1877 / 57 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Mar 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Neichstags⸗Angelegenheiten.

Einer dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die

Feststellung des Haushalts⸗Etats des Deutschen

Keichs für das Etatsjabr 1877/78 (S. Nr. 56 v. B), bei⸗ gefügten Denkschrift entnehmen wir Folgendes:

Die übliche Vergleichung des Etatsentwurfes mit den früheren Ansätzen konnte für das erste Etatsjahr der neuen Ordnung zweck⸗ mäßig nur in der Weise erfolgen, daß gegen den Etatsentwurf für 1877/78 der letzte ein volles Jahr umfassende Etat, also der für das

ZJahr 1876, in Vergleich gestellt wurde. Einzelne dauernde Ausga⸗ ben, welche durch den Etat für das Vierteljahr vom 1. Januar bis 31. März 1877 erstmalig bewilligt sind, erscheinen demzufolge in dem Etat für 1877/78 als „mehr“, obwohl für dieselben eine Neubewil⸗ ligung nicht in Anspruch zu nehmen ist. In solchen Fällen ist indeß durch die betreffenden Erläuterungen klargestellt, daß es sich um 3 Wiederholungen aus dem bereits zu gesetzlicher Geltung gelangten Vierteljahrs⸗Etat handelt. Die erstmalig in dem erwähnten Vierteljahrsetat durchgeführte strengere Sonderung des dispositiven von dem erläuternden Theile des Etats ist auch in dem vorliegenden Jahresetat beibehalten worden. Die in den Spezialetats diesmal, abweichend von dem Vierteljahrs⸗ etat, vorgenommene Theilung des Textes der meisten Etatstitel, namentlich der Besoldungstitel, in besondere Absätze hat lediglich eine bessere Uebersichtigkeit zum Zweck und ist demnach nur von formeller Bedeutung.

Bei den einmaligen Ausgaben war in den Reichshaushalts⸗ (Haupt⸗) Etat für 1877/78 ein neuer, mit einer Bedarfssumme von 21,300,622 abschließender Abschnitt (Abschnitt XI. Kapitel 13 22)

für die bisher in abgesonderter außeretatsmäßiger Verwaltung geführten Ausgaben in Folge des Krieges gegen Frankreich inzufügen, welchem bei der Einnahme unter Kapitel 19, „Außer⸗ rdentliche Zuschüsse“, Titel 5, 6 und 7, die entsprechenden Deckungs⸗ onds gegenuͤberstehen. Es ist in dieser Beziehung auf die Vorschrift m §. 3 des Gesetzes vom 17. Februar 1876, betreffend die Ver⸗ ndungen aus der französischen Kriegskosten⸗Entschädigung, in Ver⸗ dung mit dem §. 4 Absatz 2 des den mehrerwähnten Vierteljahrs⸗

at betreffenden Gesetzes vom 23. Dezember 1876 Bezug zu nehmen.

In Bezug auf die in den Etatsentwurf eingestellten ordentlichen Einnahmen ist noch die Neuerung näher zu erläutern, welche diesma bei der Veranschlagung des Ertrages der hauptsächlichsten Einnahme⸗ quene des Reichs, der Zölle und Verbrauchssteuern (Kapitel 1), ein⸗ geführt ist. Bisher hat bekanntlich die Veranschlagung der Ein⸗ nahme an Zöllen und Verbrauchssteuern nach Maßgabe des Durch⸗ schnittsergebnisses der drei letzten, zur Zeit der Etatsaufstellung ab⸗ geschlossen vorliegenden Jahrgänge stattgefunden. Die auf diese Weise bewirkten Anschläge sind indeß fast regelmäßig hinter dem wirklichen Erfolge, und zwar oft nicht unwesentlich, zurückgeblieben. Da der Stand der Bevölkerung auf die Konsumtion zoll⸗ und ver⸗ brauchssteuerpflichtiger Gegenstände von unläugbarem Einfluß ist, so konnte es zulässig erscheinen, bei der Veranschlagung der unter Kapitel 1 des Einnahme⸗Etats zusammengefaßten Reichseinnahmen auch auf diejenige Steigerung des Ertrages Rück⸗

sicht zu nehmen, welche dadurch entsteht, daß das Deutsche Reich in dem bevorstehenden Etatsjahre eine größere Bevölkerung hat, als in den Fraktionsjahren, welche dem Etatsanschlage, wie bis⸗ her, zu Grunde gelegt sind. Nach den Ergebnissen der letzten Volks⸗ zählungen vermehrt sich in der Neuzeit die Bevölkerung Deutschlands jährlich um rund ein Prozent. Bei dem Etatsentwurf für 1877/78 umfaßt die dreizährige Fraktionsperiode den Zeitraum vom 1. April 1873 bis 31. März 1876; die Mitte des Etatsjahres fällt also auf einen drei Jahre späteren Zeitpunkt, aͤls die Mitte der Fraktions⸗ veriode. Demgemäß sind den nach der bisherigen Anschlagsmethode berechneten Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern mit Ausnahme der Tabaks⸗ und Brausteuer etwa drei Prozent ihres Betrages hinzugeschlagen. Die bei der Tabaks⸗ und Brausteuer ge⸗ machten Ausnahmen sind in der Anlage XII. des Etats an betreffen⸗ der Stelle besonders begründet worden.

Unter den ordentlichen Ausgaben beansprucht der Etat der Ver⸗ waltung des Reichsheeres besondere Beachtung. Für diese Verwal⸗ tung sind für das Jahr 1877/78 zum Ansatz gebracht: 1) an fort⸗ dauernden Ausgaben, unter den Kapiteln 14 bis 44 überhaupt 325,376,027 ℳ., das sind gegen den Etat für 1876 mehr 9,170,289 ℳ; 2) an einmaligen Ausgaben, unter Kapitel 5 „Or⸗ dentlicher Etat“ überhaupt 12,040,515 ℳ, das sind gegen den Etat für 1876 mehr 4,772,955 1 3

Der Gesammtbetrag der Ausgabeansätze stellt sich demnach auf

1416,542 und enthält gegen das Jahr 1876 ein Mehr von 3 ,9 3,244 ℳ, wovon 1,526,595 auf das bayerische Quantum allen. Die Einnahmen der Verwaltung des Reichsheeres (K. oder richtiger die Einnahmen der Militärverwaltung vond Sachsen und Württemberg, ergeben für das Jahr 1877, inen Betrag von 7,864,815 ℳ, der gegen das Jahr 1876 höher ist um

Zur Erläuterung dieser Einnahme ist im Allgemeinen vorweg zu bemerken, daß sich unter derselben eine Summe von 2,703,627 befindet, welche durch ein gleich hohes Mehr bei den fortdauernden Ausgaben beglichen wird und lediglich eine Uebertragung bildet, so daß der wirkliche Mehrbetrag der Einnahme sich auf 4,060,217 stellt. Darunter sind enthalten 800,000 als Beitrag der preußi⸗ schen Landeskasse zu den unter Kapitel 22 der fortdauernden Aus⸗ gaben angesetzten Kosten des Landes⸗Vermessungswesens; ferner 3,224,915 Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken ꝛc., welche durch Neubauten bezw. Neubeschaffungen ersetzt worden oder noch zu ersetzen sind. 8 „—,Die dem Einnahmekapitel durch Uebertragung zugewachsenen 2,703,627 bestehen in solchen Aufkünften an Miethserträgen für Wohnungen und Grundstücke, sowie namentlich an Verkaufs⸗ erlösen für entbehrliche oder unbrauchbare Materialien, Utensilien und sonstige Gegenstände, welche bisher bei den Ausgabekapiteln als Rückeinnahmen angesetzt waren. Die Uebertragung derselben aus dem Ausgabe⸗Etat in den Einnahme⸗CEtat ist durch den vorliegenden

Ftatsentwurk bauptisch * Shee. E Eentwurf haundtsachlich mit Ruchsicht darau

pnraonagmmon „528 Lrgelnlbinmen, LA

der Reichstag bei Berathung de

18 8 5 8 t Etats für 1876 zu Kapitel 25 Titel 4 beschlossen hat, die von der Ausgabe abgesetzten Einnahmen aus der Veräußerung von Materialien, Utensilien oder sonstigen Gegenständen sowohl an jener Stelle, als in allen folgenden Titeln zum Gegenstande besonderer Beschlußfassung zu machen.

Das bei den fortdauernden Ausgaben nachgewiesene Mehr von 9,170,289 umfaßt nach Abrechnung des Betrages der ausfallenden in den Einnahme⸗Etat übernommenen Rückeinnahmeansätze von 2,703,627 ℳ, demnach nur einen wirklichen Mehrbedarf von 6,466,662

Derselbe setzt sich zusammen aus den Mehrerfordernissen für die Militärverwaltungen von Preußen ꝛc. mit 4,599,093 ℳ, von Sach⸗ sen mit 234,289 ℳ, von Württemberg 106,685 ℳ, zusammen 4,940,067 ℳ, und aus der Erhöhung des Ausgabequantums für die Militärverwaltung von Bayern um 1,526,595

„Dem Mehransatze zu Einmaligen Ausgaben der Militärver⸗ waltung von 4,772,955 für Bauten, Grundstückserwerbungen ꝛc. steht im Einnahme⸗Etat, wie oben bereits erwähnt, ein Mehr an Erlösen aus dem Verkauf von Grundstücken ꝛc. im Betrage von 3,224,915 gegenüber, so daß auch hier die eigentliche Mehrfor⸗ derung erheblich geringer ist und sich auf den Betrag von 1,548,040 beschränkt.

Das Gesammtergebniß der Ansätze des ordentlichen Etats für die Verwaltung des Reichsheeres läßt sich hiernach dahin zrsammen⸗ fassen, daß der Mehrausgabe, abgesehen von der bayerischen Quote, von 12,416,619 Mehreinnahmen im Betrage von 6,763,844 gegenüberstehen, und demnach für die preußische, sächsische und würt⸗ tembergische Verwaltung nur 5,652,805 und für Bayern, ohne Rücksicht auf die im Reichsetat nicht zur Erscheinung kommenden eigenen Einnahmen des baverischen Kontingents 1,526,595 als

igentliche Mehrforderung für Militärzwecke in Betracht kommen.

Die gesammten fortdauernden und einmaligen Ausgaben aller Verwaltungszweige sind in dem vorliegenden Etatsentwurf für 1877/78 auf 542,903,370 veranschlagt und übersteigen die Ge⸗ sammtausgabe des Etats für 1876 um 68,445,172 ℳ. Bei den fortdauernden Ausgaben hat sich nämlich ein Mehrbedarf von 11,475,663 ergeben, und in den Etat der einmaligen Ausgaben sind 56,969,504 mehr eingestellt. Zusammen wie vor 68,445,172

Ein klarerer Ueberblick darüber, wie sich der Etats⸗ entwurf für 1877/78 zu dem Etat für 1876 verhält, läßt sich indeß erst dadurch gewinnen, daß aus beiden Etats 1) diejenigen fortdauernden Ausgaben, welche mit ihren in gleicher Höhe aus⸗ gebrachten besonderen Deckungsfonds den Etat nur als durchlaufende Posten belasten, 2) diejenigen einmaligen Ausgaben, welche durch außerordentliche Zuschüsse (aus der französischen Kriegskostenentschä⸗ digung, dem Festungsbaufonds und dem Eisenbahnbaufonds bezw. aus der Anleihe) gleichfalls ihre besondere Deckung finden, aus⸗ geschieden werden. Diese betragen zusammen bei den fortdauernden Ausgaben 12,317,212 ℳ, bei den einmaligen Ausgaben 5,457,331 ℳ, im Ganzen 17,774,543

Bei der Einnahme konnten höber angesetzt werden: die Zölle und Verbrauchssteuern um 10,424,640 ℳ, die Ueberschüsse der Post⸗ und Telegraphenverwaltung 1,147,400 ℳ, die Ueberschüsse der Eisen⸗ bahnverwaltung um 471,000 ℳ, die verschiedenen Verwaltungs⸗ eingahmen um 7,075,793 ℳ, zusammen 19,118,833 ℳ, wogegen nie⸗ driger angesetzt werden mußten: die Wechselstempelsteuer um 76,450 ℳ, die Einnahmen aus dem Bankwesen um 260,000 ℳ, die Ueberschüsse aus früheren Jahren um 22,839,771 ℳ, die Zinsen aus belegten Reichsgeldern um 4,483,000 ℳ, sind 27,659,221 ℳ, so daß die Einnahme im Ganzen gegen den Etat für 1876 einen Ausfall ergiebt von 8,540,388

Zur Deckung dieses Ausfalls, sowie des Mehrbedarfs bei den Ausgaben im Betrage von 17,774,543 ℳ, sind 26,314,931 bei den Matrikularbeiträgen mehr angesetzt. Die Summe der Letzteren, welche für das Jahr 1876 im Ganzen 71,577,415 beträgt, erhöht sich demnach für 1877/78 auf 97,892,346 In dem Mehrbetrage von 26,314,931 sind 1,585,922 enthalten, welche in Folge des veranschlagten höheren Ertrages der Branntwein⸗ und Brausteuern, sowie der Postüberschüsse von denjenigen Staaten, welche an diesen Revenüen keinen Antheil haben, an Stelle derselben matrikularmäßig mehr geleistet werden müssen, und 814,113 ℳ, welche Bavern anstatt es von der preußischen, sächsischen und württembergischen Militär⸗ verwaltung zur Reichskasse abzuführenden Mehrbetrags ihrer eigenen Einnahmen für sich aufzubringen und in den Matrikularbeiträgen zu zahlen hat. Hiernach würde sich die allgemeine Steigerung der Matrikularbeiträge auf den Betrag von 23,914,896 belaufen.

Statistische Nachrichten.

Die General⸗Direktion der Zölle und indi Steuern in Elsaß⸗Lothringen veröffentlicht eine Ue der in ihrem Verwaltungsbereiche während des 1876 aufgekommenen Einnahmen an Zöllen, ind Steuern und Enregistrementsgebühren. Der Gesammt⸗ betrag derselben belief sich auf 26,340,251 und hat sich gegen 1875 um 807,857 vermindert. Unter dem Gesammtbetrage be⸗ finden sich Einnahmen für Rechnung des Reichs 11,926,646 (gegen 1875 weniger 1,276,892 ℳ), und zwar: Eingangsabgaben 10,069,285 (— 818,376 ℳ), Salzsteuer 995,968 (— 11,304 ℳ), Tabaksteuer 257,671 ( 34,073 ℳ), Branntweinsteuer 566,835 (— 473,047 ℳ), Uebergangsabgaben von Branntwein 36,887 (— 8238 ℳ). Der Ausfall bei den Eingangsabgaben ist hauptsächlich durch Minder⸗ erzollungen von Wein (gegen 1875 weniger 48,626 Ctr.), von raffi⸗ nirtem Zucker (gegen 1875 weniger 21,494 Ctr.), von Eisenbahn⸗ schienen und ganz groben Eisenwaaren (gegen 1875 weniger 97,841 Ctr.), von Wollenwaaren (gegen 1875 weniger 2252 Ctr.) und von Baumwollenwaaren (gegen 1875 weniger 1216 Etr.) hervor⸗ gerufen. Von Artikeln, bei welchen Mehrverzollungen statt⸗ gefunden haben, sind namentlich roher Kaffee (gegen 1875 mehr 12,868 Ctr.), Baumwollengarn (gegen 1875 mehr 9096 Ctr), geschälter Reis (gegen 1875 mehr 8631 Ctr.) und unbearbeitete Tabaksblätter (gegen 1875 mehr 2198 Ctr.) zu erwähnen.

5 3 5 1 8

* .

ie Mehreinnahme an Tabaksteuer beruht hauptsächlich darauf, daß w .

von dem Steuersoll für das Erntejahr 1875/76 nahezu die Hälfte erst in 1876 zur Einzahlung kam, während in Folge vorzeitiger Steuerentrichtung im Jahre 1874 von dem Soll des Erntejahres 1874/75 eine bedeutend geringere Quote auf das Rechnungsjahr 1875 entfiel. Die Mindereinnahme an Branntweinsteuer endlich ist eine Folge des sehr geringen Ertrages des Jahres 1876 an Steinobst und der gegenüber dem Vorjahre quantativ ungünstigen Weinernte. Die Einnahmen für eigene Rechnung Elsaß⸗Lothringens betrugen: aus der Zoll⸗ und Steuerverwaltung 4,760,844 (gegen 1875 mehr 348,813 ℳ), darunter Weinsteuer 2,483,864 (gegen 1875 mehr 387,826 ℳ), Biersteuer 1,681,769 (gegen 1875 weniger 108,360 ℳ);

sodann aus der Enregistrements verwaltung 9,652,761 (gegen 1875 mehr

120,222 ℳ), darunter eigentliche Enregistrementsgebühren und Stra⸗ fen, einschließlich der Stempelstrafen 7,653,664 (gegen 1875 mehr 181,130 ℳ). Die Mehreinnahme an Weinsteuer beruht auf der Nachwirkung der sehr bedeutenden Weinproduktion des Jahres 1875, durch welche auch die Mindereinnahme an Biersteuer bedingt ist. Dagegen ist die verhältnißmäßig nicht erhebliche Mehreinnahme an eigentlichen Enregistrementsgebühren in zufälligen Umständen zu suchen. Die Stempelgefälle sind gegen 1875 um 96,364 zurück⸗ gegangen, hauptsächlich in Folge der Bestimmungen des Gesetzes über die Beurkundung des Personenstandes vom 6. Februar 1875, wonach die Stempelpflichtigkeit der Civilstandsregister vom 1. Januar 1876 an aufgehört hat.

Summarische Uebersicht über die Zahl der Stu⸗ direnden auf der Königlich bayerischen Universität Erlangen. Im Sommersemester 1876 sind immatrikulirt gewesen 422 Studirende, davon sind abgegangen 161, es sind demnach ge⸗ blieben 261, dazu sind in diesem Semester gekommen 213, die Ge sammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 474; von diesen studiren Theologie 149, nämlich 82 Bavxern und 67 Nicht. bayern (darunter 5 zugleich Philologie und 1 Philosophie), Juris⸗ prudenz und Cameralwissenschaft 45, 34 Bapern und 11 Nichtbayern, Medizin 121, 80 Bayern und 41 Nichtbayern, Pharmacie 41, 32 Bayern und 9 Nichtbayern, Chemie und Naturwissenschaften 47, 27 Bayern und 20 Nichtbayern, Mathematik und Physik 7, 5 Bayern und 2 Nichtbayern (darunter 1 zugleich Naturwissenschaften), Philo⸗ logie 55, 51 Bayern und 4 Nichtbayern (darunter 6 zugleich Theo⸗ logie, 1 Jurisprudenz, 1 neuere Sprachen), Philosophie 8, 5 Bayern und 3 Nichtbayern, Realien 1 Baxer; in Summa 474 Studirende, nämlich 317 Bayern und 157 Nichtbayern.

Kunst, Wissenschaft und Literatir. Berlin. Der durch seine Arbeiten auf dem Gebiete der Staats⸗ wissenschaft und Philosophie bekannte Professor Dr. Adolf Las⸗ son hat sich bei der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität habilitirt und amletzten Montag seine Antrittsrede „über das sittliche Prinzip bei Kant“ gehalten.

Gewerbe und Handel.

Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs⸗ Aktien⸗Gesellschaft, Abtheilung für Unfall⸗Versicherung kamen im Monat Januar 1877 371 Unfälle zur Anzeige; und zwar 14 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 3 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben, 22 Unfälle, welche für die Verletzten voraussichtlich lebens⸗ längliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden. 1 Unfälle mit voraussichtlich nur vorübergehender Erwerbs⸗ unfähigkeit.

„— Der Geschäftsbericht der Sudenburger Maschinenfa⸗ brik pro 1876 theilt über die Betriebsresultate Folgendes mit: Der Bruttogewinn auf Fabrikationskonto beträgt 110,986 ℳ, Abschrei⸗ bungen zusammen 40,681 (gegen 36,021 im Vorjahre). Die pro 1876 fällige Hypothekenrate von 30,000 ist aus den Betriebs⸗ mitteln getilgt. Da die Gesellschaft reichlich mit Geld versehen war, ist die Rate pro 1877 mit 30,000 am 1. Dezember 1876 und eine fernere Rate von 30,000 am 1. Februar 1878 voraus⸗ bezahlt worden. Der Reingewinn von 36,474 wird wie folgt vertheilt: 5 % Dividende 26,250 ℳ, 10 % dem Reservefonds 3647 ℳ, 4 % Tantième an den Vorstand 1459 ℳ, 10 % desgleichen an die Mitglieder des Aufsichtsraths 3647 ℳ, Summa 35,004 ℳ, während restliche 1470 auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Die Landwirthschaftliche Feuerversicherungs⸗ Genossenschaft im Königreiche Sachsen schloß das Jahr 1876 mit 3857 Versicherungsverträgen über 47,879,749 mit einer bis zum Jahresschlusse berechneten Prämie von 90,562 ab. In den Monaten Januar und Februar sind hinzugekommen 369 Ver⸗ träge über eine Versicherungssumme von 3,232,166 mit einer bis zum Jahresschlusse berechneten Prämie von 5690 Sonach liefen ultimo Februar 4226 Verträge über 51,111,915 mit 96,252 Prämie. Schäden sind im laufenden Jahre nicht zur Anmeldung gelangt. Der nach Abzug der Abschreibungen verbleibende reine Ueberschuß aus dem vorigen Geschäftsjahre beträgt 8356 ℳ, welcher in den Reservesonds fließt; derselbe erhöht sich dadurch auf 33,565 und ist ausschließlich in Königlich sächsischen Staatspapieren und Pfandbriefen des Landwirthschaftlichen Kreditvereins angelegt. „Wien, 6. März. (W. T. B.) Bei der Eröffnung der einge⸗ jaufenen Offerten auf die von der ungarischen allgemeinen Kreditbank zum Rückkaufe ausgeschriebenen 5000 eigenen Aktien ergab sich, daß nur 4700 Aktien genommen wurden. Die niedrigste Offerte lautete auf 124 Fl., die höchste, welche berücksichtigt wurde, auf 126 Fl.; letzterer Cours war als Maximalcours von vornherein festgesetzt worden.

Verkehrs⸗Anstalten.

Nach einer Mittheilung der Königlichen Direktion der Ostbahn sind in der Woche vom 25. Februar cr. bis 4. März cr. von Eydtkuhnen nach dem Westen an beladenen Achsen die Achse zu 5000 Ktlogramm Tragkraft täglich befördert: im Jahre 1877 676 Achsen, gegen 1876 293 Achsen, gegen 1875 432 Achsen, gegen 1874 495 Achsen.

New⸗York, 6. März. (W. T. B.) Der Dampfer „Spain“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist heute hier eingetroffen.

8 Berlin, 7. März 1877.

Das diesjährige Schinkelfest des hiesigen Architekten⸗Vereins findet am Dienstag, den 13. März, Abends 7 Uhr, im Vereinshause, Wilhelmstraße 92 —93, statt.

nzig, 5. März. Ueber den Fortgang der Eisspren⸗ gungen wird der „D. Ztg.“ gemeldet: Die 30 Meter breite Rinne ist bis gestern Abends (die Sprengungen werden mit Rücksicht auf ihre Dringlichkeit ohne Unterbrechung auch an den Somn⸗ und Fest⸗ tagen fortgeseßt) bis 1460 Meter oberhalb des Pieckler Kanals ge⸗ sprengt, und 1400 M. oberhalb des Kanals ist diese Rinne auf 100 M. verbreitert. Außer dem Militärkommando waren 222 Mann bei den Sprengungen beschäftigt; gestern wurden 333 Sprengbüchsen entladen, heute waren zum Verbrauch 495 Sprengbüchsen bereit ge⸗ stellt. Der Wasserstand bei Pieckel betrug am 1. März 16 ½ Fuß, 2. März 14 Fus 9 Zoll, 3. März 13 Fuß 8 Zoll, 4. März nur noch 13 Fuß. Bei Graudenz und Marienwerder hat, wie dasselbe Blatt meldet, trotz des hohen Wasserstandes das zusammengeschobene Eis wieder eine selche Festigkeit erlangt, daß es zu Fuß passirt werden kann. 8

(E. C.) Eine in Philadelphia erscheinende Zeitung meldet, da New⸗York jetzt nicht nur Einwanderer, sondern auch Auswande 98 hat. Am 2. Februar begaben sich mit dem Schiffe „Boynton“ 29 Leute, meistens Handwerker und Arbeiter, mit Familie nach Sidney. Die Kosten werden von der australischen Regierung ge⸗ arzg. Am 1. März etwa wollte eine andere geülschaft mit dem

Schiffe „Sierra Nevada“ ebenfalls nach S. dney aufbrechen. Die

mit dem „Boynton“ Abfahrenden sprachen sich über den Grund ihrer Auswanderung dahin aus, sie würden in Neu⸗Süd⸗Wales einen Tagelohn von 3 Doll. 5 C. erhalten können bei billigen Wohnungen und Lebensmitteln; in New⸗York sei es jetzt schwer, zu 2 Doll. 25 C. Arbeit zu finden, während in guten Zeiten 5—6 Doll. zu verdienen gewesen wären.

8 Theater. 1“ Im Königlichen Schauspielhause kam am Montag neu einstudirt Molisre’'s „Tartüffe“ zur Aufführung. Das berühmte Lustspiel hatte sich trotz seines hohen Alters von über 200 Jahren ses ist bekanntlich im Jahre 1664 geschrieben) wiederum einer bei⸗ fälligen Aufnahme zu erfreuen. Von der Glätte und dem Wohl⸗ klang der Verse des Originals geht freilich in der übrigens guten Uebertragung Vieles verloren; stellenweise klingen die Verse der Ueber⸗ setzung etwas holprig und unbeholfen. Die dauernden, auch heute noch vollgültigen Vorzüge des Stückes, welches der Dichter erst nach fünf⸗ jährigen Kämpfen auf die Bühne zu bringen vermochte und das ihm ebenso viel Haß wie Ruhm erwarb, der elegante, von Witz und Humor sprudelude Dialog und die mit Meisterhand geführte Cha⸗ rakterzeichnung sind ihres Erfolges immer wieder gewiß. Die jüngste Darstellung des „Tartuͤffe“ im Königlichen Schautpier⸗ hause, so trefflich sie im Einzelnen auch war, litt an einem allge⸗ meinen Fehler: der Lustspielcharakter des Stückes kam nicht genug zur Geltung. Die ganze Auffassung war zu schwer und wuchtig und entbehrte der gefälligen leichten Lebendigkeit und Zierlichkeit, mit der französische und besonders Molière's Lustspiele dargestellt sein wollen. Hr. Kahle in der Titelrolle erzielte mit den beiden Scenen, in welchen Tartüffe Elmiren seine Leidenschaft zu ihr gesteht, einen entschiedenen Er⸗

folg, im Ganzen aber faßte er auch den Tartüffe zu ernst auf und

machte daraus mehr eine Trauerspiel⸗, wie Lustspielfigur. Es trat in seinem Spiel zu wenig das humoristische Element der Rolle her vor, welches früher Hr. Döring in der Darstellung des Tartüffe mit der besten Wirkung zur Geltung brachte. Noch mehr machte das Spiel der übrigen Mitwirkenden den Eindruck des Schwer⸗ fälligen, nur Fr. Frieb⸗Blumauer in der kleinen Rolle der Madame Pernelle hatte den richtigen Ton getroffen und lieferte mit der treff⸗ lichen Zeichnung dieser Figur ein wahres Kabinetstück. Im Ein⸗ zelnen bot die Aufführung des klassischen Stückes genug des An ziehenden, um den Abend zu einem genußreichen zu machen, besonder nach dem zweiten und dritten Akte erwärmte sich die anfangs etwas kühle Haltung des Publikums zu lebhaften Beifallsbezeugungen für di Darsteller der Hauptrollen.

Die erste Aufführung des ganzen Goethe'schen „Faust“ (mit Musik von Lassen) am Königlichen Eh ,e in

annover, welche einen Cyclus von 4 Vorstellungen umfaßt, ist 8

sr den 17., 18., 19. und 20. März d. J. in Aussicht genommen. Für den zweiten Cyclus, der in den Tagen vom 2. bis 5. April tattfinden wird, sind ebenfalls bereits zahlreiche Anmeldungen ein gegangen.

Redacteur: F. P rehm.

Verlag der Expediticn (Kessel). Druck: W. Elsner. Dre; Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage

Berlin:

8

I19931 Oeffentliche Vorladung. 8

Friedrichsthal, ist durch rechtskräftiges Erkenntniß

120/75 verurtheilt worden, 1 vir Aruold Hoppe in Nakel 522 nebst 6 % Zinsen seeit dem I. Oktober 1872 zu zahlen.

was den Rechten nach daraus folgt, wird in con⸗-

„2

Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des rutschen Reichs-Anzrigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

8 I* Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 4

zum Deutschen Reichs⸗Anzeig 57

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. perns. 8

I1“

er und Königlich Preußis

den 7. März

28

chen Staats⸗Anzeiger

1822.

Berlin, Mittwoch

Deffentlicher

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 6.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8. u. 8. w. von öffentlichen Papieren. 9.

Anzeiger.

5. Idustrielle Etabliswsemenfs, Pahriken und

Grosshandel. Vorschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. Theater-Anzeigen.

Familien-Nachrichten. beilage.

[üeer nehmen an: u

Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗E. „Invalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren In der Börsen.. ’I

2

das Central⸗Annoncen⸗ zu Berlin editionen des

reaun der

deutschen ———

Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Annoncen⸗Bureaus.

——

Subhastationen, ladungen u. dergl.

Der Einwohner Rudolph Hoppe, früher in

Königlichen Kreisgerichts zu Schubin vom 1. März 1875 in Sachen Hoppe c./a. Hoppe III. Lan den Gastwirth

Der Einwohner Rudolph Hoppe ist verzogen und dessen Aufenthaltsort unbekannt.

Unter Anführung obiger Thatsachen und unter der ferneren Behauptung, daß das Exekutionsjahr nach dem Erkenntnisse vom 1. März 1875 ver⸗ strichen, ist der Gastwirth Arnold Hoppe mit dem Antrage klagbar geworden:

den Verklagten Rudolph Hoppe zu verurtheilen,

an den Kläger bei Vermeidung der Exekution

522 nebst 6 % Zinsen seit dem 1. Oktober

1872 zu zahlen und ihm die Kosten des Pro⸗ zesses zur Last zu legen.

Zur Beantwortung dieser Klage vom 11. Ja⸗ nuar cr. ist ein Termin auf

den 14. Juni 1877, Vormittags 10 Uhr, hier vor dem Herrn Kreisrichter Dr. Ries anbe⸗

raumt. 1 8 Der Einwohner Rudolph Hoppe wird hierdurch aufgefordert, zu diesem Termine in unserem Ge⸗ schäftszimmer entweder in Person oder durch einen gehörig legitimirten, zu seiner Vertretung berechtig⸗ ten Bevollmächtigten zu erscheinen, die Klage voll⸗ ständig zu beantworten, die Beweismittel bestimmt anzugeben, die Urkunden im Original einzureichen und die etwa erforderlichen Editionsgesuche anzu⸗ geben, indem später auf neue Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, im Laufe der Instanz keine Rücksicht genommen werden darf. 88 Wenmn der Rudolph Hoppe oder sein Bevoll⸗ mächtigter sich nicht pünktlich zur bestimmten Stunde einfinden, oder sich nicht vollständig auf die Klage erklären oder wenn der Stellvertreter seinen Auf⸗ trag nicht durch Vollmacht oder Schreiben nachzu⸗ weisen vermag, so werden die in der Klage aufge⸗ führten Thatsachen und die Urkunden, worüber sie sich nicht erklärt haben, auf den Antrag des Klä⸗ gers für zugestanden und anerkannt erachtet und,

8

tumaciam ausgesprochen werden. Eine Verlegung des Termins findet ohne Zu⸗ stimmung des Klägers nur einmal und auch in diesem Falle nur dann statt, wenn die Hinderungs⸗ arsachen erheblich und bescheinigt sind. Schubin, den 25. Februar 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Müller.

11989) Proclama!

Bei dem unterzeichneten Gericht ist die öffent⸗

liche Vorladung und Todeserklärung der nach⸗ benannten Personen beantragt:

1) des Wilhelm Moritz Lözius aus Halle a. S., geboren am 19. März 1829. Derselbe ist ein Sohn

des verstorbenen Pferdehändlers Louis Lözius und dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene Otto; er soll vor etwa 15 Jahren nach Amerika ausgewandert penn und seitdem keine Nachricht von sich gegeben aben,

2) des Schuhmachermeister Johann Christoph Mennigke, geboren am 7. September 1802 zu

Drobitz und bis zum 21. Juli 1864 in Halle g. S.

wohnhaft; seit diesem Tage soll derselbe seine Woh⸗ hung verlassen und keine Nachricht von sich gegeben

haben,

3) des Schmiedemeister Paul Rudloff, welcher is Januar 1860 in Halle a. S. gewohnt hat, der⸗ elbe soll im März 1860 Arbeit suchend auf die Wanderschaft gegangen sein, und seit Anfang des

Jahres 1863 keine Nachricht von sich gegeben haben,

4) des Kellner Johann Carl Christian Dreßler, geboren den 13. Juli 1801 zu Passendorf, angeblich zuletzt in Berlin, derselbe soll seit länger als

10 Jahren keine Nachricht von sich gegeben haben,

5) des Handarbeiter Johann August Barth,

geboren den 24. August 1824 zu Halle a. S., der⸗ elbe soll im Jahre 1843 plötzlich verschwunden sein, seitdem keine Nachricht von sich gegeben haben,

6) des Hutmachermeister Car Friedrich Raue

von Halle a. S., derselbe soll im Jahre 1860 nach

Amerika ausgewandert sein und seit dem Jahre 1863

keine Nachricht von sich gegeben haben,

7) des vormaligen Banquier Otto Bettega aus

Halle a. S., welcher im Jahre 1864 in Konkurs

verfiel und vor Eröffnung des Konkurses flüchti

wurde, derselbe soll seitdem keine Nachricht von sich

gegeben haben. 1 Die Vorgenannten, sowie die von denselben etwa zu⸗

rückgelassenen Erben und Erbnehmer werden hier⸗

8 5. aufgefordert, sich schriftlich oder persönlich bei

dem unterzeichneten Gerichte oder in dessen Regi⸗ Zimmer Nr. 25 spätestens aber in

em au

den 24. Januar 1878, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 10, anbe⸗ aumten Termine zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls die Todes⸗ erklärung der Obengenannten erfolgen, und deren

Nachlaß den sich legitimirenden Erben ausgehändigt

8

werden wird. Halle a. S., den 3. März 1877.

verstorbene Lotterie⸗Einnehmer und dessen Ehefrau Fitung, geb. Loewenthal,

a./H.

auen

Der am 3. März 1876 in Brandenbur Elyj

haben in dem am 7. März ej. a. publizirten wech⸗ selseitigen Testamente und Nachtrage dazu sich gegenseitig zu Erben eingesetzt und weiter bestimmt, daß nach beider Tode ihre Geschwister, bezüglich deren Nachkommen, sich in ihren Nachlaß gleich theilen sollen. Dies wird hierdurch für den Kauf⸗ mann Nathan Nathansohn, früher in Albany, und den Kaufmann Julius Nathansohn, früher in Milwauke in Nord⸗Amerika wohnhaft, bekannt gemacht. [1992] Brandenburg a. H., den 28. Februar 1877. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

[1087] Procelama.

Dem Schlossermeister Wilhelm Rapfilber, früher hier, jetzt in unbekannter Abwesenheit, wird hiermit bekannt gemacht, daß der Rentier C. Urban 2 hier gegen ihn aus einem Wechsel d. d. Halle, den 20. August 1876, über 360 ℳ, gezogen von C. Ur⸗ ban auf Herrn Wilhelm Rapsilber, Schlossermeister,

angenommen Wilhelm Rapsilber, eine Wechselklage vom 14. Dezember 1876 eingereicht hat mit dem Antrage: ihn wechselmäßig zu verurtheilen, 3860 30 nebst 6 Prozent Zinsen von 360 vom 20. November 1876 ab an Kläger zu bezahlen und die Prozeßkosten zu tragen resp. zu erstatten, und ist die Klage eingeleitet. t Der ꝛc. Rapsilber wird hiermit aufgefordert, zur der Klage und mündlichen Verhand⸗ ung auf den 1. Juni d. Js., Vormittags 9 Uhr, vor der II. Deputation an hiesiger Gerichtsstelle, 1 Treppe hoch, Zimmer Nr. 18, persönlich oder durch einen gehörig bestellten Bevollmächtigten zu erscheinen, widrigenfalls die in der Klage angeführ⸗ ten Thatsachen und Urkunden, über welche keine Er⸗ klärung erfolgt, auf Antrag des Klägers für zuge⸗ standen und anerkannt geachtet und was den Rech⸗ ten nach daraus erfolgt, im Erkenntnisse ausge⸗ sprochen werden. Halle a. S., den 29. Januar 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Es sollen den 20. März cr., Vor⸗ mittags 10 Uhr, im Blumbergschen Gasthofe hierselbst aus folgenden Schlägen der Königlichen Oberförsterei Müllrose, Schutzbezirk Buschschleuse, Jagen 161 = 80 Stück kief. Bauholz, Schutzbezirk Swe a eibe. Jagen 110 = 115 Stück desgl., Schutzbezirk Biegenbrück, Jagen 68 = 387 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz in kleineren Loosen im Wege der Licitation öffentlich an den Meist⸗ bietenden verkauft werden. Müllrose, den 5. März 1877. Der Oberförster.

Bau⸗, Nutz⸗ und Brennholz⸗Verkanuf. Am Mittwoch, den 21. Män⸗ er., von Vormittags 10 Uhr ab, findet im Leistschen Gasthofe zu Gr. Doelln der öffentlich meistbietende Verkauf folgender Hölzer des Koͤniglichen Forstreviers Reiersdorf statt: a. Nutzhölzer. Jagen 49: 334 Stück Kiefern Bau⸗ hölzer mit circa 415 Festmetern; Jagen 28: 355 Stück Kiefern Bauhölzer; Jagen 32: 147 Stück Kiefern Bau⸗ und Schneidehölzer mit 200 Festmetern; Jagen 35: 155 Stück Kiefern Bau⸗ und Schneide⸗ hölzer mit 188 Festmetern, 20 Stück Birken Nutz⸗ enden; Jagen 94: 41 Stück Kiefern Bauhölzer, 59 Stück Birken Nutzenden, 8 Rmtr. Erlen Nutzklafter⸗ holz. b. Brennhölzer. Jagen 35: 148 Rmtr. Birken Kloben; Jagen 94: 109 Rmtr. Birken Kloben, 37 Rmtr. Erlen Kloben, 312 Rmtr. Kiefern Klo⸗ ben. Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht. Reiersdorf, den 5. März 1877. Der Oberförster. Walter.

8 0. 2 Verkaufsanzeige. In Sachen betr. den Konkurs der Gläubiger des Me August Stechhan zur Bergermühle wird auf Antrag des Konkurs⸗Kurators, Justizrath Dr. jur. Fürst in Peine dritter und jedenfalls letzter Termin zum öffentlich meistbietenden Verkauf der kridarischen Immobilien als: 1) der Bergermühle Haus⸗Nr. 24 zu Eixe, welche bebauet ist mit . ‚einer unterschlächtigen Wassermühle, worin ein Weizen⸗ und zwei Roggengänge, wyeinem Wohnhause, worin 5 Stuben, 8 Kammern, 2 Küchen und Bodenraum, . zwei Scheunen, worin Stallung für Pferde und Hornvieh, . einem Feheüanzene⸗ ““

[2009]

.einem Kesselhause, yeinem Graupenhause und g. einem Stallgebäude, nebst dem dazu gehörenden Grundbesitze von etwa 45 Morgen 76 Qu.⸗Ruthen; 2) der Halbspännerstelle Haus⸗Nr. 23 in Vöh⸗

rum, die 1

a. mit einem Wohnhause, worin 1 Stube, 3 Kammern, Küche, Keller, Dreschdiele, 8 Bodenraum und Stallung, b. zwei weiteren Wohnhäusern, worin je eine Stube, 2 Kammern, Küche, Dreschdiele und Bodenraum vorhanden,

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

bebauet ist, sammt dem dazu gehörenden

1u“ 1“

etheilt. schrift: „Submission auf böhmische Braun⸗ zu versehen sind, werden bis zum 4. April 20. 1876, d. e.. 84 b b Eee 11 Uhr, die eingegangenen Lieferungsanerbieten im hiesigen Amtslokale werden geöffnet werden. Rüdersdorf, den 26. Februar 1877. Königliche Berginspektion.

[1868]

[19791 1

Die Lieferung von fünf Dampfkesseln für die Scalleyschächte und von vier Dampfkesseln für die Camphausenschächte der Königlichen Steinkohlen⸗ grube Dudweiler⸗Jägersfreude soll im Wege der Mindestforderung vergeben werden.

[ĩ1978]

Grundbesitze von circa 126 Morgen 106 2

Ruthen

Montag, den 19. März d. Morgens 11 Uhr,

auf

im Hause des Gastwirths Denecke in Vöhrum an⸗ gesetzt, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen.

Peine, den 23. Februar 1877.

Henseling.

8 Bekanntmachung.

Für die Kalkbrennereien zu Rüdersdorf sollen etwa 225,000 Hektoliter böhmische Braunkohlen im Submissionswege angekauft werden. ferungsbedingungen liegen im Amtslokale der unter⸗ zeichneten Berginspektion zur Einsicht aus und wer⸗ den auf portofreie Anträge und gegen Zahlung von in Abschrift mit⸗

5 Schreibgebühren auch Lieferungsanerbieten, welche

. erbeten, an welchem Tage,

Submission.

„Für den weiteren Ausbau des B ingen soll

1) die Gewinnung und der Transport von 37,000

Kubm. Erdmassen und

2) die Regulirung von 800 Qu.⸗M. Böschungs⸗

flächen, im Ganzen oder in zw trennt,

im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Uebernahme⸗Offerten sind frankirt, versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen, bis zu dem auf Mittwoch, den 11. April er., Morgens 11 Uhr, anberaumten Submissionstermine an die unter⸗

eichnete Behörde einzureichen.

Die Submissionsbedingungen, Situationsplan und Querprofile liegen auf dem Büreau des Abtheilungs⸗ Baumeisters Janssen zu Göttingen, die Bedingungen außerdem auf den Stationen Alfeld und sowie im Büreau des Eisenbahn⸗Baumeisters Pilger in Nordhausen zur Einsicht aus, können auch auf frankirte Anfragen gegen Erstattung der Kopialien im Betrage von 0,30 von dem Büreauvorsteher der unterzeichneten Behörde bezogen werden.

Cassel, den 23. Februar 1877.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission. Hannoversche Staatsbahn.

Bekanntmachung.

Die Lieferungsbedingungen können

zeichneten Berg⸗Inspektion eingesehen oder gegen Erstattung von 80 abschriftlich bezogen werden, und sind entsprechende Angebote bis zum 28. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, einzureichen.

Gr. Dudweiler b. Saarbrücken, den 2. März 1877.

Königliche Berg⸗Inspektion I

Königliche Ostbahn.

Submission auf Anfertigung und

8,566,283 Kilogramm Stahlschienen

Loos I. enthält 1,247,940 Klgr. S

II- 8,88 .

3,565,630 65,983

b-6. 5

17

8

Vormittags 11 Uhr,

in unserem technischen Bureau, Victoriastraße Nr. 4 hierselbst. 8 1“

Die Offerten müssen mit der Aufschrift: Submission auf Stahlschienen für die König⸗ liche Direktion der Ostbahn Bau⸗Abtheilung II.

versehen sein. 1 Submissionsbedingungen liegen im

Bureau zur Einsicht aus, auch können dieselben gegen Franko⸗Einsendung von 1 pro Exemplar von unserem Bureau⸗Vorsteher Pasdowsky, Victoria⸗

straße 4, hierselbst, bezogen werden.

Bromberg, den 3. März 1877. Königliche Direktion der O Bau⸗Abtheilung II.

[1945] Bekanntmachung.

Die Lieferung einer Zwillingsfördermaschine für den Heinitzschacht Nr. II. der Königlichen Stein⸗ kohlengrube Heinitz soll im Wege öffentlicher Sub⸗

mission vergeben werden.

Die mit entsprechender Aufschrift versehenen Of⸗ ferten werden am 4. April d. J., Nachmittags 3 Uhr, in Gegenwart der etwa erschienenen Sub⸗ mittenten im hiesigen Amtslokal eröffnet werden.

Die edingungen nebst Zeichnung kön⸗ nen daselbst während der Amtsstunden eingesehen

und auch in Kopien gegen Erstattung von hier bezogen werden.

Heinitz bei Neunkirchen, Reg.⸗Bez. Trier,

den 3. März 1877.

Königliche Berg⸗Inspektion VII

8 u“

Königliches Amtsgericht.

Termin Montag, den 26. März 1877,

8

89

1I“

Die Lie⸗

mit der Auf⸗

Vormittags

ahnhofs Göt⸗

ei Loosen ge⸗

ildesheim,

bei der unter⸗

(àCto. 60/3.)

Lieferung von tahlschienen,

vorbezeichneten

Cto. 54/3.) stbahn.

der Gebühren

Sto. 53/3.)

11972] Berlin⸗Coblenzer Eisenbahn. Strecke Nordhausen⸗Wetzlar. Abtheilung VI.

Die Ausführung von 4996,8 Chm. Fundamentaushub, 2963,6 Cbm. Fundamentmauerwerk, 3104,7 Cbm. Aufgehendes Mauerwerk, 543, Cbm. Gewölbemauerwerk, zur Herstellung der Kunstbauten im Loose 6 soll inkl. theilweiser Materialienlieferung vergeben wer⸗ den und ist hierzu Termin am Dienstag, den 20. März, Vormittags 11 Uhr, auf dem hie⸗ sigen Abtheilungsbureau anberaumt. Offerten mit der Aufschrift: „Submission auf Maurerarbeiten Loos 6“ sind bis zum genannten Termin versiegelt und portofrei einzureichen und werden im Beisein der erschienenen Submittenten eröffnet werden, später eingehende Offerten sind ungültig. Die Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Stationsbureau zu Lengenfeld und auf dem Abtheilungsbureau zur Einsicht aus und sind die Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien vom Abtheilungs⸗Bureau zu beziehen. Eschwege, den 3. März 1877. Der Abtheilungs⸗Baumeister

Nitschmann.

11987] 8

Königliche Westfülische Eisenbahn. Neubaustrecke: Ottbergen⸗NNortheim.

Die Herstellung der Maurerarbeiten zur Verlän⸗ gerung des Durchlasses über den Saugraben im Bahnhof Northeim soll, einschließlich Materialliefe⸗ rung, verdungen werden. Es sind hierbei rot. 680 Kbm. Mauerwerk aus⸗ zuführen und 160 M. Bohlwand einzurammen. Zeichnung und Bedingungen liegen in dem Ab⸗ theilungsbureau zur Einsicht aus, die Verdingungs⸗ formulare sind gegen Erstattung von 1 50 käuflich zu beziehen.

Der Verdingungstermin findet

Mittwoch, den 21. März er., Vormittags 10 Uhr,

in dem Abtheilungsbureau hieselbst statt.

Northeim, den 1. März 1877. Der Eisenbahn⸗Baumeister.

Hahn. 8

2012 2 b Bekanntmachung.

Die Steinmetz⸗ und Pflasterungsarbeiten incl. theilweiser Materiallieferung zur Herstellung eines Varsee ses an der Parkseite des Ostbahnhofes Berlin sollen im Wege öffentlicher Submission ver⸗ geben werden.

Termin zur Abgabe von versiegelten und mit der Aufschrift:

„Submission auf Pflasterungsarbeiten für die

8 Königliche Ostbahn“ versehenen Offerten ist auf:

Mittwoch, den 14. März er., 3 Vormittags 11 Uhr, im Bureau der I. Bauinspektion hierselbst (Ostbahn⸗ Empfangsgebäude) anberaumt, woselbst auch die Submissionsformulare gegen 50 Kopialien zu entnehmen sind. wie die Zeichnung liegen ebendaselbst zur Einsicht

aus. Der Eisenbahn⸗Bau⸗Inspektor. Magnus. 8

Die Submissionsbedingungen söo -⸗

8

Verlin⸗Coblenzer Eisenbahn. Strecke Nordhausen⸗Wetzlar.

Die Lieferung von 1000 Cbmtr. fertig bearbeiteter Wölbsteine und 400 Cbmtr. Mauersand für den Heiligenberg⸗Tunnel soll im Wege öffentlicher Sub⸗ mission vergeben werden. Offerten mit der Auf⸗ schrift: „Lieferung von Wölbsteinen für den Heiligenberg⸗Tunnel“ resp. „Lieferung von Mauersand für den Heiligenberg⸗Tunnel“ sind bis zum Submissions⸗Termin Sonnabend, den 17. März, Vormittags 10 Uhr, versiegelt und frankirt an den Unterzeichneten einzureichen, in dessen Bureau zur angegebenen Stunde die ein⸗ gegangenen Offerten im Beisein etwa erschienener Submittenten eröffnet werden. Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt.

Die Bedingungen liegen im hiesigen Bureau zur Einsicht offen, koͤnnen auch von da gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden.

Küllstedt, den 27. Februar 1877.

Der Abtheilungs⸗Baumeister. 8 Kiene. 86

[1

Eine auf Bahnhof Paderborn disponibel ewordene Lokomotiv⸗Drehscheibe von 11,8 Meter

urchmesser soll verkauft werden.

Königliche Westfülische Eisenbahn.