1877 / 27 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Feb 1877 18:00:01 GMT) scan diff

8 1“ 5 1 1“ 1“ Von den Ausgaben sind: A. Dauernde Ausgaben: 3,430,550 gegen 3,184,100 des Vorjahres, oder + 246,360 und einmalige und außerordentliche Ausgaben: 584,990 gegen 668,310 fuͤr 1876, mithin 83,320 Die Mehrausgabe bei den dauernden Ausgaden entsteht zum größten Theil durch ein Mehrerforderniß von 34,571 zu Löhnungen der Gestütwärter und Dienstleute bei den Landgestüten und von 184,565 bei den sachlichen Ausgaben für die Haupt⸗ und Landgestüte, dar⸗ unter 108,337 zur Beschaffung von Fourage. Unter den ein⸗ maligen und außerordentlichen Ausgaben sind eingestellt: zum An⸗ kauf von Pferden (extraordinärer Zuschuß) 352,400 Der Etat der allgemeinen Finanz⸗Verwaltung für das Jahr vom 1. April 1877/78 schließt ab in Einnahm auf: 34,537,304 gegen den Etat für 1876 weniger um 9,324,367 Diese Mindereinnahme setzt sich zum größten Theil aus folgenden zwei Posten zusammen: bei der Einnahme des vormalige n Staatsschatzes 4,396,470 ℳ, Ueberschuß der Verwaltung des Jahres 4,576,687 An Ausgaben werden erfordert: A. dauernde Ausgaben: 109,649,134 gegen 1876 weniger um 259,436 Es sind weniger angesetzt: an Diäten, Fahr⸗ und Versetzungskosten 69,000 ℳ, als s Wittwen⸗Verpflegungsgnstalt in Berlin 151,330 ℳ, Entschädigung für Aufhebung der Suͤnd⸗ und Beltzölle 365,193 ℳ, Zuschuß zu den Verwaltungsausgaben der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont 60,000 ℳ, Beihülfe für die Stadt Elbing zur Verzinsung und Tilgung der städtischen Kriegsschuld 40,114 ℳ, Warte⸗ gelder für Civilbeamte 68,326 Demgegenüber stehen als hauptsächlichste Mehrausgaben: An Beiträgen zu den Aus⸗ gaben des Deutschen Reiches: 62,638 Matrikular⸗ beitrag, und 26,330 Aversum für Zölle und Verbrauchssteuern der vom Zollgebiete des Deutschen Reiches ausgeschlossenen Landes⸗ theile, an Pensionen für Civilbeamte 360,000 B. Einmalige

nd außerordentliche Ausgaben setzt der Etat aus: 236,198

gegen 571,920 pro 1876, mithin weniger: 335,721 ℳ; darunter 58,235 bei der letzten Rate zur Deckung eines für den vormali⸗ gen Kurfürstlich hessischen Hausschatz geleisteten Vorschusses. Das Betriebskapital der General⸗Staatskasse beträgt 30,330,000

Die nationalliberale Fraktion hatz; am 29. v. Mts. ihren Vorstand wiedergewählt, nämlich die Abgeordneten Miquel⸗ Dr. Lasker, v. Benda, Rickert, Dr. Techow und Delius.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Afrikareisenden Pogge und Lenz sind glücklich in Hamburg eingetroffen und werden in Berlin erwartet. Am Sonnabend werden dieselben in der geographi chen Gesellschaft über die Ergebnisse ihrer Forschungsreisen in Afri ka Vortrag halten.

Aus Athen wird der „Times“ telegraphirt: „Dr. Schlie⸗ mann hat in Mykenae die Mündung einer doppelten kreisför⸗ migen Nekropolis entdeckt und in einem Grabe vier goldene, 18 Centimeter hohe und reich verzierte Vasen, ferner zwei goldene Siegelringe, von denen einer einen Palmenbaum darstellt, sowie sieben

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Zuschuß zur allgemeinen

Von dem Amtlichen Bericht grer bie Wiener Welt⸗ ausstellung im Jahre 1873, erstattet von der Centralkommission des Deutschen Reichs für die Wiener Weltausstellung [Braunschweig,

riedr. Vieweg und Sohn, 1877), ist das 21. Heft erschienen. Das⸗ elbe bildet das 3. Heft der I. Abth. des III. Bandes und behandelt die Chemische Industrie. Der Bericht stellt sich die Doppel⸗ aufgabe, die Leistungen derselben zu verzeichnen, wie sie auf der Wiener Weltausstellung zur Anschauung gekommen sind, dann aber auch ein Bild des Fortschritts dieser Industrie in den letzten Dezennnien zu geben. Zu diesem Zweck hat sich der Herausgeber, Professor Dr. A. W. Hofmann in Berlin, mit Fachgenossen in Verbindung ge⸗ setzt, welche zu dem vorliegenden Heft folgende Beiträge geliefert haben: Cellulose von Dr. Hugo Müller in London, Stärke von Dr. C. Scheibler in Berlin, Zucker von demselben, Spiritus von Prof C. Märcker in Halle, Alkoholpräparate von Dr. A. Bannow in Wis⸗ mar, Wein von Prof. J. Neßler in Karlsruhe, Bier von Prof. C. Lintner in Weihenstephan, Essigsäure von Dr. G. Krämer in Berlin,

Organische Säuren von Dr. R. Biedermann in Berlin, Alkolonde von Dr. O. Hesse in Stuttgart, Die Kultur der Chinarinde von Julius Jobst in Stuttgart, Industrie der Fettkörper und das Gly⸗ cerin von Prof. K. Kraut in Hannover. Um die Industrie der organischen Verbindungen“ zu vervollständigen, wird noch ein wei⸗ teres Heft erscheinen, welches den verschiedenen Theerindustrien, sowie Aufsätzen vermischten Inhalts gewidmet sein wird.

Die Zeitschrift des Centralvereins für das Wohl der arbei⸗ tenden Klassen „Der Arbeiterfreund“ (Verlag von Leonhard Simion in Berlin) hat soeben ihren 14. Jahrgang (1876) beendet, der in einem stattlichen Bande von 496 Seiten nunmehr vorliegt. „Der Arbeiterfreund“, der auf das Sorgsamste von den Pro⸗ fessoren Rud. Gneist in Berlin und Victor Böhmert in Dres⸗ den redigirt wird, legt auch in seinem letzten Jahrgang ein treffliches Zeugniß für die rege Thätigkeit ab, die in den verschiedenen Län⸗ dern Europas, namentlich aber in Deutschland, von zahlreichen Vereinen und Privatleuten aufgewandt wird, um das Loos der arbeitenden Klassen zu erleichtern. Wir führen aus dem reichhaltigen Inhaltsverzeichniß des Arbeiterfreundes 1876 nur die nachstehenden Artikel an: Die Entstehung, Entwicke⸗ lung und Thätigkeit des Centralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen (in 15 Abschnitten). Die ökonomische Lage der Arbeiter in Dänemark. Die Arbeitsschule neben der Lern⸗ schule und der häusliche Gewerbefleiß (von Klaußon⸗Kaas). Die Fabrik⸗Industrie des Regierungsbezirks Düsseldorf vom Standpunkte der Gesundheitspflege. Die Einrichtungen der elsässischen, schwei⸗ zer und süddeutschen Fabriken in sanitärer und huma itärer Be⸗ ziehung. Die belgischen Arbeiterverhältnisse. Weibliches Er⸗ ziehungswesen und Frauenerwerb in den Vereinigten Staaten. Der Brüsseler Kongreß für Gesundheitspflege. Die Wohlfahrts⸗ einrichtungen für Arbeiter im preußischen Staate. Ueber Gewinn⸗ betheiligung der Arbeitnehmer (von V. Böhmert). Die Schul⸗ und Kinder⸗Sparkassen ꝛc.

Gewerbe und Handel. 3 1““

In der bevorstehenden außerordentlichen Generalversammlung der Aktiengesellschaft für öffentliches Fuhrwesen wird ein Antrag des Aufsichtsraths über Reduktion des Aktienkapitals um

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300,000 durch Ankauf eigner Aktien zur Beschlußfassung unter⸗ breitet werden.

In der vorgestrigen Sitzung des Verwaltungsraths der Schlesischen Bodenkredit⸗Aktienbank ist auf Grund der von der Direktion vorgelegten Bilanz die Dividende für das Jahr 1876 auf 7 ¼ % festgesetzt.

Der Aufsichtsrath der Leipziger Immobilien⸗Gesell⸗ schaft hat die Dividende für das Geschäftsjahr 1876 auf 8 ½¾ % gleich der des Vorjahres festgesetzt. Dem Reservefonds wurden 40,000 überwiesen, so daß derselbe sich nunmehr auf 140,000 beziffert.

Das Pariser Bankinstitut „Credit foncier de France“ veröffentlicht seine Bilanz pro 1876. Nach derselben betrugen die Aktiva: Baarvorrath und Guthaben bei der Banque de France 10,827,738 Frcs., finanzielle 126,691,221 Frcs., di⸗ verse Effekten 40,619,653 Frcs., Guthaben beim Staatsschatz 14,869,818 Frcs., Vorschüsse gegen Unterpfand 1,746,340 Frcs., Konto⸗ korrentschuldner 44,423,250 Frcs., Hypothekardarlehen 866,181,844 Frcs., Kommunaldarlehen 559,213,330 Frcs., Gebäudewerth der Ge⸗ sellschaft 7,549,050 Frcs., Diverse 1,099,283 Fres., Administrations⸗ kosten und Reisespesen 2,418,566 Frcs., nicht einberufenes Aktienkapital 45,000,000 Frcs., Zinsengewinn beim Jahresschlusse 1876: 30,059,004 Frcs. zusammen 1,750,699,103. Passiva: Aktienkapital 90,000,000 Frcs., Reservefonds 9,978,465 Frcs., außerordentliche Reservefonds 5,062,902 Frces., Ueberschüsse früherer Jahre 7,871,859 Frcs., Vorrathanschaffung für den Obligationsdienst 8,631,635 Frcs., Kontokorrent⸗Gläubiger 18,786,796 Frcs., Kontokorrent⸗Gläu⸗ biger gegen Fonds⸗Depot 58,041,240 Frcs., Guthaben des Sous⸗ Comptoir des Entrepreneurs 3,817,650 Frcs., auf Hypothekar⸗Dar⸗ lehen eingezahlte Summen 7,995,841 Frcs., auf Kommunaldarlehen eingezahlte Summen 74,088,824 Frcs., Obligations foncières in Um⸗ lauf 862,262,131 Frcs., Obligations communales in Umlauf 543,414,379 Frcs. Interessenausstände hierauf 17,579,322 Frcs., Réescompte de Portefeuille 22,187,663 Frcs., Diverse 14,102,843 Frcs., Gewinn⸗ und Verlustkonto des Jahres 1876 6,877,846 Frcs., zusammen 1,750,699,103 Frcs.

g Verkebhrs⸗Anstalten.

Ueber die Verkehrsverhältnisse auf den Bahnen in Rußland wird uns Seitens der Direktion der Königlichen Ost⸗ bahn mitgetheilt, daß, amtlichen Nachrichten zufolge, der regelmäßige Waarenverkehr auf allen russischen Eisenbahnen, die Odessaer Eisenbahn nicht ausgenommen, wieder hergestellt ist.

Karlsruhe, 29. Januar. (K. Ztg.) Am 22. d. waren auf Einladung der Generaldirektion der badischen Staatsbahnen hier Vertreter der Landwirthschaft, Industrie und des Handels (gegen 50) zur Erörterung und Berathung eines einheitlichen Gütertarif⸗ Systems auf Grund des Dresdener Entwurfs versammelt.

London, 30. Januar. (A. A. C.) Mehrere der großen englischen Eisenbahn⸗Gesellschaften sind im Begriff, eine neue Me⸗ thode der Erwärmung ihrer Waggons zu adoptiren. In Röh⸗ ren, die unter dem Fußboden der Waggons ieder Klasse hinlaufen, wird mittelst ihrer Verbindung mit der Lokomotive heißer Dampf geleitet werden.

Southampton, 31. Januar. Der Dampfer „Neckar“ vom Norddeutschen Lloyd ist hier eingetroffen.

Berlin, 1. Februar 1877. 2 ner der „Veröffentlichungen des Kaiser⸗

Gesundheitsamts“ enthält außer der Witterungs⸗ und Gesundheits⸗Wochenschau im Inlande und Aus⸗ lande und der auf die Sterblichkeit in deutschen Städten vom 14. bis 20. Januar bezüglichen Wochenstatistik einen ausführlichen amt⸗ lichen Berichtsauszug über den Gesundheitszustand der deut⸗ schen Marine während des Zeitraumes vom 1. April 1875 bis 31 März 1876, eine Jahrestabelle über die Erkrankungs⸗ und Sterblich⸗ keitsverhältnisse der Stadt München während des Jahres 1876, und eine literarische Besprechung. Aus der „Wochenschau im Inlande geht hervor, daß unter 6,459,547 Bewohnern deutscher der Woche vom 14. bis 20. Januar 3257 Personen starben, w einem Verhältnisse von 26,2 auf 1000 Bewohner und 1 Jahr entspricht. Die allgemeine Sterblichkeits⸗Verhältniß⸗ zahl ist mithin seit der letten Dezember⸗Woche herab⸗ gegangen von 27,8 auf 26, in der ersten, 26 in der zweiten und 26,2 in der dritten Januarwoche. Am stärksten war die Sterblichkeit im schlesisch⸗posenschen Gebiete und im süddeutschen Hochlande; am geringsten in der oberrheinischen Niederung und im mitteldeutschen Gebirgslande. Unter den einzelnen deutschen Städten wiesen die höchsten Sterblichkeitsverhältnisse auf: Worms, Hagen, Bromberg, Weißenfels, Erlangen, Liegnitz und Tilsit; die niedrigsten: Naumburg, Gotha, Offenbach, Ratibor, Cassel, Neisse, Schwerin und Lübeck. Die Tod ch kr der Athmung gane hatten zugenommen, (von 377 au besonders in der Niederrheinischen Niederung; auch di r Todesfälle waren gestiegen (von 54 auf 76), insbesondere im und Nordosten Deutschlands, wo Königshütte und Posen in Hinsicht voranstanden. Die Zahl der tödtlichen Darmkatarrhe in München hatte eine Abnahme von 28 in der ersten auf 18 i und 15 in der dritten Januarwoche erfahren. Der ie meisten Opfer wieder in Magdeburg, Minden, D burg und in Stuttgart gefordert; Diphterie u Königsberg, Stettin, Danzig, Aachen, Bochum und Flecktyphus wurden nur vereinzelte Todesfälle und Danzig gemeldet.

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Der Verein für die Geschichte Berlins beging am Mittwoch im Hotel Impérial sein 13. Stiftungsfest, und hatte dazu eine gewählte und zahlreiche Versammlung sich ein⸗ gefunden.

7 ¼ Uhr eröffnete der Vorsitzende, Geh. Hofrath Schnei⸗ der, mit kurzen Worten die Sitzung und beauftragte den Sekretär des Vereins, Hrn. F. Meyer, mit Verlesung der Protokolle. Nachdem dies geschehen, kam der vom General⸗Sekretär Prof. Holtze verfaßte Jahresbericht zum Vortrag. Wir entnehmen dem⸗ selben folgende Daten: Der Verein zählte Anfangs 1876 im Ganzen 449 Mitglieder, davon schieden im Laufe des Jahres aus 33 (12 durch den Tod), während 85 eintraten, so daß jetzt 501 Mitglieder vorhanden sind. Der Verein hat 7 öffentliche und 10 Arbeitssitzun⸗ gen gehalten, in denen 42 Vorträge gehalten sind. Am 100 ährigen Geburtstage der Königin Luise legte der Verein einen Kranz am Denkmal derselben nieder. Die Vereinsschriften, die größe⸗ ren wie die kleineren, sind wesentlich gefördert worden, na⸗ mentlich aber hat die Bibliothek, sowie die Sammlung von Bildern, Alterthümern ꝛc. eine wesentliche Vermehrung erhalten. Letzteres ist fast ohne Ausnahme durch Geschenke geschehen. Der Verein steht mit 48 historischen Vereinen im Tauschverkehr. Die Kassenverhältnisse des Vereins sind überaus günstig. Die Einnahmen betrugen 7004 ℳ, die Ausgaben 5562 Es verbleibt also ein Be⸗ stand von 1442 Der Louis Schneider⸗Fonds enthält 7800 Die Kasse wird durch eine besondere Kommission revidirt werden; der Vorstand ward wiedergewählt und durch den Schulvorsteher Budczies ergänzt. Nachdem sodann die übrigen geschäftlichen Gegenstände vertagt waren, konnte zu den Vorträgen übergegangen werden, deren zwei waren: Hr. Geh. Hofrath Schneider: über den Entwurf zu einem Gedenkblatte für die Vereinsmitglieder“ und Hr. stud. jur. R. Béringuier: „Alte und neuere Prophezeihungen von der künftigen Größe des Hauses Hohenzollern.“

Statt eines dritten Vortrages, der auf der Tagesordnung stand, aber zu lang erschien, schaltete der Vorsitzende einige urkomische Berlinische Büchertitel ꝛc. ein, die in passender Weise Uebergang bildeten zu dem dritten Theile des Festes, dem ge⸗ meinsamen Abendessen. Dasselbe wurde, wie üblich, gewürzt durch ernste und heitere Toaste, von de iner auf Se. Majestät d

n dem Ober⸗Post⸗Direktor Sachße und einer von dem

rath Schneider auf Berlin und den Verein aus⸗ Unter Musik und Gesang ging das Mahl vorüber,

Beitrag zu den Kavallerie⸗Uebungsreisen F. von Verdy du Vernois, Oberst und Chef des General⸗ stabes I. Armee⸗Corps. Nebst einer Karte. Berlin, 1876, bei Ed. Mittler u. Sohn

Durch den Militär⸗Etat pro 1876 sind die Mittel für eine größere Ausdehnung der bereits 1875 versuchsweise bei einigen Armee⸗ Corps ausgeführten Kavallerie⸗Uebungsreisen gewonnen worden. Der Verfasser hat in der vorliegenden Schrift die Zwecke und den Gang einer solchen Uebung dargelegt, und hierzu als Grundlage die im Herbst 1875 im Bereiche des 1. Corps unter seiner Leitung abgehal⸗ tene Kavallerie⸗Uebungsreise gewählt.

Der Zweck der Kavallerie⸗Uebungsreisen ist, den Theilnehmern n innerhalb ihrer und der nächst höheren Sphäre des Dienstes ;

Gegenstände der Besprechung im Terrain, wie die daran anzu⸗ knüpfenden Aufträge hauptsächlich aus den mannigfaltigen Aufgaben des Sicherheits⸗ und Aufklärungsdienstes, wie sie einer selbständigen Kavallerie⸗Division zufallen, entnommen werden.

Um diese Ziele zu erreichen, weist der Verfasser hauptsächlich auf zwei Wege hin, einmal, daß der Leitende die spezielle Situation fest⸗ stellt, die entsprechenden Befehle ertheilt und an den sich hieraus er⸗ gebenden Lagen die einzelnen Aufträge anknüpft. Der zweite Weg ist der auch bei den Generalstabsreisen übliche, daß man die Theil⸗ nehmer in zwei Parteien eintheilt und die Führung der beiderseitigen Detachements an Stabsoffiziere überträgt. Das Interesse wird hierdurch erhöht, die oberste Leitung wesentlich erleichtert.

In dem vorliegenden Buch sind beide Methoden zur Darstellung gebracht.

Heute Vormittag 10 Uhr ist in den oberen Räumen der Reichs⸗ hallen die erste Berliner Kochkunst⸗Ausstellung eröffnet worden.

London, 29. Januar. (A. A. C.) Acht Meilen westsüdwest⸗ ich von Eddystone kollidirte gestern früh die französische Barke „Marie“ von Havre in Ballast auf dem Wege nach Hayti mit der norwegischen dreimastigen Brigantine „Heimdal“ aus Alloa mit Kohlen en route nach Demerara. Die „Marie“ sank mit ihrem Kapitän, dem Zimmermann, einem Matrosen und einem Schiffsjungen. Die zwei Steuerleute, der Steward und 4 Seeleute wurden von „Heimdal“ an Bord genommen und nach Plvmouth gebracht. Die Brigantine büßte ihren Kopfputz und Vor⸗ steven ein und setzte die Reise in leckem Zustande fort.

London, 30. Januar. (A. A. C.) In ganz Schottland herrschte am Sonntag ein heftiger Schneesturm, in Folge dessen die Eisenbahn⸗ und Telegraphenverbindung stellenweise Unterbrechungen erlitt. Die englischen Küsten sind seit einigen Tagen wieder von Stürmen heimgesucht, die hier und da schon mit Lebensverlust verknüpfte Schiffbrüche verursacht haben. In Folge starken Regens stieg die Themse gestern sehr hoch und eine Zeit lang wurde be⸗ fürchtet, sie würde wieder die niedrig gelegenen Theile von Lambeth überschwemmen. Die Gefahr ist indeß glücklicherweise abgewendet.

Theater.

Im Königlichen Opernhause kam gestern „Fernand Corkez“ oder „Die Eroberung von Mexiko“ von Spoͤntini, neu einstudirt, zur Aufführung. Die Oper entstand bekanntlich in ihrer ersten Form auf Anregung Napoleons I. vor seinem Zuge nach Spanien und wurde im Jahre 1809 in der Pariser Großen Oper mit vielem Beifall aufgenommen, verschwand jedoch auf höheren Befehl sehr bald wieder vom Repertoire, als sie nicht nur nicht den gewünschten, sondern gerade den entgegengesetz⸗ ten Erfolg hatte. Später ließ sie der Komponist gänzlich umarbeiten und brachte die Oper, die schon in der ersten Form seit 1812 in Deutschland gegeben worden war, als Kgl. General⸗Musikdirektor in dieser Gestalt hier auf die Bühne. Das Werk ist insofern interessant, als es, der jüngeren Generation fast unbekannt, wohl geeignet ist, die Vorurtheile, die man seit Meyerbeer gegen seines Vorgängers Bedeutung hegt, zu zer⸗ streuen und darzuthun, daß Mevyerbeer ganz auf Spontini’s Schultern steht. Der Letztere knüpfte direkt an Gluck an und legt das Hauptgewicht auf das Dramatische. Aber er ging noch

egende, auf den Krieg gerichtete Anregung zu geben, und sollen die

einen bedeutenden Schritt weiter als sein Vorbild, indem er zum ersten Mal einen wirklich historischen Vorgang zur musikalischen Be⸗ handlung wählte. Mit der Schöpfung des „Cortez“ wurde Spontini zum Vater der großen historischen Oper, die später von Mevyerbeer, den Vorwürfen nach, ins Tendenziöse und durch den Versuch, die verschiedenen musikalischen Style zu vereinigen, zur Styl⸗ und Charakterlosigkeit verbildet wurde. Spontini ist trotz seiner Reminiscenzen an Gluck man vergleiche nur die Chöre der Mexikaner und Spanier mit denjenigen der Seythen und Griechen in der „Iphigenia auf Tauris“ und seine Charakteristik des „Cortez“ und der spanischen Krieger mit den Rit⸗ tern in der „»Armide“ und trotz seines auf den äußerlichen Glanz berechneten Aufwandes von Mitteln, die übrigens in dem Geschmack der Zeit des ersten französischen Kaiserreichs ihre Entschuldigung finden, eine achtunggebietende, wirklich künstlerische Erscheinung, die sich nirgends bis zum bewußten Raffinement und zu blendenden Effekt⸗ mitteln herabläßt. Die Chöre und Ensembles sind von großartiger Wucht und hochdramatischer Wirkung und die Charakteristik im Einzelnen zeigt ein ehrliches Streben in den Fußstapfen des großen Vorbildes weiter zu wandeln.

Die gestrige Aufführung, deren exakte und vortreffliche Insceni⸗ rung Hr. Direktor v. Strantz besorgt hat, war in jeder Beziehung musterhaft zu nennen. Den Höhepunkt des Interesses bildete wie immer das große Ensemble Nr. 15 im 2. Akt, nach welchem Hr. Niemann nicht weniger als 4 Mal gerufen wurde. Es läßt sich für die Darstellung des Helden auch kaum eine prächtigere Leistung denken, als sie Hr. Niemann gab. Hr. Betz als Telasco entzückte wieder durch sein herrliches Organ, während Frl. Hofmeister als Amazily in Spiel und Gesang etwas mehr Leiden⸗ schaft hätte zeigen dürfen. Die Ausstattung in Dekorationen und Kostümen ist, dem Charakter der Entstehungszeit des Werks ent⸗ sprechend, überaus reich und glänzend.

Der außerordentliche Zuspruch, dessen sich die Vorstellungen zu halben Kassenpreisen im Stadttheater zu erfreuen hatten, hat Hrn. Direktor Lebrun veranlaßt, dem Publikum auch die Novität „Madame Caverlet“ von Augier, die am Dienstag mit Erfolg zur ersten Darstellung kam, mit dieser Preisermäßigung aaf zwei Abenden vorzuführen und zwar finden diese Auffuͤhrungen am Freitag und Sonnabend statt.

Am Dienstag fand im Saale der Sing⸗Akademie da zweite Konzert des Hrn. Paul von Schlözer statt. Da Programm bestand mit Ausnahme von vier kurzen, von Frl. Ida Kalmann vorgetragenen Gesangsstücken, lediglich gus von dem Kon⸗ zertgeber gespielten Klavierpiecen. Den Anfang machte die schöne Beethovensche Sonate op. 57. Fr von Schlözer beherrscht sein In⸗ strument mit großer Sicherheit und gebietet über eine glänzende Technik, mit denen er die erheblichen Schwierigkeiten des Beethoven⸗ schen Werkes mit virtuoser Leichtigkeit überwand. Leider bot der übrige Theil des Programms kein größeres klassi⸗ sches Stück, doch zeigte der Konzertgeber an kleineren Nummern von Chopin und Rubinstein ꝛc., mit welcher Eleganz und

einheit er gute neuere Musik zum Vortrag zu bringen weiß. Be⸗ sonders gelungen war das meisterliche Spiel der brillanten As-dur⸗ Fees von Chopin und des geschmackvollen le Bal valse von Ru⸗ instein. Mit dem sinnigen Fantasiestück op. 124 von Schumann, der zarten Romanze von Tschaikowsky und der stimmungsreichen Barcarole von Rubinstein gab Hr. von Schlözer auch überzeugende Pro⸗ ben seiner Kunst gefühlvollen⸗Vortrages. Eine angenehme Abwechselung zwischen den Vorträgen auf dem Klavier boten die Gesangsvorträge des Frl. Ida Kalmann, welche eine wohlgeschulte, klangvolle Stimme besitzt, die sie gut zu benutzen versteht. Zuerst sang die junge Dame die Romanze: „Ihr, die ihr Triebe des Herzens kennt“ aus Figaro's Hochzeit mit Ausdruck und Gefühl; später 3 Lieder und zwar: Liebestreu von Brahms“, „Zwei Küsse für einen“, und „Ich liebe Dich“ von Eckert, die allgemeinen Anklag fanden und der Sängerin wiederholte Beifallspenden eintrugen. Auch der Konzertgeber erndtete mit jeder Piece lebhafte Anerkennung. Von der Beliebtheit, die sich Hr. von Schlözer mit seinen hervorragenden Leistungen bei dem musikliebenden Publikum Berlins erworben, zeugte auch der ungeachtet des schlechten Wetters sehr zahlreiche Besuch des Concertes.

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Redacteur: F. Prehm.

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Verlag der Expedition (Kessel). Druck: B. Elsner.

8 Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

2 ohnhorst, Oberst z. D.

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Erste Beilage

en Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Berlin, Donnerstag den 1. Februar

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Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 18. Jan. v. Ziegler und Klipphausen, Oberst⸗Lt. vom Inf. Regt. Nr. 44, zum Bez. Commdr. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 43 ernannt. v. Wurmb, Major vom Inf. Regt. Nr. 50, als Bats. Commdr. in das Inf. Regt. Nr. 44 versetzt. Dieckhoff, Major, aggr. dem Inf. Regt. Nr. 50, in das Regt. einrangirt. Merker, Hauptm. und Comp. Chef im Infanterie⸗Regiment Nr. 65, unter Beförderung zum überzähligen Major. dem Regiment aggregirt. Hildewig, Hauptmann à la suite des Grenadier⸗Regiments, Nr. 2 und

latzmajor in Königsberg, Borchmann, Hauptm. à la suite des

f. Regts. Nr. 21 und Platzmajor in Altona, v. Schweinichen, Hauptm. und Vorstand des Festungsgefängnisses zu Graudenz, der Thar. als Major verliehen. 20. Jan. v. Byern, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 87, von seinem Kommdo. als Adjut. der 43. Inf. Brig. entbunden. v. Holbach, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 88, als Adjut. zur 43. Inf. Brig. kommandirt. Fo ß, Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 34, und v. Waligorski, Prem. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 11, beide kommdrt. zur Dienstleistung bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken, unter Stellung ² la suite der betreff. Regtr., zu Direktions⸗Assistn. bei den Gewehrfabriken ernannt. Molden⸗ hauer, Sec. Lt. vom Inf. Regiment Nr. 20, unter Beförderung zum Pr. Lt. in das Füs. Regt. Nr. 34 versetzt. Titze, Sec. Lieut. vom Gren. Regt. Nr. 11, zum Pr. Lieut. befördert. Dresler, x2 Lt. vom Inf. Regt. Nr. 63, von seinem Kommando zur Dienst⸗ leistung bei einer Milit. Intend. entbunden. 25. Jan. Jung, Königl. Württemb. Hauptm. à la suite des 1. Feld⸗Art. Regiments Nr. 13 und kommdrt. zur Dienstleist. als Compagnie⸗Chef bei dem Fuß⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 6, von diesem Kommando entbunden.

Im Beurlaubtenstande. 20. Jan. Mohr, Sec. Lt. von der Res. des Eisenbahn⸗Regts., zum Pr. Lt. befördert. Spinn, Pr. Lt. von der Landw. des Eisenbahn⸗Regts., zur Landw. Inf. zurückversetzt.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 18. Jan. und Bezirks⸗Commandeur des

.Bats. Landw. Regiments Nr. 43, von dieser Stellung entbunden. v. Ziegler und Klipphausen, Oberst⸗Lt. vom Inf. Regt. Nr. 44, mit Pension zur Disp. gestellt. 20. Jan. v. Dobschütz, Oberst a. D., zuletzt Commdr. des Drag. Regts. Nr. 3, mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des ge⸗ dachten Regts. zur Disp. gestellt. Siegfried, Pr. Lt. a. D., zu⸗ letzt von der Landw. Kav. des Res. Landw. Bats. Nr. 33, der Char. als Rittm. verliehen.

Im Beurlaubtenstande. 20. Jan. Schwedler, Pr. Lt. von der Landw. des Eisenb. Regts., Fni Sec. Lt. von der Landw. des Eisenb. Regts., der Abschied bewilligt. 25. Jan. Denck, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 67, mit Pens. der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts⸗Corps. 20. Jan. Dr. Heck, Stabsarzt und Garn. Arzt von Colberg, der Char. als Ober⸗Stabs⸗Arzt 2. Kl. verliehen, Dr. Fraenkel, Stabsarzt von der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 38, Dr. Starck, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 45, Dr. Fürth, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 82, Dr. Pziekansky, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 64, Dr. Lemp, Dr. Mareuse, Stabsärzte der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 35, Dr. Noetzel, Stabsarzt der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 9, Dr. Schmidt, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 81, zu Ober⸗Stabsärzten 2. Kl. der Landw. befördert. Dr. Wende, Assist Arzt 1. Kl. vom 3. Garde⸗Ulanen⸗Regt., zum Stabs⸗ u. Bats. Arzt des 2. Bats. Gren. Regts. Nr. 9 befördert. Dr. Grünert, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. Grenadier⸗ Regts. Nr. 9, als Garnison⸗Arzt nach Pillau, Dr. Exnesti, Stabs⸗ u. Bats. Arzt vom 2. Bat. 1. Garde⸗Regts. zu Fuß, zum Garde⸗ Jäger⸗Bat., versetzt. Dr. Hoelling, Dr. Bonnekamp, Stabs⸗ ärzte der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 17, mit der Uni⸗ form des Sanit. Corps, Dr. Steppuhn, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 44, Dr. Adelt, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 6, Dr. Köster, Stabs⸗ arzt der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 55, Dr. Schmidt, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 56, Dr. Boden, Dr. Wery, Stabsärzte der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 40, Dr. Latz, Stabsarzt der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 69, sämmtlich der Abschied bewillligt. 1

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

Im Beurlaubtenstande. 16. Jan. Bickel, Pr. Lt. vom 5. 88 Regt. (Landw.), auf Nachsuchen zum 9. Inf. Regt. (Landw.) versetzt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 16. Jan. d'Orville, Rittm. u. Escadr. Chef des 3. Chev. Regts. auf Nach⸗ suchen mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verab⸗ schiedet. 19. Jan. von Tettenborn, Major und Bats. Com⸗ mandeur des 5. Inf. Regts. unter Verleihung des Charakters als Oberst⸗Lt. auf Nachsuchen mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet. Pfeiffer, Hauptm. a. D., in die Kategorie der zur Disp. stehenden Offiziere eingereiht. 23. Jan. Frhr. v. Riedheim, Major z. D., auf Nachsuchen mit Pens. und der Er⸗ laubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet.

Beamte der Militär⸗Verwaltung. 19. Jan. Brenn⸗ eisen, Rechnungs⸗Rath und Verweser der Direktorsstelle der Rech⸗ nungs⸗Revision des Kriegs⸗Ministeriums, in das Definitivum einge⸗ treten. 22. Jan. Kirchner, vormal. Kas. Insp. der Garn. Verwalt. Metz, zum Zahlm. im 4. Inf. Regt. ernannt. Eckart, Zahlm. Aspir. im 8. Inf. Regt.,, Rauscher, Zahlm. Aspir. vom 5. Inf. Regt., im 9. Inf. Regt., Zimmermann, Fehlmn. Aspir. vom 5. Inf. Regt., im 6. Inf. Regk. zu Zahlmeistern befördert.

b Statistische Nachrichten.

Dem Hause der Abgeordneten ist die Uebersicht über den Fortgang des Baus und über die Ergebnisse des Betriebes der Staatseisenbahnen im Jahre 1875 vor⸗ Flegt worden. Nach demselben betrug die Länge der Staatsbahnen Ende 1875 4248,60 Kilom., wovon im Jahre 1875 227,57 Kilom.

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veu eröffnet und dem Betriebe übergeben wurden. Von der Ge⸗ sanantkce fallen auf die Provinzen: Preußen 1048,88 Kil., Bran⸗ enburg 456,52 Kil., Posen 227,30 Kil., Schlesien 461,n Kil., Sachsen 1,84 Kil., Hannover 834,66 Kil., Westfalen 316,91 Kil., Hessen⸗ Nassau 611,8 Kil., Rheinprovinz 188,24 Kil., Jade⸗Gebiet 0,18 Kil. Der Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben betrug 1875: 51,277,480 Mark, während er sich 1874 auf 35,651,910 und 1873 auf 46,556,124 belief. Dies repräsentirt cine Verzinsung des Anlagekapitals 1875 von 480 Prozent, 1874 von 3,8 %, 1873 von 5,10 %. Die Gesammteinnahmen der in Staatsverwaltung befind⸗ lichen Bahnstrecken haben sich 1875 im Vergleich zum Jahre 1874 um 1,129,532 (0,7 %), zum Jahre 1873 um 7,099,424 (4,7 %), erhöht. Die durchschnitklichen Einnahmen pro Kilometer Bahnlänge sind in Folge der Einwirkung der neu hinzugetretenen, erst in der Verkehrsentwickelung begriffenen Strecken um 734 niedriger

als im Jahre 18774 und um 95 niedriger als im Jahre 1873. Die Gesammtausgaben haben sich im Jahre 1875 gegen das Jahr 1874 um 14,496,038 (11,8 %) ermäßigt, gegen das Jahr 1873 um 2,378,068 (2,2 %) erhöht; die durchschnitt⸗ lichen Ausgaben pro Kilometer Bahn ermäßigten sich gegen 1874 um 4288 ℳ, gegen 1873 um 742 Die Gesammtausgaben nahmen hiernach im Jahre 1875 67,8 % der Gesammteinnahmen in Anspruch, während im Jahre 1874 77,4 % und im Jahre 1873 69,4 % erfor⸗ derlich waren; mithin ergiebt sich im Jahre 1875 eine Minderaus⸗ gabe von 9,6 % bezw. 1,8 % gegen die Vorjahre. An der Steigerung der Einnahmen gegen 1874 sind sämmtliche Bahnen mit Ausnahme der Niederschlesisch⸗Märkischen, der Berliner Verbindungsbahn und der Hannoverschen Eisenbahn betheiligt, welche letzteren einen Rückgang von 532,973 (1,4 %) bezw. 129,980 (6,8 %) und 405,610 (1,. %) aufzuweisen haben, während gegen 1873 nur die Nassauische und die Hannoversche Eis nbahn Minder⸗ erträge und zwar erstere 105,598 (1,5 %), letztere 2,194,078 (5,2 %) aufweisen. Am stärksten sind gegen 1874 die Einnahmen bei der Saarbrücker Eisenbahn (8,5 %), der Frankfurt⸗Bebraer (6,5 %) und der Nassauischen Eisenbahn (4,7 %) gestiegen, während gegen 1873 die größte Zunahme bei der Frankfurt⸗Bebraer (22,6 %), der Ostbahn (14,8 %), der Saarbrücker (11,1 %) und der Main⸗Weserbahn (6,9 %) eintrat. Was die einzelnen Ein⸗ nahmequellen anlangt, so entfällt gegen 1874 der größte Theil der Mehreinnahmen auf den Personenverkehr, aus welchem 724,324 (1,7 %) und die sonstigen Einnahmen, aus welchen 663,639 (6,8 %) mehr eingekommen sind, während der Güterver⸗ kehr 258,241 (0,2 %) weniger einbrachte. Gegen 1873 fällt der größte Theil der Mehreinnahme hingegen auf den Güterverkehr, aus welchem 5,877,653 (5,8 %), und demnächst den Personenverkehr, aus welchem 2,019,111 (42 %) mehr eingekommen sind, während die sonstigen Einnahmen um 797,340 (7,1 %) geringer ausge⸗ fallen sind. Von den Gesammteinnahmen entfallen:

. im Jahre 1875 im Jahre 1874 im Jahre 1873 auf den Personenverkehr: 26,8 % 26,6 % auf den Güterverkehr: 66,8 % 67,3 % 5,90 auf die sonstigen Einnahmen: 6,8 % 6,1 % 1

Von den Einnahmen aus dem Personenverkehr entfallen auf die Einnahmen aus der Personenbeförderung 40,995,632 ℳ, gegen 39,710,598 %ℳ im Jahre 1874 oder 1,285,034 (3,2 %) mehr, bezw. 38,349,342 im Jahre 1873 oder 2,646,290 (6,2 %) mehr. Die Steigerung dieser Einnahmen hat allein in der Ent⸗ wickelung des Lokalverkehrs ihren Grund, welcher bei allen Bahnen, mit Ausnahme der Hannoverschen und der Westfälischen Eisenbahn, zum Theil sehr erhebliche Mehreinnahmen, beson⸗ ders gegen das Jahr 1873 aufweist. Während die Einnah⸗ men aus dem direkten und Durchgangsverkehr von 12,025,407 Mark im Jahre 1873, bezw. 11,634,402 im Jahre 1874 auf 11,490,070) im Jahre 1875 oder um 4,4 % bezw. 1,2 % heruntergegangen sind, woran die Hannoversche und die Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn partizipiren, haben sich die Ein⸗ nahmen aus dem Lokalverkehr von 26,323,9335 im Jahre 1873 bez. 28,076,196 im Jahre 1874 auf 28,605,562 ℳ, mithin um 8,7 %, bezw. 1,8 % erhöht, wozu namentlich die Main⸗Weser, Nas⸗ sauische, Frankfurt⸗Bebraer, Saarbrücker und Berliner Verbin⸗ dungsbahn beigetragen haben. Es entfallen hiernach von der Ge⸗ sammteinnahme aus der Personenbeförderung 69,8 % auf den Lo⸗ kalverkehr und 30,2 % auf den direkten und Durchgangsverkehr, gegen 70,7 % bezw. 29,3 % im Jahre 1874 und 68,6 % bezw. 31,4 % im Jahre 1873. Die Verminderung der Ein⸗ nahmen aus dem Güterverkehr gegen 1874 um 258,241 (0,2 %) fällt ausschließlich dem Lokalverkehr zur Last; denn während derselbe von 32,383,992 im Jahre 1874 auf 31,780,513 ℳ, also um 603,449 (1,9 %) heruntergegangen ist, haben sich die Einnahmen aus dem direkten und Durchgangsverkehr von 73,951,521 ℳ, im Jahre 1874 auf 74,296,729 ℳ, also um 345,208 (0,5 ¼) er⸗ höht. Ebenso ist an der Mehreinnahme gegen 1873 von 5,8,7,653 (5,8 %) hauptsächlich der direkte und Durchgangs⸗ verkehr betheiligt. ährend der Lokalverkehr von 30,047,337 im Jahre 1873 auf 31,780,513 ℳ, also um 1,733,176 (5,7 %) gestiegen ist, erhöhte sich die Einnahme aus dem direkten und Durchgangsverkehr von 70,152,252 im Jahre 1873 auf 74,296,729 ℳ, also um 4,144,477 (5,2 %). Zu der erheblichen Mehreinnahme gegen das Jahr 1873 und zu der Steigerung der Einnahme aus dem direkten und Durchgangsverkehr gegen das Jahr 1874 haben vorzugsweise die Saarbrücker (mit 13,8 % bezw. 10,2 %), die Nassauische (mit 1,1 % bezw. 17 %) und die Frankfurt⸗Bebraer (mit 19,8 bezw. 33 %) beigetragen, während die übrigen Bahnen nur unbedeutende Mehrerträge, zum Theil Mindererträge, besonders gegen 1874 erzielt haben. Was die Ausgaben anlangt, so ist die Stei⸗ gerung der persönlichen Ausgaben um 708,173 (1,8 %) gegen 1874, bezw. um 7,051,574 (21,2 %) gegen 1873 vorzugsweise durch die unter gleichzeitiger Reduktion der Zahl der Hülfs⸗ arbeiter eingetretene Vermehrung der Zahl der etatsmäßig angestell⸗ ten Beamten herbeigeführt worden. Die Zahl der im Jahre 1875 etatsmäßig angestellten und diätarisch beschäftigten Beamten betrug 25,917 (6,1 pro Kilometer Bahnlänge) gegen 27,438 im Jahre 1874 (6,/s pro Kilometer Bahnlänge) bezw. 22,909 im Jahre 1873 (5,8 pro Kilometer Bahnlänge) Die Zahl der durchschnittlich täglich be⸗ schäftigten Arbeiter betrug 31,206 (7,4 pro Kilometer Bahnlänge) gegen 31,003 (7,7 pro Kilometer Bahnlänge) im Jahre 1874 bezw. 28,948 (7,“; pro Kilometer Bahnlänge) im Jahre 1873. An Wohnungsgeldzuschuß ist der Betrag von 2,445,365 (gegen 2,254,8357 im Jahre 1874 bezw. 1,866,051 im Jahre 1b gezahlt worden. Die Kosten für die Unterhaltung der Bahnanlagen seinschließlich der für Erneuerung und Ergänzung, insbesondere der für die Erneuerung der Schienen und Schwellen verwendeten Beträge), beliefen sich im Jahre 1875 auf 21,213,103 (pro Kilometer Bahngeleis 2466 8. gegen 23,656,125 (3018 pro Kilometer vEe im Jahre 1874 oder 10,3 % weniger, bezw. 20,278,494 (2637 pro Kilometer Bahngeleis) im Jahre 1873 oder 4,5 % mehr. Die Gesammt⸗ kosten des Bahntransports mit Sele der Kosten für Er⸗ neuerung und Ergänzung der Betriebsmitte . 1875 geg n 1874 um 25,1 %, gegen 1873 um 13,4 % niedriger. Die⸗

selben betrugen: 1 1“ 8 im Jahre 1875 im Jahre 1874 im Jahre 1873 pro Nutzkilometer 0,74 0,27 0,94 pro Wagenachskilometer 1,5 ₰. SIu 2 % ₰. Am Schlusse des Jahres 1874 waren 1947 Lokomotiven vor⸗ handen. Im Jahre 1875 wurden 255 Lokomotiven neu be⸗ schafft, 29 dagegen ausrangirt, so daß sich der Bestand am Schlusse des Jahres 1875 28 2173 Lokomotiven belief. Die Zahl der Personenwagen am Schlusse des Jahres 1874 betrug 3195 mit 7534 Achsen und erhöhte sich im Jahre 1875 durch Neubeschaffung auf 3371 Wagen mit 7897 Achsen. Die Zahl der am Schlusse des Jahres 1874 vorhandenen 760 Gepäckwagen mit 4969 Achsen hat sich im Jahre 1875 auf 876 mit 2232 Achsen, die der Güterwagen von 35,071 Wagen mit 71,400 Achsen auf 38,742 Wagen mit 78,802 Achsen vermehrt.

Der „Ital. Cour.“ theilt über den Stand des italieni⸗ schen Staatsschatzes Folgendes mit: Die Einnahmen in 1876, nach den verschiedenen Einnahmequellen geordnet, waren, mit den Er⸗

gebnissen des Jahres 1875 vergleichsweise zusammengestellt, folgende:

stellten sich im Jahre

1 Grundsteuer mit Rückständen 182,435,806 L. (— 3,761,346 L.), Ein⸗ kommensteuer vom beweglichen Eigenthume, Mahlsteuer 82,521,093 L. (+ 5,878,782 L.), Abgaben vom Eigenthumswechsel und Ge⸗ bühren 142,071,029 L. (— 7,678,116 L.), Steuern auf Kul⸗ tur und Fabrikation 3,019,434 L. (— 207,606 L.), Zolle 100,880,977 L. (— 3,246,531 L.), Konsumsteuer 69,761,861 L. (+ 8,771,850 L.), Regie 165,203,138 L. (+ 1,182,217 L.), Lotto 71,264,073 L. (— 4,420,373 L.), Oeffentlicher Dienst 65,408,252 L. (— 2,307,323 L.), Einkünfte aus den Staatsdomänen 65,169,115 L. (+ 983,948 L.), Zufällige Einnahmen 7,743,846 L. (— 1,264,422 L.), Rückzahlungen 86,166,970 L. (— 649,870 L.), Außerordentliche Ein⸗ nahmen 102,000,370 L. (— 3,428,521 8) Kirchengüter 42,667,128 L. (— 6,165,864 L.). In Summa 1,369,720,342 L. (— 17,632,949 L.). Zu dieser Mindereinnahme von 17,632,949 L. 70 C. ist zu be⸗ merken: 1) bei der Grundsteuer für das laufende Betriebsjahr rührt das Minus von 2,774,753 L. daher, daß die Seitens der Domänen zu entrichtende Steuerquote bisher nicht liquidirt wurde; 2) bei dem Posten „Oeffentlicher Dienst“ ist die Verminderung nur scheinbar, indem 3,400,569 L. 81 C. Verminderung aus der Ab⸗ schaffung der Staatsbriefmarken und der Staatspostkarten berrühren und sowohl in den Einnahmen wie in den Ausgaben figuriren, so daß hier eigentlich ein Plus von 1,093,245 L. 97 C. resultirt; und 3) bei den „Außerordentlichen Einnahmen“ entspringt die Minder⸗ einnahme daher, daß im Vorjahre 54,334,975 L. 22 C. eingestellt waren, welche aus mit der italienischen Nationalbank und der Mai⸗ länder Sparkasse zum Behufe einer Rückzahlung an die ober⸗ italienische Eisenbahngesellschaft (österreichische Südbahn) abgeschlosse⸗ nen Kreditoperationen herrührten. Stellt man alle diese Beträge mit zusammen 60,510,298 L. 48 C. der oben ausgewiesenen Minder⸗ einnahme von 17,632,949 L. 70 C. gegenüber, so verwandelt sich die⸗ selbe in ein Plus von 42,877,348 L. 78 C. Die Aus⸗ gaben beliefen sich im Jahre 1876 im Ganzen auf 1,398,855,518, mit einem Minus von 16,592,233 gegenüber dem Vorjahre Auch bei den Ausgaben ist das Minus von 16,592,233 L. im Totale blos figurativer Natur und waren von demselben 3,400,569 L. 81 C. Minderausgaben für Staatsbriefmarken und Staatspostkarten, und die im Vorjahre an die oberitalienische Eisenbahngesellschaft zurückgezahlten 54,334,975, zusammen 57,735,545 L. in Abzug zu bringen, so daß eigentlich eine Mehrausgabe von 41,143 311 L. verblieb. Stellt man diese Mehrausgabe der ausgewiesenen Besserung von 55,196,723 L. gegenüber, so würde sich dieselbe auf eine effektive Besse⸗ rung von 14,053,411 L. reduziren. Wenn wir die Einnahmen mit den Ausgaben vergleichen, so ergiebt sich, daß die ersteren von den letzte⸗ ren im Jahre 1875 um 28,094,160 L. und im Jahre 1876 um 29,135,176 L. 48 C. übertroffen wurden, wonach eine Verschlechterung um 1,040,716 L. 16 C. vorliegen würde. Die Endziffern des italie⸗ nischen Staatsschatz⸗Ausweises per 31. Dezember 1876 sind für die Aktiva: Totale 2,069,358,929 L., Passiva: Totale 2,069,358,929 L. Mit 1. Januar 1877 sind dem Staate noch die folgenden außerordentlichen Ressourcen verblieben: a. von der Nationalbank auf Rechnung der 1000 Millionen Lire Bänknoten mit Zwangscours 60,000,000 L., b. von den 79 Millionen Lire, welche die Banken statutenmäßig vorstrecken, 29,500,000 L., und c. von den 300 Mil⸗ lionen, welche an Schatzbonds emittirbar sind, 129,636,900 L., zu⸗ sammen 219,136,900 L. Hierzu können eventuell noch die mit Ende 1876 verbliebenen Kassafonds per 134,372,898 L. 74 C. gerechnet werden, wonach sich die sämmtlichen ertraordinären Hülfsquellen des

74 C. belaufen.

Gewerbe und Handel.

Das Böhmische Brauhaus, Kommandit⸗Gesell⸗ schaft auf Aktien, hat im Jahre 1876 137,250 Tonnen gebraut. Ende 1875 war ein Bestand von 43,300 Tonnen, mithin zusammen 180,550 Tonnen. Hiervon sind verkauft 138,845 Tonnen, so daß für 1877 ein Vorrath von 41,705 Tonnen verbleibt. Für Eis wur⸗ den 11,300 weniger verausgabt. An Hopfen sind 31,060 er⸗ spart. Die ultimo Juni vorigen Jahres gezogene Semestralbilanz konstatirte einen Hopfenverbrauch in Höhe von 94,469 Dagegen erforderte das zweite Halbjahr einen Aufwand von 208,614 Der Reingewinn in 1876 beziffert sich auf 383,329 gegen 374,159 im Vorjahr. Abschreibungen werden im Betrage von 278,591 vorgenommen. Die Ende 1875 noch restirende Einzahlung auf die Antheile der letzten Emission im Betrage von 427,500 ist nun⸗ mehr voll geleistet, so daß das gesammte Aktienkapital von 3,300,000 am Gewinn partizipirt. Die Verwaltung wird der bevorstehenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 9 % vorschlagen. In der gestrigen Generalversammlung wurde der vorgelegte Geschäftsbericht, die Bilanz und die vom Aufsichtsrath festgesetzte Dividende von 9 % pro 1876 einstimmig genehmigt. Die Abänderung des §. 14 des Statuts, wonach fortan der persönlich haftende Gesellschafter außer der statutenmäßigen Tantième ein festes jährliches Gehalt erhalten solle, wurde gleichfalls zum Beschluß erhoben.

Paris, 28. Januar. (Fr. Corr.) Der Ober⸗Handels⸗ rath hat gestern über die Frage, ob equivalent oder identique, keinen Beschluß gefaßt; diese Frage sollte nämlich bei Gelegenheit der ge⸗ sponnenen Garne zuerst praktisch entschieden werden, welche, wie es scheint, dem System des identique schlechterdings nicht unterzogen werden können. Der Ober⸗Handelsrath hat nun aber beschlossen, gerade hinsichtlich der zeitweiligen Zulassung der gesponnenen Garne zunächst das Gutachten des berathenden Comités für Kunstgewerbe und Manufakturen einzuholen. Heute ging derselbe zu der Zulassung der Rückausfuhr von Mehl über. Durch das Dekret vom 18. Oktober 1873 war verordnet worden, daß Getreide zwar durch alle Zollbureaus eingeführt werden kann, die Rückausfuhr des daraus gewonnenen Mehls aber immer nur durch dasselbe Zollbureau erfolgen muß, durch welches das Getreide in das Land gelangt war. Der Oberhandelsrath erklärt sich jetzt mit 18 gegen 14 Stimmen für die Abschaffung dieser sogenannten Rückausfuhrzonen, also für die Rückkehr zu dem Dekret vom 25. August 1861, nach welchem Mehl durch alle Häfen und Landungsstellen reerportirt werden kann.

Die Madrider Kommune stellt, nach Mittheilung der „Allg. Z.“, nachdem ihre früheren Konvertirungsvorschläge betreffs der Madrider Loose bei den deutschen und französischen Loos⸗ besitzern kein Entgegenkommen gefunden, folgende neuen Propositionen: Für je fünf 3 % Madrider Loose à 100 Fr. will sie einen neuen 3 % Schuldschein von 500 Pesetas ausstellen. Die früher ausge⸗ loosten, aber nicht bezahlten Loose werder ebenfalls gegen einen neuen Schuldschein, und zwar im Betrage von 100 Pesetas, ausge⸗ tauscht. Für die mit Prämien gezogenen Loose werden ebenso neue Schuldscheine in der Höhe der betreffenden Prämien ausgegeben. Diejenigen Loosbesitzer, welche sich zum Umtausch bereit erklären, erhalten die zwei Halbjahrs⸗Coupons für 1876 baar ausbezahlt.

Am 4. Januar starb in New⸗York einer der größten in⸗ dustriellen Unternehmer und Spekulanten Amerikas, Cornelius Vanderbilt. Das hinterlassene Vermögen dieses Großkaufmanns wird auf 80 100 Mill. Doll. geschätzt. Während Vanderbilt die Grundlage zu seinem späteren Reichthum als Rheder erwarb, wandte er sich in den letzten Jahrzehnten vorwiegend E enbahnunterneh

8 mungen zu.

italienischen Staatsschatzes gegenwärtig auf zusammen 353,709,798 L.