Der auf den 28. September d. J. in Schönau ETas bei Schwetz anberaumte Termin zum Verkauf von Brennholz wird aufgehoben und auf den 29. September d. 2 Vormittags 11 Uhr, in Schönau (Przechowo) bei Schwetz ver⸗ legt. Marienwerder, den 18. September 1876. Der Ober⸗Forstmeister. Blankenburg.
Königliche Ostbahn. Die Lieferung und Aufftellung des eisernen Ueberbaues zu der im Zuge der Laskowitz⸗Jablo⸗ nowo'er Eisenbahn auszuführenden Brücke über die Weichsel bei Graudenz bestehend in: „11 Brückenkörpern à 97,3 Meter Stützweite im Gesammtgewicht von circa 8,113,000 Kilo“ soll im Wege der öffentlichen Submission verdurgen weerden. 8 Die Submissionsofferten sind portofrei und ver⸗ siegelt mit der in den speziellen Bedirgungen vor⸗ geschriebenen Aufschrift bis zum Submissionstermin Montag, den 9. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, an die unterzeichnete Direktion einzureichen. Die der Lieferung zu Grunde zu legenden Bedingun⸗ gen, Erläuterungen, Gewichtsberechnungen und Zeich⸗ nungen werden qualifizirten Unternehmern auf porto⸗ freie, an die umterzeichnete Direktion, Bau⸗Abthei⸗ lung II., zu richtende Gesuche gegen Einsendung des Betrages von sieben Mark übersandt. Sämmtliche Detailzeichnungen können in dem maschinentechnischen Bureau, Abtheilung III., hier⸗ selbst, täglich während der Geschäftsstunden einge⸗ sehen werden, auch wird das vorgenannte Bureau auf mündliche oder schriftliche Anfragen jede ge. wünschte Auskunft ertheilen. [7462] Bromberg, den 8. September 1876. Königliche Direktion der Ostbahn.
[7602] Bekanuntmachung.
Die Lieferung der für die Zeit vom 1. Januer 1877 bis zum 31. März 1878 erforderlichen Ver⸗ pflegungs⸗ und Oekonomiebedürfnisse, als ungefähr
120000 Kilegr. ord. Roggenbrod (ausgebeuteltem
Raggenmehl bei einem Abgang von 15 % Kleie
und 3 % Mühlenstaub), 5000 Kilogr. feines
Reoggenbrod, 200 Kilogr. Semmeln, 140 Centner
Roggenmehl, 70 Centner Gerstenmebl, 69 Cent⸗ ner Buchweizenmehl, 40 Centner Weizenmehl, 80 Centner Hafergrütze, 120 Centner Gersten⸗ grütze, 70 Centner Buchweizengrütze, 1 Centner Buchweizengries, 70 Centner grobe Graupe,
2 Centner feine Graupe, 240 Centner Erbsen,
140 Centner weiße Bohnen, 80 Centner Linsen,
90 Centner Reis, 80 Centner Hirse, 60 Kilegr.
Fadennudeln, 350 Kilogr. gebrannter Kaffee, 4000 Liter Kuhmilch, 1000 Liter Trinkbier, 55 Centner Butter, 20 Centner Schweine⸗
schmalz, 20 Centner geräucherter Speck, 4000
Kilogr. Rindfleisch, 400 Kilogr. Hammelfleisch,
2000 Kilogr. Schweinefleisch, 200 Kilogr. Kalb⸗
fleisch, 3000 Centner Kartoffeln, 90 Centner
Weißkohl, 100 Centner Mobrrüben, 120 Centner
Salz, 70 Kilogr. Pfeffer, 35 Kilogr. engl.
Gewürz, 25 Hektoliter Zwiebeln, 30
„Kilogr. Kochkümmel, 700 Liter Essig⸗
sprit, 45 Kilogr. Rüböl, 210 Centner Pe⸗ troleum, 30 Kilogr. Stearinlichte, 30 Centner grüne Naturkornseife, 120 Kilogr. harte Talg⸗ seife, 8 Centner Soda, 1150 Stück Reiserbesen,
250 Kilog. Wachholderbeeren, 35 Schock Lager⸗ stroh, 20 Kilogr. Rindertalg, ilog Berger Thran, 60 Stück Haarbesen, 40 Stück Vorstwische, 20 Stück Schrobber, 50 Stück Kleiderbürsten, 50 Srtück Schmierbürsten,
soll im Wege der Submission vergeben werden und haben wir zur Eröffnung der von Reflektanten mit der Aufschrift: „Submission auf die Lieferung pro 1877/78“ frankirt einzureichenden Offerten einen Termin auf den 10. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, anberaumt. u“ 8 Zur Sicherung des Gebots hat j der Submittent mit der Offerte eine Kaution von 1 des Werthes der von ihm beabsichtigten Lieferung baar oder in Staatspapieren zu überreichen, oder vor dem Ter⸗ min bei der hiesigen Strafanst lts⸗Kasse einzuzahlen.
Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Re⸗ gistraturbüreau während der Geschäftsstunden zur Einsicht aus; Abschrift derselben wird an Auewärtige
edoch nur gegen Einsendung von 1 ℳ Kopialien übersandt. 8
Jeder Submittent muß in seiner Offerte, zur Ver⸗ meidung der Ungültigkeit derselben, erkläten, daß er die Lieferungsbedingungen acceptire.
Die Lieferanten von Bier, Brod, Fleisch müssen im hiesigen Ort⸗ Crone a. d. Br. wohnen.
Cronthal bei Crone a. d. Br.,
den 13. September 1876.
Königliche Direktion der Strafanstalt.
Semmeln und oder in der Stadt
1129] Hannoversche Staatsbahn.
Bekanntmachung.
Für den Bau der Eisenbahnbrücke über die Herstellung der
Elbe bei Lauenburg sind zur eisernen Ueberbauten erforderlicht rot. 2,500,000 Kilogr. Schmiedeeisen, rot. 97,000 Kilogr. Gußeisen. “
Diese Lieferung soll in einem
Zwecke Termm auf
Montag, den 2. Oktober d. J. Vormittags 12 Uhr,
im Zimmer des — ba Bureaus Königlicher Eisenbahn⸗Direktion, und
Die Submissions⸗
liegen in
tung der Kopialien von dort bezogen werden. Hannover, den 30. August 1876. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
14815] Bekanntmachung.
Bei der am heutigen Tage
zu soichem nen, sind folgende Nummern gezogen worden:
120 Kilogr.
—
Bergen
In der h
17 Nr. 54 Nr. 105 Nr. 132 Nr. 160 Nr. 183 Nr. 201 Nr. 215 Nr. 220 Nr. 288 Nr. 299 Nr. 313 Nr.
Die
—
1. April 18
H. C. Aus den ständig:
II. Aus
Mitglieder,
Litt. B. Nr. 8 über 500 Thlr., C. Nr. 144 über 200 Thlr.,
D. Nr. 21, 159, 182. 273 über je 100 Thlr., „ E Nr. 122, 218. 360 über je 50 Thlr., 3 F. Nr. 60 und 91 über je 25 Thlr., welche den Besitzern mit der Aufforderung hierdurch gekündigt werden, den Kapitalbetrag vom 20. De⸗ zember d. J. u W1 der Zinscoupons und Talons bei der Kreis⸗Kommu- Serie 262 Nr. 13,051. 13,053. 13,058. 13,063.
nalkasse hierselbst in Empfang zu nehmen. Mit dem 20. Dez'mber d. J. hört die fernere Verzinsung der vorgedachten Obligationen auf.
Die Chauffee⸗Bau.Kommission
Staatsprämien⸗Anleihe sind für die Tilgung zum 1. April 1877 die Serien:
gezogen worden. 1 Einlösung dieser Obligationen einschließlich der Zinsen für den Zeitraum vom
für jede Obligation vom 1. April 1877 ab an folgenden Stellen: Herzogl. Anhalt. Landeshauptkasse hier, Anhelt⸗Dessanische Landesbank hier, Rauff & Knorr in Berlin, H. C. Plaut in Berlin,
Dingel & Comp. in Magdeburg.
I. Aus der Verloosung pro 1. April 1873:
Serie 282 Nr.
114 Nr. 5654. 5674. 5675. 5690. e 248 Nr. 12,383. 12,299.
267 Nr. 13,311.
377 Nr. 18,824. 18,825.
Allgemeine Unfall⸗Versicherungs⸗Vank in Leipzig. Der Vorschrift des §. 24 der Statuten gemäß bri p daß der Aufsichterath die Beiträge für das I. Semester 1876 für die e.ezehäsee
festgesetzt hat. Die gee
ab, gegen Rückgabe der Obligationen,
Ls “
den 31. Mai 1876. des Kreises Rügen.
BW
eute stattgehabten 20. Verloosung der
801 — 850. 2651 — 2700. 5201 — 5250. 6551 — 6600. 7951 — 8000.
9101 — 9150.
10 001 — 10,050 10 701 — 10,750 10,951 — 11,000. 14,351 - 14,400 14,901 — 14,950. 15,601 — 15,650
Herzogl
erfolgt —
76 bis 31. März 1877 — mit 345 ℳ
Plaut in Leipzig,
früheren Verloosungen sind noch rück⸗ in den
4081.
der Verloosung vro 1. April 1874: den Nu
zeichniß
III. Aus der Verloosung pro 1. April 1875: 8 Nr. 396
13,064. 13,066. 13,071. Serie 266 Nr. 13,253. 13,254. 13,290. 13,300.
IvVv. Aus der Verloosung pro 1. April 1876: Serie 62 Nr. 3054. 3064. 3087. 3089. DSerrie 205 Nr. Serie 291 Nr.
114,548. KSerie 293 Nr. DSrrie 370 Nr. Serie 373 Nr.
18,612. Dessau, den 15. September 1876.
Die Einlösung der am 1. Oktober c. erfallen Zinskoupons der Prioritäts⸗Obligationen III, IV. und VI. Emission unserer Gesellschaft erfolgt
in Berlin bei dem Herrn der Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft,
in Hamburg bei der Norddeutschen Bank,
in Frankfurt a. M. bei den Herren M. A. von Filiale der Bank für Handel und Industrie,
15. Oktober c. . kasse (Frankenplatz) Vormittags. mehrerer Koupons wollen den Zahlstellen ein nach über den Empfang des Geldbetrages versehenes Ver⸗
Cöln, den 15. September 1876.
11 Nr. 536.
24 Nr. 1188.
146 Nr. 7287. vI““
193 Nr. 9620 9629. 9639. 9645.
239 Nr. 11,906. 11,915. 11,929.
252 Nr. 12,555. 12,559. 12.576. 12,580.
13,092. 13,264. 13,282.
13,285. 13,287. 13,288. 13,289.
10,201. 10,203. 10,221. 14,520. 14,531. 14,532. 14,540.
14,618. 14,636. 14,641. 14,643.
18,478. 18,492. 18,603, 18,608. 18,609. 18,610.
ich Anhalt. Staatsschulden⸗Verwaltung. 11“
.
111“ 1 Cöln⸗Mindene Eisenbahn⸗Gesell⸗
schaft.
Zinsenzahlung. — S. Bleichröder und
Rothschild & Söhne und bei der
gewöhnlichen Geschäftestunden vom 1. bis und in Cöln bei unserer Haupt⸗ Die Inhaber mmern geordnetes und mit der Quittung vorlegen.
Die Direktion.
2A B C E; II auf 141 ₰ 151 ₰ 219 ₰ 91 4 095 ₰
iugen wir hiermit zur Kenntniß der Bank⸗ ₰ K
237 ₰ 121 ₰ 68 ₰
pro Kopf des versicherten Albeite⸗ und Betrievs⸗Personals
“ Der Vorstand: Peucker. Körner.
hrten Bank⸗Mitglieder ersuchen wir ergebenst, diese ihnen durch Circulair noch besonders
bekannt gegebenen Beiträge 98 “
längstens bis zum 1. Oktober 1876
an die im Zablungs⸗Aufforderungsschreiben bezeichnete Zahlu Leipzig, im September 1876.
Allgemeine Unfall⸗Versicherungs⸗Bank in Leipzig.
üugsstelle zu entrichten. 5
Francke. (H.
[7617] D
tungen Dampi- Schiffak
Loose im Weze öffentlicher Submission vergeben werden, zu welchem
des Vorstandes des bautechnischen Eisen⸗ bahn⸗Baumeister Zimmermann, angesetzt worden ist. Kontrakts⸗Bedingungen dem vorbezeichneten Bureau während der Geschäftsstunden von 8 bis 3 Uhr zur Einsicht aus können auch auf portofreien Autrag gegen Erftat⸗
Art
Alebe.
werden.
empfiehlt ihre auf das Vollständigste eingerichteten
schmiede- und Werkzeug-Maschinen neuester Constructionen,
und Segelschiffen und sonstigen Fahrzeugen;
dem Compound System. Einige Öor
Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel.
ie Flensburger Schiffs und Eiesserei-Werkstäütten,
örper oder Maschinen und Kessel; zu
schiffsbau-, Maschinenbau-, Kessel- ausgerüstet mit den bewährtesten Einrich-
sowie zu Schiffs-, Mascehinen- ders auf Masehinen können z.
bau-Gesellschaft
zum Bau von zur Anfertigung separater m Umbau alter Maschinen nach und Kessel-Keparaturen jeder Zt. schnell ausgeführt (H. 03888.)
Gemäßheit
unternehme
waltet die selbstständi
die Verwa
entscheidet
generellen
welche zun
Pflaumen
stattgefundenen Aus⸗ sich jahrel. halt.
loosung der im Jahre 1876 zurückzuzahlenden und Kuranl. gratis. üce Zwecke zu kündigenden Kreisobligatio⸗ 1 8
—
Düsseldorf und
der Fahrpläne, die
nun zu empfehlen à Ues — „ u. Kirschmus ꝛc. offerire Preisverz. — Zur Fortsetzung d. Kur mache auf den v. mir konserv.
Verschiedene Bekanntmachungen.
e Bergisch⸗Märkische Eiseubahn.
Allerhöchsten Erlasses vom 23. Ju
der Allerhöchst genehmigten Organisation
vom Staate verwalteten Privatbahnen vom 16.,23. Dezember 1872 zu ch Direktion unterstellte Königliche E senbahn⸗Kommission errichtet, welche mit den Rechten und Pflichten einer öffentlichen Behörde ihre; am 1 Okto Der Amtsbezirk der Kommission erstreckt sich über
Wirksamkeit am 1. Oktober
n gehörigen, im Betriebe befindlichen und bisher von Schwelm (excl. Bahnhof) über Hagen, (incl. Bahnhof) nach Soest; von Unna na Haufe und Herdecke; von Herdecke nach H
Uund Dahlhausen (sercl. Bahnhöfe); die Verbindungsba Bröücke und Bahnhof Cabel (execl. thof). Die Kommission, deren Mitglieder zugleich Mitglieder Aufsicht und — h ge Abtheilung derselben und unter eigener Verantwortung; sie vertritt gegenüber dritten Personen und Behörden innerhalb ihres Geschäftsbereichs die Bergisch⸗Märkische Eisenbahn derart selbstständig, daß sie auch ohne besonderen Auftrag durch ihre Rechtshandlungen, Verträge, Prozesse, Vergleiche u. s. w. für ltung Rechte erwirbt und Verpflichtungen übernimmt. 8 Sie f und Betriebsverwaltung ihres Bezirkes, sie
p
Bahnhof).
ihr überwiesenen Strecken unter der oberen
de —*
Sie führt alle Geschäfte der laufenden Bau⸗ insbesondere auch über Beschwerden
Güterverkehr. 8 88 3 1“ 8 Die Verfügungen der Kommissionen unterliegen der Beschwerde an den Herrn Minister für
Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. 8 148 a
Der unterzeichneten Direktion „zu und alle auf das Gesammtunternehmen bezüglichen Es wird Elberfeld, den 15. September 1876.
—·¶˖˖˖·¶¶—G
Bo. Pfund 30, zur Kur 35 ₰. U
.
fehr bewährten Traubensaft à
der Verwaltung der Staatseisenbahnen und der
1 sher den Königlichen Eisenbahn⸗Kommissionen zu Essen unterstellten Linien nebst Anschlußbahnen:
und Entschädigungsansprüche aus
verbleiben zur unmittelbaren geschäftlichen Erledigung alle
Normirung, Auslegung und Anwendung der Tarife, die Vertheilung der Wagen, die
Beschaffung von Betriebsmitteln und Materialien. . 86 ird zur Vermeidung von Verzögerungen ersucht, Korrespondenzen in Angelegenheiten,
1 Geschäftsbereich der Kommission gehören, direkt an diese zu richten.
Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
1““
ni d. J. (Gesetz⸗Sammlung S. 271) ist in agen eine der unterzeichneten
d. J. eröͤffnet. 84 die zu dem Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗
Schwerte (incl. Bahnhof), Holzwickede ch Hamm; von Hagen nach Brügge, engstei 5 Bahnhof) und nach Witten
hn zwischen der Hohensyburger
eder der unterzeichneten Direktion sind, ver⸗ Leitung der Direktion, jedoch als
em Personen⸗ und
Angelegenheiten, insbesondere die Festsetzung
—
bber Buückobst, eingel. Früchte, Säfte,
besonders aufmerksam. (àCto. 1231/9)
Fl. 1 ½ ℳ ganz
Die Kreiswundarztstelle des Kreises Demmin
mit dem Amtswohnsitz in Jarmen und dem etats⸗ mäßigen G. 8
eehalt von 600 ℳ jährlich ist erledi Qualifizirte Bewerber werden aufgefordert, sich unter Einreichung ihrer Approbationen und eines curriculum vitae innerhalb 6 Wochen bei uns zu melden. Stettin, den 15. September 1876. König⸗ liche Regierung, Abtheilung des Iunern.
[7490] Bekanntmachung. Durch den Tod des bisherigen Inhabers ist der hiesige Gemeinde⸗Einnehmer⸗Posten vakant und sollades baldigsten wieder besetzt werden.
s pensionspflichtige Gehalt beträgt 900 ℳ Außerdem bezieht derselbe als Sp arkassen⸗Rendan t. der Zinsüberschüsse exkl. den des Reservefonds bis zu einem Maximalbetrage von 1500 ℳ (der letztere Betrag ist in den letzten 6 Jahren stets voll zur Hebung gelangt). Qualifizirte Bewerber um diese Stelle, welche eine Kaution von 4500 ℳ in sicheren Hypotheken oder in 4 ½⸗ oder 5 % tigen Staatspapieren zum Neunwerth bestellen können, wollen sich unter Ein⸗ reichung ihrer Führungeatteste innerhalb 14 Tagen bei uns melden. — Baerwalde R./M., den 10. September 1876.
Der Magistrat.
Schumann.
Cur- und Tafeltrat versendet gegen Nachnahme pro Pfund 50 ₰ incl. Verpackung [7520] A. Landgraf,
1
Annoncen
an sämmtliche hiesige und auswärtige Zeikungen, Zeitschriften, Journale ꝛc. ꝛc. befördert unter Garantie der gewissenhaftesten Berechnung und strengsten Unparteilichkeit bei Auswahl der Zeitungen 8
Central⸗Annoncen⸗Bürean
der Deutschen Zeitungen, 8 8 Actien⸗Gesellschaft, Berlin W., 45. Mohrenstra
]
Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
Landgr. Hess. conc. 77322 Landesbank Homburg v. d. Höhe.
Activa. 1) Metallbestaancdd... ℳ 2) Reichskassenscheine... 8 3) Noten anderer Banken. 4) Wechselbestand... 5) Lombard⸗Forderungen. 6) Effektenbestände.. 7) Sonstige Actiraa.. Passiva. 8) Grund⸗Kapittll. ) Reservefondds Betrag umlaufender Noten Sonstige täglich fällige Ver⸗ Henkicheiten ..8» 12) An Kündigungsfrist gebun⸗ dene Verbindlichkeiten. 13) Sonstige Passiva..
[7724]
(Fr. 218/IX.) 26,649. — 30,715.
200. 226,528. 144,227. 862,759.
1,809,820.
ℳ 1,714,285. „ 85,714.
UCebersieht der 8
Sächsischen hank
zu Dresden
am 15. September 1876. Activa.
Coursfähiges deutsches Geld.. ℳ 27,122,568 Reichskassenscheine . . . 461,875 Noten anderer deutscher Banken 6,364,900 Sonstige Kassenbestände.. . 1,179,161 Wechsel-Bestände 53,022,123 Lombard-Beständoe 7,486,602 Effecten-Bestände 809,303 Debitoren und sonstige Activa 15,033,344
Passiva. Eingezahltes Aktienkapital.. 30,000,000
Reservefonds .. .. „ Banknoten im Umlauf „ 47,736,500 Täglich fällige Verbindlichkeiten 7,154,646 An Kündigungsfrist gebundene Ver- bindliecckc222,063,316 „ 1,525,414 nicht fälligen
Sonstige Pugsirau . . Von im Inlande zahlbaren noch
Wechseln sind weiter begeben worden ℳ 2,978,840
80 ₰.
Die Direction. Soeben ist erschienen:
Statistische Tabellen aus dem Deutschen
Reichs⸗Anzeiger und
öniglich Preuß. Staats⸗Anzeiger. “ I. Semester 1876. 1 Preis 1 ℳ 25 ₰
Berlin. Verlag der Königlichen Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preuß. Staats⸗Anzeigers.
SW. Wilhelmstraße 32.
eichs Briefmarken durch die genannte Expedition zu beziehen.) ““
Grünberg i. Schl.
auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, für den Umfang des Preußischen Staats ertheilt worden.
8
Status am 15. Septhbr. 1876.
tigung hat.
häufig sehr erheblich überschritten. Kieingewerbtreibenden z. B. ist es Neujahr den Kunden die Rechnung für gelieferte Arbeiten oder Reparaturen zu schicken, und auch dann
teren Jahres Zahlung zu leisten. . mahnen oder gar klägerisch gegen sie aufzutreten,
diese Weise unproduktiv in den Büchern fest.
können, for Detaill seinen Lieferanten, Großhändlern und Fabrikanten,
— Für Auswärtige gegen Einsendung des Betrages in
Zweite Beilage
zum
te Beil
ei
In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen in den Handels⸗, Zeichen⸗ u. Musterregistern, sowie über Konkurse veroffen von den Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden ausgeschriebenen Submissionstermine, Tarif⸗ und Fahrplan⸗Veränderungen der deutschen Eisenbahnen,
1) Patente, 2) die
Uebersicht der anstehenden Konkurstermine, —
2.
—
8 3) die Vakanzen⸗Liste der durch Militär⸗Anwärter zu besetzenden Stellen, 4) die Uebersicht vakanter Stellen für Nicht⸗Militär⸗Anwärter,
5) die
Uebersicht der anstehenden Subhastations⸗Termine,
6) die Verpachtungstermine der Königl. Hof⸗Güter und Staats⸗Domänen, sowie anderer Landgüter,
7) die 8) die 9) die 10) die 11) das Telegraphen⸗Verkehrsblatt.
†
Uebersicht der Haupt⸗Eisenbahn⸗Verbindungen Berlins, Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff⸗Verbindungen mit transatlantischen Ländern,
Der Inhalt dieser Beilage, in 82—2 auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vorgeschriebenen Bekan veröffentlicht werden, ers h in ei
Central⸗Handel
Modellen vom 11. Januar 1876,
FItmachung rIich Im ün
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten des In⸗
und Auslandes, sowie durch Carl Heymann's Verlag, Berlin, SW., Königgrätzer Straße 109, und alle
bezogen werden.
Buchhandlungen, für Berlin auch durch die Expedition: SW., Wilhelmstraße 32,
erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem
Register für das Den
Das Central⸗Handels⸗Register für das D
Tiro
22
vom 30. November 1874, sowie die in dem Gesetz,
tsche Meich.
betreffend das Urheberrecht an Mustern und
(Nr. 248.)
44 P znr zn2 „ I [.1 eutsche Reich erscheint in der Regel tägli
5 832 2 — el 1 . 2 1 22 Seec Abonn ement beträgt 1 ℳ 50 ₰ für das Vierteljahr. — Einzelne Nummern kosten 20 ₰. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.
Patente. Königliches Minister ium Gewerbe und öffentliche
Arbeiten.
er Berlin⸗Anhaltischen Moschinenbau⸗Aktien⸗
llschaft zu Moabit ist unter dem 16. Septem⸗
1876 ein Patent
auf ein Friktions⸗Wendegetrieb, soweit dasselbe als neu und eigenthümlich erkannt ist und ohne Jemanden in der Anwendung bekannter Theile zu behindern,
auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und
1 für
Handel,
—
für den Umfang des preußischen Staats ertheilt
worden. Den Herren Frangois Durand & Charles
Chapitel zu Paris ist unter dem 16. September
1876 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nach⸗ gewiesene Vorrichtung an rotirenden Zerkleine⸗ rungs⸗Maschinen für Steine, Erze oder andere Stoffe, soweit dieselbe als neu und eigenthümlich erkannt ist,
und
2
Herzogthum Sachsen⸗Meiningen, 13. Septem⸗ ber. Charles Henry Hall, New⸗Jersev, City in Amerika Pulsometer⸗Pumpe, bis Ende 1880.
(S. Anzeigen am Schluß.)
Zur Reform des Zahlungverfahrens. 5.5. 8 Nr. 220 des Reichs⸗Anz., Nr. 246 des Central⸗ Handels⸗Reg.)
Die Oberbayerische Handels⸗ und Ge⸗ werbekammer hat an das Königlich bayerische Staats⸗Ministerium der Justiz, betreffs Abkür⸗
zung der Verjährungsfristen, eine Eingabe ge⸗
richtet, welche nach der „Bayer. Hand. 3.“, wie folgt, lautet:
Dem hohen Königlichen Staats⸗Ministerium sind sicherlich jene Bestrebungen nicht unbekannt geblieben, welche sich gegenwärtig allenthalben in der deutschen Handelswelt geltend machen, um eine Abtürzung der übermäßig ausgedehnten Zahlungstermine für For⸗ derungen aus dem kaufmännischen oder gewerblichen Betriebe herbeizuführen.
Es unterliegt keinem Zweifel daß diese Agitation,
welche zwar nicht erst von heute datirt, aber aller⸗ dings erft jetzt zum vollen Durchbruch gekommen ist, — wie dies natürlich erscheint in einer Zeit all⸗
gemeiner Geschäftsstillt, — vollständige Berech⸗
Der allgemein herrschende Gebrauch, den Käufern
lange Zaylungsfristen zu bewilligen, ist ein Miß⸗
stand, welcher schwer auf unserem Handel und unseren Gewerben lastert. Die Mehrzahl der Käufer be⸗ ansprucht einen langen Kredit, und auch dieser wird Bei unseren üblich, erst zu
8
beliebt es den Kunden, erst im Verlaute eines wei⸗ Dieselben zu
scheut sich aber der Gewerbtreibende in den meisten
Fällen, weil er befürchtet, hierdurch seine Kundschaft zu verlieren.
Daß dieser Zustand dem naturgemäßen geradezu entgegengesetzt ist, weil er die Baarzahlung zur Ausnahme, das Borgen zur Regel gemacht, ist eben⸗ so klar, wie daß derselbe eine schlimme Einwirkung auf Handel und Wandel ausübt.
Ein großer Theil des Betriebskapitals liegt Erf
m den Kunden den beanspruchten Kredit gewähren zu fordert der Detaillist und Handwerker von
eine ebenso lange Kreditfrist, und so bildet das ganze deutsche Verkehrsleben eine Kette unproduk⸗
tiven Borzens, ein fortgesetztes Hinderniß für die produktive Anlage eines großen Theils des Betriebs⸗
kapitals. Ein einfaches Rechenexempel zeigt, daß es einen erheblichen Unterschied macht, ob gegen Baar, mit einem Ziele von 4 Wochen oder von sechs und mehr Monaten verkauft wird. Bei einem Ziele von sechs Monaten kann der deutsche Kaufmann sein Geld nur zweimal im Jahre umsetzen, und muß des⸗ halb, wenn er, um einen genügenden Nettogewinn zu erhalten, mit seinem Gelde 60 % Bruttogewinn er⸗ zielen muß, den Preis der Waare um 30 % gegen den Selbstkostenpreis erhöhen. In derselben Lage be⸗ findet sich der Detaihist, welcher die vom Kaufmann oder Fabrikanten bezogene Waare an den Konsu⸗ menten verkauft. Auch er muß, um den Kunden z. B. einen sechsmonatlichen Kredit gewähren zu können, dementsprechend den Preis der Waare stei⸗ gern; hierzu kommen dann noch die Prämien für das Risiko, welches mit dem langen Kredit verbun⸗ den ist. Wir werden sonach einem Widerspruche nicht begegnen, wenn wir behaupten, daß durch die gegenwärtig bestehenden Verhältnisse eine wesentliche Vertheuerung der Waaren herbeigeführt wird.
Jedermann, der mit Frankreich in Verkehrs⸗ beziehungen steht, rühmt die dortige prompte Zah⸗ lungsweise. Dort verkauft der Kaufmarn fast aus⸗ schließlich mit vier Wochen Ziel, er kann also sein Betriebskapital im Jahre zwölfmal umsetzen und erzielt denselben Gewinn, welchen der deutsche Kauf⸗ mann mit 30 % Aufschlag erreicht, mit einem Auf⸗ schlage von nur 5 % und ähnlich ist es bei dem Detaillisten.
Schon dieses eine Beispiel zeigt, wie nachtheilig das unverständige Kreditgeben für den Fabrikanten, Großhändler une Detaillisten sowohl wie für den Konsumenten ist; für den ersteren, weil es seine Leistungs⸗ und Konkurrenzfähigkeit schmälert, für den letzteren, weil es die Waaren vertheuert. Es ist eine bekannte Thatsache, daß Hausirhandel und Wanderlager dem ansässigen Handels und Ge⸗ werbestande zu lebhaften Klagen Anlaß geben. Ab⸗ gesehen von der Unreellität, welche bei dieser Art des Gewerbebetriebes keine seltene Erscheinung ist, läßt sich ein Theil dieser Klagen doch auf den Um⸗ stand zurückführen, daß diese Kategorie von Ge⸗ schäftsleuten ausschließlich nur per Kasse verkaufen; bei ihnen gilt ohne Ausnahme und ohne Ansehen der Person, der Grundsatz der Baarzahlung, und dieser ermöglicht es ihnen, die Waare billiger zu ver⸗ kaufen, die Konkurrenz des ansässigen Gewerbtrei⸗ benden zu unterbieten. Wir halten uns überzeugt, daß die Klagen über Hausirhandel und Wanderlager seltener werden, wenn einmal die Geschäftswelt die Vortheile erkannt hat, welche in dem Fortschreiten
von der Borgwirthschaft zur Baarwirthschaft liegen.
Wir erlauben uns noch ein anderes Moment hervorzuheben. Es unterliegt nämlich keinem Zweifel, daß der Unfug, lange Kreditfristen zu be⸗ willigen, den leichtsinnigen Einkauf und damit die Ueberproduktion befördert. Da die Regulirung erst nach Monaten zu erfolgen hat, legt sich der Detaillist und Gewerbtreibende Waaren auf sein Lager ein, deren Menge häufig die Grenzen seines wirklichen Bedarfes üverschreitet; von gewissenlosen Fabrikanten und Reisenden bestürmt, entnimmt er Waaren gegen Borg, ohne die Gewißheit zu haben, sie an den Mann zu bringen. Das Ende dieser Geschäftsmanipulation ist leicht abzusehen; es macht sich in der empfindlichen Weise einer Krisis fühlbar.
Der Einsicht der Königlichen Staatsregterung wird nicht entgangen sein, daß sich die Zahl der Ver⸗ gantungen in Bayern, soweit sie auf den Handels⸗ und Gewerbestand treffen, in bedenklicher Weise zu⸗ genommen hat. Die Zahl dieser Ganten betrug:
1871: 96 v 1872: 72
1873: 113 gegen 1872 mehr um 36 % J8 111“ I“ “
Wir werden nicht irren, wenn wir die Ursache dieser Ganthäufigkeit zu einem großen Theile dem unverständigen Kreditnehmen, oder richtiger Borg⸗ system Schuld geben
Hätte der Handel⸗ und Gewerbtreibende keine Gelegenheit, Waaren auf unverhältnißmäßig langes Ziel zu entnehmen, dann müßte er mit seinen eige⸗ nen Mitteln wirthschaften, und er müßte demgemäß sparsamer mit seinen eigenen Mitteln umgehen, er würde nicht mehr Waaren sich hinlegen, als vor⸗ aussichtlich sein Bedarf ist, und eine größere Vor⸗ sicht beim Eingehen neuer Verbindlichkeiten üben. Es würden nicht eine Menge problematischer Exi⸗ stenzen ins Leben gerufen und künstlich großgezogen, welche bei erster Gelegenheit ihren Gläubigern das leere Nachsehen lassen. Die Solidität, das allge⸗ meine Vertrauen und die Kreditfähigkeit des Einzel⸗ nen würde eine weit größere werden, die Produktion in die den Bedürfnissen angepaßten Schranken eini⸗ germaßen zurückgeführt werden.
Verkauft auch der Detaillist nur mehr gegen Kassa, so wird er nicht mehr, wie dies jetzt häufig der Fall ist, genöthigt sein, Kapital zu hohen Prozentsätzen aufzunehmen, er wird vielmehr im Besitze von Baar⸗ mitteln sein, die es ihm ermöglichen, eine günstige Gelegenheit zum Einkauf der Waaren abzuwarten, überhaupt auf reelle Bedienung Anspruch zu machen.
So groß augenscheinlich die Vortheile auch sind, welche eine Reform unserer Zahlungsweise her⸗ berführen würde, so schwierig scheint es, eine Aenderung auf diesem Gebiete herzustellen, welche doch in erster Linie aus der freien Initia⸗ tive des Kaufmanns⸗ und Gewerbestandes hervor⸗ gehen muß. Die Apathie eines großen Theils un⸗ seres Gewerbestandes gegen Neuerungen, die ihm anfänglich unbequem dünken, läßt befürchten, daß selbst die vereinigten Bemühungen sämmtlicher kauf⸗ männischer und gewerblicher Korporationen gegen den Widerstand Einzelner, welche vielleicht ihre Rechnung zu finden hoffen, daß sie ihren Kunden Kredit ge⸗ währen, machtlos ankämpfen werden.
Wir glauben aber, daß auch die Gesetzgebung ein wirksames Mittel besitzt, die Bestrebungen auf Abkürzung der Zahlungstermine kräftigst zu unterstützen. Dieses Mittel besteht unseres Er⸗ achtens darin, daß die Verjährungsfristen für Forderungen, welche aus dem kaufmännischen oder gewerblichen Betriebe entstehen, auf thunlichst kurze Zeit reduzirt werden. Es ist diese Abkürzung der Verjährungsfristen eine Pression auf die Handel⸗ und Gewerbtreibenden, auf eine promptere Zahlung
Seitens ihrer Kunden zu dringen, welche die Ausschließuns Einzelner unmöglich macht und somit dazu beitragen wird, daß die Reform der Zahlungsweise eine allgemeine werden wird.
Unser deutsches Handelsgesetzbuch kennt keine allge⸗ meinen Bestimmungen über die Verjährung der Forde⸗ rungen von Kaufleuten gegen Kaufleute (im Sinne des Handelsgesetzbuches); nur in einzelnen Fällen sind die Verjährungsfristen gesetzlich bestimmt, z. B. für die Klage des Käufers wegen Mängel der gekauften Sache (Art. 349), für die Klagen gegen den Spediteur und Frachtführer (Art. 386 und 408). Es var wohl auch kaum nöthig, hier gesetzliche Bestimmungen zu treffen. Der eigentliche Handelsverkehr bewegt sich ohnedies in anderen Formen, als der alltägliche Verkehr zwischen Kaufleuten und Nichtkaufleuten; er besitzt eine Reihe von Mitteln, welche ermöglichen, eine Forderung schnell liquid zu machen, Wechsel, An⸗ weisungen, Verpflichtungsscheine ꝛc. für ihn ist also eine kurze Verjährungsfrist kein Bedürfniß.
Anders dagegen in dem täglichen Verkehre zwischen Kaufleuten und Gewerbtreibenden mit dem Publikum.
Hier haben schon die einzelnen Partikulargesetz⸗ gebungen das Bedürfniß gefühlt, im Interesse der Rechtssicherheit die Verjährungsfristen thunlichst ab⸗ zukürzen. So hat z. B. das bagyerische Gesetz vom 26. März 1859 für „Forderungen der Handelsleute wegen Bezahlung der Waaren, welche sie an Nicht⸗ handelsleute abgegeben haben“, dann „der Künstler, Handwerker und Gewerbtreibenden wegen Bezahlung ihrer Lieferungen, Arbeiten, Dienste oder Verrich⸗ tungen“ die Verjährungszeit auf drei Jahre normirt, in der Art, daß dieselbe mit dem Ablaufe des letzten Tages des Jahres beginnt, in welchem die Forderung entstanden ist; daß ferner der Lauf der Verjährung weder durch eine außergerichtliche Mahnung, noch dadurch unterbrochen wird, daß das Verhältniß, aus welchem die einzelnen Forderungen entstanden sind, fortgedauert oder sich wiederholt hat.
Wir würden es für höchst wünschenswerth erachten, wenn diese Bestimmungen des bayerischen Gesetzes von 1859 mit der Modifikation in das, gegenwärtig der Berathung einer Kommission unter“ liegende deutsche bürgerliche Gesetzbuch aufgenom⸗ men würden, daß die Verjährungsfrist für derartige Forderungen auf ein Jahr festgestellt werde.
Wir halten die Feststellung der Verjährungsfrist derartiger Forderungen, auf die angegebene Zeit im Interesse der Rechtssicherheit für ausreichend, im
allgemeinen wirthschaftlichen Interesse aber der Kon⸗
sumenten sowohl wie des Handels⸗ und G⸗werbe⸗ standes aus den vorstehenden Erwägungen für dringend wünschenswerth. Der unendlich gesteigerte Verkehr
sder Gegenwart erheischt andere Formen, als das
behagliche, halb patriarchalische Geschäftsleben von ehedem. Die wirthschaftliche Nothwendigkeit zwingt von der Borgwirthschaft zur Baarwirthschaft über⸗ zugehen; es wäre ein Fehler der Gesetzgebung, wenn sie ihrerseits diese naturgemäße Bewegung nicht da⸗ durch unterstützen wollte, daß sie den Verkäufer zwingt, gegen Kunden klägerisch aufzutreten, denen es beliebt, nach Jahr uno Tag Zahlung zu leisten, und die sich jetzt der Verkaͤufer zu mahnen oder gar zu verklagen scheut.
Wir erlauben uns Staats⸗Ministerium die stellen:
Hochdasselbe wolle bei Berathung des deutschen Civilgesetzbuches dahin wirken, daß die Verjäh⸗ rungszeit für Forderungen der Handelsleute wegen Bezahlung der Waaren, die sie an Nichthandels⸗ leute abgegeben, sowie für Forderungen der Künst⸗ ler, Handwerker und Gewerbtreibenden wegen
Bezahlung ihrer Lieferungen, Arbeiten, Dienste oder Verrichtungen auf ein Jahr festgestellt werde.
das Königliche Bitte zu
deshalb, an d ehrerbietigste
Die Schwarzwälder Industrie⸗Aus⸗ stellung zu Villingen ist am 15. August er⸗ öffnet worden. An derselben ist der württembergische Schwarzwald mit 140 Ausstellern betheiligt. Einem Bericht des „Gewerbeblatt aus Württemburg“ über die Ausstellung entnehmen wir im Auszuge Folgendes:
Das Ausstellungslokal ist die architektonisch und akustisch gleich zweckmäßige ehemalige Benediktiner⸗ kirche, die Maschinenhalle und einige Säle des an⸗ grenzenden Realgymnasiums.
Besonders bemerkbar, weil hörbar, machen sich beim Eintritt in die Ausstellung die Orchestrions, worunter eines von Schönstein in Villingen mit 3 Trommeln und schweren Gewichten, das andere von Blessing in Unterkürnach. Beide haben 2 Walzen; ein solches Werk kostet ungefähr 9000 ℳ Interessant ist ein von Imhof u. Mukle in Vöhrenbach ausge⸗ stelltes mechanisches Klavier. Selbstverständlich glänzt die Ausstellung in Schwarzwälder Uhren, von welchen gegen 1000 vorhanden sein mögen. Aus⸗ gestellt haben u. A. die Aktiengesellschaft [Lenz⸗ kirch: Gewichts⸗Regulatoren, Remontoirs, Mi⸗ niatur⸗Regulatoren, viele Pendules, besonders auch Miniatur⸗Regulatoren mit sichtbarem Barometer und Kompaß. Gewerbeverein Furtwangen: Ein Jahres⸗ regulator, ein Federzugregulator, 8 Tage gehend, und ein weiterer mit sichtbarer Ankerhemmung und Queck⸗ silber⸗Pendel. Aus der Gewerbehalle Furtwangen
eine Pression,
sind ausgestellt die ältesten Schwarzwälder Uhren, bestehend aus 3 Rädern, 12 Stunden gehend, mit primitivem Wecker, Mitte des 17. Jahrhunderts auf dem Glashof bei Waldau gefertigt. Schneider in Schonach: eine Thurmuhr mit kon⸗ stanter Kraft. Kuner in Villingen: Schottenuhren mit gothischen Gehäusen. Walz in Villingen, eine Eisenbahn⸗Uhr, eine Bahn darstellend, mit einer kleinen Lokomotive. Im Allgemeinen sind in der Uhren⸗Industrie, insbesondere in der Gehäuse Fabri⸗ kation, große Fortschritte zu verzeichnen. 8 Die Ausstellung der Gewerbeschulen des Schwarzwaldes ist fast nur durch den badischen Schwarzwald vertreten. In erster Reihe (obgleich eigentlich nicht zum Schwarzwald gehörig) steht die Kunstgewerbeschule Karlsrube mit einer großen Zahl hübsch gezeichneter Ornamente, vie⸗ len modellirten Ornamenten in Gips, sowie eini⸗ gen kleinen Holzschnitzereien, sodann Schattenkon⸗ struktionen, Perspektivzeichnungen u. s. w. Von Lehrmitteln (welche durch die Anstalt bezogen wer⸗ den können) sind der Ausstellung beigegeben: eine Sammlung von Abgüssen nach Antiken⸗ und Re⸗ naissancemustern. Ferner haben ausgestellt die Ge⸗ werbeschule in Furtwangen (ornamentale Kopien und in Gips ausgeführte Modellirarbeiten), Villin⸗ gen gut modellirte und in Thon gebrannte Or⸗ namente, Holzschnitzereien, Pforzheim Zeichnun⸗ gen von Bijouteriewaaren, Baden Schmiede⸗ ꝛc. Arbeiten, worunter eine Gravirarbeit auf Messing, Waldkirch (architektonische Arbeiten), St. Georgen, Vöhrenbach, Lörrach, Offenburg, Gernshach, Zell, Tryberg und Waldshut. Die gewerblichen Fortbildungsschulen des württembergischen Schwarz⸗ waldes sind nur durch die Schulen in Ebingen und Calw vertreten.
An weiteren Leistungen der Schulen und des Kunstgewerbes sind zu nennen: Frauenarbeitsschule Tuttlingen: gemalte Srrickmuster⸗Zeichnungen, kleine gehäkelte und ausgenähte Tischdecken, Schüler⸗ hefte uͤber Buchhaltung, Schnittmusterzeichnungen. Aehnlich die Frauenarbeitsschulen in Furtwangen und Villingen, Lehrinstitut Villingen. Rottweil ist in Schnitzereien nur durch Bildhauer Kammerer mit 3 kirchlichen Figuren und 2 Reliefs vertreten; fer⸗ ner haben gesandt: Hornberg (geschnitzte Schatullen und Spiegelrahmern), Donaueschingen, Villingen, St. Georgen (Büffet mit schön geschnitzten Arbeiten), Landesgewerbehalle in Furtwangen (Vorbilder für Schnitzler). G Ein bedeutender Industriezweig des Schwarzwal⸗ des, die Strohflechterei, ist verhältnißmäßig schlecht vertreten; außer einigen Kinderarbeiten von der Geflechtsschule Furtwangen haben blos Try⸗ bverg und St. Georgen ausgestellt.
Eine reiche Kollektion von Porzellan⸗ und Steingutfabrikaten haben Uechtriz u. Faist aus Schramberg und ein Fabrikant aus Zell ausgestellt. Von der Landesgewerbehalle Karleruhe sind ausgestellt: glasirte, unglasirte und gefirnißte Thonwaaren, sowie Gefäße von Steinzeug.
Schuhe (worunter Holzschuhe) sind in reicher⸗An⸗ zahl ausgestellt von Ebingen, Tuttlingen, Kandern, Villingen. Die bekannte Firma Stälin u. Söhne in Calw hat eine äußerst geschmackvoll arrangirte Baumwollenpyramide, Ebingen, Nagold und Villin⸗ gen Strumpfwaaren gesandt Flanelle und Decken sind gut vertreten durch die Fabrikanten Schill u. Wagner in Calw, und durch Aussteller aus Nagold, Ebhausen, Freudenstadt. Villingen, Lauterbach und Nagold haben saubere Kammfabrikate ausgestellt. Tuttlingen bewährt seinen alten Ruf in der Fabri⸗ kation feiner Messerwaaren; J. W. Storz daselbst ist mit verschiedenen chirurgischen Instrumenten er⸗ schienen. — Aus Rottweil ist eine prächtige Plüsch⸗ möbelgarnitur, aus Pforzheim eine reichhaltige Bi⸗ jouteriewaarenausstellung zu nennen; Militärtücher, Buckskins u. s. w. sind vertreten durch Gebr. Dolt in Villingen. Die Glasfabrik Herzogenweiler er⸗- freut das Auge durch eine kunstvoll aufgebaute Py⸗ ramide von Hohlgläsern verschidenster Art und Farbe. Die Leder⸗Industrie ist reich vertreten, und zwar Villingen, Gutach, Rottweil und Villingen, ebenso Fahrnau (im badischen Wiesenthal); aus Ebingen ist gepreßtes Leder in verschiedenen Farben, sowie Ledertuch zur Ausstellung gebracht. Schwen- ningen, Kandern und Villingen haben sehenswerthe Sattlerarbeiten ausgestellt. 8
In der Maschinenhalle finden wir eine patentirte Heißluftmaschine von Lehmann in Dessau (von der Großherzoglich badischen Regierung geschickt) von 2 Pferdekräften (Preis 2700 ℳ). Noch sind zu nennen: eine Petroleum⸗ (Gaskraft-) Maschine von ½ Pferdekraft; dieselbe verbraucht per Stunde 400. Gramm Oel, Preis 1600 ℳ; eine Dampfmaschine von Weiß in Tuttlingen, Preis 1000 ℳ; Bracher von Villingen hat Metalltücher nebst durchgefrästen Messingplatten für Papierfabriken ausgestellt.
Arbeitermarkt. Die „Trier. Ztg.“ entwirft ein wenig erfreuliches Bild von der Lage der Arbeiter am Rhein, wo in Folge der durch die hohen Löhne ge⸗ steigerten Anwendung der Maschinenkraft in der Landwirthschaft sogar aus den ackerbautreibenden Gegenden tüchtige Arbeiter fortziehen, um anderwärts Beschäftigung zu suchen.
Der englische Arbeitsmarkt hat sich, nach