1877 / 107 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 May 1877 18:00:01 GMT) scan diff

11““ 82 1“ E1“ Reichstags⸗Angelegenheiten. Die IX. Kommission des Reichstages hat unterm 3. Mai ihren Bericht über die derselben überwiesenen Anträge und Petitionen, be⸗ treffend die Gewerbeordnung, erstattet. Inhalts desselben wurde vor der Beschlußfassung von mehreren Seiten eine Erklärung der Regierungskommissare über ihre Stellung zu den verschiedenen An⸗ trägen gewünscht. Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Ministerial⸗ Direktor von Riedel, gab dieselbe in folgender, von ihm selbst als Anlage zum Protokoll nachträglich niedergeschriebener Fassung ab:

„Die rein formale Frage, ob der Antrag des Herrn Grafen Galen und Genossen von der Kommission überhaupt einer ein⸗ gehenden Würdigung unterzogen werden wolle, sei zunächst wohl lediglich Sache der Kommission selbst; der Antrag des Herrn Grafen Lurburg habe aber auch eine materielle Seite, da mit dessen Annahme von der Mehrheit der Kommission erklärt werde, daß sie den Antrag des Herrn Grafen Galen in keinem Falle zur Berücksichtigung bei der in Aussicht stehenden Revision der Gewerbe⸗ ordnung geeignet erachte. In dieser Beziehung hätten die ver⸗ bündeten Regierungen, wie aus der von dem Herrn Präsidenten des Reichskanzler⸗Amts im Hause abgegebenen Erklärung hervor⸗ gehe, wenigstens was die Hauptgesichtspunkte anlangt, bereits Stel⸗ lung genommen. Es kämen namentlich vier Punkte in Betracht. Der erste Punkt betreffe die Veranstaltung einer weiteren Enquete. Die Regierungen erachteten eine solche im gegenwürtigen Momente weder für veranlaßt noch für nützlich, denn die abermalige Sammlung und Verarbeitung eines jedenfalls umfangreichen Materials würde voraussichtlich so viel Zeit erfordern, daß die Inangriffnahme und Vollendung der wünschenswerthen Revisionsarbeiten hinausgeschoben werden müßte. Der zweite Punkt sei gegen das Prinzip der Gewerbe⸗ freiheit gerichtet. In dieser Hinsicht seien die Regierungen der An⸗ schauung, daß das Prinzip der Gewerbefreiheit bei der vorzunehmenden Re⸗ vision nicht in Frage gestellt werden dürfe und daß keinesfalls ein Systemwechsel einzutreten habe. Eben so wenig könnten sich die Regierungen in Bezug auf den dritten Punkt, betreffend die Frei⸗ zügigkeit, zu einer prinzipiellen Aenderung der bestehenden Gesetz⸗ gebung verstehen. Der Hr. Graf Galen und Genossen hätten ferner viertens noch verschiedene Materien in ihrem Antrage behandelt, welche entweder noch Landessache seien, oder sonst nicht unmittelbar in den Rahmen einer Revision der Gewerbeordnung fielen. Außer den soeben hervorgehobenen Hauptpunkten seien in dem Antrage (Druck⸗ sachen Nr. 74) allerdings noch einige andere Gedanken enthalten, welche jedoch größtentheils mit den aus dem Schooße der übrigen Fraktionen hervorgegangenen Anregungen zusammenträfen, oder was z. B. bezüglich der Schankkonzessionen der Fall bei der Be⸗ rathung der Petitionen zur Besprechung gelangen könnten. Er (Redner) fasse seine Anschauungen dahin zusammen, daß der Antrag des Hrn. Grafen Galen und Genossen in den gedachten Hauptpunk⸗ ten von Seiten der verbündeten Regierungen bei der bevorstehenden Revision der Gewerbeordnung nicht berücksichtigt werden könnte, und gebe der Kommission anheim, in wie weit sie diese Erklärung bei der Beschlußfassung über den Antrag des Hrn. Grafen Luxburg so⸗ fort in Betracht ziehen wolle.“

Die Anträge der Kommission gehen dahin: Der Reichstag wolle beschließen:

1) Die auf die Gewerbeordnung bezüglichen Anträge Nr. 23, 77, 92 und 107 der Drucksachen, ingleichen die unter Nr. I. des vorstehenden Berichts S. 6 ff. aufgeführten Petitionen, soweit sie sich ihrem Gegenstande nach mit den oben erwähnten Anträgen decken, dem Herrn Reichskanzler als Material für die zur nächsten Session in Aussicht gestellte Novelle zur Gewerbeordnung zu über⸗ weisen;

2) den Anntrag der Abgeordneten Graf von Galen und Genos⸗ sen Nr. 74 der Drucksachen abzulehnen;

3) über die Petition der vereinigten Tischler⸗, Böttcher⸗, Töpfer⸗, Drechsler⸗ und Hutmacher⸗Innung zu Löslau und Genossen, Nr. II. 1119, zur Tagesordnung überzugehen;

4) die Petition des Färbermeisters R. Klenner in Landeshut und Genossen, Nr. II. 949, insoweit sie sich auf den Hausirbetrieb durch Ausländer bezieht, als durch die Bekanntmachung des Reichs⸗ kanzlers, betreffend den Gewerbebetrieb der Ausländer im Umher⸗ ziehen, vom 7. März 1877 für erledigt zu erklären;

. 5) die Petition des Gewerbevereins⸗Ausschusses zu Frauenstein in Sachsen, Nr. II. 695, und die Petition der Handwerksfreunde zu Lippstadt, Nr. II. 1000, soweit sie die Wanderlager betreffen, ingleichen die Petition von Kaufleuten, Gewerbetreibenden und selbständigen Handwerkern in Aachen und Burtscheid, Nr. II. 1097, mit Bezug auf den Beschluß des Reichstags vom 11. Dezember 1876 —, ferner die auf das Schank⸗Konzessionswesen bezüglichen Petitionen des Schank⸗ wirths Christian Ullrich in Neunkirchen und Genossen, Nr. II. 222, und des Synodal⸗Ausschusses des 1. lutherischen Aufsichtskreises in Ostfriesland, Nr. II. 698, mit Bezug auf die vom Herrn Präsidenten

d. EEEEE dem Herrn Reichskanzler als Material für die in Aussicht gestellte Novelle zur Gewerbeordnung zu über⸗ weisen.

1“ Statistische Nachrichten. Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältnisse. Ge⸗ mäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amts sind bis zu der am 28. April cr. beendeten siebenzehnten Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt be⸗ rechnet, gestorben: in Berlin 27„1, in Breslau 239, in Königs⸗ berg 27,8, in Cöln 22,82, in Hannover 22,4, in Magdeburg 26,8, in Stettin 33,1, in Cassel 19,4, in Altona 28,4, in Straßburg 36,0, in München 36,1, in Augsburg 49,1, in Dresden 33,2, in Leipzig 25,3, in Stuttgart 23,8, in Braunschweig 21,4, in Karlsruhe 22,6, in Hamburg 27,4, in Wien 36,7, in Prag 40,7, in Basel 17,0, in Brüssel 27,3, in Paris 29,4, in Amsterdam 28,2, in Rotterdam 30,0, im Haag 2155, in Kopenhagen 24,2, in Stockholm 30, 4, in Christiania 16,4, in Odessa 29,0, in Neapel 30,3, in Turin 28,6, in Warschau 29,1, in London 23,0, in Glasgow 26,3, in Liverpool 28,2, in Lissabon 34,9, in Dublin 29,0, in Edinburgh 20,7, in Alexandria (Aegypten) 41,4, in Athen 20,s, in New⸗York 23,3, in Philadelphia 22,5, in Boston 20,8, in San Franzisko 20,4, in Calcutta 27,9, in Madras 146,4, in Bombay 55/4.

Bei sehr wechselnden, doch bis zum 26. April vorwiegend west⸗ lichen Windrichtungen stieg die Luftwärme, namentlich an den west⸗ und süddeutschen Stationen und wich nur vom 26. an, als östliche Luftströmungen größeren Einfluß gewannen. Der Luftdruck war und blieb ein niedriger, die Feuchtigkeit der Luft eine mäßige, Nieder⸗ schläge waren im Ganzen spärlich, in Berlin und Byemen regnete es gar nicht. Der Sterblichkeitscoefficient ist in der Berichtswoche von 27,1 der Vorwoche auf 28,1 gestiegen (auf 1000 Bewohner und ein Jahr berechnet) und betraf diese Zunahme meist die erwachsenen Aktersklassen vom 21. Jahre aufwärts, während die jüngeren fast dieselben Verhältnisse wie in der Vorwoche darboten. Die er⸗ heblichste Zunahme der Gesammtsterblichkeit fand im süddeutschen Hochlande statt, in den mitteldeutschen und in der Nordsee⸗Küsten⸗ gruppe war sie geringer, in den andern fast wie in der Vorwoche. Unter den Todesursachen zeigen sich namentlich Masern am Ober⸗ rhein, besonders in Freiburg i. B. sehr zahlreich; Scharlach und Diphtherie haben im Ganzen nachgelassen, nur in Dortmund, Königs⸗ hütte ist ihre Frequenz eine größere, auch Wien zeigt eine erhebliche Steigerung der Todesfälle an Diphtherie. Die akuten Entzündungen der Athmungsorgane zeigen sich in geringerer Zahl, die Lungen⸗ phthisen in größerer. Typhöse Fieber kommen noch immer in Ober⸗ schlesien, namentlich die exanthematische Form, in größerer Zahl vor, auch aus Berlin werden 17 Todesfälle an Unterleibstyphus gegen 4 der Vorwoche gemeldet. Die Pocken zeigen in Wien und Prag wieder geringere, in London erheblichere Zunahmen der Sterbe⸗ und Er⸗ krankungsfälle, auch in Indien läßt die Epidemie noch nicht an Heftigkeit nach, während die Cholera dort stetig an Frequenz ab⸗ nimmt. Der Ausbruch der Pest in Persien ist bis jetzt amtlich noch nicht bestätigt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Am 5. d. M. starb hierselbst das ordentliche Mitglied der Akademie der Künste, Professor Friedrich Eduard Eichens, einer der ausgezeichnetsten Kupferstecher. Derselbe ward am 27. Mai 1804 in Berlin geboren. Zu seinen bedeutendsten neueren Werken gehören die Stiche nach den Kaulbachschen Kartons zu den Wand⸗ gemälden im neuen Museum.

Die im Laufe des verflossenen Jahres von der turkestani⸗ schen topographischen Abtheilung ausgeführten Arbeiten werden nach der „Turk. Ztg.“ am 3. Februar dem Kommandirenden der Truppen dieses Bezirks zur Prüfung vorgelegt, um dann nach St. Petersburg abgeschickt zu werden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die topographischen Arbeiten, welche den Weg, den die drei Kolonnen der Alaischen Abtheilung bei ihrer Expedition in den Alai und den nördlichen Theil des Pamir⸗Hochlandes zurückgelegt, dar⸗ stellen. Sie umschließen 38. Blätter und stellen bei einem Maß⸗ stabe von 1000 Faden auf einen Zoll einen Flächenraum von 9882 Werst dar. 8

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Bremen, 6. Mai. (H. N.) Die Jahresversammlung des Vereins gegen das Moorbrennen ist auf nächsten Sonn⸗ tag, den 13. Mai ‚hierher ausgeschrieben worden. Es wird verhandelt werden über Beschränkung des Moorrauchs, den Moorkanal Stade⸗ Bremen, Waldanlagen auf Moorboden und den Gifhorner Torftag. Außerdem gedenkt Dr. Fleischer, der wissenschaftliche Leiter der Ver⸗ suchsstation für Moorkultur, den nächsten Arbeitsplan der letzteren zu

des Reichskanzler⸗Amtes in der Sitzung des Reichstages vom 16. April

(GSGSewerbe und Handel.

Der Geschäftsbericht der „Preußischen Lebens⸗ und Garantie⸗Versicherungs⸗Aktien ⸗Gesellschaft „Fried⸗ rich Wilhelm“ enthält folgende Mittheilungen: Im Jahre 1876 wurden im Ganzen beantragt 2039 Versicherungen mit 5,080,740 Kapital und 2363 jährlicher Rente, vom Vorjahre 1875 waren zu erledigen 95 Anträge mit 249,100 Davon sind angenommen 1533 Anträge mit 3,687,190 Kapital und 2363 jährlicher Rente, hierzu Bestand vltimo Dezember 20,899 Versicherungen mit 39,030,529 Kapital und 78,956 jährlicher Rente, macht zu⸗ sammen 22,432 Versicherungen mit 42,717,719 Kapital und 81,320 jährlicher Rente. Davon sind im Laufe des Jahres 1876 ausgeschieden 1435 Versicherungen mit 2,901,800 Kapital und 2592 jährlicher Rente, so daß ultimo Dezember 1876 Bestand bleibt 20,997 Versicherungen mit 39,815,919 Kapital und 78,727 jährlicher Rente. Der Rechnungsabschluß per ultimo De⸗ zember 1876 ergiebt einen Ueberschuß der Einnahmen über die Aus⸗ gaben von 65,271 Es fließen zur statutenmäßigen Kapitalreserve 6491 ℳ, Tantièmen nehmen 7302 in Anspruch, ferner wird eine Dividende von 6 % des baar eingezahlten Aktienkapitals von 750,000 mit 45,000 vertheilt und ein restlicher Betrag von

6117 dem Konto für eventuelle Verluste und Bedürfnisse zuge⸗ schrieben.

In der Generalversammlung der Aktionäre der Deutschen Grundkrebdit⸗Bank wurde dem Vorstande Decharge ertheilt und die Vertheilung einer Dividende von 8 % beschlossen.

Die Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗Versiche⸗ rungs⸗Gesellschaft „Iduna“ in Halle a./S. hatte nach dem Geschäftsberichte für 1876 2744 Anträge auf 7,847,870 zu er⸗ ledigen. Es wurden 2336 Versicherungen auf 6,291,720 Kapital und 13 Rentenversicherungen auf 3038 jährliche Rente neu ab⸗ geschlossen. Am Schlusse des Jahres 1876 waren 56,305 Versiche⸗ rungen auf 48,511,737 Kapital und 20,915 Rente in Kraft. Die Sterbefälle unter den auf den Todesfall Versicherten betrafen 1149 Personen und 640,285 Kapital. Sie blieben um 114,425 unter der rechnungsmäßigen Summe. Die Prämieneinnahme stieg auf 1,736,167 ℳ, die Zinseneinnahme auf 307,107 ℳ, die Prämien⸗ reserve erhöhte sich um 583,505 und betrug am Jahresschlusse 6,632,723 Der Sicherheite fonds ist um 36,278 erhöht und beträgt 138,082 Der Fonds der Beamten⸗Pensionskasse stieg auf 8258 Zur Vertheilung an die dividendenberechtigten Ver⸗ sicherten waren am 1. Januar 1877 im Ganzen 1,045,958 aus den Ueberschüssen der Vorjahre vorhanden.

München, 2. Mai. (Allg. Ztg.) Der Antrag auf Umbil⸗ dung der bayerischen „Gewerbeschulen“ in sechsklassige „Realschulen“ hat in den jüngsten Tagen die Allerhöchste Geneh⸗ migung des Königs erhalten, und wird die bezügliche Königliche Verordnung sammt der Schulordnung und dem Lehrpro⸗ gramm der Realschulen demnächst publizirt werden. Darnach soll sich die dermalige dreikursige „Kreisgewerbeschule“ und „Gewerbschule“ vom 1. September d. J. an prinzipiell in eine „Kreisrealschule“ und „Realschule“ mit sechs Kursen, und zwar in der Weise umwandeln, daß im Schuljahre 1877/78 bereits fünf Kurse (nämlich der unterste Kurs und die vier obersten Klassen), im darauffolgenden Schuljahre 1878/,79 aber auch der zweite Kurs der neuen Anstalt ins Leben tritt. Die Realschule trägt den Charakter einer allgemeinen Bil⸗ dungsanstalt für 10 16jährige Schüler an sich. Besondere Abthei⸗ lungen für Landwirthschaft, Handel ꝛc. sind prinzipiell ausgeschlossen, und Handelsabtheilungen in den beiden obersten Kursen nur aus⸗ nahmsweise auf Grund besonderer Verhältnisse mit Ministerial⸗ Ermächtigung zugelassen. 88

Verkehrs⸗Anstalten.

Aus Lemberg meldet das „H. T. B.“ unter dem 7. d. M.: Der Frachtenverkehr nach Rußland über Brody ist für dreißig Tage eingestellt worden.

Plymouth, 7. Mai. (W. T. B.) Der Hamburger Post⸗ dampfer „Hammonia“ ist hier eingetroffen.

Stockholm, 3. Mai. (H. N.) Der Hafen ist jetzt eisfrei und die Dampfschiffahrt zwischen der Stadt und „Djurgarden“ er⸗ öffnet. Die Einfahrt durch das Scheerengewässer ist dagegen noch stellenweise von dickem Eis gesperrt. Die Hälfte der Ostsee, von der finnischen Bucht nach Gulland und der nördlichen Spitze von Or⸗ land ist voll von Treibeis, und in diesem Eise sitzt eine große An⸗ zahl von Schiffen fest. 8 8

entwickeln.

Berlin, 8. Mai 1877.

Zu den Sammlungen, welche das schnell aufblühende Märkische EEEE“ bilden sollen, gehört auch eine Samm⸗ ung von Autographen solcher berühmter und bekannter Persön⸗ lichkeiten, welche in Berlin und der Mark Brandenburg geboren sind oder in derselben gelebt und gewirkt haben, sei es in den höchsten Lebensstellungen, sei es als Sjaatsmänner, Diplomaten, Abgeordnete, Beamte, als Gelehrte, Schulmänner, Dichter, Schrift⸗ steller und Künstler, als Industrielle, Kaufleute u. s. w. Wie bei den andern Sammlungen sollen auch bei dieser sowohl die früheren Jahrhunderte, als auch die neuere und neueste Zeit umfaßt werden. Schon befindet sich das Museum im Besitz einer An⸗ zahl handschriftlicher Aufzeichnungen, Briefe, Urkunden und neuerer Schriftstücke, welche von berühmten und bekannten Angehörigen der Mark und ihrer Hauptstadt herrühren, aber mit denselben ist doch erst ein Anfang gemacht. Die Direktion des Museums wendet sich deshalb jetzt im Interesse der Autographen⸗Sammlung an alle Freunde des Museums und der Mark und namentlich an alle Einwohner der letzteren und Berlins mit der Bitte, ihre Bestrebungen zu unterstützen und ihr Autographe zuzuwenden. Gewiß finden sich in den meisten Familien einzelne Schriftstücke, Briefe u. s. w. hervorragender Märker, welche für die Sammlung von Werth sind. Alle Zusendungen werden unter der Adresse des Märki⸗ schen Provinzial⸗Museums, Klosterstraße Nr. 68, oder der Stadträthe Friedel und Runge im Rathhause erbeten.

Oldenburg, 4. Mai. (N. Hann. Ztg.) Heute, am Jahres⸗ tage der Herbart⸗Feier, wurde an dem Geburtshause des Philosophen (an der Langenstraße) eine Marmorplatte ange⸗ bracht, auf der in vergoldeter Schrift zu lesen ist: Hier ward ge- boren am 4. Mai 1776 J. Fr. Herbart Göttingen 11. August 1841.

(GWes. Ztg.) Nach einer Mittheilung des Professors Baird, des Fischereikommissars der Vereinigten Staaten, in Washington, an den Direktor Finsch in Bremen sind die Maräneneier, welche vor einiger Zeit von der Fischzuchtanstalt in Lübbinchen bei Guben durch den Lloyddampfer „Weser“ an Professor Baird gesandt wurden, in gutem Zustande angekommen und sogleich nach der Vereinigten⸗ Staaten⸗Fischbrutanstalt bei Detroit in Michigan befördert worden. Diese Anstalt besitzt besondere Erfahrungen in der etwas schwierigen Behandlung der Renken oder Corregonen, zu denen auch unsere Maräne gehört. In dieser Anstalt wurden bereits 8,000,000 CEier der in Amerika heimischen weißlichen Renke (Corregonus albulus) ausgebrütet. Professor Baird hat angeordnet, die ausgeschlüpften Maränen, die ersten Einwanderer dieser Art aus Deutschland, in einen dazu angewiesenen See auszusetzen. 8 1

Metz, 7. Mai. (W. T. B.) Jede weitere Gefahr in auf die Feuersbrunst im Dom ist nunmehr vorüber.

Bezug V Thurmuhr ist unversehrt, ebenso die deutsche Fahne auf der

Die Spitze

des Thurmes. Der Dachstuhl ist niedergebrannt, das Innere der Kirche ist mehrsach durch heruntergefallene brennende Holzstücke und dadurch mitgetheiltes Feuer beschädigt.

Die Untersuchung über die Entstehung des

lter tehung des Feuers in der Kathe⸗ drale hat bis jetzt zu keinem Ergebnisse geführt.

Amstercam, 3. Mai. (Leipz. Ztg.) Die Direktion der niederländischen geographischen Gesellschaft hat wichtige und erfreuliche Nachrichten über die von ihr entsandte wissen⸗ schaftliche Expedition zur Erforschung Mittel⸗ Sumatras erhalten. Hr. Schouw Sandvoort langte am 23. Februar in Padang an, wo ihn der Chef der für den Zug zu Land bestimmten Abtheilung der Expedition, Hr. van Hasselt, er⸗ wartete. Er erhielt von dem Gouverneur, welcher bereits Erkun⸗ digungen eingezogen hatte, die Eröffnung, der Zug von Padang aus würde wohl ausführbar sein, zugleich aber den Rath, er solle denselben ohne Gesellschaft von anderen Europäern und allein in Begleitung eines zuverlässigen und mit den unabhängigen Distrikten bekannten inländischen Häuptlings unternehmen. Am 7. März erhielt er aus Batavia die Zustimmung des General⸗ Gouverneurs von Niederländisch⸗Indien, seinen kühnen Zug von Padang aus ins Werk zu setzen, und alsbald trat er ihn an in Be⸗ gleitung eines Häuptlings aus den XII. Kotas. Nicht wenige Leute in Padang waren der Meinung, daß er in Folge ungünstiger Ge⸗ sinnung der Häuptlinge der unabhängigen Distrikte auf kaum zu be⸗ wältigende Hindernisse stoßen werde. Nun aber, weit früher als er⸗ wartet, kommt die Botschaft, daß Hr. Sandvoort alle Schwierig⸗ keiten vollkommen überwunden hat. Ein Telegramm des General⸗Gouver⸗ neurs aus Batavia vom 1. Mai, welches dem Kolonialdepartement zugekommen, meldet, daß der Zug des Hrn. Sandvoort von Padang nach Djambi glücklich vollbracht ist und daß die unabhängigen Fürsten dem Reisenden Schutz gegen alle drohenden Gefahren zu Theil werden ließen. Hr. Sandvoort ist von Djambi wohlerhalten bereits nach Palembang gelangt und beabsichtigte, sich ohne Verzug nach Batavia zu begeben, um demnächst mit seiner Dampfkarvasse die ge⸗ nauere Erforschung des von dem Djambi⸗Flusse durchströmten Landes zu unternehmen. Es hat demnach die Expedition unter den günstig⸗ sten Vorzeichen begonnen und bereits jetzt das Resultat gehabt, daß Sumatra in einer Richtung, wo dies von einem Europäer noch nie versucht worden war und wo es von Vielen für unmöglich gehalten wurde, von der einen Küste nach der anderen von Hrn. Sandvoort in einem Zuge durchreist worden ist.

Theater.

Wegen der Generalprobe zu der Offenbachschen Operette Margot’, mit welcher die Wiener Gäste am Himmelfahrtstage ihre

Vorst lungen eröffnen, wird das Wallner⸗Theater morgen, Mittwoch, geschlossen bleiben. 11““ 8

Im Woltersdorff⸗Theater eröffnete Hr. Knaak vom Carl⸗Theater in Wien ein Gastspiel. Hr. Knaak hat vor mehr denn einem Vierteljahrhundert hier im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater seine schauspielerische Laufbahn begonnen und sich dann später in Wien den Ruf eines hervorragenden Komikers erworben; auch hier ist derselbe bei früheren Gastspielen stets gern gesehen worden. Sein jetziges Gastspiel leitete der Künstler mit ein paar seiner älteren renommirten Rollen ein. Er hatte den „Magister Lassenius“ in „Der Hofmeister in tausend Aengsten“, nach dem Französischen von Th. Hell, den „Peter“ in „Der Sohn auf Reisen“ von L. Feldmann und den „Pitzl“ in „Um⸗ sonst“ von Joh. Nestroy gewählt. Die drei genannten Stücke mit ihrem hausbackenen Humor sind recht unbedeutend und würden kaum mehr erträglich sein, wenn sie nicht durch das interessante Spiel des Gastes getragen würden. Hrn. Knaaks Komik ist sein selbst ge⸗ schaffenes Eigenthum, keine Copie eines Vorbildes, sie hat ihren eigenen Styl, ihre Gestalten tragen ein individuelles, charakteristisches Angesicht; dabei hält sie sich, frei von Uebertreibung, in den Grenzen künstlerischen Ebenmaßes. Die drei Rollen sind grundverschieden von ein⸗ ander und boten daher dem Künstler Gelegenheit, seine schauspielerische Vielseitigkeit zu zeigen. Man glaubt in den verschiedenen Rollen kaum denselben Darsteller vor sich zu haben. Hr. Knaak versetzte mit seinem angenehm unterhaltenden Spiele das Auditorium in die heiterste Stimmung und erntete wiederholt lauten Beifall. Die heimischen Mitglieder unterstützten den Gast nach Kräften und bestem Vermögen.

Der Krollsche Park prangt bereits im Frühlingsschmuck, und bereitet die Direktion zu Donnerstag (dem Himmelfahrtstage) die erste Garten⸗Illumination vor, wobei die Kroll'’sche Ka⸗ pelle bei schönem Wetter zum ersten Male vor und nach der Vor⸗ stellung im Freien konzertiren wird. Das Konzert beginnt an diesem Tage um 4 Uhr und die Vorstellung um 6 ½ Uhr.

London, 8. Mai. (W. T. B.) Das gestrige erste Wagner⸗ konzert in der Alberthalle war von etwa 10,000 Zuhörern besucht; auch mehrere Mitglieder der Königlichen Familie, mit ihnen die Herzogin von Edinburgh, waren anwesend. Wagner wurde sehr enthusiastisch begrüßt, er leitete den ersten, Kapellmeister Hans Rich⸗ ter den zweiten Theil. Das Programm umfaßte, den Kaisermarsch und einzelne Abschnitte aus „Rienzi“, dem „Tannhäuser“ und „Rhein⸗ gold.“ Fr. Materna wurde stürmisch applaudirt.

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

die Fahrpläne der Hannoverschen Staatsbahn und der Oberschlesischen vfeschee 8g

Berlin:

anßerdem 7

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

8 dolph Behnke ist die gerichtliche Haft wegen schweee 77.

unnd Geldern an die 8 ion hierselbst abzuliefern.

Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Dienstag, den 8. Mai

18 )

5

feFaserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Köuiglich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1 4. Verlocsung, Amortisation, Zinszahlung

Deffentlicher

5. Industrielle Etablissemente, Fabriken und

1. Steckbriefe und Untereuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäüufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

u. s. w. von öffentliehen Papieren.

Anzeiger.

Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: b Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin,

„Invalidendank“, & Vogler, G. L.

das Central⸗Annoncen⸗ hreustraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des Rudolf Mosse, Haasenstein Daube & Co., E. Schlotte, ttuer & Winter, sowie alle übrigen grösteren Annoncen⸗Bureaus.

9. Familien-Nachrichten. beilage. 2

—— ——

Steckbrief. Gegen den Schlosserlehrling Ru⸗

Akten B. . 8 be⸗ lossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus⸗ schneae werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Behnke im Betretungsfalle festꝛunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen Königliche Stadtvoigtei⸗Direk⸗ iue 82 4. Mai znigliches Stadtgericht. Abtheilung für 288. 1 Kommission g Far 5v“ Beschreibung. Alter: 17 Jahre, geboren, 1859. Geburtsort: Neuendorf. Größe: 4 Fuß 1 Zoll. Haare: hellblond. Augen: grau. Augenbrauen: blond. Kinn: rund. Nase: groß. Mund: breit. Gesichtsbildung: rund. Ge⸗ sichtsfarbe: blaß. Zähne: gesund. Gestalt: unter⸗ setzt. Sprache: deutsch.

iefs⸗Erledigung. Der hinter den öe Herter wegen Unterschlagung in den Akten H. 272 jetzt 211 rep. de 1871 unter dem 11. Oktober 1871. erlassene Steckbrief zwirh hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 28. April 1877. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Maurer Frledrich Carl Gurlit wegen Betruges in den Eens e 1ote vnhr Se ““

teckbrief wird hierdurch zurückg . Blashme. Sen 3. Mais 1877. Königliches Stadt⸗ gericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kom⸗ mission II. für Voruntersuchungen.

Diebstahls in den

1877. Untersuchungssachen.

Steckbrief. Gegen den Privatschreiber Richard Moewlus ist die gerichtliche Haft wegen Unter⸗ schlagung in den Akten M. 293 77. beschlossen wor⸗ den. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Moewius im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst ab⸗ zuliefern. Berlin, den 3. Mai 1877. König⸗ liches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs⸗ sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 24 Jahr, geb. den 20./12. 52; Geburtsort: Rogasen; Größe: 5 Fuß 3 ½ Zoll; Haare: blond; Augen: blaugrau; Augenbrauen: blond; Nase: gewöhnlich; Mund: gewöhnlich; Ge⸗ sichtsbildung: voll; Ge ichtsfarbe: blaß; Zähne: gut; Gestalt: kräftig; Sprache: deutsch.

Der PWlahees⸗ ilhelm Kleße aus Berlin, welcher im Füen 1888 helr in Arbeit gestanden hat, iist durch unser rechtskräftiges Erkenntniß vom 14. Dezember 1875 wegen Beleidigung und Verübung groben Un⸗ fugs zu einer Geldstrafe von zwanzig Mark, im Unvermögensfalle zu einer Haftstrafe von fünf Tagen und zur Tragung der Kosten verurtheilt worden, welche 24 65 betragen. Es wird um Straf⸗ vollstreckung, Einziehung der Kosten und Nachricht hiervon ergebenst ersucht. Sprottau, den 2. Mai 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Offene Requisition.

in vielfach wegen Diebstahls bestraftes Indi⸗ den im Jahre 1876 zu Erfurt nachfolgende Gegenstände, welche jedenfalls gestohlen sind, ver⸗ setzt: 1) zwei Spieldosen, 2) zwei Talmi⸗Panzer⸗ ketten, von denen die eine mit Quaste, 3) eine gol⸗ dene Damenuhr mit der Nr. 1997 und dem Repa⸗ raturzeichen 10,337. Ich ersuche Diejenigen, denen diese Sachen abhanden gekommen sind, bei der Polizeibehörde ihres Wohnortes Anzeige zu machen. Lanban, den 5. Mai 1877. Der Staatsanwalt.

Ediktal⸗Vorladung. Die Landwehrmänner 1) der Landwehr⸗Husar, Oekonom Franz Scholz, geboren am 14. Januar 1844 zu Kontopp, 2) der Landwehr⸗ Gefreite August Adolf Heinrich Staerzel, geboren am 25. November 1840 zu Kleinitz, sind angeklagt, ohne Erlaubniß die Königlichen Lande resp. das Gebiet des Deutschen Reiches verlassen zu haben. Es ist deshalb gegen sie auf Grund des §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs die Untersuchung eröffnet und Termin zur mündlichen u“ auf den 15. September 1877, Vormittags 0 Uhr, in dem Gerichtstagslokale in Kontopp anberaumt worden, wozu dieselben mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unter⸗ zeichneten Gerichte dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contu⸗ maciam verfahren werden. Grünberg, den 27. April 1877. Königliches Kreisgericht. I. Ahtheilung. Der Polizei⸗Richter für den Gerichtstags⸗Bezirk Kontopp.

Oeffentliche Vorladung. Der Eduard Rein⸗ hard Max Brodda, geboren den 23. Februar 1854 in Neu⸗Langsow, ist von der Königlichen Staats⸗ anwaltschaft zu Cüstrin unterm 7. Februar 1877 angeklagt: als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des serin hc oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder

Bundesgebietes sich §. 140 Nr. 1 des Strafgef 1 denselben durch Beschluß des unterzeichneten Ge⸗ richts vom 23. Februar 1877. die Untersuchung er⸗ öffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache auf den 14. Juni

hiesigen Gerichts klagte hierdurch öffe deru geladen wird, zur bestimmten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung

aufzuhalten. Auf Grund des Strafgesetzbuches ist deshalb gegen

1877, Mittags 12 Uhr, im Sitzungssaale des anberaumt, zu welchem der Ange⸗ öffentlich mit der Aufforderung vor⸗

dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben rechtzeitig beschafft werden köͤnnen. Im Falle des Ausbleibens wird 2 der Ent⸗ cheidung gegen den Angeschuldigten in contumaciam bveene. vecden. Seelow, den 23. Februar 1877. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Subhastationen, Aufgebote, Vor ladungen u. dergl.

5 8 2 8* (83222 Subhastations⸗Patent. Das dem Mechanikus Gustav Spengler zu lin gehörige, in Rixdorf belegene, im Grund⸗ buch von Deutsch⸗Rirdorf Band XVIII. Bl. Nr. 623 verzeichnete Grundstück nebft Zubehör soll den 4. Juni 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda den 5. Juni 1877, Nachmittags 1 Uhr, verkündet werden. 1 Das zu versteigernde Grundstück ist 6 Ar 16 Qu.⸗ M. groß, und zur Gebäudesteuer mit einem jähr⸗ lichen Nutzungswerth von 825 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermine anzumelden. Berlin, den 10. April 1877. Königliches Kreisgericht. * Der Subhastations⸗Richter.

2257 8* 2 1 133271 Subhastations⸗Patent. G Das dem Bauunternehmer Gustav Eduard Brandis zu Berlin gehörige, in Steglitz belegene, im Grundbuch von Steglitz Band 18, Blatt Nr. 573 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 6. Juni 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation zffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ lags ebenda schlags ebg,dsni 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. 88 Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ flächenmaß von 14 Ar 78 Qu.⸗M., mit einem Rein⸗ ertrag von 6 96 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen. 8 Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden. 1 G Berlin, den 10. April 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

Subhastations⸗Patent. Georg Wilhelm Damm geb. Engelmeyer,

[3328]

Das dem Heiniesearg und seiner Frau Rosalie Damm, . zu Rixdorf Sisnage in Rixdorf belegene, im Grund⸗

buch von eutsch⸗Rixdorf 1 ichnet rundstück nebst Zubehör soll . 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstr. im Wege der nothwendigen

das Urtheil über die

beud 88 den 9. Juni 1877,

verkündet werden.

Mittags 12 Uhr,

b d zur 8. rof dae⸗ veranlagt.

lichen Nutzungswerth von 360 Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen

und besondere Kaufbedingungen reau V. A. 3 einzusehen.

zu Ber⸗† Auszug aus der Steuerrolle und

Band XII. Bl. Nr. 436

25, Zimmer Nr. 12, dSbehftatioh bffent. 1 den Meistbietenden versteigert, und demnä

lich an den Meis Ertheilung des Zuschlags

versteigernde Grundstück ist 3 Ar 56 Qu.⸗ eb Gebäudesteuer mit einem jähr⸗

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des

andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sind in unserm Bu⸗

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung

sion spätestens i Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 11. April 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

9 2 8 4 18326] Subhastations⸗Patent. Das dem Webermeister Hermann Küster zu Berlin gehörige, in Rixdorf belegene, im Grundbuch von Deutsch⸗Rixdorf Band 19, Blatt Nr. 638 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 11. Juni 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent⸗ lich an den Meistbietenden versteigert, und dem⸗ nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda den 12. Juni 1877, Nachmittags 1 Uhr, verkündet werden. Das zu versteigernde Grundstück ist 7 Ar 77 Qu.⸗ Meter groß und zur Gebäudesteuer, mit einem jähr⸗ lichen Nutzungswerth von 3150 veranlagt. 8 Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

samkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden Berlin, den 12. April 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

weite, zur Wir

14045]1 Subhastations⸗Patent. Das der Wittwe Streichert, Louise Anna, geb. Teßnow, gehörige, in Friedrichsberg (Frankfurter Chaussee Nr. 99) belegene, im Grundbuch von Lichtenberg 8 Bubeh Bl. 802 verzeichnete rundstück nebst Zubehör so

18 88 Juni 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

schlags sch 8 29. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. 8 Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 4 Are 33 Quadratmeter mit einem Reinertrag von 3,08 und zur Gebäude⸗ steuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 6400 für das Steuerjahr 1878/79 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grund⸗ buchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und be⸗ sondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen. 1 Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 27. April 1877. 8 Königliches Kreisgericht. 8 Der Subhastations⸗Richter.

4051 1 1 Lhbhastationsvatent mit Edictalladung. In Sachen der Rumänischen Eisenbahna tien⸗ Gesellschaft zu Berlin, Klägerin, wider den Gruben⸗Verwalter Schramm in Clausthal, als bestellter Sequester für den im Bezirke des hiesigen Amtsgerichts belegenen, zur Konkursmasse des Dr. Strousberg in Berlin gehörigen Gruben⸗ besitz, Beklagten, wegen Herausgabe einer Hypothek, sollen im Wege der Zwangsvollstreckung die nach⸗ benannten Eisensteins⸗ bezw. Manganerz⸗ Berg⸗ werke, als: ¹) gensh. 2 arcana, 1 3 die ideelle Hälfte von Neue Friedrichszeche, 4) das Manganerz⸗Bergwerk Friedrichsglück, sämmtlich bei Altenau belegen, Montag, den 2. Juli 1877, Morgens 11 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube unter den im Termine be⸗ kannt zu machenden Bedingungen öffentlich meist⸗ bietend verkauft werden. 8 Zugleich werden Diejenigen, welche an den Ver⸗ kaufsobjekten Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, 1 Servituten und Realberechti⸗ ungen zu haben vermeinen, hierdurch auf efordert, ihre Ansprüche in dem 5 Termine so gewiß anzumelden, als widrigenfalls für den sich nicht Meldenden im Verhältnisse zum neuen Erwerber der fraglichen Bergwerke das Recht verloren geht. Der demrnächstige, „diesen Rechtsnachtheil aus⸗ spicheas 8 werd nur an hiesiger Gerichts⸗ telle affigirt werden. kenfüild, den 3. Mai 1877. (7. Ag. 425/5.) Königliches Amtsgericht . Cludius.

in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra

das Bundesgebiet verlassen zu haben, oder nach er⸗ reichtem, militärpflichtigem Alter außerhalb des B“ 1“ 5

gene Realrechte geltend zu machen haben, werden

——

aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ [4053

Alle Digsenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ s

Nothwendiger Verkauf.

Die dem Rittergutsbesitzer Julius Beyer gehörigen

Grundstücke, als:

1) das im Grundbuche der Rittergüter des Sol⸗ diner Kreises, Band VI. Blatt 1 Nr. 39, ver⸗ zeichnete Gut Iustinenhof, mit einem der Grundsteuer unterliegenden Flächeninhalte von 312 Hektar 62 Ar 40 Qu.⸗Metern, nach einem Reinertrage von 194208/⁄100, Thlrn. zur Grund⸗ steuer und nach einem Nutzungswerthe von 438 zur Gebäudesteuer veranlagt; die im Grundbuche von Dertzow, Band I. Blatt 79 Nr. 14, verzeichneten Wiesen im Jeseritz⸗Bruche, mit einem der Grundstene unterliegenden Flächeninhalte von 4 Hektar 48 Ar 90 Qu.⸗Metern, nach einem Rein⸗ ertrage von 15³⁰⁄1%% Thlrn. zur Grundsteuer veranlagt;

de in Grundbuche von Marienwerder, Band II. Blatt 49 Nr. 69, verzeichnete Grundstück, be⸗ stehend aus Acker, Wiesen und Hütung, und. das ebendaselbst, Band II. Blatt 55 Nr. 70, verzeichnete Grundstück, die Bauer⸗Elsen nannt, ad 3 und 4 zusammen mit einem Grundsteuer unterliegenden Flächeninhalte von 28 Hektar 31 Ar 30 Qu.⸗Meteru, nach einem Reinertrage von 71²9⁄100 Thlru. zur Grund⸗ steuer veranlagt;

sollen 8 8

am 6. Juli 1877, Vormittags 10 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. I., im Wege

der nothwendigen Subhastation versteigert werden.

Auszüge aus der Steuerrolle, Tabellen der Grund⸗

bücher, etwaige Abschätzungen und andere die Grund⸗ stücke betreffende Nachweisungen, ingleichen besondere

Kaufbedingungen können in unserem Bureau IV

ingesehen werden.

Nle Pehbentgen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗

weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung

in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene

Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗

fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusien

spätestens im Versteigerungstermine anzu melden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags soll am 13. Juli 1877, Vormittags 11 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden. Soldin, den 4. Mai 1877. . Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

2gg 88 8 der

13329] Nothwendiger Verkauf.

Das dem Brauermeister Julius Wiesnerschen Erben von Neumarkt gehörige Grundstück Nr. 618 Neumarkt soll im Wege der nothwendigen Sub⸗

station am

13. Juni 1877, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten S ibhastations⸗Richter in ur serem Gerichtsgebäude, Parteienzimmer Nr. 3, ver⸗ auft werden. 1 Iu dem Grundstücke gehören 5 Hektar 94 Ar 90 Oc.⸗Meter der Grundsteuer unterliegende Lände⸗ reien, und dasselbe ist bei der Grundsteuer nach einem Reinertrage von 74,22 Thlr. bei der Gebäude⸗ steuer nach einem Nutzungswerthe von 3306 ver⸗

1 Auszug aus der Steuerrolle, der neueste Hypothekenschein, die besonders gestellten Kaufbe⸗ dingungen, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen können 8 in unserem Bureau I. e. während der Amtsstunden ein⸗ gesehen werden. gesehte Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden hiermit aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗

Iden. schlags wi ar. über Ertheilung des Zuschlags wird

Das Urtheil 8 1877, Vormittags 11 Uhr, en 14. rs Parteienzimmer Nr.

in unserem Gerichtsgebäude, Parteienzimm . von S. unterzeichneten Subhastations⸗Richter ver⸗ kündet werden. Neumarkt, den 4. April 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

Proclama. Vertheilung der Kaufgelder für das zu Züllichau belegene, Band XII. Blatt Nr. 587 des Grundbuchs verzeichnete, von seinen Bewohnern ver. lassene sogenannte Müͤhle sche Haus, welches in noth⸗ wendiger Subhastation dem Klempnermeister Fried rich Perschel zu Züllichau zugeschlagen worden, sind

die für die Handlung Paul Harrer sche Erben 0 19 Eö“ Grundstück Abtheilung

III. Nr. 1 auf Grund der Obligation vom⸗ 9

November 1800 eingetragene zu 6 % verzinsliche

Forderung von 134 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. =

403 65 einschließlich der Zinsen mit

435 64 liquidirt, jedoch nur mit 306

14 zur Hebung gekommen, und letzterer Be⸗

trag als Spezialmasse zum Depositorium des

unterzeichneten Gerichts genommen worden; die für die Handlung Paul Harrer sche Erben

auf dem vorgedachten Grundstück Abtheilung III.

Nr. 2 auf Grund der Obligation vom 2. Ok⸗ zu 5 % verzinsliche

[4068]

Bei der

tober 1806 eingetrazene, zu . Forderung von 141 Thlr. 6 Sgr. = 423 i

8