1876 / 247 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Arbeiterwohnungen und ländliche Haushaltungen sowie Küchen herde von neuer Konstruktion. Zur Verpollständigung des Gesammtbildes sollen weiterhin auch Brennmaterialien aller Art zur Ausstellung zu⸗ gelassen werden. Von Mitte November an kann die Einlieferung zur Ausstellung stattfinden, die mit Rücksicht auf den großen Fremden⸗ verkehr Cassels im Sommer erst im Herbst des kommenden Jahres geschlossen werden wird. Am Schlusse der Ausstellung findet eine Prämiirung statt. 1 1 28 der Aufsichtsrathssitzung der Actiengesellschaft Victoriahütte vom 17. d. M. wurde Seitens der Direktion der Abschluß für das Jahr 1875,76 vorgelegt und auf Grund desselben die Dividende auf 3 % festgesetzt. Die diesjährige ordentliche Gene⸗ ralversammlung hat außer der Erledigung der üblichen Formalien auch die Wahl von drei neuen Aufsichtsrathsmitgliedern vorzunehmen. der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung der Chemnitzer Merkiershsiserresfezatt, vormals Joh. Zimmermann, waren 460 Aktien mit 460 Stimmen vertreten. Die Versammlung lehnte das Verlesen des schon bekannten Ge⸗ schäftsberichtes ab und ertheilte einstimmig Decharge. Bezüglich der Neuwahl des Aufsichtsrathes wurde beschlossen, statt daß bisher 5 Aufsichtsräthe fungirten, deren nur 4 zu wählen.

Ueber eine Krisis in der böhmischen Flachsgarn⸗ Industrie schreibt die „Magd. Z.“: Am 26. Oktober gelangt eine Flachsgarnspinnerei in Königinhof mit 600 Spindeln zum exekutiver

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Verkauf; am 27. Oktober die mechanische Weberei in Königinhof mit 360 Webstühlen; am 30. Oktober die mechanische Weberei in Buran bei Rochlitz mit 90 Webstühlen; am 20. November die mechanische Flachsgarnspinnerei zu Schatzlar mit 8000 Spindeln; am 30. No⸗ vember die mechanische Flachsgarnspinnerei in Arnsdorf mit 2000 Spindeln. Außer diesen Etablissements, die in der industriellsten Gegend Böhmens stehen und zumeist erst vor wenigen Jahren ange⸗ legt wurden, sind noch eine Menge von Fabriken außer Betrieb, so z. B. die Nachoder Flachsgarnspinnerei eine der größten in Oesterreich mit 13,000 Spindeln und die Radowitzer Flachsgarn⸗ spinnerei mit 4000 Spindeln. Durch die Unthätigkeit dieser auf⸗ gezählten Fabriken sind an 8000 Arbeiter brotlos.

Aus London wird der „A. A. Z.“ gemeldet: Die Han⸗ delskammern Englands lassen gegenwärtig die hauptsächlichsten Industriebezirke Frankreichs bereisen und durch gründliche Nachfor⸗ schungen und Erhebungen konstatiren, wie sich gleiche Industrien in England und Frankreich zu einander stellen und wie die Handelsver⸗ trags⸗Bestimmungen in ihrer jetzigen oder in nun vorgeschlagener Gestalt die englische Industrie berühren. Ganz abgesehen von ihrem international⸗handelspolitischen Werth, ergeben diese Erhebungen in⸗ teressante Beiträge zu der Geschichte der Industrie der Gegenwart, und dieß um so mehr, da sie von durchaus sachkundiger Hand, unter amtlichem Schutz, mit zuverlässiger Kenntniß der Thatsachen und großer Gewissenhaftigkeit ausgearbeitet werden. Die Abgesandten der

Handelskammern sind in jedem Falle durch das hiesige Auswärtige Amt sowohl an die englische Botschaft und die englischen Konsulate, als auch an die französische Regierung empfohlen, und erfreuen sich von beiden Seiten bereitwilliger Hülfe.

Moskau, 18. Oktober. (W. T. B.) Prozeß Strousberg. Den Hauptinhalt der heutigen Verhandlung bildeten die Aussagen Polchanski's, Landau's, Roeders, Giwagtowski’s und Wolkoffs über das Engagement Landau's, sowie die Aussagen der Zeugen über Sitzungen und Revisionen.

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 17. Oktober. (E. C.) Der Verein zur Rettung Schiffbrüchiger besitzt jetzt 256 Rettungsböte, von denen 32 an der irischen Küste sich befinden. Das Wetter war in den letzten Tagen auf den Hebriden außerordentlich stürmisch. Mehrere Schiffe sind gescheitert.

Southampton, 17. Oktober. Das Postdampfschiff des Norddeutschen Lloyd, „Oder“, welches am 7. d. Mts. von New⸗York abgegangen war, ist heute wohlbehalten hier angekommen und hat nach Landung der für Southampton bestimmten Passagiere, Post und Ladung die Reise nach Bremen fortgesetzt. Die „Oder“ überbringt 244 Passagiere und volle Ladang. 8

New⸗York, 19. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer France“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Kompagnie (C. Messing'sche Linie) ist hier eingetroffen.

Berlin, 19. Oktober 1875. Königlich Preußische Lotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heut fortgesetzten Ziehung der 4. Königl. Preuß. Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn à 30,000 auf Nr. 50,266. 4 Gewinne à 15,000 auf Nr. 5425. 46,427.

9 Gewinne à 6000 auf Nr. 3789. 24,570. 64,602. 64,962. 69,313. 83,226. 84,144. 91,978.

45 Gewinne à 3000 auf Nr. 668. 1186. 1308. 3629. 4922. 7352. 7992. 9743. 9876. 16,170. 16,710. 17,646. 17,666. 21,392. 26,861. 27,457. 29,752. 29,969. 31,344. 32,457. 32,737. 42,293. 46,394. 48,213. 56,265. 56,442. 57,330. 58,292. 60,910. 61,345. 61,602. 61,758. 64,584 68,346. 70,095. 71,414. 72,003. 72,197. 75,202. 82,369. 86,913. 88,012. 91,068. 91,263. 93,323.

55 Gewinne à 1500 auf Nr. 482. 499. 7682. 9777. 13,710. 14,441. 14,765. 15,340. 15,414. 16,683. 18,917. 19,354. 20,490. 21,637. 23,596. 26,764. 33,043. 34,367. 37,169. 40,100. 44,244. 44,469. 47,323. 47,689. 48,218. 49,597. 49,650. 51,945. 55,429. 55,581. 58,891. 59,999. 62,161. 62,179. 62,788. 69,882. 71,064. 71,458. 71,527. 72,466. 76,043. 79,918. 83,172. 84,397. 86,080. 86,661. 87,512. 88,093. 88,715. 89,065. 89,416. 91,824. 91,857. 92,729. 93,616.

67 Gewinne à 600 auf Nr. 2534. 8355. 8494. 9333. 9373. 10,797. 11,947. 18,125. 18,617. 19,232. 23,930. 25,276. 26,525. 29,645. 29,842. 30,845. 31,112. 31,878. 32,109. 35,285. 35,698. 40,336. 42,183. 42,358. 44,861. 46,013. 46,819. 48,883. 49,432. 49,714. 51,626. 52,140. 52,791. 54,602. 57,132. 58,442. 60,165. 61,446. 61,798. 61,921. 63,565. 63,616. 64,099. 70,590. 72,142. 73,714. 76,498. 77,154. 77,548. 78,205. 78,264. 78,566. 81,800. 82,433. 83,658. 85,723. 85,908. 86,544. 87,785. 91,943. 92,563. 92,776.

27,262. 39,237.

61,050.

3457. 5149. 7829.

Die Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste. VIII. (S. Nr. 241 d. Bl.)

Historisches und kulturhistorisches Genre.

Franz Defregger in München, dessen „letztes Auf⸗ gebot“ eine der hervorragendsten Zierden der vorigen Aus⸗ stellung bildete, ist auch diesmal wieder mit einer Darstellung aus demselben Volkskriege des Jahres 1809 vertreten, einer im Besitz der Nationalgalerie befindlichen „Rückkehr siegreicher Tiroler“, die offenbar als das heitere Gegenstück zu dem erschütternd ernsten Vorgange jenes früheren Bildes gedacht ist und auch in der Anordnung der Komposition als ein Pendant desselben erscheint. Durch die Gasse des Dorfes, über dessen Dächer in der Ferne die schneebedeckten Höhen des Gebirges aufragen, kommt der Zug mit klingendem Spiel daher, an seiner Spitze, mit düsterem, trotzigem Ernst vor sich hinblickend, die sehnige Gestalt des Führers, der, die verwundete Linke an den Gürtel gelegt, in der Rechten den blanken Säbel trägt. Ihm folgen, um den lustig aufjauchzenden Fahnenträger geschaart, die Musikanten mit ihren Pfeifen und Trommeln, und hinter diesen wird ein erbeutetes Geschütz, dessen Bespannung ein munterer Bube reitet, sowie eine den Feinden abgenommene Trikolore und endlich ein Trupp gefangener französischer Soldaten sichtbar, die nebst den sie eskortirenden Gebirgsjägern eben in das Dorf eingebogen sind. Auf beiden Seiten der Straße aber, in den Thüren und auf den Holzgalerien der weißgetünchten Häuser sind die Daheimgebliebenen, die Greise, Frauen, Mäd⸗ chen und Kinder, in dichten Gruppen versammelt, und mit befriedigtem, selbstbewußtem Stolz, mit froher Ueberraschung und naiver Neugier mustern und grüßen sie die Zurückkehrenden, wie diese selber hier und da aus dem Zuge heraus den Bekannten freundliche Blicke zuwerfen. dem von rauher, fast stumpfer Gleichmüthigkeit

is zu lebhaftester Erregung mannigfach wechselnden, durchweg aber innerlich wahren und überzeugend echten, nirgends in ein falsches sentimentales Pathos verfallenden Ausdruck aller dieser Gestalten offenbart der Künstler auch hier wieder die unbefangene Schärfe der Beobachtung, die Tiefe inniger, kräftiger und kerngesunder Empfindung und die bewundernswerthe Kenntniß seines Volkes, durch die seine Schöpfungen ihr eigenartigstes Gepräge gewinnen. Jede einzelne Figur des Bildes ist ein voller und ganzer Mensch, in Haltung, Miene und Geberde ebenso meisterhaft charak⸗ terisirt, wie mit sicherer, festbestimmter Zeichnung und Modellirung in körperlicher Plastik hingestellt. Wenn das Bild dabei im Ganzen doch nicht die gewaltige Wirkung erzielt, die von dem „letzten Aufgebot“ ausging, so würde das bei der wesentlichen Verschiedenheit des Motivs, das hier die glückliche Stimmung über einen errungenen Erfolg schildert, dort aber die höchste Kraftanspannung zu einem letzten, verzweifelten Schritte uns vorführte, auch dann nicht zu verwundern sein, wenn das gegenwärtig ausgestellte Gemälde das zuerst entstandene wäre und nicht vielmehr als eine zweite, in mancher Hinsicht gleichartige und dadurch in bewußter Weise beeinflußte Arbeit an unmittelbarer Frische

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der Erfindung ein wenig hinter jener originellen Leistung zurückstände. In der malerischen Durchführung, zumal in der Behandlung der prächtigen, charaktervollen Köpfe, bekundet sich übrigens die gleiche, anspruchslose und jedes Detail liebevoll durchführende Sorgfalt, die das „letzte Aufgebot“ zeigte, wäh⸗ rend der Gesammtton allerdings minder geschlossen und energisch wirkt, als es dort der Fall war. Am fesselndsten aber tritt die Kunst Defreggers in den kleinen episodenhaften Zügen der Komposition hervor, durch welche die verschiedenen Gruppen des Bildes geschickt miteinander in Verbindung gesetzt sind. Nur noch wenigen großen Meistern möchten so unvergleichlich fein und treu der intimsten Natur abgelauschte Figuren ge⸗ lingen, wie der eine der Musikanten, der über die an den Mund gehaltene Pfeife hinweg schalkhaft zu den am Wege stehenden Mädchen hinüberlacht, und wie die schmucke Dirne auf der anderen Seite des Bildes, die dem aus dem Zuge herausgetretenen, ihr entgegengeeilten jungen Schützen, ihm die Hand hinreichend, mit stiller, herziger Freude ins Auge schaut, Gestalten, deren köstlich schlichte, urwüchsige und ungeschminkte Wahrheit den Beschauer unwiderstehlich festhält und immer wieder von neuem wahrhaft erquickend anmuthet.

Von Bildern, die ihren Stoff nicht der politischen, son⸗ dern der Künstlergeschichte entnahmen, sind außer einem gut⸗ gemeinten, aber doch in Auffassung und Malerei ungenügen⸗ den „Sebastian Bach auf dem Orgelchor“ von Borckmann in Berlin noch zwei Gemälde von zwei gleichfalls Berliner Künstlern, von E. Löwenthal und Max Michael, zu zennen. Der Erstere malte in leider allzu matter und stumpfer Färbung einen „Besuch des Papstes Paul III. bei dem ge⸗ fangenen Benvenuto Cellini“, würde aber trotzdem durch den Kontrast der beiden interessanten, in dem Grundzug ihres Wesens richtig getroffenen Charaktere eine bedeutendere Wirkung erzielt haben, wenn Bewegung und Ausdruck weniger an das Theatralische streiften und die der dargestellten Scene bei⸗ vwohnenden Nebensiguren etwas mehr als bloße Staffage wären. Weitaus bedeutender ist Michaels „Pietro da Cortona, im Camaldulenser⸗Kloster bei Venedig ein Altarbild malend.“ Zwar erweckt die geschilderte Situation, was sie auch kaum beab⸗ sichtigt, in dem Beschauer keineswegs ein besonderes historisches Interesse; wohl aber sind die in trefflicher, durchaus absichtslos und selbstverständlich wirkender Anordnung auf dem hohen Malergerüst gruppirten Figuren, in erster Linie diejenige des würdigen Priors, der, neben einem jüngeren Kavalier, vielleicht dem Stifter des Gemäldes, stehend mit prüfender Miene die von einem Gehülfen des Meisters ihm vorgehaltene Skizze der im Entstehen begriffenen Kompo⸗ sition betrachtet, ebenso lebensvoll und charakteristisch erfunden wie in ihrer durchweg glücklichen und natürlich gewordenen Bewegung meisterhaft gezeichnet, so daß sich dem Auge ein durch seine gesammte malerische Erscheinung anziehender Mo⸗ ment in einem Bilde präsentirt, das durch seine mühelos sichere, leichtflüssige und dabei die Formen durchweg gediegen durchbildende Behandlung, sowie durch sein warmes, außer⸗ ordentlich feingestimmtes Kolorit einen nicht geringen künst⸗ lerischen Reiz erzielt.

Eine eigenthümliche Mittelstellung zwischen historischem, kulturhistorischem und ethnographischem Genre nimmt die von Wilhelm Gentz in Berlin für die Nationalgalerie gemalte Komposition ein, die den „Einzug Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen in Jerusalem“ darstellt. In der frappant charakteristischen Auffassung und malerisch effektvollen Schilderung des Orients, seiner Natur und seiner Menschen, reiht sich das Bild den gelungensten Schöpfungen des Künstlers vollauf ebenbürtig an, während es durch die lebendige, auf einen bestimmten Mittelpunkt konzentrirte Be⸗ wegung der meisterhaft beherrschten Massen und durch den wirksamen Gegensatz europäischen und orientalischen Wesens noch ein besonderes Interesse gewinnt. Inmitten des prächtigen Zuges, eben in einer Biegung der Straße angelangt, die sich von der Höhe allmählich zu der im sonnigen Dunst daliegen⸗ den Stadt niedersenkt, reitet der Kronprinz in der Uniform der Schlesischen Dragoner, um den Helm den flatternden Schleier geschlungen und über den Waffenrock den weißen Zurnus geworfen, mit grüßend ausgestreckter Hand auf einem blendend weißen Schimmel daher. Deutsche Offiziere und Beamte, weltliche und geistliche Würdenträger des Orients kommen hinter ihm in langen Reihen den Abhang herab, schon in kurzer Entfernung mehr und mehr in die von den Hufen der Pferde aufgewirbelten weißen Staubwolken gehüllt, aus denen weiter zurück nur noch ab und zu wehende Banner hervortauchen. Nach links hin durchschreitet die Spitze der türkischen Ehrenwache, die mit den in ihrer Mitte getragenen deutschen und preußischen Fahnen den Zug eröffnet, bereits das enge, gewölbte und befestigte Thor Jerusalems, während die zusammengeströmte buntgemischte Bevölkerung sich auf beiden Seiten der Straße dicht zusammendrängt und selbst die rechts und links auf⸗ ragenden Mauern von verschleierten Frauen, von Männern und Kindern besetzt sind, noch andere Schaaren aber aus der Ferne beflügelten Laufes herbeieilen. Im Vordergrunde des Bildes, in welchem zur Rechten die auf einem Esel sitzende Gestalt des eifrig skizzirenden Malers, zur Linken ein Trupp berittener, dunkelfarbiger, mit seltsamen langen Lanzen be⸗ waffneter Beduinen über die Köpfe der Menge emporragt, ent⸗ wickeln sich aus dem dichten Gewimmel einzelne trefflich angeordnete Gruppen in ihrer gesammten malerischen Erscheinung wie

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in Bewegung und Geberde meisterlich beobachteter Figuren, die sich tief vor dem Daherkommenden verneigen und die grüßend erhobenen mächtigen Palmzweige unmittelbar vor ihm zur Erde senken. In ihren dunkleren, sich scharf von dem hellen Hintergrund absetzenden, dabei aber keineswegs schweren Massen und in den tiefgesättigten Tönen der farbi⸗ gen Gewänder, über die das von links her auffallende Licht dahinstreift, bilden diese Partien des Bildes das wirkungs⸗ vollste gegen die heiße und trockene, sonnendurchglühte Luft, die sich weithin über die Land⸗ schaft breitet. Indem der so erzielte Kontrast die bewundernswerth klare Uebersichtlichkeit und Geschlos⸗ senheit der umfangreichen Komposition nur noch steigert, bringt er zugleich die energische Kraft des Kolorits über das der Maler gebietet, zu voller, imponirender Geltung. Einen nicht geringeren Vorzug endlich besitzt das Bild in seiner geistreichen Zeichnung und Modellirung, die sich in den Details mit einer fast nur skizzenhaft andeutenden Behand lungsweise zu begnügen scheint, dabei aber doch sämmtliche Formen in vollendeter Plastik und Wahrheit hinstellt und nur in den etwas steifen Pferden eine für diesen Theil der Auf⸗ gabe weniger geübte Hand erkennen läßt. Der Verein fürdeutsche Rechtschreibung hierselbst trat am Mittwoch Abend zu einer zahlreich besuchten Sitzung zusammen, um sich über die Satzungen, die dem Verein zu Grunde gelegt werden sollen, schlüssig zu machen. Die Versammlung formulirte nach lebhafter Debatte den §. 1 des Statuts, der von den Zwecken des Vereins handelt, in folgender Weise: „Der Verein für deutsche Rechtschrei⸗ bung, gestiftet am 11. Oktober 1876, stellt sich die Aufgabe, dahin mitzuwirken, daß eine einheitliche und vereinfachte Rechtschreibung für Deutschland gewonnen werde“ Als Sitz des Vereins, der von nun ab am dritten Mittwoch jeden Monats tagen wird, wurde Berlin bestimmt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 3 jährlich. b

Die Preußische Haupt⸗Bibelgesellschaft beging am Mittwoch Abend ihr 62. Jahresfest durch einen Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche. Die Festpredigt hielt der Prediger Quandt. De

Den

Jahresbericht erstattete sodann der Prediger Dane. Die Einnahmen der

Gesellschaft betrugen nach demselben 123,637 4 gegen 128,917 81 im Vorjahre. Die Einnahmen sind verwandt worden zur Vertheilung von 45,405 Bibeln und 8272 neuen Testamenten. Seit Stiftung der Bibelgesellschaft im Jahre 1814 sind von derselben überhaupt 2,220,340 Bibeln und 1,010,962 neue Testamente vertheilt worden. In Gemeinschaft mit den Tochtergesellschaften, deren Zahl gegenwärtig 164 beträgt, von denen jedoch nur 62 der Hauptgesellschaft Beiträge liefern, sind ca. 4,400,000 heilige Schriften zur Vertheilung gelangt.

Der Bazar zum Besten eines invalide Lehrerinnen im Festsaa

eierabendhauses 8 ses i heute Vormittags 11 Uhr eröffnet worden.

e des Rathhau

soeben ausgegebene Cirkular Nr. 4 des Deutschen eivereines theilt mit, daß für Frühjahr 1877 resp. st d. J. zwei Bezugsquellen für Aalbrut ermittelt sind, nämlich in Rendsburg beim Katasterkontroleur v. Stemann und in Schwerin beim Ingenieur Brüssow. Gleichzeitig wiederholt das Bureau des 2 Vereins an diejenigen Mitglieder, welche junge Karpfen, Forellen oder andere möglichst zu verbreitende Fische verkäuflich haben, das Gesuch, ihm unter Preisangabe Mittheilung zu machen. Wie bereits seit einer Reihe von Jahren beabsichtigt das Bureau auch in der bevorstehenden Brutperiode eine größere Quantität Lachseier anzukaufen und unentgeltlich an be⸗ währte Fischzuchtanstalten zu vertheilen. Diejenigen Besitzer von Fischzuchtanstalten, welche bereit sind, durch die Ausbrütung von Lachseiern an der Hebung der Lachszucht mitzuwirken, werden ersucht, dem Bureau baldigst mitzutheilen, eine wie große Quantität Lachseier jie zu beziehen wünschen. Bezüglich des mitgetheilten Normalstatuts für Fischereigenossenschaften in Preußen wird noch das Wichtigste aus der 2 8 1 A2 22 85. 2 2 Instruktion, welche der Minister für die landwirthschaftlichen An⸗ gelegenheiten den Regierungen und Landdrosteien mit dem Statut hat zugehen lassen, veröffentlicht. Man erfährt ferner aus dem Cirkular, daß Forelleneier und Forellenbrut von C. F. Hertwig in Duderstadt zu beziehen sind. Das „Korrespondenzblatt“ enthält außer dem er⸗ wähnten Normalstatut Mittheilungen über die norwegische Exrpedition zur Untersuchung des nordatlantischen Oceans, über die Angelgeräthe⸗ fabrik in Reddich bei Birmingham, über die Resultate der Fischzucht⸗ anstalten Berneuchen bei Wusterwitz (Neumark), Gremsmühlen bei Eutin, Freudenthal bei Oliva und Schwerin.

München, 16. Oktober. (Südd. Pr.) Für das projektirte Liebig⸗Denkmal ist bis jetzt die Summe von 140,000 ein⸗ gegangen und sollen nunmehr die Sammlungen eingestellt werden. Sowohl die Stadt München, als auch die Stadt Gießen werden jede ein Denkmal erhalten.

Theater. Friedrich⸗Wilhelmsstädtisches Theater. Die Partie des „Julian v. Bolz“ in: ‚Fatinitza“ ist bereits wieder durch Hrn. Swoboda vertreten, welcher kurze Zeit in Folge einer In⸗ disposition am Auftreten verhindert war. Am Freitag wird auch Frl. v. Meersberg die Doppelrolle „Wladimir⸗Fatinitza“ wieder übernehmen. 8 Das vor mehreren Jahren viel gegebene und beliebte Re⸗ pertoirstück: „Die Probirmamsell“ von Berg und Jacobson geht am Sonnabend und Sonntag in Krolls Theater neu einstudirt und mit neuen Gesangseinlagen wieder in Szene. Die Titelrolle be⸗ findet sich diesmal im Besitze der Fr. Stolle.

Redacteur: F. Prehm.

Berlin: Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

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Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

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ichs⸗Anzeiger und Königlich Preußisch

Berlin, Donnerstag, den 19. Oktober

Ecas für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzrigers und Königlich Preußischen Staats-Anzrigers:

w Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 1

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

DOeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage.

Inserate nehmen an: 8 Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

das Central⸗Annoncen⸗

Annoncen⸗Bureaus.

9. Familien-Nachrichten.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

18605] Bekanntmachung.

Die Subhastation des im Grundbuche von Rei⸗ nickendorf Band VI. Blatt Nr. 210 verzeichneten Grundstücks des Gürtlermeisters Hermann Holle ist aufgehoben; die Termine am 31. Oktober und 1. November d. J. fallen daher fort.

Berlin, am 13. Oktober 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

11“ 2* 2 2 Subhastations⸗Patent.

Das dem Mühlenmeister Julius Brendel gehörige, in Heinersdorf belegene, im Grundbuch von Hei⸗ nersdorf Band II. Bl. Nr. 42 verzeichnete Grund⸗ stück nebst Bockwindmühle und sonstigem Zubehör oll 82 21. November 1876, Vormittags 10 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer 23, im Wege der nothwendigen Subha⸗ station öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags b

den 24. November 1876, Mittags 12 Uhr, ebendort, Zimmer 12, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 38,ℳ0 Ar mit einem Reinertrag von 15,2 und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 495 veranlagt. 8

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3. 8

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeiduug der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 18. September 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

11925] Subhastations⸗Patent.

Das dem Kaufmann August Heinrich Geißler zu Berlin gehörige, in Steglitz belegene, im Grund⸗ buch von Steglitz Band VI. Nr. 219 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 2. Dezember 1876, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle Zimmerstr. 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 5. Dezember 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 11 Ar 22 Qu.⸗Mt. mit einem Reinertrag von 5 28 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V ein⸗ zusehen.

Alle diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 22. September 18765.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

8580] Subhastations⸗Patent.

Das dem Maurermeister Otto Pascal zu Warten⸗ burg a. Elbe gehörige, in Lankwitzer Feldmark belegene, im Grundbuch von Lankwitz Band IV. Bl. Nr. 123 verzeichnete Grundstück nebst Zu⸗ behör soll den 9. Dezember 1876, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. im Wege der nothwendigen Subha⸗ station öffentlich an den Meistbietenden versteigert, Badecdemnäͤchst das Urtheil über die Ertheilung des den 12. Dezember 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 17 Ar 65 Qu.⸗M. groß und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 3300 veranlagt.

Auszug aus der Steurrolle, Abschrift des Grund⸗ buchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und be⸗ lendere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau einzusehen. .

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ ion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 10. Oktober 1876. u

Königliches Kreisgericht.

Der Subhastations⸗Richter.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

[8302] Bekanntmachung.

Der Bedarf an Consumtibilien und Mate⸗ rialien für die Königliche Stadtvoigtei und die zu⸗ gehörigen, Barnimstraße Nr. 10 und Antonstraße Nr. 4 belegenen Filialgefängnisse soll für die Zeit vom 1. Januar 1877 bis ultimo März 1878 im Wege der Submission vergeben werden und zwar:

7500 Kilogramm Brot I. Sorte, Kilogramm Brot II. Sorte, 9) Kilogramm Semmel, Kilogramm Rindfleisch, 1 Kilogramm Schweinefleisch, Kilogramm Hammelfleisch, Kilogramm Talg, 1 Kilogramm Schmalz, Kilogramm Speck, Kilogramm Gerstenmehl, Kilogramm Roggenmehl, Kilogramm Hafergrütze, Kilogramm Buchgrütze, Kilogramm Erbsen, Kilogramm Bohnen, Kilogramm Linsen, Kilogramm ord. Graupen, Kilogramm feine Graupen, Kilogramm Reis, Kilogramm Hirse, Kilogramm Buchweizengries, Kilogramm Fadennudeln, Kilogramm Kartoffeln, Kilogramm Sauerkohl, 2000 Kilogramm Kaffee 23000 Kilogramm 6800 Kilogramm ² 6500 Liter Essig, ⁊5000 Liter Braunbier, 600 Kubikmeter Kiefern⸗Klobenholz, 22000 Centner Karbitzer Braunkohlen, 1500 Centner Roggenstroh, 1 6000 Kilogramm Elainseife, 3600 Kilogramm krystalelrte Soda, 23 Ballen Löschpapier, 6500 Meter Scheuerleinen.

Reflektanten wollen ihre Offerten für Brot bis inklusive Speck pro 1 Kilogramm und für die übrigen Gegenstände, insoweit die Beschaffung nach Gewicht erfolgt, pro 50 Kilogramm nach der Mark⸗ währung versiegelt mit der äußerlichen Bezeichnung

„Submission von Wirthschaftsbedürfnissen“ bis zum 3. November cr., Mittags 12 Uhr, dem Submissionstermine an die unterzeichnete Direktion portofrei einsenden.

Später eingehende Offerten bleiben unberück⸗ sichtigt. Die Lieferungsbedingungen sind täglich, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, im Büreau des Oekonomie⸗Inspektors der Stadtvoigtei ausgelegt und müssen vor Abgabe der Offerten eingesehen und unterschrieben werden.

Berlin, den 9. Oktober 1876. 1

Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion.

[8400] Bekanntmachung.

Die Küchenabgänge und Knochen, sowie das zerlegene Lagerstroh aus der Stadtvoigtei und den in der Barnimstraße Nr. 10 und Antonstraße Nr. 4 belegenen Filialgefängnissen sollen für die Zeit vom 1. Januar 1877 bis 1. April 1878 dem Meistbie⸗ tenden im Wege der Submission überlassen werden.

Reflektanten wollen ihre Gebote nach der Mark⸗ währung, schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift „Submisston auf Küchenabgänge, Knochen und

zerlegenes Lagerstroh“ „Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion“ bis zum 3. November, Mittags 12 Uhr d. J. zum Submissionstermin an genannte Direktion portofrei einreichen.

Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Die im Büreau des Oekonomie⸗Inspektors auslie⸗ genden Bedingungen müssen vor Abgabe der Gebote von den Betreffenden eingesehen und unterschrieben werden.

Berlin, den 11. Oktober 1876.

Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion.

1888 Bekanntmachung.

Die zu dem Neubau des Commandeurhauses und der 4 Lazarethbauten der Central⸗Kadettenanstalt in Lichterfelde erforderlichen Steinmetzarbeiten (mas⸗ sive Treppen und ee sowie die Asphalt⸗ arbeiten für das Direktionsgebäude daselbst sollen im Wege der Submission verdungen werden.

Die Bedingungen und Kostenanschläge sind in unserem Geschäftslokale, Michaelskirchplatz 17, ein⸗ zusehen und versiegelte Offerten

bis zum Donnerstag, den 26. Oktober er.,

Vorm. 11 Uhr, daselbst einzureichen. Cto. 157/10.) Berlin, den 17. Oktober 1876.

Königliche Garnison⸗Verwaltung.

Die auf der Strecke der Königlichen Eisenbahn⸗ Kommission zu Bromberg angesammelten Mate⸗ rialien⸗Abgänge, nämlich: Schienen, Schmiede⸗ eisen, Gußeisen u. s. w., sollen im Wege der öffent⸗ lichen Submission nach Gewicht verkauft werden.

Die Bedingungen nebst Nachweisung sämmtlicher zum Verkauf gestellter Materialien können auf

portofreie Requisition von unserem Bureau⸗Vor⸗

steher Eisenbahn⸗Sekretär Ohme hierselbst, bezogen werden, welcher dieselben unfrankirt übersenden wird.

Die Bedingungen sind ferner zur Einsicht ausge⸗ legt in den Stationsbureaus der Königlichen Ost⸗ bahn zu Bromberg, Dirschau, Danzig lege Thor, Thorn, Osterode und Insterburg.

Der Submissionstermin ist auf Sonnabend, den 28. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, in unse⸗ rem Bureau hierselbst, Bahnhofsstraße Nr. 49, an⸗ gesetzt.

Die nach Maßgabe der Submissionsbedingungen auszufertigenden Offerten sind portofrei und ver⸗ siegelt mit der Aufschrift:

„Offerte auf Ankauf von alten Materialien“ an die unterzeichnete Eisenbahn⸗Kommission zu senden.

Die Eröffnung der Offerten erfolgt zur bezeich⸗ neten Terminsstunde in Gegenwart der etwa erschie⸗ nenen Submittenten. [8380]

Bromberg, den 4. Oktober 1876.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission.

r0‿ 2 2 2 9 0 18429]1 Köänigliche Ostbahn.

Die für die Ostbahnwerkstätten pr. 1877 erforder⸗ lichen Feilenhauerarbeiten sollen im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Die Gebote hierauf sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift: 8 „Offerte auf Feilenhauerarbeiten

versehen, bis zu dem auf Sonnabend, den 28. Oktober 1876, Vormittags 12 Uhr, anberaumten Termine an uns einzureichen.

Die Oeffnung der eingesandten Offerten erfolgt am Terminstage zur bezeichneten Stunde in unserem Geschäftszimmer im Direktionsgebäude hierselbst in Gegenwart der etwa persönlich erschienenen Sub⸗ mittenten.

Die bezüglichen Bedingungen werden auf porto⸗ freie Anträge unentgeltlich von uns verabfolgt und können außerdem in unserem Bureau, sowie in den Werkstätten⸗Bureaus zu Berlin, Dirschau und Königsberg i./Pr. eingesehen werden.

Das Quantum der zum Aufhauen kommenden

ilen beträgt durchschnittlich pro Jahr:

Miit dem Mit jedem

Schlicht⸗ anderen

oder Säge⸗ Feilen⸗

feilenhiebe. hiebe.

Kilogramme.

für Hauptwerkstätte Berlin 1,100 6,700 für Nebenwerkstätte Schneide⸗

öe4“*“ 2,000

für Hauptwerkstätte Bromberg 11,000

für Hauptwerkstätte Dirschau 4,000

1,000 13,000

für Hauptwerkstätte Königs⸗ Bromberg, den 12. Oktober 1876. Cto. 118/10.) Maschinentechnisches Bureau der Königlichen Ostbahn. Ramm.

[85592 Bekanntmachung. 1

Die Lieferung der für die Strafanstalt zu Rends⸗

burg für den Zeitraum vom 1. Januar 1877 bis

ultimo März 1878 erforderlichen Verpflegungs⸗ ꝛc.

Gegenstände, und zwar:

A. Verpflegungs⸗ ꝛc. Gegenstände eireca: I. 10,000 Kilogramm gewöhnliches Roggenbrod, 6,000 Kilogramm feines Roggenbrod, 80 Kilogramm Semmel, . 5 Kilogramm gerösteter Zwieback, II. 4,200 Kilogramm Roggenmehl, 8 2,000 Kilogramm Gerstenmehl, 2,000 Kilogramm Weizenmehl, 3,000 Kilogramm Hafergrütze, 2,500 Kilogramm Buchweizengrütze, 2,500 Kilogramm Gerstengrütze, 8 Kilogramm Buchweizenmehl, ordinäre Graupen, Kilogramm gelbe Kocherbsen, Kilogramm weiße Bohnen 5,000 Kilogramm Linsen,

III. 65,000 Kilogramm Kartoffeln,

IV. 250 Kilogramm Butter,

V. 360 Kilogramm unausgelassenen Rinder⸗ nierentalg,

1,200 Kilogramm amerik. Schweineschmalz (Marke Wilcor), Kilogramm Rindfleisch, Kilogramm Schweinefleisch, Kilogramm Rückenspeck,

VIII. Liter einfaches Bier, 8

X. Kilogramm ungebrannten Kaffee,

Kilogramm mittlere Graupe 5 Kilogramm feine Graupen, Kilogramm Vollreis, Kilogramm Bruchreis, Kilogramm Buchweizengries, ) Kilogramm Salz, 0 Kilogramm Kümmel, 20 Kilogramm Pfeffer, 00 Kilogramm Zuckersyrup, ) Liter Essigsprit, Schock Eier, Kilogramm gebackene Pflaumen, Kilogramm Elainseife, Kilogramm Rasirseife. b Kilogramm Talg⸗ (Kern) Seife, Kilogramm Soda, 40 Kilogramm fischthran

Kilogramm

VI. VII.

20 Kilogramm Talg zu Schuhschmiere,

3 Kilogramm Stearinlichte, 50 Mille Zündhölzer, 500 Kilogramm Petroleum, 180 Stück Piassava⸗Besen,

XI. XII.

XIII. 600,000 Kilogramm Steinkohlen,

XIV. 20,000 Kilogramm Roggenstroh (mit dem Fleg 84 gedroschen),

10,000 8158 Roggenstroh (mit der 1 Maschine gedroschen), 3,600 Kilogramm Hafer, 1 4,000 Kilogramm Roggenkleie, G“ 1,500 Kiogramm Lein⸗ resp. Rapskuchen,

25 Buch Kanzleipapier, groß Format,

280 Buch Kanzleipapier, klein Format,

20 Buch Kanzleipapier, Quart⸗Format,

120 Buch Conceptpapier, groß Format,

Buch Conceptpapier, klein Format, Buch Couvertpapier, 8 8 Buch Packpapier, Buch Löschpapier, Buch blaue Actendeckel, Stück Federposen, Stück Federhalter, Dutzend Stahlfedern, Dutzend Bleistifte (Faber) Dutzend Rothstifte, Dutzend Blaustifte, Liter schwarze Tinte, Liter rothe Tinte, 1b Kilogramm rothen Siegellack, Kilogramm Packlack, 5 Kilogramm Mundlack, Gramm Nadirgummi, 75 Gramm Gummi elasticum, 2 Kilogramm Gummi arabicum 0 Gramm Heftseide, 0 Strähn Heftzwirn, 50 Stück Heftnadeln, 5 Kilogramm Bindfaden. B. Bekleidungs⸗ ꝛc. Gegenstände, eirca: 1) 1,200 588 geköperten Callicot, 83 Ctm. breit, 2) 800 Meter grauen Drillich, 83 Ctm. breit, 3) 500 Meter grauen Drillich, 100 Ctm. breit, 4) 500 Meter Hanbech dpen⸗ 42 Ctm. breit, 5) 400 Meter Parchent, 83 Ctm. breit, 6 50 Kilogramm baumwollenes Strumpf⸗ garn, S8dräthig, 7) 80 Kilogramm wollenes 8) 200 Meter Scheuerleinen, 9) 500 Meter graue Futterleinwand, 83 Ctm. breit, 10) 300 Stück Halstücher, 83 Ctm. Qu., 11) 500 Stück Taschentücher, 67 Ctm. Qu.,] 12) 1,200 Meter braunen Drillich, 13) 100 Meter braunes Tuch,

14) 36 Stück Lagerdecken,

15) 400 Kilogramm Sohlleder,

16) 300 Kilogramm Brandsohlleder

17) 200 Kilogramm Fahlleder,

18) 30 Kilogramm grauen Zwirn,

19) 15 Kilogramm schwarzen Zwirn,

20) 2,000 Meter graues Band,

21) 2,000 Meter weißes Band,

22) 100 Kilogramm Maschinenöl,

23) 25 ◻Meter einfaches Glas,

24) 5 —Meter Doppelglas oll im Wege der Submission ordernden vergeben werden.

Versiegelte Offerten mit der Aufschrift:

„Submission auf Verpflegungs⸗ und Be⸗ kleidungs⸗ ꝛc. Gegenstände für die Straf⸗ anstalt zu Rendsburg“ sind bis zum 8. November d. J., Mi tags 12 Uhr, einzureichen.

Der Termin zur Eröffnung der eingegangenen Submissions⸗Offerten findet am

11. November d. J., Vormittags 10 Uhr, ““ der Strafanstalt hierselbst att.

Später eingehende oder unverschlossene Offerte werden nicht berücksichtigt. 2 Lieferungsbedingungen liegen in unserem Bureau zur Einsicht aus und werden auch auf Ve langen gegen Erstattung der Kopialien übersandt. Rendsburg, den 15. Oktober 1876.

Königliche Direktion der Strafanstalt.

XV.

SSSr

8

Strumpfgarn,

s an den Mindest⸗ f

Die

0207 52] *ꝙ 8 18587] Neuban der Moselbahn Die Ausführung der Erd⸗, Planirungs⸗ und Be⸗ festigungs⸗Arbeiten des Looses X. von Station 208 bis Station 225 der I. Bau⸗Abtheilung, veran schlagt zu 108,821,5 soll im Wege der öffent⸗ lichen Submission verdungen werden. Offerten hierauf sind mit der Aufschrift: „Sub⸗ missions⸗Offerte auf Erdarbeiten“ bis zum Donnerstag, den 2. November, 1 Vormittags 11 Uhr, 8 versiegelt und portofrei an den unterzeichneten Ab⸗ theilungs⸗Baumeister einzureichen, in dessen Bureau, Schloßstraße 31 hierselbst, deren Eröffnung im Beisein der erschienenen Submittenten zur bezeich⸗ neten Stunde erfolgen wird. Suhmissions⸗Bedingungen, Massen⸗ und Preis⸗ Verzeichnisse ꝛc. liegen in dem Abtheilungsbureau zur Einsicht aus und sind zum Preise von 2,0 von da zu beziehen. 1 Coblenz, den 16. Oktober 1876. 1 Der Abtheilungs⸗Baumeister.

Graff.