Deurième représentation de: Trop beau pour
u“ T h eate I. 8
RKönigliche Schauspiele. Dienstag, den 13. März. Opernhaus. 62. Vorstellung. Neu ein⸗ studirt: Der Postillon von Lonjumeau. Komische Oper in 3 Abtheilungen, nach dem Feenöische der — Leuven und Brunswick von M. G. Friedrich.
usik von Adam. (Chapelou: Hr. Wachtel als 8 % Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 67. Vorstellung. Faust. Dra⸗ Nalisches S-v.; 3 in 6 Abtheilungen von Goethe.
ang halb r.
6 9 ö Opernhanas. 1. .ns eellung. eer Freischütz. Oper in Frieprich Kind. Musik von C. M. v. Weber.
nfan r.
Bchauspielbaus. 68. Vorstellung. Tartuffe. Lust⸗ spiel in 5 Abtheilungen von Molisre. Vorher: Die Eiefs hüihen. u in 1 Akt von
neiß 1 E ee ee Dienstag, den 13. März.
rien fnire. Comédie en 1 acte par Mr. Edouard Plouvier et Jules Adenis. Quatrième représentation de: Le gendre de Monsieur Poirier. Comédie en 4 actes par Mrs. Emile Augier et Jules Sandeau. 3 1 8 Sonntag, den 18. März, Mittags 12 Uhr, im Königlichen Opernhause: MatinEe zum Besten des engagirten Königlichen Theater⸗Chorpersonals, unter gütiger Mitwirkung des Kammersängers Hrn. Wachtel, der Mitglieder der Köuiglichen Bühne: Frl. Grossi, Frl. Hauck, Frl. Hofmeister, Frl. Lammert, Frl. ehmann, Fr. Mallinger, Fr. v. Voggenhuber, Hrn. Fricke, Hrn. Krolop, Hrn. Sachse, des Hrn. Helmer⸗ ding vom Wallner⸗Theater, des Königlichen Konzert⸗ meisters Hrn. Stahlknecht, des Königlichen Kammer⸗ musikers Hrn. Posse, der Königlichen Kapelle, sowie unter Direktion des Königlichen Musikdirektors Hrn. Kahl. 3 Meldungen um Billets können am Mittwoch und Donnerstag in den Briefkasten des Königlichen Opernhauses gelegt werden. Die permanent, sowie die auf Meldungen reservirten Billets müssen am Freitag von 10 bis halb 2 Uhr vom Kassenflur des öniglichen Schauspielhauses, Eingang von der Taubenstraße, abgeholt werden. Der Verkauf der übrigen Billets findet ebendaselbst am Sonnabend, von 10 bis halb 2 Uhr und am Sonntag Vormit⸗ tag von 11 Uhr ab im Königlichen Opernhause statt. Die Billets tragen die Bezeichnung „Reserve⸗
Satz“. Wallner-Theater. Dienstag: Zum 11. M.:
Die Rosa⸗Dominos. Schwank in 3 Akten von Delacour und Hennequin, deutsch von R. Schelcher. Vorher: Z. 7. M.: Blitzableiter. Genrebild in
1 Akt von O. F. Gensichen. Mititwoch u. d. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Direktion: Emil Hahn. Frl. Josephine Zim⸗
Victoria-Theater. Dienstag: Gastspiel des mermann, erste Solotänzerin vom K. K. Hof⸗ operntheater in Wien. Mit durchaus neuer Aus⸗ stattung zum 80. Male: Die schöne Melu⸗ sine. Volksmärchen (Große Feeri⸗) mit Gesang und großen Ballets in 4 Akten und 15 Bildern von E. Pasqué und C. Brandt.
Mittwoch: Zum 81. Male: Die schöne Me⸗ lusine.
Friedrich-Wilhelmst. Theater.
Der Seecadet. Mittwoch: Der Seeradet.
enstag:
Residenz-Theater. Dienstag: Gastspiel der Frau Wolter aus Wien: Die Dame mit den Camelien.
Krolls Theater. Dienstag: Achte italie⸗ nische Opern⸗Vorstellung des Impresario Gardini: Lucia. Oper in 3 Akten von Donizetti. Lucia Signora Etelka Gerster, Edgardo Sign. Marini, Asthon Sign. Mendioroz, Bidebent Sign. Manni, Arthur Sign. Marianini. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Geschlossen.
Stadt-Theater. Dienstag: Zu halben Kassen⸗ preisen. 11. Gastspiel der Mitglieder des Krollschen Theaters: Das gestohlene Gesicht. S. gemälde mit Gesang in 3 Akten von J. Rosen. (Parquet 1,50, Logen 3 ℳ.) 88 Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. 1b
National-Theater. Dienstag: Extra⸗Vor⸗ stellung Das Schwert des Damokles. Hierauf: Das Stiftungsfest.
Mittwoch: Gastspiel des Herrn Otto Lehfeld. Seer W von Venedig. (Shylock Hr. kehfeld).
TLhalia-Theater. Dorotheenstraße 19./20. Direktion: E. Thomas. Dienstag: 6. Gast⸗ spiel des Ober⸗Regisseurs vom Thalia⸗Theater in banvuer Ein armer Poet. — Eine freudige
1““ — Rerept gegen Schwieger⸗ mütter. — Ein bengalischer Tiger.
Belle-Alliance-Theater. Dienstag:
6. Male: Der erste Narrenabend. Mittwoch: Zum 47. Male: Am Rande des Abgrunds. An beiden Tagen: Halbe Kassenpreise. 1 30 ₰. Loge 1 ℳ 50 ₰. Parquet u. s. w.
Zum
13. Mürz. 1719. Jeh. Fr. Böttger, Erfinder des Porzellans †. 1781. Jos. Joh. Littrow, Astronom *. 8 1781. Karl. Fr. Schinkel, Baumeister *. 1876. Jos. v. Führich, Historienmaler f.
Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Isidore v. 8 mit Hrn.
Appellationsgerichts⸗Referendar Dr. jur. Siegfried
Roedenbeck (Zeitz). .
Verehelicht: 8 Gerichts⸗Referendar Dr. jur. Hermann Gensel mit Frl. Helene Rudolph
(Wurzen). Geboren: Ein Sohn: 2—2 Hauptmann und Compagnie⸗Chef Schauwecker (Schleswig.) — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann und Batterie⸗ Chef v. Krecker⸗Drostmar (Radeberg). — Hrn. Musik⸗Direktor P. Lorberg (Neu⸗Ruppin). — Hrn. Rittergutsbesitzer Th. Ahlers (Danhollen). — Hrn. Schul⸗Inspektor K. vHorh⸗ (Dessau).
Gestorben: Hrn. Kreisgerichts⸗Rath Reichert Tochter Herta (Bartenstein). — Hrn. Stabsarzt Dr. Meinhold Sohn Carl (Trier). — Verw. Frn Regierungs „Präsident Louise Naumann Sohn Tassilo (Java). — Hr. Kammer⸗Präsident a. D. Julius v. Keltsch (Skarsine). — — FEee v. Levetzow, geb. v. Mecklenburg⸗ kleeburg (Koppelow bei Krakow in Mecklenburg⸗
Schwerin).
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Subhastations⸗Patent.
8
Das dem Bau⸗Unternehmer Ernst Molenaër zu Steglitz gehörige, in Steglitz belegene, im Grund⸗ buch von Steglitz Band 21 Nr. 651 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 11. April 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda den 13. April 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 20 Ar 52 Qu.⸗M., mit einem Rein⸗ ertrag von 9 ℳ 66 ₰ veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden kusge fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 6. Februar 1877.
. Koönigliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
8
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Holzverkauf. Aus dem Königlichen Forstrevier Liepe sollen nachstehende Hölzer Mittwoch, den 21. d. Mts., Vorm. 10 Uhr, im Gastlokale des Herrn Tourbier in Oderberg i./M. öffentlich meist⸗ bietend verkauft werden: I. Belauf Breite⸗ fenn, Jag. 109: 91 Rund Kiefern mit zus. 175 Festmetern, Tot.: 4 Stück desgl., 39 Kief. Stangen I., II., III. Kl, 1 Mtr. do. Nutzholz, 28 Fichten Stangen, 116 Mtr. Kief. Kloben, 87 Mkr. do. Knüppel, Jag. 92, 101: 61 Birken Nutzenden, 87 do. Stangen I., II., III. Kl., 13 Stück Elsen Nutz⸗ enden, 18 Mtr. Elfen Kloben. 10 Mtr. do. Rund⸗ Knüppel, 7 Buchen Nutzenden, 165 Buchen Stangen IV. Kl. II. Belauf Maienpfuhl, Jag. 84, 85, 88: 6 Eichen Nutzenden zu 13,34 Festmetern, 63 Eichen Kahnknie, 6 Kief. Bauholz, 5 Mtr. do. Böttcherholz, Tot.: 112 Mtr. Kief. Kloben, 150 Mtr. do. Knüppel. III. Belauf Breitelege, Jag. 52: 259 Stück Kief. Bauholz; Ias. 58: 59 Mtr. Kief. Kloben. Chorin, den 9. März 1877. Der Formeister. Bando.
Pferdeverkauf. Am Montag, den 19. März d. J., Mittags 12 Uhr, sollen im hiesigen Reit⸗ hause 4, für das hiesige Landgestüt nicht mehr ganz geeignete, anderweit noch brauchbare Beschäler öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. — Die Fehler der Hengste und die Verkaufsbedingungen werden im Verkaufstermine bekannt gemacht. Celle, den 8. März 1877. Der Landstallmeister. von Unger.
[2138] Bekanntmachung.
Die Lieferung von 50 eisernen Bettstellen für die beiden Militär⸗Waisenhaus⸗Anstalten, zu Potsdam und Pretzsch, soll dem Mindestfordernden im Wege der Submission übertragen werden.
Versiegelte Anerbietungen werden bis
zum 5. April d. J., Vormittags 10 Uhr, im Geschäftszimmer der unterzeichneten Anstalt ent⸗ gegen genommen und in Gegenwart der etwa er⸗ schienenen Submittenten eröffnet.
Von der desfallsigen Probe und den Bedingungen, welche Letztere jeder Submittent zu unterschreiben oder in seiner Offerte als maßgebend anzuerkennen 888 kann in beiden Anstalten Kenntniß genommen werden.
[21241 Bekanntmachung.
Beim unterzeichneten Depot sollen nachstehende, bei Zerlegung unbrauchbarer Torpedogegenstände ge⸗ wonnene Materialien, gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden: 19,571,88 Kilo Gußeisen, alte Anker ꝛc. 63,125,80 Kilo Schmiedeeisen, worunter 80 Stück eiserne Seetonnen sich befinden, 337,82 Kilo Messing, sowie geringe Quantitäten an Kupfer, Gummi ꝛc. Der Verkaufstermin ist auf den 24. d. M., Vormittags 11 Uhr, festgesetzt. Die Verkaufsbedingungen sind ausgelegt; die zum Verkauf bestimmten Gegenstände können 25 der Dienststunden zu jeder Zeit besichtigt werden. Wlhüm haren IIIIEEAI1I1I1“ Rarine⸗Artillerie⸗Depot.
Zink,
[2192323 Bekanntmachung. — zung von: 160,000 Kilo. gewöhnliches “ 8 Rüböl,
2,500 Kilo.
. üböl, 12,500 Kilo. Petroleum, für die Königlichen Steinkohlengruben bei Saar⸗ brücken soll im Wege der Submission vergeben werden. Die Offerten sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Oel und Petroleum“ bis zum 23. März cr., Morgens 10 Uhr, bei der Unterzeichneten einzureichen, woselbst Liefe⸗ rungsbedingungen eingesehen und auf portofreie An⸗ fragen abschriftlich bezogen werden können. St. Johann, den 9. März 1877. (aCto. 111/3.)
Königliche Berg⸗Faktorei.
gereinigtes
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
[2157] Bekanntmachung.
Von den auf Grund des Allerhöchsten Privile⸗ giums vom 4. November 1868 emittirten Kreis⸗ Obligationen Calauer Kreises sind am 12. September 1876 die nachverzeichneten 216 Stück à 300 ℳ Littr. A. Nr. 3. 5. 7. 15. 18. 19. 22. 26. 30. 33.
43. 46. 49. 50. 55. 57. 67. 77. 79. 80. 86. 90. 92. 96. 97. 101. 102. 105. 111. 114. 117. 122. 128. 129. 132. 136. 137. 138. 139. 140. 142. 145. 154. 168. 172, 173. 175. 176. 177. 179. 182. 189. 190. 192. 194. 202. 205. 207. 208. 209. 210. 211., 213. 214. 215. 222. 223. 229. 232. 234. 235. 237. 238. 239. 241. 244. 256. 257. 259. 261. 267. 270. 271. 281. 288. 291. 295. 297. 304. 314. 320. 321. 323. 325. 332. 338. 348. 354. 364. 365. 366. 367. 369. 371. 372. 381. 383. 398. 399. 401. 403. 405. 408. 411. 417. 418. 426. 427. 428. 429. 430. 438. 439. 440. 442. 443. 449. 451. 452. 454. 458. 467. 477. 478. 479. 481. 482. 484. 489. 493. 498. 500. 501. 506. 521. 522. 529. 537. 542. 543. 546. 551. 552. 559. 567. 570. 574. 576. 579. 582. 585. 589. 590. 591. 592. 595. 600. 601. 603. 605. 612. 613. 615. 616. 618. 619. 627. 630. 633. 637. 640. 643. 646.
[2172]
662. 665. 667. 673. 677. 682. 686. 688. 690. 694. 699. 700. 705. 714. 717. 719. 720. 721. 726. 727. 730. 736. 740. 751. 766. 769. 770. ausgeloost worden.
Diese Obligationen werden den Ieheben ier⸗ durch dergestalt gekündigt, 0 die Kapitalbeträge vom 1. Juli cr. ab bei der hiesigen Kreis⸗Kom⸗ munalkasse zu erheben sind.
Mit diesem Tage hört die Verzinsung der Obli⸗ gationen auf. Bei der Einlösung sind die Obli⸗ gationen nebst den Zinscoupons Serie III. Nr. 4— 10 und den Talons an die Kreis⸗Kommunalkasse abzuliefern.
Die Beträge fehlender Zinscoupons werden vom Kapital in Abzug gebracht.
Calau, den 6. März 1877.
Der Vorsitzende des Kreis⸗Aussch
. FI Haacke.
11“n
Kölnische Privat⸗Bank.
Die für das Jahr 1876 auf .
4 7 % = ℳ 105 pro Aktie . festgestellte Dividende kann schon vom 17. Mär cr. ab an unserer Kasse erhoben und ebendaselbst von den Aktionären auch der Geschäftsbericht pro 1876 in Empfang genommen werden.
Cöln, den 10. März 1877. Die Direktion.
Gemäß §. 33 des Statuts veröffentlichen hiermit den Geschäftsbericht für das Jahr 1876.
Der Gesammtumsatz, mit Einschluß des Verkehrs auf Giro⸗Conto bei der Reichsbank und auf Ein⸗ lösungs⸗Conto bei der Frankfurter Bank, beziffert sich auf ℳ 240,343,775. 12. und übersteigt den des Vorjahres um ℳ 61,176,215. 03. — An Wech⸗ seln wurden diskontirt 19,831 Stück zum Betrage von ℳ 49,489,387. 99. — Auf Lombard⸗Conto be⸗ laufen sich die neu gewährten Darlehne auf ℳ 1,396,317. 83. und die zurückgezahlten auf ℳ 1,350,368. 26. — An Devpositenkapitalien wur⸗ den 3,311,635. —. bei uns hinterlegt. — Die durch⸗ schnittliche Cirkulation unserer Noten stellte sich auf ℳ 2,816,300. —. Der erzielte Bruttogewinn be⸗ trägt ℳ 471,427. 41.; der Nettogewinn ℳ 210,339. 12., wovon ℳ 210,000. —. als 7 % Dividende ver⸗ theilt und ℳ 339. 12 überschrieben werden.
Die Bilanz wird, nachdem die Prüfung derselben durch die heute gewählten Kommissarien erfolgt, demnächst veröffentlicht werden.
Cöln, den 10. März 1877.
Die Direktion.
Bekanntmachung. 8. Thüringische Eisenbahn. Die planmäßige Ausloosung der in diesem Jahre zu amortisirenden Prioritäts⸗Obligationen Fnsäcer Gesellschaft J., II., III., IV. und V. Emission nde am 9. April cr., Vormittags 9 Uhr, in unserem Rißungehimmer hierselbst statt. Inhaber dieser Obligationen können der Aus⸗ loosung beiwohnen. 88 8 Erfurt, den 6. März 1877. Die Direktion.
[2162]
Eisenbahn
im ersten
Zahlstellen:
Anstalt, K& Comp.,
in
verabfolgt. Schriftwechsel und Sendungen finden nicht statt.
Breslau, den 7. März 1877.
Potsdam, den 5. März 1877.
in Berlin durch die Disconto⸗Gesellschaft, 6 in Stettin durch die Ritterschaftliche Privatbank, ““
in Gr. Glogau durch die Commandite des Schlesischen Bankvereins,
in Dresden durch die Filiale der Leipziger Allgemeinen Deutschen Credit⸗
Oberschlesische Eisenbahn.
Die Ausgabe der neuen vom 1. April 1877 ab laufenden Zinscoupons zu den Prioritäts⸗Obligationen Litt. F. II. Emission der Oberschlesischen
erfolgt täglich in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr — ausschließlich der Sonn⸗ und Feiertage — G vom 3. April 1877 ab
in unserem, auf dem östlichen Flügel des Empfangsgebäudes (Oberschlesische Seite)
Stock, Zimmer Nr. 26, belegenen Zinscoupons⸗Ausreichungsbureau
selbst, sowie ferner durch Vermittelung unserer nachstehend bezeichneten auswärtigen
hier⸗
88
in Leipzig durch die Allgemeine Deutsche Credit⸗Anstalt, in Magdeburg durch den Magdeburger Bank⸗Verein, Klincksieck, Schwanert
in Hannover durch die Herren M. J. Freusdorff & Comp., in Hamburg durch die Norddeutsche Bank, 8 Cöln a. Rh. durch den A. Schaaffhausenschen Bankverein, 1 in Frankfurt a. M. durch das Bankhaus M. A. von Rothschild & Söhne, 5 in Darmstadt durch die Bank für Handel und Industrie und 13) in Stuttgart durch die Herren Ddie Talons, auf Grund deren die Ausga 1 einzelnen Talons in der Nummerfolge nachweiseden, vom Präsentanten mit Angabe des Standes und
Wohnorts zu vollziehenden Verzeichnisse einzureichen. 1 Formulare zu den Verzeichnissen werden bei den vorbezeichneten Ausgabestellen unentgeltlich
& Comp. e der neuen Coupons erfolgt, sind mit einem die
bei unserem hiesigen Coupons⸗Ausreichungsbureau
Die den auswärtigen Zahlstellen ecwachsenden Porto⸗ und Selbstkosten werden den Präsentanten der Talons antheilig in Rechnung gestellt und sind gegen Empfang der Couponsbogen zu berichtigen.
Königliche Direktion.
Königliches großes Militär⸗Waisenhaus. 7
herlin-Anhaltische Eisenbahn.
Vergleichende Uebersicht der Frequenz und Einnahmen pro Februar 1877 und 1876.
Personen
Für
V Einnahme Zahl. ℳ
Kilogr.
Einnahme
Summa.
Einnahme ℳ ℳ ℳ
Personenzahl
Provisorische Ermittelungen pro Februar.
Kilogr. Aℳ
Summa bis ultimo Februar.
wir
hof, Weißensee, Wilmersdorf und ferner zwischen diesen Post⸗
1877 provisorisch. 1876 definitiv.
150,887 249,520 160,860 264,792
121,834,480 154,876,645
600,850 50,000 900,370 679,314 50,000 994,106
320,953 334,605
1,926,830 900,370
263,174,980 321,187,320 2,076,029 996,510
“ — — weniger 9,973 15,272 Berlin, den 8. März 1877.
““
1877
Rittergutsbesitzer Otto v. Schönfeldt (Luckaitz — Gulben). — Frl. Gertrud Döring mit Hrn.
33,042,165 78,464
8
93,736
Die Direktion.
Mb58,012,340 149,199
8 24. 8 8
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für das Vierteljahr. NR
Inserttongpreis für den Raum einer Aruckzeile 30 3=)8 X
Alle Bost-Anstalten nehmen Zegelang an;
“ q fur Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Expe⸗
dition: SW. Wilhelmstr. No. 32.
Berlin, Dienstag,
Abendes.
1111“
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: t dem Königlich württembergischen Geheimen Rath a. D., Ordenskanzler Sr. Majestät des Königs und Ober⸗Hofmeister Füe Majestät der Königin, Grafen von Taube, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse; dem Großherzoglich hessischen Staats⸗Prokurator Schön zu Mainz den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse; dem Großherzoglich luxemburgischen Re⸗ gierungs⸗Rath Müllendorff zu e- und dem Groß⸗ herzwalch luxemburgischen Zollrath eber ebendaselbst den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Königlich bayerischen Regierungs⸗Direktor von Meyer zu Speyer den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse; dem Ober⸗Ingenieur der pfälzi⸗ schen Eisenbahnen Basler zu Ludwigshafen den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse und dem Kaiserlich russischen Telegraphisten Johann Walter zu Riga die Rettungs⸗
“ Bande zu “ 8
Postgebühr für Lokalsendungen.
Für Briefe innerhalb Berlins und zwischen Berlin und Moabit und Gesundbrunnen kommt im Frankirungsfalle eine Gebühr von 10 ₰, im Nichtfrankirungsfalle eine Gebühr von 20 ₰ ohne Rücksicht auf das Gewicht des Briefes zur Erhebung. Wenn indeß von einem Absender auf einmal über 15 Briefe am Jnasege⸗ fenster frankirt aufgeliefert werden, so sind zu berechnen: 1 1 a. für die ersten 15 Briefe 10 ₰ für das Stück,
b. für jeden Brief darüber 5 ₰. 5 . Dagegen kommt für Briefe zwischen Berlin und den Postorten
1
Fancd u, Friedrichsberg, Friedrichsfelde, Lichtenberg, ind 8, Mearienfelde, Martinikenfelde, Pankow, ixdorf, Rummelsburg, Schöneberg, Südende, Tempel⸗
orten unter einander nicht diese Gebühr für Ortsbriefe, sondern das Briefporto zur Erhebung.
8 rlin C, den 7. März 1877.
Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.
Verlegung eines Postamts.
Vom 1. April d. J. ab wird das Postamt Nr. 20 (Gesund⸗ brunnen) mit Telegraphenbetrieb von der Badstraße Nr. 20 nach der Prinzen⸗Allee Nr. 81
11“
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8
verlegt. Berlin C., den 8. März 1877. “ Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kreis⸗Sekretär Remy in Trier; sowie dem Kreisgerichts⸗Sekretär Jenne in Spandau, dem Letzteren bei seiner Versetzung in den Ruhestand, den Cha⸗ rakter als Kanzlei⸗Rath zu verleihen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Am Gymnasium zu Frankfurt a,/. ist der ordentliche Lehrer Dr. Richard Otto Franz Rüthnick zum Ober⸗ lehrer befördert worden. v
Topggrephisce Karte vom preußischen Staate. Maßstab 1: 100,000 der natürlichen Länge.
Von dieser Karte sind in diesen Tagen die Sektionen Nr. 119 Flatow, 8 „ 12 Ossecken und 8 14823 Rehden erschienen, welche in Kupferstich mit illuminirten Kreisgrenzen und Ge⸗ waͤssern ausgeführt sind. Preis pro Blatt 1 ℳ. Genannte Kartenblätter, welche sich auf neue Aufnahmen gründen, die in den Jahren 1872 — 1875 ausgeführt worden sind, enthalten Theile der Kreise Deutsch⸗Crone, latow, Kulm, Graudenz, Löbau, Rosenberg, Strasburg, Thorn Regierungsbezirk Marienwerder), Neustadt (Regierungsbezirk Danzig), Neu⸗Stettin, Lauenburg (Regierungsbezirk Cöslin), Chodschesen und Wirsitz (Regierungsbezirk Bromberg). Dieselben repräsentiren zu⸗ sammen eine Fläche von 39 geographischen Qu.⸗Meilen. Das Blatt Ossecken befand sich schon seit 1837 in lithographirter Form im Debit und wird jetzt durch das eben fertig gewordene Blatt gleichen Namens ersetzt. Die genannten Kartenblätter können nach vorgängiger Be⸗ lnah durch jede Buch⸗ und bezogen werden. Der General⸗Kommissions⸗Debit ist der Simon Schroppschen Hof⸗ Landkarten⸗Handlung in Berlin übertragen worden. Berrlin, den 9. Märg 6“ 1 Königliche Landes⸗Aufnahme. AKsaartographische Abtheilung.
eerz, Oberst und Abtheilungs⸗Chef.
———— 11 “ 8* 98 “
AKiichtamtliches. Deutsches Reich.
Berlin, 13. März. Se. Majestät der Kaiser und König konferirten gestern Nachmittag mit dem Reichskanzler Fürsten Bismarck.
Heute nahmen Se. Majestät militärische Meldungen in Gegenwart des Gouverneurs und des Kommandanten, sowie die Vorträge des Polizei⸗Präsidenten, des Kriegs⸗Ministers und des Generals von Albedyll entgegen.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern die Meldungen des General⸗ Lieutenants von Rauch, Commandeurs der 9. Division, des General⸗Lieutenants von Colomb, Kommandanten von Cassel, und des Majors von Stülpnagel, Flügel⸗Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs entgegen.
Demnächst ließ Sich Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit von dem Hofkammer⸗Präsidenten von Wallenberg und von dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ und vortragenden Rath aus dem Ministerium des Königlichen Hauses, von Boetticher, Vor⸗ trag halten.
Um 5 Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit mit dem Prinzen Wilhelm, Königliche Hoheit, zum Diner bei dem Prinzen August von Württemberg und von dort in das Nationaltheater. Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin wohnte ebenfalls der Vor⸗ stellung im Nationaltheater bei.
„Um 9 ¼ Uhr begaben Sich die Höchsten Herrschaften zur Soirée bei dem großbritannischen Botschafter.
— Ihre Königlichen Hoheiten dor Prinz Carl und die Prinzeisln Elisaberh smd, laut telegraphischer Meldung von Catania und Syrakus kommend, mit der König⸗ lich italienischen Dampfyacht „Messaggiere“ am 12. d. M. zu dreitägigem Aufenthalte in Malta eingetroffen.
8. 8*
— Der Bundesrath, die vereinigten Ausschüsse desselben 9 das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, owie der Ausschuß für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen.
— Im weiteren Verlaufe der Feleriten Sitzung des Reichstages motivirte der Abg. Richter (Meißen) fol⸗ gende Interpellation, welche derselbe in Gemeinschaft mit dem Abg. Günther eingebracht hatte:
„Geleitet von der Ueberzeugung, daß die auf gewerblichem Ge⸗ biete unter der jetzigen Gewerbegesetzgebung ehelerbenn Miß⸗ stände einer Abhülfe bedürfen, gestatten wir uns, an den Reichs⸗ kanzler die Anfrage zu richten: gedenkt die Reichsregierung zur Be⸗ dieser Mißstände dem jetzt versammelten Reichstage Vor⸗ lagen über Abänderung der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 beispielsweise in Bezug auf das Lehrlingswesen, die Frauen⸗ und Kinderarbeit, die Maßregeln zur Verhinderung des Kontraktbruchs, die “ der Wanderlager und des Hausirhandels, sowie in Betreff der Schank⸗ und Gastwirthschaften ꝛc. zur Berathung zu unterbreiten?“
Der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann, beantwortete die Interpellation wie folgt:
Meine Herren! Ich habe auf die Interpellation nur zu antworten, daß für die gegenwärtige Session des Reichstags Vorlagen Seitens der verbündeten Regierungen, die eine grundsätzliche Aenderung von Bestimmungen der Gewerbeordnung bezwecken, nicht in Aussicht stehen. Es wird in Bezug auf die Gewerbeordnung nur ein kleiner Gesetzentwurf, der eine Ergänzung des Verzeichnisses der konzessionspflichtigen Gewerbe im §. 16 betrifft, dem hohen Hause zugehen. —
„Ich will übrigens, indem ich diese Erklärung abgebe, damit keineswegs sagen, daß die verbündeten nicht das Be⸗ dürfniß anerkennen, in manchen Beziehungen, auch bezüglich einiger derjenigen Punkte, die in der Interpellation hervorgehoben sind, einer Aenderung der Bestimmungen der Gewerbeordnung näher zu treten. Die verbündeten Regierungen haben das bereits bezüglich einiger Punkte dadurch gethan, daß die Resultate der Er⸗ mittelung über das Lehrlingswesen und über die Kinder⸗ und Frauen⸗ arbeit von ihnen zum Gegenstande einer gründlichen Prüfung gemacht sind. Die Aeußerungen der deutschen Regierungen darüber sind zum Theil eingelangt und erkennen, soweit sie vorliegen, auch in manchen Beziehungen das Bedürfniß einer Reform an. Es hat sich aber auch gleichzeitig die Meinung geltend gemacht, daß gerade die jetzige Zeit einer wirthschaftlichen Krisis nicht geeignet sei, um solche 1Mse. der Gewerbeordnung einzuführen, die für den Betrieb des Gewerbes Erschwerungen oder überhaupt eingreifende neue Normen mit sich bringen würden.
Auch die Gefahr liegt nahe, daß man gerade unter dem Ein⸗ druck der segigen schlechten wirthschaftlichen Lage geneigt sein könnte, in dem falschen Glauben, damit der Krisis abzu elfen, Bestimmungen zu treffen, die bei einer normalen Lage der Dinge nicht getroffen werden würden.
Was den n irhandel betrifft, so hat der Bundesrath vor Kurzem einen Beschluß gefaßt, der die Bestimmungen über die Zu⸗ lassung ausländischer Hausirer neu regelt und den auf diesem Gebiet vorhandenen Uebelständen abhelfen wird.
Hinsichtlich der Wanderlager hat bereits der Herr Vorredner benn angeführt, daß, wie auch in der Uebersicht der Bundesraths⸗ eschlüsse dem hohen Hause mitgetheilt ist, die vom Reichstag in der
vorigen Session gewünschten Erörterungen im Gange sind; das Re⸗ 8— 8
wird aber in dieser Session auch nicht mehr vorgelegt werden önnen.
Im Sinne der Interpellanten sprachen die Abgg. von Helldorf, Stumm und Dr. Reichensperger (Crefeld), während die Abgg. Richter (Hagen) und Dr. Braun mit Genugthuung aus der Antwort des Präsidenten des Reichskanzler⸗Amts konstatirten, daß die Regierung von dem eingeschlagenen Wege der freiheitlichen Gesetzgebung nicht abzuweichen beabsichtige. Nach dem Abg. Dr. “ ergriff der Staats⸗Minister Hofmann nochmals das Wort:
„Meine Herren! Ich möchte nur eine Aeußerung des Hrn. Abg. Reichensperger nicht unwiderlegt lassen, eine Aeußerung, die sich auf die Ihnen vorliegenden Ergebnisse der über die Arbeiterverhältnisse stattgehabten Erhebungen bezieht. Der Herr Vorredner hat erwähnt, 5 bei diesen Erhebungen zu wenig Arbeiter und zu viel Arbeit⸗ geber vernommen worden seien. — Ich möchte demgegenüber darauf fme Seiten des Bundesraths aus⸗ drücklich den einzelnen Regierungen empfohlen worden war, auch Arbeiter zu vernehmen. Dies ist in der größten Zahl der Bezirke auch wirklich geschehen. Warum es in dem von dem Herrn Vorredner erwähnten egierungsbezirk Oppeln nicht geschah — vorausgesetzt, daß seine in dieser Hinsicht gemachte Angabe richtig ist — vermag ich nicht zu sagen. Ich weiß aber, daß in anderen Bezirken die Vernehmung von Arbeitern lediglich deshalb unter⸗ blieben oder auf eine geringe Anzahl von Personen beschränkt worden ist, weil sich keine oder nur wenig Arbeiter fanden, die der Einladung zur Vernehmung entsprachen.
Ich mußte dies hier hervorheben, damit nicht aus der Aeußerung des Herrn Vorredners eine irrige Folgerung hergeleitet wird, die, wie ich glaube, ihm selbst fern lag, die Folgerung nämlich, als ob bei der Veranstaltung der Erhebungen im Interesse der Arbeitgeber parteiisch verfahren worden sei.
Nach dem Abg. Kapell erklärte der Abg. Dr. Lasker im Namen seiner Parteigenossen, daß sie, auf dem Boden der Gewerbeordnung stehend, das Bedürfniß anerkennen, die bessernde Hand anzulegen, und deshalb damit beschäftigt seien, Grundlagen für ein Gesetz zur Ergänzung einzelner Lücken vorzubereiten, daß sie sich aber dabei auf diejenigen Punkte beschränken würden, welche für eine solche Behandlung bereits reif seien, in erster Linie die Lehrlingsfrage. Sie seien sich aber der Schwierigkeiten vollauf bewußt, und er bitte deshalb, die Berathung des Gesetzentwurfs noch hinauszuschieben. Schluß 4 ¼ Uhr.
— In der heutigen (8.) Sitzung des Reichs⸗ tages, welcher der Reichskanzler Fürst von Bismarck, der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann, und andere Bevollmächtigte zum Bundesrath, sowie mehrere Bundeskommissarien beiwohnten, motivirte der Abg. Dr. von Komierowski seine Interpellation, welche lautet:
Der Redacteur des „Kuryer Poznanski“, Dr. Kantecki, befindet sich seit dem 27. November 1876 in Haft beim Königlichen Kreisgerichte zu Posen; die Inhaftirung erfolgte und dauert fort, weil Dr. Kan⸗ tecki in Folge einer Reauisition des Kaiserlichen Ober⸗Post⸗Direktors zu Bromberg, zur zeugeneidlichen Vernehmung darüber aufgefordert, von welcher Person ihm die Mittheilung über den Inhalt der vom Ober⸗Post⸗Direktor zu Bromberg in Nr. 213 des „Kuryer Poznanski“ vom 19. September 1876 erwähnten, die Beschlagnahme von Briefen Sr. Eminenz des Kardinal⸗Erzbischofs Grafen Ledochowski betreffenden Verfügung zugegangen ist, zwar bezeugt und beschworen hat, daf ihm diese Nachricht nicht von einem Postbeamten zugegangen ist, sonst aber sich geweigert hat, die betreffende Person zu bezeichnen. Der Unterzeichnete erlaubt sich den Herrn Reichskanzler zu fragen: 1) Ist der vorliegende Fall zur Kenntniß des Herrn Reichskanzlers gelangt? 2) Ist der her Reichskanzler geneigt, geeignete Maßnahmen zu Gunsten des inhaftirten Dr. Kantecki zu treffen?
Der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann, entgegnete, daß der Fall Kantecki amtlich erst durch die Interpellation zur Kenntniß des Reichskanzlers gekommen sei. Der Reichskanzler sei nicht in der Lage, den Königlich preußischen Gerichten Weisungen zu ertheilen, und auch nicht ewillt, den Administrativbehörden in den Maßregeln, wel ie nach pflichtmäßigem Ermessen im Interesse des Dienstes treffen, hindernd in den Weg zu treten. Auf den Antrag des Abg. Magdzinski trat das Haus in die Besprechung der Interpellation ein. Der General⸗Postmeister Dr. Stephan bat, die Debatte von allen politischen Momenten frei zu halten; es handle sich nur darum, einen Beamten, der seinen Eid gebrochen, mit Hülfe der Gerichte zu ermitteln, und das sei namentlich in der Verkehrsverwaltung unumgänglich nöthig. Außerdem sprachen die Abgg. Frhr. von Schorlemer⸗Alst, Dr. Wehrenpfennig, Dr. Hänel, Liebknecht und Staudy, worauf die Debatte über diesen Gegenstand geschlossen wurde. Es folgte die zweite Berathung des Reichshaushalts⸗ Etats und zwar mit der Diskussion des Etats des Reichs⸗ kanzler⸗Amts (s. Nr. 58 d. Bl.). Bei 8e. 1 Tit. 1 der dauernden Ausgaben (Gehalt des Reichskanzlers) ergriff der Abg. Dr. Hänel das Wort. Der 1-IS.Sn ürst von Bismarck erwiderte in einer bei Schluß des Blattes noch nicht beendeten Rede, deren Wortlaut wir morgen mittheilen
werden.
— Nach einer Entscheidung des Bundesamtes für das Heimathwesen vom 3. Februar 1877 in Sachen Berlin wider Eiberg ist die necfarn edis Verzögerung der
aufmerksam machen, daß von
Uebernahme eines Hülfsbedürftigen durch den fürsorge⸗ pflichtigen Armenverband ohne Einfluß auf die Höhe der von
demselben zu erstattenden Verpflegungskosten.