1876 / 275 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Nov 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Hamburg, 18. November, Nachmittags. (W.

Getreidemarkt. Weizen loco fest, auf Termine fester.

Roggen loco und auf Termine fest. Mai

Weizen pr. November-Dezember 209 Br., 208 Gd., pr. April- 219 Gd. Roggen pr. November-Dezember

r. 1000 Kilo 220 Br., . 161 Br., 160 Gd., pr. April-Mai pr. 1000 Kilo 169 Hafer fest. Gerste fest. Rüböl still, loco 74. 200 Pfd. 74. Spiritus unverändert, pr. November 45, Januar 45, pr. April- Mai 44 ½., pr. Mai-Juni pr. 100 44 ½. Kaffee fest. Sack.

Standard white loco 22 pr. November-Dezember 22,25 Gd. Wetter: Nebel.

Bremen, 18. November, Nachm. Schlussbericht).

Januar 22,25. Ruhig. Pr. Amagterdam, 18. November, Nachm. (W. I

Getreidemarkt (Schlussbericht). Roggen pr. März 206, pr. Mai 209. Antwerpen, 18. Norember.

Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen stei

Hafer unverändert. Gerste sich bessernd. Petroleummarkt (Schlussbericht).

bez. 55 ½ Br., pr. Januar 55 Br., pr. Januar - Fest.

Petroleum behauptet, 22,50 Br., 22,00 Gd., pr. November 22 00 Gd.,

(W. T. B.) Petroleum Standard white loco 22,00, pr. Dezember 22,00, Weizen pr. März Nachm. 4 Uhr 30 Min. (W. T. B.)

T. B.)

Br., 168 Gd. pr. Mai pr. pr. Dezember- Liter 100 %

B.) 317,

88 16

Baumwolle. (Schlussbericht). Umsatz 5000 B., davon fu Spekulation und Erport 1000 B. Flau. Ankünfte dbilliger. Amerikaner aus irgend einem Hafen alte Ernte November-Liefe- rung 65⁄16. Januar-Februar-Lieferung 6 ⁄22 d. 1

Miadl. Orleans 69/⁄16, middl. amerikanische 6 ¾, fair Dhollerah 4¹18⁄16, middl. fair Dhollerah 4 ½, good middl. Dhollerah 4 18, middl. Dhollerah 4 ⁄8, fair Bengal 4 ¼. good fair Br. new Oomra 4 ¼. good fair Oomra 51/16, fair Madras 4 , fair Pernam 67/18, fair Smyrna 5 ½, fair Egyptian 6 ⅛i.

Paris, 18. November, Abends 6 Uhr. (W. IT. B.)

Produktenmarkt. Mehl ruhig, pr. November 61,00. pr. Dezember 61,25, pr. Januar-Februar 62,25, pr. Januar-April 63,25.

Paris, 18. November. Nachm. (W. T. B.)

Produktenmarkt (Schlussbericht). Weizen pr. November 27,75, pr. Dezember 28,25, pr. Januar-Februar 28,75, pr. Januar- April 29,50. Mehl fest, pr. Nevember 61,25, pr. Dezember 61,75, pr. Januar-Februar 62,75, pr. Januar-April 63,75. Rüböl fest, pr. November 90,50, pr. Dezember 91.25, pr. Januar-April 93,50, Pr. Mai-August 94,50. Spiritus fest, pr. November 66,50, pr. Janvar-

17 ⁄. Schmalz (Marke Wilcor) 11 ¾ C. Speck (Lbort clear) 9 ¼ C. Getreidefracht 6.

Berlimn, 20. November. An Schlachtvieh war aufgetrieben: Rindvieh 2289 Stück, Schweine 9245 Stück, Schafvieh 4153 Stück, Kälber 1122 Stück.

Fleischpreise. höchster mittel niedrigster . 54 57 44 46 30 32 Schweine 100 . 56 57 48 50 45 46 Hammel 20 23 Kilo 20 21, unv rkäuflich. Kälber: langsam Geschäft, gedrückte Preise.

Rindvieh pro 100 Pfd..

Eisenbahn-Einnahmen.

Hessische Ludwigs-Eisenbahn. Im Oktober cr.: alte Strecken 1,061 260 (s— 42 276 ℳ), 1. Januar bis ult. Oktober 9,777,374 ℳ. 8 19,289 ℳ); neue Strecken 180,264 (— 2,994 ℳ), 1. Januar is ult. Oktober 1,439 709 (+ 12 421 ℳ). 324,770

Rhein-Nahe Eisenbahn Im OCktober cr. (— 27.159 ℳ), 1. Januar bis ultimo Oktober 3,166 005

8 Raffinirtes, Type weiss. 10c0 56 bez. und Br., pr. November 55 ½ bez., 56 Br., pr. Dezember 55

gend. Roggen April 68,50. Wetter: Trübe.

New-York, 18. November. Waarenbericht. März 53 ½ Br. Orleans 11 ⅜. Petroleum in

T. B)

Baumwolle in New-York 12, do. in New- New-Xork 26 ½, do. in Philadelphia 26. Mehl 5 D. 50 C. Rother Frübjahrsweizen 1 D. 35 C. Mais (old. mixed) 61 C. Zacker (Fair refining Muscavados 9 &. Kaffee (Rio-)

(s— 183,527 ℳ). Abends 6 Uhr. (W. T. B.)

Liverpool, 18. November. Nachmittaes. (W.

Ausweise von Banken ete. x8 Siegrheinischer Bergwerks- und Hütten-Aotlen-Verein. Bilanz pr. 30. Juni, s. unter Ins. in Nr. 273. Wochenübersloht von 8 deutschen Zettelbanken pr. 15. No- vember, s. unter Ins. in Nr. 273.

—.—

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag, den 21. November. Opernhaus. (236. Vorstellung.) Der schwarze Domino. Oper in 3 Aufzügen, nach dem Französischen des Scribe, für die deuts che Bühne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstein.

Musik von Auber. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. (234. Vorstellung.) Faust. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Goethe. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, den 22. November. Opernhaus. (237. Vorstellung.) Armide. Große heroische Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Französischen des Quinault, übersetzt von J. v. Voß. Musik von Gluck. Ballet von Paul Taglioni. Anfang halb

7 Uhr. S 8. 235. Vorstellung.) Die Senseh Cashviel in 3 Akten von

Au 2 der Piebe. (Comtesse Friederike von Wi ine v. Hillern. omtesse 9 Wilhelmin als Gast.) Vorher;

Steinbach: Fr. Niemann, als Rose und Distel. Schauspiel in 1 Aufzug von errmann von Schmid. Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Dienstag: Zum 2. M. DO, diese Männer! Lustspiel in 4 Akten von

lius en. Irrnn nch u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Dienstag: Drittes Gastspiel der Meininger Hof⸗ schauspieler Fr. v. Moser⸗Sperner, Frl. Habel⸗

ann, Hrn. Nesper. Neu einstudirt: Die Waise

von Lowood. Friedrich-Wilhelmst. Theater. u. d. folg. Tage: Fatinitza. Residenz-Theater. Dienstag und folgende

Dienstag

Krolls Theater. Dienstag: Zum 72. Male: Des Lebens Mai. Concert. Anfang 6, der Vor⸗ stellung 7 Uhr. -

Mittwoch: Vorletztes Auftreten der Signora Bianca Donadio. Zum letzten Male: Der Bar⸗ bier von Sevilla. Rosine: Signora Donadio. EEöö und Fremdenloße 4 ℳ, I. Parquet,

rchester und Tribüne 3 ℳ, II. Parquet und Loge 2 ℳ, Entrée 1 1 3 Sonntag: Letztes Auftreten der Signora Bianca

Donadio. 1.“

Woltersdorff-Theater. Dienstag: Zum 9.

Male: Die Wilddiebe. (Ginetta: Frl. Lina Mayr. Lastecouères: Emil Thomas.) Mittwoch u. folg. Tage: Die Wilddiebe.

Stadt-Theater. Dienstag: Zu halben Kassen⸗ preisen: Zum 2. Male: Wenn man im Dun⸗ keln küfst. Schwank in 3 Akten von C. Mal⸗ lachow u. O. Elsner. Hierauf: Man sucht einen

Erzieher. Lustspiel in zwei Akten nach dem Fran⸗

zösischen von A. Bahn. (Arthur von Marsan: Carl Mittell, Abraham Meyer: Carl Pander, Va⸗ lentine: Frl. Markwordt als Gäste.) 8 MNittwoch: Wohlthätigkeitsvorstellung zum Besten des Volks⸗Kindergartens des Köpnicker Stadt⸗ viertels. Unter gefälliger Mitwirkung der Herren Carl Mittell und Carl Pander. Feenhände. Hierauf: Im Theaterbureau.

8 ö ational-Theater. Dienstag:

stellung: Götz von Berlichingen. Mittwoch: Gastspiel des Frl. Hamlet. Hamlet: Frl. v. Vestvali.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag und Mittwoch. Die Marquise von Villette. In⸗ triguenstück in 5 Akten von Charl. Birch⸗Pfeiffer. Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr. Entrée 50 ₰. Balkon u. Parquet⸗Logen (numerirt) 2 I. Par⸗ quet 1 50 ₰, I. Parquet (hintere Reihe) 1 II. Parquet, Mittel⸗ und Seiten⸗Balkon 75 ₰. Donnerstag: E1— bei bedeutend er⸗ mäßigten Preisen. Feenhände. Lustspiel in 5 Akten nach Scribe von Th. Gaßmann. —— —————

Deutscher Personal-Kalender

21. November. Fr. E. Dan. Schleiermacher *. Heinr. v. Kleist König Friedrich Wilhelm III. von Preussen erlässt die Landwehr-Ordnung. Victoria, Kronprinzessin von Deutschland und von Preussen *.

Familien⸗Nachrichten. 8 Nachruf. Kaum daß das Grab sich über einem der ältesten und bewährtesten seiner Beamten geschlossen, hat das Polizei⸗Präsidium schon der d erlust

Extra⸗Vor⸗ v. Vestvali.

82

eines seiner tüchtigsten und verdientesten Beamten zu beklagen. Am 17. d. Mts. erlag der Königliche Polizei⸗Rath Weber nach längerer Krankheit einem Herzleiden, nachdem er 28 Jahre unausgesetzt dem Polizei⸗Präsidium angehört, und sowohl in sei⸗ ner früheren langjährigen Stellung als Kriminal⸗ Kommissarius, wie in den letzten Jahren als Vor⸗ stand der Abtheilung für die Sittenpolizei dem Staate wie dem Gemeinwohl der Stadt Berlin die ersprießlichsten Dienste geleistet hat. Seine rastlose Thätigkeit und treue Pflichterfüllung, sowie sein ehrenwerther Charakter und sein freundliches Auf⸗ treten in und außer seinem Amte sichern dem Da⸗ hingeschiedenen das ehrenvollste Andenken seiner Vorgesetzten wie seiner Untergebenden. Berlin, den 19. November 18706. Königliches Polizei⸗Präsidium.

von Madai.

Verlobt: Frl. Louise Rosemann mit Hrn. Haupt⸗ mann und Compagnie⸗Chef Arretz (Knobelsdorf Breslau). Frl. Gertrud Engelke mit Hrn Lientmnant und Adjutanten Behrens (Bunzlau i. Schl.

Verehelicht: Hr. Premier⸗Lieutenant sfelir v. Frangois mit Frl. Ida v. Natzmer (Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. med. Weise Wriezen). Hrn. Rechtsanwalt Kerler (Bracken⸗ eim). Hrn. Premier⸗Lieutenant Hümnr Frei⸗

herrn von dem Bussche⸗Hünnefeld (

Premier⸗Lieutenant

Philipp Graf zu Eulenburg (Wulkow). ochter: Hrn. Pastor Post (Solingen).

Gestorben: Verw. Frau Amtmann Bertha Schneidewind, geb. Zangemeister (Sangerhausen). aes Auguste Freiin v. Ungern⸗Sternberg (Wies⸗

aden. Hr. Stud. jur. Richard Ferno (Hagen).

ine

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Subhastations⸗Patent.

Nothwendiger Verkauf.

Das in Hinterpommern belegene, dem Ritterguts⸗ besitzer Albert Wilbelm von Glasenapp gehörige, im Grundbuche der Güter des Neustettiner Kieises Band 1 Seite 385 resp. Band 5 Seite 42 verzeich⸗

nete Gut Vernsdorff,

über welches durch Verfügung des unterzeichneten Gerichts vom 22. Februar 1867 die Subhastation eingeleitet worden ist und welches landschaftlich auf 97,123 Thlr. 1 Sgr. geschätzt ist, soll am 5. März 1877, Vormittags 11 Uhr,

an hiestger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 1, öffentlich an den Meistbietenden im Wege der noth⸗ wendigen Subhastation verkauft werden.

Taxe und Hypothekenschein sind in unserm Pro⸗ zeßbüreau IV. zu den gewöhnlichen Dienststunden ein⸗ usehen. Gläubiger, welche wegen einer aus dem Grund⸗ buche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kauf⸗ geldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Gläubiger Hauptmann Bernd Ludwig von Bonin, früher zu en.

[5231]

Naseband, wird hierdurch öffentlich vorgelad Neustettin, den 27. Mai 1876 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

FESe.

[9463] Proclama.

Erbprätendenten des am 22. Februar 1875 zu Klein⸗Wisseck im Kreise Wirsitz verstorbenen Carl Wilhelm Wiese haben als Nachkommen des angeblich aus Motylewo stammenden, am 6. Ok⸗ tober 1807 zu Schmolsin im Stolper Kreise ver⸗ storbenen Böttchermeisters Johann Wiese und dessen daselbst am 20. Februar 1785 verstorbenen Ehefrau Eva, geborenen Felgner, die Ausstellung einer Erb⸗ bescheinigung nach jedem der oben heän Ehe⸗ leute bei uns beantragt. Als Erbe derselben ist bisher einzig deren Sohn Johann Jacob Wiese be⸗ kannt, welcher als Maurermeister zu Engsee bei Baldenburg am 6. Dezember 1831 verstarb.

Alle bei dieser Sache Betheiligten fordern wir

iermit auf, etwa sonst noch vorhandene oder vor⸗

anden gewesene Erben eines oder des anderen der gedachten Eheleute bis zum 15. Mai 1877 bei uns anzumelden. Nach Ablauf dieses Termins wird

anberaumt wird.

elzen). Hrn. l[brecht Jobst (Cöln). Hrn. H

dem unterzeichneten Gericht vorzulegen, widrigenfalls

der Wechsel für kraftlos erklärt werden soll.

Sensburg, den 18. November 1876. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Das an der Weser und unweit des Bahnhofs Bodenfelde der im Bau begriffenen Ottbergen⸗Nord⸗ heimer Eisenbahn gelegene

Domänen⸗Vorwerk Lippoldsberg

im Kreise Hofgeismar, ein Areal von überhaupt 188,0078 Hektare enthaltend, soll auf 18 Jahre vom 1. Mai 1877 ab bis Johannis 1895 verpachtet werden, wozu öffentlicher “] auf Mittwoch, den 29. d. M., früh 10 ½ Uhr, in unserem Sitzungszimmer vor dem Regierungsrathe Petersen Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 8000 Mark festgesetzt. Zur Pachtübernahme wird ein disponibles Vermögen von 72,000 ⸗Mark erfordert. 1“ b 8 Ueber dessen Besitz, sowie über ihre persönliche Qualifikation haben sich die achtbewerber durch glaubhafte Zeugnisse möglichst bald, spätestens aber im Termine auszuweisen. Die Pachtbedingungen liegen in unserem Domänen⸗Sekretariate zur Ein⸗

sicht offen. 8 Cassel, den 4. November 1876. [9075] Königliche Regierung. 1 Abtheilung für direkte Steuern, Domänen ö. Koch.

Am Mittwoch, den 22. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, findet auf dem Kasernenhofe, Lindenstraße Nr. 36a., der Verkauf eines zum Karalleriedienst unbrauchbaren Pferdes, meistbietend gegen sofortige Bezahlung statt. Das Kommando des 2. Garde⸗ Dragoner⸗Regiments.

1282] Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn.

Die Lieferung von 1 Betriebs⸗Geräthen und Materialien,

als: beschlagene Wuchtebäume, Stopfhämmer, hölzerne Harken mit eisernen Zahnen. Gieß⸗ kannen, Stechschippen, Rohrstühle, Reitsessel, eilen, Nägel, Schlittenbäume, Hammerstiele, Wuchtbaumhölzer, Handspeichen, Fensterleder, Borstenwaaren, Piassavabesen, Strauchbesen, Leinwand, gepulverter Bimstein, Gummi arabic., Fruchtgummi, Graphit, Glaserkitt, weiße Kreide, Putzpulver, Seilerwaaren, Schneeschippen, Strohdecken, Docht, Weiden⸗ kiepen, Cyhlinder, Lampenglocken, Lampenteller, Wasserflaschen, Wassergläser, Lichte,? lomben, Desinfektionspulver, Schwämme, Seife, Zünd⸗

hölzer, Photogeéne und Karrenschmiere soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben

werden und ist hierzu Termin auf Donnerstag, den 30. ds. Mts., Vorm. 11 Uhr, 1“ im Büreau der Ober⸗Betriebs⸗Inspektion, Aska⸗ nischer Platz Nr. 7, Parterre, Zimmer Nr. 1 hier⸗

selbst anberaumt.

Offerten sind portofrei unter Beigabe der an⸗ erkannten Lieferungsbedingungen, welche nebst Be⸗ darfsnachweisung gegen Erstattung von 50 Ko⸗ pialien in dem genannten Büreau zu haben sind, und unter Beigabe der Proben versiegelt und mit der Aufschrift: 8

„Submission auf Lieferung von Betriebs⸗ Geräthen und Materialien“ an die Unterzeichnete einzureichen. .

Oeffnung der Offerten wird am 30. ds. Mts. in 1.“ der etwa erscheinenden Offerenten er⸗ olgen.

Berlin, den 7. November 1876. Die Ober⸗Betriebs⸗Inspektion.

11u“]

9402] Bekanntmachung. 88 Der Bedarf der Kaiserlichen Werften in Kiel, Danzig und Wilhelmshaven für das Rechnungsjahr 1877 an folgenden Materialien soll verdungen

werden:

Gruppe A. 1 Annahmestelle der Offerten: Werft Kiel. Sub⸗ missionstermin: der 9. 1876, Nachmittags

Iesxn 8

die Ausstellung der Erbbescheinigung erfolgen. Stolp, den 2. November 1876. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

[9472] 8

Ein auf einem gedruckten Formular geschriebener Wechsel d. d. Sensburg, den 1. November 1876, über 13,500 ℳ, von der Frau Emma Reinicke, geb. v. Schulze, im Beistande und mit Genehmigung ihres Ehemanns ausgestellt und von Letzterm mit dem Accept: „angenommen für 13,500 ℳ“ „Emil Reinicke Broedienen“ versehen, im Uebrigen nicht ausgefüllt, ist angeblich verloren gegangen.

Der Inhaber dieses Wechsels wird aufgefordert, denselben frätestens bis um 1. Juni 1877

Aufgebot.

3 Uhr.

ca. 98,000 K. Eisenplatten verschiedener Quali⸗ tät, sowie Schwarzblech ꝛc., 2500 K. gerippte Flur⸗ platten, 4000 K. verzinkte (oflvaniftn. Eisenplat⸗ ten, 266,000 K. Rund⸗, Halbrund⸗, Vierkant⸗ und Flacheisen, 3900 K. Bandeisen, 12,600 K. Eckeisen und T. Eisen, 2300 K. Nieteisen, 12,800 K. Guß⸗, eder⸗ und Schweißstahl, 4500 K. Kupferplatten, 200 K. Stangenkupfer, 3000 K. Pellow⸗Metall⸗ stangen, 2900 K. Messingblech, 12,000 K. Blei⸗ platten, 3900 K. Bleiröhren, 1400 K. Zinkblech, 8000 K. Roststabeisen, 68,000 Stück gezogene und 4500 Kilo gegossene Kupferhautnägel, 16,000 Stück Zinknägel.

in der Registratur der Werft in

missionstermin: der 1876, Nachmittags r.

750 M. Ahorn⸗, 1330 M. rothbuchene, 450 M. weißbuchene, 6440 M. eichene, 14,550 M. eschene, 10,630 M. ellerne, 261,100 M. kieferne, 8500 M. ellowpine⸗, 1150 M. Lindenholz⸗, 8500 M. Ma⸗ agoni⸗, 450 M. Pappelholz⸗, 430 M. Rüsternholz⸗ retter und Planken. 20, Kbm. Weißbuchenholz in Stämmen, 200 Stück desgl. Hobelhölzer, 24,500 M. eichene Wagenschottbretter, 366 M. eschene Planken zu v 10 Kbm. Eschenholz⸗ Stämme, 2943 M. kieferne Decksplanken, 13,200 M. fichtene Stellungsdielen, 10,850 M. kiefernes Kreuzholz, 500 Meter fichtenes Ganzholz, 25,550 M. kieferne Mauerlatten, 11,000 M. kieferne Lat⸗ ten, 258 Stück kieferne Spieren, 121 Stück kieferne Masten, 200 Stück fichtene Spieren, 15 Stücke Pellow⸗ pine⸗Rundholz, 21 Kbm. Mahagoniholzblöcke, 6 Kbm. Rüsternholz⸗Stämme, 800 Stück Faßstäbe, 65 Stück eichene Bootshölzer, 50 Stück eichene Bootsstevenknie, 50 K. Ebenholz, ferner: 550 M. eiserne galvanisirte Ketten, circa 9500 Stück diverse Bürsten, Pinsel, Besen, Feger, Schrubber, Quäste, Piasavabesen ꝛc. Gruppe C. Offerten nimmt entgegen: Werft Wilhelmsha⸗ ven. Submissionstermin: der 9. Dezember 1876, Nachmittags 3 Uhr. 1 13,700 K. Bleimennige, 12,000 K. Eisenmennige, 18,400 K. Zinkweiß, 6800 K. Terpentinspiritus, 16,500 L. Ifünevüste⸗ Theer, 15,000 K. Harz, 36,100 K. Rüböl, 108,100 K. Maschinenöl, 15,000 K. Talg, 51,500 K. Wisch⸗Baumwolle, 45,100 K. Stearinkerzen, 350 K. Sohlleder, 1550 K. Brand⸗ sohlleder, 1860 K. Fahlleder, sowie der gesammte Bedarf an rohen und gummirten Hanfschläuchen. Die Lee.hheee und Dimensionslisten sind zur Einsicht ausgelegt: für Gruppe A. in der Registratur der Werft in Kiel, für Gruppe B. in der der Werft in Danzig, Wilhelmshaven, und können solche auf Wunsch gegen Erstattung Kosten auch abschriftlich milgethefgt werden. Offerten sind mit der Aufschrift: „Offerte für Gruppe A. (B. resp. C.)“ zu versehen und an diejenige Werft zu adressiren, welche dem Vorstehenden entsprechend mit der An⸗ nahme derselben beauftragt ist. Wilhelmshaven, den 13. November 1876. Kaiserlithe Werft. Cto. 130/11.)

Der Bau einer Fachwerks⸗Kaserne in der he von Fort Asterstein, veranschlagt zu rund 132,000 ℳ, soll in General⸗Entreprise vergeben werden, wozu Submissionstermin auf

Montag, den 11. Dezember d. J., Vorm. 9 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Verwaltung anbe⸗ raumt ist. Bedingungen, Kostenanschlag und Zeichnungen liegen daselbst zur Einsicht offen, wovon auch Ab⸗ schriften gegen übliche Kopialien bezogen werden können. 1 [9276]

Coblenz, den 11. November 1876. Königliche Garnison⸗Verwaltung.

[9484] Bekann machung. Bei dem unterzeichneten Artillerie⸗Depot sollen im Wege der öffentlichen Submission: 44,609 Kilo altes ““ inel. 10,560 Kilo altes Walzeisen, 258,737 Kilo altes Gußeisen, inel. 93,908 Kilo mit Schmiedeeisen ver⸗ 8 mischtes, verkauft werden. Der Verkaufs⸗Termin, zu welchem schriftliche Offerten einzureichen sind, findet am Montag, den 4. Dezember er., Vormittags 9 Uhr, im diesseitigen Bureau, Zeughaus I, statt. Die Bedingungen können ebendaselbst täglich von 9 bis 12 Uhr Vor⸗ und von 3 bis 6 Uhr Nach⸗ mittags eingesehen, auch gegen Einsendung von 1,5 Kopialien in Abschrift bezogen werden. Metz, den 15. November 1876. Cto. 152/11.) Kaiserliches Artillerie⸗Depot.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren. Bekanntmachung.

Ostpreußische Südbahn.

S.

Vom 20. Novem er. ab findet die Aus⸗ reichung der Dividendenscheine III. Serie zu den Stamm⸗ und Stamm⸗Prioritäts⸗Aktien Ost⸗ preußischer Südbahn gegen Abgabe der Talons auch bei der Berliner Handelsgesellschaft zu Berlin

statt. Der Verwaltungsrath

[9487]

Sub⸗

8 Gruppe B. Annahmestelle der Offerten: Werft Danzig.

der Ostpreußischen Südbahn⸗Gesellschaft. 1““ 1 .

4.¾

5 1 4 .

und Norwegen au werden Anfangs Dezember eingestellt. iinr der Richtung nach Norwegen findet Sonnabend, den 2. Dezember statt. 98

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8 I] 111“ 111

5 2

3 öI

has Abonnement beträgt 4 50 für das Vierteljahr.

Insertionspreis für den Raum einer Bruckzeile 30

(Alle Post⸗Anstalten des In⸗- und Auslundes nehmen Bestellung an; für Berlin nußer den Post-Anstalten

auch die Expedition: SW. Wilhelmstr. No. 32. 2

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den A. November, Abends.

In der heutigen Ersten Beilage veröffentlichen wir den im Reichskanzler⸗Amt festgestellten Entwurf eines Pat dem Anschreiben des Reichskanzler⸗Amts, mit welchem der Entwurf den verbündeten E mitgetheilt Patent

Separatabdruck ausgegeben werden.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Landrath des Kreises Neuwied, Geheimen Regie⸗ rungs⸗Rath von Runkel zu Heddesdorf, den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse; dem Prediger Nielsen zu Potsdam und dem Kommerzien⸗Rath Dr. Leverkus zu Wies⸗ dorf im Kreise Solingen den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; dem emeritirten Hahptlehrer Brischke zu Zoppot im Kreise Neustadt W.⸗Pr. den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern; sowie dem Premier⸗Lieutenant von Brause im Hesstscgen Füsilier⸗Re⸗ iment Nr. 80 und dem früheren Unteroffizier in demselben egiment, jetzigen Tagelöhner Johann Jost Otto zu Mar⸗ burg, die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen.

Deutsches Reich. Das Kaiserliche Konsulat zu Hakodade und das Vize⸗

G 8 Konsulat zu Brussa sind eingezogen worden.

8

Bekanntmachung,

Schluß der Post⸗Dampfschiffahrten auf der Linie Hamburg⸗ 8 Drontheim.

Die bEbö“ zwischen Deutschland

der Linie Hamburg⸗Drontheim

Die letzte Fahrt

Berlin W., den 17. November 1876. Kaiserliches General⸗Postamt.

Am 1. Dezember d. J. wird in Hadamar eine Telegraphen⸗

anstalt mit beschränktem Tagesdienste eröffnet.

1

Frankfurt a. Main, den 17. November 1876. 6

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

Zu Vieringhausen und Hasten im Regierungsbezirk Düssel⸗ dorf werden am 1. Dezember d. J. mit den betreffenden Postämtern

zu vereinigende Telegraphen⸗Betriebsstellen mit beschränktem Tages⸗ dienste eröffnet werden.

Düsseldorf, den 17. November 1876. Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

Das 10. Stück des Gesetzblatts für Elsaß⸗Lothringen,

welches heute ausgegeben wird, enthält unter

4

4 8

1— Bürgerschule zu

Nr. 272 die Verordnung, betreffend die Anlage und den Betrieb einer Pferdeeisenbahn in der Stadt Straßburg und deren Umgebung. Vom 6. November 1876.

Berlin, den 21. November 1876.

Kaiserliches Post⸗Zeitungs⸗Amt.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Pfarrer Hermann Friedrich Adolf Krum⸗

macher in Brandenburg a./H. Konsistorial⸗Rath und

Mitglied des Konsistoriums der nennen; und

den Bürgermeister Reinefahrt zu Perleberg, in Folge der von der Stadverordnetenversammlung zu Merseburg ge⸗ troffenen Wahl, als Bürgermeister der Slabt Merschurg für

rovinz Pommern zu er⸗

die gesetzliche zwölfjährige Amtsdauer zu bestätigen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Dem ordentlichen Lehrer Rupertus Stöltzing an der b Hersfeld ist das Prädikat „Ober⸗ ehrer“ beigelegt worden. G

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche

ist

weisung

Arbeiten.

Der Königliche Bau⸗Inspektor Caesar, früher in Cassel, in gleicher Amtseigenschaft nach Arnsberg versetzt worden,

3 8 8 Justiz⸗Ministerium. Der Notar Claessen in Randerath ist in den Friedens⸗ gerichtsbezirk Erkelenz, im Landgerichtsbezirke Aachen, mit An⸗ feines Wohnsitzes in Erkelenz, versetzt worden.

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111“

Aiicchtamtlichee.

18 Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 21. November. Se. Majestät

der Kaiser und König nahmen heute militärische Mel⸗ dungen entgegen, empfingen Se. Königliche Hoheit den Prin⸗ zen August von Württemberg, sowie den General⸗Feldmarschall Grafen von Moltke und hörten die Vorträge des Polizei⸗Prä⸗ sidenten von Madai und des General⸗Adjutanten General⸗ Majors von Albedyll. 1

Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden traf vorgestern Abend zum Besu Iͤhler Majestät der Kaiserin⸗Königin in Coblenz ein, wurde von Allerhöchstderselben, sowie von den Spitzen der Behörden auf dem Bahnhofe empfangen und stieg im Kö⸗ niglichen Residenzschlosse ab. In der Begleitung Ihrer Königlichen Hoheit kes sich der Ober⸗Hofmeister Freiherr von Edelsheim und die Hofdame Fräulein von Schönau. Gestern Abend war Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin mit Allerhöchstihrer Tochter in einer musikalischen Soirée des Gouverneurs, Generals von Beyer anwesend.

Ueber die Reise Sr. Majestät des Kaisers und

Königs zur Hofjagd nach der Göhrde sind nachfolgende Bestimmungen getroffen worden.

Donnerstag, den 23. November, Nachmittags 3 Uhr werden Se. Majestät Berlin auf dem Hamburger Bähaßef mittelst Extrazuges ver Nen in Wittenberge um 5 g. 10, Minuten, in Station Göhrde in. 6 ½ Uhr und im Jagd⸗ schlosse um 6 Uhr 50 Minuten eintreffen. Das Diner im Reiseanzuge findet um 7 Uhr statt.

Freitag, den 24. November, findet eine Suche mit der Meute auf Sauen statt. Dem Dejeuner im Walde folgt ein Hauptjagen auf Rothwild. Das Diner wird um 7 Uhr im Jagdschlosse eingenommen.

Für Sonnabend, den 25. November, früh ist ein abgestelltes Jagen auf Schwarzwild angeordnet. Das Dejeuner wird um 1 ½ Uhr im Schlosse servirt. Die Rückreise werden Se. Majestät vom Schlosse Nachmittags 3 Uhr antreten, um Uhr in Göhrde und um 4 Uhr 35 Minuten in Witten⸗ berge eintreffken. Der Ankunft Sr. Majestät in Berlin wird auf dem Hamburger Bahnhof Abends 6 Uhr 45 Minuten entgegengesehen.

Empfang und Begleitung finden auf dieser Reise nicht statt.

Der Regierungs⸗Präsident von Hagemeister in Oppeln veröffentlicht Folgendes: G 8 Oppeln, den 19. November 1876. die Kriegervereine und an alle Bewohner von Oberschlesien. Se. Majestät der Kaiser und König haben die Gnade gehabt, heute, am 19. d. Mts., unmittelbar nach Be⸗ sichtigung. der zu Oppeln versammelten Kriegervereine von Oberschlesien mir Allergnädigst den Auftrag zu ertheilen, den Allerhöchsten Dank, welchen Se. Majestät den Führern der Vereinsgruppen und vielen der anwesenden Krieger schon Allerhöchstselbst ausgesprochen, allen in Oppeln erschienenen Kriegern erneuert kund zu geben. Se. Majestät haben zu⸗ gleich Allerhöchstihre Freude darüber auszudrücken geruht, daß die alten Krieger zum Theil aus weiter Ferne so zahlreich gekommen seien, ihren Kriegsherrn zu sehen. Allen Oberschlesiern dessen bin ich gewiß wird es . Freude bereiten, diese gnädigen Worte unseres Kaisers, önigs und Herrn, den der Allmächtige uns noch lange er⸗ vernehmen und unvergeßlich zu bewahren. Der Regierungs⸗Präsident. 11“ 1 von Hagemeister.

Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog Friedrich Franz von Mecklen burg⸗Schwerin, Major à la suite des Garde⸗Kürassier⸗Regiments ꝛc. hat sich 8. Theilnahme an den Königlichen Hofjagden mit kurzem Urlaub nach Schlesien und der Göhrde begeben.

Wie aus Warschau mitgetheilt wird, ist die Nachricht verschiedener deutscher Zeitungen über die angebliche Ein⸗ stellung der Güterbeförderung auf den e nen im Königreich Polen unrichtig. Der Güterver⸗ kehr ist daselbst nirgends unterbrochen. Nur auf der War⸗ schau⸗Terespoler Bahn werden die Waaren, die für die Strecken Moskau⸗Kursk und Rjäsan bestimmt sind, nicht angenommen, hegechen. werden die Güter von Terespol⸗Brest nach Moskau efördert.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstages entspann sich in der zweiten Be⸗ 88 über den Entwurf eines Gerichtsverfassungs⸗

esetzes bei Titel 2 „von den Amtsgerichten“ eine längere ebatte über den von dem Abg. Windthorst gestellten Antrag,

halten möge, zu

esetzes. Derselbe wird nebst en nächsten Tagen auch als

die Kompetenz der Amtsgerichte für Klagen über civilrechtliche Ansprüche bis zum Werthe von 500 ℳ, wie in Hannover, zu erhöhen. Schließlich wurde indeß die von der Kommission wie der Regierung vertheidigte Kompetenzgrenze bis zu 300 Werth des Streitgegenstandes mit großer Mehrheit angenom⸗ men, nachdem die Abgg. Pfafferott und Windthorst für den Antrag, der Bundesrahs⸗Bevollmächtigte Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt, der Referent Abg. Miquel und die Abgg. Grumbrecht und Dr. Lasker gegen denselben gesprochen hatgen. Die Erklärung des Justiz⸗Ministers Dr. Leonhardt aatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Ich glaube, daß das hohe Haus den Herren Windthorst und Pfafferott zu großem Danke verpflichtet ist, wenn diese eine überaus wichtige Frage, wichtig für die Gerichtseingesessenen, hier zur Sprache gebracht haben. Jedenfalls bin ich den Herren dankbar dafür, daß sie mir Gelegenheit geben über diese Frage mich auszusprechen. Meine Herren! Die Frage, welche durch den An⸗ trag zur Erörterung gestellt wird, ist wiederholt in Ihrer Justizkommission, und zwar sehr lebhaft erörtert worden; ist einnal mit Stimmengleichheit, dann mit einer geringen Stimmenmajorität erledigt worden. Bei dieser Sachlage scheint es mir geboten zu sein, daß dieser so überaus wichtige Punkt im Plenum und demgemäß vor dem ganzen Lande zur Diskesion kommt. Bei dem Systeme der Gerichtsverfassung, das darauf beruht, daß die Gerichtsbarkeit in Civilsachen durch kollegiale Landgerichte und durch selbständige Amtsgerichte als Einzelgerichte ausgeübt wird, liegt es nahe, die Landgerichte als Kollegialgerichte für größere Bezirke, als große Landgerichte zu bilden. Wenn das der Fall ist, dann sprechen san⸗ überwiegende Gründe dafür, die Zuständigkeit der Amtsgerichte, o weit das irgend thunlich ist, zu erweitern; das liegt in den Inter⸗ essen der Gerichtseingesessenen, und hat wirthschaftliche und finanzielle Vortheile. Diesem Grundsatze gemäß ist nun Ihre Kommission auch verfahren; denn Sie werden sofort erkennen, daß Ihre Kom⸗ mission die Zuständigkeit der Amtsgerichte in Straffachen in außer⸗ ordentlicher Weise erweitert hat. Die Erweiterung der Zuständig⸗ keit, welche weit über Dasjenige geht, was der Regierungsentwurf ent⸗ hält, und nach gewisser Richtung hin nicht prinzipiell richtig sein dürfte, ist gerechtfertigt aus praktischen Gründen. Ferner werden Sie er⸗ kennen, daß nach dieser Richtung hin ein fernerer wesentlicher Dienst geschehen ist durch das Institut der detachirten Strafkammer. Auch dies Institut, welches ermöglicht, die Jurisdiktion in Vergehensachen den Gerichtseingesessenen näher zu rücken, hat zur Folge, daß die⸗ selben finanziellen und wirthschaftlichen Vortheile erwachsen. Diesem Grundsatz nach scheint nun sehr viel für den Antrag des Hrn. Abg. Windthorst zu sprechen; man muß jedoch vor Allem Zweierlei be⸗ merken, um sich klar zu werden über die Tragweite des Antrags. Es ist nach den Vorschriften der bürgerlichen Prozeßordnung das Mahnverfahren in Civilsachen ausgedehnt über die Zuständigkeit der Amtsgerichte, was z. B. in Hannover nicht so ist. 8 „Ferner kommt in Frage und das ist ein außerordentlich wichtiger Punkt, daß es den Parteien überlassen ist, Streitigkeiten von größtem Werthbetrage an die Obergerichte zu bringen, eben so wie das in Hannover der Fall ist. Es kommt bei der Erwägung, ob der Antrag anzunehmen sei oder nicht in Betracht, daß man doch Rücksicht nehmen muß auf die verschiedenen Länder und auf die ver⸗ scledenen Provinzen ein und desselben Landes. Wenn ich die Ver⸗ hältnisse beurtheilen soll, wie sie in Hannover liegen, so bin ich nicht sehr zweifelhaft zu sagen, nehmen Sie den Antrag an; denn ich glaube nicht, daß man behaupten kann, die höhere Zuständigkeit in Hannover habe zu erheblichen Uebelständen geführt. Allein den Verhältnissen Hannovers stehen nicht gleich die Verhältmist der alten Provinzen des preußischen Staats. In dem Verhältnisse, in dem Hannover steht, mögen auch einzelne dieser Pro⸗ vinzen, so Westfalen und das Rheinland stehen, mit den östlichen Provinzen wird es anders sein. Wir haben bei der Be⸗ arbeitung des Gerichtsverfassungsgesetzes statistische Erhebungen gemacht über den Einfluß, den die Erweiterung der Zu⸗ ständigkeit von 100 auf 150 Thaler mit sich führen würde. Diese statistischen Erhebungen haben zu bedenklichen Resultaten geführt, welche zu der Ansicht führten, daß es nicht zulässig sein möchte, für eine solche Erweiterung der aständigtes sich zu erklären, weil für verschiedene Provinzen die Bildung großer Land erichte dahin führen würde, daß diese unbeschäftigt seien. Daneben ist Fol⸗ gendes in Betracht gezogen worden: Die Einrichtung selbständiger mtsgerichte mit erweiterten Kompetenzen ist für mehrere Länder und insonderheit für die alten preußischen Provinzen eine neue Ein⸗ richtung; gegenüber einer solchen neuen Einrichtung erhpfiehlt sich, mit Vorsicht zu verfahren. Man hat bei dieser Frage c ücksicht enommen auf die Provinz Hannover und aus den Verhältnissen der⸗ scben argumentirt für und wider, insonderheit aber dafür. In dieser ichtung ist von Interesse eine Broschüre eines Mitgliedes der han⸗ noverschen Amtsgerichte, des Ober⸗Amtsrichters P. afserotr zu Lieben⸗ burg. Diese Broschüre ist mit großer Wärme geschrieben; man fühlt aus jedem Worte, daß der Verfasser mit der vollsten Ueberzeugung von der Richtigkeit seines Vorbringens geschrieben hat. Ich kann den Standpunkt billigen; aber es kommt häufig vor, daß die Einrichtungen der Pro⸗ vinz Hannover zum Vergleiche angezogen werden, ohne daß man die Verschiedenheit der Verhältnisse genügend würdigt.

Der Herr Vorredner hat bemerkt, die Frage sei entscheidend für das Ansehen der hannoverschen Amtsrichter. Das kann ich nicht an⸗ erkennen. Mit diesem Ansehen hat die Frage nur geringen Zusam⸗ menhang. In Hannover werden die Amtsrichter das 88, wel⸗ ches sie genießen, auch behalten, wenn die Zuständigkeitssumme zurückgeführt wird auf 100 Thlr., wie die hannoverschen ntgrichter dieses Ansehen in gleich hohem Grade auch in den 7 oder 8 Jahren, in welchen die Zuständigkeitssumme auf 100 Thlr. stand, genossen.

Das Ansehen der hannovers chen Amtsrichter beruht auf einem ganz anderen

Grunde. Tüchtigkeit giebt immer Ansehen; aber, daß die hannover⸗ 1““ 28 1 8