Begriff, wenn man hört, daß er in 1866 bis 67 23,7 %, aber in 1874 31,8 % ldes Totalumsatzes betrug. Der Antheil Bergens ist dagegen in dem genannten Zeitraume von 17,8 % zu 15,9 % herabgegangen. Land⸗ und Forstwirthschaft. September. Auf Veranlassung des in d. Bl. mit⸗ getheilten Reskripts des Ministers für die landwirthschaftlichen An⸗ elegenheiten hatte der Centralausschuß der Königlichen Landwirth⸗ scafts⸗Gesellschaft zu Celle schon in seiner vorigen Winterversamm⸗ lung über die Frage verhandelt: ob sich die Einführung einer Kon⸗ kurrenz ganzer Landwirthschaftsbetriebe oder einzelner mehr oder weniger selbständiger Zweige solcher (z. B. der Milchwirthschaft) um rämien nach den von England und Belgien gegebenen Bei⸗ pielen für die hiesige Provinz empfehlen würde. Die Zweck⸗

mäßigkeit und Wichtigkeit solcher Konkurrenz für die hiesigen Ver⸗

Celle, 17.