1876 / 248 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

19. Oktober. (W. T. B.) Die bezüglich einer Demission des Grafen Andrassy im Umlauf befindlichen Gerüchte werden vom „Pester Lloyd“ für unbegründet erklärt. Das Blatt fügt hinzu, „die Politik des Grafen Andrassy er⸗ freue sich an maßgebendster Stelle der unbedingten Zustim⸗ mung.“

Schweiz. Basel, 19. Oktober. (W. T. B.) Der Bundesrath hat, wie die „Baseler Nachrichten“ melden, in Folge von politischen Demonstrationen, die in Lo⸗ carno gegen den großen Rath und die Mehrheit des Staats⸗ raths vorgekommen sind, heute den Nationalrath Bavier von Chur als eidgenössischen Kommissar nach Tessin abge⸗ sendet.

1 Am letzten Sonntag hat die Landgemeinde des Kan⸗ tons Appenzell a. Rh. die revidirte Kantonsverfas⸗ sung mit ungefähr gegen 2 6 Stimmen angenommen.

Großbritannien und Irland. London, 18. Oktober. 8 C.) Der Prinz von Wales nebst Gemahlin und Kindern anden gestern in Glasgow eine begeisterte Aufnahme. In seiner Antwort auf die Adresse des Lord Provost sagte der Prinz, daß er am Gedeihen der großen Fabrik⸗ und Handelsstädte lebhaften Antheil nehme und von seiner indischen Reise wohl⸗ thätige Folgen jeder Art erwarte. Bom Kriegs⸗Mini⸗ sterium werden an der Küste von Susser Artilleriever⸗ suche ausgeführt werden. Die Ingenieure haben die dazu nöthigen Vorbereitungen beinahe vollendet. Das brasi⸗ lianische Panzerschiff „Independencia“ wird morgen Nachmittag in Woolwich zu der Zeit, wo eine sehr hohe Fluth erwartet wird, vom Stapel gelassen werden. Ueber dem Wasser sind Eisenplatten von 12 Zoll Dicke, unter dem Wasser dünnere.

19. Oktober. (W. T. B.) Es cirkuliren hier sensa⸗ tionelle Gerüchte über eine bevorstehende Sendung Lord Napiers von Magdala mit Truppen nach Aegypten und über englische Pläne zur Vertheidigung Konstantinopels. Die⸗ selben sind indeß durchaus unbeglaubigt und beruhen schon deswegen auf Kombinationen, weil, wie von unter⸗ richteter Seite versichert wird, der Ministerkonseil noch nicht zusammengetreten ist und vor diesem Zeitpunkte solche Maß⸗ nahmen natürlich überhaupt nicht in Angriff genommen wer⸗ den können. Auch die „Times“ reproduzirt diese Gerüchte, bezeichnet sie aber ebenfalls schon aus dem angeführten Grunde als verfrüht und unglaubhaft. Aus der gleichen Ursache sind auch die von einigen Wiener Blättern gebrachten sensationellen Meldungen über einen beabsichtigten Ankauf der türkischen Panzerschiffe Seitens Englands und ähnliche Nach⸗ richten als Kombinationen anzusehen. Thatsächlichen Charakters ist wohl nur eine Meldung des „Reuterschen Bureaus“, wonach die auf dem Wege nach Indien befindlichen Truppen Ordre erhalten haben, bis zu weiterer Anweisung in Gibraltar und Malta zu verbleiben.

Frankreich. Paris, 18. Oktober. (Köln. Ztg.) Im heutigen Ministerrath wurde beschlossen, bei der Eröffnung der Kammern keine Botschaft des Präsidenten zu erlassen. Auch über die orientalische Frage wurde berathen. Die Rede, welche der Minister des Innern, de Marcere, zu Quesnoy gehalten, hat die Erbitterung der Rechten gegen ihn noch gesteigert. Die Rechte will im Senat bei dem Wiederbeginn der Sitzungen eine Interpellation über die Politik des Ministers des Innern einbringen, von der sie seinen Sturz hofft. Man sucht auf alle Weise dem Minister des Innern Hindernisse zu bereiten und Gegner zu schaffen. Die „Corr. Havas“ meldet: „Es scheint sich zu bestätigen, daß im Personal der Oberbefehlshaber der Armee⸗ Corps Veränderungen vorgenommen werden sollen. Man glaubt jedoch nicht, daß die neuen Ernennungen vor künftigen März bekannt werden. Nach Ablauf dieser Frist werden die Generäle Espivent de la Villeboisnet vom XI. Corps und Picard vom XIII. Corps altershalber in das Reserve⸗ Cadre treten.“

Türkei. Konstantinopel, 17. Oktober. Telegraphisch wird von hier gemeldet, daß die Gerüchte, wonach in der Oberleitung der türkischen Armee ein Wechsel be⸗ vorstehe, so lange nicht ihre Bestätigung erhalten dürften, als sich die politische Situation nicht geklärt haben wird.

19. Oktober. (W. T. B.) Der hiesigerussische Bot⸗ schafter, General Ignatieff, wird morgen dem Sultan in feierlicher Audienz seine neuen Beglaubigungsschreiben überreichen. Es bestätigt sich, daß die Friedensunter⸗ handlungen Seitens der Mächte auf der Grundlage der von England und Rußland gemachten Vorschläge alsbald wieder aufgenommen werden sollen.

Wien, 19. Oktober. (W. T. B.) Eine Erklärung der Pforte über den Vorschlag eines sechswöchentlichen Waffenstillstandes an Stelle der Proposition der Pforte von 6 Monaten liegt noch nicht vor und ist auch der Sach⸗ lage nach noch nicht zu erwarten gewesen.

Brüssel, 19. Oktober. (W. T. B.) Das Journal „Le Nord“ kommt auf die Stellung der Pforte zu den Vor⸗ schlägen der Mächte zurück und meint, daß die Weigerung der Pforte, sich dem Verlangen der Mächte zu fügen, die Möglichkeit neuer Verwickelungen in sich schließe und Europa dazu veranlassen könne, Zwang anzuwenden, um der Pforte sein Programm aufzunöthigen, indeß sei doch die Hoffnung einer anderen Lösung noch nicht aufgegeben. Wenn die Pforte einen Waffenstillstand von kürzerer Dauer oder auch einen längeren Waffenstillstand, aber unter gleichzeitiger Zustim⸗ mung zu einer den Provinzen Bulgarien, Bosnien und Her⸗ zegowina unter europäischer Kontrole zu gewährenden admini⸗ strativen Autonomie acceptire, würden alle weiteren Verwicke⸗ lungen wegfällig werden.

Paris, 19. Oktober. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach stehen zwischen London und Livadia direkte Verhand⸗ lungen bevor. Gerüchte über neue Allianzbildungen werden in gouvernementalen Kreisen als unbegründet bezeichnet. Nicht ohne Veranlassung ist wohl eine Publikation der „Corre⸗ spondence Havas“, welche erklärt, die Haltung der Pforte sei der Art, daß die Besorgniß eines blinden Widerstandes von ihrer Seite nicht gerechtfertigt erscheine, und in Bezug auf die Stellung Frankreichs sagt, die französische Regie⸗ rung habe eine Haltung angenommen, welche sie davor bewahren werde, sich irgendwie durch die allgemeine Lage fort⸗ reißen zu lassen. Und diesen Standpunkt halte die Regierung fest, sie werde auch fernerweit allen auf Herstellung eines Ein⸗ verständnisses und einer friedlichen Aktion der Mächte gerich⸗ teten Anträgen sich anschließen. Frankreich, mit seiner inneren Sammlung beschäftigt, sei sich seiner eigenen Uneigennützigkeit bewußt, zweifele nicht an der Aufrichtigkeit der gleich friedfer⸗

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tigen Anschauungen, die alle anderen Mächte ausdrückten und ein Recht, auf die Wirksamkeit entsprechender Bestre⸗ ungen zu rechnen, denen seine Mitwirkung von vorne herein gesichert sei.

London, 20. Oktober. Ueber das Ergebniß des gestrigen Ministerraths schreibt die „Times“: Das Kabinet sei nur zusam⸗ mengetreten, um die Beschlüsse, welche das Land hinsichtlich der orientalischen Angelegenheit gefaßt habe, zu bestä⸗ tigen. Das Kabinet habe nichts gethan, was die Befürch⸗ tung einer Theilnahme Englands an einem türkisch⸗russi⸗ schen Kriege irgendwie rechtfertigen könnte. Es werde weder ein Ultimatum, noch eine indirekte Kriegserklärung beab⸗ sichtigt; auch eine Herbstsession des Parlaments sei nicht in Aussicht genommen. Das Ergebniß des Kabinetsraths involvire natürlich, wie die „Times“ weiter hervorhebt, keine bestimmte Entscheidung betreffs der noch ungewissen Ereignisse, indessen ein etwaiger Krieg zwischen Rußland und der Pforte würde an sich keine Eventualität erzeugen, welche die Einmischun Englands erheische. England sei weder durch Verträge no moralische Verbindlichkeiten berufen, eines der beiden Reiche gegen das andere zu schützen. Die Regierung reservire sich volle Freiheit des Handelns für den Fall, daß die gefährde⸗ ten Interessen des Landes jemals eine Intervention erhei⸗ schen sollten. .

Belgrad, 16. Oktober. Der „Pol. Korr.“ wird von hier geschrieben: Einige der hier accreditirten Vertreter der Groß⸗ mächte haben vertraulich dem Minister Ristic mitgetheilt, daß die Pforte einen sechsmonatlichen Waffenstillstand gewährt habe, und fragten den Minister aus diesem Anlasse, ob Ser⸗ bien geneigt wäre, einen solchen Waffenstillstand anzunehmen. Minister Ristic erklärte ohne Umschweife, daß die Fürstliche Regierung nicht in der Lage sei, dieses Anerbieten der Pforte anzunehmen. Serbien habe allerdings die Garantiemächte um einen formellen Waffenstillstand ersucht, allein schon damals wurde von serbischer Seite eine sechswöchentliche Dauer als wünschenswerth bezeichnet. Mittlerweile seien seit damals vier⸗ zehn Tage verstrichen und wenn überhaupt von einer Sisti⸗ rung der Feindseligkeiten noch die Rede sein könnte, so müßte die Frist dafür in den ursprünglich ins Auge gefaßten Termin von sechs Wochen fallen. Damit ist serbischerseits die Waffenstillstandsfrage erledigt worden. Es verlautet, daß auch Montenegro denselben Standpunkt in dieser Angelegenheit einnehme. Es ist nunmehr wahrscheinlich, daß General Tschernajeff die Offensive wieder ergreifen werde. Der Kriegs⸗Minister schickte ihm neuerdings vier Brigaden In⸗ fanterie, vier Eskadronen und drei Batterien zu.

Gleichzeitig dürfte auch General Nowosseloff die Offensive nach Alt⸗Serbien hin ergreifen. Seine Avantgarde, die 1500. Mann zählende Freiwilligenlegion des Pavlovics, steht zehn Stunden weit von der serbischen Grenze entfernt. Dieselbe hat sehr gute Positionen 25 Kilometer weit von Mitrovica besetzt. Nowosseloff dürfte wahrscheinlich einen Vorstoß auf die Eisenbahnstation Mitrovica wagen, um die Verbindung zwischen Bosnien und dem Innern des türkischen Reiches auf⸗ zuheben.

18. Oktober. Vom Kriegsschauplatze sind fol⸗ ende Meldungen eingetroffen: Am linken Morawa⸗Ufer hat eine Abtheilung der Morawa⸗Armee unter Oberst⸗Lieute⸗ nant Andrejevo die türkischen Truppen bei Tricladenca in die Flucht gejagt und 127 Gefangene gemacht; auch besetzte der⸗ selbe die Dörfer Koplenica und Nikolovac. Am 10. Oktober nahmen die Abtheilungen Hausemanns und Pawlowics nach sechsstündigem Kampfe die Anhöhen bei Sabac, jagten 600 Arnauten in die Flucht und besetzten diese vortheilhaften Po⸗ sitionen. Die Türken hatten große Verluste. Vom Timok, den 17. d., wird gemeldet: Eine Abtheilung unter Oberst Nedwedowsky, welche die Positionen bei Planinica, Metvica, Braschogejca eingenommen hatte, wurde heute von den Türken überfallen, die jedoch nach vierstündigem Kampfe zurückgeworfen wurden.

RNußland und Polen. St. Petersburg, 19. Oktober. (W. T. B.) Der hiesige englische Botschafter Lord Loftus wird sich, wie von gut unterrichteter Seite gemeldet wird, demnächst nach Livadia begeben. Diese Reise wird hier als ein Symptom einer möglichen Verständigung zwischen der englischen und russischen Regierung über die schwebenden Fragen betrachtet.

Dänemark. Kopenhagen, 17. Oktober. (H. N.) Das Folkething hat mit 55 gegen 25 Stimmen den Uebergang des Gesetzes, betreffend Gehaltszulagen für die Schul⸗ lehrer, zur zweiten Berathung verweigert.

Amerika. New⸗York, 19. Oktober. (W. T. B.) Nach einem Telegramm der „Associated Preß“ aus Halifax von gestern hätte die englische Flotte Befehl erhalten, die Winterzeit bei den Antillen zuzubringen, sondern in Halifax zu

eiben.

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Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

Rom, Freitag, 20. Oktober. Der „Diritto“ schreibt: Obgleich die politische Lage Europas zu ernsten Bedenken Anlaß geben könne, so dürfe doch unter allen Umständen versichert werden, daß speziell in Bezug auf Italien nicht das Geringste vorliege, was die panikartige Bewegung rechtfertige, die sich auf den Börsen von London und Paris gezeigt habe. In einem Augenblicke, wo die großen parlamentarischen Par⸗ teien Italiens mit ihrem in Stradella und Cossato aufgestellten Programm ihre Uebereinstimmung mit der allgemeinen Politik der Regierung und den Willen, mehr und mehr eine günstigere Gestaltung der Budgetverhältnisse her⸗ beizuführen bekundet hätten, könne der italienische Kredit nicht als bedroht erscheinen. Jedenfalls liege keine Thatsache und kein Anzeichen vor, welches speziell die italienischen Finanzen in Vergleich mit der Finanzlage an⸗ derer Länder als besonders bedroht erscheinen lasse und es sei zweifellos der feste Entschluß der italienischen Regierung, mit 1 Mitteln zur Aufrechterhaltung des Friedens mitzu⸗ wirken.

Statistische Nachrichten. MNiach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 8. Oktober bis inkl. 14. Oktober cr. zur Anmeldung gekommen: 382 Ehe⸗ schließungen, 852 Lebendgeborene, 29 Todtgeborene, 490 Sterbefälle. Gewerbe und Handel.

London, 19. Oktober. (W. T. B.) Von den Lloyds und anderen Versicherungsgesellschaften wird im Hinblick auf etwaige kriegerische Eventualitäten bei Versicherung von eng⸗ lischen Schiffen, d schen England und dem Orient und

Australien fahren, eine Zuschlagsprämie von 5 Schilling per Hundert in Anspruch genommen.

Moskau, 19. Oktober. (W. T. B.) Prozeß Strousberg. Die heutige Verhandlung des Schwurgerichts betraf verschiedene, die Anklage gegen Strousberg nicht berührende Fragen; Strousberg bat deshalb, mit Rücksicht auf seinen leidenden Gesundheitszustand, sich aus dem Sitzungslokale entfernen zu dürfen. Die Verhandlung war auch sonst nicht von allgemeinem Interesse.

Die „St. Pet. Wed.“ erfahren aus zuverlässiger Quelle, daß vor einigen Tagen endgültig beschlossen worden, daß die nächste russische Manufaktur⸗Ausstellung im Jahre 1880 in Moskau stattfinden solle.

Die „New⸗York. Hdl.⸗Z.“ macht in ihrem vom 6. Oktober datirten Wochenbericht über die Geschäftslage folgende Bemer⸗ kungen: Der Geldstand hat sich in dieser Berichtwoche zum ersten Male seit langer Zeit einer festeren Tendenz zugeneigt, welche theils dem lebhafteren Geschäfte in Produkten, theils der Börsenspekula⸗ tion zuzuschreiben ist, indem die Beendigung der Baisse im Aktien⸗ markt die Beschaffung vieler Darlehen nöthig machte. Auch ergiebt der letztwöchentliche Bankausweis, daß die Rimessen der Banken nach dem Westen größere Dimensionen angenommen haben. Durchschnitts⸗ raten für call loans gegen Depot gemischter Sekuritäten stellten sich Anfangs der Woche auf 3 à 4 %, fielen später jedoch ca. 1 % zurück; gegen Hinterlegung von Bundespapieren war ohne Schwierigkeit à 2 % und selbst etwas niedriger anzukommen. Nach langem Kampfe hat die Hausse im Goldmarkt die Waffen gestreckt; legitime Fak⸗ toren traten in dieser Berichtswoche wieder in ihre Rechte, unter deren Einfluß der Markt eine entschieden weichende Tendenz eingeschlagen hat und das Agio nach Fluktuationen zwischen 101—9 ¼ heute à 9 schließt. Die einzige Basis, einen Avanz des Agios herbeizuführen, war die verhältnißmäßige Knappheit des Materials und der große Umfang des Découverts. Letzteres ließ sich aber nur in sehr geringem Maße zu Deckungen herbei und der Knapp⸗ heit wurde durch Goldimport aus England wie Kalifornien theil⸗ weise abgeholfen. Die sonstige, im Allgemeinen befriedigende Ge⸗ schäftskonjunktur konnte der Hausse keinen Vorschub leisten. Die Baisse⸗Tendenz des Marktes wurde selbst durch die heute einge⸗ troffenen kriegerischen Nachrichten aus dem Orient nicht erschüttert.

Für gekündigte Bonds zahlte das Schatzamt 135,000 Doll. aus, für fällige Bonds 148,000 Doll. Im Loan-Markt waren die Leih⸗ raten, namentlich während der zweiten Hälfte dieser Woche, weniger drückend. Von 3 % und höher fielen sie später auf durchschnittlich 1 % p. a bis flat. Das Waaren⸗ und Produktengeschäft blieb von befriedigendem Umfang und für einzelne Exporte zeigte sich in Folge der kriegerischer lautenden Nachrichten aus Europa gesteigerter Begehr. Dies gilt zunächst von Brodstoffen, welche im Preise wesentlich anzogen. Auch in der verflossenen Woche war am Baumwollmarkt die Tendenz weichend und sind heutige Schlußnotirungen um ½ C. niedriger, als vor acht Tagen, und um einen vollen Cent niedriger, als am 1. September, dem Beginn der diesjährigen Saison. Am Petroleummarkt herrschte in Abwesenheit europäischer Ordres eine flaue Stimmung, doch wurden Preise in erster Hand davon nicht affizirt, zumal man ein Wiederaufleben des Exportbegehrs auf Grund der günstigen statistischen Position für nahe bevorstehend hält. Der Waaren⸗ und Produktenimport während der am 30. September cr. beendeten Woche repräsentirt einen Gesammt⸗ werth von 5,499,261 Doll. gegen 6,365,551 Doll. in der Vorwoche, eine Abnahme von 866,290 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe parti⸗ zipiren am Gesammtwerth des letzwöchentlichen Imports mit 1,406,521 resp. mit 355,457 Doll. weniger als in der Vorwoche, während der Import diverser Produkte und Waaren um 510,833 Doll. geringer war.

Am Waaren⸗ und Produkten⸗Erport während der am 3. Oktober cr. beendeten Woche, dessen Gesammtwerth in Höhe von 5,335,115 eine Abnahme von 215,360 Doll. gegen die Vorwoche auf⸗ weist, partizipirt Baumwolle mit 9096 Ballen im clarirten Werthe von 545,286 Doll. gegen 4214 B. im Werthe von 265,203 Doll. in der Vorwoche und 14,717 B. resp. 15,856 B. im Werthe von 1,026,125 Doll. resp. 1,315,958 Doll. in der Parallelwoche beider Vorjahre. 1e“

Verkehrs⸗Anstalten.

Straßburg, 17. Oktober. (Str. Ztg.) In dem diesmaligen Jahresbericht des Bezirkspräsidenten des Ober⸗Elsaß ist insbesondere die Nachweisung über den Umfang des Postverkehrs bei den Postanstalten des Ober⸗Elsasses von Bedeutung. So figurirt Mülhausen mit einer Portoeinnahme von 370,356 ℳ; Colmar 148,648 ℳ; Markirch 49,743 ℳ; Gebweiler 48,854 ℳ; Thann 32,888 und Altkirch 22,375 Auffallend ist unter diesen Zahlenangaben insbesondere die hohe Ziffer, welche Markirch auf⸗ weist, dessen Verkehr sich in den letzten Jahren nahezu verzehnfacht hat; offenbar unter dem Einfluß besonders günstiger Verkehrsbedin⸗ gungen, welche gerade bei dieser Stadt obzuwalten scheinen.

Berlin, 20. Oktober 1876.

Im deutschen Gewerbe⸗Museum war vor zwei Jahren eine größere Anzahl in Silber getriebener Gefäße und Geräthe aus der Werkstatt der Herren Humbert & Heylandt ausgestellt, Kopien der schönsten Stücke des Hildesheimer Silberfundes, die den ungetheilten Beifall und die lebhafteste Anerkennung aller Kenner und Freunde derartiger Arbeiten fanden.

Wiederholungen dieser Arbeiten sind in diesem Jahre von den genannten Herren in München wie in Philadelphia aus⸗ gestellt, und an beiden Orten auf das Ehrenvollste prä⸗ müiirt worden. Vor wenig Tagen nun hat Herr Rich. Hum⸗ bert, der derzeitige alleinige Inhaber der Firma, das letztere Erxemplar 21 größere und kleinere Stücke dem Gewerbe⸗ Museum als Geschenk überwiesen, dessen Sammlung durch dieses in künstlerischer wie in materieller Beziehung gleich werthvolle Geschenk einen reichen Zuwachs und eine vorzüg⸗ liche Vertretung moderner Silbertechnik empfängt.

Der Stadtverordnetenversammlung war seitens des Magistrats im Laufe des gestrigen Nachmittags eine dringliche Vor⸗ lage zugegangen, welche eine Bewässerungsanlage zur besseren und nachhaltigeren Pflege der Bäume unter den Linden bezweckt, um dem weiteren Absterben der Bäume vorzubeugen Da die Wasserwerks⸗ Verwaltungen binnen Kurzem mit der Legung eines großen Lei⸗ tungsrohres in der Mitte der Linden vorzugehen gedenkt, empfiehlt es sich, behufs Ersparung von Kosten mit diesen Arbeiten gleichzeitig vorzugehen, und beantragt der Magistrat deshalb, zu diesem Zweck die Summe von 13,629 in den Etat pro 1877 in Ausgabe zu stellen. Auf den Widerspruch des Stadtverordneten Richter III. wurde diese Vorlage jedoch von der Tagesordnung abgesezt.

Theater.

Das Benefiz für Hrn. Carl Mittell, den schnell in der Gunst des Publikums befestigten Gast des Stadttheaters, findet morgen bestimmt statt. Wie schon gemeldet, geht aus genanntem Anlasse die schon vorher vielfach besprochene 4aktige große Novität von Rud. Kneisel „Die Philosophie des Herzens“ in Scene, so daß ein sehr genußreicher Abend zu erwarten steht.

Im Saale des Norddeutschen Hofes hierselbst findet am 21. Abends die I. Soirée für Kammermusik, veranstaltet von Anna Steiniger, unter Mitwirkung der Frau Schröder und des Hrn. Hilf aus Leipzig statt. Zur Aufführung kommen: die Sonate Es-dar (Kl. u. Viol.) ap. 12 von Beethoven, 2 Lieder von Brahms, eine Gigue von Häseler, Kypris aus Erotikon Nr. 7 von Jensen; eine Chiaconna von Vitali, eine Arie aus der Oper Semiramis von Gluck und das Duo H-moll op. 70 von Schubert

Privat-Börsenverkehr vom 20. Oktober 1876. Der beutige Privatverkehr eröffnete für internationale Werthe mit etwas höheren Coursen und schloss sich in dieser Beziehung dem von den fremden Börsenplätzen eintreffenden Meldungen an. Das Geschäft gestaltete sich verhältnissmässig lebhaft für die leiten- den Papiere, während im Uebrigen wenig gethan wurde. In weite- rem Verlaufe ermattete die Stimmung besonders auf einen im Aus- zuge telegraphisch gemeldeten Artikel der „Times“ hin, welcher die russisch-türkischen Beziehungen behandelte, der Schluss aber liess eine neue mässige Befestigung verspüren. In Rücksicht der Einzel- heiten des Verkehrs verweisen wir auf folgende von den vereideten Maklern festgestellte Course:

Kreditaktien 240 236 ½ 238.

Lombarden 124 nom.

Franzosen 440 441 438 ½ 439.

Bergisch-Märkische Eisenbahn 78 ½,

Cöln-Minden 101 etw. 101 101 ½.

Rheinische 112 ⅛.

Oberschlesische 134 Gd. Rechte Oder-Ufer 106 ½.

81 ¾ ¼. Rumanier 14 ¼, Obligat. 50 ½.

Diskonto-Kommand’t 113 13 ½ 12 ½ 12 ʃ.

Reichsbank 155 ½ ¼. Darmstädter 99 ¼ 101. Italiener 69 ½ 68 ¾. Silberrente 53 53 ½ 52 ½ ult. 52 ¼ Kasse. Papierrente 50 50 ¼ 49 ¼. Törken 9 ½ 9 ¼. 1860 er Loose 96 ½ 95 ½ bez. u. Br.

Laurahütt- 71 ¼ ½ 71.

Kurz Wien 160 ½ 161 ult.

NXachbörse. Alte Lombard. 230 bez. u. Br., Neue de. 230 bez., Meininger Bk. 69 ½ Gd. Central Ind. 63 Gd. Südd. Boden. 110 bez. Dortmund. Union 8 bez. 5 % Russ. Casse 80 78 78 ½ bez. do. ultimo 79 78 bez. Russ. Boden. 77 ¼ etw. bez. Russ. Bahnen 103 ½. Krz. Petersbuig 255.

Schluss. Credit 239 38 ½ bez. Franzosen 440. Commaundit 113.

Galizier

Breslau, 19. Oktober. Nachm. (W. T. B.) Unentschieden.

Freiburger 69,00, Oberschles. 133,25, Rechte Oderuferbahn 106,25, do. Prioritäten 110,00, Breslauer Disktb. 68,00, Brsl. Wchslrb. 74.00. Scbles. Bankv. 87,75, Kreditaktien 234 00, Laura- hütte 71,25, Schl. Vereinsbank 89,01.

Frankfurt a. M., 19. Oktober, Nachm. 2 Uhr 30 Min. (W. T. B.) (Schluss-Course.) Schwankend. Spekulationspapiere, österreichische, ungarische und russische Fonds in Folge der von auswärts gemeldeten besseren Course höher.

Lond. Wechsel 204,00, Böhm. Westb. 138 ½, Elisabethbahn 111, Galisier 161, Nordwestbahn 99 ½, Silberrente 52 ½, Papierrente 49 ⅛, Russ. Bodenkr. 80, Rassen 1872 83 ¼, Amerik. 1885 99 ½, 1860 er Loose 95 1864er Loose 243,50, Oesterr. Natiovalbank 651,00, Darmst. Bank 99 ⅞, Frkf. Wechselb. 79 ¼, Oest.-deut. B. 92, Meinin- ger Bank 71, Hess. Ludwigsb. 95 ¼¾, Oberhessen 72 ½, Ung. Staatsl.

35,20, do. Schatzw. alt 77, do. do. neue 76, do. Ostb.-Obl. 54, Reichsbank 155 ⅞.

Nach Schluss der Börse: Kreditaktien 116 ½, Lombarden 59 ¾.

Hamhburg, 19. Oktober, Nachmittags. (W. T. B.) Schluss matt.

Hamb. St.-Pr.-A. 115 ½, Kreditakt. 114 ½. Franzosen 541, Lom- barden 149, Vereinsbank 118, Laurahütte 70 ½, Kommerzbank 94 ½, Norddeutsche 123 ¼. Angl.-deutsche 45 ½, Internat. Bank 83, Amer. de 1885 95 ¼, Diskonto 3 ¾ %.

Hamburg, 19. Oktober, Abends. (W. T. B.)

Abendbörse. Silberrente 52, Lembarden 150 bom., Kreditaktien 116, Franzosen 542 à 545. Aunfangs schwach, Schluss ziemlich fest.

Wien, 19. Oktober. (W. T. B.) (Schlass-Course.)

Spekulationswerthe ausserordentlich schwankend, so dass die Ermittelong des Courses schvwierig war. Devisen anfangs stark an- geboten, schliesslich wieder striter. 8

Papierrente 61.50, Silberrente 64,75, 1854r Loose 104,75, Nationalbank 810,00, Nordbahn 1745, Galizier 198,75, Kasch.- Oderb. 86,00, Nordwestb. 122,00, London 126,25 Kreditlocse 153,00, 1860 er Loose 108,00, 1864er Loose 128,50, Elisabethbahn 126,00, Ungar. Präml. 67,70, D. Reichsbankut. 61,70. Türkische Loose 12,75.

Wien, 19. Oktober. Abends 5 Uhr 45 Min. (W. T. B.)

Abendbörse. Kreditaktien 144,20, Franzosen 270,50, Lom- barden 74,25, Galizier 198,75, Anglo-Austria 70 00, Papierrente 61,50, Deutsche Reichsbanknoten 61,75, Napoleons 10,07 ½. Sehr reservirt.

London, 19. Oktober, Nachm. 4 Uhr. (W. T. B.)

Consols 94, Italien. 5 % Rente 67 ⅛, Lombarden 65/16, 3 Lombarden-Prioritäten alte 9 ½, do. neue 8 ¾, 5 % Russen de 1871 75, 5 % Russen de 1872 75, Silber 52 ½, Türk. Anleihe de 1865 10 ½, 5 % Türken de 1869 10 ½, 5 % Verein. St. pr. 1885 102 ¼, do. 5 % fund. 105 ½. 6 % ungarische Schatzbonds 72 ½, do. II. Emiss. 71.

Platzdiskont ½ %.

London, 19. Oktober, Abends 5 hr 20 Min. (W. T. B.)

Consols 94 ½⅛. Italiener 67 ¾¼. Türken 10 8, Silberrente 521116, Russen de 1871 75 ½, do. de 1872 75 ¼. 8

Paris, 19. Oktover, Nachm. 3 Chr. (W. T. B.)

Sehr bewegt, Schlass ermattend. 8

(Schluss-Course.) 3 % Rente 68,30, Anleihe de 1872 103,70, Italienische 5 % Rente 68,50, Franzosen 546,25, Lombard. Eisenb.- Akt. 158,75, do. Prioritäten 227,00, Türken de 1865 10,75, do. de 1869 55,00, Türkenloose 34,00.

Crédit mobilier 165. Suezkanal-Aktieun 632, Banque ottomane 356, Société géuérale 503, Crédit foncier 715, Egypter 197. Wechsel auf London 25,15.

Paris., 19. Oktober, Abenés. (W. T. B.)

Boulevard-Verkehr. 3 % Rente 68,80, Anleihe de 1872 104,15, ken d- 1865 11,05, Aegypter 202,00, Banque Ottomane 358,00, Italiener 69,20. Sehr fest.

Florenz, 19. Oktober, Vormitt. 11 Uhr. (W. I. B.)

5 % italienische Rente 77,25, Gold 21,86.

Franzosen 217 ½,

Xew-York, 19. Oktbr., Ab. 6 Thr. (W. T. B.) (Schluss-Coarse.)

Höchste Notirung des Goldagios 11 ¼, niedrigste 10 ½.

Wechsel auf London in Gold 4 D. 83 ½ C., Goldagio 10 ⅞, 5,20 Bonds per 1885 114, do. 5 % fundirte 115, 5/20 Bonds per 1887 116, Erie-Bahn 11 ⅛. Central-Pacific 109 ¼, New-York-Centralb. 103 ¼.

Wien, 19. Cktober. (W. T. B.)

Die Einnahmen der Lombardischen Eiseabahn (österr. Netz) betrugen in der Woche vom 7. bis zum 13. Cktober 766,990 Fl., ergaben mi hin gegen die entsprechende Woche des Vorjahres eine Mehreinnahme von 79,113 Fl.

London, 19. Oktober, Abends. G. T. B.)

Baerkausweis. 19,396,451 Abnahme 28,961,050 Abnahme Baarvorrath 33,357,501 Abnahme Portefeuille 16,107,468 Zunahme Guth. der Priv. 29,857.947 Abnahme do. des Staats 5,422,087 Abpabme 59 Notenreserve 18,751,310 Abnahme 667,325 Regierungs-

sicherheiter 17,802,925 Abnahme 400,000 Prozentverhältniss der Reserve zu den Passiven: 54 %. Clearinghouse-Umsatz 101 Mill., gegen die entsprechende Woche Vorjahres Zunahme 5 Mill.

Paris, 19. Oktober. Nachmittags. (W. T. B.) Dunknusweis. 1 Zunahme. 8 6,577,9000 Fr. 9,945,000 1 098,000 6,568,000 14 587,000

Schuld des Staatsschatzes. 1 12,030,000 Fres. Laufervde Rechnungen der Privaten . . .. 58,

603,321 Pfd. Sterl. 134,700 738,021 1 88,682 145,711 759,147

Totalreserve Notenumlauf

Baarvorratmh. 1

Portefeuille der Hauptbavk und der Filialen Sesammt-Vorschüsse . .

Netamamlan6t —— Guthaben des Staatsschatzes . . . .. Abnahme.

Produkten- und Waaren-Börse. Berlin, 19. Oktober 1876. Marktpreise nach Ermittel. d. K. Pol.-Prs. Höchste [Niedrigste Preise. Für Weizen per 100 Kllogr. Weizen schwere Sorte I1I1818 5˙58665 Weizen leichte Sorte. I111“”] 18 Roggen echwere Seritio 18 Roggen mittel Sorte . . Roggen leichte Sorte Gerste schwere Sorte Gerste mittel Sorte.. Gerste leichte Sorte. Hafer schwere Sorte Hafer mittel Sorte. Hafer leichte Sorte.. Richtstroh 100 Kilogr.. ** Evbeen 100 Mogr.. .. Speise-Bohnen, weisse, 100 Kilogr. NNEEEEEEö1ö1ö11“ Kartoffeln 100 Kilogr.. Rindfleich von der Keule 1 Kilogr. Bauchfleisch 1 Kilogr.. Schweinefleisch 1 Kilogr.. Kalbfleisch 1 Kilogr.. Hammelfleisch 1 Kilogr. Butter 1 Kilogr.. 1118“” E1ö1ö166“ 2 Berlin, 19. Oktober. (Amtliche Preisfestst von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und pi Wetter: trübe. Wind: NNO.

Weizen loco fester, Termine besser. Gekündi 2000 Ctr. Kündigungspreis 210 5 Mark pr. 1000 Kilogr. Loco 185 227 Mark nach Qualität, gelber (rother) per diesen Monat bez., per Oktober-November 209 à 208,5 à 211 à 210,5 bez., vember-Dezember 209 à 208,5 à 211 à 210,5 bez, per D-cember- Januar bez., per Januar-Februar 1877 bez., per Februar- . 8 bez., per März-April bez., per April-Mai 217 à 218 à 217,5 bez.

Roggen loco mässiger Handel, Termine fester. Gekündigt 8000 Ctr. Kündigungspreis 155 Mark per 1000 Kilogr. Loco 150,5 185 Mark nach Qualität, alter russischer 150,5 152 5 Mark ab Kahn bez., neuer russischer 160 165 Mark ab Bahn bez., neuer inländischer 182 185 Mark ab Bahn bez., per diesen Monat 155 bez., per Oktober-November 155 bez., per November-Dezember 155.5 à 155 à 156 bez., per Dezember-Januar 157 à 157,5 bez., per Ja- nuar-Februar 1877 bez., per Februar-März bez., per März- April bez., per April-Mai 151,5 à 152,5 à 152 bez.

Gerste per 1000 Kilogramm, grosse und kleine 135 180 Mark nach Qualität.

Hafer loco fest und höher, Termine fest. Gekündigt 6000 Ctr. Kündigungspreis 168 Mark per 1000 Kilogr. Loco 135 175 Mark nach Cualität, per diesen Monat 169 à 167,5 bez., per Oktober- November 157 bez., per November-Dezember 156 a 156,5 bez. u. Gd., 157 Br., per Dezember-Januar bez., per Januar-Fe- bruar 1877 bez., per Februar-März bez., per März-April bez., per April-Mai 158 à 157,5 à 160 à 159,5 bez.

Roggenmehl fester. Gekündigt 2000 Ctr. Kündigungspreis 22,60 Marz per 100 Kilogr. No. 0O und 1 per 100 Kilogramm Brutto inkl. Sack, per diesen Monat 22,60 bez., per Oktober-November 22,60 bez., per November-Dezember 22,60 bez., per Dezember- Januar 22.60 bez., per Januar-Februar 1877 22,65 bez., per Februar- März 22,65 bez., per März-April bez. per April-Mai 22,70 bez.

Erbsen per 1000 Kilogramm Kochwaare 166 200 Mark nach Qualität, Futterwaare 159 165 Mark nach Qualität.

Oelsaaten per 1000 Kilogramm. Winterraps Mark, Winter- rübsen Mark. Leinsaat Mark.

Rüböl steigend. Gekündigt mit Fass 100 Ctr., ohne Fass Ctr. Kündigungspr. mit Fass 69,8 Mark, ohne Fass Mark per 100 Kilogramm. Loco mit Fass 70, 8 Mark, ohne Fass 69,4 Mark, per diesen Monat 68,8 à 69,9 bez., per Oktober-November 68,8 à 68,7 bez., per November-Dezember 69 5 à 70,.1 bez., per De- zember-Januar bez., per Januar-Februar 1877 bez., per Februar-März bez., per März-April bez., per April-Mai 71,8 à 72,4 bez., per Mai- Juni bez.

Leinöl per 100 Kilogramm ohne Fass loco Mark.

Petroleum fest. Raffinirtes (Standard white) per 100 Kilogr. mit Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.). Gekünd. 2250 Ctr. Kündigungspr. 40,7 Mark per 100 Kilogramm. Loco 44 Mark, per diesen Monat 40,6 à 41 à 40,8 bez., per Oktober-November 40,5 à 40,6 bez., per November-Dezember 40,5 à 40,6 bez, per Dezem- ber 40,5 bez, per Dezember-Januar bez., per Januar-Februar 1877 bez., per Februar-März bez., per März-April bez., per April-Mai bez.

Spiritus behauptet. Gekündigt 10,000 Liter. Kündigungspreis 50,8 Mark. Per 100 Liter à 100 % = 10,000 % mit Fass. Loco bez., per diesen Monat 50,8 à 51 à 50,6 bez., per Oktober- November 50,8 à 51 à 50,6 bez., per November-December 50,8 à 51 à 50,6 bez., per December-Januar 50,9 à 50,8 bez., per Ja- nuar-Februar 1877 bez, per Februar-März bez., per März- April bez., per April-Mai 53,2 à 53,4 à 52,8 à 53 bez., per Mai- Juni bez, per Juni-Juli bez.

Spiritus per 100 Liter à 100 % = 10,000 % ohne Fass, loco 50,5 à 50,4 bez. 8

Weizenmehl No. 00 30 à 28,50, No. 0 28,50 à 26,50, No. 0 und 1 26.50 à 25. Roggenmehl No. 0 25 à 23,50, No. 0 und 1 23.25 à 22 per 100 Kilogr. Brutto incl. Sack.

Stettin, 19. Oktober, Nachm. I Uhr. EEE

Getreidemarkt. Weizen jmn. Oktober-November 208,00, pr. April-Mai 218,0). Roeggen pr. Oktober-November 152,00. pr. No- vember-Dezember 152,50, pr. April- Mai 159,50. Rübol 100 Kilogr. pr. Oktober 69,00, pr. Oktober-Norember 69,00, pr. April-Mai 72.50. Spiritus loco 49,60, pr. Oktober 49,80, pr. Oktober-Novem- ber 49 50, pr. April-Mai 51,70. Rübsen pr. Oktober 333,00, Petroleuta pr. Oktober 20,00, pr. Oktober-November 20,00.

Breslau, 19. Oktober, Nachm. (W. T. B.)

Getreidemarkt. Spiritus pr. 100 Liter 100 % pr. Okto- ber 48,30, pr. Oktoder-November 48,00. pr. April-Mai 50,00. Weizen pr. Oktober-November 200,00. Roggen pr. Cktober-Novem- ber 158,50, pr. November-Dezember 156,00, pr. April-Mai 157,00. Rüböl pr. Oktober-Norember 69,00, pr. November-Dezember 69,00, pr. April-Mai 69,50. Zink umsatzlos. Wetter: Trübe.

Cöin, 19. Oktober. Nachm. 1 Uhr. (W. IT. B.)

Getreidemarkt. Weizen, hiesiger loco 23,00, fremder loco 21,50, pr. November 19,95, pr. März 21,15. Ragzen, hiesiger loco 17,75, pr. Novbr. 14,90, pr. März 15,90. Hater, loco 17,50, pr. Novbr. 17,70, pr. März 17,40. Rüböl, loco 38,00, pr. Oktober 37,70,

pr. HMai 37,30.

Bremen, 19. Oktober, Nachm. (W. I. B.) Petroleum (Schlussbericht). Standard white loco 19,25 à 19,30, pr. Novem- ber 19.,30, pr. Dezember 19,50. Alles betahlt und Käufer. Ruhig.

Hamhburg, 19. Oktober, Nachmittags. (W. T. B.)

Getreidemarkt. Weizen loco fest, aber ruhig, auf Termine fest. Roggen loco und auf Termine fest.

Weizen pr. Oktober 202 Br., 201 Gd., pr. November- Dezember pr. 1000 Kilo 205 ½ Br., 204 ½ Gd. Roggen pr. Oktober 153 Br., 152 Gd., pr. November-Dezember pr. 1000 Kilo 152 Br., 151 Gd. Hafer ruhig. Gerste flau. Rüböl behauptet, loco 72, pr. Oktober 72, pr. Mai pr. 200 Pfd. 72. Spirtus fest, pr. Oktober 39, pr. Oktober-- November 39, November-

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Dezember 39, pr. April-Mai pr. 100 Liter 100 % 40. Kaffee ruhig,

per No-

8 Peac. 4) Seegang mässig.

geringer Umsatz. Petroleum still, Standa[rd- vhite loco 19,70 Br., 19,60 Gd., pr. Oktober 19,50 Gd., pr. Oktober-Dezem ber 19,80 Gd. Wetter: Trübe.

Antwerpen, 19. Oktober, Nachmittags 4 Uhr 30 Mi- nuten. (W. T. B.)

Getreidemarkt (Schlassbericht). Weizen steigend. Roggen behauptet. Hafer steigend. Gerste ruhig.

Petroleummarkt (Schlussbericht). Raffinirtes, Type weias, loco 48 berz. u. Br., pr. Oktbr. 48 bez. u. Br., pr. Novbr. 48 bez. 48 Br., pr. Dezember 48 ½ bez., 48 ¾ Er., pr. Januar 49 Br. Fest

Antwerpen, 19. Oktober. (W. T. B.)

Bei der heutigen Wollauktion waren 2058 Ballen angeboten von denen 2000 Ballen verkauft wurden. Die Preise blieben unver- ändert. Das Geschäft in schönen Wollen war belebt.

Glasgow, 19. Oktober, Nachmittags. (W. T. B.)

Roheisen. Mixed numbres warrants 56 sh. 4 d.

Die Verschiffungen der letzten Woche betrugen 11,049 Tons gegen 9723 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Liverpool, 19. Oktober, Nachmittags. (W. T. B)

Baumwolle. (Schlussbericht.) Umsatz 10,000 B., davon für Spekulation und Export 2000 B. Unverändert. Ankünfte eröffneten 1 32 d. billiger, schlossen zu gestrigen Preisen. 8

Miadl. Orleans 6 ½, middl. amerikanische 515 16, fair Dhollerah 47/16. middl. fair Dhollerah 4 ¼½, good middl. Dhollerah 4 ½, middl. Dhollerah 3 ⅛, fair Bengal 4 ¼. good fair Broach —, new fair Oomra 4 ½¼, good fair Oomra 4 ⅛, fair Madras 4 ½, fair Pernam 511186, fair Smyrna 5. fair Egyptian 6.

Paris, 19. Oktober, Nachm. (W. T. B.)

Produktenmarkt (Schlussbericht). Weizen fest, pr. Okto- ber 27,75, pr. November-Dezember 28,25 pr. November-Februar 28,75, pr. Januar-April 29,25. Mehl fest, pr. Oktober 61,25, pr. November-Dezember 61,75, pr. Novee ber-Februar 62,50, pr. Januar- April 64,00. Röüböl fest, pr. Oktober 91.50, pr. November-De- zember 92,25, pr. Januar-April 94,00, Pr. Mai-August 94,50. Spi- ritas steigend. pr. Oktober 57,50, pr. Janvuar-April 60,50. Wetter: Schön.

Paris, 19. Oktober, Abends 6 Thr. (W. T. B.)

Produktenmarkt. Melmll ruhig, pr. Oktober 61,25, pr. No- vember-Dezember 62,00, pr. November-Februar 62,75, pr. Januar Apri] 63,75.

Xew-Xork., 19. Oktober, (W. T. B.)

Der Getreidemarkt in Chicago verkeh’rte gestern in Folge der aus Europa eingegangenen politischen Nachrichten in grosser Erre- gung und in stark steigender Richtung.

Xew-YXork, 19. Oktober, Abends 6 Thr. (W. T. B.)

Waarenbericht. Baumwolle in New-York 10 ⅞, do. in New Orleans 10 ½. Petroleum in New-XYork 26, do. in Philadelphia 26. Mehl 5 D. 70 C. Rother Frübjahrsweizen 1 D. 33 C. Mais (old. mixed) 60 C. Zacker (Fair refibving Muscovados, 9. Kaffee (Rio-) 18 x. Schmalz (Marke Wilcor) 10 ½¼ C. Speck (Short clear) 9 C. Getreidefracht 6 ½.

Mitterungsbericht von der Seewarte zu Hamburg am 19. Oktober 1876, Morgens 8 Uhr. Barometer auf 0 Gr. u. d. Meeres-

spiege

Temperatur in Celsius Graden. Regen ¹) 11,7 halb bed. ²) 11,7 klar ³ bedeckt4) Nebel

Stationen. Wind. Wetter.

E“ 758.: still V. 760,5 NN0., schwach Yarmouth. St. Mathieu. Paris 562

080. schwach FNW., mässig 080., leicht

3 0., schwach Kopenhagen. 768, 880., stark bedeckt Christiansund 764.: still heiter⁵) Haparanda.. SW., leicht klar Stockholm. S., leicht halb bed. St. Petersburg SSW., still bedeckt Moskau N., still klar Eö“] NO., still bedeckt Memel 8 080., schwach klars) Neufahrwass. 880., schwach wolkig?*) Swinemünde. 080., stark bedeckt Hamburg... 080., mässig wolkig ³) Sylt 33, 080., stark wolkig e““ NO., still Nebelꝰ) Cassel NNO., still wolkig¹⁰) Carlsruhe NO., leicht Nesel Berlin 0., schwach bedeckt Leipzig.. 0. mässig heiter¹¹) Breslau.. 0., stark bedeckt

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1) See ruhig, Nebel. ²) Seegang leicht. ³) Seegang mässig, dunstig. ⁵) See ruhig. ⁶) Reif, Seegang leicht. 7) See- gang mässig. ⁸) Thau. ²⁹) Thau. 1¹⁰) Horizont dunstig. ¹¹) Nachts stürmisch.

Uebersicht der Witterung.

Das Steigen des Barometers im Westen dauert fort, der hohe Druck im Osten hat sich etwas südwärts, nach Livland, verschoben, das in West-Franzreich liegende Minimum scheint sich auszu- gleichen. Die Witterung ist allgemein wemg verändert, nur fast überall um einige Grade kälter. Die östliche Luftströmung an der deutschen Küste weht auch heute meist stark.

1 Deutsche Seewarte.

Witterungsbericht vom 20. Oktober 1876, 8 Uhr Morgens.

Temper. Wind. Wetter.

0 Celsius

0., leicht. Hamburg.. 4 sHo., schwach. 8-hheZöö“ 8 10., mässig. J“ 6 O., stark. Leipzig 3 sO., mässig. ee“ 3 0OO., mässig. J1“ O., hart. 12d n., f. Carlsruhe + 11 NO, mässig. Friedrichshaten. 9 NoO. leicht ganz bedeckt.

Barometer Nordosten und Süden etwas gefallen, sonst überall gestiegen. Mittel- und Norddeutschland starke Abkühlung, Süd- deutschland wärmer, Provinz Preussen Frost. Das Wetter meist trübe. Deutsche Seewarte.

ganz heiter. ganz bedeckt. ganz bedeckt. ganz bedeckt. ganz bed-ckt. reiviertel bede ganz bedeckt.

ganz bedeckt.

Kündigungen und Verloosungen. 4 „ige Rentenbriefe der Grundrenten-Ablösungskasse des vorm. Landgräfl. hessischen Amts Homburg. Ueber ausgeloost Stücke; s. Ins. in Nr. 247. Auswelse von Banken ete. Wochenübersicht von 2 deutschen Zettelbanken pr. 15. Ok- tober „r.; s. uunter Ins. der Nr. 247. Berliner aschinenbau -Aktien - Gesellschaft L. Schwartzkopff.) Bilanz v. 1. Juli 1876; Nr. 247. Auszahlungen. Berliner Naschinenbau - Aktlen - Gesellschaft (vorm. L. Schwartzkopff.) 7 ½ Dividende mit 45 pr. Aktie ab 16 November bei Gebrüder Schickler und der Berliner Handelsgesell schaft; s. Ins. in Nr. 247. Generalversammlungen. 15. Norbr. Berliner Maschinenbau -Aktlen - Gesellsehaft (L. Schwartzkopff.) Ors. Gen.-Vers. zu Berlin; s. Ins. in Nr. 247.