1876 / 284 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Dec 1876 18:00:01 GMT) scan diff

8 enzung des griechischen Gebietes zu redressiren, indem sie riechenland, Thessalien unter Souzeränetät der Pforte geben wollten. Gladstone meint, die christliche Bevölkerung der Türkei würde die Hülfe Englands der Rußlands vorziehen; man müsse darauf hinwirken, daß England, anstatt eine Po⸗ litik der Drohungen und des Egoismus zu treiben, sich der Zuneigung der Griechen versichere. 2 St. Petersburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Nach Mel⸗ dung der hiesigen Zeitungen wird die Abreise des Ober⸗ Kommandirenden der Südarmee, Großfürsten Nicolai Nicolajewitsch, im Laufe des heutigen Tages erfolgen.

Rumänien. Jassy, 25. November. Ueber die mili⸗ tärische Situation in der Moldau berichtet die

„Pol. Korr.“: 8 Die Mannschaft der moldauischen Territorialmiliz, die über 34,000 Kombattanten stellt, ist durchgehends mit Waffen versehen worden. Die Bataillone sind auf Kriegsstärke gebracht und die Ein⸗ übung wird mit Fleiß und Energie betrieben, was auch sehr noth⸗ wendig ist, da die militärische Schulung der Leute eine ganz un⸗ genügende ist. Unter den 34,000 Mann der moldauischen Territorial⸗ miliz sind höchstens 25 pCt gegenwärtig im Dienste verwendbar, während die anderen 75 pCt. wenigstens eine zwei⸗ bis dreimonat⸗ liche Schulung brauchen, bevor irgend welche Ansprüche an dieselben gestellt,. werden können. Man hat auch den Landsturm organisiren wollen, allein der Kriegs⸗Minister ist in letzter Stunde davon abgekommen, da das Material dazu ganz und gar fehlt. Der Verkehr der an der Grenze stationirten russischen Offiziere mit dem rumänischen Offiziers⸗Corps ist ein recht lebhafter und kordialer. Selbst hierher kommen sehr oft höhere russische Offiziere und finden den herzlichsten Empfang. Russische Quartiermeister sind im Ver⸗ eine mit der Polizei und dem Magistrate hier beschäftigt, Quartiere für die 13. und 14. Infanterie⸗Division hier und in der Umgebung ausfindig zu machen. Diese Truppen sollen beiläufig 14 Tage hier verbleiben. Proviant ist für 30,000 Mann auf die Dauer von 22 Tagen von der russischen Intendantur bereits eingekauft und der größte Theil hier eingelagert worden. Die Regierung hat unter den Bojaren der Moldau im vertraulichen Wege Anfrage halten lassen, ob und wie viel sie zu einer Nationalanleihe beisteuern könnten. Man antwor⸗ tete überall, daß die Regierung sehr schwer auf baare Beträge rech⸗ nen könne, dagegen würden mehrere Großgrundbesitzer der Regierung auf eine Reihe von Jahren Cerealien vorstrecken. Es ist sehr frag⸗ lich, ob dem Ministerium damit gedient sein könne. Bei Ungheni sind Quartiere für eine rumänische Division bestellt worden. Wie man glaubt, soll dies der Punkt sein, wo eventuell die Vereinigung der rumänischen Truppen mit der russischen Armee erfolgen soll. fferfst Carol wird nächstens hier erwartet. Er soll mit dem Groß⸗ ürsten Nikolai Nikolajewitsch, der nächstens an der Grenze erwartet wird, am Pruth zusammentreffen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. Novem⸗ ber. Am 26. d. M. empfing der Kaiser in Zarkoje⸗Sselo eine Deputation des St. Petersburger Adels, bestehend aus dem stellvertretenden Gouvernements⸗Adelsmarschall, Kollegien⸗Assessor . S. Bobrinskij, dem Stallmeister des Hofes Sr. Majestät, Grafen Bobrinskij, und dem Geheim⸗Rath Grafen Orlow⸗Dawydow. Bei dieser Gelegenheit verlas der stellvertretende Gouvernements⸗Adelsmarschall folgende Adresse des St. Petersburger Adels, welcher in der Uebersetzung des „St. Pet. Herold“ lautet:

„Herr und Kaiser! Stolz bewegt haben wir die entschiedenen Worte Ew. Majestät vernommen, die zum Schutze der bedrückten Christen der Balkan⸗Halbinsel gesprochen wurden. Der 18. und der 29. Oktober werden unvergeßlich bleiben.

Die von Ew. Kaiserlichen Majestät bezeichneten Grundlagen einer von Uneigennützigkeit erfüllten Politik geben uns das Recht, zu hoffen, daß die Wirren im Orient auf dem Wege des Friedens zum Ruhme und zur Ehre Rußlands ihr Ende finden werden.

Wenn jedoch ein solcher Ausgang sich als unmöglich erweisen sollte, so sind wir nach dem Vorbilde unserer Vorfahren auf Dein erstes Zeichen, Herr und Kaiser, bereit, unser Hab und Gut für die gerechte Sache zu opfern, und mit unserem Blute das Wort des ge⸗ liebten Monarchen zu besiegeln.“

Odessa, 26. November. Ueber die russiche Süd⸗ armee wird der „Pol. Korr.“ von geschrieben:

Um die Wirkung der in Otschakoff plazirten Defensivgeschütze zu erproben wurden unter der Leitung des Kontreadmirals Tschichatscheff Schießversuche angestellt, welche die Panzerplatten einer sogenannten „Popowka“ (so heißen die russischen Monitors) zum Objekte hatten. General Totleben und sein Stab, welche diesen Versuchen beiwohnten, waren von denselben außerordentlich befriedigt

und ist die Ueberzeugung eine vollständige, daß die Redouten von Otschakoff vollkommen ausreichen, um einer feindlichen Flotte die Passage zu verwehren. Die Panzerplatten der zum ielobjekte ausersehenen „Popowka“ waren nach einem viertel⸗ üe,se Feuer durchlöchert. Auf die Einwohner der Städte an den Bug⸗ und Dnieper⸗Mündungen haben die Erfolge dieser Schießversuche sehr beruhigend gewirkt, und selbst viele Einwohner unserer Stadt, welche sich für den Fall des Aus⸗ bruches des Krieges zu einer Emigration in das Innere vorbereitet haben, scheinen nunmehr entschlossen, theils hier auszuharren, theils in den Ortschaften zwischen Nikolajeff und Nikopolje eventuell provisorische Unterkunft zu suchen. Gestern sind die Eisenbahnlinien Tula⸗Charkoff⸗Kiew dem Waarenverkehre für drei Tage wieder eröffnet worden. Nach Kischeneff sind zahlreiche Kisten mit großen und kleineren Generalstabskarten der europäischen Türkei abgeschickt worden. Es ist die Verfügung ge⸗ troffen worden, daß jeder Offizier mit den entsprechenden Karten be⸗ theilt werde. Ueber Anordnung des Kriegs⸗Ministeriums erfolgt nun aub die Mobilisirung des zweiten Aufgebotes der donischen Kosacken, welches aus zwölf Regimentern mit sieben Batterien besteht. Die Mobilisirung erfolgt so rasch, daß dieses Kontingent schon Anfangs Dezember hier erwartet wird. Wie prompt die Kompletirung aller Armeetheile sich vollzieht, beweist die Sanitätsbranche, welche fir und fertig organisirt dasteht. Dieselbe umfaßt 720 Aerzte. 225 feldärzt⸗ liche Assistenten, 60 Pharmazeuten, 45 Veterinäre und 1840 Sanitäts⸗ soldaten. Die Stadtrepräsentanz von Kiew hat beschlossen, die im Stadtravon wohnenden Angehörigen der einberufenen Urlauber und Reservisten aus Gemeindemitteln zu erhalten. Jede Familie wird wöchentlich drei Rubel erhalten. Dem Beispiele Kiews folgen die meisten Städte und tragen dadurch nicht wenig zur gehobenen Stimmung bei, in welcher die Einberufenen zu ihren Truppenkörpern eilen. Zur Kennzeichnung der Stimmung in der Armee möge die Thatsache dienen, daß Offiziere der nicht mobilisirten Corps massen⸗ haft ihre Transferirung zur Südarmee angesucht haben. Indeß ist in Folge dieser massenhaften Kompetenzen eine Kaiserliche Resolution erflossen, welche besagt, daß den Gesuchen keine Folge gegeben werden könne, weil die Zahl der Petenten zu groß und überdies die Mög⸗ lichkeit der Mobilisirung der übrigen Militärbezirke nicht aus⸗ geschlossen ist.

Dänemark. Kopenhagen, 30. November. (W. T. B.) Durch Königliche Entschließung ist genehmigt worden, daß die Session des Reichstags 2 Monate länger, als im Grund⸗ gesetze festgesetzt ist, demnach bis zum 2. Februar kommenden Jahres ausgedehnt werden darf.

Amerika. New⸗York, 30. November. (W. T. B.) Die demokratischen wie die republikanischen Abgeord⸗ neten der Repräsentantenkammer von Süd karolina fanden sich heute in der Sitzung ein, ohne irgend welchen Wider⸗ stand Seitens der Truppen zu finden. Eine jede Partei hält ihre Organisation aufrecht und jede Partei hat ihren eigenen Präsidenten, welcher die Verhandlungen der Kammer zu kon⸗ troliren versucht. Bis jetzt ist es noch nicht zu Gewaltthätig⸗ keiten gekommen.

Asien. Aus Baku schreibt man dem „Journ. de St. Pétersb.“ unterm 17. Oktober: Aus Nachrichten aus Mesched 89 Astrabad) ersehen wir, daß zu Herat die Afghanen starke militärische Rüstungen machen. Eine Armee von 10,200 Mann ist bereits ausgehoben, sie besteht aus 8 Regi⸗ mentern von Kabul, 4 Regimentern von Kandahar und 5 Regimentern von Herat je zu 600 Mann. Diese Truppen sind gut equipirt, gut bewaffnet und halten tägliche Exerzitien. Die reguläre Kavallerie besteht, nach Resale, aus 4 Regimen⸗ tern zu 400 Mann. Die Kavallerie ist ebenfalls ausgezeichnet equipirt. Eine Kanonengießerei und eine Pinchersabec in Herat liefern eine Kanone und 72 Pud Pulver wöchentlich. Die Truppen erhalten einen regelmäßigen Sold. Gegen wen sind diese Rüstungen gerichtet? Das ist eine Frage, für welche man verschiedene Antworten hat. Die Einen behaup⸗ ten, daß man eine Expedition gegen die Turkomannen in

Nerw organisire, die Anderen sagen, daß diese Truppen dazu bestimmt sind, nach Seistan zu gehen.

Afrika. (A. A. C.) Vom Cap der guten Hoffnung melden die neuesten Nachrichten, daß, nachdem der Krieg in Transvaalien ungeachtet der Vorstellungen der britischen Regierung fortgesetzt worden, Sir H. Barkly, der Gouver⸗ neur der Cap⸗Kolonie, gegen dessen Fortdauer Protest ein⸗ gelegt hat. Der „Cape Argus“ schreibt: „Steelpool wird von

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Kaffern belagert und Viehräubereien gehören zur Tagesord⸗

nung. Im ganzen Lande herrscht große Unzufriedenheit. Burgers Aussichten, wiedergewählt zu werden, sind gänzli verschwunden. Die Kriegssteuer stößt auf großen Wiebersüich und es werden Indignations⸗Meetings gegen dieselbe abge⸗ halten. Das Land ist mehr als je zu Gunsten einer Konfö⸗ deration ./... gn Fasheees

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Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

New⸗York, Freitag, 1. Dezember. Der Commandeur der Bundestruppen in Südkarolina, General Ruger, hat gestern Nachmittag dem Präsidenten der demokrattischen Abgeordneten die Mittheilung zugehen lassen, daß die⸗ jenigen Abgeordneten, deren Waßten nicht geprüft und gültig befunden seien, zu den Sitzungen der Repräsen⸗ tantenkammer des Staates nicht zugelassen werden könnten. Die demokratischen Abgeordneten haben da⸗ gegen formell protestirt und erklärt, daß sie nur der be⸗ waffneten Macht weichen würden. Der Präsident Grant hat in der verflossenen Nacht mit dem Kriegs⸗ Minister sowie mit den Generalen Cameron und Sherman konferirt und durch letzteren dem General Ruger konfiden⸗ tielle Instruktionen telegraphisch zugehen lassen.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den Se. Standesämtern in der Woche vom 19. November bis inkl. 25. November cr. zur Anmeldung gekommen: 205 Eheschließungen, 840 Lebendgeborene, 34 Todtgeborene, 451 Sterbefälle.

]Kunst, Wissenschaft und Literatur.

DSas in diesem Blatte bereits angeküͤndigte, im Auftrage des Ministeriums des Innern von dem Geheimen Regierungs⸗Rath von Brauchitsch herausgegebene Werk über die neuen Verwaltungs⸗ gesetze ist in Carl Heymanns Verlag hier) unter dem Titel: Die neueren Organisationsgesetze der innern Verwaltung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen erschienen. Wir kommen auf den Inhalt des Buches noch ausführlich zurück.

Der vierte Band von Freytags „Ahnen“ (Ceipzig, S. Hirzel) hat kürzlich die Presse verlassen. Er trägt den Titel: „Marcus König“. Die Geschichte beginnt mit dem Jahre 1519 und spielt zunächst in Thorn. Der Schluß verläuft in der Studir⸗ stube des Dr. Martinus Luther.

(Wes. Ztg.) Der Afrikareisende Ed. Mohr befand sich, Privatnachrichten vom 5. Oktober zufolge, noch in Dondo, um von dort in nächster Zeit nach dem Innern, nach Malange, weiter zu gehen.

London, 28. November. (Engl. Korr.) Die Sammlung kyprischer Alterthümer, unter diesen der Schatz von Kurium, ist jetzt endgültig an das Museum in New⸗York verkauft wor⸗ den. Dieses zahlt dafür dem Besitzer General di Cesnola 12,000 £ und im Ganzen, die Ueberführungskosten mit einbegriffen, die Summe

von 14,000 f£. Gewerbe und Handel.

Durch eine Verordnung des Polizei⸗Präsidiums vom 28. No⸗ vember ist in Berlin das Bestreuen der Bürgersteige und Rinn⸗ steinbrücken mit Seesalz, Viehsalz oder Kochsalz verboten worden. Uebertretungen dieser Vorschrift werden mit Geldstrafe bis zu 30 ℳ, bnrderen Stelle im Falle des Unvermögens entsprechende Haft tritt,

Paris, 30. November. (W. T. B.) Nachdem die Aktionäre des Crédit agricole sich in ihrer gestrigen Versammlung mit der projektirten Fusionirung des Crédik foncier und des Crédit agricole fast einstimmig einverstanden erklärt hatten, haben auch die Aktionäre des Crédit foncier in einer heute abgehaltenen Versamm⸗ lung die Fusionirung genehmigt.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die neue Linie der Oberschlesischen Eisenbahn Cosel⸗ Kandrzin⸗Deutschrasselwitz ist für den Güterverkehr eröffnet worden. Da die Strecke Deutschrasselwitz⸗Deutschwette bereits am 1. Oktober dem Verkehr übergeben wurde, ijst nunmehr die ganze Linie Neisse⸗Cosel fertig gestellt.

Amsterdam, 30. November. (W. T. B.) Das Telegraphen⸗ kabel zwischen Singapore und Java ist wiederhergestellt.

Berlin, 1. Dezember 1876.

8 Im Anschluß an die im September v. J. gegebenen Nachrichten über die aus dem Fonds zu Ankäufen von Kunst⸗ werken für die Nationalgallerie sowie zur Beför⸗ derung der monumentalen Malerei und Plastik und des Kupferstichs bis zum 1. September d. J. erfolg⸗ ““ sind folgende weitere Mittheilungen zu machen.

Für die Nationalgallerie sind erworben und in dem unter dem 22. März d. J. eröffneten neuen Gebäude aufgestellt worden:

„Das Porträt Schnaase’s“ von Frau E. Wiegmann. „Scheveningen“, Oelgemälde von A. Achenbach. „Allerseelentag in Bregenz“, Oelgemälde von W. Riefstahl. „Amsterdamer Antiquar“, Oelgemälde von Paul Meyerheim. „Schloß Kronborg“, Oelgemälde von Ed. Hildebrandt. „Eisenwalzwerk“, Oelgemälde von A. Menzel. „Flötenkonzert Friedrichs II. in Sanssouci“, Oelgemälde von A. Menzel. 1 „Schlachtfeld von Marathon“, Oelskizze von Rottmann. veere. Dorf“, Oelgemälde von Brandt. „Eifellandschaft“, Oelgemälde von Lessing. u“

1“

„Heimkehr der Tyroler 1809“, Oelgemälde von De fregger.

„Auferstehung Christi“, Karton von Rethel. „Raub der Europa“, Karton von Genelli. Die Gastlichkeit“, Marmorstatue von Blaeser. Ferner sind für die Nationalgallerie nachstehende Aufträge ertheilt worden: an den Maler Schlösser in Rom zur Ausführung eines Oelgemäldes: „Prometheus und Epimetheus mit Pandora“; aan den Bildhauer E. Meyer in Rom zur Ausführung einer Statue des Merkur als Argustödter in Marmor; an den Bildhauer Professor Wittig in Düsseldorf zur Ausführung einer Kolossalbüste von Cornelius in vergoldeter Bronze, un 1 an den Bildhauer Professor Möller in Berlin zur Ausführung einer Gruppe „Knabe mit einem Hunde“ in Marmor. 1 Außerdem sind die Mittel bewilligt worden: zur Ausschmückung der Aula des Gymnasiums zu Gleiwitz mit Landschaften durch den Maler Dressel in Breslau; zur Ausführung dreier Statuen „Christus, Matthäus, Marcus“ in tyroler Marmor für die Apsis der Basilika zu Trier durch den Bildhauer Kaupert in Frankfurt a. M.;

zur Ausschmückung des Rathhaussaales zu Saarbrücken mit Wandgemälden durch den Direktor Professor von Werner in Berlin.

Von früher bestellten Arbeiten sind eingegangen und der Sammlung einverleibt:

„Die Taufe des Nachgeborenen“, Oelgemälde von C. Hoff; „Frühling und Sommer“, zwei Oelgemälde von Wis⸗ licenus; die Kolossalbüste von Cornelius von Professor Wittig in Düsseldorf.

Die früher bestellten Bilder, bezw. Skulpturen von Pro⸗ fessor Wislicenus, Professor W. Sohn und Schlachtenmaler Hünten in Düsseldorf, sowie von E. Müller in Rom, Pro⸗ fessor Wittig in Düsseldorf, Professor R. Begas, Professor Wredow, Professor Calandrelli, Bildhauer Tondeur hierselbst befinden sich noch in Arbeit.

Von den mit Subvention aus Staatsfonds auszuführen⸗ den Kupferstichen ist der von Jos. Kohlschein nach Paolo ZL“ zu Cana zur Vollendung gelangt; die Stiche von Seidel, Sachs, Professor Mandel und H. Meyer sind noch in Arbeit.

Die Arbeiten zur Ausschmückung der Aula im Schul⸗ lehrer⸗-Seminar zu Mörs und des Treppenhauses der hiesigen Königlichen Universitäts⸗Bibliothek sind im Gange.

Palermo, 24. November. (Köln. 3tg Der jüngst von Räubern gefangen genommene Engländer Rose ist wohlbehalten 85.S nachdem seine Freunde durch ein Mitglied der Masia 60, Lire an die Räuber ausgezahlt hatten.

Vokohama, 30. November. (W. T. B.) Nach hier einge⸗

bangenen Nachrichten ist Veddo von einer großen Feuersbrunst eimgesucht und dabei auch ein Theil der von den Fremden be⸗ wohnten Kolonie in Asche gelegt worden.

Theater.

Im Residenz⸗Theater ging gestern, nachdem Dumas „Fremde“ zwei Monate e. das Repertoir beherrscht hatte, wiederum eine Novität in Scene: „Neuer Frühling“, Komödie in 4 Auf⸗ zügen, „mit freier Benutzung einiger Gestalten aus Heine's Reise⸗ bildern“ von A. ⸗Mels. Der Verfasser hat schon einmal in seinem „Heinrich Heine“ den Dichter zum Mittelpunkte eines Bühnenstückes bemacht, damals freilich mit mehr Glück, denn seine ramatische Gabe, auf derselben Bühne zur Aufführung ge⸗ bracht, wurde mit Beifall aufgenommen. Das kann man von der jüngsten dramatischen Arbeit des Hrn. Mels nicht berichten; die⸗ selbe wurde von einem zahlreichen Publikum mit Recht entschieden abgelehnt. Es ist immer gewagt, einen von einem bedeutenden Schriftsteller meisterhaft novellistisch behandelten Stoff dramatisch

zu bearbeiten, denn was sich gut liest, erscheint darum nicht in gleich

ünstigem Lichte auf der Bühne. Unsere Literatur liefert zahlreiche Belege dafür. Hee Indecenzen eignen sich nicht zur Dramatisirung, onders wenn es mit so viel Behagen und so wenig Geist und Witz geschieht, wie in dem „Neuen Frühling“. Das Stück wimmelt von Trivialitäten, und Unanständigkeiten. Schade um die Mühe und Kosten, welche die Direktion und sämmtliche Mitwirkende an die sorgfältige, geschmack⸗ volle Inscenirung und die durchgehends vorzügliche Darstellung ge⸗ wandt haben. Fr. Claar⸗Delia (Lady Mathilde), Frl. Ramm (Lady Arabella), und die Herren Keppler (Heinrich Heine), Paradies (Mar⸗ quis Gumpelino) und Haack (Lord Maxwell), in deren Händen sich die Hauptrollen befanden, thaten alles Mögliche, um dem Stücke zu einem Erfolge zu verhelfen; es war vergeblich. Das Publikum gab sein Mißfallen in unzweideutiger Weise zu erkennen.

Die Direktion hat denn auch, dem Urtheile des Publikums Rechnung tragend, von einer Wiederholung Abstand genommen. Von morgen Sonnabend an werden im Residenztheater die Vor⸗ stellungen des Dumasschen Dramas „Die Fremde“ wieder auf⸗ genommen, nachdem das Stück bis zu seiner 51. Aufführung welche bereits als die letzte projektirt war seine ungeschwächte Kugkraft bewährt hat. Am Sonntag, den 3., findet abermals eine

achmittagsvorstellung zum dritten Theil des Preises statt, für welche eine Serie heiterer Stücke gewählt wurde. Am Sonntag Abend wird wiederum „Die Fremde“ gegeben.

Im großen Saale des Hotel de Rome hierselbst gab gestern Fr Ida Bloch ein interessantes Concert, in welchem die Königliche Hof⸗Opernsängerin Frl. Seehofer von hier und die Großherzogliche Hof⸗Opernsängerin Frl. Hartmann aus Mannheim, sowie der Königliche Concertmeister Hr. Rehfeld mitwirkten. Die Konzertgeberin ist eine hervorragende Vertreterin des brillanten virtuosen Vortragstils. In diesem Sinne war auch ihr Programm zusammengestellt. Die Variationen in C-woll von Beethoven, ein Valse de Concert von Wieniawsky und der mit technischen Schwie⸗ rigkeiten überladene Schlittschuhtanz aus dem „Propheten“ von Liszt waren dier Glanzpunkte, und es hätte des trivialen SHes schen Nocturne's in Es-dur als Folie dazu nicht bedurft. eiche belohnten die Künstlerin für ihre glänzenden Leistun⸗ gen. Frl. Hartmann gewann durch ihr anspruchsloses Auftreten und ihren zum Herzen dringenden, ausdrucksvollen einer Arie aus dem „Waffenschmied“ von Lortzing nächst der Concertgeberin am meisten Anerkennung.

Redacteur: F. Prehm.

Drei Beilagen. (einschließlich Börsen⸗Beilage).

aghen.

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SSn gea. gg 819. 828

Erste

Beila

g

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1876.

Nℳo) 284.

Berlin, Freitag,

den 1. Dezember

des Beutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

2.½ gegrs erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

2 Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 2

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. ü ven Aufgebote, Vorladungen

u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etabliasementa, Fabriken und Grosshandel. 8

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen. 8—

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien-Nachrichten. beilaga.

ferserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ Bureau der deutschen Zeitungen su Berlin

Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗E

„Invalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein

Büttner & Winter, sowie alle übrigen Bureaus

xpeditionen des Vogler, G. L. Daube & Co., E. Sch

Annoncen⸗

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 18. Juli c. hinter den Handlungs⸗Commis Heinrich Schmidt erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 22. November 1876. Königliches Stadtgericht, Ab⸗ theilung für Untersuchungssachen. Deputation V. für Verbrechen und Vergehen.

Steckbrief. Gegen den Korkschneider und Gra⸗ veur Heinrich Nutters, am 19. Februar 1843 zu Leenwarden in Holland geboren, zuletzt bis 22. Okto⸗ ber cr. hier in Arbeit gewesen, ist die gerichtliche Haft wegen einfachen Diebstahls aus §. 242 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Es wird er⸗ sucht, auf den ꝛc. Nutters zu achten, ihn im Betre⸗ tungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß⸗Inspektion abzu⸗ liefern. Früher hat sich ꝛc. Nutters in Wolffen⸗ büttel aufgehalten.

Potsdam, den 23. November 1876.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Die am 7. August 1824 von Johannes Blum und dessen Ehefrau, Catharina Elisabeth, geb. Schmake zu Helmarshausen, zu Gunsten des Jacob Wertheim daselbst über ein Darlehen von 300 Thlrn. unter Verpfändung ihres in dortiger Gemarkung

elegenen Grundeigenthums ausgestellte gerichtliche chuld⸗ und Pfandverschreibung ist angeblich ab⸗ handen gekommen. Alle diejenigen, welche Rechte an dieser Urkunde zu haben vermeinen, werden auf⸗ gefordert, solche binnen 4 Monaten dahier geltend zu machen, widrigenfalls dieselbe mortifizirt werden wird. Cassel, am 25. November 1876. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Schulz.

[975338 Bekanntmachung.

Der frühere Droschkenkutscher Herrmann Baumann zu Berlin, welcher seit etwa drei Jahren nach Amerika ausgewandert ist, wird benachrichtigt. daß sein Vater, der verstorbene pensionirte Weichen⸗ steller Johann Gottlob Baumann zu Liegnitz, in einem dem Gerichte übergebenen Testamente vom

2. Januar 1872 und in dem dasselbe abändernden Nachzettel vom 1. September 1876 ihm einhundert Thaler mit der Bestimmung vermacht hat, daß, wenn er sich in Zeit von zehn Jahren nicht meldet, sein Erbtheil an seine Geschwister Eduard und Ernestine und an die Wittwe Johanna Baumann fallen soll. 1.“

Liegnitz, den 17. November 1876. 1

Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

[977883 Edictaleitation.

Der Bäckermeister Friedrich Paul in Friedrichs⸗

aue hat wider seine Ehefrau Emilie, geb. Klemme, mit der Angabe, daß dieselbe ihn am 2. Mai 1875 heimlich verlassen habe und er seit Okto⸗ ber 1875, zu welcher Zeit sie sich in Glücks⸗ burg resp. Flensburg vorübergehend aufgehalten, keine Nachricht von ihr erhalten habe,

die Ehescheidungsklage wegen böslicher Verlassung

angebracht.

38 Beantwortung der Klage und weiteren münd⸗ lichen Verhandlung ist ein Termin auf den 20. März 1877, Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Zimmer Nr. 9, vor der Gerichts⸗Abtheilung anberaumt.

Die Verklagte wird hierdurch öffentlich aufge⸗ fordert, sich spätestens in diesem Termine zu melden, widrigenfalls der thatsächliche Vortrag der Klage für zugestanden erachtet und nach vorgängiger Ab⸗ leistung des Diligenz⸗Eides Seitens des Klägers, ihre Ehe mit dem Kläger getrennt, sie für den allein schuldigen Theil erachtet und in die Kosten des Prozesses verurtheilt werden wird.

Quedlinburg, den 25. November 1876.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[9779] Oeffentliches Aufgebot.

„Am 13. Dezember 1875 ist zu Grana bei Zeitz die Wittwe Alwine Laura Blüthner, geborne Beckmann, mit Hinterlassung von Vermögen ver⸗ storben. Als ihre nächsten gesetzlichen Erben haben sich die nachbenannten Seitenverwandten derselben ausgewiesen, nämlich:

1) Heinrich Franz Beckmann, 2) Frau Eugenie Angelika Ludwig, geborne Beckmann, 3) Frau Emilie Laura Lamprecht, geborne Beckmann, 4) Gustav Julius Beckmann, 5) Frau Friederike Louise Körner, geborne Kahlert, 7 Heinrich Hermann Kahlert, 7) Franz Reinhard aßlert 8) Frau Al⸗ wine Selma Jacob, geborne Kahlert, 9) Frau Al⸗ wine Auguste Mibzschke, geborne Schumann, 10) Julius August Schumann, 11) die verwittwete Frau Chistiane Sophie Hoppe, geborne Puschendorf, 12) Johann Friedrich Wilhelm Puschendorf, 13) Frau Johanne Rosine Rietz, Puschendorf, 14) Fran Frisderit⸗ Wilhelmine Harnisch, geborne

uschendorf, 15) 8” Albine Pauline Krelling, eborne Puschendo , 16) Friedrich August Julius

uschendorf, 17) die verwittwete d.Se. Christiane Louise Albine Hirschfeld, geborne Weber, 18) Frau

Christiane Sophie Merkel, geborne Jäger, 19) die verwittwete Frau Emilie Pauline Döbler, geborne Jäger, 20) die verwittwete Frau Johanne Amalie Heilmann, geb. Jäger, 21) Franz Louis Jäger, und zwar 1 bis mit 8 von Seiten des Vaters, Tischler⸗ meisters Christian August Beckmann in Zeitz, und

für die Königliche Steinkohlengrube

zu 9 bis mit 21 von Seiten der Mutter, Johanne Christiane Beckmann, geborne Schumann.

Zur Ergänzung des Fsase ihrer Qualität als nächste alleinige Erben ist aber noch ein öffent⸗ liches Aufgebot für erforderlich erachtet worden. Es werden daher alle Diejenigen, welche etwa nähere oder gleich nahe Erbansprüchr an den e der Wittwe Blüthner zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche bis spätestens zu dem auf den 9. März 1877, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 10, anbe⸗ raumten Termine bei uns anzumelden vcde.Se al; nach Ablauf des Termins die Ausstellung der Erb⸗ bescheinigung für die oben bezeichneten Seiten⸗ verwandten erfolgen wird.

Zeitz, den 25. November 1876.

Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, DSubmissionen ꝛc.

⁄¾

Auktion. Dienstag, den 5. Dezember er., Vormittags 10 Uhr, findet in der hiesigen König⸗ lichen Pulverfabrik der öffentliche Verkauf von ca. 7900 altem Fußeisen, ca. 2850 K. altem Schmiedeeisen in Verkohlungscylindern und alten Baubeschlägen, ca. 300 K. altem Eisenblech, ca. 250 K. altem Zinkblech, ca. 230 K. altem Leder in Ma⸗ schinenriemen, Abfällen ꝛc., ca. 950 K. Glasscherben (Fensterglas), ca. 932 M. alten Haardecken, sowie eine Parthie altem Hanfschlauch und diverser alter Werkzeuge und Geräthe, wie: Feilen, Stahlnadeln, Stahlformen, 4 noch brauchbarer kleiner Stangen⸗ waagen ꝛc. ꝛc. statt, wozu Käufer eingeladen werden. Die Verkaufsbedingungen werden vor der Auktion bekannt gemacht. Spandau, den 28. November 1876. Königliche Direktion der Pulverfabrik.

Königlich Niederschlesisch⸗Märkische 19757] Eisenbahn.

Die Ausführung der Lieferungen und Arbeiten zur Herstellung von Gasbeleuchtungs⸗Einrich⸗ tungen auf Bahnhof Sagan soll verdungen werden.

Zur Eröffnung der Offerten ist Termin auf

e. den 18. Dezember 1876, ormittags 10 Uhr, im Bureau der Bau⸗Inspektion hier anberaumt, wo auch Bedingungen und Zeichnungen zur Einsicht ausliegen und Formulare zu Submissions⸗Offerten

gegen Erstattung der Schreibgebühren bis zum

12. Dezember bezoögen werden können. Sommerfeld, den 29. November 1876. Die Bau⸗Inspektion. [9707] Zu verkaufen! Mühlhausen i. Th. sollen an ausrangirten Meon⸗ tirungsstücken ꝛc. im Submissionswege abgegeben werden circa 155 Mützen, 11 Ulanka und Waffen⸗ röcke, 210 Paar Unterhosen von Callicot, 226 Hemden von Callicot, 75 Paar lange Stiefeln, 55 Pferde⸗ trensen, 55 Gurthalftern. Gebote hierauf werden bis zum 11. Dezember cr. entgegen genommen. Mühlhausen i. Th., den 27. November 1876. Die Bekleidungs⸗Kommission.

19781] Bekanntmachung.

Die Anlieferung von pptr. 12 Kubik⸗Meter Eichen⸗ bauholz und von pptr. 200 Kubik⸗Meter Tannen⸗ bauholz zum Ausbau des Welfenschlosses zum Poly⸗ technikum soll im Wege der öffentlichen Submis⸗ sion vergeben werden, wozu Termin auf den 18. Dezember d. J., Morgens 11 Uhr, in dem im Welfengarten Nr. 1 b. belegenen Bureau des oben bezeichneten Baues angesetzt ist.

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt unter der Adresse des ee mit der Ueberschrift „Gebot auf Holzlieferung zum Bau des Polytechnikums“ einzusenden.

Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie das Holzverzeichniß sind gegen Erlegung von 2 im Bureau in Empfang zu nehmen oder brieflich einzufordern.

Hannover, den 27. November 1875.

H. Hunaeus, 18 Regietungs⸗ und Baurath.

[97501 Bekanntmachung. Die Lieferung von: 2. zwei Drucksätzen von je 600 m/m lungerdurchmesser uebst Saug⸗ und Steigrohren, sowie den dazu gehörigen Reservetheilen und von b. vier Feuerrohrdampfkesseln einitz⸗Dechen Ie Wege öffentlicher Submission vergeben werden.

Die mit entsprechender Aufschrift versehenen Of⸗ ferten werden am 28. Dezember ecr., Nachmittags 2 Uhr, im Beisein der etwa erschienenen Sub⸗ mittenten im Amtslokale der Unterzeichneten er⸗ öffnet werden. Cto. 2497117

Daselbst können die Lieferungs⸗Bedingungen nebst Zeichnung eingesehen, auch abschriftlich gegen Er⸗ stattung der Kopialgebühren bezogen werden.

Heinitz bei Neunkirchen, Reg.⸗Bez. Trier, den 27. November 1876.

Königliche Berg⸗Inspektion VII.

Beim Thüringischen Ulanen⸗Regiment Nr. 6 in

[9621] Westfälische Eisenbahn. Neubaustrecke Ottbergen⸗Northeim.

Die Anfertigung und Aufstellung der eisernen Ueberbauten für die Weserbrücke bei Wehrden, be⸗ stehend aus:

1) einem Ueberbau von 89,72 M. Stützweite mit

zweigeleisiger Fahrbahn,

2) sieben Ueberbauten von 32,4v M. Stützweite

mit fingelkisiger Fahrbahn,

3) drei Ueberbauten von 32,5 M. Stützweite mit

eingeleisiger Fahrbahn, von zusammen rot. 1,000,000 Kilogramm Schmiede⸗ resp. Gußeisen soll in einem Loose in öffentlicher Submission vergeben werden. Die versiegelten Of⸗ ferten mit der Aufschrift:

„Offerte auf die Ueberbauten der Weser⸗

Brücke bei Wehrden“ sind spätestens zu dem auf Sonnabend, den 23. Dezember er., Se 10 Uhr, in dem e unseres Bureau⸗Vorstehers anberaumten

ermine portofrei einzureichen, in welchem die Er⸗

öffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der anwesenden Submittenten erfolgen wird. b

Zeichnungen, Gewichtsberechnungen und Submis⸗ liegen in unserem bautechnischen

ureau zur Einsicht aus, und können dieselben gegen Erstattung von zusammen 5 Mark von unse⸗ rem Bureau⸗Vorsteher Herrn Rechnungs⸗Rath von Griesbach bezogen werden.

Münster, den 23. November 1876.

Die Königliche Direktion.

[9689] Vergisch⸗Märkische Eisenbahn.

Die in unserer Imprägnir⸗Anstalt zu Baal im Laufe des künftigen Jahres disponibel werdenden 6000 7000 Ctr. Asphalt oder Theerpech, sowie eirca 240 Ctr. Rohbenzin sollen an den Meist⸗ bietenden zum Verkauf gelangen. Die Verkaufs⸗ bedingungen für den Asphalt liegen in unserer Kanzlei zur Einsicht aus und werden auch von die⸗ er auf portofreie Anfragen gratis mitgetheilt. Die

fferten sind bis zum 11. Dezember cr., Mit⸗ tags 12 Uhr, an die unterzeichnete Königliche Ei ebscee neeftinh verschlossen und portofrei einzureichen.

Aachen, den 23. November 1876.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission.

Das Rheinische Ulanen⸗Regiment Nr. 7 beab⸗ sichtigt den Bedarf für das nächste Jahr nach⸗ stehender Materialien und fertiger Stücke in Submission zu vergeben, als:

Dberleder, Brandsohlleder, Sohlleder, Zeug⸗ leder, Weißgarleder, Sämischleder, kalblederne Reitbesätze ungeschwärzt, Futter⸗Kallikot, grau AKutterleinen, Drillich, Steifleinwand, blaues

Schooßfutter, silberne Tressen, Watten, sfätthe

Boy, Knöpfe aege brittania Metall, zu Ulanca und Mäntel, 1000 Halsbinden, 900 Paar fertige Unterhoseu aus starkem Kallikot, 200 Paar Lederhandschuh und sieht bis zum 15. Dezember er. der Ein⸗ sendung von Offerten nebst Proben entgegen. Sobald auf eine Offerte nicht reflektirt wird, er⸗ folgt eine Rücksendung der zugegangenen Proben. Saarbrücken, den 28. November 1876. 19751]

Kommando des Rheinischen Ulanen⸗

Regiments Nr. 7. 8

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

„Ausloosung von Rentenbriefen.

Bei der am heutigen Tage stattgefundenen Aus⸗ loosung von Rentenbriefen der Provinz Westfalen und der Rheinprovinz für das Halbjahr 1. Oktober 1876 bis 31. März 1877 sind Agerg⸗ Apoints gezogen worden: 9* Litt. A. 3000 (1060 Thlr.) Nr. 50 119 165 245 439 496 836 844 1050 1133 1163 1245 1372 1397 1502 1645 1701 1732 2720 2863 2890 3136 3157 3195 3420 3482 3503 3662 3788 3832 4066 4088 4096 4232 4330 4584 4659 4729 4876 5126 5488 5638 5773 6042. 2) Litt. B. à 1500 (500 Thlr.) Nr. 33 95 137 356 403 406 644 723 782 861 919 1031 1046 1254 1443 1692 1805. 3) Litt. C. à 300 (100 Thlr.) Nr. 54 209 339 447 518 575 603 681 745 832 912 1087 1126 1167 1229 1674 1838 1842 1881 1944 2051 2062 2214 2311 2579 2624 2902 3231 3233 3306 3349 3524 3562 3747 3890 3954 4013 4105 4366 4962 5423 5510 5872 5912 5922 5923 6041 6193 6258 6290 6291 6351 6497 6503 6641 6857 7052 7301 7379 7462 7500 7824 7955 7987 8174 8322 8590 8807 9083 9462 9504 9521 9552 9733 9926 10125 10774 10876 11068 11144 11315 11317 11382 11393 11468 11597 11701 11820 11983 12699 12875. 4) Litt. D. à 75 (25 Thlr.) Nr. 110 129 319 455 596 670 710 867 995 1064 1357 1453 1553 1610 1816 2228 2250 2299 2371 2415 2715 2784 2836 2912 2915 2947 2981 3134 3166 3219 3314 3475 3505 3558 3679 3844 3922 4197 4203 4391 4487 4704 4829 4937 5234 5244 5444 5840 6206 6237 6450 6493 6507 6825 6932 7360 7579 7586 7669 7773 7879 8505 8551 8930 9040 9176 9233 9290 9577 9592 9709 9766 10060 10461 10607 10811 10822 11152. Die ausgeloosten Rentenbriefe, deren Verzinsung

vom 1. April 1877 ab aufhört, werden den In⸗

habern büee. mit der Aufforderung gekündigt, den Kapitalbetrag gegen Quittung und Rückgabe der Rentenbriefe im coursfähigem Zustande mit den dazu gehörigen nicht mehr zahlbaren Zinscoupons

Serie IV. Nr. 6 bis 16 und Talons vom 1. April 1877 ab bei der Rentenbank⸗Kasse hierselbst in den

Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr in Empfang

zu nehmen. Auswärts wohnenden Inhabern der gekündigten Rentenbriefe ist es gestattet, dieselben mit der Rost aber frankirt und unter Beifügung einer gehörigen Quittung über den Empfang der Valuta, der gedachten Kasse vere und die Ueber⸗ sendung des Geldbetrages auf gleichem Wege, jedoch

auf Gefahr und Kosten des Empfängers, zu beantra’- gen. Schließlich machen wir darauf aufmerksam, daß die Nummern aller gekündigten resp. noch rückständigen Rentenbriefe durch die Seitens der Redaktion des

„Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ herausgegebene Allgemeine Ver⸗ loosungs⸗Tabelle sowohl im Monat Mai, als auch im onat November jeden Jahres veröffentlicht

werden, und daß das betreffende Stück dieser Tabelle bei der gedachten Redaktion zum Preise von 25 bezogen werden kann.

Münster, den 14. November 1876. Königliche Direktion der Rentenbank für die Westfalen, die Rheinprovinz und die Provinz Hessen⸗Nassau. 8

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Disconto-Gesellschaft vnm in Berlin.

Die Abschlagszahlung, welche nach Art. 47 des Statuts auf die Jahres-Dividende der Commandit- Antheile geleistet werden kann, ist für das lau- fende Jahr mit Zustimmung des Verwaltungsraths auf 4 Prozent festgesetzt worden, und es wird mithin der Dividendenschein Nr. 41 mit

I. 7 Vierundzwanzig Mark bezahlt werden. 11“ Die Zahlung erfolgt gegen Einlieferung der mit einem Nummernverzeichnisse zu begleitenden Divi- dendenscheine vom 15. Dezember d. J. an bei unserer Kasse und 3 in Aachen bei der Aachener Disconto-Gesell- schaft und Herren R. Suermondt & C0, in Breslau bei dem Sohlesischen Bankverein, in Cöln bei Herren Sal. Oppenheim jun. & Co., in Dresden bei der Dresdner Bank, in Elberfeld bei der Berglsch-Märkischen Bank, in Frankfurt a. M. bei Herren M. A. von Roth- schild & Söhne, in Halle a. S. bei dem Halleschen Bankverein von Kulisch, Kämpf & Co., 1..“ in w bei der Leipziger Bank, in Magdeburg bei Herrn Louis Maquet, in Stottin bei der Ritterschaftlichen Privatbank, in Stuttgart bei der Königlich Württember- bergischen Hofbank. Nach dem 15. Januar 1877 wird der Dividenden- schein Nr. 41 nur in Berlin bei unserer Kasse und in Frankfurt a. M. bei den Herren M. A. von Rothschild & Söhne bezahlt. Berlin, den 1. Dezember 1876.

Direction der Disconto- Gesellschaft.

Magdeburg⸗Rothensee⸗Wolmirstedter Deichverband.

Bei der am 22. dieses Monats stattgehabten Aus⸗ loosung der nach Maßgabe der Amortisationspläne zum 2. Januar 1877 einzulösenden 5“⸗ resp. 4 ½⸗pro⸗ centigen Obligationen des Magdeburg⸗Rothen⸗ see⸗Wolmirstedter Deichverbandes sind nach⸗ stehende Nummern gezogen worden: 8

1. Von den 5 prorcentigen Obligationen

15 Stück à 100 Thlr.

Litt. A. Nr. 33. 76. 158. 179. 193. 291.

294. 408. 409. 416. 451. 461. 570. 619.

791. 16 Stück à 50 Thlr. Litt. B. Nr. 31. 58. 135. 170. 199. 213. 289. 297. 343. 392. 394. 396. 2. Von den 4 ½ procentigen Obligationen 5 Stück à 100 Thlr.

II. Em. Nr. 25. 32. 78. 170. 226.

Die Inhaber dieser Obligationen werden ersucht, dieselben nebst den vom 2. Januar 1877 ab laufen⸗ den Zinscoupons gegen Empfangnahme des Nenn⸗ werthes am 2. Januar künftigen Jahres an die Deichkasse hierselbst, Alte Markt Nr. I1, zurück zu geben. (H. 52507)

„Für fehlende Coupons wird der Betrag vom Ca⸗ pitale abgezogen. Die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen hört mit dem 31. Dezember a. c. auf.

Von älteren Jahrgängen sind noch nicht zur Ein⸗ lösung gekommen:

Die Obligationen Litt. A. Nr. 42 und 596 über je 100 Thlr., welche für den 2. Januar 1875, und die Obligationen Litt. A. Nr. 39 über 100 Thlr., Litt. B. Nr. 48 und 96 über je 50 Thlr., welche für den 2. Januar 1876 ausgeloost sind. 16¹]

Magdeburg. Jannar 1876. [5553)

184. 198. 351. 3