kertsch⸗Jenikale werden. Außer dieser ansehnlichen Verstärkung der Südarmee durch zwei Corps werden noch immer aus dem Inneren Rußlands Truppen nach Bessarabien nachgeschoben. Erst dieser Tage ist die Division von Kaluga eingetroffen. Morgen marschirt dieselbe in der Nichtung gegen den Pruth wieder weiter. Alle Regimenter dieser Division sind auf vollem Kriegsfuße. Das Aussehen aller dieser Truppen ist ein vorzügliches.
— Der „Temps“ hat Einsicht in einen aus Bessara⸗ bien eingetroffenen Brief erhalten, welcher Einzelheiten über die Lage der russischen Armee in dieser Provinz enthält. „Dieselbe besteht aus vier Infanterie⸗Corps von je zwei Divi⸗ sionen, aus vier Kavaller e⸗Divisionen, zwölf Kosaken⸗Regi⸗ mentern, etwa vierhundert Feldgeschützen und vier Brücken⸗ equipagen. Das Gesammteffektiv der Armee beläuft sich auf 140,000 Mann, wovon 12,000 Reiter. Das Personal und Material sind gut; die Soldaten sind ziemlich gut ge⸗ kleidet, gut bewaffnet und die Kavallerie ist sehr gut be⸗ ritten; die Kosaken bilden eine ausgezeichnete leichte Kavallerie, die Bespannungen der Artillerie sind sehr schön. Man macht große Anstrengungen, alle Lücken in der Verwaltung, dem Verproviantirungs⸗, Ambulanzen⸗ und Hospitälerdienst auszufüllen. Die Feldhospitäler sind schon gegründet; es sollen ihrer dreißig der Armee folgen und neun davon sind schon in Thätigkeit. Andere dreißig Hospi⸗ täler sollen im Rücken der Armee bleiben und jedes von ihnen zur Aufnahme von sechshundert Kranken bereit sein. Die internationale Hülfsgesellschaft hat sich erboten, der russischen Regierung fünfzehntausend Betten gegen ein Entgelt von nur 1 Fr. 30 Cent. pro Kranken und pro Tag zur Verfügung zu tellen. Die ersten Proviante der Armee an Korn, Mehl und Schlachtvieh sind gesichert, wenn auch nicht für einen gar langen Zeitraum.“
Tiflis, 10. Januar. „(Int. Tel. Ag.) Dem „Tifliskij Westnik“ wird aus Kutais gemeldet, daß in J meretien die Behörden zur Formirung von zwei Drushinen aus den ört⸗ lichen Einwohnern, jede in der Stärke von 1000 Mann, ge⸗ schritten sind. Mehr als die Hälste der Landwehrmänner ist freiwillig eingetreten. Ebendaselbst bildet sich auch eine berittene Drushina aus Edelleuten.
Dänemark. Kopenhagen, 8. Januar. Der König empfing heute in besonderer Audienz den jetzt hier ange⸗ kommenen neuen außerordentlichen Gesandten und bevollmäch⸗ tigten Minister der französischen Republik, Grafen Duchatel, welcher bei dieser Gelegenheit dem Könige seine Kreditive überreichte.
Amerika. Dem „Bureau Reuter“ wird unter dem 9., aus New⸗York gemeldet:
In New⸗Orleans versammelte sich am 9. ds. ein großer Theil der demokratischen Miliz unter dem Befehl des demo⸗ kratischen Gou erneurs, bemächtigte sich des Gebäudes, wo
mschen oder den republikanischen Gouverneur anzuerkennen.
Volksmenge größtentheils auseinanderging.
der höchste Gerichtshof seinen selbst die demokratischen Richter. besfinden sich im Besitz der Demokraten. Der republikanische Gouverneur hält nur das Staatsgebäude inne. Bis jetzt hat weder ein Kampf noch Blutvergießen stattgefunden, aber die Situation ist kritisch. Eine später aufgegebene Depesche aus New⸗Orleans vom 9. ds. meldet: Die Demokraten sind im Besitz aller Gerichts⸗ lokalitäten im Kirchspiele von New⸗Orleans. Die Bundesbehörden sind noch nicht eingeschritten, aber es werden Truppen in Bereitschaft gehalten für den Fall, daß es zu Reibungen kommen sollte.
— Unterm 10. ds. wird dem Bureau Reuter aus Washington telegraphirt:
„Nach einem gestern abgehaltenen Kabinetsrath wurden dem Befeh shaber der Bundestruppen in New⸗Orleans Befehle gesandt, den Frieden aufrecht zu erhalten, ohne weder den demokra⸗ Repräsentantenhaus hat die Verhaftung des Präsidenten der Western Union Telegraph⸗Company angeordnet, weil er ermangelte, vor dem Unter⸗ suchungsausschusse zu erscheinen und die auf die Präsidentenwahl bezüglichen Telegramme vorzulegen.“ — Den neuesten Berichten aus New⸗Orleans zufolge ist in der Situation daselbst keine Ver⸗ änderung eingetreten. Ogden stehen auf dem Square vor dem Staatsgebäude, dessen Besatzung durch eine Negermiliz auf 1300 Mann verstärkt worden.
Sitz hat, und installirte da⸗ Sämmtliche Polizeistationen
Gouverneur Packard, der sich in dem Gebäude befindet, sagt, er werde jedem Angriff Widerstand leisten. Er hält die Verbindung mit der Außenwelt durch die Bundessignalisten aufrecht, die von dem
Dache des Staatsgebäudes nach dem Zollamte Signale senden. Die demokratischen Führer erklären, daß sie nicht beabsichtigen, das Staats⸗ gebäude anzugreifen. Da sich in den umliegenden Straßen Menschen zusammengerottet, erließ Gouverneur Nichols eine Proklamation an das Volk, worin es aufgefordert wird, sich aller Excesse zu enthalten, sich der Mäßigung zu befleißigen und aus einander zu gehen. Große Aufregung entstand während des Nachmittags dadurch, daß Jemand aus der Menge zwei Schüsse in das Gebäude feuerte, die durch drei Schüsse erwdert wurden, aber es wurde Niemand verletzt. Der Mayor verlas dann Gouverneur Nichols Proklamation, worauf die Der Gouverneur, der Mavor und andere Beamten zerstreuten hierauf die übrige Menge. — Weitere Depeschen aus New⸗Orleans vom 10. d. Abends melden: Der Befehlshaber der Bundestruppen hat vom Kriegs⸗Minister Befehle erhalten, die um das Staats⸗ gebäude herum versammelte Menge auseinander zu jagen. Die De⸗ pesche des Kriegs⸗Ministers erklärt, Präsident Grant sei entschlossen, dafür zu sorgen, daß die daselbst tagende republikanische Legislatur nicht molestirt werde. Die Ruhe ist indeß nicht gestört worden, da die demokratische Miliz die Straßen geräumt hat. Beide Legis⸗ laturen, die republikanische wie die demokratische, haben Mitglieder in den Bundessenat gewählt. 8
— (A. A. C.) Der amerikanische Kardinal M'Closkey hat dem Papst geschrieben, daß er anfangs Mai, begleitet von einigen anderen Pilgern, Rom zu be⸗ suchen beabsichtige.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
— Kopenhagen, Sonnabend 13. Januar, Vormittags. Das Kriminalgericht hat den Führer der dänischen Sozial⸗
Die demokratischen Truppen unter General
demokraten, Brix, wegen Preßvergehens und Majestätsbelei⸗ digung zu 4 Jahren Zuchthaus verurtheilt.
8 Landtags⸗Angelegenbeire—r
Berlin, 13. Januar. Dem Hause der Abgvordneten ist eine Uebersicht über die Resultate der Wahlen der Mitglieder des Hauses der Abgeordneten für die 13. Legislaturperiode vorgelegt worden. Aus derselben ist ersichtlich, wie viel Wahlmänner in jedem Wahlkreise ihre Stimme abgegeben haben und wie viel Stimmen auf die einzelnen Kandidaten gefallen sind.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Berlin. Der Professor und Lektor der hiesigen Universität, Fabio Fabrucci ist am Dienstag im einundachtzigsten Lebensjahre ver⸗ torben. Der Verstorbene war Verfasser zahlreicher und weitverbrei⸗ teter Lehrbücher der italienischen Sprache.
St. Petersburg, 10. Dezember. Am 5. d. M. starb eines der ältesten Mitglieder der Akademie der Künste, der Professor der historischen und der Porträtmalerei Timeleon Karl von Neff hier⸗ selbst. Unter seinen Bildern sind besonders seine weiblichen Por⸗ träts aus seiner Blüthezeit hervorzuheben, namentlich die Porträts der Großfürstin Maria Nikolajewna und Katharina Michailowna. Von seinen sonstigen Arbeiten sind Sie bekanntesten: „Isaak von Dalmatien“ in der Isaaks⸗Kathedrale, Kreuzes⸗Erhöhung“ und „Mariä Schutz und Fürbitte“ ebendaselbst u. s. w. Das Gemälde „Neapolitanische Wäscherinnen in der Grotte“ befindet sich in der Fremitage, ein anderes „Ein junger Neapolitaner auf einem Felsen am Meere sitzend“ in dem öffentlichen Museum zu Moskau.
Gewerbe und Handel.
Paris, 11. Januar. (Köln. Ztg.). Heute wurden die Urtheile in zwei Wucherprozessen verkündigt; im ersten wurde der Kapitalist Beleys zu 50,000 Frecs. Geldbuße, im zweiten Edwarts zu 80,000 und sein Mitschuldiger Perturier zu 10,000 Frecs. ver⸗
urtheilt. Verkehrs⸗Anstalten.
Berlin. Nach einer Mittheilung der Königlichen Direktion der Ostbahn ist der Güterverkehr auf der Kursk⸗Kiewer Eisenbahn vollständig wieder aufgenommen.
Bremen, 10. Januar. Das Dampfschiff des Nord⸗ deutschen Lloyd „Hansa“, welches am 18. Dezember von hier abgegangen war, ist laut Telegramm aus New⸗York heute dort wohl⸗ behalten eingetrossen.
Helgoland, 12. Januar. Aus dem Dampfer „Saxonia“ waren bis heute Morgen 5500 Sack Kaffee, 700 Seronen Taback, 130 Häute gelandet. Der Zustand des Schiffes ist derselbe geblieben.
Triest, 13. Januar. (W. T. B.) Der IWE“ „Espero“ ist gestern Abend mit der ostindisch⸗chinesischen Ueber⸗ landpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
New⸗York, 11. Januar. Das Postdampfschiff des Norddeutschen Lloyd „Hermann“, welches am 24. Dezember von Bremen und am 28. Dezember von Southampton abgegangen war, ist heute wohlbehalten hier angekommen.
— 12. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer „Italy⸗ von der National⸗Dampfschiffahrts⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) und der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Neckar“ sind hier eingetroffen.
Berlin, 13. Januar 1877 5 In einem Artikel der Nummer 6 der „Vossischen Zei⸗ tung, erste Beilage, betreffend den Postverkehr Europas im Jahre 1875, wird als auffallend hervorgehoben, daß England einen Reingewinn von 38 Millionen Mark aus dem Postverkehr ziehe, während in Deutschland die Post nur 10 Millionen Mark Ueberschuß ergebe. Der Verfasser jenes Artikels glaubt diese Er eung hauptsächlich darauf zurück⸗ ühren zu sollen, daß die Zahl der Beamten in England, nämlich 33,039, geringer ist, als in Deutschland, nämlich 851. Er hat hierbei völlig außer Acht gelassen, daß in Deutschland, abweichend von England, eine Fahrpost — r Werthsendungen, Packete und Personenbeförderung — xistirt, welche den Dienst besonders schwierig und verwickelt nacht, und bekanntlich einen Gewinn nicht abwirft, vielmehr en durch die Briespost erzielten Ueberschuß wesentlich ver⸗ nindert, aber zum Nutzen aller Klassen der Bevölkerung bei⸗ pielsweise im Jahre 1875 befördert hat: 50 Millionen Packete, deren jedes mehr Arbeit verursacht, als viele Dutzende von Briefen; ferner Werthsendungen im Gesammt⸗ betrage von 13½ Milliarden Mark; endlich 4 ½ Millionen Personen. Postanweisungen bestehen in Deutschland wie in England, der Umsatz in denselben ist in Deutschland rheblich größer, als in England. Das britische Postspar⸗ assenwesen haben wir bei uns nicht, weil wir unsere bewähr⸗ ten kommunalen Sparkassen⸗Einrichtungen nicht aufgeben wollen. Dagegen erstreckt sich der Dienst der deutschen Post⸗ verwaltung auf das der englischen Verwaltung fremde Post⸗ auftragswesen, welches im Jahre 1875 einen Verkehr von 184 Millionen Mark darstellte; ferner auf das Zei⸗ tungs⸗Abonnement, die Behändigung gerichtlicher Vorladungen u. A. m. Die Gebühr für den Zeitungsvertrieb ist in Deutschland in Folge der Abonnements erheblich geringer, als bei der englischen Post, wo die Beförderung allein vier⸗ bis fünfmal mehr kostet, als in Deutschland die Gesammtgebühr für das Abonnement und Beförderung beträgt. Die Leistungen der deutschen Post sind hiernach bei Weitem vielseitiger, als die der britischen Post, ohne der Tüchtigkeit derselben zu nahe treten zu wollen; ein Vergleich beider aber ist, wie ihn der Verfasser des obigen Artikels anstellt, gar nicht möglich, und die Folgerungen, welche er zieht, vermögen wir vollends nur auf die, wie es scheint, unausrottbare schlechte Gewohnheit zurückzuführen, das Ausländische zu erheben, und unsere inländischen Einrichtungen herabzusetzen — ohne sich auch nur die Mühe zu geben, ihr Wesen überhaupt näher kennen zu lernen.
St. Petersburg, 10. Januar. (St. Pet. Herold.) Die Kaiserliche Atademie der Wissenschaften hielt heute ihre feierliche Jahressitzung, welche zugleich den offiziellen Aeschluß des 150 jährigen Bestehens dieser ersten wissenschaftlichen Stätte des russischen Reiches bildete. Anläßlich dieses Umstandes durfte sich die Akademie des Glückes erfreuen, Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin, Ihre Kaiserlichen Hoheiten den Großfürsten ind die Großfürstin Thronfolger mit deren ältestem Sohne, dem Eroßfürsten Nikolai Alerandrowitsch, sowie mehrere andere Mit⸗
lieder des Kaiserlichen Hauses der Sitzung beiwohnen zu sehen.
Der festlich geschmückte Saal war von den höchsten Würdenträgern des Reichs und Repräsentanten der Wissenschaft, sowie auch von einer stattlichen Reihe von Damen gefüllt.
Den einleitenden Vortrag hielt der Präsident der Akademie Graf Lütke. Ihm folgte der beständige Sekretär von Wesse⸗ lowskij mit einer kurzen Darlegung der n Gnadenbezeigungen, welche der Akademie im Laufe der Zeit zum Besten ihrer Samm⸗ lungen und Einrichtungen von Seiten der russischen Monarchen zu Theil geworden. Zugleich verkündigte derselbe die Namen Derjenigen, wlche bei dieser Gelegenheit durch besondere Preise ausgezeichnet
V
wurden; die Bär⸗Medaille erhielt Professor Geh. Rath v. Bunge, den Lomonossowschen Preis Professor Beilstein.
Zu Ehrenmitgliedern sind neu ernannt: Se. Majestät der Deutsche Kaiser, aus der Reihe hoher Staatsbeamter und Gelehrter u. A. Adlerberg, Greigh, Urussow, Abasa, Lobanow Rostowskij, Giers, Erzbischgf Antonij von Pskow, ferner Lesseps, Runeberg, der Dichter in Borgö, und Lönnrot in Helsingfors.
Zu korrespondirenden Mitgliedern wurden ernannt: die hiesigen Professoren Mendelejew, Lenz, Wassiljewskij und Wesse⸗ lowskij, sowie Professor N. Struwe in Tiflis, ferner Wright in Cambridge, Kern in Leiden, Budenz in Budapest, Leskien in Leipzig, Fiorelli in Neapel, Helbig in Rom, Kirchhoff, Beyrich und Peters in Berlin.
Die Feier war eine glänzende. Um 5 Uhr Nachmittags fand
882 .
zur weiteren Feier des Tages ein solennes akademisches Diner statt.
Elbing, 11. Januar. (Altpr. Ztg.) Vor dem diesmaligen Eisgang werden die Nogatgegendeu sich nicht mehr zu sehr ängstigen brauchen. Die größte Gefahr ist vorüber. Das Eis der Nogat 8 fest, während die Weichsel eisfrei war, so daß das von oberhalb kommende Eis selbstverständlich durch die Weichsel abziehen muß. Das Wasser ist bei uns nur um ½ Zoll gefallen. So wie die Ver⸗ hältnisse aber augenblicklich liegen, kann ein weiteres Fallen nicht ausbleiben. Die Eissprengungen auf der Weichsel durch die Danzi⸗ ger Pioniere scheinen von größtem Vortheil für den Verlauf des Eis⸗ ganges gewesen zu sein. Die Chaussee von hier nach Marienburg ist des Nachts für Fuhrwerke gesperrt, weil in der Dunkelheit durch dieselben die Dammarbeiten beschädigt werden. Die Königliche Ost⸗ bahn ist nach wie vor in vollem Betriebe,
Marienburg, 11. Januar, Nachmittags 3 Uhr. (Altpr. Ztg.) Die Eisverstopfung in der Nogat steht fest, trotzdem ist das Wasser um fast 4 Fuß gefallen. Dem Anscheine nach geht diesmal der Eisgang durch die Weichsel und ist für die rechtsseitige Niederung die Gefahr eines neuen Dammdurchbruchs als beseitigt an⸗ zusehen.
London, 10. Januar. Eine Folge der letzten! Stürme ist unter anderen auch die gewesen, daß an den verschiedensten Plätzen Telegraphendrähte theils durch Wind, theils durch Schneelasten niedergeworfen sind. Die „Times“ behandelt die Frage, was zu thun sei, um solche weithin fühlbare Kalamität zu verhüten. Was London und Städte überhaupt angehe, meint das Blatt, so sei die Antwort auf jene Frage schon lange gegeben. Sicherheit, Sparsamkeit, Wirksamkeit und Schönheitsgefühl verlangen alle, daß Telegraphendrähte gemeinsam mit Gas⸗ und Wasserröhren in den Straßen begraben sein sollen. Es sei zu hoffen, daß vor dem nächsten Winter auch die letzten Tele⸗ graphendrähte von den Dächern verschwunden seien. Auf dem Lande sei die Antwort nicht so leicht. Im Auslande und besonders in Deutschland werde die Sache genan untersucht und man ver⸗ nehme, daß die thatsächlichen Ergebnisse unterirdischer Leitung höchst ermuthigend seien. Klar gelöst sei die Frage zwar noch nicht, aber wenn überhaupt, so scheine jetzt gerade nach den Erfahrungen der Sturmfolgen eine Entscheidung nothwendig.
Madrider Berichten vom 9. d. zufolge hat in Gibraltar ein Orkan gewüthet, durch welchen mehrere englische, französische und italienische Schiffe Schaden gelitten haben.
New⸗York, 9. Januar. (Burcau Reuter.) Hier eingegangene Nachrichten melden den Untergang des Dampfers „Mont⸗ gomery“ in Folge der Wirkungen eines Zusammenstoßes mit einem anderen Schiffe. Dreizehn Personen ertranken. Der „Montgomery“ befand sich auf der Reise von New⸗York nach Havana.
Theater.
Um einer Unterbrechung der Reihenfolge der Aufführungen des Feenmärchens: „Die schöne Melusine“ vorzubeugen, hat die Direktion des Victoria⸗Theaters für Ersatz der Darsteller der Hauptrollen dieses glänzenden Ausstattungsstücks Sorge getragen und haben die Proben mit diesen neuen Darstellern bereits be⸗ gonnen.
— Der zweiten Vorstellung des „Lustigen Rath“ im Residenz⸗ theater wohnte Hr. Dr. Förster, der Direktor des Leipziger Stadt⸗ theaters, bei, der zu diesem Zwecke hierherkam. Spielhagens neues Schauspiel geht demnächst an der Leipziger Bühne in Secene.
— Im National⸗Theater wird heute (Sonnabend) das Weih⸗ nachtsmärchen „Aschenbrödel“, welches sich vielen Beifalls zu er⸗ freuen hat, auf vielfaches Begehren wiederholt.
— Im Belle⸗Alliance⸗Theater wird morgen Nachmittag noch einmal auf Verlangen „Fröhliche Weihnachten“ zu halben Kassenpreisen aufgeführt. — Das am National⸗Theater mit so großem Beifall aufgenommene Volksstück „Am Rande des Abgrunds“ von R. Elcho wird hier zum Benefiz des verdienstvollen Regisseurs Hrn. L. Ottomeyer auf das Sorgfäͤltigste vorbereitet.
Der Pianist Hr. Paul von Schlözer hat sich am Mon⸗ tag durch ein Konzert in der Singakademie hier eingeführt und vielen Beifall gefunden. Dieser konnte ihm um so weniger fehlen, als er über eine brillante Technik, große Sicherheit und bedeutende Fin⸗ gerfertigkeit verfügt. Indessen konnte seine Auffassung des poetischen E- moll-Konzertes von Chopin nicht ganz unbedingt zusagen. Der duftise Schmelz, der den Kompositionen dieses Autors und speziell der genannten eigen ist und eine liebevolle Vertiefung und minutiöse Sorgfalt und Zartheit in den Details verlangt, ging unter der Wucht seines bravourmäßigen Spiels häufig verloren. Auf das Chopinsche Konzert folgten nach der stehenden Schablone: Bach, Händel, Field und Liszt. Beethoven, der sicherste Prüfstein wahren Künstlerthums, fehlte leider. Das gewagte Kunst⸗ stück, Bachs Orgelwerke auf dem Piano zur Geltung zu bringen, sollte endlich einmal aufgegeben werden. Wenn ein Pianist ersten Ranges sich diese Caprice gestatten durfte, um ein musik⸗historisches Programm zu ermöglichen, so giebt dies seinen Nachahmern doch nicht das Recht, die ehrwürdigen Werke eines Bach und Händel als bloße Mittel zur Entfaltung virtu⸗senhafter Effekte zu mißbrauchen. Hr. von Schlözer folgte der Mode, die den Pianisten, der bei der Mehrheit etwas gelten will, nun einmal dazu zwingt, nahm aber, wie andere, durch die virtuose Manier seines Vortrages der A-moll- Fuge von Bach nicht Geringes von ihrem Charakter. Auch zeigten die Passagen in den Händelschen Variationen durch Ueberhastung des
Dafür hätte die ungemein
Tempos manches Verwischte. unger saubere und wohlgelungene Wiedergabe eines Fieldschen wenn die Trivialität dieser
Notturnos entschädigen können, 8 — 1 Komposition einen wirklichen Genuß ermöglicht hätte. Die auch in einer Kon⸗
hoch brillante Technik des Künstlers kam
zertetüde eigener Komposition zur vollsten Geltung. Die ganze Wucht seines Könnens aber entfaltete Hr. von Schlözer in der ungarischen Rhapsodie mit Orchester von Liszt, für die ihm viele und gerechte Anerkennung zu Theil wurde. Die Reichshallen⸗Kapelle unter Leitung des Hrn. Musikdirektors von Brenner leistete in dem Vortrage der Ouvertüre „Ossians Nachklänge“ zu Anfang, sowie in der orchestralen Begleitung so Vortreffliches, daß man nur bedauern kann, das Weiterbestehen derselben wegen Mangel an Theilnahme des Publikums in Frage gestellt zu sehen.
— Am Donnerstag gab Frl. Helene Geisler im Saale des Grand Hotel de Rome ein Konzert, in welchem die jugendlihe strebsame Pianistin die Sonata appassionata von Beethoven und die Englische Suite Nr. 3 in G-moll von Seb. Bach mit künstlerischem Verständniß und in wohlthuend anspruchsloser Weise ausführte. Eine der poetischen Novelletten von Schumann, sowie eine interessante Komposition von Moszkowski, betitelt „Moment musical“, gaben der Künstlerin Gelegenheit, ihre elegante Vortragsweise zu zeigen. Daß Frl. Geisler auch brillant zu spielen ver⸗ steht, bewies die Polonaise in E-dur von Liszt. In dem Konzert wirkten Frl. Schauchmann und der Königliche Kammermusikus Hr. Gustav Holländer mit. Die genannte Sängerin besitzt eine beachtenswerthe Koloraturfertigkeit, wela in einem Rezitativ nebst Arie von Mercadante zu glänzender Geltung kam, auch nehmem s ich Eine Polonaise von Wieniamski setzte die technische Fertigkeit des Künstlers in das glänzendste Licht. 2²
zertgeberin und der mitwirkenden Künstler nicht fehlen.
Redacteur: F. Prehm.
Berlin: “ Vier Beilagen 1
(einschließlich Börsen⸗Beilage).
suchungssache wider den Arbeiter Joseph Kaleja aus Kudoba ist derselbe von der Königlichen Staats⸗ anwaltschaft zu Creuzburg O./S. angeklagt: durch
als Zeuge in Vorschlag gebracht. Joseph Kaleja ist daher zu dem zur mündlichen Verhandlung und zur
12 Uhr, im öffentlichen Sitzungssaale hiersel anstehenden Audienztermine hierdurch öffentlich mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienen⸗ den Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder
zuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft
contumaciam verfahren werden. den 27. Dezember 1876.
nannten
leben, geboren den 23. Dezember 1853; ““ Wilhelm Kirchberg ebendaher, geboren den 3.
laubten Auswanderns behufs Entziehung der Mili⸗ tärpflicht auf eine Geldstrafe von einhundert fünfzig Mark, im Unvermögensfalle auf eine einmonatliche Gefängnißstrafe erkannt.
betreffen läßt, von ihm die Geldstrafe einzuziehen, event. die substituirte Gefängnißstrafe zur Voll⸗ streckung bringen zu lassen, uns aber von dem Ge⸗
19804] buche dieser Ortschaft sab Nr. 1 eingetragene, dem
tigt steht, und welches mit einem Flächeninhalt von
steuer unterliegt, mit einem
im Sitzungssaale des neuen Gerichtsgebäudes ver⸗ steigert werden.
ist, auf das oben bezeichnete Grundstück geltend zu
wenn
die Stimme nicht eben von sympathischem Charakter I1“ Hr. Holländer spielte eine Sonate in D-dur von Nardini mit vor⸗ Maße, reinster Tongebung und wirklicher Meisterschaft.
Die zahlreiche Versammlung ließ es an gerechter Anerkennung gegenüber den Leistungen der Kon⸗
Felaa der Expedition Kessel). Drud: W. Cloner. 8 1“
8*
zum Deu
Erste Beilage
—
ulschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Sonnabend, den 13. Januar
srserat⸗ für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preaß.-
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
dens Beutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preußischen Staatas-Anzeigers: Berlin, 8. N. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
9.
1. Steckbriefe und Seva,; -Sachen. 2. eee Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 8. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, ZInszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentliche Vorladung. In der Unter⸗
mehrere selbstständige Handlungen im Frühjahr 1876 zu Bahnhof Sausenberg: a. Eisenbahn⸗ Geschäftsformulare der Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗Eisenbahn⸗ Gesellschaft, b. eine Bergmannsjacke eines unbe⸗ kannten Eigenthümers in der Absicht rechtswidriger Zueignung weggenommen zu haben, und ist der Sta⸗ tionsvorsteher Nowatzek aus Bahnhof Sausenberg
seinem Aufenthalte nach unbekannt. Derselbe wird
Entscheidung auf den 10. April 1877, See st
solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine an⸗
werden können. Auf den Fall seines Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in len. Rosenberg O. S., Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Offene Requisition. Gegen jeden der nachbe⸗ nan Personen: 1) den Uhrmacher Christian Heinrich Laß aus Eilenstedt, geboren den 24. Juli 1853; 2) den Ernst August Burchardt aus Oschers⸗ 3) den 3. Januar 1853; 4) den Richard Friedrich Anton Nagel ebendaher, geboren den 15. April 1853; 5) den Heinrich Franz Klaus ebendaher, ge⸗ boren den 30. September 1853; 6) den Friedrich Wilhelm August Otto Könnecke aus Schlanstedt, eboren den 1. August 1853; 7) den Gärtner Adolph udwig Lange aus Wernigerode, geboren den 1. März 1846, deren gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist durch das rechtskräftige Erkenntniß des unterzeich⸗ neten Gerichts vom 7. November 1876 wegen uner⸗
1 kannt. Es wird gebeten, auf die Verurtheilten zu vigiliren, falls sich einer derselben
schehenen zu benachrichtigen. Halberstadt, den 2. Januar 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Subhastationen, Aufgebote, Vor ladungen u. dergl.
Nothwendiger Verkauf.
Das in dem Dorfe Naclaw belegene, im Grund⸗
Rentier Bruno Gruene gehörige Grundstück, dessen Besitztitel auf den Namen des Subhastaten berich⸗
100 Hektaren 98 Aren 40 Quadratstab der Grund⸗
Grundsteuer⸗Reinertrage von 442 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. und zur Gebäudesteuer mit 540 ℳ — ₰ veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation am 10. Februar künft. J., Vormittags um 10 Uhr,
einem Nutzungswerthe von
Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hypotheken⸗ schein von dem Grundstücke und alle sonstigen dasselbe betreffenden Nachrichten, sowie die von den Interessenten bereits gestellten oder noch zu stellen⸗ den besonderen Verkaufsbedingungen können im Bureau III. des unterzeichneten Königlichen Kreis⸗ gerichts während der gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden.
iejenigen Personen, welche Eigenthumsrechte oder welche hypothekarisch nicht eingetragene Real⸗ rechte zu deren Wirksamkeit gegen Dritte jedoch die Eintragung in das Grundbuch gesetzlich erforderlich
machen haben, werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem obigen Versteigerungs⸗ termine anzumelden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 12. Februar k. J., Vormittags um 12 Uhr, im Geschäftslokale des hiesigen neuen Gerichts⸗ gebäudes anberaumten Termine öffentlich verkündet werden. 11“ Kosten, den 19. November 1876. 8 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Subhastations⸗Richter.
[7540] Oeffentliche Vorladung. 8 Der Restaurateur Withelm Kauschke, zuletzt in Cüstrin, jetzt hier, hat gegen seine Ehefrau Mathilde, geb. v. Faber, wegen böslicher Ver⸗ lassung auf Trennung der Ene geklagt.
Dieselbe hat sich am 24. Juni 1874 von Cüstrin
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
gesehen worden u nach New York ausgewa dert.
Zur müadeichen Verhandlung über den Schei⸗
dungsantrag ist auf
den 22. März 1877, Mittags 12 Uhr, im Sitzungszimmer Nr. 26 des unterzeichneten Ge⸗ richts, Logenstr. 6, Termin anberaumt.
Zu demselben wird die ꝛc. Kauschke hiermit öffent⸗ lich unter der Verwarnung vorgeladen, daß, Falls sie sich weder vor noch in dem Termine persönlich, nech durch einen zulässigen Bevollmächtigten, als welche die hiesigen Rechtsanwälte: Pezend urg, Kette, Wolff und Riebe in Vorschlag gebracht werden, melden sollte, nach Leistung des Diligenzeides Seitens des Ehemannes die Ehe durch Erkenntniß getrennt wer⸗ den wird.
Frankfurt a./ O., den 7. August 1876.
Königliches Kreisgericht. Ferien⸗Abtheilung.
[342] Oeffentliche Aufforderung.
In Gemäßheit des Gesetzes, betreffend die Wie⸗ derherstellung der Grundbücher des Grundbuchamts Stickhausen, vom 3. Mai 1875, werden alle die⸗ jenigen Personen, welche als Eigenthümer Behufs Wiederherstellung des Grundbuchs nicht vorgeladen sind und gleichwohl vermeinen, daß ihnen an einem im Bezirke des Grundbuchamts Stickhausen bele⸗ genen Grundstücke das Eigenthum zustehe, sowie alle Personen, welche vermeinen, daß ihnen an einem solchen Grundstücke ein die Verfügung über dasselbe beschränkendes Recht, eine Hypothek oder eine Grundschuld oder irgend welche andere der Ein⸗ tragung im Grundbuche bedürfende dingliche Rechte zustehen, hierdurch öffentlich aufgefordert, ihre An⸗ sprüche innerhalb einer dreimonatlichen Frist, welche mit dem 21. Januar 1877 beginnt und mit dem 22. April 1877 abläuft, bei dem unter⸗ zeichneten Grundbuchamte anzumelden.
Von der Verpflichtung zur Anmeldung sind die⸗ jenigen Berechtigten frei, welche der Eigenthümer in Gemäßheit des §. 3 Nr. 2 des oben gedachten Gesetzes vom 3. Mai 1875 vor Ablauf des 22. Aprik 1877 angemeldet hat.
Wer die ihm hiernach obliegende Anmeldung unterläßt, erleidet den Rechtsnachtheil, daß er sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs nach dessen Wiederherstellung das Grundstück erworben hat, nicht geltend machen kann und daß er sein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte vor Ablauf des 22. April 1877 angemeldet und dem⸗ nächst auch eingetragen sind, verliert.
Stickhausen, den 9. Januar 1877.
Königliches Grundbuchamt Stickhausen.
[8251] SOeffentliche Bekanntmachung Es ist die Todeserklärung 1) der Brüder Friedrich Wilhelm Hübner, ge⸗ boren am 12. Dezember 1830, und Benjamin Gottlieb Hübner, geboren den 29. Januar 1833, der Söhne des zu Bunzelwitz verstorbe⸗ nen Inwohners Wilhelm Hübner, deren Ver⸗ mögen je circa 70 ℳ 21 ₰ beträgt, und von denen der Erstere, zuletzt in Glatz, seit dem 9. Januar 1855, der Letztere, zuletzt in Frank⸗ furt a./M., seit dem 24. März 1857 ver⸗ schollen ist; 1 des am 2. September 1840 geborenen Adolf Otto, eines Sohnes des verstorbenen Webers Josef Franz Otto zu Tampadel, welcher, zuletzt in Laukerbach, ungefähr in seinem 16. Lebens⸗ jahre verschollen ist, und dessen Vermögen un⸗ gefähr 490 ℳ 25 ₰ beträgt, beantragt. Die Provokaten und deren Erben und Erbnehmer werden aufgefordert, sich vor oder spätestens in dem
am
3. September 1877, Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle im Zimmer Nr. 3, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗Rath Nessel anberaumten Ter⸗ mine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigen⸗ falls die Todeserklärung der Verschollenen ausge⸗ sprochen und deren Nachlaß den sich legitimirenden Erben und in Ermangelung solcher dem Königlichen Fiskus zugesprochen werden wird. 1““ Schweidnitz, den 23. September 1876.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Das im Kreise Ruppin bei Neustadt a./ D. liegende (10655]1 Domainenvorwerk Dreetz
oll auf achtzehn hintereinander folgende Jahre, von Johannis 1877 bis Johannis 1895 im Wege der Licitation verpachtet werden. Hierzu haben wir einen Termin auf den 6. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungssaale vor dem Herrn Geheimen Regierungs⸗Rath von Schönfeldt anberaumt. Ju dieser Pachtung gehören: 1) das Domainenvorwerk Dreetz, enthaltend: Hof⸗ und Baustellen 3,447 Hektar, 111A64*“ 4,685 „ Aer 280,053 Wiesen. 309,c60 Weiden. 284,092 Holzungen. 19,203 Wasserstücke 109,018 11““ 15,600 Gräben u. s. w. 1“” Summa 7050,055 Hektar,
, ENSSSHEF
aus heimlich entfernt, ist bald d 8is in Hamburg
9. Familien-Nachrichten.
*
Deffentlicher Anzeiger. —
5. Industrielle Etabliasementa, Fabriken und Grosshandel. 8
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
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Inserate nehmen an: das Tentral⸗Annonecen⸗ ureau der deutschen Zeitungen zu Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Aunoncen⸗B
2) eine von dem Domainenvorwerke Lüttgen Dreetz abgezweigte Parzelle von 5,3³⁴ Hektar, 3) die sogenannte Bahnlitzwiese von 24,074 Hektar Größe, 4) die Fischerei des Vorwerks Dreetz im Dreetzer See, dem Rhin, der Dosse und einigen Gräben. Das Pachtgelderminimum ist auf 21,000 ℳ fest⸗ gesetzt und das von dem Pachtlustigen nachzuwei⸗ sende disponible Vermögen auf 145,000 ℳ Die speziellen und die allgemeinen Pachtbedingun⸗ gen, die Regeln der Licitation und die Vorwerks⸗ karten können täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Festtage in unserer Domainen⸗Registratur einge⸗ sehen werden. Auch werden auf Verlangen gegen Erstattung der Copialien Abschriften der speziellen Pachtbedingungen und der Regeln der Licitation er⸗ theilt werden. Der zeitige Pächter, Herr Ober⸗Amtmann Cochius, ist angewiesen, den sich meldenden Pachtlustigen die Besichtigung der Pachtobjekte zu gestatten und ört⸗ liche Auskunft zu ertheilen. ö1’ö“ Potsdam, den 28. Dezember 1876. Königliche Regierung. Abtheilung für I Steuern, Domainen und Forsten.
Verkauf eines Kasernen⸗Grundstücks. Die in der Breitenstraße zu Spandau belegene Kaserne Nr. 2 — Kehlkaserne — soll einschließlich des Grund und Bodens am Mittwoch, den 24. Ja⸗ nuar cr., Vormittags 10 Uhr, in unserem Ge⸗ schäftslokale, Stresow⸗Kaserne Nr. 2, öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden, wozu Kauf⸗ lustige mit dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß die dem Verfahren zum Grunde lie⸗ genden Bedingungen, sowie die Tare, ebendaselbst eingesehen werden können. Spandau, den 8. Ja⸗ nuar 1877. Königliche Garnison⸗Verwaltung.
[339) erka
Verkauf von Eichen Lohborke. 8 Am Montag, 22. Januar d. J. sollen in der Königl. Oberförsterei Bovenden, und zwar im Schutzbezirke Holzerode, Forstort ee. etwa: 80 Rmtr. Eichen Lohborke 3. und 4. Klasse auf dem Stamme zur Selbstwerbung unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen öffent⸗ lich gegen Meistgebot verkauft werden. Es wird bemerkt, daß mindestens † des Meistgebots für den abgeschätzten Rindenertrag im Termine anzuzahlen ist. Versammlung der Käufer am genannten Tage, Morgens 11 ½ Uhr, im L. Bast’schen Gasthause zu Bovenden. Bovenden, 8. Januar 1877. Der Königliche Oberförster. Brennecke.
bee Holzverkauf.
Aus der Oberförsterei Lüttenhagen werden am Freitag, den 19. d. Mts., im Gasthofe des Herrn Plümecke zu Feldberg, von Vormittags 10 Uhr ab, öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung ver
kauft: J. Begang Mechow:
216 kiefern Bau⸗ und Schneidehölzer, 15 birken Nutzenden, 8
140 Rmtr. birken Kloben I. u. II. Kl., 400 Rmtr. kiefern Kloben I. u. II. Kl., 100 Rmtr. kiefern Spaltknüppel.
II. Begang Laeven: 50 kiefern Bau⸗ und Schneidehölzer, 470 Rmtr. kiefern Kloben I. u. II. Kl., 50 Rmtr. kiefern Spaltknüppel. III. Begang Lüttenhagen: 90 buchen Nutzenden,
1200 Rmtr. buchen Kloben IJ. u. II. Kl., 200 Rmtr. buchen Knüppel I. Kl.
IV. Begang Feldberg: 1200 Rmtr. buchen Kloben I. u. II. Kl. V. Begang Gnewitz: 125 kiefern Bau⸗ und Schneidehölzer, 570 Rmtr. kiefern Kloben I. und II. Kl., 215 Rmtr. kiefern Spaltknüppel. 3 ve VI. Begang Grünow: 230 kiefern Bau⸗ und Schneidehölzer, 10 Rmtr. kiefern Nutzholz,
594 Rmtr. kiefern Kloben I. u. II. Kl., 118 Rmtr. kiefern Spaltknüppel.
Lüttenhagen bei Feldberg i. M., den 9. Ja⸗ nuar 1877.
Der Großherzogliche Oberförster. heegan. 18 Cto. 87/12.)
Holz⸗Verkauf. Zum meistbietenden Verkauf von ca. 480 Stück starken Kiefern⸗Bauhölzern, und zwar ca. 100 Stück mit ca. 210 Festmeter aus dem Jagen 139 Belauf Buczkowo, ca. 80 Stück mit ca. 135 Festmeter aus dem Jagen 94 Belauf Brinsk, ca. 70 Stück mit ca. 200 Festmeter aus dem Jagen 78 Belauf Brinsk, ca. 80 Stück mit ca. 130 Festmeter aus dem Jagen 65 Belauf Neuewelt, ca. 150 Stück mit ca. 350 Festmeter aus dem Jagen 23 Belauf Neuewelt, der Königlichen Oberförsterei Ruda, Re⸗ gierungsbezirk Marienwerder, steht am Donnerstag, den 25. Januar cr., Vormittags 11 Uhr, im
1“ 8
nitzka entfernt und können die Hölzer von dort ab verflößt werden. Vom 19. Januar ab werden die Hölzer auf Verlangen von den Belaufsbeamten in den Schlägen vorgezeigt, auch können von diesem Tage ab die Aufmaßregister im hiesigen Bureau eingesehen werden. Die Verkaufsbedingungen wer⸗ den im Termin bekannt gemacht werden, auch können dieselben im Bureau des Unterzeichneten eingesehen werden. Ruda bei Gurzno, den 7. Januar 1877. Der Königliche Oberförster. Haß.
n 8 8 Bauholz⸗Verkauf. Donnerstag, den 25. Ja⸗ nuar er., Morgens 10 Uhr, sollen im Dummer⸗ schen Gasthofe in Callies aus der Königlichen Ober⸗
und Belauf Wildforth, Jagen 6, ungefähr 2000 Stück Kiefern, Bau⸗ und Schneidehölzer, von denen etwa die Hälfte in größeren Dimensionen, öffentlich meist⸗ bietend verkauft werden. Die Verkaufsbedingungen werden bei Eröffnung des Termins vorgelesen und können die Hölzer auf Verlangen vorher von den betreffenden Schutzbeamten vorgezeigt werden. Balster, den 8. Januar 1877. Der Oberförster. Goldmann. (aCto. 92/1.)
[340] Bekanntmachung. I In der diesseitigen Anstalt sind eirea 20 männ⸗ liche Zuchthausgefangene disponibel, welche so⸗ fort mit geeigneten, der Gesundheit nicht schädlichen Industrie⸗Arbeiten kontraktlich beschäftigt werden können.
Die Bedingungen liegen in hiesiger Anstalt offen.
nehmer zu leistende Kaution beträgt circa 1500 ℳ Schriftliche Offerten werden täglich im Bureau der unterzeichneten Verwaltung entgegengenommen. Berlin Nw., den 10. Januar 1877. Direktion der Königlichen Neuen Strafanstalt (Zellengefängniß).
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren. 1
[314] 8 8 k
Berlin⸗Anhaltisch II Eisenbahn.
Mit Ausreichuug der neuen ehnten) Serie Coupons zu den 4 % Prioritätsaktien unserer Ge⸗ sellschaft nebst Talons wird am 15. d. Mts. be⸗ gonnen und an jedem Tage (mit Ausnahme der Sonntage) Vormittags von 9 bis 1 Uhr bis ein⸗ schließlich den 28. e cr. bei unserer Haupt⸗ kasse am Askanischen Platz Nr. 5 fortgefahren werden.
Die Inhaber dieser Prioritäts⸗Aktien werden er⸗ sucht, nur den Talon zu den Coupons der IX. Serie mit einem geordneten Nummernverzeichniß einzu⸗ reichen, worüber sie eine Interimsquittung unserer Hauptkasse erhalten, gegen deren Rückgabe nach 3 Tagen die neuen Couponsbogen ausgehändigt werden.
Berlin, den 10. Januar 1877.
8 Die Direktion.
loesoI”0 Bekanntmachung.
Seitens der Direktion der Halle⸗Sorau⸗Gubener Eisenbahn⸗Gesellschaft ist bei dem unterzeichneten Gerichte das Aufgebot der
5 % Prioritäts⸗Obligationen der Posener Eisenbahn⸗Gesellschaft Nr. 181, 182, 183 à 500 Thaler, in Antrag gebracht worden, welche der genannten Direktion von einem Spediteur als Kaution über⸗ geben, demnächst aber von dem früheren Rendanten Piltz entwendet worden sein sollen.
Wir fordern deshalb alle Diejenigen, welche an die vorbezeichneten Prioritätsobligationen als Eigen⸗ thümer, Erben, Cessionare, Pfand⸗ oder sonstige Briefsinhaber Ansprüche zu haben vermeinen, auf, sich spätestens in dem auf den
14. April 1877, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗Direktor Oehler an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine zu mel⸗ den, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen daran unter Auferlegung ewigen Stillschweigens werden
präkludirt werden und die Amortisation der Pa⸗
piere Behufs neuer Ausfertigung erfolgen wird. Guben, den 13. Dezember 1876. 8 28 Koͤnigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
[319]
Wir machen hierdurch bekannt, daß in der Generalversammlung der Aktionäre der Allgemeinen Rückversiche⸗ 1ung5⸗ Trenis hleerhhe vom 29. De⸗ zember 1876 die Auflösung dieser Gesell⸗ schaft beschlossenundderen Liquidationden Unterzeichneten übertragen worden ist. Wir fordern zugleich die Gläubiger der enannten Aktien⸗Gesellschaft auf,
ei uns zu melden. (B. à 89/I.) Grünberg i. Schl., den 8. Januar 1877.
Allgemeine Rückversiche⸗ rungs⸗Aktien⸗Gesellschaft in Liqu.
Goldbergschen Gasthause zu Gurzno Termin an.
8 —
dem Grundsteuerkataster,
Die Schläge liegen 10 bis 15 Kilometer
von Bart⸗
Rose. Gebhard. Abraham.
18727.
försterei Balster, Belauf Griff, Jagen 9, 21, 22 und 27
Die bei dem Kontraktsabschluß von dem Unter⸗
sich 9/I.