1876 / 233 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Weoeos die Präsidentschaftswahl betrifft, so hat der Kandidat Tdilden erklärt, die Kandidatur anzunehmen; das Programm der Konvention von St. Louis bezeichne Alles was dem Lande nöthig sei, und das sei besonders Reform der Staatsausgaben und vollständige Versöhnung mit den Südstaaten; er sen aber gegen jede beschleunigte Wiederaufnahme der Baarzahlungen und gegen die Wiederwahl eines Unions⸗Präsidenten. In gleichem Sinne sprach sich der demokratische Vize⸗Präsident⸗ schaftskandidat Hendricks aus. Die Staatsschuld hat sich im Juli um 1,138,000 Dollar vermindert; die vom Kongreß 8 gench gigten Kredite für die Regierung sind um 30 Millionen Dollar geringer als im Vorjahr. 8 8 In den Black⸗Hills wurden 47 Weiße, Bergleute, von Indianern niedergemetzelt; die Generale Crook und Terry ogen mit 4000 Mann gegen die Siour, welche die kanadischen Schwarzfuß⸗Indianer zum Bündniß und zur Theilnahme am Kriege aufforderten, aber vergebens, da die kanadische Regie⸗ rung Letzteren Schutz gegen die Sioux verheißen hatte. Diese ndeß suchten ein Treffen zu vermeiden und wollten sich uf britisches Territorium zurückziehen; General Miles aber uchte den Uebergang über den Nellowstone⸗Fluß ihnen abzu⸗ schneiden. In Omaha indeß versammelte sich eine Friedens⸗ Kommission, um mit den Sioux zu unterhandeln und die Räumung der Schwarzen Berge und die Uebersiedelung nach dem Indianerterritorium, wo sie ihren Unterhalt sich selbst beschaffen dürfen, herbeizuführen.

Das Finanz⸗Ministerium hat mit dem Hause Rothschild und einem Konsortium amerikanischer Banken einen Vertrag zum Verkauf von 300 Millionen Dollar in 4 ½ prozentigen Kon⸗ solidirungs⸗Obligationen abgeschlossen. 40 Millionen wurden zum Pari⸗Course abzüglich ½ Prozent Provision placirt.

Südamerika. Der Streit zwischen Staat und Kirche ist in Venezuela durch Nachgeben Seitens der Kurie beigelegt. Letztere hat in die Absetzung des Erzbischof Guevara und die von dem Senat vollzogene Ernennung des José Ponte zu seinem Nachfolger gewilligt.

Durch ein Dekret der Regierung ist der Firma ‚„Jeroehl u. Comp.“ das Privilegium, in der Pariser Münze 240,000 Doll. Silbermünzen ausprägen zu lassen und durch die Häfen Laguagyra und Puerto Cabello einzuführen, ertheilt worden; auch soll die Ausmünzung in Venezuela fortgesetzt werden; die Einfuhr fremder Silbermünzen ist bei Strafe der Konfiskation verboten.

Columbien. Ein Aufstand ist in dem Staate Cauka unter thätigster Theilnahme des Klerus ausgebrochen und hat verschiedene Gefechte herbeigeführt, die fast sämmtlich zu Gunsten der Regierungspartei (der Liberalen) ausgefallen sind.

General Prado, der neue Präsident von Peru, welcher in Folge seiner finanziellen Mission einen für Staatszwecke zu verwendenden Vorschuß von 60,000,000 Doll. mit englischen Handlungshäusern unter günstigen Bedingungen negoeiirt hat, ist am 2. August in sein Amt eingeführt worden. Die Wahl des Vice⸗Präsidenten bleibt den Kammern vorbehalten.

Seit dem 1. August sind die Häfen Pimental und Parasmayo im nördlichen Peru dem fremden Handel geöffnet.

Die Regierung von Mexiko hat eine neue außerordent⸗ liche Steuer auf alles Eigenthum im Werthe von über 3000 Doll. und auf kaufmännische Wechsel gelegt.

Brasilien. Der Papst hat unterm 20. Juli eine neue Encyklika veröffentlicht, worin er über die Freimaurer den Kirchenbann ausspricht und weitere Unterhandlungen ver⸗ weigert, bevor nicht ihre Ausstoßung aus dem Schooße der katholischen Kirche erfolgt ist.

Mittelamerika. In Guatemala herrscht voll⸗ kommene Ruhe. Honduras und Costarica sind dem zwischen Guatemala und Salvador abgeschlossenen Vertrage beigetreten. Am 19. Juli hat die Inauguration des definitiv zum Präsidenten von Salvador erwählten Dr. Rafael Zaldivar stattgefunden.

In Nicaragua ist, seit die Besorgniß eines Krieges mit Costarica verschwunden, das öffentliche Vertrauen zurückgekehrt und der fast darniederliegende Verkehr hat neuen Aufschwung genommen. Das Heer ist durch Entlassung von etwa 3000 Mann bis auf einen geringen Bestand reducirt, da die Regie⸗ rung die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die übrigen Staaten die von nicaraguenischen Flüchtlingen gegen das Land geplanten Absichten in keiner Weise zu unterstützen gewillt sind. Der Kongreß von Costarica beschäftigte sich vorzugsweise mit der Ordnung der sehr verwickelten finanziellen Angelegenheiten des Landes. General Guardia, der Ex⸗Präsident von Costarica ist auf seiner diplomatischen Reise nach Guatemala und Salvador, nach amtlichen Berichten, sehr zuvorkommend empfangen worden.

Internationaler Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen zu Brüssel.

Die Fragen, welche den Kongreß in seiner zweiten Sitzung vom 28. September beschäftigten, waren sozial⸗ökonomischer Natur. Die Verhandlungen bezogen sich insbesondere auf die Bedingungen, welchen die Arbeiterwohnungenin Bezug auf Moral und Gesundheitspflege genügen müssen. Sie behandelten Heizung, Ventilation, Beleuchtung, Zu⸗ fuhr von genügendem Trinkwasser, erörterten Baupläne, sowie namentlich die Frage, auf welche Weise der Arbeiter am besten und ohne zu große Ab⸗ züge von seinem täglichen Verdienst zu erleiden, Eigenthümer eines Hauses werden könne. Die meisten belgischen Redner hielten nämlich das Prinzip, den Arbeiter zum Eigenthümer zu machen, für das richtigere; der englische Kapitän Douglas theilte einige Beobachtungen über die Konstruktion der Arbeitshäuser in Birmingham und London mit, der Staats⸗Rath Andriew, welcher über russische Bauten be⸗ richtete, schloß sich im Allgemeinen den Ausführungen des Bericht⸗ erstatters an, worauf Professor Dr. Gneist die Tribuüne bestieg. Der⸗ selbe äußerte darüber Folgendes:

Der deutsche Centralverein für die arbeitenden Klassen hat seit dem Jahre 1849 in einer Reihe von Enqueten und eigenen Ver⸗ suchen Resultate gesucht. Unser Resultat ist: es giebt gar keine Musterarbeitshäuser, es giebt keine maisons modèles für Arbeiter, es iebt Musterarbeiterhäuser für London und für England, es giebt Musterarbeiterhäuser für Brüssel und Lüttich, es giebt Musterarbeiter⸗ häuser für Schweizer, für das schwäbische Land, für das Hächfüfch Land; aber, meine Herren, nur nicht der Idee nach⸗ ängen von allgemeinen Arbeitermusterhäusern! Schon die Frage der Bauart für solche Universalmusterhäuser ist absolut be⸗ stimmt durch die Sitte der Bevölkerung, durch Klima, durch die Gewohnheiten ihres häuslichen Lebens, und wenn wir ver⸗ suchen, das netteste, sauberste und rauchfreieste Arbeiterhaus hinzu⸗ stellen, unser Arbeiter hält es darin nicht aus, wenn er sich durch⸗ kreuzt sieht in seinen Gewohnheiten. Das, was die sanitäre Wissen⸗ schaft, die Wissenschaft des Baumeisters an der Verbesserung des Gebäudes zu schaffen hat, das müssen wir zuerst in den reicher situirten Mittelklassen durchführen und dann dahin streben, die na⸗ tionalisirte Verbesserung dem Arbeiter zu Gute kommen zu lassen. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, mit generellen Modellhäusern kommt man unserer Arbeiterklasse nicht zu so relativ ist die Frage der Situation. Die Si⸗

tuation ist verschieden für die großen Städte und außerhalb derselben. Für große Städte ist unabweisbar eine Vertheilung der arbeitenden Klassen, wenn auch nicht in geschlossene Bezirke, was wir gern vermeiden möchten, so doch in entferntere Theile, namentlich in die Vorstädte, zuweilen in eine Entfernung von 3 bis 5 Kilometer.

ier wird die Wohnungsfrage zur Kommunikationsfrage und aller Scharfsinn, alle Mittel, die sich der Frage zugewendet haben, müssen sich auf die Frage der schnellen und billigen Kommunikation konzen⸗ triren. Gewinnen wir eine Kommunikation, die ungefähr zu be⸗ streiten ist mit ½¼ο des niedrigsten Arbeitslohnes, so ist von dieser Seite eine ganze Reihe von Problemen zu lösen, die wir mit der bloßen Frage der Arbeiterwohnungen nicht lösen können. Sodann meine Herren, ist es mit der Eigen⸗ thumsfrage ebenso; das Eigenthum am Hause fesselt den Arbeiter, aber nur unter der Voraussetzung, daß die Volkssitte gewohnt ist, für jede Familie ein besonderes Haus mit Gärtchen zu haben. Wo der Arbeiter zu mehreren Familien zusammenwohnen will und dies als einen Theil’seines Komforts ansieht, da ist es vergebens. Wir haben das flagranteste Mißlingen aller dieser Eigenthumsideen ge⸗ sehen bei Gebäuden und bei Bevölkerungen, bei denen eine Arbeiter⸗ femilie nicht allein im Hause zu wohnen gewohnt ist. Auch ist es ehr verschieden: ein unbequemes theures Eigenthum fesselt weniger als gute vortheilhafte Miethe, und bei den heutigen Verhältnissen ist eine Eigenthumsübertragung oft leichter, als die Trans⸗ ferirung eines Miethskontrakts. Die Eigenthumsfrage ist eine eben so relative; wir machen sogar bei der Frage, die von der Gesetzgebung abhängt, die Erfahrung, daß wir für große Städte vor⸗ theilhafter bauen könnten, wenn wir bei uns das englische System hätten, wenn wir lange Miethen haben könnten, wenn wir den Boden in lange Miethen nehmen könnten, als bei den ungeheuer in die Höhe geschnellten Grunderwerbungspreisen der Bauplätze. Alle diese Dinge hängen von zahlreichen Umständen ab. Ebenso relativ, meine Herren, ist endlich die Weise der Aufbringung der Mittel. Gemein⸗ nützige Baugesellschaften wirken auf das wohlthätigste, wo es sich darum handelt, einer augenblicklichen Noth, einem schweren Uebelstande abzuhelfen. Die Wohlthäter, die uns zu 3 4 % Geld geliehen 5 haben die reichsten Früchte aus solchen Anlagen erhalten. Genossen⸗ schaften gedeihen am besten, wo die Arbeiter schon in großer Masse zusammensitzen, und wo sie ihr eigenes Interesse zu begreifen be⸗ ginnen. Die spekulativen Baugesellschaften stehen jetzt in ganz spe⸗ zifisch üblem Geruch; ich muß indeß bemerken, daß Mittel und Er⸗ folg hier zu scheiden sind; ich kann nur sagen, kein Wohlthäter hat mit den reichsten Gaben gemeinnütziger Baugesellschaften so viel prak⸗ tisch gethan zur Abhülfe der Arbeiternoth als die schwindelhaften Baugesellschaften in Liquidation und Desperation; sie haben uns in einigen großen Städten wider Willen Außerordentliches geschaffen. Selbst in diesen Dingen, meine Herren, gilt in der Volkswirthschaft manchmal der Satz, daß dem Gerechten alle Dinge zum Besten ge⸗ reichen, mag auch der Zweck der Dinge ursprünglich ein sehr entgegen⸗ gesetzter gewesen sein. So liegt die Sache. Ich bin außer Stande, der Resolution, die der Herr Berrichter statter vorgeschlagen hat, buch⸗ stäblich zu folgen wir haben sonst auf Kongressen immer den Wunsch gehabt, sie vorher gedruckt zu sehen; aber wenn Sie mir er⸗ lauben, die Resolution zu verstehen mit dem gedachten Vorbehalt ihrer Relativität, so glaube ich, würde ich kein Bedenken haben, sie, wenn nicht als erschöpfend, so doch als relativ unter gewissen Umstän⸗ den vollkommen gerechtfertigt anzuerkennen. Erlauben Sie mir nur

noch am Schluß hinzuzufügen: die bescheidenen Anträge, die wir nach

unseren deutschen Erfahrungen über die Frage bringen können, finden Sie zusammengedruckt in dem Generalbericht unsres Centralvereins, der Ihnen aus drei Jahrzehnten unsere Erfahrungen zusammengestellt hat. Der Generalbericht steht in deutscher, französischer und eng⸗ lischer Sprache zur Verfügung; ich habe gebeten, gerade in diesen Tagen ihn hier im Lokal zu deponiren, und ersuche die Herren, da⸗ von geneigtest Kenntniß zu nehmen.

Statistische Nachrichten. 8

Auf Befehl des Königs von Sachsen ist im Königlichen Justiz⸗ Ministerium des Königreichs Sachsen vom Königlich sächsischen General⸗Staatsanwalt Dr. Fr. Oskar v. Schwarze eine „Ueber⸗ sicht der Ergebnisse der Civil⸗ und Strafrechtspflege im Königreiche Sachsen“ für die Jahre 1872, 1873 und 1874 und vor Kurzem veröffentlicht worden (Dresden,

In der Provinz Sachsen bestanden im Jahre 1875 5 Taubstummen⸗Lehranstalten: 1) die provinziallandstän⸗ dische Taubstummen⸗Anstalt zu Erfurt mit 4 Klassen, 5 Lehrern, 26 Zöglingen männlichen und 13 weiblichen Geschlechts, mit einer jährlichen Einnahme von 14,601 ℳ; 2) die ständische Taubstummen⸗ Anstalt für die Altmark zu Osterburg mit 3 Klassen, 3 Lehrern, 14 Knaben, 10 Mädchen bei 8604 Einnahme; 3) Provinzial⸗ Taubstummen⸗Anstalt zu Weißenfels a. d. S. mit 4 Klassen, 6 Leh⸗ rern, 30 Knaben, 25 Mädchen und einer jährlichen Einnahme von 18,590 ℳ; 4) landständische Anstalt der Provinz Sachsen zu Hal⸗ berstadt mit 4 Klassen, 5 Lehrern, 29 Mädchen, 29 Knaben und 20,338 jährlicher Einnahme; 5) die Klotzsche Privat⸗Taubstum⸗ men⸗Anstalt zu Halle a. d. S. mit 5 Klassen, 8 Lehrern, 24 Kna⸗ ben, 25 Mädchen und 9515 jährlicher Einnahme. Daneben be⸗ stand eine Blinden⸗Lehranstalt und zwar die ständische Friedrich⸗Wil⸗ helms⸗Provinzial⸗Blinden⸗Erziehungsanstalt zu Barby mit 2 Klas⸗ sen, 7 Lehrern, 37 Knaben, 18 Mädchen und 31,371 jährlicher Einnahme: 1“

Kunst, Wissenschaft und Literatur. 11 Nach dem „Monatsbericht der Königlich preußischen Aka⸗ demie der Wissenschaften zu Berlin“ lasen im Juni d. J. folgende Herren: Pertz, über eine Ausgabe des Lebens der Chur⸗ fürstin Sophie in Hannover. Peters, 8 Epigonichthys cultellus, eine neue Gattung und Art der Leptocardii. Peters, Beiträge zur Kenntniß der Seebären oder Pelzrobben. Lepsius, über die beiden Meroe und die ägyptischen Längenmaße des Herodot und Erosto⸗ schones, I. Th. Zeller, über den Streit Theophrasts gegen Zeno in Betreff der Ewigkeit der Welt. Curtius, Vorlegung von Photogra⸗ phien aus Olompia. Curtius, Mittheilungen über die architekto⸗ tonischen und epigraphischen Funde in Olympia. Schering, Verall⸗ Fmeinerhhchh des Gaussischen Kriterium für den quadratischen Rest⸗ Charakter einer Zahl in Bezug auf eine andere. Kronecker, Mit⸗ theilung, betr. die vorhergehende Notiz. Carl Curtius, griechische Epigramme aus Kleinasien und dem Archipelagus. Kirchhoff, über die Reflexion und Brechung des Lichts an der Grenze krystallinischer Mittel. Peters, über die von S. M. S. „Gazelle“ gesammelten Säugethiere aus den Abtheilungen der Nager, Hufthiere, Sirenen, Cetaceen und Beutelthiere. Virchow, über die Bildung von Knochen⸗

cysten.

Dafsel dorf, 30. September. (Köln. Ztg.) Der Direktor Palisa in Pola Se den Planeten 66 (Maja), welcher am 9. April 1861 von Herrn H. P. Tuttle in Cambridge, Massachusetts, entdeckt wurde, aber seit 15 Jahren nicht beobachtet war, am 21. September d. J. im Bereich der Pariser Karte Nr. 5, ungefähr zwei Grade von Schulhofs Berechnung entfernt, glücklich wieder auf⸗ gefunden. Einige Tage später entdeckte Professor J. C. Watson in Ann Arbor den eilften diesjährigen Planeten, dessen Ort so angegeben ist: 28. September: Rectascension 0 Uhr 22 Minuten, nördliche Deklination + 5 Grad 9 Minuten. Die zwölfte diesjährige Planeten⸗ Entdeckung gelang dem Herrn Prosper Henry in Paris wie folgt:

mittlere Zeit Paris Rectascension nördliche Deklination 28. Sept.: 12 Uhr 30 Min. 0 Uhr 26 Min. 24 S. + 5 Grad 22 Min. Man kennt jetzt 169 kleine Planeten, von welchen 5 in Asien, 50 in Nordamerika und 114 in Europa entdeckt sind. Bezüglich auf die innerhalb der Merkursbahn vermutheten Planeten sind die Beobachter der Sonne von Paris aus eingeladen, der Sonne zunächst an den Tagen des 2., 3., 9. und 10. Oktober ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und die Beobachtungszeiten anzumerken

—— Nach der Russischen „Gaz. d. Pét.“ wird der Kaiser von Bra⸗ silien demnächst die Beschreibung seiner Reisen in der alten und neuen Welt veröffentlichen.

Paris, 30. September. Die Pariser Blätter machen heute noch einmal auf die Berechnungen Leverriers und auf den am 2. und 3. Oktober erwarteten Durchgang des Vulkan durch die Sonnenscheibe aufmerksam. Der „Temps“ meldet, daß der Madrider Astronom Ventesa an demselben Tage, wie Weber, einen runden Punkt auf der Sonne beobachtet habe. In hält man es für möglich, daß der gesuchte Planet auch einige zum Vorschein kommen könnte oder, wie Leverrier anzeigt, die Um⸗

8

8

age später noech

laufszeit 42 statt 28 Tage betrage, in welchem Falle die Beobachtung

bis zum 25. Oktober fortgesetzt werden müßte. 33

Land⸗jund Forstwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Stettin

verspricht die Ernte

bei den Sommerfrüchten und Futterkräutern sich als eine Mittelernte zu gestalten; die Kartoffeln werden fast überall eine gute Ernte geben. Der erste Schnitt auf den Wiesen ist im Ganzen reichlich

ausgefallen. Dagegen wird der Ertrag des Winterkorns meistens dürftig ausfallen, insbesondere wenig Stroh liefern. Im Pyritzer Kreise hat der Weizen, der in schwerem Boden vortrefflich stand,

erheblich durch Rost gelitten; in dem Oderbruche steht ein guter 8

. * . 2 1 in Ausicht. Obst, mit Ausnahme von Pflaumen, ist fast gänzlich ausgefallen. Der Gesundheitszustand der Haus⸗

thiere ist ein befriedigender, obschon Räude unter den Schafen, Maul⸗ und Klauenseuche unter dem Rindvieh und Rotz bei den

Pferden sporadisch aufgetreten sind.

Die Ernte in der Provinz Hannover kann, abgesehen von

dem geringen Strohertrage, im Ganzen als eine Mittelernte bezeichnet

werden. Roggen und Weizen werden sowohl an Körnern als auch an Stroh

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzrigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

-Sachen. orladungen

1. Steckbriefe und Untersuchun

2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

2 Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Steckbrief. Der am 23. September 1831 zu Selchow geborene und im November 1874 Wilmers⸗ dorfer Feld bei Berlin im Steffenschen Hause wohnhafte Tischler Wilhelm Hermann Schulz ist durch rechtskräftiges Erkenntniß des unterzeich⸗ neten Gerichts vom 12. November 1874 wegen Be⸗ leidigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt zu vierzehn Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Diese Strafe hat nicht vollstreckt werden können, weil er latitirt. Es wird daher ergebenst ersucht, auf den ꝛc. Schulz zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗ falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern mittels Trans⸗ orts an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst oder an die nächste Gerichtsbehörde, welche um Strafvollstreckung hiermit ersucht wird, abzu⸗ liefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den ver⸗

getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, dieselben zur Ver⸗ meidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs⸗ termine anzumelden. 88 Tuchel, den 25. September 1876. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Der Subhastations⸗Richter. [8059] Oeffentliche Vorladung. Der Arbeiter Carl Habermann zu Mannheim hat gegen seine Ehefrau Pauline, geb. Bellack, deren gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen böslichen Verlassens die Ehescheidungsklage an⸗ gestrengt. Zur Beantwortung derselben und zur mündlichen Verhandlung ist ein Termin vor dem unterzeichneten Gericht auf den 23. Januar 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 1, anberaumt worden, zu welchem die Verklagte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen wird, daß bei ihrem

icher

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

oder Nachgebote unberücksichtigt bleiben. In den Offerten ist anzugeben, daß Submittent von den erwähnten Lieferungsbedingungen Kenntniß genommen hat.

gemacht, daß die Lieferungsofferten nur in Mark⸗ währung abzugeben sind.

beendigt.

kapitals zu verkaufen, einstimmig angenommen.

von der National⸗Dampfschiffs⸗ Linie) ist hier eingetroffen.

nur einen geringen Ertrag liefern. Besonders ungünstig steht es in dieser Beziehung im Landdrosteibezirk Hildesheim. Einen besseren Ertrag versprechen die Sommerfrüchte; auch der Graswuchs ergab sich für den ersten Schnitt fast überall als befriedigend. Das Obst hat durch die Nachtfröste strichweise sehr gelitten. Auf ver⸗ schiedenen Feldmarken haben heftige Hagelschläge erheblichen Schaden angerichtet. Im Harz liefert der Schneebruch des letzten Winters so⸗ viel Brenn⸗ und Nutzholz, daß der Bedarf auf mehrere Jahre gedeckt ist. Die dortigen Holzpreise sind in Folge dessen sehr gedrückt. Zur Hebung der Kultur in den Moorgegenden des Landdrosteibezirks Osnabrück wird die Kalidüngung in immer größerem Umfange und mit fortdauernd günstigem Erfolge angewendet. Allein im Amte Hümling 8 in diesem Jahre ungefähr 13,000 Centner gegen 7300 im Vorjahre zur Verwendung gekommen.

Gewerbe und Handel.

In der Generalversammlung der Berliner Porzellan⸗ Manufaktur, Aktiengesellschaft, wurde der Verwaltung Decharge ertheilt. si und Anstrengungen, den Betrieb wieder auf einen der Größe und

Fetanue des Etablissements und dem darin investirten Ka⸗ pitale

entsprechenden Umfang auszudehnen, vollständig gescheitert. Der Betrieb ist auf 4, periodisch 5 Oefen beschränkt, mehr als die Hälfte der Einrichtungen ist unproduktiv geblieben. Im Abschlusse stehen den Zinsen und Generalkosten in Höhe von 89,359 ℳ, den statutenmäßigen Abschreibungen in Höhe von 25,098 zusammen 114,458 ℳ, Betriebsüberschüsse in Hege von 90,558 gegenüber, so daß sich eine Unterbilanz von 23,889 ergiebt, welche zuzüglich des Verlust⸗Saldos vom vorigen Jahre de 9876 ℳ, auf 33,766 anwächst. Die erzielten resultiren aus einem Gesammtumsatze von 297,496 in Porzellan und 69,853 in Chamottewaaren, zusammen 367,349

In der Generalversammlung der Elberfelder Disconto⸗

& Wechslerbank in Liquidation wurde der Antrag des Ver⸗

waltungsraths und der Liquidatoren, die noch vorhandenen Aktiva an ein Berliner Bankhaus gegen Zahlung von 5 % des Aktien⸗ Dieser Betrag von

5 % kommt am 5. Oktober zur Auszahlung, und ist demgemäß die

Liquidation, welche im Ganzen 80 % für die Aktionäre ergeben hat,

Die Wiener „N. Fr. Pr.“ erhält eine Mittheilung, der zu⸗ folge die neun größten österreichischen Bessemerschienen⸗Walz⸗ werke ein Kartell geschlossen hätten. Die Vereinigung soll den Zweck haben, sämmtliche Lieferungen, welche bis zum Jahre 1878 in Oesterreich vergeben werden, unter die Paziszenten aufzutheilen. Als Maßstab der Vertheilung soll die Beschäftigung und Leistungsfähig⸗ keit der einzelnen Werke dienen. Wenn eine Bahn eine Lieferung ausschreiben wird, so werden die Werke unter einander bestimmen, welche Institute die Aufträge erhalten sollen. Diese letzteren werden nun gleiche Offerten, in welchen auch die Differenzen der Trans⸗ portkosten von dem Erzeugungs⸗ nach dem Ablieferungsorte zum Ausdrucke gebracht sein werden, einreichen, während alle anderen höher offeriren wollen. Dadurch werden die Bahnen gewissermaßen genöthigt, die Lieferungen unter die in Aussicht genommenen Erste⸗ her aufzutheilen. Wenn ein Werk Lieferungen von 7000 Tonn. er⸗ halten hat, so wird es keinen weiteren Anspruch auf Berücksichti⸗ gung erheben dürfen. Das Uebereinkommen will jede Konkurrenz unterdrücken und die Preise gewissermaßen diktiren. Da nun seit der Krise kein Nagel für Eisenbahnzwecke im Auslande bestellt wird, so steht der Bildung eines förmlichen Monopols nichts im Wege.

Aus Cardiff wird der „Austria“ geschrieben: Die all⸗ gemeine Lage der 1“ strie von Südwales und Mon⸗ mouthshire hat sich während des letztverflossenen Monats wo möglich noch ungünstiger geste tet Die Vorräthe häufen sich in vielen Fabriken schnell an, und in mehreren Etablissements, zu welchen auch die Blaͤenavon⸗ und Ebbro Vale⸗Eisengewerke gehören, wurde die Arbeitszeit vermindert. Einige Fabriken haben ihre Thätigkeit sogar gänzlich eingestellt, und selbst die Baulichkeiten und Maschinen scheint man dem Verfall überlassen zu wollen. Nur eine ziemlich große Bestellung von Schienen für das Cap ist noch in Ausführung begriffen, und einige Sendungen nach Schweden werden effektuirt. Im Weißblech⸗ ceschefte dauert ebenfalls die gedrückte Lage fort. Auch das Kohlen⸗ eschäft hat sich nicht gehoben. Die Ausfuhr ist zwar nicht un⸗ edeutend, aber die Kohlengruben haben so rasch an Zahl zuge⸗ nommen und die Preise sind so niedrig, daß es den meisten nicht glücken will, sich durchzuschlagen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Straßburg, 29. September. (Straßb. Ztg.) Die Kaiserliche Verwaltung der Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen und Luxemburg hat ihren Jahresbericht für 1875 veröffentlicht. Nach demselben betrug die Länge des Bahnnetzes in Elsaß⸗Lothringen (24 Bahnstrecken) am Schlusse des Jahres 1875: 860,81 Kilometer, diejenige der Wilhelm⸗Luxemburg⸗Bahn (7 Bahnstrecken) 170,41 Kilometer. Das Anlagekapital, welches für den Erwerb der Reichseisenbahnen nach dem Friedensvertrage vom 10. Mai 1871, sowie zur Verbesse⸗ rung und Erweiterung der erworbenen Bahnanlagen aufgewendet werden mußte, belief sich auf 341,212,356 Läßt man die Ein⸗ nahmen bezw. Ausgaben der Restverwaltung außer Betracht, so er⸗ giebt sich für 1875 ein Einnahmeüberschuß von 8,562,045, welcher

denjenigen des Vorjahres (4,704,855 ℳ) um 3,857,190

Das Resultat ist in erster Linie durch die beträchtlichen Ersparnisse

bei den Ausgaben, welche sich gegen 1874 um 2,602,002 vermin⸗ dert haben, erzielt worden.

Der obige Einnahmeüberschuß ergiebt eine Verzinsung des Anlagekapitals zu 2,510 %.

London, 30. September. (E. C.) Die London⸗ und Nord⸗ west⸗Eisenbahngesellschaft hat ein neues Verordnungsbuch für ihre Angestellten erlassen. Ein Paragraph schreibt vor, daß kein

Eisenbahn⸗Beamter (bei Strafe der Entlassung), so lange er Dienst hat, ein Erfrischungslokal der Bahn betreten soll, um etwas zu trinken.

New⸗York, 2. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer „Egypt“ ompagnie (C. Messingsche

Dem Geschäftsberichte zufolge sind die Versuche

ehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 26. September 1876. Königliches Stadtgericht. Ab⸗ theilung für Untersuchungssachen. Deputation VII. für Vergehen.

Steckbrief. Gegen den Zimmergesellen Carl Richard Blankenstein ist die encheliche Haft wegen schweren Diebstahls in den Akten B. 677/76 Comm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Blankenstein im Betretungsfane fest⸗ zunehmen und mit allen bei ihm sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion Ferfegf abzu⸗ liefern. Berlin, den 30. September 1876 Kö⸗ nigliches Stadtgericht. Ihe hahung. für Unter⸗ suchungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen. Beschreibung. Alter: 25 Jahre, am 6. Juni 1851 geboren, Geburtsort: Potsdam, Haare: blond, Größe: 5 Fuß 8 Zoll.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Agen⸗ ten Emil Friedrich Eugen Spangenberg wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten S. 910, jetzt 770 rep. de 1863, unter dem 29. April 1864 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 21. September 1876. Königliches Stadt⸗ gericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kom⸗ mission II. für Voruntersuchungen.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

DSDOeffentliche Vorladung.

Der Kaufmann J. Friedlaender zu Borsigwerk bei Beuthen O./Schl. hHat gegen den Lieutenant a. D. Ludwig Thilo, zuletzt in Lissa wohnhaft gewesen, aus den 3 Wechseln d. d. Berlin, 18. April, 18. April und 20. Mai 1875 über resp. 1500 ℳ, 600 und 1200 fällig gewesen resp. am 3. August, 3. August und 20. Angust 1875, ausgestellt von J. Perl und von Ludwig Thilo acceptirt, welche Wechsel gehörig erfolgter Präsentation ungeachtet nicht eingelöst und daher protestirt worden sind, auf Zahlung von 3336 nebst 6 % Zinsen von 2100 seit dem 3. August 1875, von 1200 seit dem 20. August 1875 in den Prozeßakten Litt. F. Nr. 763 de 1876 Klage erhoben.

Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Auf⸗ enthalt des zꝛc. Thilo unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klage⸗ beantwortung und weitern mündlichen Verhandlung der Sache auf den 29. November 1876, Vormittags 11 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichts⸗Deputation im Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 67, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original ein⸗ zureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer⸗ den kann. 1

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contamaciam für zugestanden und an⸗ erkannt erachtet und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten aus⸗ gesprochen werden. [6668]

Berlin, den 31. Juli 1876. Königliches Stadtgericht. I. Abtheilung für Civilsachen.

Prozeß⸗Deputation 2.

180s8! Nothwendige Subhastation.

Das den Ritter setohefther Eduard Hugo und Charlotte, geb. Holz⸗Heylschen Eheleuten gehörige, im Kreise Tuchel belegene, im Hypothekenbuche von Resmin Band I. Blatt 1 verzeichnete

Rittergut Resmin

mit dem Vorwerk Zarembea soll 8 am 8. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der Zwangs⸗

vollstreckung versteigert und das Urtheil über die

Ertheilung des Zuschlags

am 13. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr,

ebendaselbst verkündet werden.

Es beträgt das Gesammtmaß der der Grund⸗ steuer unterliegenden Flächen des Grundstücks: 674 Hekt. 50 Ar und 90 Qu.⸗Meter. Der Rein⸗ ertrag, nach welchem das Grundstück zur Grund⸗ steuer veranlagt worden: 1479,41 Thaler. Nutzungs⸗ werth, nach welchem das Grundstück zur Gebäude⸗ steuer veranlagt worden: 702

Der das Grundstück betreffende Auszug aus der Steuerrolle, Hypothekenschein und andere dasselbe angehende Nachweisungen können im Bureau III. n. werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung

Ausbleiben obiger Klagegrund für erwiesen erachtet und gegen sie in contumaciam erkannt werden wird.

Zielenzig, den 22. September 1876. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

(76835 Bekanntmachung. Das bisher zur Generalpacht Weeskenhof gehörige

Domainen⸗Vorwerk Neugnt,

im Kreise Pr. Holland, soll auf die 18 Jahre von Johannis 1877 bis dahin 1895 meistbietend ver⸗ pachtet werden.

Dasselbe liegt am oberländischen Kanal, von der Kreisstadt Pr. Holland 9 Kilom und vom Ostbahn⸗ hof Güldenboden etwa 10 Kilom. entfernt, und

enthält: h Hof und Baustellen 1,328 Hekt. Fe 1 055 Acker 46 263 we3535* Unland, Wege, Gräben 12,238 1 zusammen 135,089 Hekt. Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf jährlich 5000 und die Pachtkaution, welche im Lizitationstermin von den 3 Bestbietenden zu deponiren ist, auf 1600 estgesetzt. 1— tzee Ueebervahms der Pachtung ist ein disponibles Vermögen von 35,000 erforderlich, über dessen eigenthümlichen Besitz, sowie über die persönliche Qualifikation als Landwirth jeder Pachtbewerber sich vor der Lizitation auszuweisen hat. 1 Zur Abgabe der Pachtgebote ist ein Termin auf Moutag, den 30. Oktober d. Is., Vormittags 11 Uhr, im Geschäftslokale der unier⸗ zeichneten Regierung vor dem Herrn Regierungs⸗ Rath Lindner anberaumt, zu welchem qualifizirte Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Verpachtungs⸗Bedingungen, Regeln der Lizi⸗ tation, Karten und Vermesßungsregister sowohl in unserer Domainen-⸗Registratur als auch auf der Do⸗ maine Weeskenhof eingesehen werden können und daß Abschrift des Kontraktsentwurfs gegen Er⸗ stattung der Kopialien von uns abgegeben wird. Königsberg, den 11. September 1876. Königliche Regierung Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten.

Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 12. Oktober er., Vormittags 9 ½ Uhr, dem unterzeichneten Filial⸗Artillerie⸗Depot auf dem Zeughaushofe hierselbst 295 kieferne Bombenbalken von 4 bis 7 Meter Länge und 26 27 Cm. Stärke und Breite öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden. Verkaufsbedingun⸗ gen werden im Termin bekannt gemacht. Witten⸗ berg, den 2. Oktober 1876. Filial⸗Artillerie⸗Depot.

[8016] Bekanntmachung. 1 Die Lieferung des Bedarfs an leinenen resp. baumwollenen Wäschegegenständen ꝛc. für den Gar⸗ nison⸗ und Lazareth⸗Haushalt unseres Bereichs pro 1877 und pro 1. Januar bis ult. März 1878, be⸗ stehend in: 8 82 feinen Bettdeckenbezügen, 11“ 523 ordinären weißen Bettdeckenbezügen, 821 2500 blaubunten, baumwollenen Bettdecken⸗ Ee“ 1 feinen Kopfpolsterbezügen, 1 ordinären weißen Kopfpolsterbezügen,

439 baumwollenen Kopfpolster⸗

4234 blaubunten,

werden von

In der Börsen-

beilage.

Inserate nehmen an:

Bureau Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗ Expeditionen des

„Invalidendank“, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

das Ceutral⸗Annoncen⸗ der deutschen Zeitungen zu Berlin Rudolf Mosse, Haasenstein

Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaus.

mit Vorbehalt abgegeben werden, ebenso wie

Ferner wird noch besonders darauf aufmerksam

Berlin, den 26. September 1876. Königliche Intendantur III. Armee⸗Corps.

n. Bekanntmachung. Die zum Umbau der Viehrampe auf Bahnhof Müncheberg der Königlichen Ostbahn erforderlichen Arbeiten sollen im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. Termin zur Abgabe von versiegelten mit der Aufschrift: . „Submission auf Arbeiten zum Umbau der Viehrampe auf Bahnhof Müncheberg“ versehenen Offerten ist auf: den 10. Oktober er., Vormittags 12 Uhr, im Bureau der ersten Bau⸗Inspektion (Ostbahnhof, Empfangsgebäude) anberaumt, woselbst auch die der Submission zu Grunde liegenden Bedingungen, so⸗ wie die Bauzeichnung während der Dienststunden eingesehen ind ebendaselbst in Empfang zu nehmen. G Berlin, 2 28. September 1876. Cto. 10/10.) Königliche Ostbahn, Bau⸗Inspektion I.

[8004] Bekanntmachung. 8 Die unterzeichnete Anstalt braucht an weißen baumwollenen Strümpfen für das Jahr 1877 ungefähr 1400 Paar neue und 8 500 8 e Desfallsige Offerten werden bis zum 21. Oitober d. J., Vormittags 10 Uhr, 1 im Geschäftszimmer der Anstalt, woselbst die Be⸗ dingungen und Proben ausgelegt sind, entgegen ge⸗ nommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet. Die anzustrickenden Strümpfe werden nur an eine in Potsdam wohnende geeignete Persönlichkeit vergeben. Die Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in ihren Offerten ausdrücklich als maßgebend anzuerkennen. Potsdam, den 29. September 1876. Königliches großes Militär⸗Waisenhaus.

[8005] Bekanntmachung. 1 Der Papierbedarf der Königlichen Militär⸗ Waisenhäuser zu Potsdam und Pretzsch für das Jahr 1877, in circa 178 Ries bestehend, soll im Wege der Submission vergeben werden.

escgen unter von Probebogen werden bis zum

829 Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr,“ im Geschäftszimmer der Anstalt, woselbst die Be⸗ dingungen ausgelegt sind, entgegengenommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet. 8 b

Die Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in ihren Offerten ausdrücklich als maßgebend anzuerkennen.

Potsdam, den 29. September 1876.

Königliches großes Militär⸗Waisenhaus.

Beifügung

[8029] Bekanntmachung. Die Lieferung folgender für die Garnisonverwal⸗ tungen des VII. Armee⸗Corps pro 1877/78 erfor⸗ derlichen Gegenstände, als: 75 feine Deckenbezüge,

85 feine Kopfpolsterbezüge, 100 feine Bettlaken, 200 feine Handtücher, 2700 ordinäre Deckenbezüge, 2900 ordinäre Kopfpolster⸗ bezüge, 8 3700 ordinäre Bettlaken, 9200 ordinäre Handtücher,

420 ordinäre Leibstrohsäcke,

1450 ordinäre Kopfpolstersäcke,

320 ordinäre Leibmatratzenhülsen oll im Wege der öffentlichen Submission an den Mindestfordernden verdungen werden.

Die Lieferungsbedingungen sowie die Normal⸗

Die neben be⸗ zeichneten Be⸗ darfsquanti⸗ täten sind nur annähernd er⸗ mittelt und er⸗ fahren daher ev. noch Ab⸗ änderungen.

roben sind bei den Königlichen Garnisonverwal⸗ ngen in Münster, Bielefeld und Düsseldorf zu ersehen. 8 Es wird noch besonders auf den §. 1 der Be⸗ dingungen, ’” in den Lieferungs⸗Offerten genau anzugeben ist, ob und wie viel Wäschestücke für

werden können, sowie darauf aufmerksam gemacht,

bezügen, 121 feinen Bettlaken, 2225 ordinären Bettlaken, 155 feinen Handtüchern, 6061 ordinären Handtüchern, 121 1 488 Paar baumwollenen Socken, 452 Stück Halstüchern, 131 eintheiligen Matratzenhülsen, 187 dreitheiligen Matratzenhülsen oll im Wege der Submissiou unter den in unserer egistratur, Genthinerstraße 2, 2 Treppen, sowie in dem Geschäftslokal des Königlichen Garnison⸗ lazareths zu Spandau einzusehenden Bedingungen und nach den bei diesem Lazareth ausgelegten Nor⸗ malproben in Entreprise gegeben werden. 15 Die bis zum 20. Oktober ecr. früh portofrei an uns einzusendenden, auf der Adresse mit „Sub⸗ mission auf Lieferung der Kasernen⸗ und La⸗ zareth⸗Wäsche⸗Gegenstände“ zu bezeichnenden Of⸗ ferten werden an dem gedachten Tage, Vormittags 11 Uhr, in dem Geschäftszimmer der 4. Abtheilung, in Gegenwart der etwa persönlich erscheinenden Submittenten eröffnet werden. Es wird hierbei noch ausdrücklich bemerkt, daß Lieferungs⸗Offerten, welche mit Bezug auf beson⸗

Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗

dere, von den Unternehmern vorgelegte Proben

andere Armee⸗Corps zu gleichen heebgn geliefert

daß Offerten, welche mit einem in den Bedingungen (nicht begründeten Vorbehalte abgegeben werden, nicht berücksichtigt werden können. 1 Der Submissions⸗Termin ist auf Freftag, den 20. Oktober d. J., Vormittags 1 . 8 in un⸗ serem Bureau⸗Lokale anberaumt und wollen Unter⸗ (nehmungslustige spätestens bis zu diesem Termine iihre Offerten, in welchen auch bemerkt sein muß, daß die Bedingungen von ihnen eingesehen und als rechtsverbindlich acceptirt sind, versiegelt mit der Bezeichnung: „Submission auf die Lieferung der Kasernen⸗Wäsche⸗Gegenstände“ frankirt an uns einsenden. 8 Münster, den 26. September 1876. Königliche Intendantur VII. Armee⸗Corps.

Die Zeichnungen und Bedingungen können in unserer Betriebs⸗Kanzlei hierselbst eingesehen, auch Submissions⸗Formulare auf portofreies Ansuchen von genannter Stelle gegen Erstattung der Kopialien bezogen werd n. 2 Submissions⸗Offerten sind versiegelt und porto⸗ frei und mit der Aufschrift: 3 „Submission auf Lieferung von eisernen Lang⸗ und Querschwellen ꝛc.“ bis spätestens zu dem auf Montag, den 30. Oktober a. ec., Vormittags 11 Uhr, in unserem Verwaltungsgebäude hierselbst, Hedderichsstraße Nr. 59, anberaumten Termin an uns einzusenden. Später eingehende oder nicht bedingungsgemäße Offerten bleiben unberücksichtigt. 8 Frankfurt a. M., den 28. September 1876. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

[8017]

8 82 Main⸗W

Die Lieferung des nächstjährigen Bedarfs an fol⸗ genden Betriebsmaterialien, als: Buchenscheitholz, Reiserwellen, Coaks, Böhmische Braunkohlen, Dochte, Petroleum, Stearinlichte, Zündhölzer, Lampengläser, Hanfheede, Reiserbesen, Piasavabesen, Kernseife, Harzseife, Schmirgelleinen, Schwämme, Waschleder, Putztücher, Rüböl, rohes und gereinigtes Talg, Vulkanöl, Bindfaden, Chlor⸗ kalk, Desinfektionsflüssigkeit, Klebgummi, Plomben, diverse S soll 9 Wege der öffentlichen Sub⸗ mission vergeben werden. Vengh hierzu wird auf Dienstag, den 17. Ok⸗ tober er., Vormittags 11 Uhr, in dem Geschäfts⸗ lokal der unterzeichneten Direktion auf dem Bahn⸗ 2 hofe zu Cassel anberaumt. Die Offerten, deren Eröffnung in Gegenwart der etwa persönlich erschienenen Submittenten statt⸗ findet, sind frankirt mit der Aufschrift:

„Submission auf Lieferung von Betriebs⸗ materialien’“ b in dem bezeichneten Termin an die unterzeichnete Direktion einzureichen. . 8

Die Lieferungsbedingungen nebst ungehörigen Be⸗ darfs⸗Nachweisungen sind bei unserer Central⸗ Materialien⸗Verwaltungs⸗ und Rechnungsstelle hier⸗ selbst einzusehen und können gegen portofreie Ein⸗ sendung von 75 Pfennigen pro Exemplar von der⸗ selben werden. ““ Cassel, den 25. September 1876. Leesderii che Direktion der Main⸗Weser⸗Bahn.

[8020] Bekanntmachung.

Die Herstellung von Verbindungswegen 8 8 dem Terrain der Königlichen Pulverfabrik be Hanau, veranschlagt auf 21,066 19 oll an den Mindestfordernden vergeben werden. Bedin⸗ gungen, Pläne und Kostenanschläge liegen während der Dienststunden im Bureau der unterzeichneten Direktion zur Einsichtnahme auf. 8 Die G und postmäßig verschlossenen Offerten sind bis Oktober er., Vormittags 10 Uhr, zu welcher Zeit die Eröffnung in Gegenwart erschie⸗ nener Submittenten stattfindet, in das vorbezeich⸗ nete Bureau einzureichen. 3 Hanau, den 29. September 1876.

Königliche Direktion der Pulverfabrik.

Die Lieferung der im Jahre 1877 für die West⸗ fälische effrun n erforderlichen Werkstatts⸗Mate⸗ rialien, als: Werkzeuge, Farben und Chemikalien, Gummi⸗, Leder⸗ und Seilerwaaren, Posamentier⸗ und Glaswaaren, Holzkohlen und Hölzer ꝛc. soll im⸗ Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Lieferungsbedingungen liegen bei unserm Ober⸗ Maschinenmeister Tacke zu Paderborn, sowie in unserem Central⸗Bureau hier zur Einsicht aus, werden auch auf portofreie, an die Betriebs⸗Kalku⸗ latur unseres Central⸗Bureaus hier zu richtende ö“ gegen Erstattung der Gebühren von 1 ℳ, mitgetheilt. 1 vgerheint auf diese Lieferung sind verschlossen mit der Aufschrift:

„Submission auf Lieferung von Werk⸗

statts⸗Materialien“

bis zu dem am 8. November cr., Vormittags 10 Uhr, im Geschäftslokale des Ober⸗Maschinen⸗ meisters Tacke zu Hodesboßn anstehenden Termine,

rtofrei dortselbst einzureichen. 8 88 pogfesteiedor 1 September 1876. 80461]

Königliche Direktion der Westfälischen Eisenbahn.

Die Lieferung der im Jahre 1877 für die West⸗ fälische Eisenbahn erforderlichen Eisen, Stahl⸗ und Kupfermaterialien, sowie Eisenguß, soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Die Lieferungsbedingungen liegen bei unserem Ober⸗Maschinenmeister Tacke zu Paderborn, sowie in unserem Centralbureau hier zur Einsicht aus, werden auch auf portofreie, an die Betriebskalkulatur unseres Centralbureaus hier zu richtende Schreiben, gegen Erstattung der Gebühren von 1 mit⸗ getheilt. 8 1

Offerten auf diese Lieferung sind verschlossen mit

Berlin⸗Coblenzer Eisenbahn

[8031] Strecke Nordhausen⸗Wetzlar.

Die Lieferung von 9 1

6,023,787,0 Kilogramm eiserner Lang⸗

Querschwellen,

4,641,420,0 Kilogramm Stahlschienen, sowie 600,300,0 Kilogramm Ke tne sn cns

soll im Ganzen oder getheilt im Wege der öffent⸗

und

der Aufschrift: S„Submission auf Lieferung von Eisen⸗, Stahl⸗ und Kupfermaterialien, sowie Eisenguß“ bis zu sens 29 9. November cr., Vormittags 10 Uhr im Geschäftslokale des Ober⸗Maschinen⸗ meisters Tacke zu Paderborn anstehenden Termine portofrei dortselbst einzureichen. . Münster, den 82 L.v.See Weshf äͤlischen Königliche Direktion der Westfä g 8 8 Eisenbahn. 180471

lichen Submission vergeben werden.