1876 / 296 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Dec 1876 18:00:01 GMT) scan diff

——2von' herseschrieben:

thatsächlich bereits gegenstandslos geworden. der Krieg noch fortgesetzt werden sollte, dürste dieselbe kaum mehr wiederaufleben.

Bern, 11. Dezember. (Köln. Ztg.) Von der türki⸗ schen Regierung ist dem Bundesrath eine Note, be⸗ treffend die Genfer Konvention, zu Händen der Mit⸗ unterzeichner derselben zugestellt worden, in welcher sie ver⸗ sichert, daß sie stets bestrebt gewesen sei, ihre Bestimmungen gewissenhaft zu erfüllen; leider aber habe sie damit nicht viel erreichen können, weil das rothe Kreuzin der weißen Flagge, welches die Konvention als Abzeichen für die Ambulanzen, Aerzte und Krankenwärter vorschreibt, die religiösen Gefühle des türkischen Soldaten verletze. Sie habe dasselbe daher durch den Halbmond ersetzt. Der Bundesrath wird den Mächten diese Note baldthunlichst mittheilen.

Paris, 15. Dezember. (W. T. B.) Die Alliance israelite hat in ihrer gestrigen Versammlung, an welcher Delegirte aus Frankreich, England, Deutschland, Oesterreich, Italien, der Schweiz, vr. und Amerika theilnahmen, die an die Konferenz in Konstantinopel zu richtende Denk⸗ schrift angenommen. In derselben wird darum gebeten, allen Nichtmuhamedanern in den türkischen Provinzen volle bürgerliche und politische Gleichheit zuzugestehen, en die Konvention vom Jahre 1858 in Bezug auf die Stellung der Juden in Rumänien einer Revision zu unterwerfen und zu vervollständigen.

Rumänien. Wie der Pariser Korrespondent des „Standard“ aus Bukarest erfährt, hat die rumänische Re⸗ gierung ihre ganze disponible Artillerie nach Kalafat gesandt, um den befürchteten Uebergang der Türken über die Donau zu verhindern.

Turn⸗Severin, 8. Dezember. Der „Pol. Korr.“ wird „Die Donauufer werden mit Truppen und Artillerie besetzt. Besonders wird auf Kalafat und Giur⸗ gewo Rücksicht genommen. Kalafat wird eifrig und mit Auf⸗ gebot aller Kräfte befestigt. General Lupu, Kommandant der ersten Division, einer der tüchtigsten Offiziere Rumäniens, leitet die Arbeiten, mit welchen bereits vor mehreren Tagen begonnen wurde. Kalafat wird außer den Uferbatterien noch mit Erdwerken von der Landseite her befestigt. Es wird dort eine halbe Division, etwa 7500 Mann, konzentrirt. Giurgewo, welches gegenüber von Rustschuk liegt, wird gleichfalls be⸗ festigt, wiewohl nichts verräth, daß die Türken an einen Uebergang denken. Alle Präfekten haben den Befehl erhalten, Getreide für die Armee in den betreffenden Distrikten einzu⸗ kaufen. Es ist beschlossen worden, das Heer auf Kriegsfuß bis Mai 1877 zu halten, vorausgesetzt, daß die Konferenz die orientalischen Wirren nicht mittlerweile auf diplomatischem Wege schlichten sollte. Hier und in unserem Bezirke ist Pro⸗ R;nn. für 10,000 Mann für sechs Monate aufgespeichert worden.“

Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. De⸗ zember. Der Kaiser hat, laut Meldung der Russ. Tel.⸗ Agentur, eine Deputation der Börsenkaufleute, welche 25,000 Rubel für die Verwundeten gesammelt haben, in Audienz empfangen, und bei dieser Gelegenheit gesagt: „Meine Herren! Ich hoffe, daß wir den Krieg werden vermeiden können.“

Schweden und Norwegen. Christiania, 11. De⸗ zember. Die jetzt beendeten Wahlen zum norwegischen Storthing haben, so schreibt man den „Hamb. Nachr.“, das Resultat ergeben, daß die überwiegende Mehrzahl der Ge⸗ wählten zu den moderaten liberalen Gruppen gehören, woge⸗ gen die Partei, die als äußerste Rechte bezeichnet werden muß, sowie Jaabäks radikale Partei bei Weitem nicht so viele An⸗ hänger zählen, als auf den letzten beiden Storthingen. Trotz verschiedener Nuancen sind doch gewisse Hauptfragen vorhan⸗ den, worüber die Mitglieder der Majorität welche sowohl Repräsentanten für Städte, als für ländliche Kreise in ihrer Mitte zählen einig sind, und zu diesen gehört vor Allem die soge⸗ nannte „Staatsrathsfrage“ oder die Frage wegen Zutritt der Staatsräthe zu den Verhandlungen des Stor⸗

things. Diese Sache bildet so zu sagen das Programm, wonach das neue Thing gewählt worden ist. Von den frü⸗ heren Repräsentanten sind 55, die für das erwähnte Recht der Staatsräthe gestimmt haben, wiedergewählt worden, wo⸗ gegen nur 13 von denen, die dagegen stimmten, Wiederwahl erlangten, und unter den neuen Mitgliedern befinden sich s viele Anhänger dieses Rechtes, daß man mit Sicherheit an⸗ nehmen kann, daß eine Majorität von 80—90 Storthings⸗ männern für dasselbe stimmen wird.

Dänemark. Kopenhagen, 12. Dezember. (H. N.) In den politischen Kreisen des Landes beschäftigt man sich mit dem Gutachten des Finanzausschusses. Die von der Opposition gestellten Vorschläge sind so tief eingreifend, daß, wenn sie selbige definitiv, nämlich in einem gemeinsamen Ausschuß, festhält, eine Einigung schwer denkbar erscheint. Den Gedankengang der Opposition spricht „Morgenbl.“ heute an der Spitze des Blattes folgendermaßen aus: „Der Ausschuß“ (nämlich die oppositionelle Majorität desselben, 11 Mit⸗ glieder, wogegen die Minorität mit Herrn v. Scavenius als Führer nur 4 ausmacht) „beschränkt seinen Widerstand auf die am meisten vorgeschobenen Streitpunkte und hat fast mit zu großer Vorsicht vermieden, irgend eine Frage aufzunehmen oder eine Sache zu streichen, die das Finanzgesetz in der Hand eines anderen Ministeriums weniger brauchbar machen könnte. Daß die stückweisen Befestigungssachen wegfallen sollen, daß man vorschlägt, das Theater zu schließen, daß die Universität ihre Schulden bezahlen soll, daß die Gagenverbesserung der Schullehrer mit denen anderer Beamter und Angestellter zu⸗ sammengestellt wird, sind alles Maßregeln, wot die öffent⸗ liche Meinung vorbereitet gewesen ist und die sämmtlich geradezu in den Konsequenzen der vorgängigen Politik liegen. Dagegen aber darf man jetzt davon ausgehen, daß dies Finanz⸗ gesetz das höchst mögliche Anerbieten des Folkethings ist und daß das Ministerium nun zu entscheiden hat, ob es dasselbe annehmnen oder liegen lassen will, daß es aber von diesem Folkething kein anderes erhält.“

Amerika. New⸗York, 14. Dezember. (W. T. B.) Die beiden Nationalcomités, sowohl das republikanische wie das demokratische, haben öffentliche Erklärungenerlassen, in der einen wird Hayes, in der anderen wird Tilden als zum Präsidenten der Union gewählt erklärt. Die Demokraten von Indiana haben zur Erörterung der Präsi⸗ dentenfrage eine St-atskonvention nach Dayton in Ohio einberufen. Gestern Abend wurde Hayes eine

erenade dargebracht. Hayes drückte dabei sein Vertrauen us, daß der gesunde Sinn des nordamerikanischen Bolkes

Sterbefälle.

8

8

Serbst wenn] verhindern werde, daß man dem Beispiele Mexikos folge und

fügte hinzu: „Welches auch immer das Resultat der Präsi⸗ dentenwahl sein möge, ich werde es ruhig acceptiren und glaube, daß dies auch von Seiten der großen Majorität der Opposition geschehen wird. Ich bin überzeugt, daß kein in leichem Maße in Aufregung 9 2. Land ein solches Bei⸗ spiel von Ordnung gegeben hat, wie das Amerika thut. Be⸗ weisen wir der Welt die Stärke der republikanischen Regie⸗ rung.“

Der „Times“ wird von ihrem amerikanischen Kor⸗ respondenten unterm 12. d. M. telegraphirt: „Die öffentliche Stimmung über die Präsidentenwahlfrage fährt fort, sich zu besänftigen, und allgemein hegt man Hoffnungen auf das Zustandekommen eines Vergleichs. Die demokratischen Mit⸗ des Repräsentantenhauses haben auf Anrathen von

kr. Tilden beschlossen, vor dem Erscheinen des Berichts des südlichen Untersuchungsausschusses außer dem Erlasse einer Adresse an die Bevölkerung des Landes keine bestimmten Schritte zu thun.“

New⸗York, 15. Dezember. (W. T. B.) Nach hier aus Mexiko eingegangenen Nachrichten hatten die Anhänger des bis⸗ herigen Präsidenten Lerdo de Tejada in der von ihnen am 16. v. M. gegen Porfirio Diaz verlorenen Schlacht 2700 Todte und Verwundete. Porfirio Diaz verlor darin 1400 Todte und Verwundete. Gerüchtweise verlautet, daß der Kriegs⸗Minister des Kabinets von Lerdo de Tejada er⸗ schossen worden sei; doch wird andererseits die Richtigkeit dieser Nachricht bezweifelt.

Die „A. A. C.“ meldet aus London vom 13. De⸗ zember: Auf dem Generalkonsulat der Argentinischen Republik ist gestern folgende ministerielle Depesche einge⸗ laufen: „Die Rebellion in Entre Rios hat ihren Abschluß gefunden. Jordan, der Insurgentenführer, und sein Anhang wurden zersprengt. In der Republik herrscht Frieden.“ Ein Telegramm ähnlichen Inhalts hat auch das Bankhaus Baring Brothers in London von dem Finanz⸗Minister in Buenos Ayres erhalten. Die Ordnung in der Republik, heißt es darin, ist vollständig wiederhergestellt worden. 5

Asien. Taschkend, 12. Dezember. (Köln. Ztg.) Die Chinesen erstürmten am 9. d. Mona's letzte Festung, wobei 1500 Dagonen, ungerechnet die Weiber und Kinder, umkamen. Die Chinesen waren mit Hinterladern bewaffnet, in deren Gebrauch sie von zwei Fremden unterrichtet wurden.

Afrika. (Leipz. Ztg.) Nach in Amsterdam ein⸗ gegangenen Berichten aus der Kapstadt vom 7. No⸗ vember hat die Ernennung des Hrn. Bartle Frère zum Gouverneur der Kapkolonie dort guten Eindruck ge⸗ macht. Die offiziellen Schriftstücke, welche zwischen der englischen Kolonialbehörde und der Regierung der süd⸗ afrikanischen Republik über den „Transvaalschen Krieg“ gewechselt worden waren, sind veröffentlicht worden. Von englischer Seite wurde eindringlich hervorgehoben, wie wün⸗ schenswerth die Beendigung des Krieges des transvaalschen Freistaates mit Secocuni sei Der Präsident dieses Staates,

Herr Burgers, führt aus, daß das englische Gouvernement

den Krieg gegen Secocuni irrig auffasse, indem es diesen, der nur ein Empörer gegen die transvaalsche Republik sei, als einen souveränen Häuptling betrachte. Secocuni scheint nicht geneigt, die Schritte fortzusetzen, die er vor einiger Zeit gethan, um Unterhandlungen für Wiederherstellung des Friedens einzuleiten; die Kaffern setzen ihre Raubzüge fort, uUnd ein transvaalscher Offizier, Namens Knapp, welchen sie bei einem ihrer Angriffe auf einen Grenzposten gefangen genommen, ist von ihnen ermordet worden. Diese Thal hat die transvaalsche Bevölkerung aufs Aeußerste erbittert und es wird nun die Anwerbung von Freiwilligen noch eifriger betrieben.

*

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

Malchin, Freitag, 15. Dezember, Nachmittags. Soeben 19 der Landtag durch Verlesung der Landtagsabschiede ge⸗ chlossen.

Brüssel, Freitag, 15. Dezember, Vormittags. Gestern fand bei dem Finanz⸗Minister eine Versammlung statt, an welcher die Vertreter der meisten bedeutenderen finanziellen Institute Es wurde eine Kommission gewählt mit dem Auftrage, die gegenwärtige Situation von dem Ge⸗ sichtspunkte aus zu prüfen, ob nicht die Bildung eines speziellen „Comptoir d'escompte“ verfassungsmäßig gerechtsertigt und ge⸗ boten scheine. Die Nationalbank hat Vorkehrungen ge⸗ troffen, um jeder Stockung der geschäftlichen Thätigkeit der Union du crédit de Bruxelles schon von heute ab vorzubeugen.

St. Petersburg, Freitag, 15. Dezember, Vormitags. Das „Journal de St. Pétersbourg“ veröffentlicht die bereits mit⸗ getheilte türkische Cirkulardepesche vom 30. November, welche als Antwort auf das Rundschreiben des Fürsten Gortschakoff vom 13. November gelten sollte, und will wissen, daß das Kaiserliche Kabinet diese Note unbeantwortet lassen werde.

Washington, Freitag, 15. Dezember. Der Präsident Grant hat eine Botschaft an den Kongreß gerichtet, in welcher er die Absendung von Truppen nach dem Süden rechtfertigt. Die Botschaft hebt hervor, daß es sich ausschließlich um Ver⸗ hütung von Ruhestörungen gehandelt habe. Die Truppen hätten niemals intervenirt, aber wiederholt den regelmäßigen Verlauf der Wahlen gesichert durch die Unterstützung, 188 ihre Gegenwart den Wählern verschaffte. Die demokratische Legislatur von Südkarolina hat Hampton als zum Gouver⸗ neur gewählt erklärt.

Sttatistische Nachricheeen. Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom

3. Dezember bis inkl. 9. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 212 Eheschließungen, 879 Lebendgeborene, 29 Todtgeborene, 433

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Eisenach, 10. Dezember. Professor] Dr. August Witzschel, Lehrer des hiesigen Karl⸗Friedrichs⸗Gymnasiums, ist gestern verstorben. Seine philologischen Schriften haben ihm schon vor Jahrzehnten in der gelehrten Welt einen geachteten Namen erworben. Neben seinen Fachstudien hat sich Witzschel vielfoch mit thüringischer Orts⸗ und Lan⸗ deskunde beschäftigt, besonders auch die Griebenschen Reisebücher über Thüringen geschrieben. 8 London, 13. Dezember. (A. A. C) Der Rektor der Univer⸗ sität Aberdeen, Dr. Campbell, ist gestern in Old Aberdeen ge⸗ storben. Seine Ernennung zum Rektor erfolgte im Jahre 1855,

Sitzung des geschäftsführenden Ausschusses (unter Vorsitz des Ober⸗

. ofessur der

nachdem er vorher die P gehabt hatte. (E. C.) Der als Geologe und Chemiker bekannte Mr. 1

David Forbes, Bruder des verstorbenen Professors Edward 1“ um Forbes, ist, 48 Jahre alt, plötzlich gestorben. Er schrieb die halb⸗ 8

jährlichen Berichte über die Eisen⸗ und Stahlindustrien der ganzen

Erde. Bücher von ihm sind nicht herausgegeben worden, wohl aber Beiträge zu Vereinswerken. So schrieb er z. B. eine Geologie von

grichischen

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Deutschen

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Erste Beilage

Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

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6 Amdnnans

Berlin, Freitag, den 15. Dezember

6.

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Bolivia und Süd⸗Peru und eine Abhandlung über die Felsen von Süd⸗Norwegen.

XMu. 296.

Deutsche Gewerbe und Handel. Wien, 14. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Presse“ erfährt,

8 Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats November 1876.

s Reich.

ist der gesammte Betrag der zur Subskription aufgelegten 1 2 Emission von 40 Millionen Goldrente in Wien bei dem ; 1 Hausß Rothschild und der Kreditanstalt allein gezeichnet worden ie Repartition dürfte ein Drittel der gezeichneten Summen betragen. (W T. B.) Die Regierung hat nach einer Meldung der „Presse“ die Rückzahlung des der Dux⸗ Bodenbacher Bahn

Einnahme im Monate November.

l

Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke.

3. 4. 5 6.

Hierzu Einnahme in den Vormonaten.

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte 4).

1877 mehr weniger.

Zusammen.

1.

₰₰

geleisteten Staatsvorschusses von 1,200,000 Fl. mit 600,000 Fl. in Aktien der Aussig⸗Teplitzer Bahn à 270 Fl. oder, nach Wahl der Dur⸗Bodenbacher Generalversammlung, die Ueberlassung des Kohlenwerkes an Zahlungsstatt acceptirt. Damit ist die Bedingung, an welche die Aussig⸗Teplitzer Bahn den Vorbehalt des 8 Rücktritts vom Vertrage geknüpft hatte, erfüllt und den Aktionären in winimo der Betrag von 23 F per Aktie gesichert. Die Ein⸗ 8. lösung des Coupons der Albrechtsbahn ist noch unentschie⸗ den, weil ein Theil des Verwaltungsraths wegen im kommenden Frühjahr bevorstehender größerer Zahlungen die Einlösung des Cou- pons nur unter der Bedingung geschehen lassen will, daß die Regie gierung eine Erhöhung der Garantie um 42,000 Fl. zusichere. Wien, 15. Dezember. (W. T. B.) Das Konsortium Kreditanstalt Rothschild macht bekannt, daß die Subskrip tion auf die neue Goldrente, nachdem die eingelaufenen Zeich nungen den aufgelegten Betrag namhaft überschritten haben, an allen Auflegestellen bereits gestern geschlossen worden ist. Stockholm, 11. Dezember. (Hamb. Nachr.) Das Kommerz⸗ Kollegium hatte im Auftrage der Regierung vom Gewerbe⸗ verein ein Gutachten über Schwedens eventuelle Theil nahme an der Ausstellung in Paris 1878 eingefordert. De genannte Verein glaubt eine Betheiligung nicht unbedingt empfehlen zu können, wenn er auch die Vortheile einer Industrie⸗Ausstellung 2) Minden in vollem Maße anerkennt, so macht er doch darauf aufmerksam, daß 21) Arnsberg allzuoft wiederkehrende Weltausstellungen leicht entgegengesetzte Resul⸗ 22) Cassel .. . . tate als die angestrebten mit sich führen können, sowie auch, daß 23) Frankfurt a./ M. Erzeugnisse der schwedischen Industrie im Allgemeinen sich wenig 29 öln. . für einen Wettkampf auf dem Weltmarkte eignen und 25) Aachen. deshalb die Produkte, die von schwedischen Industriellen 26) Coblenz . ausgestellt werden, nicht immer ein treues Bild des wirk⸗ 27) Düsseldorf lichen Standpunktes des betreffenden Industriezweiges geben. Außer 28) Trier. dem aber wird die Bedeutung der Weltausstellungen noch in hohem 29) Dresden Grade dadurch geschwächt, daß große Länder, speziell Amerika und 30) Leipzig.. Frankreich, die Einfuhr fremder Industrieartikel durch hohe Schutz⸗ 39) Karlsruhe. zölle unmöglich machen; besonders sind es die kleineren Industriellen, 32) Konstanz die den häufig wiederkehrenden Weltausstellungen keine Sympathien entgegenbringen, da sie nur mit großen Opfern und häufig ohne Nutzen für sich selbst sich betheiligen koͤnnen. Wenn der Gewerbe⸗ verein schriszlich die Theilnahme befürwortete, so konnte man doch aus den Zeilen deutlich herauslesen, daß große Sympathien für die Pariser Ausstellung nicht vorhanden sind.

Verkehrs⸗Anstalten.

I. Im Reichs⸗Post⸗Gebiete.

1) Königsberg

9 Gumbinnen. 3) Danzig.

4) Berlin.

5) Potsdam .. . 6) Frankfurt a./O.. 7) Stettin .

9) Posen... 10) Bromberg. 89 8

o 1 2020) 1II““ 274 50 ens 14) Magdeburg .b5 2,52 62 15) Halle a./S. 00

19 rfurtü. 751

35 10 88 5 8* 65 35 S

17) Kiel. 85 18) Hannover. 19) Münster

25 00 15 40 45 00 35 35 75 95 50 80 50 65 00 900 70 80

33) Darmstadt.. 34) Schwerin i./ M. 9 Oldenburg. 36) Braunschweig 8

38

Bremen

amburg 39) Straßburg i./E. 40) Metz . . . .

122,172 111,002 5589,951 39,264 76,372 35 50 ‧S119,594 75 12 25 128,376 EI1.““ . 8 683 80 32,498 208,873 6 78,363 8 -öS 50,837 8 177,090 22 54,126

33,099 8386,015

153,265 V 75 27,850 05 126,438 35 766,879 10

142,222 70

S

40 10 10 30 95 00

35 05 25 80 25 35 25 50 10 35 75 75 95 42 90 20 45 70 85 15 75 75 80 65 60 75 60 90 75 75 16 10 25 05 30 65 20 1 55 55 26,764 05 90 35 60 80 25 15

05 1235,715 30,978 122,415

644,629

2

8

84,491

8

8

05 30,180 00 3

50 70 00 80 27 40 00 65 40 50 85 20 40 80 10 80 45 80 95 00 35 102 151t 95 65 75

15 60 75 40 20 40 85 25 10 26 35 90

8 3 17,313 184,339 85,046

86,903 123,881

23,603 119,735 333,084 138,496 149,052 [211,157

50 237,921 55 780,406 80 184,548 10 44,028

172,630 40,818

Nach einer Mittheilung der Königlichen Direktion der Ost⸗ bahn ist auf der Riaschsk⸗Wjasma⸗Bahn der Güterver⸗ kehr bedingungsweise zur Zeit wieder aufgenommen, derart, daß

07 75

60

521,520 38,030 18,926

Summe I.

II. Bayern.. III. Württemberg

5,198,659 344,563 178,693

5,720,170 382,594 197,619

88 92 40 30 40 40

92 6,086,905 70 348,448 80 194,462

95 20

Transporte stattfinden ohne Garantie für Lieferfrist und nur inso⸗

weit das Betriebsmaterial zu Militärtransporten nicht gebraucht wird. London, 13. Dezember. (A. A. C.) Die russische Barke

„Die Matrone“, von Riga nach Chatham bestimmt, ist am

Ueberhaupt 578,477 42 Berlin, im Dezember 1876.

5727,97

6,300,394 42 6,629,816

9 85 s— 229,2221

Haupt⸗Buchhalterei des Reichskanzler⸗Amts. 8 38

12. ds. auf der Hasborough⸗Sandbank unweit YParmouth ge⸗ strandet. Die aus 14 Personen bestehende Mannschaft wurde sammt dem Kapitän und dessen Gattin durch Schleppdampfer aus Yarmouth in Sicherheit gebracht, aber es ist zweifelhaft, ob das Schiff gerettet werden kann. 5

Witterungsverhältnisse im nördlichen und mitt⸗ lern Deutschland während des November 1876.

Auch im November war wie im Oktober die Witterung im All⸗ gemeinen sehr wenig konstant, vielmehr mannigfachne Wechseln zu⸗ weilen in ziemlich rascher Aufeinanderfolge unterworfen. Zwar wur⸗ den nicht so schroffe Gegensätze, wie sie in der zweiten Hälfte des Oktober eintraten, im Laufe des November beobachtet, dagegen stellte sich in letzterem Monate öfter ein Umschlag im Wetter ein. Auf einige herbstliche Tage zu Anfang des November folgte in der zweiten Hälfte des ersten Monatsdrittheils auffand strenges Winterwetter; in der Mitte des Monats wurde es milder; hierauf stellte sich wieder winterliche, zu Ende des November aber von Neuem herbstliche Witterung ein. So wenigstens waren die Erscheinungen in den mittleren Provinzen; in den östlichen trat die Wärmeperiode in der Mitte des November, in den westlichen die Kälteperiode zu An⸗ fang des letzten Monatsdrittheils nur wenig hervor, so daß in jenen mit Ausnahme des Anfangs und des Endes im ganzen Monate Kälte, in diesen aber in der ganzen zweiten Hälfte des November mildes Wetter herrschte. Die ersten Monatstage zeigten in den Ländern westlich der Oder eine rasche Wärmesteigerung; anders war es in den östlichsten Provinzen: hier fiel bereits auf den 1. November, während das Barometer den niedrigsten Stand einnahm, das absolute Wärmemaximum, und die naächstfolgenden Tage wurden in Folge von reichlichen Niederschlägen, die theils als Regen, theils als Schnee herabfielen, kälter und kälter. Nachdem nun die aquatoriale Strömung am 4. November auf kurze Zeit, und ein

8 paar Tage darauf bleibend von der polaren verdrängt worden war, . 8b trat in den östlichen Provinzen bereits am 5., in den mittleren am 8 7., weiter nach Westen zu aber am 8. und 9. November der Winter

auf. Fast überall stellten sich nun mehr oder minder heftige Schnee⸗ fälle ein, wie dieselben wenigstens in dieser Zeit des Jahres nicht häufig beobachtet werden. Nicht nur in Deutschland, in den meisten europäischen Ländern machte sich eine bedeutende Wärme⸗Erniedrigung geltend. Das Thermometer erhob sich selbst an den Rheinischen Stationen während der Tage vom 9. bis 11. November nicht über den Gefrierpunkt und weiter nach Osten erreichte

8

Berlin, 15. Dezember 1876. 1

Die Vorarbeiten für die Errichtung des National⸗ Denkmals auf dem Niederwald sind, der „Post“ zufolge, so weit gediehen, daß in der kürzlich in Rüdesheim abgehaltenen räsidenten Grafen zu Eulenburg) beschlossen wurde, mit der Ausführung vorzugehen. Der Platz ist abgemessen und die Unter⸗ suchung des Baugrundes vorgenommen worden. Professor Wißbach in Dresden ist mit der Ausführung beauftragt und soll demnächst

eine Konkurrenz wegen Ausführung des baulichen Theiles des Denk⸗ mals ausgeschrieben werden. Die jetzt bereits vorhandenen 500,000 dürften zunächst ausreichen; für den Erzguß werden etwa 400,000 erforderlich sein und hofft man diese Summe durch fortgesetzte Samm⸗

lungen zu erzielen.

London, 13. Dezember. (A. A. C.) Die Pockenepidemie reift in London in alarmirender Weise um sich. Die drei haupt⸗ stäͤdtischen Hospitäler für Pockenkranke in Homerdon, Hampstead und Stockwell mit 600 Betten sind kaum im Stande alle Kranken auf⸗ zunehmen, und es werden in Folge dessen zwei neue Hospitäler, eines in Fulham und das andere in Deptford, jedes mit Raum für 300

Patienten, gebaut. e1“

Theater.

Die General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele hat mit dem Sänger Albert Niemann einen neuen Vertrag abgeschlossen, welchem zufolge derselbe in den nächsten 5 Jahren während 4 resp. 5 Monaten der Wintersaison der Königlichen Oper erhalten bleibt. Fr. v. Voggenhuber hat ebenfalls einen Ver⸗ trag mit der General⸗Intendantur abgeschlossen, welcher sie unter den bisherigen Bedingungen lebenslänglich an die Königliche Oper fesselt.

die Kälte eine Höhe, wie sie in manchen Jahren

mitten im Winter nicht vorkommt. So kalt, als es z. B. vom 10. bis 12. November in Berlin war, ist es in diesen Tagen daselbst seit 1848 nicht gewesen. Vom 11. zum 12 November fing plötzlich an den westlichen Stationen das Baremeter schnell zu fallen an, wäh⸗ rend weiter nach Osten hin eine Aenderung im Luftdrucke noch nicht zu bemerken war. Eine mit ziemlicher Heftigkeit eindringende aquatoriale Strömung führte daher in den westlichen Gegenden eine plötzliche Temperaturerhöhung herbei. Am 12. November hatte in Cöln und Trier das Thermometer selbst im Maximo nur auf oder unter Null gestanden, und den Tag darauf stieg es bis 10 Grad. Im Osten dauerte die Kälte noch ein paar Tage fort. Die mittlere Temperatur des 13. November war in Königsberg 1,95 Grad, in Berlin 0 Grad, in Münster 5,87 Grad und in Trier 7,5838 Grad. Nach und nach erstreckte sich die äquatoriale Strömung und mit ihr ein milderes Wetter auch über die mittleren Provinzen, während ganz im Osten der Polarstrom und mit demselben winterliche Witterung ununter⸗ brochen vorherrschend blieb. In Königsberg hatten alle Tage vom 5. bis 28. November eine negative mittlere Temperatur; in Konitz hatten schon die Tage vom 15. bis 17., in Berlin vom 13. bis 20., in Hannover vom 13. bis 22. November eine positive mittlere Wärme, während in Münster vom 13., in Trier vom 12. November an überhaupt nicht mehr bis zu Ende des Monats eine negative mittlere Tageswärme vorkam. Der größte Kontrast in der Witte⸗ rung zwischen den Orten von verschiedener Länge fand während der beiden Pentaden vom 12. bis 16. und vom 17. bis 21. No⸗ vember statt. In Claußen bei Lyck hatten dieselben eine Mittelwärme von 1,66 Grad und 6,21 Grad, in Berlin 2,13 Grad und 3,40 Grad und in Aachen 9,z1 Grad und 7,:1 Grad. Den 18. und 19. November trat bei steigendem Barometer auch westlich von der Oder und ein paar Tage später in Westfalen und am Rhein der Polarstrom auf und mit ihm sank die Wärme um mehrere Grade herab, so daß die folgende Pentade in Berlin 0,95 Grad und in Aachen 3,72 Grad Wärme hatte. Diese zweite Kälte⸗ periode des Monats war in den östlichen Landestheilen noch inten⸗ siver, als die erste. Der 23. November hatte in Königsberg 8,27 Grad, in Bromberg 6,20 Grad, in Berlin 2,73 Grad, in

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Münster 0,20 Grad, in Cöln 2,10 Grad mittlere Temperatur. Gleich⸗ mäßig auf dem ganzen Beobachtungsgebiete fing am 24. und 25. No⸗ vember das Barometer zu fallen an und erreichte an den meisten Stationen den 28. November das Monatsminimum. In den letzten Tagen des November wehte überall zum Theil mit ziemlicher Heftig⸗ keit, der Aequatorialstrom, die Tage waren meist trübe, Nebel und Regen häufig, das Thermometer aber ging selbst an den nördöstlichen Stationen nicht mehr unter den Gefrierpunkt herab.

Die folgende Tabelle enthält den Barometerstand für meh⸗ rere Stationen im November nebst den Extremen desselben und den Windesrichtungen, unter denen letztere eintraten.

Barometerstand, auf 0 Grad reduzirt, in Pariser Linien. Maximum: Minimum: Stand: Wind: Tag: Stand: Wind:

342,94 1 380, 342,88 1 330,90 340,74 1 330,54 335,61 1 1 328,9 332,32 28 325,23 337,78 28 329,47 340,31 28 330,24 340,87 28 328,84 342,45 28 330,26 338,50 28 327,82 342,72 28 330,26 339,91 28 337,1 339,83 28 329,26 329,87 3343 22 NO. 13 323,63 SW. Trier 330,90 335,5 NO. 28 326,1s SW.

Bei der folgenden Uebersicht ist zu der mittlern Monatstempe⸗ ratur des November in Klammern noch der aus 25jährigen Beob⸗ achtungen gewonnene durchschnittliche Werth beigefügt.

Mittlere Temperatur im November nebst den absoluten Esrxtremen, in Graden nach Réaumur. Mittlere Absolutes Absolutes Temperatur. Maximum. Minimum.

EDSZDag. Stand. Tag. Stand.

1“ 24 10,

3,86 20 12,1

24 9,0 20 4,1 23 8,1 13 6,8 11 8,8 12 8,0 12 8,0 12 9, 12 6,

24 4,8

12 6,

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23 7,7

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11 42

ometer⸗

E11“ 92 r Tag: Königsberg 337,57 18 Danzig 337,81 23 Bronkberg 336,4 23 Breslau 332,7 22 Görlitz 328,73 22 Torgau 333,75 22 Berlin 335,70 7 Putbus 335,70

amburg 337,37 annover 333,30 Emden

337,51 Münster 334,14 Cöln

335,05 Aachen

. 3,16 .— 1,43 0,85

Königsberg Claußen Danzig Hela Bromberg 1,03 Breslau 0)21 Kirche Wang 0,81 Görlitz. 0,45 Landskrone. 0,7 Torgau 1,39 Berlin. 1,88 Puttbus. 0,53 He mbßre 1,80

annover 2,93 Clausthal. 0,56 Emden. 2,23 Münster. 3,43 Cöln. 4,21 Aachen. 5,37 14,7 11 4, ie 15 11,3 11 5, Die Uebersicht ergiebt, daß in Ostpreußen der November einen Wärmemangel von etwa 3 Grad hatte, daß derselbe nach Westen zu immer mehr und mehr abnahm, bis er in Hannover, Westsalen und emn Rhein fast ganz verschwand oder selbst in Wärmeüberschuß um⸗

ug. Nimmt man die drei Monate, welche den mete ö“

erbst bilden, den September, Oktober und November bilden, zu⸗

ammen, se erhält man für die mittlere Temperatur des diesjährigen

Herbstes folgende Werthe: Königsberg. 4,84 (6,07) Berlin. (7,40

(5,29) Putbus 6,07 (6,77 6,80 (7,¹)

Claußen 4,08 . Danzig 5,46 (6,76) amburg. Se 6,89 (7,34) annover. 7,78 88 romberg (6,24) lausthal 5,26 (5,41 Emden 7,43 (7,35) 7,89 (7,77)

5,47 Breslau 1 8 Münster 8,61 (8,37) Landskrone 5,70 (6,24) Aachen 63 westlichen etwas zu warm. 5,13 (15,22) Hamburg 8 6 46 (20,37)

—,‚— AICXCUOX m OCo dbodOUoSUDI CCSoSe

8

7,41

I 6,46 8 Kirche Wang 4,34 (4,49) Görlitz. 6,42 (6,87) Cöln. 8 . 9,16

11111A1“

In den mittleren Provinzen hatte der Herbst ungefähr die durch⸗ schnittliche Wärme, in den östlichen war er etwas zu kalt, in den Höhe der Niederschläge im November, ausgedrückt in

Pariser Linien.

Königsberg. 24,32 (24,60) Putbus. . 15,85 (16,83) Claußen . 27,26 (29,22) Danzig. Bromberg Breslau

Kirche Wan Görlitz.

2 . 16,20 (20,99) Hannover 27 7,79 (18,21 Clausthal . 48,21 (54,00) . 9,10 889 Emden. . 26,28 (28,87 . 22,10 (35,80 Münster . 33,36 (25,88 . 19,9 (21,05) Cöln. . 29,96 (22,40 Landskrone .23,24 (16,00) Torgau. . 19,77 888*) Berlin. . 26,28 (20,39) Im Allgemeinen wich die Menge der Niederschläge von der durchschnittlichen Größe, welche durch die in Klammern eingeschlossene Zahl ausgedrückt ist, nicht viel ab. A.

g Aachen Trier

. 29,18 (38,81 . 24,05 (26,06

Ihr Gemahl, Hr. Krolop, ist unter gleichzeitiger Erhöhung der Bezüge auf fernere 10 Jahre gewonnen worden. Mlle. Améslie Colombier aus Paris, wird demnächst als „Thea“ in dem gleich⸗ namigen Ballet von Taglioni am Königlichen Opernhause auf En⸗ gagement gastiren.

r. Direktor Fürst vom Theater in der Revheg in Wien, dessen Gastspiel mit seiner Gesellschaft am Stadttheater sich einer wachsenden Theilnahme E erfreut, hat sich entschlossen, die Vorstellung heute zu halben Kassenpreisen stattfinden zu lassen. Das Wiener Volksstück „die Wäschermädeln“, welches

8 q erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das vostblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preuhischen Staats-Anzeigers: . Gerlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungzs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und In

Grocsnhandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.

orladungen

Zünszahlung

In der Börsen- beilage.

2 Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein

Vogler, G. L. Daube &. Co., E. Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

2

sestern zum ersten Mal aufgeführt wurde, fand wieder vielen Bei⸗

———

all, der in erster Linie, außer dem Direktor, dem Frl. Wildau und dem Hrn. Kräuser gebührte.

Fr. Erhartt hat ihr Gastspiel in Magdeburg mit „Maidenspeech“ und „Damenkrieg“ beschlossen.

Im Londoner Krystallpalast wurde am 12. d. M. zum ersten Male auf einer englische Bühne Eurypides „Alceste“ zur Aufführung gebracht, und zwar, wie die „A. A. C.“ meldet, mit durchschlagendem Erfolge. Mr. Henry Gadsby hatte zu dem griechischen Drama die Musik geliefert.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Buchhalter Oskar Heyse wegen Unterschlagung in den Akten H. 394 jetzt 239 rep. de 1875 unter dem 20. Juli 1875 erlassene Steckbrief wird hier⸗ durch zurückgenommen. Berlin, den 7. Dezember 1876. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Deputation III. für Verbrechen und Vergehen.

Ediktal⸗Citation. Auf die Anklage des Staats⸗

anwaltes vom 11. November 1876 ist gegen die

angeklagten Militärpflichtigen: 1) Schreiber Paul

Richard Albert Drechsler, den 26. September 1851

Beilage) geboren, evangelischer Religion, 2) den Friseur Ernst eilage) b ö“

Moses saisch, August

irschberg, Redacteur: F. Prehm. ) den

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. 1 Drei Beilagen. 8

(einschließlich B

Berlin:

Paul Marx, genannt Schultz 1851 geboren, epangelischer Religion, 3) den Schuh⸗ macher Carl Otto Emil Berkholz, den 24. Januar 1852 geboren, evangelischer Religion, 4) den Fran⸗ Julius Eugen Martin, den 11. März 1852 geboren, evangelischer Religion, 5) den Schlosser Friedrich Wilhelm Ebel, den 18. Januar 1853 geboren, evan⸗ gelischer Religion, 6) den Färber Ernst Traugott Geserick, den 19. Dezember 1853 geboren, 7) den

ugust Franz Albert Giese, den 22. 1854 geboren, evangelischer Religion, 9) den Georg Arthur Schumann, den 10. März 1855 ge⸗ boren, evangelischer Religion, 10) den Johann

den 22. Dezember

laubniß das Bundesgebiet verlassen

den 12. Juni 1853 geboren, mo⸗

Elias August Thiele, den 21. Oktober 1855 ge⸗ boren, 8 Religion, welche sich zuletzt in S. aufgehalten haben, auf Grund des

r. 1 des Strafgesetzbuches, weil dieselben in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗

tersuchung eingeleitet, und haben wir zum münd⸗ lichen Verfahren einen Termin auf den 23. März 1877, Vormittags 9 Uhr, in unserem Gerichts⸗ lokale anberaumt, wozu die dem jetzigen Aufenthalte nach unbekannten Angeklagten mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu er⸗ scheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden

Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter genauer Angabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termine anzu⸗ zeigen, daß sie noch zu Senserben herbeigeschafft werden können. Erscheinen die Angeklagten oder deren Be⸗ voraeete nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werdeu. Potsdam, den 23. November 1876. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Am 23. November 1876 hat ein erst am 13. No⸗ vember cr. aus dem Zuchthause entlassener, bereits mit im Ganzen 10 Jahren bestrafter, 24 Jahre alter Verbrecher auf Bahnhof Pasewalk einen frechen

§. 140

haben, die Un⸗