1877 / 87 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Apr 1877 18:00:01 GMT) scan diff

larische Uebersicht der Wochenausweise der schen

721,177,000

vom

die Gründe ihres Versetzungsantrages in

Die in der heutigen Börsenbeilage abgedruckte 45 eut⸗ ettelbanken vom 7. April schließt mit folgenden summarischen Daten: Der gesammte Kassenbestand betrug oder der Vorwoche gegenüber weniger 15,707,000 ℳ; der Wechselbestand in Höhe von 612,554,000 weist eine Zunahme von 1,184,000 nach, während die Lom⸗ bardforderungen mit 89,619,000 einen 2 ückgang um 1,596,000 konstatiren. Ferner zeigt der Notenumlauf im Betrage von 929,895,000 eine Verminderung um 2,432,000 ℳ, wie auch die täglich fälligen Verbindlichkeiten mit 160,482,000 um 8,920,000 und die an eine Kündi⸗ gungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten mit 92,782,000 um 184,000 verringert erscheinen. Die nach Maßgabe der Allgemeinen Verfügung 20. März 1874 an den Justiz⸗ Minister einzu⸗ reichenden Gesuche der Richter und Beamten der Staatsanwaltschaft um Versetzung in andere Stellen, mit welcher eine Beförderung nicht verbunden ist, entbehren

häufig einer Angabe der Gründe, welche dem Gesuchsteller die

Versetzung wünschenswerth machen. Die Richter und Beamten der Staatsanwaltschaft sind deshalb durch einen Cirkularerlaß vom 7. d. M. veranlaßt worden, in Fällen der gedachten Art den betreffenden Gesuchen an ugeben. n 8 Die bei Ueberreichung solcher Gesuche an den Justiz⸗

Minister oder deren Uebermittelung an die Vorstandsbeamten

ziehungsweise unmittelbar thätigen

eines anderen Avppellationsgerichtsbezirks mitwirkenden, be⸗ Vorstände (Allgemeine Verfügung vom 20. März 1874 zu 1) haben sich im Anschluß an die Uebersendungsberichte oder Qualifikationsäußerungen

auch über die Erheblichkeit der in den Versetzungsgesuchen an⸗ geführten Gründe auszusprechen.

Das Aufsichts⸗ und das damit verbundene Zücht i⸗ gungsrecht des Lehrers ist nach einem Erkenntnisse des Ober⸗Tribunals, Senat für Strafsachen, vom 15. März

1877, zwar nicht auf die Räume der Schule und die Zeit des

fident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister von nacht, ist heute behufs der Theilnahme an den Arbeiten des Bundesraths nach Berlin abgereist.

von Chlumecky, S . in welcher über die Ausgleichsvorlagen berathen wurde.

Unterrichts, allerdings aber auf die Schüler der eigenen Schule

beschränkt. Dagegen hat der Lehrer dem Schüler einer frem⸗ den Schule gegenüber, selbst wenn senzimmer des Lehrers befindet, kein Züchtigungsrecht.

dieser sich in dem Klas⸗

Der Prä⸗

Württemberg. Stuttgart, 11. April. Mitt⸗

Waldeck. Arolsen, 10. April. Das „Reg. Bl.“ ver⸗

öffentlicht eine landesherrliche Verordnung, betreffend die Abänderung der Verordnung vom 27.

Dezember 1875 über

das Kostenwesen in Auseinandersetzungssachen.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 11. April. Gestern

hat im Ministerraths⸗Präsidium eine gemeinsame Kon⸗

ferenz der Minister Baron Lasser, Baron Pretis, Ritter Szell und Baron Wenckheim stattgefunden,

Innsbruck, 11. April. Die vom Landtage vorge⸗ nommenen Wahlen des Landesausschusses, des Finanz⸗ ausschusses und sonstiger Ausschüsse sind der Majorität günstig. Der Antrag, den Finanzausschuß nach Kurien zu wählen, wurde von der Majorität einmüthig abgelehnt.

Pest, 11. April. Gegenüber der Mittheilung mehrerer Blätter, als habe der ungarische Finanz⸗Minister während seiner jüngsten Anwesenheit in Wien Verhandlungen in Angelegenheit der Südbahn gepflogen, ist die „Pester Korrespondenz“ von kompetentester Seite ermächtigt, zu er⸗ klären, daß diese Nachricht jeder Begründung entbehrt. Sonach sind auch die Kombinationen der Blätter, welche die Südbahn⸗Angelegenheit mit irgend einer Anlehens⸗ frage in Verbindung bringen, vollkommen grundlos. In Angelegenheit des Ausgleichs werden demnächst, „Hon“ zufolge, mehrere Minister⸗Konferenzen stattfinden, in welchen bereits der vollendete Tarif und dessen umfang⸗ reiche Motivirung, ferner die Vorlagen über die in beiden Hälften der Monarchie wirkenden Aktiengesellschaften und die schwebenden Fragen zur Verhandlung gelangen werden.

Großbritannien und Irland. London, 11. April. (E. C.) Heute Nachmittag tritt das Kabinet zu einer Be⸗ rathung zusammen. Aus einer Antwort des Auswär⸗ tigen Amtes an den ,Schutzverein für Eingeborene“ geht hervor, daß Lord Derby den General⸗Konsul in Aegypten ersucht hat, nachzuforschen, ob die Regierung des Vizekönigs wirklich die unabhängigen Stämme in der Nachbarschaft der Victoria⸗ und Albert Nyanza⸗Sees zu annektiren ge⸗ denke. Im Unterhause wurde vorgestern eine große Zahl von Anfragen an die Regierung gerichtet. In Beant⸗ wortung einer Anfrage Mr. Andersons theilte Mr. Bourke, Unter⸗ Staatssekretär des Auswärtigen, mit, er habe zwar wegen des von Kapitän Kennedy behaupteten Verkaufes von 300 weib⸗ lichen Sklaven bei dem Generalkonsul in Kairo angefragt, nach sorgfältiger Nachforschung habe derselbe indeß nichts auf⸗ sinden können, was diese Angabe irgendwie bestätige. Der Konsul füge hinzu, es sei Brauch der Behörden in Kairo, die Sklaventrupps, welche man versuche nach Kairo zu bringen, abzufangen und in Freiheit zu setzen. Mr. E. Jenkins fragte wegen der Verhältnisse in Südafrika an. Mr. Lowther, Unter⸗Staatssekretär der Kolonien, entgegnete, wie bereits kurz erwähnt, amtliche Mittheilungen seien dem Hause nicht zu machen, auf Grund von Privatnachrichten, die im Kolonial⸗ amte eingetroffen, sei indeß anzunehmen, daß Sir Theophilus Shepstone, der die Mission zu der Transvaalregierung über⸗ nommen, dieser vorgestellt habe, daß die hoffnungslose Anarchie in der Republik und die drohende Gefahr fernerer Gewalt⸗ thätigkeiten Seitens der Eingeborenen die größte Gefahr nicht nur für die Einwohner des Freistaates, sondern auch für die englische Kolonialbevölkerung mit sich führe, und daß solche Gefahr um so bedrohlicher werden müsse, wenn er bei seiner Heimkehr die Regierung nicht in sichereren und stärkeren Händen zurücklasse. „Die englische Regierung, fügte Mr. Lowther hinzu, hat nicht den Wunsch, sich in die inneren An⸗ gelegenheiten der Republik zu mischen, wenn deren Behörden im Stande sind, die Ordnung aufrecht zu er alten, sollte das indeß mißlingen, so könnte Sir Theophilus Shepstone augen⸗ scheinlich gezwungen sein, zum Schutze des Lebens britischer Unterthanen, sowohl in Transvaal, wie in den angrenzenden

8

“ʒ

Besitzungen die Hülfe der englischen Truppen in Anspruch zu nehmen, welche zum Zwecke öffentlicher Sicherheit an der Grenze der Natalkolonie aufgestellt sind.“ Gestern theilte im Unterhause Mr. Herschell mit, daß er am 8. Mai einen Antrag einbringen würde, die Kriminalgesetze des Landes in einen Codex zusammenzufassen. Mr. Fawcett kündigte, nachdem auf seine Anfrage der Unterrichts⸗ Minister Viscount of Sandon erklärt hatte, daß die Regierung nicht weiter legislativ wegen der Kinderarbeit in Landdistrikten vorzugehen wünsche, an, er werde beantragen, 5 dem Ge⸗ setze bezüglich der Fabriken und Werkstätten eine Zustimmung zugefügt werde, welche die für in Fabriken verwandte Kinder ültigen Verordnungen auch auf die beim Ackerbau als Ar⸗ Iöm. verwandten Kinder ausdehne, um letzteren den Schul⸗ besuch zu ermöglichen. Mr. Anderson fragte wegen der Fabrik⸗ verhältnisse in In dien an, wo seines Wissens Kinder unter 8 Jahren häufig 76 bis 80 Stunden wöchentlich zur Arbeit benutzt würden. Lord G. Hamilton, der Unter⸗Staats⸗ sekretär für Indien, entgegnete, die Frage, ob gesetzgeberisch in Indien bezuͤglich der Fabriken vorgegangen werden solle, sei von den dortigen Behörden in Erwägung gezogen, aber noch nicht im einen oder anderen Sinne entschieden worden. Mr. Taylor beantragte eine Resolution, welche sich für gänz⸗ liche Aufhebung der Prügelstrafe in der Marine aus⸗ spricht. Nachdem Seitens der Admiralität Mr. Egerton er⸗ klärt hatte, die Regierung halte den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, wurde die Resolution mit 164 gegen 122 Stimmen verworfen. Die erste Woche des neuen Finanz⸗ jahres weist Staatseinkünfte im Betrage von 1,068,596 Pfd. Sterl. auf, gegen 1,544,690 Pfd. Sterl. im Vorjahre. (Die Bilanz am 1. April 1876 war 5,119,587 Pfd. Sterl. und am 1. April 1877 5,988,650 Pfd. Sterl.) Die Staatsausgaben der ersten Finanzwoche betrugen 4,801,923 Pfd. Sterl. gegen 4,781,143 im Vorjahre. Der Schatz betrug am 7. April 1876 .“ Pfd. Sterl. und am 7. April 1877 2,255,323 Pfd. Sterl.

12. April. (W. T. B.) Im Unterhause erklärte heute der Unter⸗Staatssekretär Bourke auf eine Anfrage Waits, es sei richtig, daß in Kadix eine Versammlung von Be⸗ kennern der protestantischen Kirche gewaltsam ge⸗ sprengt worden sei, die britische Regierung habe deshalb Vor⸗ stellungen bei der Regierung in Madrid erhoben und der spanische Ministerpräsident, Canovas del Castillo, habe die Bestrafung der Schuldigen zugesichert. Der Schatzkanzler, Northcote, brachte Fee. das Budget ein. Nach den Mit⸗ theilungen desselben betragen die Ausgaben des zu Ende gegangenen Rechnungsjahres 79,020,000 Pfd. Sterl., mithin mehr gegen den Voranschlag 443,000 Pfd. Sterl. Die Aus⸗ gaben des Rechnungsjahres 1877/78 sind auf 78,794,000 Pfd. Sterl., die Einnahmen auf 79,020,000 Pfd. Sterl. veran⸗ schlagt, es stellt sich somit eine voranschlagmäßige Mehrein⸗ nahme von 226,000 Pfd. Sterl. heraus. Von der Regierung ist weder eine Vermehrung, noch eine Verminderung der Ab⸗ gaben in Aussicht genommen. Lord Northceothe schloß seine bei Einbringung des Budgets gemachten Mittheilungen mit der Erklärung, daß der Zustand der Finanzen des Landes ein solider und guter sei. Es seien Hülfsquellen vorhanden, auf welche man im Nothfalle zurückgreifen könne, doch glücklicher Weise sei dies im gegenwärtigen Augenblicke nicht nothwendig.

Frankreich. Paris, 11. April. Der Vorstand des katholischen Comit és hat gegen seine Auflösung mit der Erklärung protestirt, daß er keine Politik, sondern einzig und allein die Vertheidigung des Glaubens betreibe. Das „Journal des Debats“ erwidert darauf: „Es ist den Ultra⸗ montanen geradezu unmöglich, die Religion von der Politik zu trennen, da sie letztere der ersteren ganz und gar unter⸗ ordnen. Auch ist es unaufhörlich vorgefallen, bei dem auf⸗ gelösten Comité sowohl als bei der Versammlung, die darauf gefolgt ist, daß die menschlichsten Fragen berührt wurden, unter dem Vorwande, die göttlichen Angelegenheiten zu schützen. Je⸗ doch, selbst wenn wir annehmen, daß sie sich vollkommen auf ihr Programm beschränkt haben, wissen sie denn nicht, daß das Versammlungs⸗ und Verbindungsrecht gewissen Regeln unter⸗ worfen ist, die sie für nicht bestehend betrachtet haben? Die dem Pariser Comité vergönnte Ermächtigung gestattete diesem Comité nicht, noch Comités in die Provinzen auszustrahlen und eine Art Liga nach dem Muster der Internationalen zu bilden. Das hat der Polizeipräfekt dem Herrn Chesnelong begreiflich zu machen gesucht. Der Vorstand des Comités hat die Thatsache nicht leugnen können; auch hat er sie blos be⸗ müht, den Ernst derselben in einem schwächeren Lichte dar⸗ zustellen. Hätte er nicht besser daran gethan, einzu⸗ gestehen, daß die Katholiken Unrecht hatten, und sich in Zukunft den gesetzlichen Vorschriften unterwerfen wollten?“ „Darauf also,“ fügen die „Debats“ bei, „beschränkt sich diese famose Verfolgung, wogegen so arg geschrien worden. Die Republik, welche man dargestellt hatte, als habe sie den Vor⸗ satz, das Gewissen unter ein eisernes Joch zu bringen, be⸗ schränkt sich darauf, die Beobachtung der Gesetze eine charsen; sie unterdrückt keineswegs die Katholiken; sie beraubt sie so⸗ gar der Privilegien nicht, die sie bisher genossen; sie verlangt einfach von ihnen, daß sie nicht vergessen mögen, daß diese Privilegien von gewissen Bedingungen abhängen, wogegen sich zu sträuben, ihnen nicht erlaubt ist.“ Die Deputirtenkammer wird, wie man der ‚Köln. Ztg.“ schreibt, bei der Wiederaufnahme ihrer Arbeiten mehrere Be⸗ richte von Wichtigkeit, an denen man jetzt sehr thätig arbeitet, vorfinden, darunter diejenigen von dem Obersten Tezenas be⸗ treffs der dreijährigen Dienstzeit und der Freiwilligen, von Spuller betreffs der Freiheit der Vorlesungen und Konferen⸗ zen, von Charles Boysset betreffs der Reform der Geschwor⸗ nengerichte, von Millaud betreffs Shhshaff ung des Kolportage⸗

9 U

.“

gesetzes. Der Bericht Millauds spricht sich für Abschaffung des Gesetzes aus. eber die Montag eröffnete Session der Generalräthe ver⸗ lautet bis jetzt nichts von Erheblichkeit. Es wurde berechnet, daß ungefähr die Hälfte der Mitglieder des Parla⸗ ments an den Arbeiten der Generalräthe Theil nimmt, näm⸗ lich 302 von 533 Deputirten und 154 von 300 Senatoren. Von den Mitgliedern der beiden Kammern, die zugleich Mit⸗ glieder der Generalräthe sind, müssen 134 Deputirte und 74 Senatoren sich einer Neuwahl unterwerfen, da die General⸗ räthe zur Hälfte im Laufe des Jahres erneuert werden

(Köln. 8ü8.) Der Herzog Decazes kam heute von seiner Reise nach dem Süden zurück und hatte sofort eine Berathung mit dem Marschall Mac Mahon und danach eine Unterredung mit dem russischen Botschafter. Heute Nach⸗ mittag um 3 Uhr trat der Ministerrath im Ministerium

von 1849 am

des Innern, auf besondere erufung des Conseils⸗ Präsidenten Simon, zusammen. Hr. Jules Simon em⸗ pfing heute den Ausschuß der drei Fraktionen der Linken, der ihm Mittheilung von der Auffassung der Fragen machte, die in der letzten Parteiversammlung der drei Ab⸗ theilungen der Linken zur Geltung gelangt ist.

12. April. (W. T. B.) Der Prinz von ist heute Morgen hier eingetroffen.

Spanien. Madrid, 10. April. (Ag. Hav.) Der Mi⸗ nisterrath hat der Liste von 102 Senatoren, welche vom König ernannt worden sind, seine Zustimmung gegeben. Die Minister werden noch einige Tage hindurch das nächste Bud⸗ get der Ausgaben berathen.

San Sebastian, 10. April. (Ag. Hav.) Da sich die

Wales

von der Junta gewählten Delegirten geweigert haben,

nach Madrid zu gehen, 1— G die Regierung zu bitten, die Soldaten⸗Aushebung einzustellen.

Italien. Rom, 10. April. Der Deputirtenkammer ist ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, wonach die Zoll⸗ gebühren auf ausländischen Zucker 21 Lire 15 C., Kaffee 80 Lire, auf Cacao 14 Lire, auf unraffinirte Mineral⸗

öle 22 und auf raffinirte 27 Lire für je 100 Kilo betragen

sollen. Von den einheimischen Zuckerprodukten soll ebenfalls eine Auflage von 21 Lire 15 C. für 100 Kil. erhoben werden.

12. April. (W. T. B. hat den Gesetzentwurf, Freilassung verhafteter

Regierung in der Orientfrage eingebrachten Interpellation Vom Minister des Auswärtigen Londoner Protokoll bezügliche

auf nächste Woche vertagt.

wurden meürt auf das

diplomatische Aktenstücke vorgelegt. Neapel, 12. April. (W. T. B.)

olgten Internationalisten sämmtlich

Letino (Distrikt Piedimonte) gefangen genommen worden.

Die italienische Flotte geht demnächst nach Tarent ab.

Türkei. Konstantinopel, 12. April. (W. T. B.) Eine Verlängerung des Waffenstillstandes mit Mon⸗ tenegro hat bis jetzt nicht stattgefunden. muthet, daß beide Theile nach formellem Ablauf des Waffen⸗ stillstandes sich zunächst in der Defensive halten werden.

St. Petersburg, 12 April. (W. T. B.) Das Cirkular⸗ schreiben der Pforte auf das Protokoll ist heute Vor⸗ mittag dem Kaiserlichen Kabinet Dasselbe lehnt, wie die „Agence Russe“ meldet, die Forde⸗

rungen der Mächte kategorisch ab und macht so weiteren

Diskussionen ein Ende. London, 13. April. (W. T. Das Cirkular der Pforte an ihre Vertreter im Auslande ist gestern dem Grafen Derby zugestellt worden. Wie die „Morning post“ wissen will, hätte eine an der interessirte Großmacht vorgeschlagen, Protokolls sollten Akt nehmen von

die Unterzeichner

rüstung.

Paris, 11. April. Der „Temps“ bringt folgende Mel⸗ dung: „In den diplomatischen Kreisen äußert man, daß streng genommen, noch eine Aussicht zu neuen Ver handlungen in der Thatsache liege, daß die Pforte sich in ihrem neuesten

habe. Wie es scheint, werden die Mächte sich bemühen, die Pforte zu der Entscheidung zu bringen, daß sie den fraglichen diplomatischen Agenten absende. Das englische Kabinet hegt vorzugsweise den Wunsch, das Einvernehmen zwischen den Mächten aufrecht zu erhalten, p

es wäre nicht abgeneigt, einen neuen Zusammentritt der Kon⸗ ferenzbevollmächtigten zu veranlassen.“ Uebrigens, fügt der „Temps“ hinzu, würden die Aussichten auf eine friedliche Ausgleichung immer schwächer.

1„, Apt. 1W weist darauf hin, daß die französische Regierung alle Schritte unterstützt habe, Kriege vorzubeugen, und spricht sich tadelnd gegen die Pforte aus, daß sie die schwere Verantwortung auf sich geladen habe, das Protokoll abzulehnen. Frankreich, bestrebt, seine Wunden zu heilen, müsse in einer Frage, deren verderblichen Folgen vorzubeugen dasselbe beständig bemüht gewesen sei, absolute Neutralität bewahren.

Ragusa, 12. April. (W. T. B.) Nach hier eingegan⸗ genen Nachrichten sind die Miriditen bei Myet (?) von den Türken geschlagen worden.

Aus Washington, 13. April, meldet das „BeE. B.“: Die in den europäischen Gewässern stationirten amerikani⸗ schen Schiffe haben Befehl erhalten, sich bei Nizza zu ver⸗ einigen und zum Schutze der amerikanischen Staats⸗ angehörigen nach Konstantinopel zu gehen.

Ein Korrespondent der „Pall Mall Gazette“ schreibt am 3. April aus Konstantinopel u. A.: Die Kammer der Abgeordneten sondert sich allmählich in Parteien. Die Regierung hat für sich die gemäßigt Liberalen. Die Opposition besteht aus den muhamedanischen Ultramon⸗ tanen, den Chauvinisten und der jungtürkischen Partei. Die ersten fußen auf dem Koran und erkennen keinen Wechsel der Gesellschaft mit dem Jahre 622 an; die zweiten schreien gegen alles Fremde, widerstehen jeder ausländischen Neuerung und machen sich im Allgemeinen unangenehm; die dritten sind Demokraten, haben an und für sich keinen Einfluß und hängen sich an die zwei andern. Ahmed Vefyk erregt großes Mißvergnügen durch seine anmaßende Art, den Vorsitz zu führen. Lady Strangford hat ihre Arbeit ungefähr beendet und wird Bulgarien am 15. April verlassen. Ihre Krankenhäuser sind jetzt leer und sie hat sie geschlossen. In Mesopotamien ist wieder die Cholera ausgebrochen.

Aus Serajewo, 5. April, wird der „Pol. Korr.“ betreffs der Insurrektion geschrieben:

Die Regierung hat das Verbot erlassen, Nachrichten über Vor⸗ fälle auf dem Insurrektionsgebiete zu verbreiten, und bedroht die⸗ jenigen, welche sich erkühnen sollten, den Aufständischen Siege zuzu⸗ schreiben, mit der Behandlung als Hochverräther. Trotzdem dringen Nachrichten aus dem Ravon, dessen sich die Insurgenten bemächtigt haben, bis bierher und verfehlen nicht ihre deprimirende Wirkung auf die Gemüther. Ganz besondere Sensation erregen die hier cirku⸗ lirenden Angaben über einen am 1. April bei Grbovac vor⸗ gefalleen Kampf. Zwei Cetas Insurgenten in der Ge⸗ sammtstärke von ungefähr 800 Kombattanten unter den Befehlen Amelitza's und Golubs, welche erst unlängst ihre Mann⸗ schaft mit Hinterlad in versahen, rückten am 31. M

*6 1

ist eine Deputation abgereist, um

auf 8

Die Deputirtenkammer betreffend die bedingungsweise Personen, genehmigt, und die Berathung der von Petruccelli bezüglich des Verhaltens der

1 Nach hier eingegan⸗ enen Nachrichten sind die von den Sicherheitsorganen ver-⸗ im Gebiete von

Man ver⸗

zugestellt worden.

orientalischen Frage 2 es der Erklärung Rußlands und der Türkei hinsichtlich ihrer Bereitwilligkeit zur Ab⸗

Rundschreiben nicht für und nicht gegen die Absendung eines Bevollmächtigten nach St. Petersburg erklärt

und es wird sogar behauptet,

„Moniteur“

die darauf gerichtet gewesen seien, einem

ärz von ihrem

8 11I1.“*“ 1“ Standorte in der Nähe von Gromilje ab, um drei Bataillone Türken,

welche offenbar gegen diese Schaaren im Anzuge waren, aufs Korn nehmen. Der Zusammenstoß erfolgte eine Stunde von Grbovac entfernt und war ein fürchterlicher. Die Türken waren gut bewaffnet und entwickelten eine an Todesverachtung grenzende Tapferkeit. Trotz⸗ dem, daß auf beiden Seiten das Schnellfeuer viele Opfer kostete, wollte doch keiner der kämpfenden Theile vom Platze weichen. Erst die einbrechende Nacht machte dem Kampfe ein Ende, aber nur für diesen Tag. Am nächstfolgenden Tage machten die Türken, die mittler⸗ weile bedeutende Verstärkungen erhielten, abermals einen vehementen Angriff, welchen die Insurgenten zurückwiesen. Der Kampf wogte bis 6 Uhr Nachmittags au und ab und erst jetzt be⸗ gannen die Türken sich zurückzuziehen, wobei sie von den sehr er⸗ schöpften Insurgenten unbehelligt blieben. Die Insurgenten bezeichnen den Ausgang des —n Treffens als einen glänzenden Sieg, welcher ihnen 480 Hinterlader und eine Menge anderer Waffen ein⸗ ebracht hätte. Nach ihren Angaben blieben 140 Türken todt auf dem latze und 20 Gefangene in ihren Händen. Letzteres wäre ein Ereigniß, welches seit dem Beginne des Aufstandes nur sehr selten vorgekommen ist. Das türkische „Amtsblatt“ verschweigt diese Affaire gänzlich, was selbst die hiesigen Türken als ein ungünstiges Zeichen deuten. Worauf die Insurgenten ganz besonders stolz sind, das sind zwei grüne Alaj⸗ ahnen, die sie erobert haben. Diese Embleme des „heiligen“ Krieges ind jetzt bei allen Bataillonen zu finden und gewöhnlich sind es Derwische, welche als „Bairaktars“ (Fahnenträger) fungiren. Die betreffenden Derwische sollen auch gefallen sein. Die Kula Vrgac wurde von den Insurgenten ebenfalls gestürmt und demolirt, nach⸗ dem deren Besatzung sich in die Reihen der kämpfenden Türken zurück⸗ gezogen hat. Nazif Pascha schickt alle disponiblen Irregulären nach der Krajna ab. Dort wie in der Possavina sieht man weiteren Er⸗ eignissen entgegen.

Es wurde bereits gemeldet, daß die bosnischen Flüchtlinge ein Memorandum an das englische Parlament abgeschickt haben. Die „Pol. Korr.“ giebt nun folgenden Auszug dieses umfangreichen Schriftstückes:

„Das Memorandum ist „an die hochherzige englische Nation“ gerichtet und beginnt mit einem historischen Ruückblick auf die bis⸗ berige Leidensgeschichte dieses unglücklichen Volkes. In grellen Farben wird diese Geschichte aufgetragen, die so wenig Ab⸗ wechselung, aber so viel Blut und Jammer aufweist. letzte König von Bosnien von den Türken verlockt und jämmer⸗ lich hingerichtet, wie aus den 30,000 bosnischen Jünglingen die Janitscharen⸗Truppe herangebildet wurde u. s. w. Alles wird der englischen Nation ins Gedächtniß gerufen. Warum sich die

lüchtlinge nun gerade an dieselbe wenden, erklären sie damit, daß ihnen bekannt geworden, „daß Niemand so sehr für die Türken und ihre Herrschaft eingestanden ist, wie das große und mächtige Eng⸗ land“. Darauf machen sie das folgende Geständniß: „In unserer bejammernswerthen Lage mußten wir auf den Gedanken kommen, dieses England sei ein barbarisches Volk, denn wir konnten keines⸗ falls begreifen, daß es in Europa Menschen und Nationen geben könne, welche die Türken diese Pest der christlichen und mensch⸗ lichen Kultur vertheidigen und unterstützen.“ Die Flüchtlinge er⸗ klären sodann, daß sie diesen ihren Irrthum bald eingesehen haben, denn die Vorsehung schickte ihnen zahlreiche Söhne und Töchter Groß⸗ britanniens, welche sich ihrer in edelmüthigster Weise an⸗ nahmen. Diese Umstände haben die Flüchtlinge zu der Ueberzeuzung gebracht, „daß es im Schooße der englischen Nation edelmüthige, vom Gedanken der Humanität und Christenliebe erfüllte Söhne und Töchter in übergroßer Anzahl gebe.“ Darum wenden sich die Flüchtlinge „im Namen der Menschlichkeit und des Christen⸗ thums“ an die große, ruhmreiche und mächtige englische Nation mit folgender Bitte: 1) Sie möge bei Ihrer Majestät der Königin und Kaiserin, ferner bei den hochweisen Rathgebern der Krone und der Vertretung der englischen Nation selbst „in geeigneter Weise dahin wirken, daß in unserem Vaterlande Bosnien und dessen Schwesterlande Herzegowina eine geregelte und gesetzliche Ver⸗ waltung eingeführt werde, welche geeignet ist, dem bisheri⸗ gen und noch andauernden türkischen Barbarenthume und den damit verbundenen Grausamkeiten ein Ende zu machen und die Woblthaten einer in jedem gesetzlich geregelten Staate herrschenden Gleichberech⸗ tigung aller seiner Bürger auch den Bewohnern dieser Länder zuzu⸗ wenden, so daß auch wir zu unseren zerstörten Heimstätten je früher zurückkehren und von nun an wenigstens in Frieden und Ruhe wir⸗ ken und leben können.“ 2) Möge die englische Nation den Flüchtlingen nach Möglichkeit mit materiellen Hülfsmitteln beispringen“, damit sie bis zur Rückkehr in die Heimat dem Hungertode entrinnen kön⸗ nen. Das Memorandum ist von Paja Gutescha, einem bekannten Slavenfreund und eifrigen Förderer der süd⸗slavischen Bewegung, in Agram als Präses des Hülfscomités und von 31 bosnischen Geist⸗ lichen und Ortsvorstehern gezeichnet.“

„Bukarest, 11. April. Wiener Zeitungen wird telegra⸗ phisch von hier gemekdet: Die Thätigkeit der Türken ist eine außerordentliche. Neuerdings sind 24 Kruppsche Ka⸗ nonen zur Vertheidigung der Donauufer eingetroffen. Gestern wurden in Varna Pferde für sechs Bataillone und Artilleriemunition ausgeschifft. Sadyk Pascha schließt täglich Verproviantirungsverträge ab; 30,000 Säcke Mehl wurden im Laufe dieser Woche nach Widdin befördert, wo mehrere tau— send Soldaten mit der Vollendung der äußeren Vertheidi⸗ gungswerke beschäftigt sind. Die Territorialarmee der Donau⸗Vilajets steht bereits unter den Waffen. Wie man versichert, wird die gesammte Territorialarmee noch 200 Bataillone liefern.

Wie das „W. Fremdenbl.“ meldet, hat die Pforte auf die Nachricht hin, daß in letzter Zeit Banden von Frei⸗ willigen aus Serbien nach Bosnien ziehen, um den Insurgenten beizustehen, eine Vorstellung an den Fürsten Milan wegen dieses neuen Bruchs der Vasallenpflicht gegen den Suzerän gerichtet, aber von ihm die Antwort erhalten, daß er gleich dem Czar vollkommen außer Stand sei, die aktiven Sympathien und patriotischen Leidenschaften seiner Unterthanen zu bewältigen. Es verlautet, daß sich die türki⸗ schen Truppen geweigert haben, eine zu Serbien gehörige kleine Insel in der Drina zu räumen. Ihrerseits bestehen die Serben darauf, Zwornik in ihrem Besin zu erhalten. Die Folge ist, daß man sagt, daß die Türken, anscheinend in feindlicher Absicht, wieder gegen Javor marschiren. Belgrad, 11. April. Heute Nachmittags hat das feier⸗ liche Leichenbegängniß des am verflossenen Donnerstag plötzlich verstorbenen diplomatischen Agenten und General⸗ konsul Frankreichs Bersolle stattgefunden. Das diplo⸗ matische Corps, die serbischen Würdenträger, das Offizier⸗ corps, Beamte und Angehörige der Bürgerschaft wohnten der Leichenfeier bei. Fürst Milan war durch den Adjutanten General Protits vertreten.

Zara, 11. April. Der „Pol. Korr.“ wird telegraphirt: Der Fürst von Montenegro trifft Dispositionen, um eine von den Türken nach Ablauf des Waffenstillstandes beabsich⸗ tigte gewaltsame Verproviantirung von Niksic zu verhindern.

Cettinje, 4. April. Der drohende Wiederaus⸗ bruch des türkisch⸗montenegrinischen Krieges wird von der „Pol. Korr.“ folgendermaßen signalisirt:

„Alea jacta est! Fürst Nikolaus hat heute die montenegrinischen Delegirten in Konstantinopel telegraphisch angewiesen, daß sie auf

Wie der

uzirten und absolut nicht weiter reduzirbaren e. z beharren haben. Sollte die Pforte sich definitiv ablehnend denselben gegenüber verhalten, so haben die Herren Bozo Petrovics und Stanko Radonics die türkische Hauptstadt zu verlassen. Man glaubt hier, daß nächste Woche unsere Ablegaten hier eintreffen werden. Dann wird der Krieg fortgesetzt werden. Die ersten Obiekte, auf welche die mon⸗ tenegrinischen Anstrengungen gerichtet sein dürften, sind Niksics und Podgorinza. Die erstere Festung würde den Duga⸗Paß den Montene rinern erschließen und die untere Herzegowina denselben zugänglich machen, die zweite wird die Ebene von Albanien bis Scutari in die Macht des Fürsten Nikolaus legen. Niksics und Podgorizza sind bereits, wenn auch nicht in gleich kompleter Weise, cernirt. In einem gestern abgehaltenen Ministerrathe ließ der Fürst die Worte fallen: „Podgorizza und Niksics müssen in unsere Hände fallen.“’ Danach werden die gesammten Kräfte nach diesen zwei Richtungen dirigirt. Bozo Petrovics wird das Kommando des bei Podgorizza konzentrirten Corps übernehmen. Es ist heute der Befehl an sämmtliche Wojwoden ergangen, am 11. April Mittags ihre Nahijen zu verlassen, so daß sie bereits am 12. an den Grenzen sein können. Am 12. soll auch der Fürst Cettinje verlassen und sich zur Inspizirung beider Truppenkörper begeben. Sein Hauptquartier wird er jedoch bei der in der Herzegowina kämpfenden Abtheilung nehmen. Der Senat, mit Ausnahme von drei Mitgliedern desselben, begleitet den Fürsten zum Heere. Für Proviant ist gesorgt worden. Aber auch Geld ist dieser Tage angelangt. Man versichert, der Hospodar verfüge über 80,000 Napoleond'ors, was für die Erhaltung der Armeec, die keinen eigentlichen Sold hat, für die Dauer von vier Monaten aus⸗ reichen werde. Man versichert auch, daß es dem ürsten gelungen sei, einen förmlichen Vertrag mit dem Mirditenkapitän Prenk abzu⸗ schließen. Die Allianz soll formell bereits perfekt geworden sein. Sind diese Nachrichten richtig, woran zu zweifeln kein Grund ist, so verpflichtet der Vertrag den Prinzen Prenk zur Er⸗ greifung der Waffen spätestens acht Tage nach Wiederaus⸗ bruch der Feindseligkeiten zwischen Montenegro und der Pforte. Prenk muß mindestens 8000 Mann ins Feld stellen. Eine weitere Stipulation des Vertrages bezieht sich auf den Preis der Allianz. Der junge Prenk wird sein Erbrecht beanspruchen und Montenegro verpflichtet sich, nicht früher mit der Pforte Frieden zu schließen, bis nicht dieses Recht von letzterer anerkannt wor⸗ den ist. Weitere Punkte regeln die an die Miriditen zu zahlenden Subsidien, sowie die Verhältnisse zwischen Montenegro und Miriditien. Nachdem der Wiederausbruch des Krieges wahrscheinlich geworden, soll der englische diplomatische Agent, Mr. Monson, dessen Bemühungen um den Frieden nicht erfolgreich waren, Cettinje vmn Ri Mitte des Monats verlassen und vorläufig nach Ragusa

reisen.

Dänemark. Kopenhagen, 10. April. (H. N.) Die am Montag Abend in Slagelse abgehaltene politische Ver⸗ sammlung war von ungefähr 1000 Personen besucht. Der Rektor Dahl empfahl unter lebhaftem Beifall die früher er⸗ wähnte Vertrauens⸗Adresse an das Ministerium. Der Zollkontrolleur Falck aus Korsör theilte mit, daß die Adresse in Korsör einstimmig angenommen und schon von vielen Hunderten in der genannten Stadt unterzeichnet wor⸗ den sei. Der Vorsitzende Kaufmann Köbner, brachte ein mit Begeisterung erwidertes Hoch auf den König, das Ministe⸗ rium, die Landsthingsmajorität und die Folkethingsminorität aus. Die Adresse wurde von der Mehrzahl der Anwesenden sofort unterschrieben.

12. Avpril. 8) Der König hat heute unter Bezugnahme auf Art. 25 der Verfassung ein von dem gesammten Ministerium kontrasignirtes pro⸗ visorisches Gesetz unterzeichnet, welches die Be⸗ willigung der Einnahmen und Ausgaben bis da⸗ hin betrifft, wo „das Finanzbudget für den Zeitraum vom 1. April 1877 bis zum 31. März 1878 erschienen sei.“ In der Motivirung heißt es, der König erachte unter Be⸗ auf oben erwähnten Artikel der Verfassung und

a in der nun geschlossenen Session eine Einigung der Kammern nicht erzielt worden sei, für u““ daß durch ein provisorisches Gesetz diejenigen Maßregeln getroffen würden, welche das gemeine Wohl zur ungestörten Fortsetzung der Staatsverwaltung erheische. Das Gesetz ermächtigt die Re⸗ gierung, die erforderlichen laufenden Ausgaben nach den bis⸗ herigen Regeln zu bestreiten, jedoch mit der Bestimmung, daß sowohl die Hauptsumme, wie die einzelnen Etatposten die b8ng Reichstage gemachte Regierungsvorlage nicht überschreiten ürfen.

Das Ministerium hat anläßlich des provisorischen Einnahme⸗ und Ausgabegesetzes ein Memorandum ver⸗ öffentlicht. In demselben wird das Vorgehen des Folkething ausführlich dargestellt und darauf hingewiesen, daß das⸗ selbe dem Ministerium zuletzt das Gehör verweigert und eine Vereinbarung in der zu Ende gegangenen Session ganz unmöglich gemacht habe. Der Kernpunkt des Streites zwischen der Krone und dem Folkething sei der sogen. Parlamentarismus des letzteren, durch welchen der König in der freien Wahl seiner Rathgeber beschränkt, die Gleichberechtigung des Landsthing aufgehoben und ein Umsturz der verfassungsmäßigen Vertheilung der Gewalten herbeigeführt werden würde. Pflicht des Königs sei es, sich, seinen Regierungsnachfolgern und der Verfas⸗ sung gegenüber, deren Hüterin die Königliche Gewalt sein müsse, solche Versuche zurückzuweisen und das Ministerium würde pflichtwidrig handeln, wenn es des ihm vom König zur Führung der Regierungsgeschäfte ertheilten, gewiß nicht lockenden Auftrags sich gegenwärtig entledigen wollte. Auch eine Auflösung des Folkething erscheine nicht als ein geeigneter Ausweg, da hierdurch, ent⸗ gegen der Verfassung, eine Aenderung der letzteren lediglich in die Hände der Wähler des Folkething gelegt werden würde. Den gegenwärtigen Fall, daß das Finanz⸗ gesetz an der Uneinigkeit der beiden Kammern scheitere, habe die Verfassung nicht vorgesehen, ein provisorisches Finanzgesetz sei daher der einzige Ausweg geblieben. Die Bestreitung der Gesetzmäßigkeit desselben würde die Behauptung involviren, daß die Verfassung bereits gesprengt worden sei. Das erlassene provisorische Gesetz beschränke sich nur auf das Nothwendigste, weil das Ministerium die Wiederkehr regulärer Zustände zu erleichtern wünsche.

Amerika. New⸗York, 10. April, Abends. (A. A. C.) In Uebereinstimmung mit den von dem Präsidenten Hayes erlassenen Anweisungen räumten heute Nachmittag die Bundestruppen das Staats⸗ gebäude von Columbia, der Hauptstadt von Süd⸗ Carolina. Mr. Chamberlain, der republikanische Gouverneur, hat eine Adresse erlassen, in welcher er erklärt, rr sei zwar zum Gouverneur des Staates gewählt worden, sei aber in Folge der Entscheidung des Präsidenten Hayes außer Stande, seine Rechte aufrecht zu erhalten und gebe demnach den Kampf auf. Der Zwiespalt der Parteien in

Süd⸗Carolina findet mithin dadurch ein Ende.

New⸗Orleans, 9. April. (A. A. C.) Die Spezial⸗Kommission hat verschiedene Delegationen empfangen und in Erwiderung auf deren Vorstellungen er⸗

kratischen und republikanischen Legislatur, deren Wahlen un⸗

erscheine.

Asien. Persien. Teheran, 24. März. (Allg. Ztg.)

befindet sich in Choi. Im persischen Generalstabe sind 36 8

europäische Offiziere angestellt.

Die Nr. 14 des „Justiz⸗Ministerialblatts“ enthält die Allgemeine Verfügung vom 7.⸗April 1877, betreffend die Gesuche der Justizbeamten um Versetzung.

April bis incl. 7. April cr. zur Anmeldung gekommen: 442 Ehe⸗ schließungen, 763 Lebendgeborene, 36 Todtgeborene, 486 Sterbefälle.

Der für Stempelmarken, gestempelte Wechselblankette, Pro⸗ messenscheine und Eisenbahn⸗Frachtbriefe, dann für Stempelung von Spielkarten, Kalendern und Zeitungen in den im 8ee Reichsrathe vertretenen Ländern eingegangene Gebühren betrag beziffert sich für 1876 im Ganzen mit 17,162,901 Fl., ist daher gegen die gleichartige Einnahme des Vorjahres um 997,306 Fl gleich 6,7 % höher. Von dem Gesammtergebnisse entfaller auf die Stempelmarken 14,631,580 Fl. (— 97,349 Fl.) Wechselblankette 1,224,907 Fl. (+ 1,078,815 Fl.), scheine 63,655 Fl. (+ 1301 Fl.), Spielkarten (— 6116 Fl.), Kalender 142,447 Fl. (— 473 Fl.), 926,697 Fl. (+ 27,820 Fl.), Eisenbahnfrachtbriefe (— 6692 Flh. Die von der Nationalbank, den Eisenbahn⸗ un Dampfschiffa rts⸗Unternehmungen, Sparkassen, Kredit⸗, Eskompte⸗ dann Versicherungsanstalten und ähnlichen Instituten für gegeben Vorschüsse, Aufnahms⸗ und Versicherungs⸗Urkunden, statutenmäß geleistete Einlagen, eingelöste Checks, erfolgte Pensionen,

mittelbaren Gebühren betrugen 3,139,574 Fl., daher gegen das Er gebniß des Vorjahres um 1,033,661 Fl. weniger.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Heidelberg, 10. April. (Schw. M.) Auf dem Terrain de

funden. Für seine Echtheit sprechen die vielen Scherben antike gefunden hat.

Gewerbe und Handel.

Nach dem Geschäftsbericht der Aktien⸗ Gesellschaft Baumaterial Birkenwerder ergab sich ein Bruttoverdiens

bauerdamm und Albrechtstraße 17,230 und ein Saldovortrag vo an Hypothekenzinsen 60,823 ℳ, an Handlungsunkosten 26,659

mit 67 ℳ, eine zweifelhafte Forderung mit 3024 ℳ,

amtes für den Monat März zeigen eine Abnahme in der Ausfuhr um 4 ½ % gegen März 1876 und um mehr als 8 ½ % gegen März 1875. Der Gesammtausfuhrwerth des Monats betrug 16,920,930 £ gegen 17,739,101 £ im Vorjahre und 18,606,223 £ in 1875. Der Gesammtausfuhrwerth des 1. Vierteljahres 1877 ist 47,260,755 £ gegen 50,876,118 £ im Vorjahre und 53,060,239 £ vor zwei Jahren. Der Einfuhrwerth des Monats war 35,229,598 gegen 27,451,253 2 im Vorjahre (Zunahme 21 ¾ %) und 30,920,747 £ in 1875 (Zunahme über 12 %). Der Gesammtein⸗ fuhrwerth des 1. Vierteljahres war 99,071,417,£ gegen 91,905,097 £ im Vorjahre und 89,221,940 in 1875. Die G1:8⸗ und Silbereinfuhr im März belief sich auf 2,623,102 £ gegen 2978,000 £ im Vorjahre und 2,236,793 £ vor zwei Jahren. Die Gold⸗ und Silbereinfuhr im 1. Vierteljahre war 6,452,549 £ gegen 6,477,777 £ im Vorjahre und 7,564,807 £ in 1875. Die Gold⸗ und Silberausfuhr im März endlich war 3,559,866 £ gegen 1,799,514 £ im Vorjahre und 2,091,124 £ vor zwei Jahren. Die Gold⸗ und Silberausfuhr im 1. Viertel⸗ jahre war 10,721,087 £ gegen 5,548,675 £ im Vorjahre und 7,730,950 £ in 1875. Die „New⸗York. Hd.⸗Z.“ äußert sich in ihrem vo

30. März datirten Wochenberichte über die allgemeine Ge⸗ schäftslage folgendermaßen: Daß eine langsame Besserung Platz reift, ist Thatsache. Es läßt sich aus den verschiedenen Berichten 6 den Hauptplätzen der Union) schließen, daß während der letzten Wochen eine bescheidene Zunahme des Volumens der Geschäfte statt⸗ efunden, daß die Industrie des Landes langsam anfängt, wieder Lebenszeichen von sich zu g ben und daß schließlich Preise aller Werthe sich mehr und mehr der Hartgeld⸗Basis nähern. Einer gra⸗ duellen Besserung darf man demnach wohl entgegensehen. De Geldstand blieb flüssig. Im dieswöchentlichen Goldmark beschränkten sich Fluktuationen auf ½ %, zwischen 44—5, mit letzte rem Course als Schlußnotirung. Die Tendenz war durchgehends fest Am Waaren⸗ und Produktenmarkt hat sich die Situatio nicht wesentlich verändert, und ist auf eine Besserung permanente Natur wohl kaum eher zu rechnen, als bis die den politischen Ho rizont trübenden Wolken verschwunden sein werden. In sämmt lichen Häfen der Union betrugen die Baumwollzufuhren s Beginn der Saison (1. September 1876) bis dato 3,704,749 Ballen gegen 3,743,849 Ballen in der Parallelperiode des Vorjahrs. Raf⸗ finirtes Petroleum eröffnete in steigender Tendenz und wurde bi Montag eine Avanz etablirt, die jedoch seitdem bei verminderter Exportbegehr größtentheils wieder verloren ging; rohes Petroleun weist trotz der Berichte über Erbohrung neuer Quellen keine wesent⸗ liche Preiserniedrigung auf.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 13. April. (W. T. B.) Der, Lloydpostdampfer „Austria“ ist gestern Abend aus Konstantinopel hier eingetroffen. New⸗York, 12. April. (W. T. B.) Der Hamburger 85 dampfer „Suevia“ ist heute Morgen 3 Uhr hier einge⸗ roffer

111“

Die Handelsausweise des Britischen Handels⸗

klärt, daß die Vereinigung derjenigen Mitglieder der demo⸗ 8

angefochten sind, in⸗ eine einzige gesetzgebende Versammlung ihr als das beste Mittel zur Schlichtung aller Streitigkeiten

Melik Mirsa ist zum Oberbefehlshaber des persischen Observationscorps ernannt worden. Das Hauptquartier

88.

sind bei den hiesigen Standes⸗Aemtern in der Woche vom 1.

8

Promessen⸗ 163,216 Fl. Zeitungen

sowie für ausgesjebene Fahr⸗ und Frachtkarten im Jahre 1876 entrichteten un⸗

akademischen Krankenhauses hat man beim Umgraben einen wohl⸗ erhaltenen runden römischen Brennofen für Töpfergeschirr ge⸗

Geschirrs. welche man daselbst nebst Thierknochen und alten Münzen

von 132,412 ℳ, dazu treten für Miethen der Grundstücke Schiff⸗ 1875 mit 6656 ℳ, in Summa 156,299 Hiervon wurden gezahlt:

an Reparaturbauten 11,013 ℳ, ferner ein Coursverlust an Effekten 6 i 21 ℳ., so daß ein Gewinn von 54,711 verblieb. Derselbe ist mit 22,527 zu Ab⸗ schreibungen auf Gebäude, Maschinen, Inventarien ꝛc., ferner mit 32,183 zu Abschreibungen auf Grundstücke und mit 1643 zu Vortrag auf neue Rechnung verwendet.