1876 / 225 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

8- 1

Trauerspiel in 5 Aufzügen von Th. Körner.

Paris, 21. September, Abends 6 Uhr. (W. Produktenmarkt.

bruar 61,25.

New-YNork, 21. September. Abends 6 Uhr. B.) Waarenbericht. Baumwolle in Nex-XYork 11 ¼, do. ia New-

Orleans 10 ¾. Petroleum in New-York 26, do. in Mehl 5 D. 15 C.

17 ¾. Schmalz (Marke Wilcox) 11. Getreidefracht 6.

Mehl test, pr. September 58,50, pr. Oktober 59,25, pr. November-Dezember 60,50, pr. November-Fe-

Rother Frübjahrsweizen 1 D. 24 C. mixed) 60 C. Zacker (Fair reft ing Mus ovades, 8¼. Kaffee (Rio.) Speck (short clear) 9 C.

. B.) guten Absatz. Hier notiren E. X n

Pniladelphia 26. Mais (old

Berlim. 21. September. (Wochenbericht über Eisen, Kohlen und Metalle von M. Löwenberg, vereidetem Makler und Taxator beim Königlichen Stadtgericht.) Auf dem Eisen- und Metallmarkt waren in dieser Woche mässige Umsätze bei fast unverände ten Preisen. Robeisen: Der Glasgower Markt ist mit Verschiffungseisen

gramm frei hier.

ruhig aber fest ebenso Warrants, die unverändert 56 sh Cassa Pproo Tons gemeldet werden. Middlesbre-Giessereieisen bebält ziemlich 8 gute und beste Marken schottisches Roheisen 3,90 à 4.30 und englisches 3,10 à 3.30 pro 50 Kilogramm. Eisenbahnschienen zum Verwalzen offerirt, 3,40 à 3,50, Walzeisen 7,75 à 8,00 und Bleche 11,25 à 13,25 pro 50 Kilogramm frei hier Kupfer fest, gute Sorten englisches und australisches 78,50 à 80,00 und Mansfelde-r 78,50 à 79,00 pro 50 Kilogramm, einzeln theurer. Zinn ruhig, Banca- 75,00 à 75,50 und prima englisches Lamm zinn 76.50 à 77,00 pr. 50 Kilogramm, einzeln höher. Zink fest, ohne Umsatz, gute und beste Marken schlesischer Hüttenzink 23,00 à 23,70 pro 50 Kilogramm, einzeln mehr. Blei unentschieden, Har- zer, Sächsisches und Tarnowitzer 20,50 à 21.00 pro 50 Kilogramm, einzeln theurer. Kohlen und Koks unverändert, englische Schmiede- kohlen nach Qualität bis 63,00 pro 40 Hektoliter, mährischer. schle- sischer und westfä'ischer Schmelz-Koks 1,25 à 1,50 pro 50 Kilo-

27. Oktober.

cr. 2,660 813 18,643,042

Leipziger 31. Mai nebst

Königl. Württemberglsche Staatseisenbahnen.

Kündigungen und Verloosungen.

““ 4 % Rentenbriefe der Grundrenten-Ablösungskasse des vormals Landgräfl. Hessischen Amtes Homburg.

tisation ausgelooste Stücke; s. unter Ins. der Nr. 223.

Behafs Amor-

Seneralversammlungen. 8 8 Bergischer Gruben- und Hütten-Verein. Ordentl. Gen.-Vers. zu Düsselderf.

Eisenbahn-Einnahmen.

Im August (+ 39,551 ℳ), 1. Januar ult. August

(+ 452,839 ℳ).

Ausweise von Banken ete. Feuer- Versiocherungs-Anstalt. Bilanz vom Gewinn- und Verlust-Conto; s. unter Ios. der

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Theater.

Ksdnigliche Schauspiele. Sonnabend, den

23. September. Opernhaus. (180. Vorstellung.) Antigone. Tragödie von Sophokles. Uebersetzt von Donner. Musik von F. Mendelssohn⸗Bar⸗ tholdy. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. (175. Vorstellung.) Der ge⸗ heime Agent. Lustspiel in 4 Akten von F. Hackländer. Anfang 7 Uhr. . 1

Wiederum gehen wiederholentlich bei der General⸗ Intendantur der Königlichen Schauspiele von Seiten zahlreicher Personen Beschwerden darüber ein, daß ihnen bei dem Besuch des Theaters die Aussicht auf die Bühne nicht selten durch die vor ihnen sitzenden Damen fast gänzlich versperrt werde, indem letztere während der Vorstellung ihre Hüte auf ihren ohne⸗ hin schon hohen Frisuren aufbehalten. Wenn nun auch die Königliche Theater⸗Verwaltung sich nicht in der Lage befindet, die gleichzeitig erbetene Abhülfe und Beseitigung des Uebelstandes herbeiführen zu können, so erachtet sie es doch für zweckmäßig und nothwendig, die Thatsache selbst, d. h. das überaus häufige Einlaufen solcher wohl nicht unberechtigten Beschwerden hiermit zur Kenntniß des Publikums zu bringen.

Sonntag, den 24. September. Opernhaus. (181. Vorstellung.) Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch⸗phantastische Oper in 3 Akten, nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiele, gedichtet von H. S. v. Mosenthal. Musik von O. Nicolai. Tanz von Hoguet. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. (176. Vorstellung.) Das Stif⸗ tungsfest. Schwank in 3 Akten von G. v. Moser. Vorhel: Die Hochzeitsreise. Lustspiel in 2 Akten von R. Benedix. Anfang halb 7 Uhr.

Es wird ersucht, die Postkarten (sowohl zu den Opernhaus⸗ wie zu den Schauspielhaus⸗Vorstellun⸗ en) in den Briefkasten des Opernhauses, welcher sich am Anbau desselben, gegenüber der Katholischen Kirche, befindet, zu legen.

Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 7.

Male: Drei Monat nach Dato. Posse mit Gesang in 3 Akten von G. v. Moser und E. Jacobson. Musik von G. Michaelis.] ..

Sonntag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend, 23. September. Zum ersten Male, mit durchweg neuer Ausstattung: Die Irrfahrten des Odysseus. Mythologisches Ausstattungsstück mit Gesang und Ballet in 4 Akten (9 Bildern), frei bearbeitet nach Homers Odyssee. Musik von G. Lehnhardt. Die neuen Dekorationen und Ma⸗ chinerien sind von den K. K. Hofmalern Brioschi, urghart und Kautzky in ien. Die neuen Kostüme, nach Angabe und unter Leitung des Ober⸗ Garderobiers Happel angefertigt. Ballet und Kampfspiele arrangirt und einstudirt vom Ballet⸗ meister Knoll aus Hamburg. Die elektrischen Be⸗ leuchtungseffekte sind von Hrn. Hugo Bähr, In⸗ spektor der elektrischen Beleuchtung des Königlichen Hoftheaters in Dresden. Bestellungen auf Billets für die ersten drei Vor⸗ stellungen werden an der Theaterkasse von 10—1 Uhr ormittags angenommen.

TSonntag und Montag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich-Wilhelmst. Theater. abend: Zum 5. Male: Fatinitza. Sonntag: Fatinitza.

Sonn⸗

Residenz-Theater. Sonnabend: Zum 5. Male: Caprice.

Krolls Theater. Sonnabend: Vorletzte Gast⸗ darstellung von The Majiltons: Les trois Diables. Zum 18. Male: Der Verlobungs⸗ teufel. Vor und nach der Vorstellung: Großes Concert. Vollständige Illumination des Gartens. Anfang 6, der Vorstellung 7 Uhr.

Sonntag: Letzte Gastdarstellung von: The Ma- Zum 19. Male: Der Verlobungs⸗ teufel.

——

Wgoöoltersdorff-Theater. Direktion: Emil

Thomas. Sonnabend: Zum 2. Male: Welcher? Neu einstudirt: Kurmärker und Picarde. Genrebild mit Gesang und Tanz in 1 Akt v. Louis Schneider. Zum 1. Male: Eine resgige Ueberraschung. Schwank in 1 Aufzug von C. A. Görner. Neu einstudirt: Hanni weint Hansi lacht. Komische Operette in 1 Akt. Musik von J. Offenbach.

Sonntag: Zum letzten Male: Wenn Leute Geld haben können sie lachen?

Stadt-Theater. Sonnabend: Zum 3. Male: Eine kleine Ee eese ohne Namen. Original⸗ Lustspiel in 1 Akt von Görner. Hierauf: Man sucht einen Erzieher. Lustspiel in 2 Akten von A. Bahn. Parquet 1,50 ꝛc. ꝛc.

Sonntag: Doppel⸗Vorstellung (bei einfachem Entrée): Ein Vorspiel auf dem Theater (zu Goethe's Faust) von Wolfgang von Goethe. 2 Lust⸗ spiele je 3 Akte von Julius Rosen. I. Ein Teufel. II. Ein Engel. Anfang 6 ½ Uhr.

National-Theater. Sonnabend:

Zriny,

Grundstück nebst Zubehör soll

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Miehung macht den Menschen. Lustspiel in Aufzügen mit Benutzung einer älteren Idee von .A. Görner. Täglich: Brillante Illumination des Gartens. Kasseneröffnung 5 ½ Uhr, Anfang der bae 7 ½ Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstel⸗ ung.

E 5 C

Deutscher Personal-Kalender. 23. september. 8 1728. Christian Thomasius †. 1782. Max Alex. Phil., Prinz von Neuwied *. 1783. Peter von Cornelius *. 1791. Carl Theodor Körner *. 1794. Carl Begas, Maler *. 1861. Friedrich Christ. Schlosser †. 1863. Joh. Voigt †.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Marie Delsa mit Hrn. Haupt⸗ mann und Compagnie⸗Chef Carl Stolte (Kosten —Lissa). Frl. Anna Schubert mit Hrn. Premier⸗Lieutenant Johannes v. Wiens⸗ kowski (Süte

Verehelicht: Hr. Oberst z. D. v. Oelsfeld mit Frl. Emilie Logé (Berlin). Hr. Premier⸗ ieutenant Alfred v. Hellfeld mit Frl. Louise v. Borcke (Greifswald —- Naumburg a. S.) Hr. Oberförster Freiherr v. Tettau mit Frl. Mar⸗ garethe v. Wißmann (Hoffstadt). Hr. Premier⸗ Lieutenant v. Gustedt I. mit Frl. Hanna v. Na⸗

thusius (Mevyendorf).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kreisrichter Brühl (Posen). Hrn. Diaconus G. Schleich (Köstritz).

Gestorben: Hr. Kassen⸗Direktor C. Andrä (Dres⸗

s; Frau Generalin Marie Gräfin v. d.

Goltz, geb. Gräfin zu Lynar E“

v. Manteuffel (Gernsbach im Schwarz⸗

wald).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Der unterm 4. Juni 1874 von un⸗ serer Kommission II. für Voruntersuchungen bereits steckbrieflich verfolgte frühere Exekutor, nach⸗ herige Gerichtsbote Gustav Hermann Wesche ist durch rechtskräftiges Erkenntniß vom 29. Mai 1875 wegen Unterschlagung amtlich überkommener Gelder in neun Fällen zu zwei Jahren Gefängniß und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre verurtheilt worden. Diese Strafe hat bisher nicht vollstreckt werden können, da er latitirt. Es wird daher ergebenst ersucht, auf den Wesche zu vi⸗ giliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die nächste Gerichtsbehörde, welche um Strafvollstreckung hier⸗ durch ersucht wird, resp. an die Königliche Stadt⸗ voigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entftandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit ver⸗ sichert. Berlin, den 14. September 1876. König⸗ liches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs⸗ sachen. Deputation VII. für Vergehen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Tapezier Ernst Pusemann unterm 18. April 1876 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 15. September 1876. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VII. für Vergehen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Com⸗ toiristen Hermann Kurtze wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten K. 702. 76 C. II unter dem 1. d. Mts. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 18. September 1876. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter⸗ su Sungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ uchungen.

Steckbriefserledigung. Der hinter dem Post⸗ assistenten a. D. Carl Jacob Siepen wegen widerholter Unterschlagung amtlich empfangener Gelder unter unrichtiger Buchführung in den Akten S. 208 de 1876 Comm. II. unter dem 3. Februar d. Is. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurück⸗ sete Berlin, den 20. September 1876. König⸗ liches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs⸗ sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Ich ersuche, mir den Aufenthaltsort des Müller⸗ esellen Herrmann Exner aus Wiese bei Neu⸗ tadt O./S., zuletzt in Hohndorf und Rösnitz (Kreis Leobschütz), zu O. 1281,/75 mitzutheilen. Oppeln, den 18. September 1876. Der Königliche Staatsanwalt.

Subhastationen, Aufgebote, ladungen u. dergl.

(7737 Subhastations⸗Patent. 3

Das dem Schlossermeister Karl Ludwig Tann⸗ 5 zu Neu⸗Britz gehörige, in Britz belegene, im Grundbuch von dort Band IX. Nr. 384 verzeichnete

den 13. November 1876, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zim⸗ mer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags 8

den 14. November 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Nr. 223.

Gesammt⸗Flächenmaß von 6,98 Ar zur Gebäude⸗

steuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 2250 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle v welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 4. September 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

177368 Subhastations⸗Patent.

Das der Berlin⸗Tempelhofer Baugesellschaft auf Aktien zu Berlin gehörige, in Tempelhof belegene, im Grundbuch von Tempelhof Band I. Nr. 61. verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 22. November 1876, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 24. November 1876, Vormittags 10 Uhr, ebenda, Zimmer 23, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 9 Ar 78 Qu.⸗M. groß und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 750 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spaͤtestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 12. September 187656.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

[77353 Subhastations⸗Patent. Das auf den Namen des Holzhändlers Gustav Stindt zu Berlin eingetragene, zu seiner Konkurs⸗ masse gehörige, in Fteglih belegene, im Grundbuch von Steglitz Band 20 Nr. 649 verzeichnete Grund⸗ stück nebst Zubehör soll den 22. November 1876, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 24. November 1876, Vormittags 10 Uhr, ebenda, Zimmer 23 verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 10 Ar 26 Q.⸗M. mit einem Rein⸗ ertrag von 4 83 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 12. September 1876.

Königliches Kreisgericht.

Der Subhastations⸗Richter.

177811 Oeffentliche Vorladung.

In der Expropriationssache der Berliner Stadt⸗Eisenbahn ist auf den Antrag der Direktion

vom 28. August 1876 das Entschädigungsverfahren

rücksichtlich einer Fläche von 7,8 Ar des im Grundbuche des Königlichen Stadtgerichts von der Dorotheenstadt Bd. 5, Nr. 386 verzeichneten, in der Friedrichstraße Nr. 141 b. gelegenen Grundstücks, sowie der idiellen Hälfte des Grundstücks Friedrich⸗ straße Nr. 141 a., Bd. 5 Nr. 371 des Grundbuchs von der Dorotheenstadt des Banquier Emanuel Lohnstein hierselbst eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des Königlichen Polizei⸗Präsidiums er⸗ nannt worden.

In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf den 9. Oktober er., Nachmittags 3 Uhr, im Bau⸗ Bureau, Georgenstraße 16 hierselbst, anbe⸗ raumt, zu welchem diejenigen Betheiligten, welche nicht bereits persönliche Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des §. 25 des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hier⸗ durch unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne Zuthun des etwa Ausbleibenden die Ent⸗ schädigung festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der Letzteren verfügt werden wird.

Berlin S. W., den 19. September 1876.

„Lankwitzstraße 14. Der Kommissarius des Königlichen Polizei⸗

8 räsidiums. 1

Regierungs⸗Rath Stephan.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. 8

[7780] Bekanntmachung. ““

Nachstehend bezeichnete Kleiderstoffe und Schreib⸗ materialien für die Königliche Strafanstalt zu Brandenburg a/H. pro 1. Quartal 1877 und das Etatsjahr 1877/78 sollen zur Lieferung dem Min⸗ Feüse dernden im Wege der Submission übergeben werden.

600 Meter weiße Leinwand, 100 Cm. breit, 400 Meter blaue Leinwand, 83 Cm. breit, 1300 Meter blaukarrirte Leinwand, 83 Cm. breit, 4700 Meter roher Callicot, 83 Em. breit, 1100 Meter roher Parchent, 83 Cm. breit, 1600 Meter brauner Parchent, 83 Em. breit, 750 Meter brauner Parchent, 67 Cm. breit, 600 Meter roher Drillich, 100 Cm. breit, 400 Meter Han engee 42 Cm. breit, 100 Meter braunes Tuch, 133 Cm. breit, 300 Stück blau⸗ und weißkarrirte Halstücher, 83 Cm. im Quadrat, 200 Stück blau⸗ und weißkarrirte Taschen⸗ tücher, 67 Cm. im Quadrat, 400 Kilo 878 Strumpfgarn, schwarz⸗weiß melirt, 100 Stück wollene Decken, 250 Kilo Fahlleder, 400 Kilo Sohlenleber, 500 Kilo Brandsohlenleder. 8 Schreibmaterialien.

Median⸗Velin⸗Papier, Median⸗Konzept⸗Papier, Brief⸗Papier, fein Herren⸗Papier, Mundir⸗Papier, Konzept⸗Papier.

„Offerten zur Lieferung des einen oder andern dieser Gegenstände sind schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf S von Kleiderstoffen resp. Schreibmaterialien pro 1877/78“, sowie als Kaution der 12. Theil des Werthes der offerirten Gegenstände bis Mittmoch, den 18. Oktober er., an welchem Tage Vormit⸗ tags 10 Uhr die Submissionen eröffnet werden sollen, unter der Adresse der Königlichen Direktion der Strafanstalt zu Brandenburg a/H. portofrei einzusenden.

Die Lieferungs⸗Bedingungen, deren Kenntniß bei Einreichung der Offerten angenommen werden muß, liegen in dem Geschäftszimmer der Königlichen Strafanstalt aus.

Den Offerten sind, mit Ausnahme des Leders, von allen Gegenständen Proben beizufügen.

Brandenburg a/H., den 20. September 1876.

Die Direktion der Königlichen Strafanstalt.

Dresdner

für Dresden in unserer Expedit

führlich berichten.

Die offiziellen Gewinnlisten der

Ankündigungen aller Art finden im breitung.

garantiren können.

II1“

Das zu versteigernde Grundstück ist bei einem!

1 EWWI . 24 *†

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1“—

Journal.

1“

Auf das mit dem 1. Oktober beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Journals“ werden Bestellungen zum Preise von 4 50 angenommen

ion (Zwingerstraßg 20),

für auswärts bei allen Postanstalten. Ueber die Verhandlungen der zum 2. Oktober einberufenen evangelisch⸗lutherischen Landessynode des Königreichs Sachsen wird das „Dresdner Journal“ schnell und aus⸗

1 Für die bevorstehende Session des deutschen Reichstags werden wir wiederum unsern bewährten Spezialreferenten nach Berlin entsenden.

Königl. sächs. Landeslotterie werden wie

bisher im „Dresdner Journal“ vollständig und Zug um Zug veröffentlicht.

„Dresdner Journal“ eine sehr geeignete Ver⸗

Die Insertionsgebühren werden im Inseratentheile mit 20 für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „Eingesandtes“ sind die Insertionsgebühren auf 50 pro Zeile festgestellt.

Als offizielles Organ der Königl. sächs. Staatsregierung eignet sich das „Dresdner Journal“ vorzugsweise für Behörden des Auslandes zur Veröffentlichung ihrer für das Königreich Sachsen bestimmten Bekanntmachungen.

Wir ersuchen um recht baldige Erneuerung des Abonnements, da wir sonst die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehrkosten für die geehrten Abonnenten nicht

8

esdner

1

deutschen Flagge erlangt.

111 11

Das Abonnement beträgt 4 50 für das Vierteljahr.

Ansertionspreis für den Raum riner Druckzeile 30 32 R

N. Alle Post-Austalten des In⸗- und Auslandes nehmen -

Gestellung an; für Berlin aunßer den Post-Anstalten

auch die Expedition: SW. Wilhelmstr. No. 382. 8

——

11Ae“*“ 8

2 ieiin

Se. Majestät der nig haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Königlich belgischen Eisenbahnbeamten, und zwar: dem General⸗Direktor Urban zu Brüssel den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse, sowie dem Ober⸗ Ingenieur Hubert und dem Ingenieur Bemelmans eben⸗ beinh den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Ordens⸗Insignien zu ertheilen, und zwar: 9 des Großkomthurkreuzes des Königlich bayerischen Verdienst⸗Ordens vom heiligen Michael: ddem Geheimen Ober⸗Finanz⸗Rath Loewe zu Berlin; s8 Commandeurkreuzes des Königlich schwedischen Nordstern⸗Ordens: dem Landforstmeister Ulrici zu Berlin; sowie des Komthurkreuzes des Kaiserlich österreichischen Franz⸗Joseph⸗Ordens: dem Ober⸗Regierungs⸗Rath Steinkopf zu Breslau.

Deutsches Reich. b

Die im Jahre 1866 in Neu⸗Rönnebeck erbaute, bishe nter brasilianischer Flagge gefahrene Schooner⸗Brigg „Or⸗ mezinda“ von 63 Kommerzlasten Ladungsfähigkeit hat durch den Uebergang in das Eigenthum des im Königreich Preußen, Provinz Hannover, heimathsberechtigten Hermann Christoffers unter dem Namen „Meta“ das Recht zur Führung der Dem bezeichneten Schiffe, für welches der Eigenthümer zum Heimathshafen Rekum gewählt at, ist am 2. August d. Js. vom Kaiserlichen Konsulat zu io de Janeiro ein Flaggenattest ertheilt worden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Regterungs⸗Assessoren und Eisenbahn⸗Direktions⸗Mit⸗ glieder Eduard Oscar Reitzenstein zu e a. M., Leo Wehrmann zu Elberfeld und Wilhelm Senftleben

zu Münster, sowie die Regierungs⸗Assessoren Tren tin in Oppeln,

von Schwartz in Merseburg, Westphalen in Stettin, Sem⸗, per in Hannover, Metz in Cassel, Dr. Löffler in Coblenz, Lohaus in Berlin, Tannen in Marienwerder, von Schul⸗ zen in Syke, Bitter in Potsdam, Freytag in Breslau und Freiherr Senfft von Pilsach in agdeburg zu Re⸗ gierungs⸗Räthen; sowie . 11u“

den früheren Obergerichts⸗Rath Jensen in Glückstadt zum Appellationsgerichts⸗Rath in Arnsberg zu ernennen; und

dem Obergerichts⸗Rath von Reck in Hildesheim bei sei⸗ ner Versetzung in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Justiz⸗Rath zu verleihen.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. Bekanntmachung. Bei der heute in Gegenwart eines Notars öffentlich be⸗

wirkten 22. Verloosung der Staats⸗Prämien⸗Anleihe vom

Jahre 1855 sind die 48 Serien Nr. 34, 68, 143, 153, 291, 349, 352, 360, 374, 381, 402, 419, 423, 494, 513, 577, 580, 583, 615, 621, 623, 668, 688, 793, 812, 988, 995, 1055, 1063, 1075, 1097, 1190, 1108, 1129, 1139, 1182, 1231, 1238, 1242, 1264, 1353, 1369, 1378, 1405, 1414, 1463, 1497, 1498 8 gezogen worden.

Die Besitzer der zu diesen Serien gehörigen 4800 Stück Schuldverschreibungen werden aufgefordert, den Prämien⸗ betrag von 345 für jede Schuldverschreibung vom 1. April 1877 ab täglich, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der zu den Kassenrevisionen nöthigen Zeit in den Vormittags⸗ stunden von 9 bis 1 Uhr bei der Staatsschulden⸗Tilgungs⸗ kasse hierselbst, Oranienstraße Nr. 94, gegen Quittung und Rückgabe der 111“ mit den dazu ge⸗ hörigen Coupons Ser. III. Nr. 6 bis 8 über die Zinsen vom 1. April 1876 ab nebst Talons, welche nach dem Inhalte der Schuldverschreibungen unentgeltlich abzuliefern sind, zu erheben.

Die Prämien können auch bei den Königlichen Regie⸗ rungs⸗Hauptkassen, sowie bei den Bezirks⸗Hauptkassen in Hannover, Osnabrück und Lüneburg und der Kreiskasse in Frankfurt a. M. in Empfang genommen werden. Zu diesem Zwecke sind die Schuldverschreibungen nebst Coupons und Talons einer dieser Kassen vom 1. März 1877 ab einzureichen, welche sie der Staatsschulden⸗ Tilgungskasse vorzulegen, und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 1. April 1877 ab zu besorgen hat.

Der Betrag der etwa fehlenden Coupons wird von der Prämie zurückbehalten. Formulare zu den Quittungen werden von den gedachten Kassen unentgeltlich verabfolgt.

Die e““ e kann sich

in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der

Schuldverschreibungen über die Prämienzahlun⸗ gen nicht 1 Von den bereits früher een und gekündigten Serien und zwar:

aus der ersten Verloosung (1856) von Ser. 1328; aus

der achten Verloosung (1863) von Ser. 1402; aus der zehnten Verloosung (1865) von Ser. 870; aus der elften Verloosung (1866) von Ser. 1114; aus der dreizehnten Verloosung (1868) von Ser. 265 und 1323; aus der vierzehnten Verloosung (1869) von Ser. 787 und 1217; aus der fünfzehnten Verloosung (1870) von Ser. 1020, 1056 und 1482; aus der sechszehnten Ver⸗ loosung (1871) von Ser. 916; aus der siebenzehnten Ver⸗ ee 1878) von Ser. 111, 227, 336, 523, 664, 745, 778, 795, 808, 887, 933, 1070, 1163, 1321, 1392, 1433, 1438, 1449 und 1468; aus der achtzehnten Verloosung (1873) von Ser. 84, 119, 120, 168, 190, 229, 2237, 276, 304, 320, 395, 430, 434, 471, 479, 549, 573, 606, 630, 633, 639, 718, 727, 861, 878, 880, 912, 950, 1021, 1040, 1043, 1062, 1068, 1136, 1250, 1260, 1261, 1293 und 1419; aus der neunzehnten Verloosung (1874) von Ser. 27, 78, 87, 156, 199, 232, 266, 337, 368,393, 445, 756, 807, 974, 998, 1023, 1076, 1115, 1128, 1188, 1198, 1257 und 1409; aus der zwanzigsten Verloosung (1875) von Ser. 6, 10, 20, 24, 38, 56, 92, 93, 132, 137, 150, 175, 206, 216, 248, 249, 253, 314, 341, 355, 409, 431, 441, 518, 545, 566, 614, 631, 653, 671, 767, 798, 818, 892, 913, 990, 1018, 1026, 1047, 1083, 1103, 1147, 1283, 1386, 1387, 1425, 1436 und 1451; aus der einundzwanzigsten Verloosung (1876) von Ser. 4, 129, 154, 252, 308, 331, 350, 454, 461, 525, 588, 595, 820, 860, 982, 1025, 1130, 1140, 1172, 1180, 1223, 1245, 1347, 1452 und 1486 sind viele Schuldverschreibungen bis jetzt noch nicht realisirt; es werden daher die Inhaber derselben zur Vermeidung wei⸗ teren Iinsrertaßes an die baldige Erhebung ihrer Kapitalien hierdurch von Neuem erinnert.

Berlin, den 15. September 1876.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

B. Graf zu Eulenburg. Löwe. Hering. Rötger.

Die heutige Nummer des Deutschen Reichs⸗ u nd Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers enthält in der Central⸗Handels⸗Register⸗Beilage:

Nr. 184 der Tarif⸗ ꝛc. Veränderungen der deut⸗ schen Eisenbahnen. X

Die heute ausgegebene Nr. 40 der Allgemeinen Ver⸗ loosungs-Tabelle des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers enthält die Ziehungslisten fol⸗ gender Papiere: Anhalt⸗Dessauische 3 ½&roz. 100 Thlr.⸗ Loose de 1857. Antwerpener 3ůproz. 100 Fr.⸗Loose de 1874. Danziger Hypotheken⸗Vereins⸗Pfandbriefe. Heidel— berger, Kamenzer, Kattowitzer, Saarbrücker Stadt⸗ Obligationen. Hohenhamelner Wegeverbands⸗Obligationen.

omburger Ablösungskasse⸗Rentenbriefe. Liller 3 roz. 100 Fr.⸗Loose de 1860. Löwenstein⸗Wertheim Rosenberg⸗ sches Anlehen de 1835. Mailänder 10 Lire⸗Loose do 1866. Moskau⸗Kursk⸗Eisenbahn⸗Obligationen. Palffy’sche 40 Fl.⸗Loose de 1855. Pariser 4proz. 500 Fr.⸗Loose de 1865. Polnische Liquidations⸗Pfandbriefe. Preußische Staats⸗Prämien⸗Anleihe de 1855. Russische 2. innere 5proz. Prämien⸗Anleihe de 1866. Russisch⸗Poln ische Schatz⸗Obligationen. Sächsische Landrentenbriefe. Schle⸗ sische Pfandbriefe (Rückstände). Schonen 4proz. Güter⸗

ypotheken⸗Anleihe de 1858. Starnberg⸗Penzberg⸗ Feislenbergen Eisenbahn⸗Obligationen. Taunus⸗Eisen⸗

ahn⸗Obligationen. 3

Die Allgemeine Verloosungs⸗Tabelle erscheint wöchentlich einmal und ist zum Abonnementspreis von 1 50 vierteljährlich durch alle 11“ sowie durch Carl Heymanns Verlag, Berlin, SW., Königgrätzerstraße 109, und alle Buchhandlungen zu beziehen, für Berlin auch bei der Königlichen Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers, SW., Wilhelmstraße 32. Preis pro einzelne Nummer 25 Z.

Nichtamtliches. Deutsches Reichh.

Preußen. Berlin, 23. September. Ueber die An⸗ kunft Sr. Majestät des Kaisers und Königs in Stutt⸗ gart gehen uns noch folgende ausführlichere Mittheilungen zu:

Se. Majestät der Kaiser und König trafen am Donnerstag, 21. d. M., Nachmittags 4 ½ Uhr, begleitet von Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen und Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Carl, dem Grof⸗ herzog von Mecklenburg⸗Schwerin und dem Prinzen August von Württemberg, dem Feldmarschall Grafen Moltke, sowie den Generalen von Kameke, von Podbielski, von Albedyll, Graf Lehndorff u. A., im besten Wohlsein in Stuttgart

ein, wo Allerhöchstdieselben in enthusiastischer Weise von der Bevölkerung der Hauptstadt empfangen wurden.

Wie vor wenig Tagen Leipzig den e Glanz ent⸗ faltet hatte, um den Empfindungen der erehrung un An⸗ hänglichkeit an Kaiser und Reich bei Gelegenheit des Aller⸗ höchsten Besuches Ausdruck zu geben, so prangte die freundlich gelegene Hauptstadt Württembergs in hellem und glänzendem Schmuck, durchwogt von einer aus allen Theilen des Landes herbeigeströmten Bevölkerung. .

Am sinnigsten ausgestattet und in dekorativer Beziehun am reichhaltigsten war das Bild welches die Straßen un Plätze darboten, die der Kaiserliche Zug auf der Fahrt vom Bahnhof nach dem Schloß berührte. Auf dem Fasfen Wege umsäumten theils Anpflanzungen von Tannen, theils Reihen von venetianischen Masten, durch Guirlanden und Krän unter einander verbunden, die Straßenbahn, indeß die mit Teppichen belegten Fenster und Balkone und die von den Dächern und Giebeln herniederwehenden Fahnen in den deutschen, preußischen und württembergischen Farben den Hintergrund der, großen Laubgängen 8 vergleichenden Häuser⸗ reihen wirksam abschtoflee Eine erste und für das Auge gefälligste Ehrenpforte bildete die mit Laub ewinden und verzierte Halle des in chwungvollem Style gehaltenen Bahnhofsgebäudes, zu welcher die am Eingang in die innere Stadt, dem Anfang der Königsstraße errichtete, ein harmonisches Gegenstück bildete. Ueber derselben prangten auf der äußern Seite in Lapidar⸗ schrift die Worte: Heil unserm Kaiser, auf der andern: Will⸗ kommen in Schwaben. Zahlreich waren in dieser und ähn⸗ licher Weise die Kundgebungen, mit welchen die Bewohner⸗ schaft ihre Theilnahme an der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers an den Tag legte. . 8

Kurz vor 4 Uhr 1“ zs lief der mit Kränzen und Fahnen reich veeesr. aiserliche Extrazug in den Bahnhof ein. Daselbst hatten sich um diese Zeit Se. Majestät der König von Württemberg, Se. Königliche Hoheit der Groß⸗ herzog von Baden, der Herzog Wilhelm von Württemberg, K. K. österreichischer Feldmarschall⸗Lieutenant, der Prinz Wil⸗ helm von Württemberg, Herzog Eugen von Württemberg, der Erbprinz von Hohenzollern, Prinz Hermann von Sachsen⸗ Weimar, die Staats⸗Minister, sämmtliche Generale und selbst⸗ ständige Commandeure, die Deputation der Stadt und die in Stuttgart wohnenden Mitglieder des Reichstages versammelt. Eine Ehren⸗Compagnie vom Grenadier⸗Regiment Olga mit Fahnen und Musik stand auf dem Perron. Se. Majestät b der Kaiser, welche die Uniform Allerhöchstihres Grenadier⸗ Regiments und, sowie die Königlichen Prinzen, das große Band des württembergischen Kronen⸗Ordens trugen, begrüßten bei dem Aussteigen Se. Majestät den König Carl und die anwesenden Fürstlichkeiten in herzlichster Weise, und wandten Sich dann zu der unter präsentirtem Gewehr stehenden Com⸗ pagnie, die Front derselben abschreitend, und demnächst zu den auf dem linken Flügel derselben versammelten Offizieren, von denen die Sr. Majestät nicht bekannten durch den General der Infanterie v. Schwartzkoppen vorgestellt wurden. 1

Hierauf trat der Ober⸗Bürgermeister von Stuttgart an Se. Majestät und hielt die bereits erwähnte Bewillkommnungs⸗ ansprache. 1 1 8

Nachdem Se. Maäjestät dieselbe freundlich erwidert, begaben Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften durch den Königlichen Empfangssalon und die reich verzierte Bahnhofs⸗ halle in das Vestibule. Bei dem Heraustreten aus demselben brach das die anliegenden Häuser, Straßen und Plätze besetzt haltende Publikum in donnernde Jubelrufe aus, während die Glocken der Stadt ihr Geläut anstimmten, und vom Schützen⸗ haus der schon bei der Einfahrt des Kaiserzuges begonnene Salut mit Kanonenschüssen weiter fortgesetzt wurde. 1

Es wurden darauf die bereits angefahrenen Hofequipagen bestiegen, und setzte sich der Zug in nachstehender Weise in Bewegung:

Favfoenachn

Voran eine Abtheilung berittener Stadtgarde, welche nach

altem Brauch stets dem Wagen Sr. Majestät des Königs von Württemberg bei feierlichen Gelegenheiten vorreitet. Derselben folgten der Ober⸗Bürgermeister mit dem Obmann des Bürger⸗ ausschusses und demnächst drei Königliche Stallmeister, welch 3 den Wagen geleiteten, in dem Se. Majestät der Kaiser und Se. Majestät der König Carl, der die Uniform des 1. Rhei⸗ nischen Infanterie⸗Regiments Nr. 25 mit dem Bande des Schwarzen Adler⸗Ordens angelegt hatte, Platz nahmen. Ir den nächsten Wagen reihten Sich an: Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz mit Sr. Königlichen Hoheit dem . Großherzog von Baden, Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl mit Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin, Se. Königliche Hoheit der Prinz August von Würt temberg mit Sr. Königlichen Hoheit dem Erbprinzen von Hohenzollern, das Gefolge, der Ehrendienst u. w. 8 Langsam bewegte sich der Zug durch die ihrer Lage und ornamentalen Bedeutung nach hervorragendsten Stadttheile, nach dem Königlichen Schlosse. Längs des ganzen Weges vom nach dan an hatte eine Spalierausfstellung stattgefunden. In derselben standen sämmtliche Korporationen, Vereine, die Ge⸗

werke, die Schulen, Turner, Feuerwehr, die Krieger⸗ und Militärvereine ꝛc. 8