J1“
8⸗Anzeiger.
Inserate nehmen an: das Ceutral⸗Annoncen⸗ v 1*““ . 2 g - — - 8 Hurean der deut Berlin No. 223. 161“ Berlin, Donnerstag, den 21. September 16“ 1876
Zeitungen Mohrenstraße Nr. 45, dle Andoncen⸗Erpedlonoe den Ii e „ nval dank —2 ¶ .2 2 2. 2 8 . 21 2 8 2 22G 2 2 2 . 8 2, . In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen in den Handels⸗, Zeichen⸗ u. Musterregistern, sowie über Konkurse veröffentlicht:
Begteragee, encheisesse E.⸗Jlbe⸗ „7 2 8 L0., 2 lotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren 8 ¹) Patente, h den Konkurs ; 7) die von den Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden ausgeschriebenen Submissionstermine, Aunn 2) die Uebersicht der anstehenden Konkurstermine, 8 8 die Tarif⸗ und Fahrplan⸗Verände öe
3) die Vakanzen⸗Liste der durch Militär⸗Anwärter zu besetzenden Stellen, 9) die Uebers vht der HaasteFtetain⸗hert we. HBnrsinhen ahnen,
eaus.
1 2 8 9 — 5 † 2 zIits 2 nwa . — 9 2 — 4 77 — 1) die Uebersicht vakanter Stellen für Nicht⸗Militär⸗Anwärter, 10) die Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff⸗Verbindungen mit transatlantischen Ländern, 11) das Telegraphen⸗Verkehrsblatt.
— für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. — Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzrigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
Oeffentlicher
1. Steckbriefe und Untersuch Sachen. A. 8— —8 Aufgebote, a. u. derg 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung n. 8. w. von öffentlichen Papieren.
5 Anz eiger. -
Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische en. In der Börsen- beilage.
8. Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.
R
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen 8 Papieren.
ei der am 13. September cr. stattgefundenen AI— 8
Ausloosung der mit dem 1. Festat eden zur MWM G 8 Rückzahlung kommenden 4 % igen Rentenbriefe der Grundrenten⸗Ablösungskasse des vormals Landgräflich Hessischen Amtes Homburg sind folgende Nummern gezogen worden: 6 Stück Litt. A. à 500 Fl. =ℳ 857. 14 ₰. Nr. 31 48 59 92 115 und 137 = Fl. 3000. oder ℳ 5142. 84 ₰. 10 Stück Litt. B. à 100 Fl.
ℳ 171. 43 ₰. Nr. 66 67 68 69 70 196 197
— —ꝛ * — =
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 5) die Uebersicht der anstehenden Subhastations⸗Termine, E“] 6) die Verpachtungstermine der Königl. Hof⸗Güter und Staats⸗Domänen, sowie anderer Landgüter, Klamke, am 7. Oktober 1854 zu Ohlau in Schle⸗ sien geboren, welche hier im Jahre 1874 diente, und sich im Herbste desselben Jahres nach Berlin begeben hat, ist die gerichtliche Haft wegen Betru⸗ ges aus 8 263 des Strafgesetzbuches beschlossen worden. Es wird ersucht, auf die ꝛc. Klamke zu achten, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Ge⸗ fängniß⸗Inspektion abzuliefern. Potsdam, den 13. September 1876. Königliches Kreisgericht. Ab⸗
†
S
Teppich-Haus von Oscar Sauer 8 ☛ Mohrenstraße 8. ☚
Weisse Gardinen,
88. Tischdecken, Teppiche, Möbelstoffe, gen Preisen wegen Geschäftsverlegung nach Leipziger Straße 82.
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 30. November 1874, sowie die in dem Gesetz, Modellen vom 11. Januar 1876, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel 86
Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. a„ 20.
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten des In⸗ Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — Das und Auslandes, sowie durch Carl Heymann’'s Verlag, Berlin, SW., Königgrätzer Straße 109, und alle Abonnement beträgt 1 ℳ 50 ₰ für das Vierteliahr. — Einzelne Nummern kosten 20 ₰4. — Buchhandlungen, für Berlin auch durch die Erpedition: SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.
betreffend das Urheberrecht an Mustern und
Patente.
Festsetzungen zu beantragen. Die Zustände auf dem meisten Fällen auch Hülfe in der Noth. Die Haupt⸗
Grünberger Weintrauben
schließen. Das Kollegium beschließt, aus den ge⸗ in die Städte
8
theilung I.
Steckbrief. Gegen den Knecht Carl Neumann, am 18. Juli 1851 zu Lippehne geboren, welcher bis 17. Juli cr. hier beim Hofsattler Voigt in Diensten stand, ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter Unterschlagung und Betruges aus §§. 246, 263 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Es wird er⸗ sucht, auf den ꝛc. Neumann zu achten, ihm im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mit⸗ telst Transports an unsere Gefängnißinspektion ab⸗ zuliefern. Hotsvam⸗ den 13. September 1876.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Steckbrief. Gegen den Gärtner au aus⸗ knecht Anton Heinrich Wilhelm ö— mann, geb. 1. Juli 1851 zu Berlin, welcher als Landstreicher und Bettler umherzieht, ist die gericht⸗ liche Haft wegen Diebstahls aus §. 242 des Straf⸗ gesetzbuchs 829. worden. Es wird ersucht, auf den ꝛc. Stoehrmann zu achten, ihn im Betretungs⸗ falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern mittelst Trans⸗ ports an unsere Gefängniß⸗Inspektion abzuliefern.
Potsdam, den 13. September 1876. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Steckbrief. Der Tagearbeiter Gottlieb Ram⸗ bau, welcher wegen Diebstahls verhaftet werden soll, hat seinen Wohnort Strehlitz hiesigen Kreises verlassen und treibt sich umher. Es wird ersucht,
3776 4451 4452 4986 6229 6728 à 500 Thaler, Litt. C. Nr. 577 578 583 585 586 587 588 589 Fer A“ à 200 Thaler, Litt. D. Nr. 551 561 563 566 582 585 588 592 3157 3163 3176 3183 3191 3193 5211;8 1473
198 199 und 200 = Fl. 1000. oder ℳ 1714. 30 ₰. Zusammen 16 Stück Rentenbriefe über Fl. 4000. oder ℳ 6857. 14 ₰. Die Inhaber dieser Renten⸗ briefe werden hiervon mit dem Bemerken in Kennt⸗ niß gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Ver⸗ zinsung nur bis zum Rückzahlungstermine erfolgt, bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse zu Wies⸗ baden und bei der Königlichen Steuerkasse zu Hom⸗ burg gegen Rückgabe der Rentenbriefe und der dazu gehörigen, nach dem 1. Januar 1877 fällig werden⸗ den Zinscoupons erheben können. Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich mit abzuliefernden Zinscoupons wird von dem zu zahlenden Nominal⸗ betrage des betreffenden Rentenbriefes abgehalten. Uneingelöst sind noch: aus der Verloosung pro 1. Januar 1875 3 Stück Litt. B. Nr. 50 239. und 240, und werden die Inhaber dieser Renten⸗ briefe zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert. Wiesbaden, den 14. September 1876. Königliche Regierung. von Wurmb.
1875 gekündigten Obligationen des vormals Kurzefsischen Anlehens vom Jahre 1863, sind die Beträge der nachstehenden Nummern noch abzu⸗ heben: Litt. B. Nr. 650 651 1595 2771 3051 3055
11358 11367 11389 11613
Von den zur Rückzahlung auf den 1. November si
zu hinterlegen,
nun zu empfehlen 8 Bo. Pfund 30, zur Kur 35 ₰. Ueber Backobst ein 1 b-sG 1— d 80, . gel. Früchte, Säfte, Pflaumen⸗ u. Kirschmus ꝛc. offerire Preisverz. — Zur Fortsetzung d. Kur mache auf 1 v. 8. La⸗
e1“ bewährten Traubensaft à Fl. 1 ½ ℳ ganz besonders aufmerksam.
1SS
Paüduard Seidel Grünberg i. Schl.
18 1 Bergischer Gruben⸗ und Hütten⸗Verein. z I Herren Aktionaire unseres Vereins werden hiermit zu der auf Freitag, den 27. Oktöober d. J., im der städtischen Tonhalle in Düsseldorf anberaumten, um 11 ühr
Vormittags beginnenden 21. ordentlichen Generalversammlung
Mit Bezug auf die §§. 28 und 29 unserer Statuten ers ir di ionã 8 §. und 2 uchen wir d an der Generalversammlung betheiligen wollen, ihre Aktien such EEEEbö1’ 9
inelusive na 5 ve⸗ * ö ch Nummern geordnet und von einem doppelt ausgefertigten Nummern⸗Verzeichnisse begleitet,
[7755]
eingeladen.
ich
in unserem Geschäftslokale hierselbst oder
bei der Berliner Handelsgesellschaft in Berlin,
„ dem A. Schaaffhausen’'schen Bankverein in Cöln,
„ den Herren von der Heydt⸗Kersten & Söhne in Elberfeld, v „ J. H. Brink & Cie. daselbst,
„Herrn C. G. Trinkaus in Düsseldorf wogegen denselben ein Empfangschein, sowie eine persönliche, auf den Namen lautende
(àCto. 1231/9)
Preußen. Königliches Ministerium für
Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Den Lampen⸗ und Bronzewaaren⸗Fabrikanten Ernst Schuster u. Hugo Baer in Berlin ist unter dem 16. September 1876 ein Patent
auf einen Petroleumlampen⸗Rundbrenner in der
durch Beschreibung und Modell nachgewiesenen
Zusammensetzung, ohne Jemanden in der An⸗
wendung bekannter Theile zu beschränken, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
Dem Fabrikbesitzer E. Hahn. in Schöneck ist unter dem 16. September 1876 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nach⸗ gewiesene Stellvorrichtung der Flügel an Wind⸗ rädern, ohne Jemand in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, auf drei Jahre, von jenem Tage für den Umfang des preußischen worden.
Königreich ê Auf 5 Jahre, 25. August 1876, Dr. G. Sellnick, Leipzig, Walzenstuhlung für Mahlmühlen. — 25. August, Robert Anke, Oelsnitz im Voigtlande, rotirende Trockenmaschine ür Garne. — 25. August, Ferdinand Feistel, Persen Centrifugal⸗Sichtmaschine für Mehlfabri⸗ kation. — 4. September, J. Körting, Hannover,
an gerechnet, und Staats ertheilt
nannten Branchen Sachverständige zu vernehmen. — Der Plan eines projektirten Unternehmens zur Förderung der Erschließung des äquatorialen Ost⸗ afrika in nachgewiesenem Handelsinteresse erregt die lebhafte Aufmerksamkeit des Kollegiums, wie er auch bereits die werkthätige Theilnahme hervorragender Industrieller unserer Stadt ge⸗ funden hat. Im Hinblick auf die in den nächsten Tagen in Bremen bevorstehenden Kon⸗ ferenzen zur Verhandlung über die Möglichkeit eines einheitlichen internationalen Wechselrechts wird die Frage angeregt, ob es erwünscht sei, sich für die Zulässigkeit von Wechseln au porteur zu er⸗ klären, welche nach der Gesetzgebung mehrerer Län⸗ der zulässig sind. Das Kollegium erklärt, daß ein Bedürfniß hierzu nicht hervorgetreten sei. — Zu den im Dezember stattfindenden Neuwahlen für ein Dritttheil des Aeltesten⸗Kollegiums, wie auch der Finanz⸗Kommission der Korporation werden die nöthigen Vorbereitungen angeordnet. Nach dem ge⸗ setzlichen Turnus würden aus dem Aeltesten⸗Kolle⸗ gium mit dem Ende des Jahres ausscheiden: Hr. Präsident Geheimer Kommerzien⸗Rath Conrad, Ge⸗ heimer Kommerzien⸗Rath Arndt, Kommerzien⸗Rath Frentzel, Kommerzien⸗Rath Kauffmann, Kommerzien⸗ Rath Mendelssohn, Geheimer Kommerzien⸗Rath Ravené, Kommerzien⸗Rath Schwabach. Von der Finanz⸗Kommission würden ausscheiden: Hr. Kom⸗ merzien⸗Rath Meyer Cohn, Hr. Louis Dahlheim und Hr. Friedrich August Schüler.
Königsberg. Der gewerbliche Central⸗
Eisenmarkt und insbesondere der Rückgang der deutschen Roheisenproduktion im Jahr 1874 befänden sich in keinem ursächlichen Zusammenhange mit der Abminderung der Zollsätze für Eisen, wie sie nach dem erwähnten Zollgesetze vor sich gehe. — In Be⸗ treff der Frage, ob das Deutsche Reich seine Zoll⸗ politik in Zukunft autonom entwickeln, oder ob es die⸗ selbe auf dem Wege von Verträgen fortführen solle, ent⸗ scheidet sich die Handelskammer im Sinne des Weiter⸗ bestandes vertragsmäßiger Verhältnisse, besonders aus⸗ führlich äußert sich die Handelskammer über die Beziehungen zu Rußland. Sie wünscht im In⸗ teresse des Verkehrs der Provinz Abänderungen im russischen Zolltarif hinsichtlich des Rohzuckers, des Araks, Rums u. s. w. in Fässern, des Getreidebrannt⸗ weins in Flaschen, Liqueuren, Kirschwasser u. s. w., des Essigs jeder Art in Fässern, des Rüböls, der seidenen Fabrikate, der baumwollenen Gewebe, der ewalkten Wollenzeuge, wie Tuch, Halbtuch, Ka⸗ sümir und Trikotkasimir, ferner hinsichtlich der fer⸗ tigen Wäsche, der Bekleidungsgegenstände, des Rauchwerks, der Porzellanwaaren, der Galanterie⸗ und Kurzwaaren, der Schlosserarbeit, der Möbeln, der wollenen Teppiche und der Equipagen. — Oesterreich gegenüber spricht sich die Handelskammer für die Aufrechthaltung der den sogenannten Ver⸗ edlungsverkehr schützenden Bestimmungen aus. Bei Erneuerung des Handelsvertrages mit Italien wünscht sie, daß über den bisherigen italienischen Einfuhrzoll von 5 Fr. pro Hektoliter nicht hin⸗ ausgegangen, daß aber das italienische Brennsteuer⸗ gesetz streng gehandhabt und der Ausbeutesatz der
ursachen der Sucht auf dem Lande, zu ziehen, findet der Verfasser jener Korrespondenz in Folgendem: 1) in dem größeren Lohn, 2) dem leichteren Verdienst, 3) daß sich dort häufiger Genuß, z. B. Tanzmusik ꝛc., 4) mehr Freiheit, richtiger wohl Ungebundenheit, und 5) so lange die Fa⸗ briken ꝛc. zu thun haben, ein „sorgenloserer“ Haus⸗ halt, bietet. Das Land liefert der Stadt ein zahl⸗ reiches, gefährliches Proletariat, wenn die Städte sich seiner entledigt haben. Der Verfasser spricht schließlich den Wunsch aus, daß doch bald das Handwerk, das seßhafte, wieder in Aufnahme kom⸗ men und die Lehrlingsfrage und die Lage der Meister gründlich erörtert werden möchte. Wie die Disziplin die Grundlage unseres glorreichen Heeres ist, so ist sie es auch in der Schule und in allen übrigen Lagen des Lebens. Also fort mit diesen unvollkommenen Einrichtungen im neuen Deutschen Reiche, ruft er aus, „beschränkte“ Freiheit ist die Stütze der Ordnung und Wohlfahrt.
Dem Bericht des Gewerbevereins in Nürn⸗ berg für 1876 entnehmen wir folgende Stelle: „Es ist im Laufe der letzten Jahre gegen die Gewerbvereine von vielen Seiten der Vorwurf er⸗ hoben worden, daß dieselben ihren Standpunkt nicht zu würdigen verstünden, daß viel leeres Stroh ge⸗ droschen werde und die gegebenen Mittel großen⸗ theils verzettelt würden. In Wirklichkeit haben auch manche dieser Institute, welche mit vielen Apparaten ausgestattet und mit großen Auspizien
8
in Scene gesetzt waren und vor Allem dem Klein⸗
denselben in unser Gefängniß einzuliefe Gott⸗ 11615 11649 11652 à 100 Thaler. Cassel, am Eintrittskarte verabfolgt wird. fieis en nefeed. Ffcht dortigen Brennereien richtig normirt werde. Betreff gewerbe aufhelfen sollten, den an sie gestellten An⸗
lieb Rambau ist in Bankau, Kreis Kreuzburg O. S., Jahre alt, evangelisch, 1,81 Meter groß, G Haare, freie Stirn, braune Augenbrauen, graue Augen, gewöhnlichen Mund und dergleichen Nase, blonden Bart, mangelhafte Zähne, ovales Kinn und dergleichen Gesichtsbildung, gesunde Ge⸗ sichtsfarbe, untersetzte Gestalt und am 1
geboren
hat blonde
mehrer
polnisch und deutsch.
1, 42
e Narben von verheilten Wunden
angegeben werden. Namslau, den 15. September 1876.
Königl
4 8
iches Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter.
inken Bein — und spricht Seine Bekleidung kann nicht
18. September 1876. Hauptkasse.
Königliche Regierungs⸗
Otto. Humburg.
Subhastationen,
Das dem Gürtlermeister Hermann Holle ge öri e in Reinickendorf, Bürgerstraße Nr. 8 8e en 88 Grundbuche von Reinickendorf Band VI. Bl. Nr. 210 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 31 Oktober 1876, Vormittags 10 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25,
,im Wege .““ Subha⸗
f eistbietenden versteigert
nd demnächst das Urtheil über die
immer Nr. 23.
station
ladungen u. dergl.
Subhastations⸗Patent.
öffentlich an den
uschlags
den 1. November 1876, Mittags 12 Uhr,
ebenda verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstuͤck ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 19,28 Ar mit einem Reinertrag von 24 ₰ und zur Gebäudesteuer noch nicht veranlagt. Die Bietungskaution ist auf 1200 ℳ festgesetzt. Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblattes, Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und be⸗ sondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V.
einzuseh
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ t gegen Dritte der Ein⸗ tragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Praͤktusion spätestens im Versteigerungste min an⸗
weite,
en.
zur Wirksamkeit
zumelden. Berlin, den 26. August 1876.
IFr31
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
Oeffentliche Zustellung 8
MNachstehender
Gegenwärtig: Ober⸗Amtsrichter v. Harling.
„In Sachen des Cigarrenmachers Andreas wider die E“ “ digung Ll. II. erschien nach dem nach 11 Uhr Vormittags erfolgtem Aufrufe nur be⸗
Andree
Firma: Nüstedt & Meyer in Loge, wegen Entschädigung W.
Auszug:
Geschehen Amtsgericht Freudenberg,
2. September 1876.
un aus Gothenburg, Klägers,
klagtischerseits der Fabrikant Nüstedt. *½
2 g Vorgelesen, genehmigt.
Auf Antrag des Beklagten erkannt:
Da der Kläger im heutigen Termine entblieben ist, wird die beklagtische irma unter Verurtheilung des Klägers in die
2
Kosten von der Instanz entbunden.“
wird dem Kläger, dessen zeitiger Aufenthaltsort un⸗ bekannt, nach Behändigung des betreffend n Be⸗ scheides durch den Gerichtsvogt Grunge zu Bassum an den Ober⸗Amtsrichter v.
lich zuge
stellt.
Freudenberg, den 15. September 1876.
1
Königliches Amtsgericht. v. Harling.
Aufgebote, Vor⸗
arling hiermit öffent⸗
bäder für Herren und Damen. 7—8, Sonntags von 7—12 Uhr. Bäder für Damen: mittags.
[7725]
Verschiedene Bekanntmachungen.
Admiralsgarten⸗Bad. 61 102. Friedrichstr. 102. Täglich russ., röm., Wannen⸗, Douche⸗ u. Mineral⸗ Wochentags von — Russ. und röm. Dienstag und Freitag Vor⸗
Tagesordnung:
1) Bericht des Verwaltungsraths über die La ü r Verwaltung hs üb Lage des Geschäfts im Allge b
8 Resultate des verflossenen Geschäftsjahres hüasechshalce 1 1114“
2) Bericht der Revisionskommission.
3) Ausloosung der am 1. Juli 1877 einzulösenden Partial⸗Obligationen der Anleihe vom
9 1SeNönüar 1874.
a reier Kommissarien, welche den Auftrag erhalten, die nächste Bilan it Büchern und Scripturen der Gesellschaft zu vergleichen und te höchstene hen Mitrden 8 5) Cünggrathe Seeha ii . rtheilen. “ “ 111“ 2. 5 ahl von zwei Mitgliedern des w 3 84 lbTbbbebeeeeeeeee israths.
(No. 259/3.)
Debet.
Leipziger Feuer⸗Versicherungs⸗Anstalt. Sieben und fünfzigster Rechnungs⸗
Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto.
Der Verwaltungsrath.
Abschluß
pro 1. Juni 1875 bis 31. Mai 1876.
Credit.
An Provisions⸗Conto: Provision an die General⸗ und Spezial⸗Agenten, ab⸗
züglich des Antheils der Rückversicherer Unkosten⸗Conto: Gehalte, Reisespesen, Steuern, Porti ꝛc... Aetien⸗Zinsen⸗Conto: Zinsen auf 1000 Actien à 24 ℳ .. Brandschäden⸗Conto: bezahlte Brandschäden, Rückversicherer... Brandschäden⸗Reserve⸗Conto: zurückgestellt für schwebende Brandschäden, „des Antheils der Rückversicherer .. Efferten⸗Conto: Coursverlust an realisirten Effekten... Prämien⸗Conto: zurückgestellt für die am 31. Mai 1876
8b der Rückversicherer. Bilanz⸗Conto: Jahresgewinn
abzüglich des Antheils der abzüg
2 noch nicht abgelaufenen Versicherungen, abzüglich des Antheils
Bilanz am 31. Mai 1876.
Per Prämien⸗Conto: Vortrag aus dem Jahre 1874/75 Prämien⸗Einnahme im Jahr 1875/76, abzüglich der Rückver⸗ sicherungs⸗-Prämien .. . ..
ℳ ₰ 237,94944 V 222,500 51
ℳ 2,538,717. 05
„ 2,068,277. 73
„ Brandschäden⸗Reserve⸗Conto: d. der Brandschäden⸗Reserve aus dem Jahre 874/75 11““ .
„ Interessen⸗Conto: vereinnahmte Zinsen ..
„ Mieth⸗Conto für Leipzig: vereinnahmte Miethe... ab Hausverwaltungskosten.
1,007,338 b1“ lich 4 133,405
„ Mieth⸗Conto für Haunover: vereinnahmte Miethe ab Hausverwaltungskosten
2,609,723 39 812,960 35 5,138,477,27 2
““
Documente über die Volleinzahlungs⸗Verbi
d
““ un⸗
Activa.
tionaire.. .
Debitores in laufender Rechnung . . .. Debitores gegen hypothekarische Sicherheit. Debitores gegen Lombard. .“ 1 Effecten. 1 k Casse. Wechsel. Grundhbesitz do.
in Leipzig „ Hannover.
Direction
ndlichkeit der Ac⸗
Im vorgenannten Geschäftsjahr wurden im Königreich Preußen versichert: ℳ 1,027,728,918 und davon Prämien vereinnahmt: 1“ 1. 5,
Peter Robert Kraft.
ℳ Passiva.
etien⸗Capiter. . . . en . 2,400,000 reditores in laufender Rechnun 1 8 639,64445 Brandschäden⸗Reserve. 8 1“ 1,816,450/00 “ 1““ 215,35000] Capital⸗Reserve bb114“2“ 2,811,430442 ¶Special⸗Reserve für Effecten⸗Cours⸗Verluste 70,886 52 ab Verlust an Effecten nach der Cours⸗ 437,435 21 annahme vom 31. Mai 1876 .. .
330,000 00 111,720/30 Special⸗Reserve für Dividenden⸗Aufbesserung Jahresgewinn ℳ 812,960. 35.
Zu vertheilen wie folgt: zur Captital Refernse 5 % Tantième an die Directoren ... 5 % Tantième an den Bevollmächtigten. zur Special⸗Reserve für Dividenden⸗Auf⸗
111“ V Dividende à ℳ 552 pro Actie . ..
ℳ 175,899. 20 Er. .
8
812,960,35 8,832,916,90
8,852,916 90
Leipzig, am 24. Juli 1876. 8 LoShae
der Leipziger Feuer⸗Versicherungs⸗Anstalt. Moritz Weickert. Angust Auerbach. 1“ Sachsenroeder
Lemke
8
Doppel⸗Dampfstrahlpumpen.
Bayern. Kaufmann Anton Gätschenberger in Nürnberg, Herstellung verzierter oder bemalter Spiegel, für die Dauer von einem Jahre.
Sachsen⸗Altenburg, 12. September. Der Gas⸗ motorenfabrik Deutz in Deutz, verbesserter Gasmotor, 5 Jahre.
(S. Anzeigen am Schluß.)
Aus der Sitzung des Aeltesten⸗Kollegiums der Berliner Kaufmannschaft vom 18. Sep⸗ tember d. J. ist Folgendes hervorzuheben: Es ist neuerdings in Vorschlag gebracht, die wollenen Waaren bei der Zollabfertigung nicht mehr in gewalkte und ungewalkte zu unterscheiden, son⸗ dern die Verzollung von dem Grade der Feinheit abhängig zu machen. Der Handels⸗Minister wünscht die Zweckmäßigkeit dieses Vorschlages, sowie die eventuellen Modalitäten seiner Ausführung in näch⸗ ster Zeit durch eine Kommission von Sachverstän⸗ digen unter Zuziehung einiger mit der fraglichen Branche vertrauten Fabrikanten und Händler näher erörtert zu sehen. Das Kollegium wird dieser Auf⸗
forderung durch Vorschläge geeigneter Fabrikanten und.
Händler entsprechen. — Seit dem Erlaß der Maß⸗ und Gewichtsordnung ist für weite Kreise das Bedürfniß hervorgetreten, neben den gesetzmäßigen vollen Be⸗ nennungen der Maaße und Gewichte abge⸗ kürzte Bezeichnungen derselben anzuwenden. Wiewohl die Interessen des geschäftlichen Verkehrs ebenso wie diejenigen der Schule und der Wissen⸗ schaft die Uebereinstimmung in dem Gebrauche die⸗ ser Bezeichnungen dringend erfordern, ist eine solche dennoch nicht erzielt worden, zumal da gleichzeitig mit einem von der Kaiserlichen Normal⸗Eichungs⸗Kommis⸗ sion aufgestellten und angewendeten Schema abgekürzter Bezeichnungen wesentlich abweichende Vorschläge von dem Verbande der deutschen Architekten⸗ und In⸗ genieur⸗Vereine ausgearbeitet sind und in techni⸗ chen Kreisen vielfach benutzt werden. In der Ab⸗ icht, die wünschenswerthe Gleichmäßigkeit der Schreibweise zunächst im amtlichen und dadurch womöglich auch im Privatverkehr anzubahnen, hat der Reichskanzler nunmehr beschlossen, eine aus sach⸗ kundigen Vertretern der hauptsächlich betheiligten Kreise zusammengesetzte Kommission zu berufen und die aus den Verhandlungen derselben hervorgehenden Resultate dem Bundesrathe zur weiteren Beschluß⸗ nahme zu unterbreiten. Es wird gewünscht, daß an den Berathungen der Kommission auch ein Ver⸗ treter des Handelsstandes Theil nehme; das Kolle⸗ gium hat zu diesem Zwecke sein Mitglied, Herrn Kochhann, deputirt. — Nachdem durch die König⸗ liche Direktion der preußischen Ostbahn, als ge⸗ schäftsführenden Theil des deutsch⸗russischen Eisen⸗ bahnverbandes, ein Tarif vom 1. September ver⸗ öffentlicht ist, welcher zwischen den Stationen der Kursk⸗Kiew⸗Eisenbahn einerseits und Königsberg i. Pr. andererseits einen direkten Verkehr eröffnet, der dieser Strecke vermuthlich eine erhöhte Wich⸗ tigkeit für den Roggen⸗, Hafer⸗ und Rübsen⸗Import aus Rußland nach Deutschland verschaffen wird, ersuchen die hiesigen Getreidehändler das Aeltesten⸗ Kollegium, sich dafür zu verwenden, daß auch unserm Platze ein direkter Verkehr mit der Station der Kursk⸗Kiewer Bahn eingeräumt werde. Das Kollegium übergiebt die Vorstellung einer be⸗ stehenden Kommission zur Erledigung. — Der Vor⸗ stand des Vereins deutscher Spiritushändler und Spiritusfabrikanten hat an das Aeltesten⸗Kollegium eine Zuschrift gerichtet, sich einer Eingabe an den Bundesrath zur Abschaffung der Reservatrechte der deutschen Freihäfen, insbesondere Hamburgs, anzu⸗
verein der Provinz Preußen hält, der „Königsb. Hart. Z.“ zufolge, seinen zweiten Gewerbetag Sonntag, den 22. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, im Versammlungslokale des Gewerbevereins zu Danzig ab. Auf der Tagesordnung stehen fol⸗ gende Vorträge: 1) In welcher Weise ist das Lehr⸗ lingswesen zu regeln, wenn die Heranbildung eines werktüchtigen Gewerbestandes erzielt werden soll? (Referenten: Stadtrath Heyroth zu Elbing, Maler⸗ meister Schütz zu Danzig.) 2) In wie fern kann dem Wohlstande der Gewerbetreibenden durch Ab⸗ kürzung der üblichen Kreditfristen für gewerbliche Leistungen aufgeholfen werden? (Referenten: Fabrik⸗ besitzer Gamm zu Königsberg, Fabrikbesitzer Pfan⸗ nenschmidt zu Danzig.) 3) Welche Mittel sind an⸗ zuwenden, um für die einzelnen Fächer des Hand⸗ werkerstandes Verbindungen zur Förderung ihrer besonderen Interessen zu begründen? eferent: Dr. Lindwurm zu Insterburg.)
Die Handelskammer zu Posen sagt in ihrem Jahresbericht für 1875 über die allge⸗ meine Lage des Handels und Verkehrs u. A.: In kaum einem Zweige des Handels und der Industrie sei etwas von dem fröhlichen Schaffen wahrnehmbar gewesen, das auf der gesunden Grundlage regel⸗ mäßigen fördersamen Bedarfs und Austausches sich entwickle. Unlust an Unternehmungen, Rückgang der Preise und stockende Umsätze hätten sich allent⸗ halben gezeigt. In der Provinz Posen hätten sich die Schwierigkeiten noch verschärft durch die Lage der dortigen Landwirthschaft, eines Hauptfaktors ihrer Wohlfahrt. Mäßige Einnahmen bei geringem Ernteerträgniß, schwierige Absatzverhältnisse unter wachsenden Betriebskosten und im Zusammenhang hiermit, Kapitalsbedürfnisse die in öfteren Fällen trotz Fleißes, Umsicht und sorgfältiger Bewirthschaftung lediglich den Anforderungen der zeitigen Situation zu genügen bestimmt gewesen, hätten einen großen Bruchtheil der Bevölkerung der Provinz in seiner Konsumtionsfähigkeit derartig beschränkt, daß die Rückwirkung im gesammten Waarenverkehr sich geltend gemacht. Der Getreide⸗ export sei gedrückt geblieben und hätte häufig die Konkurrenz mit den Erzeugnissen ausländischer Ge⸗ biete zu seinen Ungunsten aufgenommen. Oelsaaten wären in ihrer Bedeutung zurückgetreten. Das Spi⸗ ritus⸗ und Spritgeschäft hätte durch wachsende fremde Produktion gelitten. Der frühere sehr ansehn⸗ liche Verkehr mit Export⸗ und Bauhölzern hätte in seinen Haupttheilen darniedergelegen. Die Umsätze in Wollen hätten kaum irgend welchen Nutzen ge⸗ bracht. Der Vertrieb in dem Gebiet der Tertil⸗ erzeugnisse sei äußerst, bis auf wenige Ausnahmen, beschränkt gewesen. Ebenso sei der Kolonialwaaren⸗ verkehr weniger umfangreich und minder lohnend gewesen. Aehnliche Störungen wären den anderen Branchen des Heh der “ nicht fern ge⸗ blieben. Bei der Maschinenfabrikation hätte der Andrang des auswärtigen Angebots außer Verhält⸗ niß zu dem gestanden, was an Bedarf zu befriedi⸗ gen gewesen. — Das Geschäft mit Polen und Ruß⸗ land sei im Jahre 1875 in fühlbarem Maße zu⸗ rückgegangen. Das Kapital habe sich im großen Ganzen gewerblichen Unternehmungen versagt. Auch die ö hätten mit wenigen Ausnahmen die volle Trübsal der Zeitlage zu empfinden gehabt. Die Flußschiffahrt sei ohne Erheblichkeit gewesen. Die Bauthätigkeit in Stadt und Provinz hätte im Allgemeinen Einschränkungen erfahren. — In der Frage der Eisenzölle hat die Handelskammer sich dahin schlüssig gemacht, bei dem Bundesrathe, wie bei dem Reichsrathe die strikte Durchführung der in
dem Zollgesetze vom 1. Oktober 1873 getroffenen
Englands sei die Aufhebung des Aufschlags von 5 d. auf importirte Sprite nothwendig. Frankreich ge⸗ genüber empfehle sich die Beibehaltung des bestehen⸗ den Vertragszolles für Sprit von 15 Fr. pro 10,000 Literprozente und die Beseitigung der un⸗ günstigen zollamtlichen Behandlung des deutschen Spiritus durch die ausschließlich für diese Marke bestimmten lettr’s d'a quit rouges. Die eigene Tarifgesetzgebung anlangend, so wünscht die Handels⸗ kammer, daß die Basis, auf der dieselbe bisher sich aufgebaut, und die Grundsätze, in denen System und Normen der Tarifirung sich bewegten, beibe⸗ halten und vor Angriffen auch fernerhin geschützt würden.
Zur Freizügigkeitsfrage brachte die „N. Hann. Z.“ vom 10. d. M. eine Korrespondenz aus der Pro⸗ vinz Hannover, die die ländlichen Ar beiter⸗ verhältnisse zutreffend schildert. Der Haupt⸗ inhalt derselben ist folgender: Der Drang, sein stilles Dorf, wo man auch seine lohnende Arbeit, freilich unter strenger Aufsicht von Seiten der Ar⸗ beitgeber, fand, zu verlassen und sein Glück aus⸗ wärts zu versuchen, datirt auf den Ortschaften, welche von der großen Heerstraße abliegen, seit einem Decennium. Mit dem reichlichen Verdienste in den Städten trat ein bedauerlicher Mangel an Arbeits⸗ kräften auf dem Lande ein und hatte zur Folge, daß dem Dienstpersonale unerhörte Anerbietungen gemacht werden mußten, um selbiges zu fesseln. Eine Magd fordert und erhält auf dem beschei⸗ densten Ackerhofe 90 bis 150 ℳ und jede Woche ein Pfund Butter extra. Hatte die dienende Person früher die Pflicht, ihre Herrschaft zu bitten oder ihr anzuzeigen, wenn sie ausgehe ꝛc., so fiel diese Schranke sofort, und wollte eine besorgte Hausfrau etwa moniren, so warf man die Drohung hin „Mar⸗ tendag“ (Martini wird gelohnt und auf dem Lande in Dienst getreten) zu machen, und, um Arbeits⸗ kräfte zu behalten, wurde das ungeziemende Betra⸗ gen übersehen. Mit den Knechten gehts nicht besser. Bekam früher ein guter Knecht 40 bis 50 Thaler Lohn, dazu häufiges Trinkgeld und gute Beköstigung, so stieg dasselbe in den letzten Jahren bei zwei Pferden auf 80 Thaler, bei vier auf 100 bis 150 Thaler zꝛe., und man pries sich glücklich, wenn der Mann, der ja in den Pferden des Bauern Kapital, wie man sagt, unter Händen hat, ein gewissenhafter Pferdewärter war. Es begann auf dem Lande eine schwere Zeit für den Arbeitgeber. Uebel ist der Bauer daran, der bei 50 — 60 Morgen Grundbesitz nicht selbst Knecht ist, im entgegengesetzten Falle hat er nur für Knecht und Magd zu sparen und zu sorgen; denn was bleibt ihm für sich und seine Familie, wenn man auch den höchsten Ertrag des Ackers und der Viehzucht annimmt. Früher holte eine Viehmagd sich selbst das Futter für ihr Vieh und hantierte gern mit Sense und Schneidelahde; sobald mit der Freizügigkeit den Leuten goldene Berge in den Städten versprochen wurden, wars damit durchaus vorbei. Man hört jetzt oft: wir haben nicht mehr den Edelhof, den Bauern nöthig, e diese uns. „Keine Aufsicht, nach gethaner Arbeit ganz unge⸗ bunden“, das ist die Loosung leider jetzt auch der ländlichen Jugend, und da man daheim beschränkt, so gings in die Städte. Viele schlechte Arbeiter sind jetzt aus den Städten auf das flache Land, in die stillen Dörfer zurückgekommen, denn so auffal⸗ lend es Ehthen mag, so wahr ists dennoch, daß man sich zur ändlichen Arbeit selten wieder bequemt. Der Bauer suchte Hülfe in der Ernte, sollte das Korn
auf dem Felde nicht überreif werden und ausfallen,
bei Militärbehörden und erlangte in
vb
forderungen wenig entsprochen. Wie sich im Be⸗ reiche der politischen und staatswirthschaftlichen Be⸗ strebungen unserer Zeit nur allzu sehr das Verlangen nach Huͤlfe von außen kundgiebt und die Selbsthülfe, die Bildung des Mannes und Staatsbürgers von innen heraus und die daraus hervorgehende natur⸗ gemäße Aufbesserung der politischen und staatlichen Verhältnisse noch lange nicht zu rechtem, innigem Verständnisse durchgedrungen ist, — so bewegt sich auch auf dem volks irthschaftlichen und ge⸗ werblichen Gebiete das Bestreben, in Aeußerlich⸗ keiten Anhaltspunkte zur Aufbesserung der kranken Zustände zu gewinnen, und hat im Laufe der letzten Dezennien mancherlei Erperimente zu Tage gefördert, welche höchstens als Palliativmittel zur Hebung der kranken Zustände zu bezeichnen sind. Hierher gehören die Einrichtungen von Gewerbe⸗ hallen, Abhaltung von Verloosungen u. dergl. mehr. Sie konnten, weil sie der tieferen Auffassung der Sachlage entbehrten, höchstens zur Milderung des sekundären Leidens beitragen, das primäre Uebel blieb bestehen; dem Gewerbe selbst war damit so wenig geholfen, als Almosen dem Elend und der Armuth Abhülfe zu schaffen vermögen. In solchen Veranstaltungen dokumentirte sich recht eigentlich der im engen Kreis beengte Sinn, die deutsche Klein⸗ bürgerei. Die englische, französische und amerika⸗ nische Industrie kennt in ihrem Entwicklungsgange derartige Vorkommnisse nicht. Dort entwickelt sich das Gewerbsleben in freien Bahnen und verschafft sich guten Ruf und Absatz durch den inneren Werth der Erzeugnisse, welche von tüchtigen, gebildeten Handwerkern und intelligenten Fabrikanten auf den Markt gebracht werden. Solche Vorgänge müssen bei uns als Beispiel beachtet und hochgehalten werden. Die einzig bewährte Basis des Gewerb⸗ standes ist das individuelle Leistungsvermögen: Wissen und Können, verbunden mit Fleiß und Zähigkeit des Wollens. Auf dieser Grundlage muß sich der deutsche Gewerbebetrieb aufbauen, wenn er überhaupt eine Zukunft haben soll. Hier ist ein Ziel gemeinsamer Wirksamkeit gegeben, zur Erreichung dessen sich Schule, Bildungsanstalten und hierher bezügliche Vereine helfend und gegenseitig ergänzend die Hand bieten müssen.“
Dessau, 13. September. (A. St. 1) Am 28. August hielten die Schutzgemeinschaften für Handel und Gewerbe ihre 10. Generalversammlung in Hainichen ab. Vertreten waren 39 Vereine mit 6155 Mitgliedern. Es wurde beschlossen: 1) die Direktion zu ermächtigen, über die Auskunftsbureaus Kontrole zu führen und eine einheitliche Hand⸗ habung durch gleiche Formulare herzustellen, sowie an Orten, wo der Verein noch nicht vertreten, Ver⸗ trauenspersonen event. Agenten zur Auskunfts⸗ ertheilung zu engagiren; 2) jedem Vereine wurde die Pflicht auferlegt, der Direktion diejenigen Persönlichkeiten sofort anzuzeigen, welche leicht⸗ sinnig oder böswillig Schulden machten, in Konkurs verfallen, oder ihr Vermögen (Geschäft) Andern (der Frau u. s. w.) abtreten, überhaupt Schwindeleien oder Betrügereien verüben. Die Di⸗ rektion ist verpflichtet, dergleichen Mittheilungen schnellstens den Auskunftsbeamten sämmtlicher Ver⸗ eine mitzutheilen; 3) den Vereinen Dresden und Wilsdruff wurden die in Prozessen entstandenen Gerichts⸗ und Advokatenkosten durch Gutschrift zurückerstattet; 4) es wurde anheimgegeben, vom Vereine aus dahin zu wirken, daß a. bei Lieferung von Waaren stets eine Rechnung beizufügen sei, b. im geschäftlichen Verkehr sofortige Zahlung oder
den RKegulirung Ende des Monats zu verlangen sei