1876 / 231 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Rieecht auch die Erziehung.

1 Berlin, 30. September 1876.

internationale Ausstellung für Gesund pflege und Rettungswesen in Brüssel. III. (Vergl. Nr. 217 d. Bl.) An die Ausstellung der Städteverbesserungen schließen sich am leichtesten die Pläne und Modelle der Ge⸗ fängnisse an, welche durch das Königlich preußische Justiz⸗Ministerium ausgestellt worden sind. Die groß⸗ artige Kolonie am Plötzensee bei Berlin, das musterhaft eingerichtete Zellengefängniß zu Münster in Vestfalen, beide durch vortreffliche Modelle erläutert. Die Plãäne des neuen Kriminal⸗Gerichtshofs in Berlin, mit dem ein Zellengefängniß zur Aufnahme der An⸗ geklagten in unmittelbarer Verbindung steht, ziehen die Aufmerksamkeit in hohem Grade auf sich. Arbeiterwoh⸗ nungen in Modellen und Plänen verdanken wir dem Kö⸗ niglichen Handels⸗Ministerium, namentlich die Woh⸗ nungen der Berg⸗ und Hüttenleute zu Saarbrücken und St. Johann und die Schrift über die Einrichtungen zum Besten der Arbeiter in den Bergwerken Preußens. F. Krupp zu Essen hat seine Arbeiterkolonien und Arbeiter⸗ wohnungen ausgestellt; daneben das kleine Arbeiterhäuschen, in welchem vor 50 Jahren seine Eltern Zuflucht fanden, als schwere Sorgen um ihr großes Unternehmen auf ihnen lasteten; ein Sporn für die Arbeiter, welche allzuleicht die Sorgen der Unternehmer verkennen. Eine passende Inschrift von Krupps Hand Eift ihnen Trost und Ermuthigung zu. Die mannigfaltigen Einrichtungen, welcher sich heute die Arbeiter seiner Fabrik erfreuen, Konsum⸗-, Kranken⸗, Versicherungsvereine, Spitäler, sind durch gedruckte Beschreibungen, die vortreffliche Feuer⸗ wehr durch schöne Modelle veranschaulicht. Die Arbeiterwoh⸗ nungen zu Herrenhausen, Barmen und Bochum schließen sich würdig an. Das umfangreiche Werk, welches das Kö⸗ niglich preußische Ministerium für Handel und Gewerbe unter dem Titel: die Einrichtungen für die Wohlfahrt der Arbeiter im preußischen Staate mit vielen Kupfertafeln vor Kurzem herausgegeben hat, die Veröffentlichungen von Schulze⸗Delitzsch, vom Cen⸗ tralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen und viele ähnliche Werke liegen aus und ergänzen die Kenntnisse, welche wir den Plänen entnehmen können. Ländliche Arbeiterwohnungen sind von der Königlichen Acker⸗ bauschule zu Proskau, von Dr. Meyer in Kiel und in be⸗ sonders anerkannter Form von Hrn. von Behr auf Schmol⸗ dow ausgestellt worden, dessen Heizeinrichtung und ökono⸗ misches Mauerwerk sehr vortheilhaft hervortritt.

Von auswärtigen Arbeiterwohnungen sind besonders zu erwähnen in Belgien diejenigen der Vieille Montagne, der Gesellschaft John Cockerill, die 10,000 Arbeiter be⸗ schäftigt, der Gesellschaft von Conillet und die schönen Häuschen der Gesellschasten für Arbeiterwohnungen, be⸗ sonders in Antwerpen und auch in Lüttich. Vor⸗ trefflich sind die Einrichtungen, welche die Gesell⸗ schaft der Kohlenbergwerke des Hazard in der Nähe von Lüttich ausstellt. Neben einer Kolonie für die verheira⸗ theten Arbeiter existirt hier ein Hotel (Hotel Louise), in wel⸗ chem jeder Arbeiter ein Zimmer für sich, vollständige Kost, die Wäsche für sein Leinen und täglich ein Bad für den gerin⸗ gen Preis von 1 Frs. 25 Cts. erhält. Daß jeder Arbeiter einen abgeschlossenen Raum bewohnt, ist ein nicht hoch genug anzuschlagender Vortheil. In demselben Gebäude werden Kleidungsstücke u. s. w. zum Kostenpreise abgegeben. Die Hauptbesitzer des Bergwerks, die Herren d'Andri⸗ mont, geben den Besuchern der Ausstellung Gele⸗ genheit, diese Einrichtungen durch Besuch ihres Bergwerks kennen zu lernen. Das Hotel bildet zwei große Gebäude, in deren Mitte das sogenannte Kasino, ein gemeinsamer Raum, mit Zeitungen, Büchern, Spielen und musikalischen Instru⸗ menten ausgestattet ist, deren letztere einer guten Bergmanns⸗ kapelle dienen. In Rußland fallen besonders die vortrefflichen Arbeiterwohnungen der Baumwollenfabriken von P. Maliutin im Regierungsbezirk Moskau und in Kraehnholm bei Narwa auf.

Heizvorrichtungen mit Ventilation hat Rußland in vielen seiner Gebäude ausgestellt; dazu Modelle von Kachelöfen, von Doppelfenstern u. s. w. Die Wasserheizungen, welche von der Gesellschaft für Metallfabrikation in St. Peters⸗ burg ausgeführt werden, mit Ventilation und Durchfeuchtung der Luft, erfreuen sich in der russischen, die Dampfheizungen von Geneste fils et Herscher in der französischen, dieje⸗ nigen von Bacon sowie auch die Ventilatoren von How orth in Farnworth in der englischen verdienter Anerkennung. Bacon hat auch in Deutschland vielerwärts Heizeinrichtungen geliefert. Howorths Ventilatoren sind Schrauben, welche durch warme Luft oder den Wind in Schornsteinen in Be⸗ wegung gesetzt, die verdorbene Luft entfernen. In Belgien ist vor Allem die Ventilation des Théaàtre de la Monnaie hervorzuheben; in Deutschland die Ventilationsvor⸗ richtung von Gebrüder Körting in Hannover. Ein Dampf⸗

strahl reißt mechanisch Luft mit großer Gewalt mit sich, die nun für Ventilation oder auch als Gebläse bewegt wird; ja auch Feuerspritzen, Pumpen, Rührvorrichtungen für Papier⸗ fabriken, selbst eine sehr einfache Vorrichtung, um Korn vom Schiff aus auf den Boden zu heben, werden auf dieselbe Weise durch mittelst Dampf aspirirte Luft in Bewegung gesetzt, und im Garten der Ausstellung zur Anschauung gebracht. Für die zentilalion von Eisenbahnwagen benutzen die Herren Körting, statt des Dampfs, den durch die Bewegung der Wagen er⸗ zeugten Zugwind als Aspirator. Die Königlich bayeri⸗ schen Staatseisenbahnen bedienen sich dieser Einrichtung. Zu der Gesundheitspflege rechnet die Ausstellung mit auch die Auf diesem Felde, auf welchem Deutschland seit lange voranschreitet, glänzt denn auch unsere Abtheilung vor Allem, Dank der Betheiligung des Königlich preußischen Kultus⸗Ministeriums und der Königlich württembergischen Regierung. Hier halten sich die Besucher am längsten auf; Kinder, angezogen durch die Schwimmschule oder die Turnanstalt des Königlichen Wilhelms⸗Gymnasiums in Berlin, von welchen hübsche Mo⸗ delle ausgestellt sind; Erwachsene, weil sie die zahlreichen Pflanzenmodelle bewundern, welche zerlegbar, um die Entwicke⸗ lung der Blüthe oder den keimenden Samen zu zeigen, von Robert Brendel in Berlin sehr künstlich in Guttapercha nachgebildet worden sind. Die Anregung zu diesem vortreff⸗ lichen Unterrichtsmittel ist dem berühmten Botaniker Breslaus Peofessor Ferdinand Cohn zu danken. Auch die plasti⸗

eits⸗

regen große Aufmerksamkeit, ebenso das Herbarium deutscher Giftpflanzen, das Carl Rensch in Berlin sehr sorgfältig zusammengestellt hat. Undurchdringlich aber ist häufig der Kreis der Besucher, welcher sich um die plastischen antropolo⸗ güschen Hülfsmittel bildet, welche nach Angaben von Professor ock die Bildhauer F. und G. Steger in Leipzig in Gips ausgeführt haben. Fier erregt die Treue der Nachbildun und der geringe Preis, welcher die Einführung der Modelle in die Volkschule verstattet hat, gleichmäßiges Interesse. Die anatomischen Wandtafeln von Fiedler und die von Wenzel, die botanischen Wandtafeln von Elßner, Becker, Hantinger und Ahles, die Thierbilder nach Aquarellen von Leutemann: das Schullesebuch von Gabriel und Supprian und die Fibel von Fechner, deren treffliche Ausstattung Dank den unternehmenden Verlegern Velhagen und Klasing in Bielefeld, sie mit den älteren Schulbüchern selbst des bahnbrechenden Diesterweg in vortheilhaften Ver⸗ gleich stellt; alle diese Werke und andere, wohlfeil und vor⸗ trefflich zugleich, flößen den fremden Besuchern unserer Ab⸗ theilung die höchste Meinung von der deutschen Schulbildung ein. Das Königreich Württemberg hat einen eigenen Pa⸗ villon errichtet, um die Leistungen seiner zahlreichen Fortbil⸗ dungsanstalten und Gewerbeschulen, namentlich auf dem Ge⸗ biete der weiblichen Handarbeit und der Weberei zur An⸗ schauung zu bringen. Für den Zeichenunterricht ist durch vor⸗ zuüͤglich ersonnene Gipsmodelle gesorgt, welche von der Cen⸗ tralstelle für Handel und Gewerbe zu Stutt⸗ gart zu äußerst wohlfeilen Preisen verbreitet werden. Sehen wir uns nun in den außerdeutschen Abthei⸗ lungen nach Schuleinrichtungen um, so gewahren wir mit großem Vergnügen, daß man sich unserer deutschen Wand⸗ tafeln in einer großen Anzahl der ausstellenden Staaten be⸗ dient, daß aber die eigenen Schulwerke, welche das Ausland ausstellt, den Vergleich mit den deutschen nicht aushalten. In Bezug auf die Volks⸗ und Mittelschule ist mit der höchsten Anerkennung neben der deutschen nur die Ausstellung der belgischen Ligue de l'Enseignement zu nennen. Diese Gesellschaft hat während ihrer 12jährigen Existenz die Trennung der Schule von der Kirche, den Schulzwang, die Regelung der Fabrikarbeit der Kinder, die Vertheidigung der Lehrer gegen klerikale Verfolgungen, die Gründung von Volksbiblio⸗ theken, die Unterstützung derjenigen Schulen, welche von armen Gemeinden oder von Privaten ohne Zuziehung der Kirche gegründet werden und endlich auch die Gründung eigener Schulen zum Gegenstand ihrer Arbeit gemacht. Sie stellt außer ihren Schriften Pläne ihrer schönen Ecole⸗Modele aus, welche, vor einem Jahre mit 3 Klassen und 96 Schülern begründet, im Laufe dieses Jahres 7 Klassen mit 224 Schü⸗ lern haben wird, um diese Zahl allmählich bis auf 384 Schüler zu steigern. Unterricht durch Anschauung, Einwebung der Moral in die Gesammtheit des Unterrichts, welcher Natur⸗ wissenschaften und Zeichnen besonders begünstigt, Begründung der Strafen auf das Ehrgefühl, ferner luftige gut ventilirte Räume, kurze Schulstunden (7 Lektionen von je 45 Mi⸗ nuten täglich), gemeinsame Exkursionen das sind die Mittel, durch welche dieses Muster einer Mittelschule ihre Zwecke erreicht. Sie befindet sich in einem schönen neuen Gebäude auf dem Boulevard du Hainault mit zwei offenen Höfen und einem bedeckten Hof, welcher letztere alle Klassenzimmer zu überwachen erlaubt. 250,000 Francs, welche ihre Errichtung gekostet hat, sind durch Samm⸗ lungen erworben, zu denen ein Deutscher in Brüssel allein 75,000 Francs beisteuerte. Den Bauplatz hat die Stadt unter der Bedingung hergegeben, daß die Schule in 80 Jah⸗ ren ihr Eigenthum wird. Der Schulpfennig, welchen eine verbündete Gesellschaft und die Ligue sammeln, ergiebt jährlich für die genannten Zwecke 30,000 Francs. Während in der Ecole⸗Modele der Unterricht nicht unentgeltlich ist, steht die Stadtgemeinde im Begriff, nach ihrem Muster eine unentgelt⸗ liche Anstalt zu gründen. Erfreulich ist auch für die Gesell⸗ schaft, welche der Amsterdamer „Genotschap vor't Nut oon’t Allge⸗ meen“ nachgebildet ist, daß sie ihrerseits das Muster ähnlicher Gesellschaften in England, Frankreich, Deutschland (Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung) und Italien geworden ist. Als Kuriosum interessirt uns, daß sie 1870 71 auch 650 internirte französische Kriegsgefangene im Lesen und Schreiben unterrichten ließ. Die Namen ihres Präsidenten Couvreur und ihres Sekretärs Buls verdienen dauernde

Brüssel, 29. September. (W. T. B.) Zu Ehren des hier tagenden internationalen Kongresses für Ge⸗ sundheitspflege und Rettungswesen fand heute eine Galavorstellung statt, welcher der König, die Königin, der Erzherzog von Oesterreich, mehrere Minister und das ge⸗ sammte diplomatische Corps beiwohnten.

Weltausstellung in Philadelphia für 1876.

Nach telegraphischem Berichte aus Philadelphia beträgt nach der der Vervollständigung noch bedürftigen Liste die Zahl der deutschen Aussteller, welchen Auszeichnungen verliehen worden sind, 466. ““

Tübingen, 27. September. Nach der heute ausgegebenen 4. Nr. des Tagl. der 31. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner beträgt die Zahl der Theilnehmer bis jetzt 276. Die pädagogische Sektion berieth Thesen des rof. Ben⸗ der über die Frage: Centralexamen oder Abiturientenprüfung? Auf der Tagesordnung der archäologischen Sektion stand ein Vortrag des Prof. Stark von Heidelberg: zur For⸗ menlehre der antiken Kunst und Mittheilungen des Prof. Herzog (Tübingen) über zwei in Württemberg gefundene Antiken. Kritisch⸗exegetische Sektion: Vortrag von Prof. Oeri. (Schaffhausen über Dialogresponsionen bei Euripides und Flach (Tübingen) über die beiden ältesten Hesiodhandschriften. Die germanistisch⸗romanistische⸗Sektion behandelte die Feststellung einer einheitlichen Orthographie für Dialektforschung. In der ma⸗ thematisch⸗naturwissenschaftlichen Sektion wurde über die Reform des Geometrie⸗Unterrichts debattirt, sodann die künftige Stellung der Sektion besprochen und zuletzt Thesen von Prof. Hauck (Tübingen) über den Anschluß der mathematischen Geographie an den Unterricht in der Physik erörtert. In der Hauptversamm⸗ lung sprach zuerst Prof. Dieterici (Berlin) über die Theologie des Aristoteles bei den Arabern, sodann Rektor Dr. Rieckher (Heilbronn) über Schliemanns Ausgrabungen. Letzterer Vortrag veranlaßte eine lebhafte Debatte, an welcher sich Stark von Heidel⸗ berg und Bursian von München betheiligten und wobei die verschie⸗

schen Nachahmungen der Pilze von Arnoldi in Gotha er⸗

zum Ausdruck kamen. Bursian verwahrte sich namentlich den der deutschen Wissenschaft gemachten Vorwurf, als bs sie die Schliemannschen Funde vornehm ignorirt. Den heutigen Schlußvortrag bielt Dr. Egelhaaf (Heilbronn) über das Charakterbild des Agesilaus bei E. Curtius, das ihm in einigen Punk⸗ ten als nicht ganz zutreffend erschien. In der Orientalischen Sektion wurden Mittheilungen von Einläufen an die Sektion, z. B. der Anfang eines in Paris erscheinenden Hindustani⸗Wörter⸗ buchs gemacht. Der Präsident, Professor Roth, besprach einen Fall von Falschung im Sendavesta, welcher auf diese ganze Literatur ein eigenthümliches Licht wirft. Nach einigen Beschlüssen, welche Ange⸗ legenheiten der Gesellschaft betreffen, trug Professor Gosche aus 22 den Bericht über die wissenschaftlichen Erscheinungen des abge⸗ aufenen Jahres vor. Zum Orte der nächstjährigen Versamm⸗ lung deutscher Philologen und Schulmänner wurde Wiesbaden erwählt, der Gymnasialdirektor Päler zum ersten Präsidenten er⸗ nannt und die Wahl des zweiten Präsidenten demselben überlassen. d1“ E111““

Von dem volkswirthschaftlichen Kongreß hat, wie bereits mitgetheilt, bezüglich der Reichs⸗Eisenbahnfrage keiner der gestellten Anträge die Majorität erlangt. Die Resolutionen des Referenten, Prof. Böhmert, welche sich bekanntlich gegen das Reichs⸗Eisenbahnprojekt erklärten, fanden, wie die „Weser⸗Ztg.“ mit⸗ theilt, nur in folgenden beiden Sätzen die Zustimmung der Majo⸗ rität: „Der Kongreß hält eine rasche Beseitigung der Mängel des deutschen Eisenbahnwesens, insbesondere der ÜUnsicherheit und Ver⸗ worrenheit der Tarife dringend geboten.“ „Die bisherigen Versuche, das Eisenbahnwesen gesetzlich zu regeln, sind nicht der Art, daß über⸗ haupt schon eine gesetzliche Regelung desselben unmöglich erscheint“. Der Korreferent Professor Dr. Wagner faßte seine Gründe für das Reichs⸗Eisenbahnprojekt wie folgt zusammen: 1) Aus prinzipiellen und praktischen Gründen sollen die Eisenbahnen, da sie als wichtige öffentliche Verkehrswege zu betrachten, Eigenthum des Staates sein. 2) Nur zufällige geschichtliche Ursachen, politischer und finanzieller Art, haben den Bau und die Erhaltung der Bahnen aus den Händen des Staates genommen und nicht ohne viele bedenk⸗ liche Folgen der Spekulation und Industrie übergeben. 3) Nach Lage der deutschen Verhältnisse liegen die Aufgaben des modernen Kulturstaats auf dem Gebiete des Verkehrswesens dem deutschen Reiche ob. 4) Diese Ursachen wirken gegenwärtig nicht mehr, viel⸗ mehr läßt sich jetzt der Plan des Ankaufs der deutschen Bahnen durch das Reich finanziell für alle Betheiligte zweckmäßig durchführen. 5) Die mit der Maßregel im letzten Effekt verbundene Umwandlung von Aktien, Prioritäts⸗Obligationen und Schuldverschreibungen in Antheilscheine einer einheitlichen Reichsschuld ist volkswirthschaftlich und politisch erwünscht. 6) Der bestehende Tarifwirrwarr wird durch das System von Reichsbahnen beseitigt, welche als einheitliches Netz nach den Grundsätzen einer großen öffentlichen Verkehrsanstalt ver⸗ waltet wird. 7) Nur eine weniger sichere, ungenügende Abhülfe kann gefunden werden, theils in einer Fusion mehrerer kleiner Bahnen, theils in gesetzlichen Zwangseingriffen in das Eigenthum der Bahnen, durch welche letztere unbillig in ihrem Vermögen gekürzt werden.

Der Antrag des Professor Dr. Dietzel, Marburg, lautete:

Der volkswirthschaftliche Kongreß wolle beschließen:

1) Zur Beseitigung der großen im deutschen Eisenbahnwesen vorhandenen Mängel und Mißstände erklärt der Kongreß eine stärkere Entwickelung des Staatsbahnsystems für dringend geboten, weil die gleichmäßige Wahrung der vielfachen mit dem Eisenbahnwesen ver⸗ knüpften Interessen, insbesondere derjenigen des großen, allgemeinen Verkehrs, nur durch den Staat erfolgen kann.

2) Diese Ausdehnung des Staatsbahnnetzes hat sich zunächst und hauptsächlich auf die großen und durchgehenden Linien zu erstrecken, während die kleinen und lokalen Bahnen den Selbstverwaltungs⸗ organen der Provinzen, Kreise und Gemeinden und der Privat⸗ industrie, jedoch unter möglichster staatlicher Förderung, zu über⸗ lassen sind.

9 Die Erfüllung der staatlichen Funktionen gegenüber dem deutschen Eisenbahnwesen, sowohl binsichtlich des eigenen Bahn⸗ betriebes, wie hinsichtlich der Gesetzgebung und ausübenden Auf⸗ sichtsgewalt über sämmtliche Bahnen, kann in ausreichender Weise nur durch das Reich erfolgen.

4) Der Plan der Herstellung eines ganz Deutschland um⸗ fassenden Reichs⸗Eisenbahnsystems und der zu dessen Verwirklichung beabsichtigte Uebergang der preußischen Staatsbahnen auf das Reich findet aus diesen Gründen die Billigung des Kongresses. 8

Am 2. Oktober kehrt der Jahrestag der Ankunft Herders in Weimar zum hundertsten Male wieder. Das Andenken an diesen Tag wird durch eine ernste Feierlichkeit vor dem Grabe Herders in der Stadtkirche zu Weimar in pietätvoller Weise gefeiert werden.

8

Das in Erfurt ausgestellte Riesen⸗Bouquet des Hof⸗ lieferanten J. C. Schmidt ist nach Berlin abgesandt worden, um vom Dienstag an in der Flora in Charlottenburg (nicht, wie früher gemeldet, im Thiergarten Skating⸗Rink), öffentlich ausgestellt zu werden. Die Einnahme des ersten Tages ist vom Aussteller der „Kaiserin⸗Augusta⸗Stiftung“ bestimmt.

Theater.

Im Königlichen Opernhause wurde am Freitag „die Stumme von Portici“, die seit dem Januar v. J. geruht, mit neuer Besetzung der Hauptpartien gegeben. Den Masaniello hatte Hr. Müller übernommen. Derselbe führte die Partie mit Glück durch, wenngleich das Organ, das ein wenig belegt schien, nicht mit der sonst an diesem Künstler gewohnten Fülle durchdrang. Dagegen ge⸗ langen die zarten Stellen, sowie der leichte Uebergang ins Falfett sehr gut, und volles Lob gebührt ihm als darstellendem Künstler; die Energie dem Volke und die zarte Liebe der Schwester gegen⸗ über glückten in gleicher Weise. Die Schwester selbst, Fenela, wurde dies Mal, seit Fr. Formes zum ersten Male, nicht von einer Tänzerin, sondern von einer Schauspielerin gegeben, und zwar von Frl. Meyer, die menschlich, rührend, und doch in ihrer Mimik klar und verständlich, die Zuschauer aufs Innigste er⸗ griff, und ebenso wie Hr. Müller mit vielfachen Beifallsbezeugun⸗ gen und oftmaligen Hervorrufen geehrt wurde. Hr. Wolff gab den Alfons, zwar Anfangs gedrückt in Haltung wie in Stimme, aber später freier. Trefflich wie immer war Frl. Lehmann als Prinzeß Elwira.

Im Stadt⸗Theater beginnt morgen (Sonntag) schon ein gemeinsames Gastspiel der Herren Theodor Lebrun und Carl Mittell. Zu ihrem ersten Auftreten ist das beliebte Lustspiel „Ein Gesandtschaftsattachs“ gewählt. Gleichzeitig debütirt mit ihnen Charlatte Kelly vom Kaiserl. s. Theater zu Straßburg, welcher der Ruf einer bedeutenden Schauspielerin vorangeht. Die hervorragen⸗ deren Mitglieder des Stadt⸗Theaters, die Herren Mejo, Fliegner und Bojock, sind an diesem Abend gleichfalls in mehr oder minder be⸗ deutenden Rollen beschäftigt.

Redacteur: F. Prehm. Werlag der Expedition (Kessel).

Drei Beilagen

Berlin: Drnc; W. Elsner.

denen Ansichten von dem Werthe der Schliemannschen Entdeckungen

in Bremen

Preußen, haben gegen die fideikommissarischen Erben bes am 1. Mai 1838 in Berlin verstorbenen

den Nachlaßinteressenten in dem

Erste B

Anzeiger und Königiꝑn

Berrlin, Sonnabend, den 30. September

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ch Preußischen Staats⸗ nz

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nserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Hostblatt nimmt an: die Königliche Expedition 3 dr⸗ Zeutschen Reichs-Anzrigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers:

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebete, orladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

Berlin, 8. W. Wilheln Straße Nr. 32.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, F

Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

18 8. Theater-Anzeigen. u. s. w. von öffentlichen Papieren. 9. Familien-Nachrichten.

Literarische Anzeigen.

——

Zubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ lläadungen u. dergl. 1

Oeffentliche Vorladung Der Partikulier Eduard Brieger, wohnhaft in Breelav, Königreich Preußen, der Restaurateur Eugen Zgrieger und der Brauereibesitzer Otto Scheffler, ttztere beide wohnhaft in Grottkau, Königreich

Ren⸗ iers Benjamin Gottlieb Mann bei dem unterzeich⸗ n Gerlcht in den Akten B. 1558 75 III. Klage. angestellt, mit dem Antrage, die Beklagten zu ver⸗ urtheiler, den in der Nachlaßsache des Rentiers Ben⸗ min Gottlieb Mann B. 215 38 entworfenen und Termine rom 1. Oktober 1874 zur Erklärung vorgelegten Thei⸗ lungsplan zu genehmigen und zu vollzithen, den Be⸗ klagten auch die Prozeßkosten zur Last zu legen.

Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Aufenthalt des Mitverklagten, Pianisten Friedrich Carl Ferdinard Mann, zulctzt in London Nr. 21 St. Mary Road wohnhaft, unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dens g⸗ Klagebeantwortung auf 6 g 29. Miärz 1877, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtrichter Bartich im Stadt⸗ gerichtsgebände, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 54, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, und Urkunden im Original oder in Abschrift beizubringen, oder spätestens im Termin eine schriftliche, von einem preußischen Rechts⸗ arwalt verfaßte oder legalisirte Klagebeantwortung einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer⸗

kann.

den keacint der Beklagte zur bestinm mien Stunde nicht, oder wird die Klage nicht gehörig beant⸗ wortet, so werden die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt er⸗ achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausge⸗

rochen werden. wrgbekin⸗ den 14. Juli 1876. Känigliches Stadtgericht, I. Abtheilung für Civilsachen.

Prozeß⸗Deputation III. Schroeder. 8

. 8

8S 1 Subhhastations⸗Patent.

Das dem Bau⸗Unternehmer und Kaufmann Karl Lodwig Wappler zu Berlin gehörige, in Deutsch Wilmersdorf belegene, im Grundbuch von Wilmers⸗ dorf Band XI. Bl. 4 349 verzeichnete Grund⸗

ück nebst Zubehör so ’8—5 18oe 1876, Vormittags 11 ¼ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 23, im Wege der nothwendigen Surhastation fffertlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

lags 8 Unn⸗. Rovember 1876, Vormittags 10 Uhr,

bendort verkündet werden. 11“ Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß S 3 70 8-b mit einem

einertrag von 10,74 veranlagt. der Steuerrolle, Abschrift des Grund⸗ buchblattes und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder anderweite

zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 17. August 1876 sKönigliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

4 8 3

Subhastations⸗Patent.

Der der verehelichten Fuhrherr Benbeneck, Nanny Eleonore Dorothee, geb. Damerow, gehörige, ideelle Antheil an dem zu Reinickendorf belegenen, im Grund⸗ buch von Reinickendo⸗f Band 14 Bl. Nr. 443 verzeich⸗ neten Grundstücke nebst Zubehör soll

den 7. November 1878, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer 23, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags 8

den 10. Heberncs 1876, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. 1 8

Das Grundstück ist bei cinem Gesammt⸗Flächen⸗ maß von 3 Ar zur Grund⸗ und Gebäudesteuer nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Ak⸗ schätzungen, andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen und besondere Kaufbedinzungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eizenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. 8

Berlin, den 28. August 1876. 172355]

Königliches Kreisgericht.

11353. Subhastations⸗Patent.

Grundstücke:

Folgende auf der Feldmark Rosenthal belegene

1) Band II. Nr. 50 des Grundbuchs von Rosen⸗ thal, der Berliner Nordend⸗Aktiengesellschaft in Liquidation gehörig; b.

2) Band III. Blatt Nr. 84, 85, 86 und 87 dessel⸗ ben Grundbuchs, dem Kaufmann Hermann Haupt gehörig,

nebst Zubehör sollen

den 10. November 1876, Vormittaßs 11 Uhr,

mer 23, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demrächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags schnge 14. November 1876, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grund⸗ sterer veranlagt: das zu 1) bei einem Gesammt⸗ Flachenmaß von 3 Hektar 46,80 Ar mit einem Reinertrage von 50,61 ℳ; die zu 2) bei 1270, be⸗ züglich 13,20 13,60 und 13,10 Ar Flächeninhalt mit einem Reinertrag von 1,80, bez glich 1,89, 1,82 und 1,86 8 Auszüze aus der Steuerrolle, Abschrift der Grundbuchblätter, ingleichen et'oaige Abschätzungen, andere die Grundstücke betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗

klusion spätestens im Versteigerungstermine anzu⸗ melden. b

Berlin, den 28. August 1876. Könialiches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

(73700 Subhastations⸗Patent.

Das der Allgemeinen Bau⸗ und Handelsbank Aktiengesellschaft zu Berlin gehörige, zu Friedenau an der Ringstraße belegene, im Hypothe enbuch von Wilmersdorf Band XV. Nr. 467 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 9. November 1876, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 23, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbietenden verstei⸗ gert, und g das Urtheil über die Erthei⸗ uing des Zuschlags lung 1es November 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden. Das zu versteigernde Grundstück ist bei einem Gefammt⸗Flächenmaß von 18 Ar 58 Qu.⸗Metern zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungs⸗ werth von 2475 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere 1.“ sind in unserm Bureau V. einzusehen. Ale Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werder aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 28. August 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

—— 7 . 2

Subhastations⸗Patent.

Das dem Kaufmann Robert Peters zu Berlin gehörige, in Steglitz bLelegene, im Grundbuch von Steglitz Band 28 613 verzeichnete Grund⸗ tück nebst Zubehör so

8 8 K.Zebrger 1876, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerschtsstelle, Zimmerftr. Nr 25, Zimmer 23, im Wege der nothwendigen Subhastatien öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 10. November 1876, Vormittags 10 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 13 Ar 30 Qu.⸗M. und zur Ge⸗ bäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 1800 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin⸗ gungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Allle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende aber nicht ein⸗ zetragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗

zumelden. 1 [7376] 1 Berlin, den 28. August 1876. 8 Königliches Kreisgericht. 8 Der Subhastations⸗Richter.

Subhastations⸗Patent.

Die dem Sateermeister hörigen, in Sriedrichsfelde belegenen, 1 g. buch von Brüödrichsfelde Band I. Bl. Nr. 13 und 14

Der Subhastations⸗Richter.

erzeichneten Grundstücke nebst Zuhehör sollen

den 15. Nov Zimmer Nr. 2

und demnächst Zuschlags

Gesammt ersteres zu einen 17,,0 ℳ, letzteres zur Gebäudesten an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zim⸗ jährlichen Nutzungswerth Auszug aus der Steuerrolle, buchblätter, ingleichen e

weite zur 1 in das Grundbuch bedürfende, getragene Realrechte geltend zu mache den aufgefordert, dieselben

den 17.

Die zu versteigernden Grundstücke

von 264

klusion spätestens melden. Berlin, den 1. September 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

Subhastations⸗Patent. Das dem Schmiedemeister Karl Auguft Moderow Blumenthalstr.

ehörige, in Friedrichsberg, e im Grundbuch von Uöctenb Bl. Nr. 273 verzeichnete Grundstück

l ben 14. November 1876, Vormittags 10 ½ Uhr, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer

an hiesiger Gerichtestelle, Nr. 23,

den 17. Rovember 1876, ebendort verkündet werden. 5 Das zu versteigernde Grundstück steuer, bei einem derselben unterliege Flächenmaß von 7,82 Ar mit einem

537 ℳ, und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen

Nutzungswerth von 1500 für

1877 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des twaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und in unserm Bu⸗

Grundbuchblattes, ingleichen besondere Kaufbedingungen sind reau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ zur Wirksamkeit gegen Dritte der Ei Grundbuch bedürfende, aber Realrechte geltend zu machen haben fordert, dieselben zur Vermeidung

Berlin, den 1. September 1876.

hörige, Band XI. Blatt nebst Zubehör soll

an hiesiger Gerichtsstelle, mer Nr. 23, im Wege der nothwen tion öffentlich an

Zuschlags den 10. November 1876, Vorm ebenda, Zimmer Nr. 23, verkündet

Das zu versteigernde Grundftück steuer, bei einem derselben unterlieg Flächenmaß von 10 Hektar 17 Ar einem Reinertrag von 205

buchblatts, ingleichen etwaige Absch das Grundstück betreffende

einzusehen.

Alle Diejenigen, we weite, zur Wirksamkeit gegen⸗ in das Hypothekenbuch bedürfende, getragene Realrechte geltend zu ma

welche Eigenthu

klusion spätestens im

melden.

geb. Totzfe,

12, im Wege der nothwendigen

lich an den Meeistbietenden

8

den 4. November 1876, Nach ebenda verkündet werden. Das zu versteigernde

lächenmnaß von 56 Ar 8 3 98

Reinertrag von 1

vergy

Tabriken und

In der Pörsen- beilage.

mber 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, 3, im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation öffentlich an den Meistbieten . das Urtheil über die Ertheilung des

November 1876, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Flächenmaß von 37 und bezüglich 10,20 Ar ur Grundsteuer mit einem Reinertrag von

Abschrift der Grund⸗ twaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und be⸗ sondere Kaufbedingungen sind in unserm einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ irksamkeit gegen Dritte 2 Eintragung aber

zur Vermeidung der Prä⸗ im Versteigerungstermin anzu⸗

im Wege der nothwendigen zffentlich an den Meistbietenden versteigert, und dem⸗ naͤchst das Urtheil über die Ertheilung des Mittags 12 Uhr,

nicht

spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

Subhastations⸗Patent. Das dem Büdner Rudolph Fieting zu Britz g.⸗ in Britz belegene, im Grundbuch von Britz Nr. 450 verzeichnete Grundstück V

n S. Rovember 1876, Vormittags ul 2. Zimmerstr. Nr. 25, Zim⸗

den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des V

77 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grund⸗

Nachweisungen und be⸗ sondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V.

Dritte der Eintragung

den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prã Versteigerungstermin anzu⸗

Berlin, den 3. September 1876. weee Ksönigliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

* ESuhhastations⸗Patent. Das der verehelichten Auguste Caroline Emmerich, zu Jena gehörige, in Wi relegene, im Grundbuch von Wilmersdorf, Ban Nr. 102 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 9. Rovember 5* 11 ½ Uhr, Gerichtsstele, Zimmerstr. 25, 3 an hiefiger Gerichtsstelle, Zimm Tre eh Nion Fftert versteigert, und demnächst das Urtbenl über vie Ertheilung des Zuschlags

Grundstück ist Grurlo⸗ 12₰ selb iegenden Gesargmt⸗ Ftne. bei einem derselben e2 sargmt

Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ Bureau der Zeitun zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Moffe, Haasenstein K Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen reu Annoncen⸗Bureaus.

Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen. 1 Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 3. September 1876. [7375]

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

Ediktalladung.

Die Ehefrau des Tagelöhners Fleck, Heuriette Christiane Elise, geborene Dwars, aus Richten⸗ berg mit ihrem Ehemanne dem Arbeiter Carl Gustav Theodor Fleck angeblich seit dem 12. Mai 1871 verheirathet, behauptet, Letzterer habe sich im Mai 1872 von ihr entfernt, zwar mehrmals und zuletzt im August 1873 aus Amerika an sie geschrie⸗ ben und sie aufgefordert, ihm dorthin zu folgen; später aber nichts wieder von sich hören lassen, ob- gleich noch ein im Oktober 1875 an ihn abgesandter Brief des Pastors nicht als unbestellbar zurückge⸗ kommen.

Klägerin beantragt deshalb, wegen böslicher Ver- lassung klagend, das zwischen ihr und ihrem Ehe-⸗ manne bestehende Band der Ehe zu trennen, den⸗ selben für den allein schuldigen Theil zu erklären und demgemäß weiter zu erkennen, was Rechtens.

Der Arbeiter Carl Gustav Theodor Fleck wird demzufolge hiermit geladen,

am 22. Dezember 1876, Mittags 12 Uhr, in unserm Sitzungszimmer Nr. 1 zur Beantwortung der Klage und mündlichen Verhandlung der Sache zu erscheinen, widrigenfalls nach Ableistung des Diligenzeides veon Seiten der Klägerin deren Ehe mit dem Beklagten getrennt und dieser nach dem Klageantrage verurtheilt werden wird.

Alle fernerhin in dieser Sache an den Beklagten ist zur Grund⸗ zu erlassenden Bescheide werden nur an hiesiger nden Gesammt⸗ Gerichtsstelle affigirt werden.

Reinertrag von Stralsund, den 4. März 1876. Königliches Kreisgericht. 1 Abtheilung.

Bekanntmachung.

In Gemäßheit des Allerhöchst bestätigten Sta⸗ tuts für die Falkenberger Kreis⸗Obligationen 1I. Emission vom 2. Februar 1868 am heuti⸗

1 nen Tage folgende Obligationen ausgeloost worden: oder anderweite, gen Fagt 1088, 1n Ibr. Nr. 16.,44.., e e⸗ D. à 50 Thlr. Nr. 57. 68. 81. 84.

F. à 25 Thlr. Nr. 6. 8. 36. 42. werden aufge⸗ 67. 76. w8 Die Inhaber können vom 2. Janunar k. J. Nominalbeträge dafür entweder hier bei unserer Chausseebau⸗Kasse oder beim Schlesischen Bankverein in Breslau erheben. Eine Verzinsung dieser Obligationen findet von dem genannten Ter⸗ mine ab nicht mehr statt.

Falkenberg, den 22. September 1876.

Die Kreis⸗Chausseebau⸗Kommission. Grf. Pückler. v. Wichelhaus. Boehm. Hertel. Bischoff, Notar.

Bochumer Verein für Bergbau⸗ und Gußstahlfabrikation.

Verloosungs⸗Anzeige. 1 Laut Akt vor Notar, Justizrath Dr. Schultz hier⸗ selbst, vom 19. September ds. J. sind folgende Obligationsnummern ausgeloost, nämlich: 8 A. aus der Anleihe vom 1. Oktober 1870: Nr. 2, 7, 17, 35, 45, 61, 69, 87, 91, 106, 174, 186, 230, 260, 269, 276, 291, 308, 353, 369, 391, 412, 413, 442, 451, 474, 486, 489, 536, 578, —= 30 Stück à Thlr. 500 = 1500. B. aus der Anleihe vom 1. Juli 1867 Nr. 5, 25, 48, 74, 105, 111, 210, 227, 232, 234, 269, 273, 277, 595, 297, 312, 313, 317, 319, 322, 330, 392, 416, 443, 474, 475, 497, 1 529, 537, 582. 620, 621, 661, 675, 700, 736, 739, 743, 776, 789, 808, 820, 827, 852, 872, 885, 911, 957, —= 20 Stück à Thlr. 500 = 1500. Einlöfung der Obligationen sub A. erfolgt . Ih. und derjenigen sub B. am mit 1500. pro Stück bei unserer Gesellschaftskasse in Bochum, oder bei dem A. Schaaffhausen’schen Bankoerein in Cöln, E resp. der Direktion der Discon“ ogesellschaft in Berlin, gegen Rückgabe der mit Uebert agsvermerk auf den A. Schaaffhausen’schen ankverein in Cöln zu versehenden Stücke und de wbezüglichen Zinsscheine 83 S. 1 züglichen Zinssch inn Eeben Zinscoupons von em Einlösungsbetre Ilbr Die am 1. Apr- 8 Abzug gebrach 1

ins resp. 1. Juli k. J. Zsseo pons Nr . 14 resp. 10 werden besonde elost. 2

, g2 *

Die Ber.zinsung der ausgeloosten hört mit den genannten Tagen 1. 1. Zu., auf.

Von früheren 581 pr. 1. April cr. 1. Juli cr. noch nicht worden.

Bochum,

den verstei gert,

sind bei einem

er mit einem veranlagt.

[2790] Bureau V.

nicht ein⸗ n haben, wer⸗

[7374]

8

35 erg, Band VII. nebst Zubehör

Subhastation

Zuschlags

das Steuerjahr

1

[7368] ab die

ge.

10 Uhr,

digen Subhasta⸗

ittags 10 Uhr, werden. ist zur Grund⸗ enden Gesammt⸗ 60 Qu⸗M. mit

atzungen, andere

ms⸗ oder ander⸗ 4 Die am 1. April

1. Juli k. J.

aber nicht ein⸗ chen haben, wer⸗

Wilmersdorf Band III.

Zimmer Nr. Obligationen April resp. mittags 1 Uhr, Ausloosungen sind die Numxanern und Nr. 588 und 863 pr.

zur Einlösv. g präsentirt

den 28. Septemberr 1876.

M. mit einem Der Verwaltaͤngsrath.

laat lggr.