1877 / 23 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

1 des Commandeurs des

Der „Nikol. Westn.“ veröffentlicht folgenden Rapport Dampfers „Taman“ an den Ober⸗ befehlshaber der russischen Flotte des Schwarzen Meeres, General⸗Adjutanten Arkas:

„Bujuk⸗Dere, 29. Dezember.

Am 28. Dezember langte, aus dem Schwarzen Meere kommend, eine Schraubenkorvette im Bosporus an, und um 2 Uhr Nachmittags desselben Tages gingen von dort eine Panzerfregatte und zwei Panzer⸗ korvetten ins Schwarze Meer ab. Wenn man den Blättern in Kon⸗ stantinopel trauen darf, so sind 2 Panzerschiffe nach Batum und eines nach Varna bestimmt. Auf der Rhede von Bujuk⸗Dere sind

7 Panzerschiffe verblieben, bei Arnoutka liegt eines vor Anker und vor Dolma⸗Bagdsche 2. Ein Panzerschiff wird in der Admiralität einer Reparatur unterworfen. Heute am 29. Dezember traf hier⸗ selbst ein Räderdampfer, aus dem Schwarzen Meere kommend, mit Truppen ein. Am 24. Dezember geruhte Se. Majestät der Sultan, auf einer BYacht die Panzerflotte zu passiren. Die Yacht dampfte bis zum Eingang ins Schwarze Meer und kehrte darauf wieder zurück. Das gesammte türkische Geschwader hatte geflaggt und die Leute be⸗ fanden sich in Parade auf den Raen. Obgleich der „Taman“ nicht aufgefordert war, Sr. Majestät die Honneurs zu machen und ich nichts von der Fahrt wußte, so zögerte ich nicht, dem Beispiel der türkischen Flotte zu folgen, und rief die Leute von den Raen, als Polches auch auf der türkischen Flotte geschah. Die türkischen Blät⸗ ter säumten nicht, dieses bekannt zu machen. Ich meinerseits hielt nich verpflichtet, Sr. Majestät die gebührenden Honneurs zu er⸗ weisen und machte darüber unserem Botschafter in Konstantinopel auch sofort Mittheilung.“ Rußland und Polen. nuar. Die Hauptverwaltung 8 Pfl verwundeter und kranker Krieger hat von ihrem Ober⸗ bevollmächtigten, dem Geheimen Rath Abasa, nachstehen⸗ des im heutigen „Golos“ reproduzirtes

St. Petersburg, 24. Ja⸗ der Gesellschaft zur Pflege

Telegramm aus Kischinew erhalten: „Heute und gestern habe ich, mit Be⸗ willigung Sr. Kaiserlichen Hoheit des Ober⸗Kommandirenden die hier dislozirten Hospitäler bis in alle Details besichtigt. Der sanitäre Zustand der Truppen ist ein bewunderungs⸗ würdiger: 1 Proz. Kranke. Schwere Krankheitsfälle sind sehr selten. Die Kranken werden vortrefflich verpflegt; sie sind in großen hellen Zimmern plazirt. Die Luft ist überall ausge⸗ zeichnet. Je nach Nothwendigkeit werden die Kranken in Waggons 3. Klasse in das Tiraspoler Hospital übergeführt. Während der ganzen Zeit ist solches etwa mit gegen 200 Kranken geschehen.“

Schweden und Norwegen. Stockholm, 23. Ja⸗ nuar. (H. N.) Von Adlersparre, Repräsentanten für Stock⸗ holm in der Zweiten Kammer, ist die Aenderung des §. 12 der Verfassung beantragt worden. Dieser Para⸗ graph, dessen jetziger Wortlaut dem König gestattet, Verträge, Bündnisse ꝛc. mit fremden Staaten nach Berathung mit dem Minister des Auswärtigen und nur einem anderen Mitgliede des Ministeriums abzuschließen, war schon häufig Anfechtungen ausgesetzt, und ähnliche Anträge, die bei derartigen wichtigen Staatsgeschäften das gesammte Ministerium um Rath gefragt sehen wollen, stehen schon seit Jahren auf der Tagesordnung. Wenn eine Aenderung des beanstandeten Paragraphen bisher nicht vom Reichstag adoptirt wurde, so waren es Umstände ganz formeller Natur, die eine Aenderung des Parsgraphen in dem von Adlersparre vorgeschlagenen Sinne als inopportun er⸗ scheinen ließen. So fiel besonders der Umstand in die Waag⸗ schale, daß derartige diplomatische Aktenstücke in vielen geheim gehalten werden müssen, während es dem norweg⸗ Storthing zusteht, von allen Staatsrathsprotokollen Eint zu nehmen. Bei den am Freitage vorgenommenen Wahlen von Mitgliedern zu den permanenten Ausschüssen Reichstage zeigte sich die Stärke der sich gegenüberstehenden Parteien und scheint dieselbe im Verhältniß zum vorigen Jahre unverändert geblieben zu sein. „Stockh. Corresp.“ meint, daß die Landmanspartei 120 bis 130 Mitglieder und das Centrum 60 bis 70 Mitglieder zählte.

Dänemark. Kopenhagen, 24. Januar. (H. N.) Die gestrige zweite Berathung des Gesetzes, betreffend die Zu

agebewilligung für 1876—77 bot wenig von Interesse dar und der Uebergang zur dritten Berathung wurde ohne Abstimmung genehmigt. „Fädrelandet“ äußert in einem Artikel über die Thätigkeit des Folkethings sein Bedauern darüber, daß das Folkething fast die ganzen 4 Monate, welche dem Reichstage als Dauer seiner Versammlungszeit vorge⸗ schrieben sind, habe hingehen lassen, ohne mit der Berathung des Finanzgesetzes fertig geworden zu sein. Dem Landsthinge

bleiben zur Berathung des Gesetzes aus diesem Grunde nur 3 Tage übrig.

25. Januar. In der heutigen Folkethingssitzung waren sämmtliche Minister zugegen und motivirten zum Theil in Kürze die Wiederherstellung der vom Folkething veränder⸗ ten Budgetvorschläge. Darauf hielt Berg als Bericht⸗ erstatter der Ausschußmajorität eine lange Rede, meist sach⸗ lichen Inhalts, über die vorliegenden alten oder neuen mini⸗ steriellen und Ausschußvorschläge. Von 72 wiederhergestellten Vorschlägen seien nur 3 vom Ausschusse gebilligt, 32 seien neu, wovon ein Theil gebilligt, 55 habe die Minorität gestellt, 19 seien weder von der Ausschußmajorität, noch von der Mi⸗ norität empfohlen. Damit sei die parlamentarische Lage des Ministeriums charakterisirt. Zum Schluß kündete der Prä⸗ sident an, daß Alberti und Genossen Vorschläge zu Reichs⸗ gerichtsklagen gegen die früheren Minister Krieger, Hol⸗ stein⸗Holsteinborg, Fonnesbech, Hall und Worsaage, sowie zur Wahl eines öffentlichen Anklägers ꝛc. angemeldet haben.

(H. N.) Der dänische „Sozialdemokrat“ brachte kürzlich eine Einladung an die dänischen Arbeiter zur Bildung einer dänisch⸗sozialistischen Arbeiterkolonie in Amerika. Während der Ausstellung in Philadelphia reiste ein Mitglied der sozialistischen Führerschaft, der wegen seiner Umtriebe mit 3 Jahren Zuchthaus bestrafte Seminarist Geleff, auf Kosten der sozialistischen Gesellschaft nach Amerika, wo er skandinavischen Arbceitern Vorträge hielt und den jetzt vorgebrachten Plan vor⸗ bereitete. Die Kolonie soll danach in Kansas angelegt werden. Die, welche mit übersiedeln wollen, müssen im Voraus sich verpflichten, sich den sozialistischen Prinz pien unterwerfen zu wollen, nach denen der neue Staat regiert werden soll. In der hier erscheinenden „Zeitschrift für Seewesen“ sindet sich ein Artikel des Kapitäns in der Marine, Bille, eines Sohnes des Admirals Bille, worin eine Schilderung der Fischerei und des Handels Islands gegeben wird. Auch über die isländischen Auswanderungsverhält⸗ nisse erzählt der Verfasser Manches, was sehr trübe klingt, da unter den isländischen Auswanderern, von denen ca. 11⸗ bis 1500 Personen im Juni und Juli v. J. über England nach Kanada gingen, die größte Armuth herrschte. Auch der sozialistische Auswanderungsplan erweckt große Bedenken, und die Blätter meinen, es sei alle Veranlassung vorhanden, die Regierung aufzufordern, faktische Aufklärungen über die Verhälknisse der Stelle in Kansas, wo man die neue Kolonie gründen will, einzuholen und bekannt zu machen.

Amerika. Aus Mexiko wird dem „Reuterschen Bureau“ in London unterm 16. d. M. via New⸗York telegraphisch emeldet:

9 Porfirio Diaz ist jetzt im Besitz der ganzen Republik mit Aus⸗ nahme der Staaten Sinaloa und Chihuahua. Iglesias soll nach Mazatlan geflüchtet sein. Lerdo de Tejada ist nach San Franzisco gesegelt. Bis zum 22. Dezember reichende Postnachrichten via Havanna melden: Ganze Brigaden und Regimenter von Iglesia's Armce haben sich für Diaz erklärt, doch wagte Letzterer bis jetzt noch nicht, Iglesias anzugreifen, der mit 15,000 Mann bei Silva, etwa 50 Meilen von Guanajuata, steht. Die Staaten Jalisco, Zacatecas, Durango, San Luis Potosi und Nuova Leon haben sich für Diaz erklärt. General Mendez, der von Diaz zu seinem Stellvertreter ernannt worden war, hat die Wahl für den Präsi⸗ denten, Oberrichter und Kongreßmitglieder auf den 28. Januar an⸗ beraumt. General Mejia und Iglesias sind von der Kandidatur und als Elektoren ausgeschlossen, ebenso alle Mitglieder der Regierungen unter Lerdo und Juarez. Es ist Aussicht auf vorläufigen Frie⸗ den vorhanden. Dem früheren Präsidenten Lerdo ist es gelungen,

us dem Lande zu euteemmen und sich in Acapulco einzuschiffen.

—öeF 258

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

Pest, Sonnabend, 27. Januar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses interpellirte Helfy das Ministerium über die Bankfrage und stellte die Frage, ob das Ministerium, wenn es zur Durchführung einer selbständigen Nationalbank unfähig wäre, durch seinen Rücktritt es ermöglichen wolle, daß sowohl die Bankfrage, als auch die übrigen noch schwe⸗ benden wichtigen wirthschaftlichen Fragen den Interessen des Landes entsprechend gelöst würden.

Washington, Sonnabend, 27. Januar. Die Re⸗ präsentantenkammer hat die von dem gemischten Comité vor⸗

geschlagene Bill, betreffend die Entscheidung in der Präsidenten⸗ wahlfrage ebenfalls angenommen. Dieser Beschluß ist im ganzen Lande mit großer Befriedigung aufgenommen worden. Die Verifikation der Wahlstimmen wird am nöchsten Donnerstag beginnen. * “;

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

London, 25. Januar. (E. C.) Zu Mitgliedern der Königlichen Akademie wurden gestern die Herren Walter Oubeß Peter Graham und Markus Stone erwählt.

Das soeben erschienene erste Heft ersten Jahrganges der dritten Folge der vom Geheimen Justiz⸗Rath Dr. J. A. Gruchot begründeten „Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts in be⸗ sonderer Beziehung auf das preußische Recht⸗(Berlin, Verlag von Franz Vahlen, 1877) bedarf an dieser Stelle keiner wiederholten Besprechung seiner inzwanzig Jahrgangen bewährten Tendenz, die auch unter seiner neuen Redaktion unverändert geblieben ist und dahin geht, „das preußische Recht mit dem gemeinen durch die darin fortwirkende Wissenschaft in Verbindung zu setzen.“ Gegenstand und Charakter der fünf in dem vorliegenden Hefte enthaltenen Abhand⸗ lungen entsprechen dieser Tendenz, insbesondere der eingehende 68 Seiten füllende Beitrag zur Lehre von der Auflassung des Eigen thums vom Stadtgerichts⸗Rath Achilles und die Kontroverse über die Kostentragung im Falle der Eviktion vom Stadtgerichts⸗Rath Küntzel. Unter den vier mitgetheilten Rechtsfällen sind von besonderem Interesse die beiden das internationale Privatrecht betreffenden, nament lich die Beurtheilung der Gültigkeit einer im Auslande geschloss nen Ehe. Die Abtheilung „Literatur“ bringt drei Recensionen, dar unter die des geschätzten Werkes von Dr. Adolph Stölzel über Wie⸗ derverhetrathung eines beständig von Tisch und Bett getrennten Ehe⸗ gatten. Die Herausgeber machen mit Recht darauf aufmerksam daß die neuen Justizgesetze der wissenschaftlichen Behandlung ein weiteres Feld eröffnen und daß sogar die in Angriff genommen Reform und Kodifikation des materiellen Civilrechts, wiewohl noch einem entfernten Abschluß vorbehalten, schon jetzt einer vorbereitenden und lehrreichen Bearbeitung unterliegen. Sie laden daher alle Fachgenossen, sowohl Theoretiker als Praktiker, ein, zu diesem Zwecke durch geeignete Beiträge mitzuwirken und das schwierige Werk der Einführung einer neuen Gesetzgebung auf allen Rechts⸗ gebieten zu erleichtern.

Von Ad. Stielers Karte des Deutschen Reiches und der Nachbarländer, revidirt und ergänzt von Dr. Herm. Berghaus, ist bei Justus Perthes in Gotha so eben eine neue Auflage im Maßstabe 1:740,000 (25 kolorirte Blätter in Kupferstich) erschienen. In derselben sind die in der alten Aus⸗ gabe fehlenden Regierungsbezirke Königsberg⸗Gumbinnen und der nördlich den Rand überschreitende Theil von Schleswig noch mit aufgenommen. Die Eisenbahnen sind bis zum Juni 1876 eingetragen. Im Reichslande Elsaß⸗Lothringen sind die ehemals deutschen Ort⸗ schaften wieder mit ihren deutschen Namen angegeben und in den theilweise polnischen Landestheilen die in den letzten Jahren mit amtlichen deutschen Namen versehenen Oertlichkeiten mit ihren offiziellen Namen bezeichnet.

Gewerbe und Handel.

In der vorgestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Maschinenbau⸗Gesellschaft „Berliner Vulcan“* wurde nach kurzer Debatte einstimmig die Liquidation beschlossen.

Hamburg, 26. Januar. (W. T. B.) Dividende der Hamburger Kommerzbank für das Jahr 1876 ist auf 6 % festgesetzt worden. 3

Der Verwaltungsrath der Norddeutschen Bank in Hamburg hat die Dividende für 1876 auf 8 % festgestellt. 88

London, 25. Januar. (A. A. C.) Aus Cleveland wird berichtet, daß ein Wiederaufschwung der Eisen⸗Industrie in diesem Distrikt erwartet wird. Die Britannia Iron Works, die 18 Monate lang gefeiert, sind von den Eisenhüttenbesitzern Samuel⸗ son & Bell käuflich erworben worden. Die Dowjais Worzs in Stockton werden im März ihre Thätigkeit wieder aufnehmen, nach⸗

8₰: Die

dem sie mehrere Monate geschlossen gewesen.

Hamburg, 24. Januar. Die von der Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaf m heute Morgen zwischen 11 und 12 Uhr unter Assi n 4 Dampfschiffen an die Stadt. Die Pumpen der Liv 9 noch immer in voller Thätigkeit. Das Schiff war bis auf die Unter⸗ masten abgetakelt und lag hinten 3 Fuß

Triest, 27. Janugar. (W. T. B. vddampfer „Apollo“ ist gestern Abend 10 Uhr mit d indisch⸗chinesischen

hier eingetro

Ueberlandpost aus Alexandrien

Berlin, 27. Januar 1877. München, 24. Januar. (Allg. Ztg.) Der vorma r unserer Residenzstadt, Hr. Dr. e

jähri ge erste Bürgermeiste ei dorf, wird in den nächst 80jährige burtsfest feiern. Der Magistrat veranstaltet aus diesem Anlaß ein Festdiner, und es wird eine aus Erz gegossene Büste desselben im Gemeindesitzungsaal

aufgestellt werden.

8

Hr. Dr. v n Tagen sein 80jähriges Geh 91

. Dö.

C.) Ein Feuer in einer Kohlen⸗ 18 Menschen das Leben geraubt.

Paris, 25. Januar Jahrbuch des Gene⸗ Istabs für 1877 ist erschienen. Aus dem⸗ ben erhellt, daß von 4 Marschällen 3 aus der Infanterie und 1

der Artillerie hervorgegangen. Von 16 Divisions⸗Generälen, e im Cadre der Aktivität erhalten wurden, weil sie ein Ober⸗

Kommando gehabt hatten, sind 3 aus dem Generalstab, 7 aus der

Infanterie, 1 aus der Kavallerie, 1 aus der Artillerie, 3 aus dem

Genie⸗Corps hervorgegangen. Von 96 Divisions⸗Generälen gehörten

16 dem Generalstab, 47 der Infanterie, 17 der Kavallerie, 8 der

Artillerie, 7 dem Genie⸗Corps und 1 der Gensd'armerie an. Von

197 Brigade⸗Generälen sind 27 aus dem Generalstab, 85 aus der

Infanterie, 45 aus der Kavallerie, 13 aus dem Genie⸗Corps und

7 aus der Gensd'armerie hervorgegangen. Die Obersten und Offiziere

sind folgendermaßen vertheilt: Generalstab 40 Obersten, 520 Offi⸗

ziere; Infanterie 156 Obersten, 12,000 Offiziere; Kavallerie

Obersten, 3300 Offiziere; Artillerie 76 Obersten, 2800 Offizie

Genie⸗Corps 37 Obersten, 800 Offiziere; Gensd'armerie 16 Ober

700 Offiziere

DMXSZ Das 1

Theater.

Im Königlichen Schauspielhause wurde am Donnerstag „Ein Pessimist“, Lustspiel in 4 Akten von Ernst Eckstein, zum ersten Male aufgeführt. Dem Stücke liegt eine dramatisch wirksame Idee zu Grunde. Ein Mann, der durch Verbildung und Blasirtheit zum Pessimisten geworden, wird durch die Liebe zu einem charakter⸗ und geistvollen Mädchen von seinem Weltschmerz und Pessimismus zu frischer, vernunftgemäßer Lebensanschauung bekehrt. Die Art und Weise aber, wie der Verfasser diesen an sich zu drama⸗ tischer Behandlung wohl geeigneten Gedanken durchgeführt, und die Mittel, welche er dazu anwendet, sind keine glücklichen. inzige Figur des Lustspiels, welche einige originale Färbung trägt, ist die des Pessimisten „Fritz von Tondern;

die übrigen sind sammt und sonders die alten verblichenen oftmals gesehenen Gestalten, denen hier kein charakteristischer Zug Individua⸗ kität verleiht. Die ersten beiden Akte spielen in einem Gasthause auf dem Splügen, wo eine Anzahl Reisender durch das ungünstige Wetter zu unfreiwilligem Aufenthalte gezwungen wird. Dort finden sich zusammen: der „Pessimist“ Fritz von Tondern, sein Freund Dr. Heinrich von Blomberge, ein Eng⸗ länder James Black, ein Kaufmann Mollwitz und eine Gouvernante Emma Weber. Fritz von Tondern ist in der übelsten Laune und er⸗ zählt seinem Freunde, daß er, so lange sie am Weiterreisen verhindert würden, nur aus Desperation und langer Weile der Gouvernante den Hof machen werde; diese hat das zufällig gehört und ist natür⸗ lich sehr entrüstet darüber. Die schlichte Gouvernante, über die er so wegwerfend geurtheilt, wird ihm aber gefährlich; ihr zurückhaltendes, cddelsinniges Benehmen fesselt ihn, er faßt eine ernste Neigung zu dem anmuthigen Mädchen, erklärt ihr seine Liebe, wird aber, weil sie seinen Antrag für Spott hält, zurüc gewiesen. Fritzens Freund, der gefühlvolle, sehr schüchterne Dr. Blomberge, der vergeblich bemüht ist, sein schwerfälliges Organ durch eine Kieselstein⸗ kur à la Demosthenes zu kräftigen, erxpektorirt sich dem Freunde gegenüber und bekennt, daß er innige Liebe zu einem Fräulein von Wüstenfeld hege. Von den beiden anderen Gästen, die sich in dem Gasthause zusammengefunden, ist der Kaufmann Mollwitz eine ganz überflüssige Person, während Mr James Black nur dazusein scheint, um der Gouvernante, allerdings in eigenartig geschäftsmäßiger Weise von überaus komischer Wirkung, einen Heirathsantrag zu machen, mit dem er jedoch nicht reüssirt. Die beiden letzten Akte spielen in Berlin im Hause der Frau von Randau. Außer dieser finden wir hier ihre Schwester, Frl. Laura von Wüstenfeld, jene Gouvernante, von der wir schon auf dem Splügen gehört, daß sie als Erzieherin in dieses Haus zu gehen gedenke, einen Lizentiaten der Theologie, den Dr. Blomberge, den es zu seiner Laura hierher gezogen, und Fritz von Tondern, der sich unter der Maske eincs pietistisch gesinnten Erziehers in das Haus eingeführt hat, um Emma, der Gouvernante vom Splügen, ven der er nicht mehs lassen kann, nahe zu sein. Dies ist ein gefährliches, über die Grenzen des Humors hinausgehendes Spiel; doch gewinnt Fritz von Tondern dasselbe, Emma wird die Seine, wie Laura von Wüstenfeld ihre Hand ihrem schüchternen Bewerber, dem Dr. Blomberge reicht. Der „Licentiat Jehrum“, der den heuchlerischen Theologen spielen muß, und den der Verfasser in einer Scene geschmackloser Weise betrunken erscheinen läßt, ist wieder

eine ganz überflüssige Figur. Die Darstellenden bemühten sich jallseitig mit ganzer Kraft, dem Stücke einen günstigen Erfolg zu gewinnen. Die Hauptrollen wurden von den Damen Fr. Haase (Ku⸗

nigunde von Randau), Frl. Keßler (Emma Weber), Frl. Reichardt (Laura von Wüstenfeld) und den Herren Liedtcke (Fritz von Tondern), Dehnicke (Heinrich von Blomberge), Goritz (Mr. James Black) und Kahle (Licentiat Jehrum) in vortrefflichem Zusammenspiel repräsentirt. Die Aufnahme des Stückes von Seiten des Publikums war eine

ziemlich kühle, die Opposition machte sich stark geltend und nur an vereinzelten Stellen behielt der Beifall die Oberhand.

Der Wiener Gast des Victoria⸗Theaters, die prima ballerina Frl. Josephine Zimmermann, deren Gastrollen⸗ eyklus beendet war, ist von der Direktion für ein längeres Gastspiel wiedergewonnen worden. Die Vorstellungen der prächtig ausgestatteten Feerie „Die schöne Melujine“ erfreuen sich eines stetig wachen⸗ den Beifalls und Zuspruchs Seitens des hiesigen und hier vorüber⸗ gehend weilenden fremden Publikums.

Im Stadttheater hat die auf heute Abend festgesetzte Vorstellung von „Madame Caverlet“ wegen plöpllicher Erkran⸗

das Rosensche Lustspiel „O, diese Männer!“ gegeben, welches auch morgen auf dem Repertoir bleibt. Am Montag soll jedoch definitiv die erste Aufführung des vorgenannten Stückes stattfinden.

Tagen ohne Souffleur gespielt wird, war derartig besucht, daß Mit⸗ tags die Kasse geschlossen wurde und Abends kein Billetverkauf mehr stattfand. Die Darsteller der Hauptrollen, die Damen Bredow, Carlsen, Hagen und Berg, sowie die Herren Direktor Lebrun, Kadel⸗ burg und Kurz erhielten prachtvolle Lorbeerspenden.

Im Belle⸗Alliance⸗Theater ist der Andrang zu den Aufführungen des Volksstücks „Am Rande des Abgrundes“ ein derartiger, daß dasselbe für die nächste Zeit nicht vom Repertoir ge⸗ strichen werden wird, trotzdem die Direktion kontraktlich verpflichtet ist, eine andere Novität in Scene gehen zu lassen. „Fröhliche Weih⸗ 8 nachten“ wird morgen Nachmittag zum 23. Male auf allgemeines Verlangen gegeben und sind zu dieser Vorstellung wieder halbe Kassen⸗ preise angesetzt.

Redacteur: F. Prehm.

Berlin:

kung des Hrn. Blenke verschoben werden müssen und wird dafür

Die Freitag⸗Vorstellung des Rosenschen Schwanks, welcher seit einigen

2 2N

Srste Beilage s⸗Anzeiger und Königlich Preußi

8

Berlin, Sonnabend, den 27. Januar

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Im aktiven Heere.

2₰ 55 1 1 nmn Beförderungen und

Berlin, 16. Jan.

verliehen. 18. Jan. d'Alton, Pr. Lt. zum Hauptm. und Comp. Chef, Königs⸗Gren. Regts. Nr. 7, unter Belassung in

àa la suite des Kadetten⸗Corps, v. Zepelin, Sec. Lt.

Pr. Lt., in das Kadetten⸗Corps versetzt. v. D

vom Inf. Regt. Nr. 58, zur Dienstleistung Kadettenhause zu Potsdam kommandirt.

Kommdo. als Adjut. der 3. Feld⸗Art. Insp., nannt. Pochhammer, Hauptm. Regt., als Adjut. zur 3. Feld⸗Art. Beförderungen und 6. Jan.

Ernen ʒungen, Im aktiven Heere. Sec. Lt. im

v. Chrismar, .Inf. Regt. Nr.

etatsm. Sec Lt. in das Pion. Bat. Nr. 13 versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven

Ottner, Hauptm. und Comp. Chef im Gren. Regt. Nr. 119, der

Abschied mit Pension bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 6. Jan. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. 4. Landw. Faiß, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats.

Nr. 121, Erhardt, Sec. Lt. von der Landw. Art.,

Sec. Lt. von der Landw. Inf., Wolf, Sec. Lt. Pion., Klein, Nr. 127, der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts⸗Corps. 6. Jan. der Landw. im 2. Bat. 3. Landw. Regts. Nr. 121, willigt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung. Auditeur, kommdrt. b

zeichen des Corps⸗Auditeurs ertheilt. 17.

Verwalt. Direktor verliehen.

241 Voeltz, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 85, ein Patent seiner Charge vom Kadetten⸗Corps, Kunz, Pr. Lt. à la suite des öͤnigs⸗C seinem Verhältniß als Milit. Lehrer am Kadettenhause zu Berlin und unter Stellung zum überzähl. Hauptm. befördert. 1 vom Gren. Regt. Nr. 2 und kommdrt. als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Potsdam, unter Beförderung zum s Jagwitz, Sec. Lt. als Erzieher bei dem 20. Jan. Hauptm. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 6, unter Entbindung von seinem zum Battr. Chef er⸗ und Battr. Chef von demselben Insp. kommandirt. XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.

„Stälin, Pr. Lt. im 2. Drag. Regt. Nr. 26, vom 1. Januar 1877 ab à la suste des 9 egts. gestellt.

4 1 nde. Ehmann, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 127, Lempp. Pr.

Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats.

Dr. Krafft, Stabsarzt

it u 6. Jan. R

uditeur, drt. als Sekret. der Justiz⸗Abtheil. des Kriegs⸗

Ministeriums, die Genehmigung zur Anlegung der Unif. und Ab⸗ Jan.

nison⸗Verwalt. Ober⸗Insp. in Ludwigsburg, der Char. als Garnison⸗

Versetzungen. fahrens bei der

land und der Schweiz. Personalveränderungen ꝛc. —, Nr. 2 des Archiv hat folgenden Inhalt:

Herstellung und Prüfung des

v. Haenel, be. Zeitschriften⸗Ueberschau.

5) Heimathwesen: Drei Erkenntnisse des Bundesamts für das Hei⸗ mathwesen. 6) Post⸗ und Telegraphenwesen: Regelung des Ver⸗ den Meldungen über die Unbestellbarkeit von Telegram⸗ men. Einheitlicher Packetporto⸗Tarif im Verkehr zwischen Deutsch⸗ u b Erhöhung des Meistbetrages der Post⸗ anweisungen im Verkehr mit Konstantinopel. 7) Konsulatwesen:

at. de Aktenstücke und Aufsätze: Das baverische Post⸗ und Telegraphenwesen in den Jahren 1873 und 1874. Die

Artikel). Die Gewerbthätigkeit an der Inde. Kleine Mitthei⸗ lungen: Veröffentlichungen des K. lich amtes. Ueber den Gebrauch der F Sprache. Literatur des Verkehrswesens: Deutsche Verkehrszeitung.

und von

reiche

Höhe

für Post und Telegraphie“

Telegraphen⸗Eisendrahtes (Zweiter

serlich deutschen Gesundheits⸗

Halle, 25. Januar

9 Halle pro 1877 wurde der Versetzungen.

220,791 42 festgestellt.

121, als außer⸗ festgesetzt. mit 1,112,357 54 ₰. Ueber den

b —— Beerve. 8. Fan.

über Industrie, Departement im Regts. Nr. 122, gübens 3. Landw. Regts. Liebherr, von den Landw.

711,488,702 Fl., die 5,986,855 Fl., Effekten: 29,960,537 Fl., Materialien: rungen: 44,494,361 Fl.; Hauptsumme der Aktiva 1,222,989,374 Fl. rathe

sich die

Mpsch; 8 der Abschied be⸗ vertretenen Rabn Summe der

Werthes der Materiaälien:

Krais, Gar⸗

in Summa: 1,439,523,744 Fl.

Nr. 4 des Central⸗Blatts für das Deut herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In gemeine Verwaltungssachen: Mittheilung, betr. Rind weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Goldankäufe Seitens der Reichsbank. Nachweisung der Einnah⸗ men an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern, sowie an⸗

*

erer Einnahmen im Deutschen Reich bis zum Schlusse des Monats Dezember 1876.

Uebersicht über die bis Ende Dezember 1876 für Rechnung des Deut⸗ chen Reichs zur Einziehung gelangten Landes⸗Silber⸗ und Kupfer⸗ Bekanntmachung, e en Schuldverschreibungen der Prämienanleihe der Stadt Lüttich s vom Jahre 1853. Beiordnung eines Stations⸗Controleurs.

münzen. 4) Zoll⸗ und Steuerwesen:

für die Zeit vom 1. Januar

—,8OS

sche Reich, halt: 1) All⸗ rpest. Ver⸗ 2) Finanzwesen:

&

ausstehenden Forderungen: nach: 2,662,513,118 Fl. Die gemeinsamen Bahnen im entfallen auf Aktienkapital: 724,271,985 Fl.; Zinsen, 31,579,187 Fl.; Accepte,

&C

3) Münzwesen:

betr. die Unterstützungsfonds : Vorschüsse

Statistische Nachrichten. 1 „Magdeb. Ztg.“ mögenshaushalt in Einnahme auf 306,232 ℳ, in Ausgabe auf

Kämmereizuschuß auf 103,065 ℳ, Der Gesammtetat schließt in Einnahme und Ausgabe

5 Vermögensstand der Eisenbahnen im Jahre 1875 entnehmen wir den „Nachrichtem w2 Handel und Verkehr“ aus dem statistischen im österreichischen Handels⸗Ministerium folgende An⸗ en: I. Die Summe der Bau⸗ meinsamen Eisenbahnen betrug am Ende des Jahres 1875: „Inventarbestände an 35,459,546 Fl., Realitäten aus Hypotheken: 31,936,726 Fl., ausstehenden Forde⸗ sonstige Aktiva: 363,662,647 Fl.; die dieser Bahnen hatte die Höhe r II. Bei den Eisenbahnen der im Rei Königreiche und s Bau⸗ 1,110,961,586 Fl., der Kassenbaarschaft: 60,977,197 Fl., der Realitäten und Hypotheken: 21,383,380 Fl., der ausstehenden For⸗ derungen: 59,554,437 Fl., der sonstigen Aktiven:

61,259 Fl.; sonstige Kreditoren: 57

8. von Sta te 8 vom Sltaate aus

zusammen ergiebt sich folgender A Ausrüstungskosten: 1,822,450,288

Ganzen:

323,484,269 Fl.,

Dividenden und

.g- . epte, Kautionen, Depositen: 21,954,654 Fl;

Tilgungsfonds: 16,117,303 Fl.; Reservefonds: 12,883,890 Fl.; Er⸗

neuerungsfonds: 3,393,189 Fl.; 55

dermaßen:

es Etats der Stadt zufolge der Ver⸗

Im Unterrichtswesen wird der für Armenpflege auf 109,206

8

ieder in die Thätigkeit, österreichischen 4 Situation selben Faktorer

9

und Ausrüstungskosten der ge⸗ Wirkung aus. gangenen heute jedoch lebhaften

Kassenbaarschaft:

62b

5

Länder stellt Ausrüstungskosten aur 10,250,726 Fl., der Effekte 6,759,262 Fl., d

klärt. Der

v

und

83S

zstehenden Fo Platz griff. n tiven 169,627, 156 Fl., Für beide Klassen von Eisenbahnen

r b la Der Waaren tivastand: Summe der Bau⸗ und 3

Doll. resp. mit

Passiva betrugen I. bei den 1,222,989,374 Fl., davon Obligationenkapital: Tilgungsrückstände:

Am Wa

war.

Pensionsfonds: 4,784,648

8 4,648 Fl.; 002,634 Fl.;

7,0 IJ.; 1,330,915 Doll. Zinsengarantie:

Anlaß der Vorjahre.

Eisenbahnen der im Reichsra

1 1.439,523,744 Fl 533,369,247 Fl., Obligationen⸗Kapital 658,862,252 Fl., Zinsen, Di⸗ videnden und Tilgeangsrü⸗ Kauti nen, Depositen: servefonds: 15,354,901 Fl. sionsfends: 7,334,974 Fl., Unterstützungsfonds: stige Kreditoren: 59,992,093 Fl., Vorschüsse vom Staate aus Anlaß

nuar datirten Wochenbericht über die Lage des Geschäfts folgen⸗ Der Geldmarkt stand während d beils dieser Berichtswoche noch unter dem Einfluß de welche sich am bis die für Zinsen⸗

welche das legitime Geschaft entwickelt, ist ei zu der vor Schlus des Jahres scheinlicher, als

stellt, noch voraussichtlich in

während der letz

Sonnabend

und dies ist conditio sine qua non

fvon vw C. ging am Donnerstag winderum vollständig verloren;

mine verfolgten bis Mittwoch Morgen s Tendenz bis heute Nachmittag, als t Raffinirtes P Geschäftslosigkei

1⸗

₰⸗ c., beendeter W 2 A 8 Fl. der Kassendaarschaft: 15,237,591] 528hus ell endeten Woche repr Fl, der Effekten: 96,436,743 Fl., der Realitäten und Hypotheken: 1* 36,719,799 Fl., des Werthes der Materialien: 53,320,106 Fl., der am ausstehenden Forderungen: 104,048,728 Fl., der sonstigen Aktiva: 533,299,803 Fl. Die Totalsumme der Aktiva betrug dem⸗

nahme von 1,22 Gesammtwerth des 559,225 Doll. der Import diverser Produkte und Waaren um 664,921 Doll. größer aren und war. 1. 9 9. Januar c. beendeten Woche dessen 3,981,529 die größtentheils aus

tirende Abnahme von 2,977,371 Doll. gegen partizipirt Baumwolle mit 6815 Ballen im klarirten Werth von 400,863 Doll. gegen 12,609 Ballen im Werth von 771,743 Doll. in der Vorwoche und 19,077 Ballen resp. 4391 Ballen

; verfügbare Ueberschüsse: 189,976 Fl. II. vertretenen

Summe der Pafsira ei

kommen auf Aktienkapital:

hatte die

Davo

Länder

*¼% ückstände: 22,613,794 Fl., Accepte, Kautio⸗ 3 Fl., Tilgungsfonds: 13,053,222 Fl., Re⸗ : 1,795,981 Fl., Pen⸗ 183,122 Fl. Son-

9U 2

der Zinsengarantie: 89,671,111 Fl. Verfügbare Ueberschüsse aus den letzten der früheren Betriebkrechnungen: 9,543,374 Fl. Summe der Passiva betrug danach bei beiden Klafen von Eise

2. 25 2 25 hecaecas mach. 8 8nn 199* 20! Eisen 8 remdworte in der deutschen ahnen 2,662,573,118 Fl.

Die Total

Gewerbe und Handel. 3.“ äußert in ihrem vom 12. Ja

OUr.⸗J. Uber!

s größten Theils aüß der regen Nachfrage, 2n J so lange geltend macht, „rund Dividendenzahlungen angehaͤuften Fonds Verkehrskanäle zurückgekehrt sind. Bei der geringen

ne Rückkehr

herrschenden Abundanz um so wahr⸗ Börse weder belangreiche Anforderungen 1 nächster Zukunft stellen wird. des Goldmarktes hat sich nicht geändert. Die⸗ welche der rückgängigen Bewegung des Goldagios

e 22

jedesmaligen Jahresbeginn

auch die

der NFon Mosn 2 Norichub noloist⸗ . 5 ] zten Monate Vorschub geleistet, übten abermals ihre

Von 6 ½, zu welchem Course das

zu 8 Agio am eröffnete, fiel es

ver⸗

2 bis 6 ⅞, zu welchem Course es schloß. Entwickelung des

Waaren⸗ und

geschäfts waren die aus der fortdauernden Schnee⸗ und Fisbloka entspringenden Transport⸗Schwierigkeiten hinderlich, immerhin jedoch on: gestalten sich di

8 8 9

Auspizien für die Frühjahrssaison günstig, falls der politische Horizont sich am Sonnabend erzielte Avanz Ter⸗ teigende und seitdem weichende erum eine festere Stimmung leum, trotz fortdauernder keinerlei Veränderung. port während der am einen Gefammtwerth von r Vorwoche, eine Zu⸗ Fremde Webstoffe participiren letztwöchentlichen Imports mit 1,209,883 mehr als in der Vorwoche, während

für Baumwolle

18½882

8 8

2 258

8

8— 82

18 t t, erfuhr im Pr und Produkte

W

522 0 ‿˙8 08 228:2 222. 2—

9 rSSZ 8

328 82 2

gegen 4,035,572 D 327 4,137 Doll. ergebend.

2 —7 2

2 ₰4 02 7

Produkten⸗Export während der am n Gesammtwerth in Höhe von is der Schnee⸗ und Eisblokade resul⸗ die Vorwoche aufweist

im Werth von

34228 oII [E. resp. 342,261 Doll. in der Parallekwoche beider

des Deutschen Keichs⸗-Anzeigers und Königlich Preubßischen Staats-Anzeigers: 8 Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

b—

saferat⸗ für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. preuß. Deffentliche

Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

83 n. s8. w. von öffentlichen Papieren.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗Erledigung.’ Der hinter den Handlungsgehülfen Wilhelm Anton Adolph. Jeger wegen Unterschlagung in den Akten J. 103 jetzt 67 rep de 1870 unter dem 25. November 1870 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 19. Januar 1877. Kbnigliches Stadt⸗ gericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kom⸗ mission II. für Voruntersuchungen.

Steckbrief. Gegen den Bäckergesellen Gustav Adolph Reiß ist die gerichtliche Haft wegen schweren Diebstahls in den Akten Litt. R. Nr 76 d- 1877 C. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat aicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht,

1 p. Reiß im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direk⸗ tion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 25. Januar 1877. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommiss. II. für Vorunter⸗ suchungen. Beschreibung. Alter: 27 Jahr, geb.

Januar 1850, Geburtsort: Dittmannsdorf, Größe: 5 Fuß 1—2 Zoll, Haare: dunkelblond, Augenbrauen: dunkelblond, Kinn: oval, Nase: ge⸗ wöhnlich, Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: oval. Gesichtsfarbe: blaß, Zähne: gesund, Gestalt: schlank, schwächlich, Sprache: deutsch.

Der in den Untersuchungsakten (Gohrt G. 501. 76) am 17. Januar cr. hinter den Handschuhmacher bermann Göhrt wegen Urkundenfälschung er⸗ lassene Steckbrief wird dahin berichtigt, daß der Beschuldigte nicht Göhrt, sondern Gohrt heißt.

und an unsere Gefängniß⸗Inspektion abliefern zu lassen. Templin, den 19. Januar 1877. König⸗ liches Kreisgericht. Abtheilung I. Signalement Ferdinand. Geburtsort: Alt Kietz. evangelisch. Alter: 14. Oktober 1 Größe: 5 Fuß 4—5 Zoll. flach. Augenbrauen: grau. und Mund: gewöhnlich.

nicht vollständig. Kinn: breit. Gesichtsbildung: klein, mager. Gesichtsfarbe: röthlich. : ge⸗ bünt. Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: Zeigefinger 1 rüͤ

fehlt gänzlich. Bekleidung: zuletzt schwarzblauer Ueberzieher, helle Hose, schwarzer Filzhut. [733]

Religion: t 1815 geboren. Haare: grau. Stirn:

Augen: blau. Nase Bart: rasirt. Zähne:

Es wird um Auskunft über den Aufenthaltsort dee Wagners Andreas Horchler von Connefeld, ge⸗ boren am 25. Februar 1849, ersucht. Rosenb a. F. (Provinz Hessen⸗Nassau), den 19. Januar

Der Staatsanwalt.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ 8 ladungen u. dergl.

1— Proclama.

en am 22. Mai 1876 eröffneten letztwilli⸗ gen Verfügungen des Rentiers Johann Chri⸗ stoph Friedrich Peters

Nr. 59. 301/59, 568

ist die verwittwete Postbeamte Bartsch, geb. Musold, mit einem Legat von 3000 Reichsmark bedacht, welches derselben hiermit bekannt gemacht wird.

Derselbe soll früher Schriftsetzer gewesen sein. Berlin, den 24. Januar 1877. Königliches Stadt⸗ gericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Kom⸗ mission II. für Voruntersuchungen. John.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 24. März

76 hinter den Schlosser Herrmann Stibitzky von hier erlassene Steckbrief ist erledigt. Pots⸗ dam, den 22. Januar 1877. Königliches Kreis⸗ gericht. Abtheilung I. Sello.

Steckbrief. Gegen den Gutsbesitzer Fer di⸗ nand Kretke aus Königlich Briesen bei Schlo chau ist wegen wiederholten Betrugs und wieder olter Unterschlagung die Untersuchung eingeleitet „vorden. Da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekeannt ist,

ihn im Betretungsfalle verhaften

so wird ersucht,

Berlin, den 20. Januar 1877. Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen.

29 v 4 2 12900 Subhastations⸗Patent.

Das dem Kaufmann David Louis Davidsohn zu Berlin gehörige, in Steglitz belegene, im Grund⸗ buch von Steglitz Band XI. Nr. 358 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 10. Februar 1877, Vormittags 11 ½ 83 an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Re⸗ subhastation öffentlich an den Meistbietenden verstei⸗ gert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung

des Zuschlags ebenda den 13. Februar 1877, Nachmittags 1 Uhr,

J b

verkündet werden.

des ꝛc. Kretke. Familienname: Kretke. Vorname: sch

r

Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ 1 1 . fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion der rechten Hand stark verkrüppelt oder

Anzeiger.

. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

Inserate nehmen an: das Bureaun der deutschen Zeitungen zu Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

2 Central⸗Annoncen⸗ Berlin

Annoncen⸗Bureaus.

Theater-Anzeigen. In der Börsen- Familien-Nachrichten. beilage.

rundstück ist ngskaution ist auf 218

818rln 82

Das zu versteigernde Meter groß. Die Bie

schätzungen, andere das Grundstuͤck weisungen und besondere Kaufbedi unserm Bureau V. A. 3 einzusehern Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ingetragen

ĩ1¹ 7 .

4 Ar 16 j

spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 3. Januar 1877. Koönigliches Kreisgericht.

*

Der Subhastations⸗Richter.

Edictal⸗Citation. Die Ehefrau des Matrosen Albert Rothbarth, Caroline Johanne Sophie, geb. Permin, zu Born a. D. hat vorgetragen, daß sie seit dem 3. November 1871 mit ihrem Ehe⸗ nanne verheirathet sei, daß derselbe am 26. No⸗ vember 1871 zur See gegangen und trotz zweimaliger Rückkehr nach Hamburg im September 1872 und Februar 1874 nicht zu ihr zurückgekehrt sei, auch seit Ende Oktober 1874 ihr keine Unterstützung mehr gewährt, seit dem 14. Dezember 1874 keine Nachricht von sich gegeben habe. Sie hat deshalb wegen böslicher Verlassung gegen ihren Ehe⸗ mann geklagt und beantragt: ihre Ehe zu scheiden, den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären und denselben in die gesetzliche Strafe sowie in die Prozeßkosten zu verurtheilen. Da der jetzige Aufenthaltsort des Matrosen Albert Rothbarth un⸗ bekannt ist, wird derselbe hiermit geladen, am 14. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, im Sitzungszummer Nr. 1, zur Beant⸗ wortung der Klage und mündlichen Verhandlung der Sache zu erscheinen, widrigenfalls die in der Klage angeführten Thatsachen für zugestanden er⸗ achtet werden sollen, auch nach Ableistung des Dili⸗ genz⸗Eides Seitens der Klägerin die Ehe zwischen den Parteien getrennt und weiter erkannt werden wird, was Rechtens. Alle in dieser Sache ferner noch an den Beklagten ergehenden Bescheide, werden nur an unserer Gerichtstafel angeschlagen werden. Stralsund, den 15 Januar 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. 8

754] Ediktal⸗Citation.

und

8 8

Die Ehefrau des Tischlermeisters Adolf Beu⸗

4 Frnostino eb . ; 2 + Pmwojdnzb lich, Ernestine, geb. Schneider, früher zu Schweidnitz,

eppen, hat gegen ihren Ehemann die Ehe⸗ gsklage wegen böslicher Verlassung ange⸗

ur Beantwortung dieser Klage ist ein Termin en 3. Mai cr., Vormittags 9 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗Rath Bedau im Ter⸗ minszimmer Nr. 3 unseres Gerichtsgebäudes anbe⸗ raumt, zu welchem der seinem Aufenthaite nach un⸗ bekannte Verklagte hierdurch vorgeladen wird Im Falle seines Ausbleibens wird e lichen Verlassung seiner Ehefran für & achtet und was danach Rechtens ist, kannt werden. Schweidnitz, den 6. Januar 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[760) SDOeffentliche Aufforderung.

Am 6. Februar 1876 starb dahier Wittwe Amalie Elisabethe Philippine Ifermann, geb. Kaltschmidt, geb. zu Ofenbach, 79. Jahr alt, mit geringfügigem Nachlaß. Die als deren Erben nach dem Gesetz berufenen Personen (vollbürtige Ge⸗ schwister und bezw. Kinder von solchen) waren nichte vollständig zu ermitteln, namentlich konnte Näheres über die nach Amerika und Moskau ausgewanderten Erben nicht festgestellt werden. Es ergeht daher an. die unbekamznten Erben hiermit die Aufforderung ihrer Erbansprüche umfogewisser

bis längstens den 1. Mai 1877

bei unterzeichnetem Gericht entweder persönlich oder durch ergen mit ordnungsmäßiger Vollmacht ver⸗ sehenen Vertreter geltend zu machen, als sonst zu Gunsten der aufgetretenen gesetzlichen Erben Erb⸗ besche nigung ausgestellt und denselben der Nachlaß überrviesen werden soll. ““

Frankfurt a. M., den 25. Januar 1877.

Königliches Stadtamt 1V. Dr. Fleck.

[759]

Gegen den in unbekannter Abmwesenheit lebenden Weber Gottlieb Joel hat seine Ehefrau Louise, geb. Schmoll, zu Berlin wegen böslicher Verlassung auf Trennung der Ehe geklagt. Der ꝛc. Joel wird daher hiermit vorgeladen auf den 11. Mai cr., Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 2, vor dem Collegio persönlich oder durch einen gehörig bestellten Bevollmächtigten, wozu ihm die hiesigen Rechtzanwalte, Justiz⸗Rath Peters, Vette und Dr. Cuno vorgeschlagen werden, zu er⸗