1877 / 48 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Feb 1877 18:00:01 GMT) scan diff

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hier in Frage kommenden Gebiete, einen Blick zu werfen auf den neuen Modus, welchen die Centennial⸗Kommission bezüg⸗ lich der Preise anwandte, ein Modus, der bekanntlich viele Tadler fand, namentlich im Anfang, als die Tragweite der verschiedenen Bestimmungen noch nicht klar hervortrat. Dieser Plan, entworfen von einem hervorragenden Mitgliede der Kommission, Herrn N. M. Beckwith in New⸗York, verläßt nämlich die bisher befolgte Methode der Preiseintheilung durch eine bes chrän! te Anzahl goldener, silberner, Bronce⸗, Fort⸗ schritts⸗ oder Verdienstmedaillen, Diplome, ehrenwerthe Er⸗ wähnungen u. s. w., deren viele Unzuträglichkeiten von Allen erkannt worden sind, welche mit Ausstellungen zu thun gehabt haben, und setzt an ihre Stelle eine einzige Broncemedaille ohne Beschränkung der Zahl, deren eigentlicher Werth aus der schriftlichen Angabe der Gründe hervorgehen sollte, welche die betreffenden Preisrichter bei ihrem Vorschlag gelei⸗ tet hatten. Es war dabei vorausgesehen, daß nur solche Vor⸗ schläge der Kommission eingereicht werden sollten, welche, von einem Preisrichter ausgehend, neben dessen Unterschrift noch diejenige der Majorität der ganzen Gruppe enthielte, daß dieses motivirte Urtheil dem preisgekrönten Aussteller mit der Medaille zugehen sollte und endlich in Buchform Seitens der Kommission zu publiziren wäre. Herr Beckwith wollte ferner statt der sonst üblichen internationalen Jury eine be⸗ stimmte Anzahl von 200 (später vermehrt auf 250) Männern mit dem Preisgeschäft betrauen, zur Hälfte aus Bürgern der Vereinigten Staaten, zur Hälfte aus Fremden bestehend, und sollte diese Jury nur aus den tüchtigsten Fachkennern gewählt werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß auf diesem Wege

eine Menge von Unzuträglichkeiten, Eifersüchteleien, Bevor⸗

zugungen großer Industrieller u. s. w. vermieden worden wären und daß in der Theorie und bei strenger Befolgung der von Beckwith in seinem Promemoria gemachten Vorschlage, dieser Plan die besten Resultate zu Wege gebracht haben würde. Leider hat auch hier die Praxis gezeigt, daß es un⸗ endlich schwer, oder bei weiten Entfernungen geradezu unmög⸗ lich ist, die nöthige Zahl wirklich kompetenter Fachkenner für alle in Betracht kommenden Industriezweige zusammen zu brin⸗ gen, welche sich der beschwerlichen Arbeit, die mit dem Preis⸗ richteramt verbunden ist, unterziehen wollen. Dazu gesellte

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sich in manchen Gruppen von Anfang an eine gewisse Eifer⸗ sucht zwischen den einheimischen Jurymitgliedern gegenüber den fremden Kollegen, genährt durch die mehr oder weniger be⸗ rechtigten Eigenthümlich eiten der Nordamerikaner, durch die bei vielen fremden Preisrichtern mangelnde Kenntniß der Landes⸗ sprache und wurde hierdurch die Abneigung der Gegner des Beck⸗ withschen Planes gegen die ganze Einrichtung nur gesteigert. Es verdient indeß hervorgehoben zu werden, daß Seitens der Vertreter der Generalkommission, namentlich durch den Vorsitzen⸗ den des Preisrichteramts, General Walker, den fremden Jury⸗ mitgliedern in der zuvorkommendsten Weise Vorschub geleistet wurde in der Ausübung ihres Amtes; ganz besonders wurde es durch die kräftige Fürsprache dieses Herrn erreicht, einen Be⸗ schluß der Generalkommission zu erwirken, daß nur der Wort⸗ laut der Motivirung der Preisvorschläge, und nicht wie an⸗ fänglich beabsichtigt, auch die Namen der unterzeichnenden Juroren publizirt werden sollten. Bei richtiger Anwendung dürfte sich der Beckwithsche Plan wohl für partielle Aus⸗ stellungen oder für die Ausstellung eines einzelnen Landes eignen.

Das Geschäft der Jury erfuhr übrigens eine wesentliche Erleichterung durch die von dem derzeitigen Vorsitzenden der deutschen Jury, nachmaligem Kommissar des Deutschen Reiches,

Geheimrath Reuleaux, entworfenen Hülfsbücher, For⸗ mulare u. s. w., welche gerne von der Generalkommis⸗ sion adoptirt wurden. Diese hatte nämlich auch diesmal keinerlei Vorsorge getroffen, um der Jury ein systematisches Arbeiten zu ermöglichen; wie bei früheren Gelegenheiten wären Wochen kostbarer Zeit verloren worden, während mit Hülfe

dieser Bücher u. s. w. die Jury in den Stand gesetzt wurde,

ihre Arbeit sofort zu beginnen. Das bei früheren Ausstel⸗

lungen nicht selten vorgekommene Uebergehen einzelner Ob⸗ jekte konnte ebenfalls vollständig vermieden werden, und wären richtige vollständige General⸗ und Spezialkataloge zur Hand gewesen, so würde ohne Zweifel die Arbeit der Jury, trotz der für die fremden Preisrichter eintretenden Unzuträglich⸗

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kteiten, welche das Klima, die großen Entfernungen ꝛc. mit

ich brachten, schnell vor sich gegangen sein. Leider aber kam

meein vollständiger Katalog der Jury in Philadelphia überhaupt

nicht zur Hand; in dem offiziellen Verzeichniß fehlten die Aus⸗ steller vieler Länder, z. B. Rußland, Portugal, Türkei ꝛc.

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gänzlich, ein Uebelstand, welcher namentlich von den Vor⸗ ständen der Gruppen oft empfunden wurde.

Eine weitere Neuerung der Generalkommission, die Aus⸗ fertigung eines Formulars Seitens jedes Ausstellers, enthal⸗ tend: die genaue Angabe der Firma, des Ortes, der Klasse, sowie der Gründe 86 und weshalb die ausgestellten Gegen⸗ stände eines Preises werth seien, hat sich in der Praxis als für eine internationale Ausstellung wenig zweckmäßig bewiesen. Diese Formulare würden ohne Zweifel, wären sie bei Beginn der Arbeit und vorschriftsmäßig vorhanden gewesen, den Preisrichtern die größten Dienste geleistet haben, und das System ist keinenfalls zu verwerfen. Hier aber waren die Angaben meist falsch, die Namen undeutlich geschrieben, Gründe fehlten u. s. w., und die meisten Dokumente kamen der Jury erst zur Hand, nachdem die Beurtheilung längst ge⸗ schehen war.

Die Klasseneintheilung für Gruppe 9 ließ manches zu wünschen übrig und setzte für den einzelnen Juror Spezial⸗ kenntnisse in so vielen Fächern voraus, daß bei einer all⸗ seitigen größeren Betheiligung die Anzahl der Preisrichter jedenfalls zu klein gewesen wäre. Es würde richtig gewesen sein, eine besondere Gruppe für Rohstoffe zu nehmen, jeden⸗ falls war deren Vertretung unter den Preisrichtern eine der großen Wichtigkeit dieses Zweiges keineswegs angemessene.

Es darf allen diesen Schwierigkeiten gegenüber mit Genugthuung konstatirt werden, daß die in Gruppe 9 (Wolle und Seide) von 14 Preisrichtern, 10 Nationalitäten ange⸗ hörend, ertheilten etwa 800 Medaillen sämmtlich einstimmig zuerkannt worden sind. ““

Rohseide, Chappe und Nähseide.

In Rohseiden und Kokons war die Ausstellung qualitativ ziemlich gut besetzt; ein wesentlicher Fac ric ist indeß auf diesem Gebiete in keiner Weise bemerkbar gewesen. Von den französischen Ausstellern machten sich besonders be⸗ merkbar die vorzügliche Qualität feiner Chinaseide von Arlès Dufour u. Comp. in Lyon, die sehr schöne reine Grège im titre von 4—5 deniers von Louis Boudon in St. Jean du Gard, sowie die Leistungen der bekannten Firmen 8 omas in Avignon und Chabert in Chomerac.

Italien war nur schwach vertreten, die 12 Aussteller sen Vie waren es 215) lieferten sämmtlich schöne Seide und Kokons.

Spanien und Portugal hatte eine ziemliche Auswahl meist sehr kräftiger, elastischer und kerniger Feide und nament⸗ lich sehr schöne Kokons gestellt und ist es außer Zweifel, daß in diesen Ländern der Kultur des Seidenwurmes die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Die Türkei hatte eine ziemlich große Auswahl von Brussa⸗ und syrischen Kokons und Seidensorten. Leider war neben ganz vorzüglichen Qualitäten eine Reihe von Ausstellern vertreten, welche zeigten, daß noch immer eine große Anzahl von Seidenzüchtern dieses Landes das sehr gute Klima und die überaus günstigen Boden⸗ und Arbeitsverhältnisse nicht auszubeuten verstehen.

China. Die von der Kaiserlichen Behörde des Zollamts in Schanghai ausgestellte, vortrefflich arrangirte, vollständige Kollektion aller Sorten chinesischer Seide, wurde erst in den letzten Tagen der Jury vorgelegt. Dieselbe verdiente sich die ganze Anerkennung und gab ein sehr gutes Bild dieses be⸗ deutenden Zweiges.

Japan. Die verschiedenen Kollektionen von Provinzial⸗ behörden zeigten, daß die Landesregierungen der Seiden⸗ kultur erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt haben, wie denn eine

sehr interessante Sammlung der dem Seidenwurm schadenden Insekten, den Beweis gab, daß man versucht, dem Uebel der Krankheiten, mit welchen die Seidenraupe noch immer be⸗ haftet ist, wissenschaftlich zu steuern.

Von großem Interesse waren eine Reihe von Ausstellungen von Seidenmustern und Kokons aus Rußland, Aegypten, Brasilien, Kalifornien, Neuseeland und Australien. In Bezug auf EClasticität, Glanz und Egalität konnten diese Proben unter Berücksichtigung des kurzen Bestehens dieses Kulturzweiges sich sehr wohl sehen lassen; verschiedene von russischen Klöstern ausgestellte Sorten, wie die Kollektion des Nationalmuseums von Aegypten in Cairo, boten in dieser Hinsicht viel Interessantes. In Brasilien sind ganz besonders zu erwähnen die Kokons und Seiden⸗ muster von Luiz de Resende, sowie ein von Dr. Nicolau J. Moreira ausgestellter Eichenspinner, und ist es nur zu bedauern, daß dieser bedeutende Gelehrte es bei den ersten Versuchen hat bewenden lassen. Die besondere Auf⸗

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r an einem sonnigen Tage auf dem kleinen Altane des Hutberges steht, der hat ein gar mannigfaltiges, liebliches Bild vor sich. Cüdrwvestlich die anmuthig geschwungenen Linien der Lausitzer Bergkette, westlich den langen Kamm des nahen Kott⸗ marberges, nördlich die Löbauer Berge, östlich die einzel⸗ stehende, steile Spitze der Landskrone bei Görlitz, südöstlich das Iser⸗ und Riesengebirge, deren Kamm auch an warmen Früh⸗ lingstagen noch eine weithin leuchtende Schneedecke zeigt. Am Fuße des Berges der kleine, aber wohlgebaute Ort Herrn⸗ hut, auf zwei Seiten vom Walde eingeschlossen, sonst von grünen Wiesen und wogenden Aehrenfeldern umgeben.

Am südlichen Abhange liegt, von regelmäßig verschnittenen Lindenalleen eingetheilt und von Buchenhecken umschlossen, der Gottesacker. In der Mitte des Hauptganges befinden sich die durch ihre Größe ausgezeichneten Grabstätten der Familie Zinzendorf. Der bedeutungsvollste Stein lautet: „Hier ruhen die Gebeine des unvergeßlichen Mannes Gottes, Nicolai Ludwigs, Grafen und Herrn von Zinzendorf und Potten⸗ dorf, der durch Gottes Gnade und seinen treuen, un⸗ ermüdeten Dienst in diesem 18. Säculo erneuerten Brüder⸗ unität würdigen Ordinarii. Er war geboren den 26. Mai 1700 und ging in seines Herrn Freude ein den 9. Mai 1760. Er war gesetzt, Frucht zu bringen, und eine Frucht, die da bleibet.“ Ihm zur Seite ruht seine Familie. In

erster Ehe war er mit Erdmuthe Dorothee Gräfin Reuß, in weiter Ehe mit Anna Nitschmann verbunden. Der Grab⸗ tein seines bedeutendsten Gehülfen, des Freiherrn v. Watte⸗ wille, befindet sich auch unter dieser Zahl. Er lautet: „Hier ruhen die Gebeine des Dieners Jesu Christi, Friedrich von Wattewille, ersten Senioris civilis der erneuerten Brüderkirche. Er half die Gemeine von Anfang an bauen, sahe sie grünen und blühen, und legte sich schlafen mit Lob und Dank. Ge⸗ boren den 7. Februar 1700 in Bern, entschlief den 24. April 1777.“ 8

Zinzendorf ist nicht in dem Sinne Stifter der Brüder⸗ gemeine, wie man dies häufig annimmt. Die mährischen Auswanderer bauten Herrnhut ganz ohne sein Zuthun, die Ordnung und Verfassung der alten böhmisch⸗mährischen Brüderkirche wurde in Herrnhut zum Theil gegen seinen Willen erneuert. So lange Zinzendorf lebte, war nach dem Zeugniß eines der Gemeine selbst angehörigen Historikers an eine geordnete Verfassung der Gemeine nicht zu denken, und nach seinem Tode vergingen noch viele Jahre, ehe man aus der ökonomischen Verwirrung und Schuldenlast sich heraus⸗ gearbeitet hatte. **)

Mit der Erlaubniß des jungen Grafen wurde am 17. Juni 1722 in dem ihm gehörigen Walde hart an der Löbau Zittauer Landstraße der erste Baum zum Anbau gefällt.

Als der Graf von Zinzendorf seine ihm am 7. Septem⸗ ber in Ebersdorf bei Lobenstein angetraute Gemahlin am 22. Dezember 1722 zum ersten Male nach Hennersdorf zu seiner Frau Großmutter führte, war er verwundert, an der Landstraße im Walde ein neues Haus zu finden.

Freiherr von Schrautenbach, der diese Thatsache meldet, berichtet über die Gewinnung Friedrichs von Wattewille:

„Derselbe hatte bisher in dem Hause seines Freundes (Zinzendorf) zu Dresden oder Berthelsdorf oder Henners⸗ dorf sich befunden; seine thätige Gemeinnützigkeit aber und eine bei seinen feinen Sitten ihm eigene Neigung, mit schätz⸗ baren geringen Leuten umzugehen, hatten ihn bewogen, ein Stübchen in dem neugebauten Hause im Walde am Hut berge, das noch keinen Namen hatte, zu beziehen, der Ein⸗ samkeit dort zu genießen und den neuen Anbau mit zu befördern. Dieses erste Haus war mit solcher Ersparniß von so dünnen Wänden aufgeführt, daß man leicht aus einer Stube in die andere hörte. An einem Morgen in der Stille der Tagesdämmerung, am 12. Mai des Jahres 1724, ge⸗ schah es zufällig, daß alle die über und unter und neben ihm auf allen Seiten wohnenden Menschen zu gleicher Zeit von ihren Lagern aufstanden und mit lauter Stimme ihr Gebet verrichteten. Er fand sich in der Mitte, kannte alle diese Menschen und den Wunsch ihrer Herzen, vermengte seine Empfindung mit den ihren, und nun dachte er über das Ganze und über sich selbst.

*) Nach einem Aufsatze der „Wisser e der Leip⸗ ziger Zeitung“. **) F. W. Kölbing, Prediger der Brüdergemeine, Der Graf dargestellt aus seinen Gedichten. Gnadau 1850, S. 1. 8

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Seine Entschließung auf Zeit und Ewigkeit war genom⸗ men. War aber die erwählte Lebensart auch die ihm ange⸗ messene? Bisher hatte er in der großen Welt gelebt hier fand er sich in einem Walde unter so ganz anderen Menschen, einen Endzweck verfolgend, der so neu, so wenig noch bear⸗ beitet war.

In Betrachtungen dieser Art befand er sich etliche Stunden auf dem Bauplatz, wenig wahrnehmend, was um ihn her geschah, als Christian David, der Zimmermann, ihm an⸗ zeigte, daß er mit seinem Werksatz so weit gekommen sei, daß der Grundstein des Versammlungshauses, das man baute, gelegt werden könnte. Zu dieser Feierlichkeit lud man den Grafen und seine Gemahlin und andere eben anwesende Freunde von Hennersdorf und Berthelsdorf ein. Und auf diesem Stein kniete Wattewille nieder, und that ein Gebet, das der Ausdruck aller der Empfindungen, der Entschließungen

war, die seine Seele füllten, und von den Umstehenden mit außerordentlicher Bewegung angehört wurde.“

Der Name Herrnhut rührt nach Frohberger“*) von dem um den Anbau sehr verdienten Haushofmeister Heitz her. In einem Briefe an den Grafen vom 8. Juli 1722 schließt er: „Gott segne das Werk nach seiner Güte, und verschaffe, daß Ew. Excellenz an dem Berge, der der Hutberg heißt, eine Stadt bauen, die nicht nur unter des Herrn Hut stehe, sondern da auch alle Einwohner auf des Herrn Hut stehen, daß Tag und Nacht kein Stillschweigen bei ihnen sei.“

Die näheren und nächsten Umgebungen Herrnhuts ent⸗ halten eine Menge von anmuthigen Wald⸗ und Wiesenan⸗ agen. Die Einwohnerzahl stieg während der ersten 40 Jahre rasch, um während der übrigen Zeit des 18. Jahrhunderts sich ziemlich gleich zu bleiben. Herrnhut zählte 1729 etwa 350, 1740 etwa 723, 1750 etwa 1000, 1760 etwa 1200 Ein⸗ wohner. In diesem Jahrhundert nahm die Einwohnerzahl sogar ab. Im Jahre 1840 zählte Herrnhut 892, im Jahre 1875 1128 Bewohner, darunter etwa 934 Gemeineglieder.

Bei der Beurtheilung dieser Zahlen darf man des Um⸗ standes nicht vergessen, daß von der Herrnhuter Brüderunität zahlreiche Tochtergemeinen in Nord⸗ und Süddeutschland, in Böhmen, in der Schweiz, in den Niederlanden, in Dänemark,

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Schweden, Großbritannien, Südrußland und Nordamerika aus⸗ gegangen sind. Die Zahl sämmtlicher Herrnhuter in allen Gegenden der Erde beträgt etwa 30,000. Nahezu zwanzigmal so groß ist jedoch die Zahl Derer, welche die Gottesdienste der Herrnhuter regelmäßig besuchen.

Seit dem Jahre 1732, in welchem die erste Missionsstation auf St. Thomas gegründet wurde, hat Herrnhut ein Haupt⸗ augenmerk auf die Heidenmission gerichtet. In Grönland und Labrador, in Nordamerika, Westindien und Guyana, in Südafrika, Asien und Australien bestehen 94 Herrnhuter Stationen, an welchen mehr als 300 Missionare unter allen möglichen Gefahren und Entbehrungen wirken. Die Zahl der von diesen bekehrten Heiden, welche gegenwärtig leben, beträgt nahezu 68,000.

Von einer unnatürlichen Freudlosigkeit ist in Herrnhut nichts zu sinden. Im Gegentheil ist der Verkehr der Fa⸗ milien unter einander dort nicht so wie anderwärts durch die Befürchtung gehindert, daß die Verschiedenheit der An⸗ schauungen über die wichtigsten Dinge des Lebens einmal entzweiend wirken könne. Das Leben in Herrnhut hat eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Leben in den Familien evan gelischer Geistlichen, bei denen erfahrungsgemäß eben so viel geistige Anregung als Frohsinn zu finden ist, es zeichnet sich durch das Läuternde wirklicher Religiosität, durch jene fried liche Behaglichkeit aus, welche den Hausstand guter und ge⸗ bildeter Menschen schmückt. Musik und Malerei genteßen in Herrnhut eine bei einzelnen Einwohnern weit über das Maß des Dilettantismus hinausgehende Pflege. Die Kenntniß fremder Sprachen ist sehr verbreitet. Gegenwärtig wird z. B., mit finanzieller Unterstützung des englischen Kolonial⸗ Ministeriums, von einem früheren Himalaya⸗Missionar das erste Lexikon der thibetanischen Sprache ausgearbeitet. Im Uebrigen weiß man in Herrnhut auch die materiellen Gaben anderer Länder und ein behagliches Leben zu schätzen.

Die vielfachen überseeischen Verbindungen Herrnhuts und der Umstand, daß dort eine Menge von Männern leben, welche früher in sernen Welttheilen wirkten, mußten. den Horizont des kleinen Ortes von selbst erweitern, aͤhnlich wie dies in Seehafenstädten der Fall ist.

*) Briefe über Herrnhut und die evangel. Brüdergemeine Bu⸗

dissin 1796, S. 155. Dieser und G. Korschelt (Oberlehrer in Zittau) haben die Herrnhuter Ortsgeschichte im Zusammenhange dargestellt.

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