von Keller, aggregirt dem
Audienz
ten die Kronprinzlichen
Diner bei den Majestäten. 8
31. März 1877 geprägt worden an Goldmünzen: 1,097,700,280 ℳ Doppelkronen, 337,530,330 ℳ Kronen;
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auf Märschen die nie
Assistenz⸗,
Arzt etatsmäßig ist oder nicht, wie bei der Fuß⸗Artillerie, so⸗
Närkische Museum. Um 5 Uhr dinirten Ihre Majestäten die Kaiserlich Brasilianischen Herrschaften bei Ihren Kaiserlichen Hoheiten. Abends wohnte Se. Kaiserliche Hoheit der Kron⸗ prinz der Vorstellung im Nationaltheater bei. 886
Gestern Mittag um 12 Uhr empfing Se. Kaiserliche Hoheit den Oberst⸗Kämmerer Grafen von Redern und nahm demnächst militärische Meldungen und um 1 Uhr den Besuch Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden ent⸗
egen.
gn Um 3-½ Uhr ertheilte Höchstderselbe dem Hauptmann Grafen Generalstabe, kommandirt bei der Botschast in Wien, behufs Abstattung persönlicher Meldung und empfing um 4 ¼ Uhr den Besuch Sr. Durch⸗ Schaumburg⸗Lippe. Sich Ihre Kaiserlichen b
Herrschaften zum Familien⸗
laucht des Erbprinzen zu Um 5 Uhr begaben
v1111““
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr traten heute zu einer Sitzung zusammen.
— Die zur Theilnahme an der Gesandtschaftsreise des Kaiserlichen Minister⸗Residenten Weber in Tanger an den Hof des Sultans von Marokko kommandirten, resp. ver⸗ statteten Offiziere und Beamten ꝛc., sind — mit Ausnahme des Korvetten⸗Kapitäns Zembsch, welcher den Weg dorthin über Marseille gewählt hat — am 4. d. M. in Madrid ein⸗
etroffen und haben am 6. d. M. ihre Weiterreise nach Tanger iber Cadix angetreten.
— In den deutschen Münzstätten sind bis zum hiervon auf Privat⸗ rechnung: 171,423,459 ℳ; an Silbermünzen: 71,653,095 ℳ 5⸗Markstücke, 85,502,410 ℳ 2⸗Markstücke, 143,512,165 ℳ 1⸗Mark⸗ stücke, 57,587,821 ℳ 50 ₰ 50⸗Pfennigstücke, 35,717,922 ℳ 80 ₰ 20Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 23,502,530 ℳ 70 ₰ 10⸗Pfennigstücke, 11,657,813 ℳ 75 ₰ 5⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 6,159,650 ℳ 44 ₰ 2⸗Pfennigstücke, 3,377,119 ℳ 13 ₰ 1⸗Pfennigstücke. Gesammtausprägung an Gold⸗ münzen: 1,435,230,610 ℳ; an Silbermünzen: 393,973,414 ℳ 30 ₰; an Nickelmünzen: 35,160,344 ℳ 45 ₰; an Kupfer⸗ münzen: 9,536,769 ℳ 57 .
— Nach einem Reskript des Finanz⸗Ministers vom 26. Fe⸗ bruar d. J. ist es mit Rücksicht auf die Auffassung, welche bei der Berathung des Wechselstempelsteuergesetzes im Reichs⸗ tage des Norddeutschen Bundes der Kommissarius der Bun⸗ desregierungen geltend gemacht und die der Reichstag durch die Ablehnung eines zum §. 21 gestellten Verbesserungsantra⸗
es gebilligt hat, zulässig, die administrative Unter⸗ uchung wegen Wechselstempelkontravention dem⸗ jenigen Hauptamte zu überlassen, bei welchem die Kontra⸗ vention entdeckt oder zur Anzeige gebracht wird.
— Nach der Instruktion vom 2. September 1875 zur Ausführung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875 haben ht berittenen, bezw. nicht rationsberech⸗ tigten Regiments⸗, Bataillons⸗ und Abtheilungs⸗Aerzte resp. deren Stellvertreter auf ein einspänniges Fuhrwerk An⸗ spruch. Nach einem erläuternden Reskript des Kriegs⸗Mini⸗ steriums vom 5. d. M. ist als Stellvertreter im Sinne jener Instruktion der nicht berittene resp. nicht rationsberechtigte Unterarzt oder Einjährig⸗Freiwillige Arzt anzusehen, welcher sich mit dem Stabe des Regiments, Bataillons oder der Abtheilung als funktionirender Regiments⸗, Bataillons⸗ oder Abtheilungs⸗Arzt auf dem Marsche befindet. Ob bei dem be⸗ treffenden Truppentheil ein Bataillons⸗ oder Abtheilungs⸗
wie ob sich der Stab mit dem ganzen Regiment, Bataillon ꝛc., oder nur mit einem Theile desselben auf dem Marsche befin⸗ det, kommt hierbei nicht in Betracht.
— Zur Behebung von Zweifeln, macht das Kriegs⸗ Ninisterium bekannt, daß diejenigen Mannschaften, welche den einer Militärbehörde oder militärischen Anstalt ange⸗ hörenden bezw. zu derselben kommandirten Offizieren als Burschen zugetheilt werden, zu den abkommandirten Mann⸗ schaften im Sinne des §. 20 — Alineg 2 — der Disziplinar⸗ Strafordnung für das Heer vom 31. Oktober 1872 zu rechnen sind. Die bezeichneten Mannschaften unterstehen daher wäh⸗ rend der Dauer des bezüglichen Verhältnisses, insofern den Chefs oder Direktoren der betreffenden Behörde ꝛc. eine be⸗ stimmte Disziplinar⸗Strafgewalt beiwohnt, in disziplinärer Hinsicht — und ebenso in Ansehung der Befugniß zur Ur⸗ laubsertheilung — grundsätzlich diesen Chefs oder Direktoren und nicht dem Truppentheil, welchem sie angehören bezw. attachirt sind.
— Die Bundesraths⸗Bevollmächtigten: König⸗ lich sächsischer Geheimer Finanz⸗Rath Wahl, Königlich würt⸗ tembergischer Wirklicher Geheimer Kriegsrath von Mand und Großherzoglich mecklenburgischer Ober⸗Zolldirektor Olden⸗ burg sind in Berlin wieder eingetroffen.
— Der Contre⸗Admiral Henk, Direktor der Kaiserlichen Admiralität, ist in dienstlichen Angelegenheiten nach Danzig und Stettin abgereist.
Wiesbaden, 6. April. Vierte Plenar⸗Sitzung des Kommunal⸗Landtages. Nach Verlesung und Ge⸗ nehmigung des Protokolls der vorigen Sitzung erklärte zu⸗ nächst der anwesende Königliche Regierungs⸗Kommissar vor Eintritt in die Tagesordnung, er sei beauftragt, auf die von dem Abgeordneten Dr. Schirm in der vorigen Sitzung gestellte Anfrage, ob es wahr sei, daß man sich in Regierungskreisen mit dem Plan beschäftigt, die Königliche Landesbibliothek zu Wiesbaden überhaupt von hier zu verlegen, zu antworten, daß der Regierung von dem Plane einer Verlegung der hiesigen Landesbibliothek nichts bekannt ist. Nach dem Eintritt in die Tagesordnung rechtfertigte zunächst der Abgeordnete Dr. Schirm den in der vorigen Sitzung gestellten Antrag, zu beschließen, an die Königliche Staatsregierung das Ersuchen zu stellen, daß die Verfügung des Königlichen Provinzial⸗ Schulkollegiums zu Cassel, bezüglich der Beschränkung der Aufnahme von Schülern in die beiden hiesigen Königlichen Gymnasien, zurückgezogen und daß das Erforderliche zur Be⸗ schaffung der für beide Gymnasien nöthigen Räumlichkeiten alsbald veranlaßt werde. Der Antrag rde, nachdem die
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Versammlung die sofortige Inbetrachtnahme beschlossen hatte,
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angenommen. — sionsberichte, worauf die
Münster, 5. April. ausführlich über eine heute behufs Erörterung des
Provinz Westfalen.
gangen. Den Vorsitz führte der Minister für die landwirthschaft⸗ lichen Angelegenheiten, Dr. Friedenthal. — Nachdem über den
den Statutentwurfs bereits vorbereiteten Projekts der Land⸗ schaft referirt worden und der wesentliche Inhalt der einge⸗ forderten Gutachten
die Diskussion und bezeichnete als Gegenstand derselben die Er⸗
örterung folgender Fragen: 1 8
1) Darf im Allgemeinen und speziell mit Rücksicht auf
die Verhältnisse der hiesigen Provinz die Gründung eines
Pfandbrief⸗Instituts für W
ein Bedürfniß angesehen werden? 2) Welche wirthschaftlichen gr. würden mit der Er⸗
richtung eines solchen Instituts ver
Schuldenmachen Vorschub leisten würde?
Minister Dr. Friedenthalkonstatiren, daß der mündliche Meinungs⸗
gleichen und die wirthsch allgemeinen Anerkennung
Grundlage für Projekts gefunden zu haben.
Sachsen. . (We hiesigen Blätter bringen die Liste derjenigen Abgeord⸗
Von allen drei Parteien in der die aus: von den Konservativen Haberkorn (zuletzt Präsident der
Kammer), vom Fortschritt Schaffrath (der frühere Präsident),
hier tagende Landesversammlung des Reichsvereins wird sich laut ih
wird Leipzig diesmal zuerst durch seinen neuen Bürgermeister Georgi, den Nachfolger Kochs, welcher mehr als 25
Baden.
erst Montag den 9. April in Karlsruhe eintreffen werde.
Hessen. erklärt die Nachricht von einer an das Großherzogliche Mini⸗ sterium des Innern gerichteten „Kabinets⸗Ordre“, worin dasselbe zum Bericht über die Zahl der an den Unterrichts⸗ anstalten angestellten Nicht⸗Hessen aufgefordert worden sei, für durchaus unbegründet. 72
Oesterreich⸗Ungarn. trifft morgen früh von Gödöllö in prinz ist vorgestern Abends von seinem Wittingau wieder hier eingetroffen. — Nach
Therese ganz befriedigend. — Der Graf Andrassy begiebt sich heute Abends für einige Tage auf seine Güter nach
— Von den auf den ungarischen lichen Vorlagen sind jene, Spiritus und Bier, bereits perfekt. soll die Spiritus⸗ und Biersteuer geregelt und eine schärfere
— Bei der vorgestrigen Landtagswahl in der Gruppe des Tiroler Großgrundbesitzes wurden die Kandidaten der verfassungstreuen Partei mit einer Majorität von 18 Stimmen gewählt. mit Einsch
Großbritannien und Irland.
gekehrten Kapitän wärtigen Amte Billigung seines Verhaltens während der
verbunden gewesenen Schwierigkeiten ausgesprochen worden.
Frankreich. Paris, 6. April. (Fr. Corr.) Der fran⸗ zösische General⸗Konsul in Belgrad, von Bersolle,
legen. — Der Pariser Gemeinderath ihm von dem Seinepräfekten vorgelegtes 9 wonach die Summe von 3,500,000 Fr. für die Vergrößerung der Sorbonne und die Summe von 4,500,000 Fr. Aufführung eines Gebäudes, welches eine neue naturwissen⸗
Hälfte der Baukosten zu tragen. veröffentlicht ein Dekret
mit dem Aufstande von 1 verurtheilt sind, Straferlasse, Veränderungen oder Straf⸗
minderungen zugesteht.
einen Empfang ab. meinderäthe mit der Zusicherung vor, daß der Gemeinderath vollständig der Regierung ergeben sei und dieselbe auf dessen Mitwirkung rechnen dürfe. Hr. Simon ermahnte in seiner Antwort die Gemeinderäthe zur Mäßigung.
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Hierauf folgte die Erstattung mehrerer Kom⸗ Sitzung vertagt wurde.
Die „Westf. Prov. Ztg.“ berichtet ier abgehaltene Konferenz Projekts einer Landschaft der
Zu dieser Konferenz waren Seitens Präsidenten der Provinz zahlreiche Einladungen er⸗
bisherigen — bezüglich des von dem des landwirthschaftlichen Provinzial⸗Vereins für angeregten und durch Aufstellung eines entsprechen⸗
der Königlichen Behörden und verschiedener sonen mitgetheilt worden war, eröffnete der Minister
estfalen als zweckmäßig resp. als
unden sein? Steht ins⸗ zu befürchten, daß eine Provinziallandschaft der Ent⸗ des Sparkassenwesens hinderlich sein, andererseits ch Erleichterung des Realkredits der Neigung zum
.
einer eingehenden Diskassion dieser Fragen konnte der
unzweifelhaft dazu gedient habe, die Gegensätze auszu⸗
asälichen Vortheile der Landschaft zur zu bringen. Ferner sprach sich der dahin aus, in der Verhandlung eine wünschenswerthe die Förderung und baldige Realisirung des
Leipzig, 5. April. (Wes. Ztg.) Die ur Zweiten Kammer, welche diesmal ausschei⸗ findet hier Partialerneuerung jedesmal zu * statt), neu gewählt, resp. durch andere ersetzt werden müssen.
der Kammer scheiden die Führer
Nationalliberalen Biedermann. — Die am 15. d. M.
hrem gestern veröffentlichten Programm auch mit dtagswahlen beschäftigen. In der Ersten Kammer Jahre derselben angehörte, vertreten sein.
Karlsruhe, 6. April. Die „Karlsr. Ztg.“ daß die Rückreise des Großherzogs
us Berlin, rzog wurde, so daß derselbe voraussichtlich
verschoben
Darmstadt, 6. April. Die „Darmst. Ztg.“
Wien, 7. April. Der Kaiser Wien ein. — Der Kron⸗ Jagdausfluge nach dem letzten ist das Befinden der Frau Erzherzogin Marie
garischen Ausgleich bezüg⸗ betreffend die Verzehrungssteuer für Durch diese Vorlagen
bei Einhebung derselben eingeführt werden.
Es werden somit im Tiroler Landtage, luß der Virilstimmberechtigten, die liberale durch 26, die klerikale durch 42 Abgeordnete ver⸗ in.
London, 7. April. Dem kürzlich von der west⸗afrikanischen Küste zurück⸗ Sir William Hewett ist vom Aus⸗
ng von Dahomey und der mannigfachen, damit
Meldung zufolge, einem Schlaganfalle er⸗ hat gestern ein rojekt genehmigt,
raphischer
für die
iche Fakultät aufzunehmen hätte, bestimmt werden Der Staat soll angegangen werden, zu dem letzteren in zum Luxemburggarten gehöriges Terrain von Metern unentgeltlich herzugeben und außerdem die
Das heute ausgegebene „Journal officiel“ des Präsidenten der Re⸗ , welches 33 Personen, die wegen Vergehen, welche 1871 in Verbindung standen,
7. April.
Köln. Ztg.) Der Conseils⸗ Pesigfnn⸗. Simon hielt Phern auf der Mairie in Marseille er Maire stellte ihm die zwanzig Ge⸗
—
1 „Denn,“ fügte , „wir haben eine sehr schwere Zeit durchzumachen und
Arbeit der Regierung gehemmt. Um dieselben zu überwinden, gilt es, Feftigest und Energie mit Mäßigung zu vereinigen.“ Der Conseils⸗Präsident ertheilte schließlich die Versicherung, er sei entschlossen, der jetzigen 4 Eelrung zu ver⸗ schaffen, und handle in diesem Sinne mit fester Entschieden⸗ heit. — Der „Moniteur“ erklärt, Hrn. Jules Simons Gesundheit sei so wenig hergestellt, daß derselbe sich genöthigt sehe, noch einen zweiten vierzehntägigen Urlaub vor Wieder⸗ eröffnung der Kammern zu nehmen. — Der Finanz⸗ Minister Say wird in Nizza erwartet, wo auch der erzog Decazes noch weilt. — Heute findet die Schl itzung des katholischen Kongresses unter dem Vorsitz des Bischofs Freppel statt.
— (W. T. B.) Der Unterrichts⸗Minister Waddington hat bei der Vertheilung der Preise an die Mitglieder derwissenschaft⸗ lichen Gesellschaften der Sorbonne eine Rede Shee in welcher er auf den Kongreß der gelehrten Gesellschaften gelegentlich der Weltausstellung im Jahre 1878 hinwins und die Hoffnung aussprach, daß der Friede, auf dessen Aufrechterhaltung die Politik der Regierung, welche zugleich diejenige von ganz Frankreich sei, mit aller Kraft gerichtet wäre, ungestört bleibe. — Gregory Ganesco ist gestorben.
Spanien. Madrid, 5. April. (Ag. Hav.) Der König und die Prinzessin von hier eingetroffen. — Hr. Barzanallana hat dem Minister⸗ rathe seine Ansichten bezüglich eines neuen Finanzplans dargelegt und wird die Darlegung morgen fortsetzen. Es würde sich um die Einführung neuer Steuern handeln.
Portugal. Lissabon, 6. April. (Ag. Hav.) Die
amerikanische Regierung hat beschlossen, den Vereini⸗ gungsort ihrer Schif sstation in Europa, der bis jetzt in Nizza war, nach Lissabon zu verlegen. 8 Oporto, 31. März. (Allg. Ztg.) Von den Cortes
„Art. 1. Die Regierung wird eine wissenschaftliche Expedition zur Erforschung der Gebiete zwischen den Pro⸗ vinzen Angola und Mozambique, sowie zum Studium der Verbindungen zwischen den Stromsystemen des Zaire (Congo) und Zambeze organisiren. Art. 2. Die Regierung ist bevoll⸗ mächtigt, für diesen Zweck Ausgaben bis zur Höhe von 30 Contos (136,000 ℳ) zu machen.“ — Der Abgeordnete Thomaz Ribeiro hat im Unterhause, mit Rücksicht auf die im Auslande laut gewor⸗ denen Verdächtigungen, die Veranstaltung einer Enquete über die Theilnahme der Portugiesen am südafrikanischen Sklavenhandel beantragt. Zu Aussagen in dieser Ange⸗ legenheit sollen sowohl Inländer als Ausländer mit spezieller Kenntniß der vorin Kolonialverhältnisse, die Behörden auf der West⸗ und Ostküste Südafrikas, die portu jesische Ge⸗ sandtschaft zu Rio de Janeiro, sowie alle portugiesischen Kon⸗ sulate in Amerika, Afrika und Asien veranlaßt werden. Die Untersuchung erstreckt sich auf folgende Punkte: 1) Von wel⸗ chen Gebieten aus werden vorzugsweise Negersklaven an die Küste gebracht? 2) An welchen Hafenplätzen findet gewöhnlich die Einschiffung statt? 3) Wer sind und welchen Nationen gehören die Sklavenhändler an? 4) Wohin wer⸗ den die Sklaven gebracht? 5) Treiben die Händler ihr Ge⸗ schäft für eigene oder für fremde Rechnung? 6) Welches sind die geeignetsten Mittel zur “ des Sklavenhandels? — Dem König ist ein S
hreiben des Präsidenten Burgers zugegangen, der die Wiederherstellung des Friedens anzeigt und um Fortsetzung der durch den Kaffern⸗Krieg ge⸗ störten Vorarbeiten für die Eisenbahn von Prätoria nach Lourengo Marquez bittet.
Italien. Rom, 4. April. (Italie.) Der General Cialdini ist heute von dem König in Audienz empfangen worden. — Der Prinz Thomas ist, von Cagliari kommend, in Favignana auf Sicilien a gekommen und mit Wärme empfangen worden. Morgen reist der Prinz nach Trapani. Prinz Leopold von Bayern und seine Gemahlin, Prinzessin Gisela, Tochter des Kaisers von Oesterreich, haben in Acireale Auf⸗ enthalt genommen. — Der „Osservatore Romano“, das Organ des Papstes, veröffentlichte gestern das, übrigens schon von dem französischen Journal „Le Monde“ gebrachte, Cirkular des Staatssekretärs Simeoni, das derselbe unter dem 21. v. M. an sämmtliche Nuntien gerichtet hat. In demselben werden die Letzteren aufgefordert, die Vertreter der fremden Mächte zu ersuchen, ihre Aufmerksamkeit auf die Lage zu rich⸗ ten, in der sich die Kirche und deren Oberhaupt befinden. — Dem „Bersagliere“ wird aus Girgenti geschrieben, daß der Baron Bona Giuseppe di Caltabellotta und einer seiner Beamten, Namens Biongioni, sowie der Gutsbesitzer Baron Michele di Stefano, weil sie Straßenräubern entweder aus Interesse oder aus Furcht Hülfe geleistet, gerichtlich verwarnt worden sind.
— 5. April. (Ag. Hav.) Im Gegensatz zu verbreiteten Gerüchten versichert man, daß der Minister⸗Siegelbewahrer Mancini nicht die Absicht hat, das Gesetz, betreffend die Mißbräuche der Geistlichen, preiszugeben. Dieser Entwurf bildet einen Theil seines Programms und Angesichts der Agitation, die von der klerikalen Partei in Italien und im Auslande ins Werk gesetzt wird, hält sich Hr. Mancini um so mehr verpflichtet, den Entwurf vor dem Senat energisch als opportun und nothwendig aufrecht zu erhalten. — Der „Osservatore romano“ meldet, daß der Papst den Kardinal Ledochowski eingeladen hat, seinen Wohnsitz in den Vatikan zu verlegen.
— 8. April. (W. T. B.) Der „Corriere italiano“ be⸗ zeichnet die Nachricht, daß die Besebunsie Oesterreichs zu Italien im Verlaufe der orientalischen Krisis eine Trübung erlitten hätten, als unbegründet. Es sei durch⸗ aus nichts vorgefallen, was das gute Verhältniß zwischen Wien und dem Quirinal hätte alteriren können. — Nach einer hier eingegangenen Nachricht ist am 5. d. M. bei Cerreto (Provinz Benevent) ein Trupp von etwa 30 be⸗ waffneten Angehörigen der Internationalen aufgetreten und hat die gegen ihn ausgesendete Truppenabtheilung mit Schüssen empfangen. Ein Karabiniere wurde verwundet. Die Internationalisten ergriffen darauf die Flucht, mehrere der⸗ selben wurden indeß ergriffen und verhaftet, die übrigen ver⸗ folgt. Das Militär hat den Aufrührern 30 Gewehre und Munition abgenommen. Das Ministerium hat weitere Vor⸗ sichtsmaßregeln angeordnet, der Vorfall scheint indeß ein voll⸗ ständig isolirter zu sein.
Türkei. Konstantinopel, 7. April. Die „Pol. Korr.“ meldet: Der englische Geschäftsträger Mr. Jocelun konferirt fast täglich mit dem Großvezier und Safvet Pascha
ortwährende Schwierigkeiten wird Tag für Tag die
über die Bedingungen eines Beitritts der Pforte zum Lon⸗
Asturien sind heute gegen Abend
wurde folgender Gesetzentwurf ohne Debatte genehmigt:
doner Protokolle — Es heißt, England insinuirt der Pforte,
spontan zu erklären, daß sie für eine bestimmte Frist eine
Kommission europäischer Lokalagenten zur Konstatirung ihrer
aufrichtigen Reformdurchführung acceptire. Die Pforte ver⸗
hält sich bis jetzt dieser englischen Zumuthung gegenüber voll⸗ ständig ablehnend. Serdar Ekrem Abdul Kerim Pascha geht zwischen heute und morgen zur Donau⸗Armee ab und der Muschir Ali Saib Pascha hat Befehl erhalten, unverzüg⸗ lich zur Uebernahme des Kommandos des Corps in Albanien vor dem als Militärgouverneur nach Salonichi transferirten
Derwisch Pascha nach Skutariabzugehen. — Nach aus Rustschuk
eingelangter Meldung sind die seit dem Winter in Angriff
genommenen äußeren Forts dieser Festung vollständig fertig und erhöhen die Vertheidigungsfähigkeit dieser letzteren ganz außerordentlich. —
Wien, 7. April. (W. T. B.) Der „Politischen Korrespondenz“ wird aus Konstantinopel telegraphisch geqlelbdet, daß der englische Geschäftsträger daselbst vielfach mit den türkischen Staatsmännern über den Beitritt der Pforte zu dem Londoner Protokoll konferire. — Wie dieselbe Korrespondenz weiter vernimmt, suche die englische Regierung die Pforte zu einer Erklärung zu bewegen, durch welche sie für eine bestimmte Zeit die europäische Kom⸗ mission in den aufständischen türkischen Provinzen zur Ueberwachung der Durchführung der von den Mächten verlangten Reformen acceptirt.
London, 8. April. (W. T. B.) Der „Observer“ be⸗ merkt anläßlich eines auf dem Bureau der „Times“ gestern Nachmittag eingegangenen Telegrammes, wonach die Türkei eingewilligt hätte, abzurüsten und der Friede gesichert scheine, daß im Laufe der letzten Nacht noch keine Bestäti⸗ gung dieser Nachricht auf der türkischen Botschaft eingetroffen sei und daß das Auswärtige Amt ebensowenig eine derartige Nachricht erhalten habe. Allerdings berechtige der Ton, in welchem die letzten aus Konstantinopel eingetroffenen Nach⸗ richten gehalten seien, zu der Hoffnung, daß die Türkei die Schwierigkeiten nicht durch ihre Weigerung, das Protokoll in Betracht zu ziehen, vermehren werde.
6. April. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet: Nach hier vorliegenden Privatmittheilungen hat der Große Rath der Pforte das Protokoll am Sonnabend berathen, aber noch keine definitive Entschließung gefaßt. Die Pforte nimmt an der Ueberwachung der Reformen durch Lokalagenten heftigen Anstoß, weil damit einer endlosen Einmischung der Mächte in die inneren Angelegenheiten der Türkei die Thüre geöffnet werde. Ebenso erachte sie die vom russischen Botschafter zum Prokokoll gemachte Deklaration für demüthigend und unannehmbar und den Passus über den Friedensschluß mit Montenegro für unzulässig. Die Ab⸗ rüstungsfrage müsse durch die ordentlichen Botschafier geregelt werden. An amtlicher Stelle liegen auch jetzt noch keine Mel⸗ dungen über die Entschließungen der Pforte vor.
MNaoch anderweitigen Nachrichten aus Konstantinopel sollte die definitive Entschließung des Ministerrathes über das Protokoll am 8. c. erfolgen. .
„Rom, 8. April. (W. T. B.) Wie der „Diritto“ wissen will, hätte der Papst den Katholiken im Orient das Recht, ihre Patriarchen und Bischöfe selbst zu er⸗ nennen, welches ihnen durch die Bulle „Reversurus“ ge⸗ nommen war, zurückgegeben unter dem Vorbehalte, in Rom die kanonische Institution nachzusuchen.
Paris, 7. April. (W. T. B.) Dem „Moniteur“ zufolge berechtigen die jüngsten Nachrichten aus Konstanti⸗ nopel zu der Hoffnung, daß die gerechten Wünsche Europas von der Pforte nicht unberücksichtigt bleiben werden.
— Aus Konstantinopel meldet der Korrespondent der „Times“ unter dem 30. v. M.: „Bei allem Schwanken zwischen Furcht und Hoffnung wird Eines klar: daß nämlich die Männer, auf welchen die Verantwortlichkeit für Krie und Frieden in der Türkei ruht, ernstlich und fast ängstli den Frieden zu bewahren suchen. Sie haben auch gute Gründe dafür; die Regierung wagt nur noch 3 Millionen türkische Lire (à 11 fl.) an Papiergeld auszugeben, um dasselbe nicht vollständig zu entwerthen. Die Papiergeld⸗Cirkulation wird mit diesen 3 Millionen auf 10 Millionen gebracht; die Erhaltung der Armee kostet 700,000 türkische Lire monatlich, weit mehr, als in dem laufenden Budget veranschlagt ist, und mehr als doppelt so viel, als sie im vorigen Jahre gekostet hatte. Die Furcht, daß Rußland end⸗ lich doch angreifen und daß, wenn es ein paar Schlachten ge⸗ wonnen, auch andere Feinde — z. B. Persien und Griechen⸗ land — sich gegen die Türkei erheben könnten, ist geeignet, die Begeisterung eines Jeden zu dämpfen, welcher weiß, wie entblößt von allen Kriegsmitteln die Türkei schon bei der Er⸗ öffnung des Feldzuges sein würde. Diese Erkenntniß beginnt so stark auf die Pfortenregierung einzuwirken, daß Safvet Pascha die montenegrischen Abgesandten bat, ihre Abreise auf⸗ zuschieben, indem er andeutete, es sei immer noch eine Ver⸗ ständigung möglich und die Pforte dürfte zuletzt nicht einmal in Betreff von Niksic unnachgiebig sein.“
— Eine Depesche des „Standard“ aus Konstantinopel vom 5. April will wissen, daß die Montenegriner ihre Forderung betreffs Niksicz aufgeben, auf die Abtretung von Spizza jedoch dringen. Dieses werde die Pforte verweigern. Tan cheine, als ob die Montenegriner nur Zeit gewinnen wollen.
— Ein Telegramm des „Standard“ aus Konstanti⸗ nopel vom 6. sagt: Keine Verbesserung der Lage; die montenegrinischen Abgesandten dringen auf eine bestimmte Antwort. Am 13., wo der Wafefenstillstand endet, wird die Pforte Schritte thun, um Niksic mit Lebensmitteln zu ver⸗ sorgen.
— Nach einem „Times“⸗Telegramm aus Pera vom 5. d. ist Nakoob Khan dort angekommen. Er beabsichtigt, England zu besuchen.
Rustschuk, 2. April. Von der türkischen Donau⸗ Armee meldet die „Pol. Korr.“: Seit 26. März treffen un⸗ unterbrochen Verstärkungen bei der Donau⸗Armee ein. Es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn man den Truppennachschub der letzten Zeit auf 32,000 Mann veranschlagt. Achmed Ejub Pascha ist mit allem dem noch immer nicht zu befriedigen und dringt unablässig darauf, daß die Stärke der Armee minde⸗ stene auf 200,000 Mann gebracht werde. Bei der Auf⸗ ellung der Armee fallen einigermaßen zwer Thatsachen auf. Während nämlich das Gros der türkischen Armee nach der unteren Donau, zumeist in das Widdiner Sand⸗ sögtar. dirigirt wird, so daß nach türkischen Angaben die bei
ziddin konzentrirte Masse mit 75,000 Mann zu beziffern wäre, wird hingegen die Dobrudscha, wo bis jetzt e 12,000
11 I1“ “
med Ejub Pascha schickt fast alle Truppen nach Widdin, Ni⸗
kopolje und den Festungen Varna, Silistria und Rustschuk.
Hand in Hand mit der Verstärkung der Armee
geht die Organisation und Mobilisirung der Terri⸗
torial⸗Truppen. .38 Offiziere der Corpsstäbe leiten diese
Arbeit, welche in der kürzesten Frist vollendet sein dürfte.
Auch die „braven“ Tscherkessen treten wieder in den Vorder⸗
rund. Sadyk Pas hat allerdings die strengsten Wei⸗ ungen ergehen lassen, damit die Sicherheit der Christen un⸗ angefochten bleibe, allein die Administration wird abermals bewaffneten Horden gegenüber sich befinden und eben so macht⸗ los sein wie ehedem. Es ist leider nur zu wahrschein⸗ lich, daß das Wiedererscheinen der Tscherkessen traurige
Folgen nach sich ziehen werde. Aus Tripolis sind elf Kisten mit Metallgeld, und zwar drei mit Gold⸗ und acht mit Sil⸗ bermedjidies, angelangt. Man wird den Offizieren und der Mannschaft für drei Monate den rückständigen Sold in Me⸗ tallgeld auszahlen. Das wird die Stimmung im Heere heben. Im Ganzen genommen herrscht in der Armee ein guter Geist. Die Zuversicht auf einen erfolgreichen Kampf ist überall vor⸗ herrschend. In Wirklichkeit ist die türkische Donau⸗Armee ein ausgezeichnetes Material. Die Mannschaft ist gut eingeschult und das Kriegsmaterial läßt wenig zu wünschen übrig. Hier, in Widdin, Silistria, Varna und Schumla sind 420 bescier⸗ bester Konstruktion placirt worden. Eben eingelangte sechs Batterien Kruppscher Geschütze werden nach Widdin geschickt. Die Achillesferse des Heeres bleibt das wenig gebildete Offi⸗ zier⸗Corps.
Ragusa, 6. April. Die „Pol. Korr.“ meldet: Die aus herzegowinischen Insurgenten bestehende, 240 Mann starke Garnison von Sutorina ist durch ein Ba⸗ taillon Montenegriner abgelöst worden. Die Schaar des Peko Pavlovié ist durch die disponibel gewordenen 240 Mann ver⸗ stärkt worden.
Wien, 6. April. Aus Kischenev wird der „Pol. Korr.“ gemeldet, daß nichts auf die Wahrscheinlichkeit einer rück⸗ gängigen Bewegung der russischen Südarmee deutet. Im Gegegentheile werden Artillerie und Munition bei Bender, Tiraspol und Olivopol aufgehäuft; die anlangenden Reserven aus der Ukrajne werden ununterbrochen nach dem Pruth dirigirt. Der eventuelle Durchmarsch der russischen Armee durch Rumänien ist bis auf die kleinsten Details geregelt.
Cettinje, 31. März. Betreffs der türkisch⸗monte⸗ negrinischen Friedensverhandlungen wird der „Pol. Korr.“ von hier geschrieben:
“ trüber sich die Aussichten auf den Ausgang der in Konstan⸗ tinopel stattfindenden Friedensverhandlungen gestalten, desto eifriger bemühen sich die hier weilenden Vertreter Oesterreich⸗Ungarns und Englands, den Fürsten zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Die Stim⸗ mung ist aber hier für weitere Konzessionen eine sehr ungünstige. Der Fürst berief alle Senatoren und Minister zwei Mal zu außer⸗ ordentlichen Berathungen zusammen. Man dehbattirte lange und eingehend über die wichtige, alle Montenegriner in Athem haltende Tagesfrage, man erwog alle Chancen für und wider die Fortsetzung des Krieges und kam zu dem definitiven Entschlusse, die zuletzt gestellten Forderungen aufrecht zu halten. Der Senator und Wojwode Marko Miljan plädirte sogar für Wiederaufnahme der Forderung eines Hafens. Die Majorität des Conseils war nicht auf Seite dieses Redners in der Hafenfrage, erklärte aber die Forderungen betreffs der Hochebene von Niksic für unerläßlich. So schwankt hier das Zünglein immer gleich bewegt zwischen Krieg und Frieden. Daß es sich schließlich kaum auf die neigen werde, geht aus den verschiedenen Dispositionen hervor, welche hier jetzt gefaßt werden. Der bekannte bosnische Insurgentenführer Despotovic, welcher seinen Frieden mit der Pforte nicht machen wollte und aus serbischen Diensten trat, dürfte vorläufig von hier aus als Chef der bosnischen Insurgenten patentirt werden. Gestern sind Ordres in dieser Beziehung von hier aus nach Bosien expedirt worden. Das Gros der montenegrinischen Streitkräfte wird an der herzegowinischen Grenze konzentrirt. Der Senator Marko Miljan hat das Kommando der Avantgarde an der albanischen Grenze übernommen. Der Distrikt von Drekalovice ist bereits unter Waffen. Kriegs⸗Minister Plamenac ist nach dieser Grenze abgereist. Auf der ganzen Linie herrscht die regste militärische Thätigkeit. 1
— Den „Times“ wird aus Cettinje, 5. April, telegraphirt: Die montenegrinischen Abgesandten in Konstantinopel empfingen heute Befehl, die vordem gemachten Forderungen — nämlich Niksics, Koloschin und Kutschi, zu wiederholen und wenn das nicht zugestanden werden sollte, Konstantinopel mit dem ersten Dampfer zu verlassen. — Ich kann positiv ver⸗ sichern, daß die russische Regiernng zum Frieden räth, daß der Fürst aber entschlossen ist, unter allen Umständen festzuhalten, was er im Besitze hat, falls die Pforte die ver⸗ langten Zugeständnisse verweigert. 3
Nußland und Polen. St. Petersburg, 5. April. Der Großfürst Ssergej Alexandrowitsch, welcher er⸗ krankt war, befindetzsich, nach Mittheilung der „Ag. gén. russe“, gegenwärtig wieder in bestem Wohlsein. Das Leib⸗ Garde⸗Dragoner⸗Regiment feierte, wie der „R. Inv.“ mittheilt, am 31. März den 63. Jahrestag seiner in Ver⸗ sailles stattgehabten Gründung. Als die russischen Truppen im Jahre 1814 in Paris einrückten, befahl der Kaiser, zum Andenken an dieses denkwürdige Ereigniß, vorzugsweise aus Georgs⸗Rittern ein Garde⸗Jäger⸗Regiment zu Pferde zu for⸗ miren. Als ö seine im Jahre 1831. S.nh fer⸗ Tapferkeit erhielt das Regiment die Rechte der alten Garde und am 3. April 1833 wurde Regiment umbenannt.
b Dänemark. Kopenhagen, 5. April. Die Berl. Tid.“ bringt heute einen Leitartikel über die so eben geschlossene Reichstagssession, insbesondere über den Ur⸗ sprung und Verlauf des Konflikts zwischen Folkething und Regierung. Das eigentliche Ziel der Opposition, sagt das genannte Blatt, sei die Herrschaft des Folkethings; ihre Forderung, daß jedes Ministerium, das nicht das Vertrauen der Mehrheit des Folkethings besitze, abzutreten habe, müsse zu einer Republik anstatt zu einer konstitutionellen führen. S Flaeglich wirdaufeine Erklärung des Ministeriums hingewiesen, daß die volle Verantwortlichkeit für das Nichtzustandekommen des Budgets auf die Opposition falle, welche allerdings ein Budget habe bewilligen wollen, aber nur unter der Bedin⸗ gung, daß das Ministerium seine Entlassung gebe. — Der dritte Begründer und Führer der dänischen Sozial⸗Demo⸗ kratie, Waldemar Brix, ist so eben vom Höchstengerichte zu 4 Jahren Gefängniß wegen Angriffe durch die Presse auf * Shenaeg h 6. den König und die Religion verur⸗ heilt.
— 7. April. (H. N.) „Morgenbladet“ bringt ein von 70 Abgeordneten unterschriebenes Manifest, worin die Linke die Verantwortlichkeit für den Grundgesetzbruch von sich abweist, ihre Anhänger von jeder Gewaltsamkeit abmahnt und
es Leib⸗Garde⸗Dragoner⸗
Mann zusammengezogen wurden, gänzlich vernachlässigt. Ach⸗
Almerika. New⸗Or
hier al gehaltenen, von etwa 10,000 Personen besuchten Meeting wurden mehrere Resolutionen angenommen, in denen die Loyalität der Bevölkerung und ihr Wunsch nach Versöh⸗ nung ausgedrückt, der Präsident zur Abberufung der Bundestruppen aufgefordert und endlich erklärt wird, daß die Belassung von Nicholls auf dem Gouverneurposten allein geeignet sei, den Frieden wiederherzustellen. Die von der Regierung abgeordnete Spezialkommission ist hier ein⸗ getroffen.
Nr. 14 des „Central⸗Blatts für das Deuts Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden b halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Auslandern aus dem Reichsgebiet. — Münzwesen: Uebersicht über die Ausprä⸗ gung von Reichsmünzen. — Finanzwesen: Goldankäufe Seitens der Reichsbank. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Abänderung der Uehersichten über die Einnahme an Salzsteuer; Umwandelung und Befugnisse einer Steuerstelle. — Marine und Schiffahrt: Beginn einer See⸗ chiffer⸗Prüfung. — Eisenbahnwesen: Eröffnung der Strecke Riesa⸗ “ Sin
— Nr. 9 des Armee⸗Verordnungs⸗Blat genden Inhalt 1. Zuständigkeit der Diszipliner⸗Slra —— Bles 8 5 der Offiziere bei Militärbehörden ꝛc. Zehnter Nachtrag zum Schul⸗ verzeichniß vom 19. Januar 1876. Eisenbahn⸗Beförderung der in diesem Jahre zum Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon zu kommandirenden Mannschaften für die Hinreise nach Petsdam. Vorspannberechtigung⸗ der Aerzte auf Märschen. Abfindung der zum Dienst einberufenen Mannschaften mit Marschgebührnissen.
8 Neichstags⸗Angelegenheiten.
Der Gesammtvorstand des Reichstags hat demselben den E 3 des Reichstags auf das Etatsjahr 1877/78 vorgelegt. Sectich schließt mit 319,700 ℳ an fortdauernden und 30,000 ℳ am einmaligen Aus⸗ gaben Gur Begründung der Reichstags⸗Bibliothek, fernere Raten)
Die fortdauernden Ausgaben sind um 1550 ℳ höher als im Etat für 1876, und zwar für Gehaltserhöhungen.
1 Statistische Nachrichten.
Das statistische Bureau der Königlich Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahn hat über die Freaee E quenz der Stadt Berlin folgende Daten zusammengestellt. Es betrug im Januar d. J. die Gesammtzufuhr von Steinkohlen und Koks (auf Eisenbahnen und Wasserstraßen) 82,889 Tonnen à 1000 Kilogramm; davon auf den Wasserstraßen 144 Tonnen. Versandt wurden aus Berlin insgesammt 8103 Tonnen, so daß in Berlin ver⸗ blieben 74,786 Tonnen. Es betrug ferner die Zufuhr von Braun⸗ kohlen 25,339 Tonnen. Der Versandt 10,222 Tonnen, so daß in Berlin verblieben 15,117 Tonnen. Im Monat Februar belief sich die Zufuhr von Steinkohlen und Koks auf 67,197 Tonpen, der Versandt auf 6133 Tonnen, so daß in Berlin verblieben 61,064 Tonnen. Die Zufuhr von Braunkohlen betrug 24,284 Tonnen, der Tonnen, es verblieben also in Berlin 16,020 Tonnen.
— Die von der Redaktion der „D. Gemeindeztg.“ bearbeite Wohlhabenheits⸗ und Steuerstatistik 88 Henescen — einiger österreichischen Städte ist jetzt versendet worden. Die⸗ selbe enthält 3 Tabellen, welche die finanziellen Verhältnisse von 240 Städten in eingehendster Weise darlegen.
— Die „Zeitschr. f. Gew., Hand. und Volksw.“ veröffentlicht di
Uebersicht über den oberschlesischen E11 im J. 1876. Nach derselben waren im genannten Jahre in Oberschlesien 105 Kohlengruben im Betriebe, bei welchen Dampfmaschinen in nachstehender Anzahl verwendet wurden: zur Förderung 168 (7692 Pferdekr.), zur Wasserhebung 140 (16,473 Pferdekr.), zu anderen Zwecken 117 (1811 Pferdekr.); an Arbeitern wurden 29,923 männ⸗ liche und 2075 weibl. über, und 116 unter 16 Jahr alte beschäftigt
an Grubenpferden 682. Die Förderung belief sich auf 168,643,886 Ctr., gegen 164,634,265 Ctr. im J. 1875, deren Werth auf 41,742,337. ℳ. gegen 46,432,133 ℳ in 1875. 45 Gruben waren außer Betrieb resp. außer Förderung. 8
8 Kunst, Wissenschaft und Literatur.
. Im Verlage von Paul Schellers Hofbu n g in Berlin ist als Separatabdruck aus W. L. S aennng⸗ Börsen⸗Statistiker⸗ eine Zusammenstellung der Usancen der Berliner Fondsbörse gemäß den Festsetzungen der Sach⸗ verständigen⸗Kommission als Broschüre erschienen. Das Heftchen zeichnet sich durch sachgemäße Anordnung und Uebersichtlichkeit des⸗ Stoffes vor früheren ähnlichen Produkten vortheilhaft aus.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Dresden, 7. April. (W. T. B.) Nach Meldung des „Dresd⸗
ner Journals“ ist die Rinderpest im Königreich Sachsen nunmehr⸗ erloschen.
Gewerbe und Handel. 8
Die Zwickauer Bank hat im Geschäftsjahre 1876 eine befrie⸗ digende Entwickelung genommen. Der Gesammtumsatz beträgt über 73,2 Millionen Mark gegen 56,48 Millionen Mark im Vorjahre. Die mit 156,719 ℳ im Gewinn⸗ und Verlustkonto bezifferte Brutto⸗ Einnahme besteht in 31,915 ℳ Zinsen, 21,826 ℳ Provisionen, 62,996 ℳ aus Wechselgeschäft, 16,441 ℳ, aus Lombardverkehr, 12,480 ℳ Effektengeschäft, 949 ℳ Agiogewinn, 10,110. ℳ Haus⸗ miethen. Nach Abschreibung von 52,151 ℳ Betrag der 1875er Unterbilanz, 25,000 ℳ eines aus dem letzten Jahre sich ergebenden Verlustes ꝛc., verbleibt ein Gewinnüberschuß von 46,730 ℳ, welcher die Vertheilung von 3 % Jahresdividende gestattet. 1 „Wien, 8. April. (W. T. B.) Der von der Anglobank⸗ veröffentlichte Bilanzauszug weist nach im Haben: 1,760,308 Fl. an Finsen, Provisionen und Diversen, 1,637,948 Fl. Gewinn aus dem Rückkauf von 40,000 eigenen Aktien, Summa 3,398,256 Fl., im Soll: 511,842 Fl. an Spesen und Steuern, 629,326 Fl. Verlust an Effekten⸗ 681,551 Fl. Abschreibungen an Konsortialgeschäften und Aushülfs⸗ Comité, 331,202 Fl. Realitäten, 1,221,587 Fl. Contocorrent und Kost- geschäft, Summa 3,375,508 Fl. Der für das neue Rechnungsjahr vorzutra⸗ gende Saldo beträgt sonach 22,748 Fl. Die Anträge an die am 14. Mai d. J. stattfindende Generalversammlung gehen dahin, noch weitere 10,000 Stück Aktien zurückzukaufen und den daraus resul⸗ tirenden Gewinn sammt 780,000 Fl., die dem aus 1,281,015 Fl. bestehenden allgemeinen Reservefond entnommen werden, zur Bildung einer Spezialreserve behufs weiterer Abschreibungen an den Kohlen⸗ werken und den Konsortialgeschäften zu verwenden. — Der Totalumsatz der Dänischen Landmannsbank in Kopenhag en betrug im verflossenen Jahre 459,297,398 Kronen gegen 461,993,256, Kronen in 1875, und der Nettogewinn 885,128 Kronen. Hiervon gehen ab die statutenmäßigen Beträge für den Reservefonds und die Fanteémen, ferner 15,822 Kronen für vier falsche Wechsel und 93,0700 Kronen zum Delkrederekonto; es bleiben mithin 690,000 Kroney, wovon 5 ¾ % Dividende gezahlt werden. Verkehrs⸗Anstalten. 8- Königsberg i. Pr., 8. April. (W. T. B.) Heute Mittag 1 Uhr sind 3 Dampfer aus Pillau hier eingetroffen, die Schiffahrt — daher mit dem heutigen Tage als wieder eröffnet betrachtet werden. Emden, 6. April. (Wes. Ztg.) Mit dem heutigen Tage ist der vollständige Betrieb der Vahnstrecke Leer. Nen schanz wieder
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auf den Sieg ihres unzweifelhaften Rechtes hofft.
aufgenommen.