1876 / 229 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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kosten durchschnittlich 28,00 pro Scheffel und einschließlich der

Generalkosten pr. 100 Ctr. Ladung 28 98 4, mithin gegen das Vorjahr 2 94 niedriger. Der Arbeitseffekt stieg von durch⸗ schnittlich 14 Scheffel im Vorjahre auf 16 ½ Scheffel pro Mann und Schicht. Der durchschnittliche Verkaufspreis betrug für Kohlen 37 2 pro 100 Ctr. und für Koks 56 72 ₰. Die Zahlen ent⸗ sprechen einem Mindererlös für Kohlen von 21,8 % und für Koks von 33,211 % gegen das Vorjahr. Der Bruttogewinn an Kohlen und Koks betrug 173,607 ℳ, wozu an Nebeneinnahmen (Ertrag aus den Arbeiterwohnungen ꝛc.) 74,848 kommen, macht in Summa 788,455 ℳ, so daß nach Abzug der Zinsen ꝛc. und der Generalkosten nebst Tantismen des Aufsichtsrath und der Grubendirektoren ein Ueberschuß von 562,914 verbleibt, welcher zu Abschreibungen ver⸗ wandt werden soll. Eine Dividende gelangt nicht zur Vertheilung.

Aus dem Geschäftsbericht der Schweizerischen West⸗ bahn für 1875 werden folgende Daten mitgetheilt: Der Stand der Fahrbetriebsmittel om Schlusse des Berichtsjahres war 105 Lo⸗ fomotiven, 335 Personenwagen, 91 Gepäckwagen, 1861 Güterwagen. Befördert wurden: 3,172,444 Persouen, 321,060 Ctr. Gepäck, 16,869,544 Ctr. Güter ꝛc.; gegen das Vorjahr mehr 139,328 Perso⸗ nen, 880,759 Ctr. Güter. Die Einnahmen haben betra⸗ gen im Ganzen: 12,158,990 Frcs., um 201,671 Frcs. mehr als im Vorjahre. Die Ausgaben haben 6,374,893 Fres. betragen.

Die Abgleichung der Gesammteinnahmen und Ausgaben liefert einen Ueberschuß von 1,694,043 Frcs., wovon 50,000 Fres. in die

Pensionskasse gelangen 190 164,495 Fres. an die früheren Unter⸗ nehmer Laurent, Bergeron & Co. gezahlt werden sollen.

Darnach bliebe der Betrag von 1,459,547 Frcs. verfügbar, der in folgender Weise zu verwenden wäre: 50,000 Frcs. zum Reserve⸗ fonds, 350,000 Frcs. für 5 % Zinsen an die privilegirten Aktien, 207,347 Frcs. zur Tilgung des Conto für Erneuerungsarbeiten, 331,007 Frcs. zur Vervollstandigung der Reserve für die alten An⸗ leihen der Westschweiz, 92,664 Frcs. zur Tilgung des Contos für Umbau des Fahrmaterials, 338,409 Fres. für Emissions⸗ und Stempelgebühren der Anleihen, 90,059 Fres. Vortrag auf neue Rechnung. 8

Dem Geschäftsbericht der Rostocker Aktien⸗Gesell⸗ schaft für Schiff⸗ und Maschinenbau ist Folgendes zu ent⸗ nehmen: Die Gesellschaft beschäftigte in dem abgelaufenen Geschäfts⸗ jahre durchschnittlich 278 Mann, für welche an Lohn 210,770 ℳ, außerdem ein Beamtenpersonal von 17 Mann, an welche ein Gehalt von 38,043 gezahlt wurden. Die sonstigen Unkosten betrugen 106,848 ℳ, der Gesammtumsatz beziffert sich auf 873,019 Der mit 93,987 erzielte Gewinn wurde vollständig zu Abschreibungen verwandt und vertheilt sich wie folgt: für usancemäßige Abschrei⸗ bung 22,920 ℳ, für Garantiereserve 11,182 und für Reduzirung des vorjährigen Verlustes 59,883 ℳ, so daß das neue Betriebsjahr nur noch mit einem Verlust⸗Saldo von 31,579 beginnt.

Die „A. A. C.“ vom 26. d. M. äußert sich über die Geschäftslage folgendermaßen: Aus den Provinzen wird über die

Lage verschiedener Industriezweige berichtet: Der Eisen⸗

und Kohlenhandel fort, Symptome mäßiger Besserung zu be⸗ eerung zeigt sich auch in einigen Departements des

kunden. Eine Be Spitzengeschäfts in Nottingham. indeß noch unthätig. Das und Halifax ist flau, aber in Bradford ist es durch einen

esseren Ton charakterisirt. In Coventry liegt das Uhrengeschäft fast gänzlich darnieder. in Coventry, aber derselbe ist nicht gänzlich auf diese Stadt be⸗

Das Strumpfwaarengeschäft ist

schränkt. In Macclesfield sind zwischen 1500 bis 2000 Weber be⸗

schäftigun los, und es ist auch die Aussicht vorhanden, daß in vielen der Fabriken angefangen werden wird, halbe Zeit zu arbeiten.

. 8 Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 28. September. (

„Hungaria“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost heute früh um 8 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

In Spanien beschäftigt man sich gegenwärtig, wie die .3. d. V. d. E. V.“ mittheilt, vielfach mit der Eisenbahnfrage. Allerseits werden neue Strecken und Linien gebaut, und eine große Zahl von Projekten unterliegen gegenwärtig der ministeriellen Ge⸗ Unter letzteren ist hervorzuheben das Projekt wegen einer

nehmigung. en Bahn von Valladolid nach Catalavud (287 Kilom.) Die Linie ver

bindet die nördliche Linie mit der projektirten nordwestlichen und bildet die Verbindung zwischen Altkastilien, Aragonien, Katalonien

und der Provinz Valencia.

Berlin, 28. September 1876.

Die Kunstausstellung der Königlichen Akademie 8. 8 der Künste. i“ V. 5* 88

Historienmalerei und historisches Genre.

Eine nicht minder imposante, noch unbedingter vollendete Leistung tritt uns in Wilhelm Lindenschmits „Martin Luther vor Kardinal Cajetan“ entgegen, einem neuen, von wahrhaft historischem Geiste erfüllten Bilde aus der Reforma⸗ tionszeit, die in diesem hochbegabten Münchener Meister einen ihrer berufensten künstlerischen Interpreten gefunden hat. In einem gewölbten Saale, dessen altersgraue Mauer bis zu dem hochangebrachten Fenster hinauf mit einer braunen Holzvertä⸗ felung bekleidet ist, sind die Theilnehmer der geschilderten Scene dicht bei einander um den Tisch gruppirt, an dessen einer Seite, dem Beschauer sein scharfgeschnittenes Profil zu⸗ kehrend, der päpstliche Legat in seiner rothen Kardinalstracht dasitzt, mit dem ausgestreckten Zeigefinger der rechten Hand auf die auf einem niedrigen Pulte vor ihm liegende Urkunde weisend und mit halb fordernder, halb fragender Miene zu dem hageren Augustinermönch aufschauend, der, unerschütterlich auf seinem Glauben behar⸗ rend, ihm gegenübersteht. Wie er, die Bibel in der gesenkten Linken, die Rechte betheuernd auf die Brust gelegt, das Auge in frommer Begeisterung nach oben wendet, scheint er sich eben innerlich zu dem letzten, entscheidenden Wort zu sammeln, das der eine der beiden Kurfürstlich sächsischen Räthe, die ihm zur Seite stehen, der greise Rühel, ihm bang und erwartungsvoll gleichsam von den Lippen abzulesen such. indeß der andere, der rüstige Philivp von Freilitzsch, unwillig und finstér vor sich niederblickt und verdrossen ob dieser geistlichen Inquisition, am liebsten der Sache sofort ein Ende gemacht sähe.

Gleich diesen Figuren, von denen allerdings diejenige des Reformators selber, dessen eingefallene Züge durch das sie streifende Licht noch schmächtiger und kränklicher erscheinen, nur schwer mit der geistigen Bedeutung des thatkräftigen Mannes in Einklang zu bringen ist, bekunden auch die übrigen Gestalten des Bildes, der auf der anderen Seite des Tisches neben dem gespannt aufmerkenden Sekretär in be⸗ häbig würdevoller Ruhe als Kaiserlicher Rath dasitzende Peu⸗ tinger, die italienischen Theologen, die in ihren Pergamenten blättern, sowie die Personen des Gefolges, die nebst einigen Karmelitermönchen aus dem warmen Halbdunkel des Hinter⸗ grundes hervortreten, die seltene Kunst 3 blos bestimmte, lebendig aufgefaßte und vom Wirbel bis zur Zehe charaktervolle Individualitäten hinzustellen, sondern in ihnen zugleich auch das besondere Gepräge der Zeit in origi⸗ neller Frische und packender Wahrheit überzeugend zum Aus⸗ druck zu bringen. Inhalt wie in den Beziehungen der einzelnen Figuren zu einander bereits dem ersten Blick aus sich selber verständlich, während das tiefgesättigte, prächtige und fein gestimmte Kolorit des Bildes im Verein mit der breiten, energischen Behand⸗ lungsweise eine malerische Wirkung erzielt, die dem psycholo⸗ gischen Interesse der Darstellung vollkommen ebenbürtig ist.

Als bedeutender Kolorist verleugnet sich Lindenschmit auch nicht in dem kleineren Gemälde einer „Episode aus dem Jugend⸗ leben der Königin Elisabeth“, einer Komposition, die frei⸗ lich in Bezug auf die Wahl des Motivs als ein bedauerns⸗ werther Mißgriff bezeichnet werden muß, da allein die bei⸗ gesügte Erklärung den Beschauer darüber aufzuklären vermag, daß er hier der unglücklichen Anna Boleyn gegenübersteht, die in der Vorahnung ihres Todes ihr Kind dem Schutze des Matthew Parker übergiebt. In einem weiten, in seiner ein⸗ fachen Ausstattung fast öden Gemache, das seiner ganzen Breite nach mit einem tiefgrünen Teppich bedeckt ist, steht die jugendliche Königin dem vor ihr knieenden er⸗ gebenen Diener mit klagender Geberde gegenüber, wäh⸗ rend ihr Töchterchen, den hageren, schwarzgekleideten Fremden mit halb scheuen, halb neugierigen Blicken betrachtend, sich dicht an sie anschmiegt und in der offenen Seitenthür zwei betrübt dreinschauende Frauen ihres Gefolges sichtbar werden. Besser als diese beiden etwas verschwommenen Gestalten und besser als die Gestalt der Königin, die in ihrer schweren, rothgemusterten Robe sich übrigens von der braunen Leder⸗ tapete des Hintergrundes nicht entschieden genug loslöst, ist dem Maler die trefflich beobachtete, mit sichtlicher Liebe und Sorgfalt durchgeführte Figur des blond⸗ haarigen Kindes gelungen. Der vesentlichste Vorzug des Bildes aber beruht in der rein malerischen Behandlung desselben, in den zum Theil außerordentlich feinen koloristi⸗ schen Details wie in der ernsten und tiefen Gesammtstimmung, die den in der Darstellung selber angeschlagenen Ton ge⸗ schickt zu steigern weiß, und endlich in dem erfreulichen, wie⸗ derum in der Kinderfigur am meisten gelungenen Bestreben, in der Modellirung der Köpfe jene fleckige Manier zu ver⸗ meiden, die vielen Arbeiten des Malers anhaftet und die auch das dritte der diesmal von ihm ausgestellten Bilder in empfindlichster Weise beeinträchtigt.

In einer von jedem der beiden eben besprochenen Ge⸗ mälde wieder wesentlich verschiedenen, nicht minder interessan⸗ ten, kräftigen und warmen Tonstimmung durchgeführt, zeigt dasselbe 8 den jugendlichen „Martin Luther, der von seinen

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des Malers, nicht

Dabei ist die geschilderte Situation in ihrem

Eltern in die Klosterschule der grauen Brüder zu Magde⸗ burg gebracht wird.“ Der blonde Knabe, dessen Züge bereits an diejenigen des späteren Reformators erinnern, nimmt eben, sein Bündel in der Hand haltend, von der Mutter und den Geschwistern Abschied, die mit einigen weiblichen Ver⸗ wandten ihn hierher begleitet haben, während der Vater, eine allzu grobe und untersetzte Figur, in längerer Rede, bei der er jedoch in ziemlich unmotivirter Weise keinem der Anwesenden ins Auge schaut, seinen Sohn der Fürsorge der drei Mönche zu empfehlen scheint, von denen der eine, mit feistem, schmunzelnden Antlitz und über dem Bauch gekreuzten Händen, der andere, ein dürrer, griesgrämiger Präzeptor, mit ganz stumpfsinniger Miene vor sich hinblickend dasteht, der dritte endlich sich über den zugleich mit dem neuen Zög⸗ ling überlieferten Korb gebückt hat und eifrig mit der Prüfung des Inhalts desselben beschäftigt ist. Durch die Thür der hölzernen Wand, die den bescheidenen Empfangs⸗ raum des Klosters von der Schulstube abtrennt, drängen sich unterdeß, den neu angekommenen ernsthaften Ge⸗ nossen neugierig musternd, einige Buben von nicht sehr verlockendem Aussehen hervor. In der Charakte⸗ ristik der drei Mönche allerdings nahe an die Karrikatur streifend, ist das Bild doch in seiner ganzen Auffassung und in seiner koloristischen Haltung eine interessante, seines Malers keineswegs unwerthe Leistung, die bei der klaren Entwickelung der Situation noch ungleich nach⸗ haltiger fesseln würde, wenn sie nicht durch jene bereits an⸗ gedeutete Manier in der Behandlung des Nackten, der Köpfe sowohl wie des vortretenden Beines eines der muthwilligen Schulbuben, und durch die fast durchweg unwahren, die beab⸗ fichtigte Wirkung übertreibenden Fleischtöne den Beschauer verletzte.

Brüssel, 27. September. (W. T. B.) Der inter⸗ nationale Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen ist heute Nachmittag hier eröffnet worden. Der König, mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps, sowie die Minister, wohnten der Feierlichkeit bei. Der Kongreß wählte Vervoort zum Präsidenten.

Am 17. d. M. fand auf Einladung der Frau Staats⸗Minister Dr. Falk, der Vorsitzenden des Kuratoriums der Allgemeinen deutschen Pensionskasse für Lehrerinnen und Er⸗ zieherinnen“ im Prinzessinnenpalais eine Versammlung zur Vor⸗ berathung über den „Deutschen Bazar“ statt. Der Ministerial⸗ Direktor Greiff leitete die Verhandlungen. Die Protektorin der Pen⸗ sionskasse, Ihre Kaiserlicheund Königliche Hoheit die Kron⸗ prinzessin, hat den Saal im Prinzessinnenpalais für die Zwecke des „Deutschen Bazars“ zur Verfügung gestellt. Der Schriftführer, Schulvor⸗ steher Stäckel, berichtete: Anfangs seien die Meldungen zur Pensionskasse sehr langsam gekommen, aber am 7. Mai habe sie schon 259, am 27. Juni 328, am 15. September 457 Mitglieder gezählt, von denen 357 auf Preußen kommen. Unter ihnen seien jedoch 201 Lehrerinnen, welche das 35. Lebensjahr überschritten haben, also nach §. 10 der Statuten sich für ihre hohen Beiträge Hoffnung auf Beihülfen aus

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dem im §. 9 vorgesehenen Hülfsfonds machen dürfen. Solle diese Hoffnung nicht zu Schanden, nicht die ganze ältere Generation von den Segnungen dieses nationalen, allen deutschen Lehrerinnen im In⸗ und Auslande gebotenen Unternehmens ausgeschlossen werden, so müsse durch außerordentliche Maßnahmen viel Geld nach §. 8 der Statuten in den mit der Kasse verbundenen Hülfsfonds geschaffen werden. Schon in der Maisitzung habe das Kuratorium mit Genehmigung der Hohen Protektorin beschlossen, im November in Berlin und anderen Städten des Deutschen Reiches einen großen Bazar zu ver⸗ anstalten. Dieser „Deutsche Bazar“ habe sich der regsten Theilnahme erfreut. In allen Provinzen haben sich Bazarkommissionen gebildet. Die im Prinzessinnenpalais versammelte Bazarkommission genehmigte die Antraͤge des engern Ausschusses für die Einrichtung und Ver⸗ theilung der Thätigkeit ihrer einzelnen Mitglieder.

Der Kunstgewerbeverein zu München, dem die Kunst⸗ und kunstgewerbliche Ausstellung im Glaspalast zu verdanken ist, be⸗ ging am 25. d. M. das 25jährige Jubiläum seines Bestehens. Aus diesem Anlaß wurden Vormittags im Königlichen Odeon die Verhand⸗ lungen einer Versammlung deutscher Künstler, Kunstindustrieller und Freunde derselben durch den Erzgießerei⸗Inspektor v. Miller mit einer Anrede eröffnet. Die Versammlung wählte dann zu ihrem ersten Vorsitzenden den Bürgermeister Dr. Erhardt von München, und zu Vize⸗Präsidenten v. Wertheim aus Wien und Direktor Krafft aus Dresden. Hierauf überwies sie mehrere eingegangene Anträge den Ausschüssen.

Das zur Jubiläumsfeier des Kunstgewerbe⸗Vereins am 25. d. Mts. Abends im festlich geschmückten Saale des Königlichen Odeons abgehaltene Banket, mit welchem die Verkündigung der Prämiirung der Aussteller verbunden war, gestaltete sich zu einem sehr gläͤnzenden Feste. Auf der Estrade, zu deren beiden Seiten eine Anzahl Damen Platz genommen hatte, waren, reich mit Blumen und Sewächsen umgeben, die Büsten Ihrer Majestäten des Königs von Bayern, des deutschen Kaisers und des Kaisers von Oesterreich auf⸗ gestellt und diesen drei Monarchen, welche die Ausstellung in so dankenswerther Weise begünstigt haben, waren auch die ersten Toaste gewidmet, welche Graf von Castell, Bürgermeister Dr. Erhardt und Inspektor v. Miller Präsident und Mitglieder des Direktoriums der Ausstellung unter allgemeinem Jubel der Versammlung ausbrachten. Baron von Wertheim aus Wien brachte den Trinkspruch aus auf alle deutschen Fürsten und freien Städte und auf die deutschen Kantone der Schweiz, die auch in der Ausstellung vertreten sind. Bald hierauf erschien unter Heroldsruf der Reichs⸗ herold (der Königliche Hofschauspieler Herr Rüthling) und verkündete über die erfolgte Prämiirung der Aussteller die ÜUrkunde, und ein Gedicht von Hermann Schmid, in welchem die einzelnen deutschen Staaten nach der Siegerzahl auf eführt sind.“ Zunächst Oesterreich, auf welches 204 Prämien fallen, hierauf:

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„Dann nahet der Preußen männlicher Stamm, In den Waffen stark, in der Arbeit stramm: Es holt zu den Kränzen von jenseits des Rheins . Sich weiter einhundert und neunzig und eins!“ Vielfacher Beifall folgte dem Vortrag der einzelnen Sätze,

während die Schlußstrophen, das dreifache Poch dem deutschen Fleiß, 8 -E chen Reich! einen wahren Jubel hervorriefen. Nach erfolgter, von Damen vollzogener Ueber⸗

dem deutschen Geist und dem einigen deuts

reichung der Prämien an viele anwesende Aussteller erschien di Municha (die Königliche Hofschauspielerin Frl. Bland) und trug al

der Genius Münchens ein gleichfalls von Hermann Schmid ver⸗

faßtes Gedicht „Gruß und Dank“ an die deutschen Männer alle, welche durch ihre ausgestellten Erzeugnisse zu dem Gelingen der Ausstellung mitgewirkt haben, vor. Gedicht und Vortrag fanden den verdienten vielfachen Beifall. Eine Reihe weiterer Toaste, auf

ersten Festabend. In der zweiten, am 26. d. M. abgehaltenen Versammlun

deutscher Künstler und Kunstindustrieller wurden auf

Antrag des Herrn von Miller folgende zwei Beschlüsse gefaßt: „Die Versammlung erklärt durch eine Resolution, daß die Abendschulen für Kunsthandwerker, sowie die Frauen⸗Kunstindustrieschulen sich als wohlthätige Institute erwiesen haben und den deutschen Vereinen, Stadtverwaltungen und Staatsregierungen dringend zu empfehlen sind.’. Die Versammlung beschließt; mit allen ihr zu Gebot stehenden Mitteln in allen größeren Städten Deutschlands und

Oesterreichs Kunst⸗Gewerbevereine zu errichten und durch sie eine lebendige stete Verbindung der deutschen Künstler und Handwerker,

sowie ihrer Freunde zu erzielen.“ Am 27. d. M. hat sich die Versammlung von Künstlern und Kunstindustriellen einstimmig für Beschickung der Pariser Aus⸗

stellung im Jahre 1878 erklärt, wenn der Kunstindustrie die er-⸗ forderliche Unterstützung Seitens der Regierungen zu Theil werde.

Aus Arles berichtet das „Journ. off.“, daß daselbst gestern die Eröffnung des archäologischen Kongresses von Frankreich unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Air stattgefunden. Zahlreicher Zufluß von fremden Gelehrten wird gemeldet. Die HH. Léon Paluste, Direktor der französischen archäologischen Gesellschaft, und Gaultier Descottes haben sehr beifällig aufgenommene Reden ge⸗ halten. v11““ 3

Wiesbaden, 25. September. Heute begann hier die Gene⸗ ralversammlung der deutschen Geschichts⸗ und Alter⸗ thumsvereine. Dieselbe wurde durch den Vorstand des Ge⸗ sammtvereins, Appellationsgerichts⸗Rath Traut aus Darmstadt in dem Kursaal eröffnet. Nachdem der Sekretär des Gesammtvereins, De. Wörner aus Darmstadt über die Thätigkeit des Vereins und insbesondere über die Konservirung der Saalburg am Taunus be⸗ richtet hatte, hielt Professor Grimm von hier einen Vor⸗ trag über die Geschichte von Wiesbaden, welcher vorzugs⸗ weise die Bedeutung des Ortes als Römerkolonie be⸗ leuchtete, dann aber auch die Topographie desselben an der Hand einer Karte erläuterte. Hierauf machte Inspektor Dr. Becker aus Frankfurt die Versammlung interessante Mittheilungen aus dem Ge⸗ biete der Römischen Alterthumswissenschaft. Vorzugsweise behandelte er die Verbreitung des Christenthums in den Rheinlanden, und er⸗ läuterte die Inschrift eines im vorigen Jahre zu Mainz gefundenen Steinsargs, die er als eine christliche bezeichnete. Am Schlusse der ersten allgemeinen Versammlung wurden die Bureaux für die ein⸗ zelnen Sektionen gebildet. 1

Das neue Schul⸗ und Museumsgebäude in Hamburg,

dessen Beschreibung in Nr. 216 d. Bl. enthalten war, ist, wie wir nachträglich mittheilen, von dem Baudirektor Zimmermann ent⸗ worfen und ausgeführt worden.

Der „Ries.⸗Geb.⸗Bote“ schreibt unterm 22. September: Schon seit mehreren Tagen sind auf dem Kamme nicht unbedeutende Schnee⸗ niederschläge erfolgt. Während bis jetzt der Schnee bald nach seinem Erscheinen wieder verschwand, hat er seit gestern die Höhen in Besitz genommen und sich unverändert gehalten. Als sich das Gewölk heute Nachmittag zertheilte, zeigte sich das Gebirge in seinem winterlichen Schmucke. Hier gilt das frühe Eintreffen des Schnees allgemein als ein günstiges Zeichen; man erwartet schönes Herbstwetter. Voriges Jahr erfolgte der erste Schneefall am 24. September.

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Theater. 8

Am Sonnabend findet im Woltersdorff⸗Theater defi⸗ nitiv die erste Aufführung der Posse „Frauen, wie sie nicht sein sollen“, von O. F. Berg und W. Mannstädt statt. Die Hauptrollen befinden sich in den Händen des Frl. Lina Mayr, der Herren Emil Thomas und Junker, wie des neu engagirten Komikers

rn. Klickermann.

Riesidenz⸗Theater. Zu weiterer Vervollständigung des En⸗ sembles dieser Bühne ist Hr. Franz Wallner, Mitglied des Meinin⸗ genschen Hoftheaters, engagirt worden. Außerdem wurde Hr. Haak von Dresden speziell für die Rolle des Herzogs in Dumas „'Etran⸗ Pe⸗ gewonnen. Dieses Drama soll schon nächste Woche auf der Bühne erscheinen. Dasselbe wird von Hrn. Direktor Claar selbst in Scene gesetzt, und der Uebersetzer Dr. Paul Lindau wohnt den Proben bei. Vormerkungen auf Plätze für die ersten drei Vorstellungen werden schon vom Sonntag, den 1. Oktober, ent⸗ gegengenommen. W Sonnabend und Sonntag stattfindenden zwei Auf⸗ führungen von „Arria und Messalina“ spielt Fr. Ernst die Arria und Hr. Prosky den Pätus.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

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Berlin:

8

Geschäft in Wollenwaaren in Leedd,

Großen Druck empfindet auch das Seidengeschäft

(W. T. B.) Der Lloyddampfer

die deutschen Frauen, auf den Leiter der Ausstellung, Hrn. v. Miller,

auf das deutsche Kunsthandwerk der Zukünft u. s. w., schlossen den

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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und

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Königlich Preußische

Berlin, Donnerstag, den 28. September

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1876.

R

des Deutschen Reichs-Anzrigers und Königlich Preußischen Staats-Auzeigers:

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

ꝑDeffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen 8 u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

B. u. s. w. von öffentlichen Papieren.

1 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9. PFamilien-Nachrichten. beilage.

Inserate nehmen an: das Central⸗ vma, Bureau gen zu

Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

der deutschen Zeitungen zu

Annoncen⸗Bureaus.

—₰

¹ Berlin, §. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Schlächtergesellen Carl Eichhorn wegen schwe⸗ ren Diebstahls in den Akten T. 120 de 1876 un⸗ ter dem 1. August d. J. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 25. Sep⸗ tember 1876. Königliches Stadtgericht. Abthei⸗ lung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Steckbrief. Gegen den Bürgersohn Leon Swiderski aus Grabow, Kreis Schildberg, ist die gerichtliche Haft wegen Nothzucht beschlossen worden. Derselbe ist im Betretungsfalle zu verhaften und an uns abzuliefern.

Kempen (Prov. Posen), den 14. September 1876.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Bekanntmachung. Gegen die nachstehenden militärpflichtigen Kantonisten: 1) den Anton Dircz, am 13. Januar 1852 zu Dorf Bra⸗ lin geboren; 2) den Boleslaus Rudolph Julius Machulowski, den 11. Dezember 1852 zu Dorf Bralin geboren; 3) den Barbier Karl Wilhelm Rudolph Jacob, zu Festenberg geboren den 7. März 1852; 4) den Einlieger Karl Gasa, den 25. Juni 1852 zu Glashütte Medzibor geboren; 5) den Einlieger Karl Kühn, den 7. Auguft 1852 zu Kenchen geboren; 6) den Jacob Konsok, den 21. Juli 1852 zu Fürst⸗ lich Neudorf geboren; 7) den Einlieger Johann Janski, den 3. Mai 1852 zu Paulschütz geboren 8) den Einlieger Gottfried Heinrich Marschallek, den 6. Mai 1852 zu Nieder⸗Stradam geboren; 9) den Knecht Karl Friedrich Bunk, den 27. Oktober 1852 zu Ober-⸗Stradam gehoren; 10) den Hofeknecht Johann Werner, den 16. März 1852 zu Trembat⸗ schau geboren; 11) den Schneider Paul Georg Joseph Janek, den 31. März 1852 zu Tscheschen geboren; 12) den Schmied Johann Krysiak, den 13. Oktober 1852 zu Tscheschen geboren; ist in Folge Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Oels wegen Auswanderns ohne Erlaubniß auf Grund des §. 140 des Reichs⸗Strargesetzbuch⸗ die Untersuchung eingeleitet und zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache im Sitzungssaale des unter⸗ zeichneten Gerichts ein Termin auf den 6. Dezember 1876, 10 Uhr Vormittags, anberaumt worden. Die vorstehend genannten Angeklagten werden hier⸗ durch aufgefordert in diesem Termine zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solh e dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Gegen die in dem Termine nicht Erscheinenden wird mit der Untersuchung und Ent⸗ scheidung in contumaciam verfanren werden.

Polu. Wartenberg, den 16. Juli 1876.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 11

2370] Subhastations⸗Patent. Das der Allgemeinen Bau⸗ und Handelsbank Aktiengesellschaft zu Berlin gehörige, zu Friedenau an der Ringstraße belegene, im Hypothekenbuch von Wilmersdorf Band .“. verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 9. November 1876, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 23, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbietenden verstei⸗ ert, und demnächst das Urtheil über die Erthei⸗ lung des Zuschlags den 14. November 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist bei einem Gefammt⸗Flächenmaß von 18 Ar 58 Qu.⸗Metern ur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungs⸗ werth von 2475 veranlagt. 8

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des

Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 28. August 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

7926] Subhastations⸗Patent.

Das dem Mühlenmeister Julius Brendel gehörige, in Heinersdorf belegene, im Grundbuch von Hei⸗ nersdorf Band II. Bl. Nr. 42 verzeichnete Grund⸗ stück nebst Bockwindmühle und sonstigem Zubehör

den 21. November 1876, Vormittags 10 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer 23, im Wege der nothwendigen Subha⸗ station öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnäaͤchst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

Oden 24. November 1876, Mittags 12 Uhr, ebendort, Zimmer 12, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗

8

Flächenmaß von 38,0 Ar mit einem Reinertrag von 15,2 und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen

Nutzungswerth von 495 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen unserm

und besondere Kaufbedingungen sind in Bureau V. A. 3. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeiduug der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

in das Grundbuch

Berlin, den 18. September 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

1925l] Subhastations⸗Patent.

84

Das dem Kaufmann August Heinrich Geißler zu

Berlin gehörige, in Steglitz belegene, im Grund⸗ ; 7 7

buch von Steglitz Band VI. Nr. 219 verzeichnete

Grundstück nebst Zubehör soll

den 2. Dezember 1876, Vormittags 10 Uhr, s Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an demnächst das

an Gerichtsstelle Zimmerstr. 25,

den Meistbietenden versteigert, und Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 5. Dezember 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Ar 22 Qu.⸗Mt. mit einem 2 Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere

Flächenmaß von 11

Reinertrag von 5 28 veranlagt.

.

Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V ein⸗

zusehen. . Alle diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder

spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 22. September 1876. 8 8 Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richte Bekanntmachung.

Der Wechsel d. d. Peuker den 23. Februar 1876 über 3429 Rmrk., gezogen von dem Kaufmann Louis Vertun zu Namslau an eigne Ordre auf den Kauf⸗ zu Paris und von diesem acceptirt, zahlbar am 30. November 1876 bei Eich⸗ born & Co. in Breslau ist angeblich verloren ge⸗

mann Adolf Schwenk

gangen. Der unbekannte Inhaber

am 6. Juli 1877, Vormittags 11 Uhr,

vor dem. Stadtgerichts⸗Rath Engländer im Zimmer Nr. 47 im II. Stock des Stadtgerichtsgebäudes an⸗ widrigenfalls der

stehenden Termine vorzulegen, Wechsel für kraftlos erklärt werden wird. Breslau, den 19. September 1876. Khönigliches Stadtgericht. Abtheilung I. [7923]

In dem am 8.

Proclama.

ein Legat von 300 Thlr. Feesece Dies wird zur Kenntnißna durch bekannt gemacht. Berlin, den 21. September 1876. Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen.

HNlxl Proclama.

In dem am 7. Juli 1876 publizirten Testamente der Wittwe Hellwig, Louise Friederike, geb. Mette Nr. 29,288 —, hat dieselbe ihren Sohn, den Wilhelm Prehm,

Tischlermeister Ferdinand Wilhelm zum Miterben auf den Pflichttheil eingesetzt.

Dies wird zur Kenntnißnahme für denselben hier⸗

durch bekannt gemacht. 8 Berlin, den 19. September 1876. Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen. 8“ 8 Oeffentliche Vorladu

[7941] Kaufmann G.

Gegen den

der Kaufmann F. J. Krall 2 einer Forderung von 505 75 nebst

Termin auf

den 2. Januar 1877, Vormittags 11 Uhr,

22 8

hierorts anberaumt worden ist, so wird der Kauf⸗ mann G. Birnstein hiermit öffentlich geladen, in diesem Termine in Person oder durch Bevollmächtigte zu erscheinen, um sich auf die thatsächlichen Unter⸗ lagen des Arrestgesuchs bei Vermeidung des Zu⸗ eetranten Krall 2 ezüglich anzu⸗ erkennen, widrigenfalls sie für eingesehen bezüglich

geständnisses einzulassen, die vom J vorzulegenden Urkunden einzusehen

ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion

beka ber dieses Wechsels wird hiermit aufgefordert, denselben bis spätestens in dem

April 1876 publizirten Testa⸗ mente der Wittwe Stolle, Christiane Sophie Henriette, geb. Wilberg, Nr. 21,491, ist der Wirthschafterin, unverehelichten Johanne Zwick,

hme für dieselbe hier⸗

Birnstein von Sondershausen, jetzt unbekannten Aufenthalts, hat in Erfurt wegen insen ein Arrestgesuch hier eingereicht. Nachdem der eantragte Arrest verfügt und zur Rechtfertigung des Arrestes

anerkannt gelten werden und etwaige zulässige Ein⸗ reden bei Verlust derselben vorzubringen.

Beim Ausbleiben des gen. Birnstein im Termin wird der verfügte Arrest für gerechtfertigt erklärt werden.

Zugleich wird hiermit

der 10. Januar 1877, Vormittags 11 Uhr, als Termin zur Eröffnung eines Bescheides anbe⸗

Mittags 12 Uhr für eröffnet zu gelten hat. Sondershausen, den 23. September 1876. Fürstl. Schwarzb. Sondersh. Kreisgericht.

[2630] Oeffeutliche Vorladung.

Auguste Ulrike Hasenjäger, Tochter 29. März 1875 ehelichten Caroline Hasenjäger, werden aufgefordert, ihre Ansprüche an den etwa 300 betragenden Nachlaß der Martha Hasenjäger spätestens in dem am 28. Dezember d. J., Vormittags 11 ¾ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Kreisgerichts⸗ Rath Heck anstehenden Termine anzumelden, widrigen⸗ falls der Nachlaß dem landesherrlichen Fiskus als rechtmäßigem Erben ausgeantwortet werden wird, die sich nach geschehener Präklusion meldenden Erben aber alle Handlungen und Dispositionen desselben als gültig anerkennen müssen, und, ohne Rechnungs⸗ legung oder Ersatz der gehobenen Nutzungen verlangen zu können, sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden wäre, zu begnügen ver⸗ bunden sind. Greifenberg in Pom., den 10. März 1876. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Domänen⸗Verpachtung.

schweigischen Amte Vechelde, zum im Königlichen Amte Meinersen, 1 Peine belegene

Hektare, worunter

5,535 Hekt. Gärten und Park, 281,123 Acker, 25,282 Wiesen, 17,218 Hütung,

werden

vor unserem Kommissarius sich auszuweisen hat. Der Licitationstermin ist auf Donnerstag, den 26. October 1876, Vormittags 11 Uhr in unserem Geschäftslokale, Archivstraße 2, Regierungs⸗Assessor Semper anberaumt.

beziehen. 8 Hannover, den 11. September 1876. 8— Königliche Finanz⸗Direktion. Abtheilung für Domänen. Früh.

Bekanntmachung.

[7954]

im Wege der Submission verdungen werden. Die Bedingungen sind in unserem

lokale,

siegelte Offerten

bis semn 5. Oktober ecr.,

daselbst einzureichen.

Königliche Garnison⸗Verwaltung.

[795331 Submission. Die Lieferung von 94 lfd. Mtr. 0,30 Thonröhren zu

Submission vergeben werden und Termin auf

im Baubureau an der Chaussee anberaumt.

eröffnet werden. 8 Berlin, den 26. September 1876. Der Königliche Bau⸗Inspektor. 8 v. Ludwiger.

raumt, welcher beim Ausbleiben des gen. Birnstein

Die unbekannten Erben und Rechtsnachfolger der am 22. Mai 1875 zu Plathe verstorbenen Martha der am ebendaselbst verstorbenen unver⸗

Die zum größeren Theile im Herzoglich Braun⸗ kleineren Theile Meile von

2 Königlich Preußische Domäne Duttenstedt mit einer Gesammtfläche von 339,800

nebst Brennerei soll auf 18 Jahre vom 1. Mai 1877 bis Johannis 1895 öffentlich meistbietend verpachtet

Das Pachtgelder⸗Minimum beträgt 12,000 und ist zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles Vermögen von 111,000 erforderlich, über dessen eigenthüͤmlichen Besitz, sowie über persönliche Qua⸗ lifikation als Landwirth jeder Pachtbewerber vor der Licitation bei uns, oder in dem Licitationstermine

vor dem⸗

Die Verpachtungsbedingungen, Karte und Grund⸗ stücksverzeichniß können an allen Wochentagen wäh⸗ rend der Dienststunden in unserer Registratur, sowie mit Ausnahme der Karte, bei dem jetzigen Pächter Herrn Bulß zu Duttenstedt eingesehen werden. Abschriften des Kontraktsentwurfs sind gegen Er⸗ stattung der Copialien resp. Druckkosten von uns zu

Die zu dem Neubau der Kaserne für das König⸗ liche Eisenbahn⸗Regiment bei Schöneberg erforder⸗ lichen Asphaltarbeiten (ca. 1400 Q.⸗M.) sollen

r Geschäfts⸗ Michaelskirchplatz 17, einzusehen und ver⸗

Vormittags 11 Uhr, Berlin, den 27. September 1876. Cto. 250/9)

Entwässerungsanlagen am neuen Verbindungskanal soll im Wege der öffentlichen ist hierzu ein

Dienstag, den 3. Oktober er., Vorm. 10 Uhr, Moabit⸗Charlottenburger

Die Lieferungsbedingungen liegen ebendaselbst zur Einsicht aus und werden die eingegangenen Offerten

in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten Cto. 248/9.)

[7909] Verkauf.

Am Donnerstag, den 19. Oktober 1876, Vor⸗ mittags 9 Uhr, sollen im Bureau des unterzeich⸗ neten Artillerie⸗Depots, Weidenbach Nr. 4: ca. 57,000 K. altes Gußeisen in Geschossen ꝛc., auf dem Schießplatze bei Wahn lagernd, ca. 130,000 K. altes Gußeisen in Geschossen ꝛc., in Cöln lagernd, ca. 6400 K. altes Gußeisen in unbrauchbaren Geschütz⸗ röhren, in Cöln lagernd, ca. 2500 K. altes Schmiede⸗ eisen in kleinen Beschlägen, Nägeln ꝛc., ca. 11,700 K. altes Schmiedeeisen in großen Beschlägen, unbrauch⸗ baren Achsen ꝛc., ca. 1200 K. altes Schmiedeeisen in unbrauchbaren Gewehrtheilen, ca. 400 K. altes Walzeisen in unbrauchbaren Eisenbahnschienen, ca. 100 K. alter Stahl in unbrauchbaren Waffentheilen, ca. 700 K. altes Missing aus Artillerie⸗Material, ca. 1000 K. altes Eislnblech, ca. 32,000 K. Papier⸗ abfälle (Patronenhülsen ꝛc.), ca. 1000 K. alter Akten zum Einstampfen, ca. 7400 K. Salpeter exkl Fastage, 1 Jahrgang der Kölnischen Zeitung 1875 in öffentlicher Submission verkauft werden. Die hierauf Reflektirenden werden ersucht, ihre Offerten, pro 50 K. spezifizirt und mit der Aufschrift: „Sub⸗ mission auf alte Metalle“ versehen, bis zum obigen Termine versiegelt und portofrei hierher ein⸗ zureichen. Nach Eröffnung der Offerten findet ein mündliches Aufgebot statt, zu welchem sich die Sub⸗ mittenten persönlich einzufinden haben oder sich durch einen schriftlich Bevollmächtigten vertreten lassen können. Die Bedingungen liegen im diessei⸗ tigen Bureau zur Einsicht auf resp. können gegen Einsendung von 75 in Abschrift franko bezogen werden. Cöln, den 25. September 1876. Artillerie⸗Depot.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren. 8

FSn Bekanntmachung.

Auf Grund des §. 1 des Gesetzes vom 17. Juni 1876 (Gesetz⸗Sammlung Seite 162) und in Ge⸗ mäßheit des §. 3 des Allerhöchsten Privilegiums

a. vom 18. November 1871 über 2,500, Thlr.

b. vom 17. Juli 1872 über 2,220,000 Thlr.

6,660,000 ℳ, c. vom 7. August 1872 über 2,190,000 Thlr. = 6,570,000 kündigen wir hiermit die durch diese Privilegien emittirten 5 % Prioritäts⸗Obligationen I. und II. Emission und Litt. B. mit Ausschluß der bereits zur Amortisation ausgeloosten, durch Publikandum vom 28. April 1876 aufgerufenen Obligationen zur Rückzahlung am 1. April 1877 dergestalt, daß von diesem Tage ab die Verzinsung derselben mit 5 % ihre Endschaft erreicht.

Die Einlösung der Obligationen erfolgt aus⸗ schließlich bei der Königlichen Haupt⸗Seehandlungs⸗ kasse hier, Jägerstraße Nr. 21.

Den Inhabern der vorgenannten Obligationen stellen wir frei, an Stelle des Baarbetrages der Obligationen die letzteren in vom 1. April 1877 ab mit 4 ½ % verzinsliche und hinsichtlich der Zins⸗ zahlung vom Staate garantirte Obligationen um⸗ wandeln zu lassen.

Behufs Anmeldung zur Konvertirung wird eine Präklusivfrist bis 31. Oktober d. J. festgestellt. Die bei der Königlichen Haupt⸗Seehandlungs⸗ kasse zur Konvertirung eingereichten Stücke werden abgestempelt und mit dem Vermerk der Zins⸗ reduktion und der Staatsgarantie versehen.

In derselben Weise wird mit den Coupons und Talons verfahren.

Der Betrag etwa fehlender Coupons wird bei der Rückzahlung des Kapitals von letzterem in Abzug gebracht; bei der Konvertirung dagegen ist der Differenzbetrag %) baar einzuzahlen.

Den Obligationen ist ein doppeltes, mit Namens⸗ unterschrift und Wohnungsangabe des Einlieferers versehenes Nummerverzeichniß beizufügen. Formulare hierzu können bei der Königlichen aupt⸗Seehand⸗ lungskasse in Empfang genommen werden.

Berlin, am 26. September 1876. Cto. 453/9.)

Die Direktion der Hall, ⸗Sorau⸗ Gubener Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Hartnack. Kessel.

8 [7930] Bekanntmachung.

Bei der heute stattgehabten Ausloosung der auf Grund des Amortisationsplans zur Cassation pro 1877 erforderlichen diesseitigen Stadtobligationen sind die Apoints:

A. Nr. 338. 353. 416. 433. 438. 440. 449. 465. 479. 484. 497. 508. 513 über je 300 B. Nr. 90. 106. 110. 118. 136. 145 über je 150 C. Nr. 188. 189. 205. 219. 220. 362. 363 364 über je 75 gezogen worden und werden den Inhabern hiermit dergestalt gekündigt, daß die Einlösung durch Zah⸗ lung der Valuta mit Zinsen bis ult. Dezember d. §. Seitens unserer Stadt⸗Hauptkasse am 2. Ja⸗ nuar nächsten Jahres und ff. erfolgen wird. Mit ult. Dezember hört die Verzinsung der ausge⸗ loosten Obligationen auf. Aus früheren Ziehungen sind zur Einlösung noch nicht präsentirt die Apoints A. Nr. 519. über

300 und B. Nr. 248 über 150

Stolp, den 26. September 1876. 1“ Der Magistrat. 18