1877 / 98 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Apr 1877 18:00:01 GMT) scan diff

und andere Bevollmächtigte zum Bundesrath, sowie mehrere] den größten Anforderungen vollkommen entsprechen. Die be⸗ ungarischen Hofe. Die Verhaftung u nd Einkerkerung Kommissarien beiwohnten, trat das Haus in die treffenden Schießproben ergaben bei einem Projektil von 38,8 eines britischen Unterthanen (Mr. Rowlands) in zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Kilogramm Gewicht und 8 Kilogramm Pulverladung eine Jquique ist von dem Commandeur des britischen Geschwaders Erhebung einer A usgleichungsabgabe. Es sprachen Tragfähigkeit von 1 ½ dcutschen Meilen, wobei das Rohr im im Stillen Meere untersucht und der Regierung darüber be⸗ hierüber die Abgg. Hausburg, Grumbrecht und Dr. Braun. Innern nicht die mindeste Veränderung erfuhr. Die „Abend⸗ richtet worden. Weitere Maßregeln sind, wie der „Standard“ Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats⸗Minister Dr. post“ bemerkt, daß durch diesen weiteren Schritt abermals meldet, bis jetzt noch nicht angeordnet.

Achenbach betonte, daß der französischen Regierung gegenüber die Unabhängigkeit vom Auslande und große Geldersparnisse 27. April. (W. T. B.) Die von auswärtigen Zeitun⸗ einmal die Erklärung abgegeben sei, eine Aufrechterhaltung gen gebrachte Nachricht, daß Graf Derby s

6 errungen worden seien. . sich zur Kur na der Ausfuhrprämien würde die Erhebung einer Aus⸗ Dem „Prager Abendbl.“ wird von Reichenhall begeben habe, ist unbegründet. Derselbe wohnte gleichungsabgabe auf deutscher Seite zur Folge

. 3 haben. Binnen Kurzem wird abermal⸗ eine G. . 1z der gestrigen Sitzung des Oberhauses bei. Ebenso wird auch Zeitraume von 1876 beziffert. Die Branntwein⸗ und Malz⸗ Die von den verbündeten Regierungen vorgeschlagenen Maß⸗ der Verfassungspartei stattfinden, in welcher über die die Behauptung, daß die Königi n Victoria nach Darm⸗ abgabe betrug im Halbjahre 1. September 1876 bis 1. März regeln ständen in keiner Weise in Widerspruch mit der bisher formelle Behandlu ng der Ausgleichsvorlagen stadt zu gehen beabsichtige, in Hofkreisen als unrichtig be⸗ 1877 3,392,000 Kr. gegen 2,943,000 Kr. im Halbjahre Sep⸗ Loraus: Haͤnde . 4 befolgten Handelspolitik, und deshalb bitte er um unveränderte Beschluß gefaßt werden soll. Auch die üüeh Wahl zeichnet. Wie aus parlamentarischen Kreisen gemeldet wird, tember 1875 bis März 1876. Einer heutigen Depesche von Rathschlägen der Mächte in dieser Richtung Gehör geschenkt. eines seiner Aktionsmittel dem Gegner gegenüber entzogen Annahme der Regierungsvorlage. Dem Abg. Frhrn. der Regnikolar⸗Deputation zur Feststellung der haben die Führer der Oppositionspartei, das Gesuch Lofoten zufolge ist die Ausbeute der dortigen Dorsch⸗ Allein Rußland will unsere Rechte, unsere Unabhängigkeit, werden würde. Die Aktion Rußlands sei nichtsdestoweniger von Schorlemer⸗Alst gegenüber erklärte der Bevollmächtigte Quote für die gemeinsamen Angelegenheiten beschäftigt bereits mehrerer liberaler Abgeordneten, ein Mißtrauensvotum gegen fischerei auf 28 Millionen Fische gestiegen. Es ist dies ein unser Land vernichten. Rußland hat uns angegriffen, Gott, von dem allgemeinen Geiste beherrscht, der aus der fortgesetz zum Bundesrath, Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, die Abgeordnetenkreise. Der Text der A usgleichsvor⸗ die Regierung einzubringen, abgelehnt. „Kronenjahr“ (ungewöhnlich reiches Jahr) in unseren Fisch⸗ der Beschützer des Rechts und der Gerechtigkeit wird uns den Sieg er. —— awg L22 Finanz⸗Minister Camphausen, daß die verbündeten Regie⸗ lagen liegt bisher blos in den ungarischen Blättern vor. b WI h“ . annalen. verleihen. Unsere Soldaten werden das von unseren Vorfahren er⸗ lich seiner Ue derzeugung Ausdruck, daß das europäische Fest⸗ rungen dem Antrage Löwe energisch entgegentreten, daß Der Gesetzentwurf über das Zoll⸗ und Handelsbündniß weicht Frankreich. Paris, 24. April. (Köln. Ztg.) Fast alee A k. K 23. April. (H. C.) Vor⸗ worbene Land mit ihrem Blute vertheidigen und mit der land, wie überhaupt das europäische Gleichgewicht, ohne Ein⸗ sie in der Annahme desselben eine Rückkehr zu schutzzöllneri⸗ nur in wenigen Punkten von dem Texte des Jahres 1867 republikanischen Blätter, auch das „Siscle“, bestehen (epen Sgglan⸗ 2 Rric e, Hülfe Gottes die Unabhän igkeit der Osmanen sicherstellen. bußen aus dem Konflikt hervorgehen würde. Uebrigens wür⸗ schen Tendenzen erblicken würden, welcher sie ihre Zustimmung ab. Der Gesetzentwurf über die Achzigmillionenschuld des darauf, daß nach der Eröffnung der Kammersession die Re⸗ Se2eee Alches —— Le 2 29 . 28* 8 Die Nation⸗ 9⸗ Sn und Kinder der Soldaten in den auch die Rußland verbündeten Mächte über diesen Punkt nicht geben könnten. Die Rede dauerte beim Schlusse des Blattes Staates an die Bank enthält unter Anderem die Bestimmung, Hie a.afont 88 die ““ meaaese: werde. ee 2 8.* frü Beeen Ninister: Krieger Fo Beselhn Schutz nehmen, wenn es nöthig sein wird. Ich werde mich genügend unterrichtet sein.

V ß, jm Falle di iden Reichshälften z 3 Die Klerikalen lassen jetzt sogar die Petitionen 3 gegern 2* 48 Her, E.“] 9 eE eg 8 26. April. (W. †. 8 8 s; noch fort. deh, im Ffalle zie aus, beiden Reichshalfte zu waͤhlenden Gunsten des Papstes 4 varqas Italien in 88 Holsteinborg, Fonnesbech, Hall und Worsaae zu ent⸗ mit der geheiligten Fahne des Kalifats und des Sultanats 6. ng stc 2 8 8. 8 -

Vor einigen Monaten hatte das 8 Heidelberg nl⸗ Schiedn gricht bestellt wea ee⸗ fol 2 Schulen der Kongregationen unterzeichnen. Die Pro⸗ scheiden hat. Der vom Folkething ernannte öffentliche Kläger zur Armee begeben und bin bereit, mein Leben Ober . 878 2 5 se 44. 5 8 fuhe 2,.2

H AISa 5. vüi. 1 vinzialblätter veröffentlichen einige dieser Petitionen, überreichte die Anklageschrift und beschwerte sich darüber, daß und Unabhängigkeit des Landes zu opfern.“ Oberst Baker putirte 6, einem der kriegführenden Theile

„Hoffnung“, Kapitän A. Lemcke, auf der Reise nach Fal⸗ Der Klub der Li 95 8 di u- - an 8 WE 81,½ 1 E1“n

ieñs 1 I Linken beschloß betreffs der Be⸗ 8 G B jelfälti e Archi z C der Gensd erie ernannt. Suleiman sei die Absicht einer Blokade angekündigt. Auf eine fernere ut rtugiesi ugger „2 II.“ aus Vianna er Kru er Li 1 * Er ae 8 2 sin ie Vervielfältigung seines den Archiven entnommenen ist zum hef der Gensd'armeri 1 Sule 1 ber. 1 2.

2o eehncfn du E Zustande angetrpfsene handlung der Ausgleichsvorlagen einen einzigen welche alle von Kindern von 6 bis 14 Jahren unterzeichnet sind, 12. 5 Pascha rückt gegen Niksik vor. Anfrage des Deputirten Andersen D 8 83

11“ 8 1“ 4 8 3

cher Truppen durch serbisches

nalität, werden uns heilig sein. Ihr dürft nich s nehmen, ohne s zu bezahlen. Ich fordere strenge Handhabung der Disziplin. B os it. 5 Pro Wir betreten umenien, um durchzumarschiren. Ich bin über⸗ test erhoben und erklärte, sich einer solchen eventuell mit zeugt, daß wir dieselbe Gastfreundschaft wie unsere Vorfahren Waffengewalt zu widersetzen. finden werden. Ich verlange dafür, daß ihr die Landesgesetze Brüssel, 26. April. (W. T. B.) Zu der von mehreren achtet und nöthigen Falles den Rumäniern in uneigennütziger Journalen in Betreff der russischen Schriftstücke ge⸗ Weise Hülfe leistet gegen die Türken.“ machten Bemerkung, daß in denselben von einer Verpflichtung Konstantinopel, 25. April. (W. T. B.) Der Sultan bezüglich der Eventua lität einer territorialen Vergrößerung hat an die Armee⸗Kommandanten folgendes Telegramm Rußlands nicht die Rede sei, bemerkt der „Nord“ man dürfe gerichtet: „Nachdem Rußland den Krieg erklärt hat, sind wir sich über diese Thatsache nicht natürlich, ezwungen, zu den Waffen unsere Zuflucht zu nehmen. Wir daß sich Rußland durch eine bestimmte Erklärung zum haben stets den Frieden und die Ruhe gewollt, wir haben den Voraus nicht die Hande binden lassen könne, da ihm dadurch

e r. Gebiet und gegen jede esetzung strategischer Pos itionen in Serbien Pro⸗ t

Geesetzvorschläge wegen Beschützung des künstlerischen Eigen⸗ thumsrechts und der photographischen Nachbildungen geneh⸗ migt. Beide Gesetze schließen sich einem im vorigen Zahre erlassenen Gesetze wegen Beschützung des literarischen Eigen⸗ thumsrechts an und sind im Wesentlichsten dem Vorbilde der dänischen Gesetze und des deutschen Reichsgesetzes von 1875 bezüglich dieser Rechtsmaterie nachgebildet. Die Zoll⸗ intraden haben sich im ersten Vierteljahre 1877 auf 3,597,000 Kronen gegen 3,586,000 Kr. in dem entsprechenden

von hier gemeldet: Gesammtkonferenz

Barther Barkschiff

Die „Hoffnung“ kam dem nothleidenden Schiffe nahm die aus elf Mann bestehende Besatzung bei si

zurückgekehrten ihnen gewordene

Bord des deutschen Schiffes gefunden, in Ausdruck gegeben.

und von Letzterem den Betheiligten übermittelt worden.

Eine Beschlagnahme im Sinne des Strafgesetzbuches („Wer Sachen, welche durch die zuständigen Behörden oder Beamten gepfändet oder in Beschlag genommen worden sind, vorsätzlich bei Seite schafft, zerstört oder in an⸗ derer Weise der Verstrickung ganz oder theilweise entzieht, wird mit Gefängniß bis zu Einem Jahre bestraft“) braucht, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 16, März 1877, nicht nothwendig eine gerichtliche Verwahrung zur Folge zu haben; sie ist bewirkt, wenn der sonst berechtigten Privatperson das Verfügungsrecht über eine Sache, sei diese eine körperliche oder unkörperliche, entzogen und damit dieselbe der Verfügung der amtlich thätigen Behörde unterstellt ist, und hat die Verstrickung der Sache zur Folge. Deshalb begründen gerichtliche Verfügungen, welche im Wege des gewöhnlichen Arrestverfahrens oder des von Realgläubigern nach §. 50 des Gesetzes über den Eigenthumserwerb ꝛc. vom 5. Mai 1872 beantragten Verfahrens die Disposition über Sachen ent⸗ ziehen, eine Beschlagnahme im Sinne des gedachten §. 137 des Strafgesetzbuches.

Der Kaiserliche Minister⸗Resident Weber in Tanger hat, in Folge verspäteten Eintreffens der aus Fasz zu seiner Begleitung kommandirten Eskorte, die Gesandtschaftsreise an den Hof des Sultans von Marokko einige Tage verschieben muüssen, dieselbe aber gestern, am 26. d. Mts., angetreten.

Sachsen. Dresden, 26. April. (Dr. J.) Gestern Abend verstarb nach längerem Leiden der gegenwärtig in Wartegeld stehende erste Rath und stellvertretende Direktor im Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts Dr. Lud⸗ wig Robert Feller.

Baden. Konstanz, 25. April. von hier geschrieben: Die altkatholischen Gemeindevorstände des Bezirksverbandes Konstanz haben in einer am 22. d. zu Singen abgehaltenen Bezirksversammlung beschlossen, der künf⸗ tigen altkatholischen Synode die vom Karlsruher Be⸗ zirksverein angenommenen Anträge in modifizirter Fassung vorzulegen, und zwar die allmähliche Einführung des deut⸗ schen Gottesdienstes mit vorläufiger Annahme des deutschen Meßopfers, die Ausarbeitung einer geeigneten biblischen Ge⸗ schichte und Kirchengeschichte, Anerkennung der Verwerflichkeit des Cölibatzwanges und jeweilige Mittheilung sämmt⸗ licher zur Synode eingegangenen Anträge von Seiten der Synodalrepräsentanz an die Synodalen. Der

weiter vom Karlsruher Bezirksverein beschlossene Antrag auf Ernennung einer Kommission, welche das Volk über das

Wesen, die geschichtliche Entwickelung und die Reform der Liturgie durch die Zeitungspresse, durch Schriften und Vor⸗ träge belehren und die geeigneten Kräfte hierzu gewinnen soll, wurde vom Konstanzer Verein als zu weit gehend und die persönliche Freiheit des Individuums zu sehr beschränkend ab⸗ gelehnt. Die beiden noch ausstehenden Bezirksverbände werden nach den bekannt gewordenen Zustimmungen sich den beiden Hauptanträgen: Einführung des deutschen Gottesdienstes und Verwerfung des Cölibatzwanges, anschließen, so daß diese von der gesammten badischen Reformbewegung der nächsten Synode unterbreitet werden.

Anhalt. Dessau, 24. April. Der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Strelitz haben heute Dessau verlassen.

8 8

Dem ,Frkf. J.“ wird

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 25. April. In Gegen⸗ wart des Kaisers fand am 24. d. M. die Prüfung des Kronprinzen Rudolf aus dem ungarischen Staatsrechte statt. Se. Majestät waren mit dem Prüfungsresultate voll⸗ kommen befriedigt. Zur Feier des Regierungs⸗Jubi⸗ läums des Großherzogs von Baden wurde der Oberst⸗ Stallmeister G. d. C. Prinz von Thurn und Taxis mit dem Ober⸗Lieutenant Prinzen Alain Rohan nach Karleruhe ent⸗ sendet.

Die gesammte österreichische Artillerie wird nun bald mit dem neuen Geschützmateriale ausgerüstet sein. Wie hiesige Blätter berichten, hat das 13. Artillerie⸗Re iment am 23. d. M. die Uebernahme der Uchatiusgeschütze im Wiener Arsenale begonnen und es ist dann nur noch das 4. Feld⸗ Artillerie⸗-Regiment mit den neuen Geschützen zu versehen. Die „Wiener Abendpost“ theilt mit, daß bei den jüngst angestellten Schießproben mit einem 15 centimetrigen Versuchsrohre aus Stahlbronze konstatirt wurde, daß auch Festungsgeschütze aus Stahlbronze herstellbar seien welche

u Hülfe, auf und brachte sie wohlbehalten nach Falmouth. Die in ihre Heimath Schiffbrüchigen haben ihrem Dank für die menschenfreundliche Hülfe, sowie für die aus⸗ gezeichnete Behandlung und sorgsame Verpflegung, die sie an einer schriftlichen Erklärung vor dem Bezirksverwalter zu Vianna do Castello Diese Erklärung ist Seitens der Königlich portugiesischen Regierung dem Auswärtigen Amt mitgetheilt

§. 137 des

45 gliedrigen Ausschuß zu wählen, welchem auch die Ver⸗ zehrungssteuerfrage bezüglich Branntwein und Zucker zuzu⸗ weisen sei. Der Fortschrittsklub faßte einen gleichen Beschluß, ließ jedoch die Frage wegen der Zahl der Ausschuß⸗ mitglieder offen. Der Centrumsklub beschloß, drei kleinere Ausschüsse zur Vorberathung der Ausgleichsvorlagen z1 wählen.

Lemberg, 25. April. General Tschernajeff nach

Pest, 25. April. Die Interpellation, welche Ernst Symonyi, wie gestern gemeldet, an den Minister⸗ Präsidenten richtete, lautet:

„In Anbetracht, daß der Herr Minister⸗Präsident in seiner auf die in Angelegenheit der orientalischen Wirren an ihn gerichteten Interpellation ertheilten Antwort in Betreff der äußeren Politik Ungarns sich dahin äußerte, daß dieselbe es für ihre Pflicht erachtet, wo möglich den Frieden zu erhalten; in Anbetracht, daß die in der orientalischen Frage in neuerer Zeit eingetretene Aenderung deut⸗ lich beweist, daß die auf Erhaltung des Friedens abzielende Politik des öster⸗ reichisch⸗un garischen Ministeriums des Aeußern nicht von Erfolg ge⸗ krönt war und der Ausbruch des russisch⸗türkischen Krieges schon zur Thatsache geworden, und dieser Krieg die Interessen der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie auf das Lebhafteste berührt und auf die Ge⸗ staltung ihrer Zukunft einen verhängnißvollen Einfluß üben kann, frage ich den Herrn Minister⸗Präsidenten: 1) Ist die Regierung geneigt, insoweit dies ohne Gefährdung der öffentlichen An⸗ gelegenbeiten thunlich ist, das Haus mit jener Politik be⸗ annt zu machen, welche das gemeinsame Ministerium des Aeußern in der gegenwärtigen Gestaltung der orientalischen Frage zu befolgen gedenkt? 2) Stimmt die ungarische Regierung mit den diesbezüglichen Ansichten des gemeinsamen Ministeriums überein? 3) Welches ist das Ziel, das das gemeinsame Ministerium des Aeuß rn in der orientalischen Frage zu erreichen strebt, und welche Feh gedenkt dasselbe zur Erreichung dieses Zweckes in Anwendung zu bringen?“

Schweiz. Bern, 24. April. (N. Zürch. Ztg.) Am 22. ist in Rom eine Erkläxung über die Verlängerung der Dauer des schweizerisch⸗italienischen Handelsver⸗ trages vom 22. Juli 1868 bis Ende laufenden Jahres unter⸗ zeichnet worden. Das von den eidg. Räthen im März an⸗ genommene Gesetz über die Arbeit in den Fabriken wird im „Bundesblatt“ vom 25. April zur Bekanntmachung ge⸗ langen. Die Frist für Einreichung von Volksabstimmungs⸗ begehren geht sonach mit dem 24. Juli zu Ende. Das „Bundesblatt“ vom 21. April bringt den Text des neuen Bundesgesetzes, „betreffend die Anlage eidgenössischer Staatsgelder.“ Die Einspruchsfrist gegen dasselbe läuft mit dem 20. Juli ab. Die Gesetze über die Militär⸗ tare und das Stimmrecht sind textuell noch nicht bereinigt. Der Geschäftsbericht des Bundesraths für 1876 gedenkt auch der Errichtung eines Bisthums der schweizerischen christkatholischen Kirche, welche den Anlaß gab, zum ersten Mal die Bestimmung des Art. 50 der Bundesverfassung in Anwendung zu bringen, wonach ohne Ge⸗ nehmigung des Bundes die Errichtung von Bisthümern auf schweizerischem Gebiet nicht statthaft ist. Bekanntlich hat der Bundesrath die bezügliche Genehmigung mit dem Vorbehalt ausgesprochen, daß der zu ernennende Bischof das Schweizer⸗ bürgerrecht besitze, in der Eidgenossenschaft seinen Wohnsitz habe und außer derselben keine geistlichen Funktionen ausübe. Die spanische Gesandtschaft in Bern ist aus ökonomi⸗ schen Gründen aufgehoben worden. Der Posten wird mit dem Konsul Carlos de Garcensarten besetzt werden.

Niederlande. Amsterdam, 22. April. Leipz. Ztg.) Der an die Zweite Kammer der Generalstaaten gelangte, von einem sehr ausführlichen Memoire begleitete Gesetz⸗ entwurf „über die Eindämmung und Trockenlegung des südlichen Theiles der Zuidersee und die Herstellung einer Wasserstraße von Amsterdam nach dem Waal— Flusse (dem Rhein)“ besteht aus vier Artikeln. In der Einleitung werden diese beiden großartigen Werke als „im öffentlichen Interesse wünschenswerth“ bezeichnet. Sie sollen, wie die Vorlage bestimmt, für Staatsre nung unternommen, die Ausführung einer besoldeten Staatskommission übertragen und jährlich ein besonderes Budget durch Gesetz festgestellt werden. Nach dem Artikel 2 soll die Eindämmung von Blokkershoek an der nordholländischen Küste nach dem Leucht⸗ thurme von Urk und südlich dem Ketelmond bewerkstelligt werden. In Verbindung mit diesem Werke soll ein Kanal zur Verbindung von Amsterdam mit dem Waal⸗Flusse durch die Geldersche Niederung angelegt werden. Die Kosten sind im Ganzen auf 123 Millionen Gulden berechnet, wovon 8 bis 9 Millionen Gulden auf Vertheidigungswerke werden ver⸗ wendet werden. Der Kanal nach dem Waal⸗Flusse wird ungefähr 11 Millionen kosten, wovon indeß auf Rechnung der Trockenlegung eines Theils der Zuidersee 4,700,000 Gulden kommen, so daß der Kanal, welcher von Amsterdam über Kockeegen in die Waal oberhalb Gorinchem geführt werden soll, etwa 6 ¾ Millionen erfordern wird. Die für die Aus⸗ führung beider Werke nöthige Zeit ist auf 16 Jahre berechnet.

Großbritannien und Irland. London, 26. April. E(. C.) Gestern Abend kam die Herzogin von Edin⸗ burgh mit ihren Kindern in Windsor an. Unter den in London angekommenen Fremden befindet sich General

Mit dem heutigen Frühzuge ist Jassy hier durchgereist.

Am Montag treten die Kammern wieder zusammen, die Deputirten treffen bereits in Paris ein, um ihre Eindrücke aus der Session der Generalräthe und aus der Unterredung mit ihren Wählern auszutauschen. In der bevorstehenden Session gilt es zunächst, das schon seit Jahr und Tag in Vorbereitung befindliche Gemeindegesetz zu vollenden; ferner ist die Gesetzgebung über die Presse zu ordnen; dringlich ist auch das Gesetz über die Unteroffiziere, und nicht minder wer⸗ den die Zolltarife einer eingehenden Erörterung bedürfen. Endlich werden Interpellationen über die allgemeine Lage, über die Stellung des Episkopats zur Regierung erwartet, wozu das Budget kommt, in welchem der Budgetausschuß wie⸗ der eine Reihe von Prüfungen beantragt.

Italien. Rom, 19. April. (H. N.) Dem Mi⸗ nister des Innern ist aus Palermo telegraphirt worden, daß Gensd'armen und Bersaglieri bei einem Hehler in San Giuseppe Jato den Räuberhauptmann Pasquale Messina, für dessen Festnahme 3500 Lire Prämie versprochen waren, verhaftet haben. Der Putsch der Internationalen hat mit der Verhaftung der Mehrzahl der Theilnehmer sein Ende gefunden. Der ,Piccolo di Napoli“ theilt mit, daß ihrer 25 bereits in dem Gerichtsgefängnisse von Santa Maria sitzen und von einem Prokurator verhört worden sind. Die Präfekten und Polizeibehörden der Provinzen und Ortschaften, in denen die Internationalen Zusammenkünfte abgehalten haben, entwickeln zur Zeit eine rühmenswerthe Thätigkeit. Der Präfekt von Florenz hat wiederum Truppen nach Em⸗ poli und einigen kleinen Flecken abgehen lassen, um ein aber⸗ maliges Zusammenrotten zu hintertreiben. Militär⸗ und Gensd'armerie⸗Patrouillen durchziehen Tag und Nacht die Städte Florenz, Lucca, Pisa, Livorno und Bologna. In Bologna hat die Behörde in einer Nacht 45 Arrestationen vorgenommen. In Turin ist der General⸗Lieutenant a. D. Komthur Trotti und in Palermo der Divisions⸗ general Baron Celesia di Vigliasco, einer der tüchtigsten Offiziere der Armee, gestorben.

Türkei. Aus Alexandrien, 24. April, wird gemeldet: Der Prinz Hassan hat sich in einer Mission nach Konstanti⸗ nopel begeben. Dessen Abwesenheit wird nur von kurzer Dauer sein.

Rumänien. Bukarest, 21. April. Gestern wurde der Geburtstag des Fürsten Karl gefeiert. Als nach dem Gottesdienste die Minister ihren Glückwunsch abstatteten, hielt Herr Joan Bratiano folgende Anrede:

„Hoheit! Heute sind gerade elf Jahre verflossen, seitdem das Land sich in Unruhe und in Zuständen befand, welche seine politische und nationale Existenz bedrohten. Auch heute wieder befindet sich das Land in ernsten und bedrohlichen Zuständen, aber wir haben trotzdem das Vertrauen in die Zukunft nicht verloren, denn wir sehen Denjenigen auf dem Throne Rumäniens, welchen wir vor elf Jahren erwählten und der den Staat in dieser Zeit mit ebenso viel Muth als Ergebenheit geleitet, und bei allen Gelegenheiten seine Wünsche mit den Wünschen der Nation identifizirt hat. Da dieser Tag gleich⸗ zeitig der Geburtstag Deiner Hoheit und der Tag des Plebiszits ist, so ist er den Rumänen doppelt theuer und ist von guter Vorbedeu⸗ tung für unser Vaterland. Es lebe Deine Hoheit! Es lebe Ihre Hoheit die Fürstin!“

Der Fürst antwortete:

„Ich bin sehr bewegt durch die Worte, welche Ihr an mich ge⸗ richtet habt. Ich habe das volle Vertrauen, daß mit der Hülfe Gottes, mit dem Beistande der Nation und der Armee wir diese schlimmen Zeiten überwinden und das Land in dem Sturme, welcher den Orient bedroht, behüten werden. Die Gefahren sind heute ernster als vor elf Jahren, als ich mich an die Spitze der Nation stellte, welche mich erwählt hatte; aber trotzdem habe ich keine Furcht, denn ich bin überzeugt, daß die Rumänen weder die Männlichkeit, noch die Klugheit ihrer Väter verloren haben, mit welcher diese das Land vor allem Schlimmen zu bewahren wußten.“

Schweden und Norwegen. Stockholm, 23. April. (H. C.) Die Zweite Kammer lehnte heute mit 103 gegen 80 Stimmen den Antrag auf eine erweiterte Wehrpflicht ab. Der Staats⸗Minister Frhr. de Geer, welcher für den Antrag sprach, schloß seine Rede mit folgen⸗ den Worten: „In dieser Kammer scheint meine Stimme kein Gehör zu finden, ich werde daher die Zeit der Kammer nicht unnöthig in Anspruch nehmen.“ Dieselbe Kammer billigte mit 112 gegen 38 Stimmen einen Regierungsantrag, nach welchem mit dem Jahre 1878 die Berechtigung der schwedi⸗ schen Privatbanken, Fünfkronen⸗Zettel auszugeben, aufhört.

(H. N.) Am 1. Mai soll hier ein kürzlich erwähltes

schwedisch⸗norwegisches Comité zusammentreten, um die

zweckmäßigsten Karabiner und Revolver in Be⸗ rathung zu ziehen. Das Comité soll dazu berechtigt sein, er⸗ forderlichen Falles einen technischen Beirath beizuziehen, und die Armeeverwaltung soll das nöthige Material zu den

Schießübungen liefern. 1 Christiania, 17. April. (H. N.) Das Odels⸗ letzten Sitzung u. A.

thing genehmigte in seiner

einen Königlichen Gesetzvorschlag wegen Erweiterung der Grenzen Christianias, wodurch eine sehr beträchtliche, stadt⸗ mäßig bebaute Strecke der Hauptstadt einverleibt wird. Die Einwohnerzahl derselben wird dadurch um ca. 20,000 Per⸗

5 wegen der zu treffenden Auswahl der odelle für Gewehre,

B Gesandter der Vereinigten Staaten am österreichisch⸗

sonen vergrößert werden. Ebenso wurden zwei Königliche

Beweismaterials durch den Druck behufs Vertheilung an die einzelnen Mitglieder des Gerichts nicht gestattet worden sei. Auf Verlangen des Defensors wurde diesem eine Frist von sechs Wochen zur Widerlegung der Anklage gewährt. Am Sonnabend fand die Versammlung der Delegirten der Anhänger der Linken in Middelfart statt. Dieselbe war eine geheime.

(§. N.) In dem Finanzjahre 1876—77 haben die unter der Abtheilung für Zollsachen stehenden Ein⸗ nahmen 21,006,949 Kronen eingebracht. Im vorhergehenden Finanzjahre betrug die Einnahme im

steuer für Waareneinfuhr und Brennereibetrieb hat im jetzt verflossenen Jahre 3,294,623 Kronen eingebracht. Die gesammte Einnahme betrug im letzten Finanzjahre 24,301,572

Kronen, gegen 24,895,741 Kronen in 1875 76, was eine

Mindereinnahme von 594,169 Kronen darstellt.

Amerika. Washington, 24. April. (A. A. C.) Heute Mit⸗ tag verließen die Bundestruppen in New⸗Orleans das Staatsgebäude und bezogen Baracken in einer Ent⸗ fernung von 3 Meilen von der Stadt. Es war keine Auf⸗ regung bemerkbar, da Mr. Nicholls durch eine Proklamation das Volk zur Aufrechterhaltung der Ordnung ermahnt hatte. Mr. Packard trifft Anstalten, das Staatsgebäude zu ver⸗ lassen und dasselbe unter Protest an Mr. Nicholls abzutreten. Hiermit endet das südliche Problem. Der ganze Süden wird

jetzt zum ersten Mal seit der Rebellion von seinen

eigenen Leuten regiert. Die Louisiana⸗Kommission ist in Washington angekommen und wird dem Kabinet ihren Be⸗ richt erstatten. Des Präsidenten erfolgreiche südliche Politik wird sicher Frieden und Wohlfahrt für Louisiana im Ge⸗ folge haben.

Ein Telegramm der „Times“ aus Philadel⸗ phia vom 24. d. M. meldet: Der amerikanische Kriegsdampfer „Despatch“ geht in dieser Woche zur Ver⸗ stärkung des amerikanischen Geschwaders nach Konstanti⸗ nopel ab. Das Fahrzeug wird unter den unmittelbaren Befehl des amerikanischen Gesandten in Konstantinopel ge⸗ stellt werden.

New⸗Orleans, 25. April. (W. T. B.) 1 kratische Legislatur von Louisiana, von welcher Nicholls als Gouverneur anerkannt wird, ist gestern ruhig in das Regierungsgebäude eingezogen, nachdem der von der republikanischen Partei aufgestellt gewesene Gegengouver⸗ neur Packard dasselbe vorher geräumt hatte.

Columbia. Der Gesandte von Columbia in London hat eine Depesche empfangen, welche die Meldung enthält, daß der Frieden in den Vereiniagten Staaten von Columbia wieder hergestellt worden ist, nachdem die Antioquianer nach der Schlacht bei Mainzaliz die Waffen niedergelegt und sich ergeben haben.

Die demo⸗

Der russisch⸗türkische Krieg. St. Petersburg, 26. April. (W. T. B.) Der h Magistrat hat nach Verkündigung des Manifestes gleichfalls beschlossen, eine allgemeine gottesdienstliche Feier zu veran⸗ stalten, eine Subskription für die Verwundeten zu eröffnen und die Höhe des Beitrags der Stadtgemeinde in nächster Sitzung festzustellen. Ferner sollen an die Großfürsten Nicolaus und Michael Glückwunschtelegramme gerichtet und der Kaiser bei seiner Rückkehr hierher durch eine Deputation bewillkommnet werden. 1 ““ (W. T. B.) Der türkische Geschäftsträger ist mit dem übrigen Botschaftspersonale heute Vormittag von hier abgereist. Nach hier eingegangenen Nachrichten haben sich die Türken der Residenz des Miriditenfürsten ohne Kampf bemächtigt. Die Korrespondenz der „Agence Russe“ bemerkt hierzu, daß dieser Erfolg vom militärischen Standpunkt aus ohne jede Bedeutung sei. 8 27. April. (W. T. B.) Der „Regierungsbote“ ver⸗ öffentlicht folgendes Telegramm des Ob erbefehlshabers der russischen Süd⸗Armee: Kischeneff, 26.: Truppen, aus Infanterie, Kavallerie und Artillerie bestehend, unter dem Kommando des Obersten Biskupsky, haben am 25. d. M. Galatz, Braila und die Szereth⸗Brücke besetzt. Der General⸗Gouverneur von Moskau hat ein Telegramm des Kaisers erhalten, in welchem derselbe der Stadtduma von Moskau für die Bewilligung von 1 Million Rubel für sanitäre 5* und von 1000 Betten für Verwundete seinen Dank ausspricht. 1 Kischenefs⸗ 1” April. (W. T. B.) Der Oberstkom⸗ mandirende der Südarmee, Großfürst Nicolaus hat fol⸗ genden Tagesbefehl erlassen: „Die durch das türkische Joch unterdrückten Christen erhoben sich gegen ihre Bedrücker. Seit

zgwei Jahren fließt ihr Blut. Die Anstrengungen Rußlands und

der anderen europäischen Mächte zur Verbesserung ihres Looses waren fruchtlos. Das letzte Wort des Kaisers ist gesprochen. Der Krieg ist erklärt. Der Kaiser vertraute mir die Mission an, seinen Willen zu erfüllen. Wir ziehen nicht zur Eroberung aus, sondern um unsere unterdrückten christlichen Brüder zu ver⸗ theidigen. Ich bin überzeugt, daß Jeder seine Pflicht thun und Niemand den russischen Namen entehren wird. Alle friedlich n Einwohner,

.* b 88 8 8 8 11“

Ganzen 21,491,507 Kronen, war also um 484,558 Kronen höher. Die Kriegs⸗

anerkannt

Man glaubt hier, daß die

über die russisch⸗türkische Grenze in Asien vorgedrungenen

russischen Truppen einen Angriff auf Kars beabsichtigen. 30,000 Mann Russen sollen bei Batum (Nach Kiepert Ort am Schwarzen Meere, ca. 2 3 geogr. Meilen von der Grenze D. Red.) die türkische Grenze passirt haben.

26. April. (W. T. B.) Die hiesigen Journale be⸗ richten ron einem in der Nähe von Erdehan (Nach der Kiepert⸗ schen Karte Ardahan, am Kur, ca. 5 geogr. Meilen von der Grenze. D. Red.) an der russisch⸗türkischen Grenze in Asien stattgehabten Gefechte, bei welchem die Tür⸗ ken die Oberhand behalten hätten.

(W. T. B.) Außer dem bereits gemeldeten Gefechte bei Erdehan wird noch von einem zweiten Gefechte zwischen Russen und Türken bei Gumu (2), in der Richtung auf Kars zu, gemeldet. Zu einem bedeutenderen Zusammenstoße ist es bis jetzt noch nicht gekommen. Hier soll demnächst der Belagerungszustand proklamirt werden. Der Sultan hat an den Kommandanten der Flotte eine Proklamation gerichtet, in welcher er namentlich die Muselmanen in der Krim und dem Kaukasus seinem Schutze empfiehlt. 1

(W. T. B.) Offizielle Regierungsdepesche. Bei Tschu⸗ ruk (wahrscheinlich der Fluß Tscharuch, d. Red.) in der Nähe von Batum, hat das erste Gefecht stattgefunden. Der Feind

wurde geschlagen und in Unordnung zurückgeworfen, derselbe V

verlor 800 Mann.

(W. T. B.) Cristitch ist zum Agenten Serbiens hierselbst ernannt. Im Anschlusse an das hier eingegangene Telegramm aus Batum meldet Hassan Pascha, der Kom⸗ mandant der dortigen Division, vom heutigen Tage, daß der Kampf daselbst fortdauert. Die türkische Flotte bombardirt Chefketil. (2)

Bukarest, 26. April. (W. T. B.) Die Kammern sind heute vom Fürsten Karl eröffnet worden. In der Thronrede heißt es: Der Krieg ist ausgebrochen. Alle unsere Bemühungen bei der Pforte und den übrigen Mächten, die Neutralität Rumäniens als Recht anzuerkennen, waren vergebens. Da diese Neutralität von Niemandem wurde, so ist es unsere Pflicht, um jeden Preis zu verhindern, daß Rumänien zum Kriegs⸗ schauplatz gemacht werde. Die Mächte haben gegen den Einmarsch der russischen Armee nicht pro⸗ testirt. Der Verfassung gemäß werden nun die Kammern der Regierung die von dieser einzunehmende Haltung vor⸗ zeichnen. Der Kaiser von Rußland hat erklärt, daß er nicht die Absicht habe, die Rechte Rumäniens anzutasten. Als ein Beweis der Anerkennung unserer politischen Individualität werden die russischen Truppen Bukareft nicht okkupiren. In dem Gedanken an das Wohl des Vaterlandes ist der Partei⸗ hader unter den Rumänen verstummt. Ich werde meine Pflicht thun. Seit Beginn meiner Regierung war die Hebung Rumäniens und dessen Mission an der Donau⸗ mündung mein Gedanke. Für die Erhaltung der alten Rechte Rumäniens und der Integrität der Grenzen werde ich mit meiner Person an der Spitze der Armee einstehen. 8

(W. T. B.) Von einem Zusammenstoß zwischen russischen undtürkischen Truppen auf rumänischem Gebiete liegt bis jetzt noch keine Nachricht vor. Die Zahl der bisher in Rumänien eingerückten Russen wird auf 80,000 Mann geschätzt, der Szereth und die Donau sind von denselben noch nicht überschritten. Die Hauptmacht scheint sich bei Barboschi (Knotenpunkt der nach Jassy, Galatz und Braila führenden Eisenbahnen, in der Nähe der Mündung des Sereth, über welchen hier eine 246 M. lange Eisenbahn⸗ brücke führt mit 8 Oeffnungen zu 19 M., je 4 auf jeder Land⸗ seite und 2 Oeffnungen zu 47 M., die das eigentliche Strom⸗ bett bezeichnen. D. Red.) zu konzentriren.* 8

(W. T. B.) Das 11. russische Armee⸗Corps unter dem Fürsten Schahowski ist seit gestern im Vormarsch gegen Husch (ca. 1 geogr. Meile westlich vom Pruth und 3 Meilen von der russischen Grenze).

26. April. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach hat Fürst Karl bei Empfang des von Kischeneff zurückgekehrten russi⸗ schen Agenten gegen den Einma rsch der Russen ohne vorherige Avisirung der Regierung und vor dem Zusammentritt der Kammern protestirt. Die Türken haben noch keine Bewegung gegen die rumänische Grenze unternommen. Die rumänischen Truppen räumten Kalafat und ließen nur die für den Garnisondienst erforderlichen Mannschaften zurück. In Ga⸗ latz sind zwei englische Kanonenboote stationirt, um für den Fall eines Bombardements der Donauhäfen die dor⸗ tigen englischen Unterthanen zu schützen.

Belgrad, 26. April. (Hirsch's T. B.) Serbien hat die Mobilisirung der Milizen erster Klasse beschlossen, weil der Großvezier in einer hier eingetroffenen Depesche den Durchzug der türkischen Truppen durch Serbien verlangt und Abdul Kerim Pascha die bevorstehende Okkupa⸗ tion des serbischen Ortes Kladowa ankündigte. Im Minister⸗ rathe wurde beschlossen, die Verletzung serbischen Gebiets ge⸗ waltsam zu verhindern.

ohne Unterschied der Religion und der Natio⸗!

26. April. (W. T. B.) Die serbische Regierung

hat in Konstantinopel gegen jeden Durchmarsch türki⸗

111.“ SS 8 89 8 8 “]

erklärte derselbe, der eng⸗ habe St. Petersburg nicht verlassen, der russische Botschafter hier, Graf Schuwa⸗ loff, werde wahrscheinlich nur kurzen Urlaub nehmen. Dem Deputirten Cartwright wurde auf eine bezügliche Anfrage vom Parlamentssekretär Egerton zur Antwort ge⸗ geben, die Admiralität habe Hobart Pascha bestimmt er⸗ klärt, daß er, wenn er am Kriege theilnähme, nicht länger englischer Offizier sein könne.

(W. T. B.) Nach einem bei „Lloyds“ eingegangenen Telegramm von der Sulina vom 25. d. M. sind dort nf türkische Panzerschiffe eingetroffen, von denen vier auf der Rhede blieben, während eins in den Hafen einlief.

27. April. (W. T. B.) Der „Morning Advertiser“ 8 signalisirt die unverzügliche Publikation der englischen Neutra⸗ litätserklärung.

Aus Bukarest, 25. April, wird dem W. „Fremdenbl.“ gemeldet: Es wird mit großer Bestimmtheit erzählt, daß die rumänischen Truppen Kalafatvor den anrückenden Türken geräumt haben, worauf Letztere die Werke besetzten. Die rumänischen Behörden weichen allerorten beim Erscheinen der Russen den russischen Behörden, verweigern aber die Kooperation unter Berufung auf fehlende In⸗ struktionen. 8

Die bereits erwähnte vom 22. d. M. datirte A uffor⸗ derung des Großveziers an den Fürsten Karl lautet:

„Die Konzentrirung der russischen Armee am Pruth, die osten⸗ siblen Vorbereitungen, welche Rußland für eine militärische Aktion trifft, und andere nicht minder charakteristische Anzeichen können Eurer Hoheit ebensowenig wie der Kaiserlichen Regierung noch einen Zweifel über die Gefahr einer Situation lassen, auf welche die Hohe Pforte bereits die Aufmerksamkeit der Regierung Eurer Hoheit ge⸗ lenkt hat und durch welche das Gebiet der Fürstenthümer von einer Invasion durch russische Truppen bedroht erscheint. Bei dieser Sach⸗ lage und entsprechend dem Art. XXVI. des Pariser Friedensvertrages und dem §. 3 des Art. VIII. der Konvention vom 19. August 1858 lade ich Eure Hoheit im Namen Sr. Majestät des Sultans ein, sich mit der Hohen Pforte ins Einvernehmen zu setzen, um gemein⸗ schaftlich die militärischen Maßnahmen zu vereinbaren, welche zur Vertheidigung der Fürstenthümer für den Fall, als sie bedroht wür⸗ den, nothwendig sind. Ich erwarte nur die Antwort Eurer c. um die zu diesem Behufe nothwendigen Instruktionen dem Serdar Ekrem Abdul Kerim Pascha zu ertheilen, welcher sich an der Spitze der ottomanischen Armeen an der Donau befindet und mit dem sich vor der Hand die Militärbehörden Eurer Hoheit für dringende Fälle ins Einvernehmen setzen können.“

Telegramme des „Standard“ vom 24. nennen sowohl die russischen wie die türkischen Soldaten als in gutem Zustande und guter Stimmung. 1

Der Pariser Korrespondent des „Daily Tele⸗

lische Botschafter Loftus

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graph“ meldet vom 24.: Ich erfahre aus glaubwürdiger Quelle, daß der Sultan den Khedive um ein Truppen⸗

Corps zum aktiven Dienste während des Krieges ersucht hat.

Rußland hat, so höre ich, mitgetheilt, daß es in diesem Falle Repressivmaßregeln ergreifen werde.

Es steht zu fürchten, daß

solch ein Vorgehen (wenn es dazu kommt), ernste Schwierig⸗

keiten betreffs des Suez⸗Kanals hervorrufen werde.

Das W. ‚Fremdenbl.“ vom 25. meldet: Die Pforte

hat den österreichischen Geschäftsträger in Konstan⸗ tinopel befragt, warum so viele russische Schiffsladungen mit Proviant, Waffen und Munition mit der augenschein⸗ lichen Bestimmung für Montenegro in Cattaro gelandet würden. Der Geschäftsträger erwiderte, daß er die Frage an das Ministerium in Wien befördern werde.

Das W. ‚Fremdenbl.“ vom 26. April schreibt: Es ist allgemein erinnerlich, daß die Genfer Konvention oder vielmehr die Nichtbeobachtung derselben durch die türkischen Truppen, insbesondere durch die Irregulären, während des serbischen Krieges Anlaß zu zahlreichen Klagen gegeben hat. Von Seite der Pforte wurde hervorgehoben, daß der Fanatis⸗ mus ihrer Mannschaften an dem als Symbol gewählten Kreuze Anstoß nehme, und in der letzten Zeit erst durch ein Cirkular des Musteschars des Ministers der auswärtigen An⸗ gelegenheiten, Caratheodori Effendi, angeregt, anzatt des Zeichens des Kreuzes die Benützung des Halbmondes für die türkischen Ambulanzen u. dergl. m. zu gestatten. Die Pforte hat ohne Rücksicht auf die Genfer Konvention diese Neuerung bei ihren Truppen bereits eingeführt, dieselbe ist aber bisher von keiner Seite anerkannt worden. Der Halb⸗ mond der türkischen Ambulanzen wird daher die Privilegien des Genfer Kreuzes nicht in Anspruch nehmen können, und es bleibt sonach abzuwarten, in wie weit die Genfer Kon⸗

8

vention überhaupt während dieses Krieges respektirt wer⸗

den wird.

Cettinje, 24. April. (W. „Presse“.) Die montene⸗ grinischen Delegirten Radonics und Petrovics sind be⸗ auftragt, am 2. Mai hier einzutreffken. Der Wojwode Marko Miljanow hat in Vasojewics bereits 1800 Krnka ewehre und 80,000 Patronen für die aufständischen Stämme Albaniens ihren Abgesandten übergeben.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

St. Petersburg, Freitag, 27. April, Vormittags. Gegenüber den bereits jetzt austretenden Gerüchten

und Voraussagungen über den Charakter und die voraus⸗

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