1877 / 120 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 May 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, 25. Mai 1877.

Die Vorlage, betreffend die Durchlegung der Zimmerst war von rmAesUr 8 88. Zeit bekanntlich bis nach Inkrafttreten des neuen Ortsstatuts zurück⸗ Eschaben worden. Da nach einer Mittheilung des Magistrats dies DOrtsstatut nunmehr in Kraft getreten ist, so war dieser Gegenstand gestern auf die Tagesordnung der Versammlung gesetzt worden. In der Herathunf wies der Stadtv. Paulsen nochmals auf die Noth⸗ wendigkeit dieser Verlängerung hin, sprach aber die Befürchtung aus, daß die Höhe der Kosten der Durchlegung entgegenstehen möchte, und wünschte die Beantwortung folgender Fragen: 1) Wie hoch werden sich ungefähr die Kosten der Durchlegung belaufen. 2) Welche Adjazenten haben zu den Kosten beizutragen. Er be⸗ antragte deshalb die Ueberweisung der Vorlage an einen Ausschuß von 10 Personen, mit der Maßgabe der Berichterstattung in nächster Dieser Antrag wurde angenommen. Auf den Antrag des Magistrats wurden die Gehälter für die anzustellenden 6 städtischen Schulinspektoren pro 4. Quartal d. J. bewilligt.

ür die Generalversammlung der Deutschen Gesellschaft

ins ee Schiffbrüchiger zu Berlin am 28. 8 9 hüft 1877 ist das Programm wie folgt festgestellt: Am 28. Mai, 4 Uhr Nachmittags: Uebungen mit dem Raketenapparat in Friedrichshagen, Bad Bellevue, am großen Müggelsee. Abfahrt von Berlin, Nieder⸗ schlesisch⸗Märkischer Bahnhof, Nachmittags 1 Uhr, 2,10, 3,30 (Extra⸗ G ug), Rückfahrt von Friedrichshagen Abends 7,11, 9,21, 10,4K. Am 28. Mai, Abends 9 Uhr: Zusammenkunft zur Beg üßung der 8 elegirten, in Berlin, Café Bauer & Prückner, 62. Wellebuestraße⸗ Am 29. Mai, Vormittags von 10 Uhr ab: Verhandlungen der Generalversammlung, im Reichstagsgebäude, Leipzigerstraße 4,

8

2 Treppen, Zimmer Nr. 5.

8 Ueber die Entwässerung der überschwemmten Weichsel⸗ und Nogatniederung schreibt man der „Kön. Hart. Ztg.“ aus Elbing, 22. Mai: Nachdem es wider alles Erwarten gelungen war,

een großen und gefährlichen Grundbruch bei Fischerskampe Ende

ebruar abzufangen und mit vielen Kosten und großer Mühe den⸗ selben zuzumachen, konnte man schneller den weniger gefährlichen bei Zever stopfen. Nun wurden mehrere kleine Brüche an den Dämmen des Kraffohlkanals, sowie die durchstochenen Dammstrecken ausge⸗ bessert, und das Entwässerungswerk konnte beginnen. Große Wasser⸗ massen flossen allmählich, besonders nachdem Thauwetter eintrat, von selbst nach dem Drausensee, der Fischau, der Thiene, Weeske, dem Elbingfluß und dem frischen Haff ab. Das Aufwasser stand in Folge dessen in dem inundirten Gebiet an den tiefsten Stellen nicht mehr 6 bis 8, sondern nur noch 3 bis 4 Fuß. Menschen und Thiere konnten jetzt in den meisten Gehöften von den Böden in die Parterreräumlichkeiten ziehen. Höher gelegene Distrikte waren gänzlich trocken geworden, wozu auch Ortschaften in der unmittelbaren Nähe des Haffs gehörten, weil hier die Alluvionen sich höher abgelagert haben, als ein bis zwei Meilen weiter. Die hier gelegenen Ortschaften mußten, je weiter die Jahreszeit vorrückte, allen Ernstes daran denken, die vor⸗ handenen Wind⸗ und Dampfmahlmühlen in ununterbrochenenen Be⸗ trieb zu setzen. Bei einigen sah man sehr bald voraus, daß die vor⸗ handenen Schöpfwerke nicht im Stande sein würden, das lästige Ele⸗ ment rechtzeitig zu entfernen. Man besorgte sich daher noch mit recht bedeutenden Kosten Lokomobilen. Tag und Nacht wurde gearbeitet, und leider wurden bald dort, bald da die besten Hoffnungen durch Explosion eines Kessels oder durch Abbrennen der Mühlen vernichtet. Das Wasser fiel oft kaum um einen Zoll pro Tag. Es steht heute, nach mehr als fünf Monaten in manchen Ortschaften noch so hoch, daß nach Aussage der Wasserabmahlmüller unter günstigen Verhältnissen drei Wochen nöthig sein werden, um auch hier das Land trocken zu legen.

Wasser nach. Gemüse wird gleich gepflanzt, für Getreide sucht man den Boden zu kehren und zu trocknen, so gut es geht. Man findet Ackerstücke, von zwei bis drei Scheffel Aussaat, mit Roggen bestanden, wie sie besser nicht gewünscht werden können.⸗Nur da, wo das Wasser noch stand, oder Eisschollen liegen geblieben waren, als die Frühlings⸗ sonne zu wirken begann, sind die Keime erstickt und ausgefault. Einen großen Uebelstand, der bei ähnlichen Ueberschwemmungen in früheren Jahren von vielen Landwirthen aufs Schmerzlichste empfunden wurde, hat man in diesem Jahre gar nicht bemerkt, es sind nämlich keine Versandungen eingetreten. .

Dresden, 24. Mai. (Dr. J.) Der ständige Ausschuß des de utj chen J . e ntageaaat dgcgg zweiten Pfingstfeiertage in Jena versammelt und einmüthig beschlossen, in diesem J

Juristentag nicht abzuhalten.

Bremen, 24. Mai. Die hiesige Geographische Gesell⸗ schaft verdankt ihrem Mitgliede Hrn. Michael Sc⸗ 1 St. Petersburg nähere Mittheilungen über den (von uns bereits mehrfach erwähnten) interessanten Fund eines vollständig erhaltenen Mammut oder „vorweltlichen“ Elephanten in Sibirien. Hr. Peter Artamonoff in Tomsk schreibt unterm 1./13. April d. J. an Hrn. Sidoroff: „Die Arbeiter der Goldgrube „der goldene Hügel“, welche am Flusse Kundat im Mariinski'schen Kreise (unweit Tomsk) liegt und dem Herrn Promoff gehört, stießen beim Graben im Sande in einer Tiefe von 7 Arschin (ungefähr 16 Fuß) auf einen harten Gegenstand, der sich als der Riesenkörper eines Thieres erwies. Mittelst einer Brechstange holten die Arbeiter ein Stück Fleisch mit Haut und Fett herauf, welches sich durchaus frisch und wohlerhalten zeigte. Das Fleisch hatte eine zart⸗rosa Farbe, fing aber unter dem Einflusse der Luft an, sich zu verändern und zu verhärten, so daß es im Verlaufe von 24 Stunden ganz weißem Thane ähnelte. Das frische Fleisch wurde von Hunden, denen man es gab, gern ge⸗ fressen, von den Leuten zwar gekocht, aber Keiner wagte es schließlich davon zu essen. Der Versuch, eine Brechstange in das Innere zu treiben, mißlang; dieselbe erxeichte kaum den Magen. Schon früher hat man in dieser Gegend Mammuth⸗ knochen gefunden, so daß voraussichtlich auch dieser Kadaver einem solchen Thiere angehören wird. Die geognostische Beschaffenheit der Gegend besteht aus Kalkstein, dem wahrscheinlich die vorzügliche Er⸗ haltung des Körpers zuzuschreiben ist. vrß Artamonoff übersandte dem Gouverneur von Tomsk ein Stück Fleisch zum Bexcveise des in⸗ teressanten Fundes und Se. Excellenz beauftragte sogleich den Berg⸗ inspektor, nähere Untersuchungen anzustellen, die indeß zu keinem genügenden Resultate führten. Der Besitzer der genannten Goldgrube, Hr. Promoff, welcher dort etwa 20 30 Arbeiter beschäftigt, hat übrigens keine große Freude an dem Funde, da alle bisherige Arbeit nutzlos war, indem sich die Grube mit Wasser füllte, so daß dieses jetzt den Körper bedeckt. Um das Wasser abzuleiten, wird es nothwendig sein, einen 7 Arschin tiefen Kanal abzuschach en. Da dieser natürlich eine längere Zeit in Anspruch nimmt und jetzt überdies die warme Jahreszeit bald ein⸗ treten wird, so ist leider für die völlige Erhaltung des interessanten Fundes sehr zu fürchten. Man wird die Arbeit bis zum September aussetzen müssen, doch ersucht man mich, eine geschickte Persönlichkeit an Ort und Stelle zu schicken, um die Ausgrabearbeiten zu leiten.“ Wie der „Golos“ vor einiger Zeit mittheilte, ist das letztere bereits geschehen, indem die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg Hrn. Poljakoff, der im vorigen Jahre behufs ichthyologi⸗ scher Forschungen den Ob bereiste und dort mit der deutschen Er⸗ pedition zusammentraf, nach Sibirien entsandt hat.

„Am 26. und 27. d. M. wird das Fest der Provinzial⸗ Liedertafel in Dessau gefeiert werden. Es keLheßn M“

eine der Städte Barby, Berlin, Calbe, Cöthen, Dessau, Hall Maggezerg. Ze bs . 8 ag ebetische⸗ Reihenfolge alfs li

r bseln und regelmäßig am S bend und t nach Pfingsten ihr Saͤngerfest 11“

Die Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn veranstaltet am Sonntag, den 27. d. Mts., Morgens 6 Uhr 30 Min,, 8 Ver 28eefflal⸗s nach Coswig i. Anh. (Park von Wörlitz) und nach Dessau (zu dem Provinzial⸗Liedertafelfest daselbst). Exrtrazug trifft in Coswig um 9 Uhr 11 Min. V um 9 Uhr 50 Min. Vorm ein.

die III. Klasse ausgegeben, welche auch zur Rückfahrt mit dem um

abgehenden und in Berlin um 1 Uhr 49 Min. Morgens am 28. eintreffenden Extrazuge gültig sind. Der Verkauf dieser Billets findet

Seraing, 24. Mai. 5 T. B.)

hier ausgebrochene theilweise Strike von Kohlengruben⸗

wurden heute durch Reiter geräumt, wobei mehrere Verwundungen vorkamen. Mehrere Personen sind verhaftet worden.

London, 23. Mai. 21. d. M. gemeldet, daß das britische Schiff „Emily Smith“

ist. Dreißig Personen, theils Passagiere, theils Mitglieder der Mann⸗ schaft, sollen den Tod gefunden haben. 8

Zu dem 3. internationalen Wett⸗Turnen in Vi⸗ cenza (vom 29. Juni bis 2. Juli) sind schon über 100 italie⸗ nische Wett⸗Turner angemeldet. Von Deutschland werden Frankfurt und Breslau vertreten sein; man rechnet überhaupt auf das Ein⸗ treffen von 20 deutschen Wott⸗Turnern, während an dem vorigjähri⸗ gen Feste zu Venedig 9 deutsche Theil genommen haben.

Theater

Die General⸗Intendanz der König lichen Schauf iele hat, dem „Fremdenbl.“ zufolge, das Drama „Tiberius“ von Julius Große zur W“ Ungenommen.

Im Wallner⸗ eater finden nur noch zwei Aufführungen der Offenbachschen Operette „Margot“ statt, da am Böfaßsar die neuen Wiener Gäste ihr Gastspiel daselbst beginnen werden.

Wolte rsdorff⸗Theater hat die Pfingstnovität „Zehn Jahre Kriminell“, eine Posse in drei Akten von Karl Görlitz, eine recht beifällige Aufnahme gefunden. Getragen wurde die harmlose Novität durch die frische humoristische Darstellung des Hrn. Formes vom Wallner⸗Theater und das kecke Spiel des Frl. Schwarz vom Victoria⸗Theater.

„— Im National⸗Theater spielte Hr. Robert an den beiden Feiertagen und gestern zum letzten Male vor gefülltem Hause den Sigismund in Calderons Schauspiel „Das Leben ein Traum“ mit durchschlagendem Erfolg. Der Künstler darf diese Rolle zu

seinen schönsten Leistungen zählen.

London, 23. Mai. (E. C.) Richard Wagner feierte gestern seinen 64. Geburtstag. Zu Ehren des Tages 5 8 Lon⸗ doner Liederkranz“ ein Diner im Cannonstreet⸗Hotel, an welchem sich außer dem Komponisten und seiner Gattin etwa 300 Personen, größ⸗

Mit der Beackerung des Bodens gehen die Leute dem zurücktretenden

Sängerbunde, welcher nahe an 50 Jahre besteht, die Liedertafel⸗Ver⸗

tentheils Deutsche, betheiligten.

2. ö

Fam

Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregifter und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigerg:

Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. DOeffen

Grosshandel. 7. Literarische Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

Subhastationen, Aufgebote, EI ladungen u. dergl.

Vorladung

[3246] unbekannter Erben.

Am 7 Dezember 1875 verstarb zu Forst der vee

Fabrikarbeiter Ernst Moritz Emil Lange.

Die unbekannten Erben desselben werden hierdurch aufgefordert, sich bis zu dem auf 8 den 25. Januar 1878, Vormitt. 11 Uhr, im Zimmer Nr. 1 des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine persönlich oder schriftlich zu melden. Bei unterbleibender Meldung werden die unbekannten Erben mit ihren Ansprüchen an die Nachlaßmasse, präkludirt und solche als herrenloses Gut dem Fiskus überwiesen, dergestalt, daß bei späterer Meldung die Erben alle Handlungen und Verfügungen des Fiskus über den Nachlaß aner⸗ kennen und übernehmen müssen, von ihm weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen fordern können und sich mit dem begnügen müssen, wa 3 dann von dem Nachlaß noch vorhanden ist.

Forst i. L., den 12. März 1877.

Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

licher Submission Uüoliche H.

Marburg“

sichtigung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

45566 werden.

Main⸗Weser⸗Bahn.

„Die zur Herstellung der Perronhalle in Marburg

nöthigen Eisen⸗, Klempner⸗, Tischler⸗, Glaser⸗ und

Anstreicher⸗Arbeiten inkl. Material sollen ungetheilt

im Wege der öffentlichen Submission verdungen

werden, und sind bezügliche Offerten versiegelt und nkirt mit der Aufschrift:

Offerte auf Ausführung der Eisen⸗ ꝛc.⸗ Arbeiten für die Perronhalle der Station Marburg“ versehen bis Sonnabend, den 2. Juni, Vor⸗ mittags 11 Uhr, einzureichen, zu welcher Stunde dieselben in Gegenwart der etwa persönlich erschie⸗ nenen Submittenten eröffnet werden werden.

eingehende Offerten finden keine Berück⸗ Zeichnungen und Bedingungen liegen auf unserem Betriebs⸗ und bautechnischen Büreau zur visenen aus und können die Bedingungen gegen portofreie Einsendung von 08 (erkl. Zeichnungen) resp. 3,20 (inkl. Zeichnungen) ebendaselbst bezogen werden. Cassel, den 15. Mai 1877. Königliche Direktion der Main⸗Weser⸗Bahn.

[4553]

Marburg“ mittags 12 Uhr,

Main⸗We Die zur Erbauung der Perronhalle in Marbur nöthigen Maurer⸗ ꝛc. Arbeiten sollen im Wege öffent⸗

zügliche Offerten versiegelt und frankirt mit der

„Offerte auf Herstellung der Maurer⸗ Arbeiten für die Perronhalle der Station

versehen bis Sonnabend, den 2. Juni, Vormit⸗ tags 10 Uhr, bei uns einzureichen, zu welcher Stunde dieselben in Gegenwart der etwa persönlich erschienenen Submittenten eröffnet werden werden.

Später eingehende Offerten finden keine Berück⸗

Zeichnungen und Bedingungen liegen auf unserem Betriebs⸗ und bautechnischen Snn 8 vnserem aus und können die Bedingungen gegen portofreie Einsendung von 05 (exkl. 2,0 (inkl. Zeichnungen)

Cassel, den 15. Mai 1877. Königliche Direktion der Main⸗Weser Jahn.

Main⸗We Die zur Herstellung des Asphaltbeleges Perron in Marburg nöthigen Arbeiten in terial sollen im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden, und sind bezügliche Offerten ver⸗

siegelt und frankirt mit der Aufschrift: „Offerte auf Ausführung der Asphalt⸗ Arbeiten für den Perron auf Bahnhof

versehen, bis Sonnabend, den 2. Juni, Vor⸗

dieselben in Gegenwart der etwa persönlich erschiene⸗ nen Submittenten eröffnet 1 Lig eingehende Offerten finden keine Berücksichtigung. 5 und Bedingungen liegen auf unserem Cto. 21675.) Betriebs⸗ und bautechnischen Bureau zur Einsicht aus, und können die Bedingungen gegen Einsendung von 04 (exkl. Zeichnungen) resp.

tlicher Anzeiger ——

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. ih e Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage. 88 2.

Central⸗Annoncen⸗ Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus. 8

werden.

2,80 (inkl. Zeichnungen) Cassel, den 15. Mai 1877.

ser Baͤhn.

[4539] Submission.

verdungen werden, und sind be⸗ 169 Kilo Kisten⸗ (Brandsohl⸗), gar⸗, ca. 8 Kilo Kalb⸗Lederabfälle,

Königliche Direktion der Main⸗Weser⸗Bahn.

Dienstag, den 12. Juni 1877, Vormittags 10 Uhr, sollen in der Königlichen Arkilkerie⸗Webg⸗ statt zu Deutz folgende Materialabgänge und zwar: ca. 3000 Kilo Blank⸗, ca. 450 Kilo Kraus⸗, ca. ca. 9 Kilo Weiß⸗

Lederspähne, ca. 1000 Kilo altes Gußeisen, ca. 1000

Kilo Sturz⸗, ca. 450 Kilo Zink⸗Blechabfall, ca. 616 Kilo Messingabfall und ca. 146,3 Kilo Kupferblech⸗ abfall, im Wege der öffentlichen Submission an den Meistbietenden verkauft werden. Kauflustige wollen ihre postmäßig verschlossenen, mit der Aufschrift: „Submission auf Material⸗Abgänge“ versehenen

fferten bis zum genannten Termine der unter⸗ zeichneten Direktion franko einsenden. Die Verkaufs⸗ bedingungen liegen während der Dienststunden im diesseitigen Bureau zur Einsicht aus, auch können dieselben auf Verlangen abschriftlich gegen Entrich⸗ tung der Kopialien mitgetheilt werden. Deutz, den 1877. Direktion der Artillerie⸗Werk⸗

ca. 1600 Kilo

[4650]

Zeichnungen) resp. ebendaselbst be vee

7031 7032 7033 7048 7049 7050 790

Norddeutsche Grund-Credit-Bank,

Hypotheken-Versicherungs-Actien-Gesellschaft. Kündigung von Hypotheken-Antheil-Scheinen.

Die nachstehend verzeichneten 5 % Hypotheken-Antheil-Scheine unserer Gesellschaft:

à 1000 Th. = 3000

No. 6605 6730 6771 bis 6775 incl. 6859 6861 bis 1 25 bi 27 inec 1 17211 ircl. 17214 17277 bis 17280 inc]. 17332 17383 17475 888c ug 8

à 500 Thr. = 1500

No. 6606 6611 bis 6613 inel. 6663 6680 6681 6714 6726 bis 6729 incl. 6731 hi 6751 9760 6780, 1 674 zng. 6918 be 6020 jucJ. 6828 6929 6939 9938 9966 :049 1009 d58 1a2 inch. 7968 15930 16998 16999 17000 17001 bis 17007 incl. 17207 17212 17213 17215 bi

inel. 17248 17254 17255 17257 bis 17266 iucl. 17287 17373 lis 178827 17420 18, 120) ünn””“

7042 7222 bis 7225

à 200 Twr. = 600

No. 6624 6625 6636 6664 6713 6715 bis 6719 incl. 6735 bi 6744 in 3762 bis 6766 i 6780 bis 6783 incl. 6795 bis 6804 119, bis 6846 incl. 6921 6923 5 68681 8 s 233 70487 7050 7967 16892 vis 16895 incl. 16989 bis 16993 incl. 8 bi

hincl. 17014 bis 17017 inc]. 17205 17206 17220 bis 17229 incl. 17286 172. .. 179hnn

17336 incl. 17347 bis 17352 incl. 17384 bis 17393 incl.

fr den I. Ma⸗

einzureichen, zu welcher Stunde 2²* gerechnet, auf.

Später

à 100 Tg. = 300

.. NFog. 6627 bis 6631 incl. 6667 bis 6675 incl. 6683 bis 6686 incl. 6720 bis incl. 6745 bis 9 6150 zner 16165 ,690 9786 —t. büsg wen 680 bos 6829 incl. 6840 go1 1z 20, nn 88 sbis 6915 incl. 22 6944 bis 6 incl. 6956 696 5 bi j 7034 bis 7038 incl’7 ser⸗Bahn. 7228 7229 15932 16896 bis 16902 incl. 16907 bis 16679 P0⸗ b1ecdh Srs38e le.

incl. 17193 bis 17202 incl. 17230 bis 17239 incl. bis 17346 incl. 17363 bis 17372 incl.

811 16984 bis 16988 incl. 17018 bis 17027 17241 bis 17245 inch. 17298 bis 17307 incl. 17337

à 50 Tgor = 150

No. 6693 bis 6712 incl. 6769 6770 6 is 6 3855 pis 58 ins ; wa. 18s7a 1as79 16683 16682 vis 168 ““ bis 6839 incl. 6855 bis 6858 incl. 6969 bis 6972 68 6 bis 16906 incl. 16923 bis 16926 incl. 16994 bi 997 j e“ 1 17281 bis 17285 daad 17308 bis 17327 incl- 17359 b55 15i 1See. incl. 17132 17267 bis 17276 ivcl. ündigen wir hiermit, wegen Rückzahlung der denselben zu Grunde liegenden H cenfore ““ ¹ 89 selber nde liegenden Hygothekenford gen. Der U: tausch und die Verzinsung qu. Scheine hört nach Ablauf von sechs Monaten, veN 1

16697 bis 16699 16709 bis 16712 incl. 16885

incl.

Berlin, den 23. Mai 1877.

Die Direction.

Berlin:

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

10 Uhr 15 Min. Abends aus Dessan, 11 Uhr Abends aus Coswig Mai cr.

8

Har sorm. und in Dessau hr Zu demselben werden Billets zu den ermäßigten Preisen von 5 für die II. Klasse und 3 für

bei der Billet⸗Expedition hierselbst am Sonnabend, den 26. d. M., Nachmittags 3—7 Uhr und am Sonntag vor Abgang des Zuges statt.

Der vor einigen Tagen arbeitern hat einen beunruhigenden Charakter angenommen, so

daß die Hierhersendung von stärkeren Militärabtheilungen für noth⸗ wendig erachtet wurde. Die von den Ruhestörern gesperrten Straßen

(A. A. C.) Aus Adelaide wird unter dem aus Albany auf der Höhe der Kangaru⸗Insel total gescheitert

zum Deutschen Reichs⸗

916 120.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 25. Mai

—— Personalveraäanderungen.

Königlich Preufische Armee. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 15. Mai.

Frhr. v. Kittlitz, Gen. Major und Commdr. der 19. Inf. Brig.,

n Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pens. zur Disp. ge⸗ tellt. Gr. zu Dohna, Gen. Maj. zur Disp., zuletzt Commdr. der 6. Inf. Brig., der Abschied mit seiner bisherigen Pens. bewilligt. Gaertner, Gen. Major und Insp. der 4. Ingen. Insp., in Ge⸗

nehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pens. zur Disp. gestellt.

Graf zu Rantzau⸗Breitenburg, Sec. Lt. à la suite des 3. Garde⸗ ÜUlan. Regts., ausgeschieden und zu den Res. Offizn. des Regts. über⸗ etreten. Riebes, Hauptm. und Comp Chef im Gren. Regt. Nr. 1, Is Major mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst

und der Regts. Uniform, der Abschied bewilligt. v. Lübtow, Sec.

ieut. vom Inf. Regt. Nr. 41, der Abschied bewilligt. Guttzeit, auptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 14, mit Pension der Abschied bewilligt. Oesterheld, Oberst⸗Lt. vom Inf. Regt. Nr. 8, mit Pension und der Uniform des Kadettencorps, der Abschied bewilligt. Löwenberg v. Schönholz, Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 35, als halbinvalide mit Pension ausgeschieden und zu den be⸗ urlaubten Offizieren der Landw. Inf. übergetreten. v. Wolff⸗

ramsdorff, unter dem gesetzlichen Vorbehalt vom Jäger⸗Bataillon

Nr. 6 ausgeschiedener Seconde⸗Lieutenant, der Abschied bewilligt. Joens, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 72, ausgeschieden und zu den Res. Offizn. des Reats. übergetreten. v. Mitschke⸗Collande III., Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 1, ausgeschieden, und zu den Reserve⸗ Offizn. des Regts. übergetreten. v. Mayer, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 15, mit Pens. nebst Aussicht auf An⸗ stellung im Civildienst und der Regts. Unif. der Abschied bewilligt. v. Wilde, Oberst⸗Lt. zur Disp., zuletzt Bez. Commdr. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 94, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Gren. Regts. Nr. 2 ertheilt. Zahn, Sec. Lt. vom Inf Regt. Nr. 111 ind kommdrt. als Insp. Offiz. u Lehrer zur Kriegsschule in Metz, ls Pr. Lt. mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied be⸗ willigt. Graf v. Hacke, Hauptm. u. Vorstand des Festungsgefäng⸗ nisses zu Straßburg i. E., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches ls Major mit Pension zur Disposition gestellt. v. Hancke, Sec. Lt. à la suite des Drag. Regts. Nr. 15, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts übergetreten. v. Zülow, Sec. Lt. vom Jäger⸗Bat. Nr. 9, der Abschied bewilligt. Saalmüller, Major und Abtheil. Commdr. im Feld⸗Art. Regt. Nr. 15, als Oberst⸗Lt. mit Pens. und der Unif. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 10 der Abschied bewilligt. Lucas, außeretatsm. Seconde⸗Lieutenant vom Feld⸗ Artillerie⸗Regiment Nr. 17, der Abschied bewilligt. Barche⸗ witz, Feuerw. Lieutenant von der 2. Fuß⸗Artillerie⸗Brigade, mit seiner bisher. Uniform, Wensch, Hauptm. u. Comp. Chef im Fuß⸗ Art. Regt. Nr. 7, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Unif. des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 3 der Abschied be⸗ willigt. Rudloff, Major vom Stabe des Ingen. Corps, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bish. Üniform, v. Graf, Major vom Stabe des Ingen. Corps, mit Pens. und seiner bish. Unif., der Abschied bewilligt. Thies, Zeughauptm. vom Art. Depot. in Stade, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bisher. Unif. der Abschied bewilligt. v. Hoffmann, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 11, der Abschied bewilligt. Im Beurlaubtenstande. 15. Mai. Zwanziger, Seec. Lt. vom 3. Garde⸗Gren. Landw. Regt., als Pr. Lt., Ulrici, Sec. Lt. vom 4. Garde⸗Gren. Landw. Regt., als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗Uniform, v. Corswant, Sec. Lt. von der Garde⸗Landw. Kav. der Abschied bewilligt. c rost, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 41, als Hauptmann, Frost, See. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 3, Mohs, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 4, Büchler, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 3, mit der Landw. Armee⸗Uniform, v. Schlemmer, Sec. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 1, der Abschied be⸗ willigt. v. Borcke, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 9, als Hauptm. mit der Uniform des Inf. Regts. Nr. 14, Melms, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 9, als Rittm. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Schröck, Sec. Lt. von der Landw. Kav. dess. Bats., als Pr. Lt., Neumann, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 61, als Pr. Lt. der Abschied bewilligt. Künkel, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 48, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Thum, Hr. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Lr. 35, als Hauptmann mit . bisher. Uniform, Uterwedde, Pr. Lt. von der Landw. Inf. esselben Regts., mit der Landw. Armee⸗Uniform, Hatzky, Sec. Lt. von der Landw. Inf. desselben Regts., mit der Landw. Armee⸗ Uniform, Peters, Seconde⸗Lieutenant von der Landw. Inf. desselb. Regts., als Pr. Lt., Stiehl, Sec. Lt. von der Landw. Inf. desselben Regts., Samuel, Sec. Lt. von der Res. des Füs. Regts. Nr. 37, Maaß, Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 9, behufs Uebertritts in Königl. württemberg. Kriegsdienste, der Abschied be⸗ willigt. Stolte, Sec. Lt. von der Res. des Füs. Regts. Nr. 34, behufs Uebertritts in den aktiven Sanitätsdienst, ausgeschieden. H Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. tr. 27, mit der Landw. Armee⸗Unif., Jacobi v. Wangelin, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 72, als r. Lt. der Abschied bewilligt. Fuistin si. Hachtm⸗ v. d. Landw. Inf. d. 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 7, als Major m. sein. bish. Unif., Lincke, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 46, als Pr. Lt. der Abschied bewilligt. Scholtz I., Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Nr. 38, der Abschied bewilligt. Brüggemann, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Nr. 38, der Abschied ertheilt. Reischel, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 53, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗Unif., Jaenicke, Sec. Lt. von der Res. des Füs. Regts. Nr. 39, der Abschied bewilligt. Krull, Hauptm. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 80, mit seiner bisher. Uniform, Hasse, Pr. Lt. von der Landw. Inf. dess. Bats., v. Boltenstern, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 87, der Abschied bewilligt. v. Fisenne, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des Reserve⸗Landw. Bats. Nr. 98, als Hauptm. mit seiner bish. Unif. der Abschied bewilligt. v. Marses, Pr. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. des 2. Bats., Ldw. Regts. Nr. 1, mit der Ldw. Armee⸗Unif., Ittenbach, Hptm. von der Ldw. Feld⸗Art. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, mit seiner bish. Unif., v. Goertzke, Pr. Lt. von der Garde⸗Landw. Feld⸗Art., als Hauptm., Arndt, Pr. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 8, mit der Landw. Armee⸗Unif., Masch, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗ Art. des Res. Landw. Bats. Nr. 34, Doubberck, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 44, Schmidt⸗ hals, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Re ts. Nr. 69, als Pr. Lt., Loeffel, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 131, der Abschied be⸗

willigt. Königlich Bayerische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Kees 11. Mai. ehrer, außeretatsm. Sec. Lt. im 1. Feld⸗Art. Regt., Straßner, Sec. Lt. im 1. Feld⸗Ark. Regt.,, Hammerschmidt, außeretatsm. Sec. Lt. im Id⸗A ider, außeretatsm. Sec. Lt. im 2. Feld⸗

Regt.,

Art. Regt., Löll, außeretatsm. Sec. Lt. im 2. Feld⸗Art. Regt.,

Bodenmüller, außeretatsm. Sec. Lt. im 2. Feld⸗Art. Regt., Keßler, außeretatsm. Sec. Lt. im 2. Feld⸗Art. Regt., Halder, außeretatsm. Sec. Lt. im 3. Feld⸗Art. Regt., Bente, außeretatsm. Sec. Lt. im 3. Feld⸗Art. Regt., Frhr. v. Guttenberg, außer⸗ etatsm. Sec. Lt. im 4. Feld⸗Art. Regt.,, Bänmer, außeretatsm. Sec. Lt. im 4. Feld⸗Art. Regt., zu etatsm. Sec. Lts. ernannt.

Im Sanitäts⸗Corps. 14. Mai. Dr. Steyrer, Ober⸗ Stabsarzt erster Klasse und Regts. Arzt des 3. Inf. Regts., zum Div. Arzt der 2. Div. ernannt.

Das Kriegstheater in Kleinasien.

Der russische „Invalide“ bringt folgende Beschreibueg des Kriegstheaters in Kleinasien:

Man weiß, daß das armenische Hochland den ganzen nordöstlichen Theil Kleinasiens einnimmt; der Mittelpunkt dieses Plateaus wird durch eine Kette von parallelen Gebirgszügen gebildet, die im Osten an die Berghöhen des Kaukasus und Persiens stoßen und sich im Westen längs der Küste und gegen das Innere von Anatolien aus⸗ dehnen. Fast im Mittelpunkte des Plateaus, in einer Höhe von 6000 Fuß über dem Meeresspiegel, liegt die Stadt Erzerum, in deren Nähe fast alle Hauptströme Kleinasiens entspringen, um sich ins Schwarze Meer, den Kaspi⸗See und den Golf von Persien zu ergießen. Wir wollen, ohne uns mit einer detaillirten Be⸗ schreibung des Reliefs von Kleinasien aufzuhalten ins Auge fassen, daß das Land sich im Allgemeinen in der Form einer Folge von Terrassen darstellt, welche in der Richtung von Ost nach Südost ab⸗ fallen. Das Vilajet von Erzerum, welches im Nordwesten an das von Trapezunt, im Nordosten und Osten an Rußland und Persien, und im Süden und Westen an die Vilajets von Bagdad und Sivas grenzt, nimmt das armenische Hochland ein, durch Bergketten getheilt, die von einander durch kleine Ebenen die Thäler von Flüssen und Seen geschieden sind. Alle diese Kettenzüge haben eine parallele Richtung; ihre Abhänge sind sehr steil und felsig, was die Herstel⸗ lung von Routen schwierig macht, während die Gipfel der Gebirge Plateaus bilden, deren schöne Vegetation Schaf⸗ und Rindvieh⸗ zucht begünstigt. Die Gebirge des Vilajets gehören zu zwei verschiedenen Systemen; der nördliche Theil besteht aus Bergen, die sich wieder mit der Hauptkette des Kaukasus vereini⸗ gen; im südlichen Theil befinden sich die im Alterthum unter den Namen Taurus und Antitaurus bekannten Gebirge, entfernte Ver⸗ zweigungen des Himalaya. Die Demarkationslinie zwischen diesen beiden Systemen wird durch den Arax, den Kara⸗Su und den Kial⸗ kit gebildet, der sich ins Schwarze Meer ergießt. Nahe bei Erzerum existirt ein Verbindungspunkt zwischen den beiden durch eine Berg⸗ passage gebildeten Systemen, welche den Namen Deve Boinu führt. Die höchsten Punkte Armeniens erreichen eine Höhe von 16,000 Fuß. Die Wasserläufe im Vilajet Erzerum sind zahlreich; fast alle Flüsse und Bäche des alten Arme⸗ niens, Kurdistans und Mesopotamiens nehmen dort ihren Ursprung. Der eine dieser Ströme, der Tschuruk⸗Su, gehört zum Flußgebiet des Schwarzen Meeres; die Kura und der Arar ergießen sich in den Kaspi⸗See, und der persische Meerbusen endlich empfängt von dem armenischen Hochlande die beiden Arme des Euphrat und den östlichen Arm des Tigris, der in seinem Oberlauf dem Vilajet angehört. Der Tschuruk⸗Su entspringt auf den Abhängen der hohen Gebirge von Kazan⸗bachi, nicht weit von den Quellen des Euphrat und er⸗ gießt sich in nordwestlicher Richtung bei Batum ins Schwarze Meer. Dieser Strom, der von beiden Seiten zahlreiche Zufluͤsse erhält, bildet in seinem mittleren und unteren Geburtslande ein mit Weinstöcken und Obstbäumen bepflanztes Thal, und sind an manchen Stellen die Bergabhänge mit Weizen und Gerste besäet. Auf verschiedenen Punkten sind die Flußufer mit dichten Wäldern bedeckt. Der Tschuruk⸗Su hat eine Breite von 15 bis 30 Klaftern; Furthen existiren nur stromaufwärts von Arvine. Die Kura kommt von den Bergen von Buga⸗Tapa und nimmt an den Grenzen des Vilajets mehrere Nebenfüsse auf; hierauf tritt sie in das Thal von Ardagan ein und wendet sich zu dem Distrikt von Achalzych; in ihrem Oberlauf sind die Ufer der Kura niedrig, dann, im Verhält⸗ niß zu seinem Vorschreiten, zwängt sich der Strom in nach und nach immer steiler werdende Ufer. Es sind nur wenig Brücken über die Kura vorhanden, dagegen besitzt sie Furthen in genügender Anzahl. Die Quellen des Arar setzen sich aus mehreren Wasser⸗ läufen zusammen, die von den nördlichen Abhängen des Bingöl⸗Dagh herabkommen; dieser Strom, dessen Lauf sehr reißend ist, Berfalgt die Richtung gegen unsere Grenze, wobei er einige wichtige Zuflüsse aufnimmt, unter diesen den Arpa⸗Tschai, der die Grenzlinie zwischen Transkaukasien und dem ottomanischen Gebiet bildet; der Arpa⸗Tschai empfängt auf seinem Wege den Kars⸗Tschai, dessen Lauf das geräumige Thal von Kars bildet. Der Arax wird von mehreren Steinbrücken gekreuzt und weist zahlreiche Furthen auf. Alle diese Flüsse haben keine Bedeutung als Verkehrswege, indem sie oft ganz unerwarteter Weise zur Zeit des Hochwassers sogar den Marsch von Armeen hindern können. Die Ebenen des Vilajets sind im Allge⸗ meinen sehr fruchtbar, und daher kommt es, daß sich dort hauptsäch⸗ lich die Bevölkerung des Landes konzentrirt. Von allen Seiten von Bergen umgeben, bieten diese Ebenen den Türken vom defen⸗ siven Standpunkte aus beträchtliche Vortheile; dieselben gleichen ebenso vielen verschanzten Lagern, durch die man nur die Defilsen zu beherrschen hat. Die wichtigsten Ebenen sind die von Erzerum, Kars, Ersindjan (diese letztere ist außerordentlich frucht⸗ bar) und die von Bajazid und Musch, die ausgedehnteste von allen. Die Verkehrswege Kleinasiens befinden sich im Allgemeinen in sehr schlechtem Zustande. Dies rührt zum Theil von der Gewohnheit her, alle Transporte auf dem Rücken von Saumthieren zu befördern, auf welche Weise auch bis heute noch der Postdienst zwischen Erz rum und Trapezunt stattfindet, trotzdem seit letzter Zeit eine Chaussee diese beiden Städte verbindet. Der Mittelpunkt aller dieser Verkehrswege des Vilajets ist Erzerum, von wo alle Rou⸗ ten ausgehen, die zu den Hauptstädten der Provinz führen. Erzerum liegt auf der großen Handelsstraße, welche die Häfen des Schwarzen Meeres mit den a atischen der Türkei und perseng verbindet. Die Chaussee von Trapezunt nach Erzerum hat eine Länge von 280 Werst und kostete der türki⸗ schen Regierung 1,750,000 Rubel. Der Bau einer zweiten Chaussee von Batum nach Kars wird beabsichtigt. Gewöhnliche Routen end⸗ lich führen von Erzerum nach Ardagan, Kars, Ersindjan, Musch, Bitlis und Van. Die hinsichtlich der Operationen unserer Armee wichtigen Wege führen von unserer Grenze nach folgenden Rich⸗ tungen: von Osurgeti nach Batum, zwei Routen (50 Werst), von Achalzvch und Achalkalaki nach Ardagan (100 Werst), von Alexandrapol nach Kars, drei Routen (70 Werst), und vom Gouvernement Erivan nach Bajezid, zwei Routen 135 Werst). Ein regulärer Postdienst findet nur zwischen Erzerum und Trapezunt statt. Telegraphenlinien verbinden Erzerum mit Trapezunt, Sivas 8 von Konstantinopel), Kars, Musch, Bitlis, Van und Bajazid; die Ausdehnung des Telesrophemnebe⸗ des Vilajets beträgt 900 Werst. Dank der hohen Lage ist das Klima des Vilajets Erzerum gemäßigt, trocken und im Allgemeinen eines von den gesun⸗ desten. eemerkenswerthe Temperaturdifferenzen müssen je nach dem Grade der Höhenlage der einzelnen Ortschaften beurtheilt werden.

In den niedrigeren Regionen wird Baumwolle, Reis und Oel⸗ baum gebaut. In der Ebene von Erzerum, welche in einer Höhe von 6398 Fuß über dem Meeresspiegel liegt, dauert der Winter von Ende November bis Anfang März; die mittlere Temperatur beträgt während dieser Jahreszeit 3,2 Grad; die Kälte übersteigt niemals 18 Grad R. Der Schneefall ist immer sehr reichlich. Der Sommer ist außerordentlich warm, die mittlere Temperatur zeigt + 19 Grad R.; die Hitze erreicht am Tage bis gegen 35 Grad, und das Thermometer fällt des Nachts auf 12 und selbst auf 9 Grad. Die Bevölkerung des Vilajets wird auf 610,000 Bewohner beiderlei Geschlechts berechnet; auf diese iffer rechnet man 183,000 Christen, und zwar 157,500 Armenier, 2800 Griechen und 22,600 Nestorianer; der muselmännische Theil der Be⸗ völkerung zerfällt wieder in folgende Unterabtheilungen: 190,000 Türken, 207,000 Kurden, 25,000 Kizilbachis, 2900 Tartaren und 2700 Tscherkessen. Wir beschließen unser Resumé durch einige Angaben über die Hauptstädte des Vilajets. Erzerum hat eine Be⸗ völkerung von 60,000 Seelen; seine Vertheidigungsmittel bestehen in detachirten Forts, die sogenannte eigentliche Festung und die Citadelle. Die Forts sind auf den zur Vertheidigung sehr geeigneten Höhen des Kap Dagh und des Keremeng⸗Dagh gelegen; einige dieser Forts be⸗ sitzen gewölbte Kasematten. Die sogenannte eigentliche Festung be⸗ steht aus einer Enceinte, welche die Stadt umschließt und 11 ½ Werst in der Länge mißt; sie besitzt 11 Bastionen, die unter⸗ einander durch Courtinen in Verbindung stehen. Die Höhe des Walles beträgt 15 bis 21, seine Stärke 25 bis 30 Fuß; der Festungsgraben mißt 77 Fuß in der Breite und 10 bis 24 in der Tiefe. Die Citadelle, im Centrum des Platzes errichtet und von einer alten Mauer umgeben, welche von 13 Thürmchen gedeckt wird, ist nicht im Stande, großen Widerstand zu leisten. Die Vertheidigung der Stadt erfordert 150 Geschütze und eine Garnison von 20,000 Mann. Im Jahre 1829 bemächtigte sich der Feld⸗ marschall Fürst Paskewitsch, nachdem er bei Saganlug zwei türkische Corps geschlagen hatte, Erzerums, ohne auf Widerstand zu stoßen; es ist allerdings zu bemerken, daß zu dieser Zeit die Stadt nur sehr schwach befestigt war. Die Festungswerke von Kars haben sich nach jedem unserer Kriege mit der Türkei erweitert. eutigen Tages besteht Kars aus einer alten bereits zum Schleifen bestimmten Festung, aus einer im Mittel⸗ punkte des Ortes belegenen Citadelle und 11 detachirten Forts, die auf ein der Vertheidigung sehr günstiges Terrain in einem Umkreise vertheilt sind, dessen Radius 1300 Klafter mißt. Kars weist, ganz wie Erzerum, eine Garnison von 20,000 Mann und 150 Geschütze als Bewehrung seiner Forts auf. Die städtische Bevölkerung beläuft sich auf 20,000 Einwdhner. Batum liegt im hintersten Theile der gleichnamigen Bucht. Auf der Landseite wird der Platz durch eine Reihe von Forts gedeckt. Es ist dies die ansehnlichste Stadt Lasistans, mit einer Bevölkerung von 30,000 Seelen, die sich aus Türken, Griechen und Armeniern zusammensetzt.

Gewerbe und Handel.

Der Landwirthschaftliche Kreditverein im König⸗ reich Sachsen zählte nach Ausweis des Geschäftsberichtes Ende 1876: 7803 Mitglieder (+ 385), deren Stammantheile im Jahre 1876 um 379,580 auf 5,163,733 angewachsen sind. Ferner ind die verzinslichen Einlagen um 564,132 auf 7,628,063 ge⸗ tiegen, wofür 289,318 Zinsen zu vergüten waren. An Darlehen der verschiedenen Kategorien wurden 5,069,744 (1,801,400 weniger als im Vorjahre) gewährt; die betrugen 1,870,923 (107,399 weniger). Der Gesammtbetrag der außen⸗ stehenden Darlehne betrug am Jahresschlusse 23,931,436 und ist um 3,198,821 höher als Ende 1875. Die Pfand⸗ und Kredit⸗ briefschuld ist im verflossenen Jahre von 11,490,525 auf 14,964,225 gestiegen und zerfällt in Pfandbriefe und Kreditbriefe zu 3 ½, 4, 4 ½ und 4 ½ %. Der Gesammtgewinn des Jahres 1876 be⸗ ziffert sich mit 453,193 (+. 115,203 969. Dem Reservefonds werden 6000 daencfesen wodurch derselbe auf 113,687 anwächst. Die der Generalversammlung zur Genehmigung vorzuschlagende Dividende soll wie im Vorjahre 6 % betragen. 8

Der Rechnungsabschluß der Buschtiehrader Eisen⸗ bahngesellschaft weist für die Strecke A. eine Einnahme von 2,496,481 Fl. auf, wovon nach Abzug der Betriebsauslagen ein Rein⸗ gewinn von 1,483,514 Fl. erübrigt. Hiervon verblieb ein Ueberschuß von 262,784 Fl. Die Strecke B. ergab eine Brutto⸗Einnahme von 2,167,234 Fl., wovon nach Abzug der Betriebsauslagen eine Rein⸗ einnahme von 1,076,249 Fl. erübrigt. Dagegen erforderten die Steuern 22,057 Fl., das Interessenkonto 135,051 Fl., die Verzinsung der Prioritäten sammt Agioverlust 1,084,995 Fl., so daß sich ein Defizit von 165,854 Fl. herausstellt.

In ihrem vom 11. Mai datirten Wochenbericht äußert sich die „New⸗Yorker Hd. Ztg.“ über die Geschäftslage folgender⸗ maßen: Der Geldstand hat sich nicht geändert, und wenn man von den Eventualitäten, welche ein europäischer Krieg im Gefolge haben kann, absieht, so zeigen sich keine Symptome, welche ein bal⸗ diges Aufhören der Abundanz in Aussicht stellen. Geld fährt fort, sowohl nach New⸗York wie den anderen großen Städten zurückzu⸗ sließen und das Angebot übersteigt die Rüchee. so sehr, daß jeder Versuch, die Zinsrate zu erhöhen, sich von selbst verbietet. Bei stillem Geschäfte entwickelte der Goldmarkt letzlich feste Tendenz. Nach Fluktuationen zwischen 6 ½ 7 ¾⅞ schloß das Agio heute ca. 7 ½. Das einzige Ereigniß, von dem der Markt Notiz nahm, war die Retournirung größerer Posten von Bundesobligationen, deren Rem⸗ bours einen ziemlich bedeutenden Goldexport veranlaßte. Einschließ⸗ lich der für die morgen abgehenden Dampfer gemachten Engagements belaufen sich die Goldverschiffungen der letzten Woche auf nahezu 2,000,000 Doll. Das Wagren⸗ und Produktengeschäft nahm in der Importbranche einen unbefriedigenden Verlauf, wäh⸗ rend sich für Erport erst am Schlusse wiederum etwas lebhaftere Nachfrage kundgab. Baumwolle erlitt bis Montag Abend einen Rückgang von ¼ C.; Donnerstag trat eine schwache Reaktion ein und wurden Notirungen um 1⁄⁄16 C. erhöht, doch ging dieser Avanz heute wiederum vollständig verloren und schloß der Markt matt zur niedrigsten Wochennotirung. 8E Petroleum verfolgte bei unbedeutenden Transaktionen langsam weichende Tendenz, schloß jedoch etwas fester. Rohes Petroleum an den Quellen erholte sich heute zum Theil von einem der Woche erlittenen Rückgang. Der Waaren⸗ und Produkten⸗ Import während der am 5. Mai beendeten Woche repräsentirt einen Gesammtwerth von 6,188,155 Doll. gegen 7,244,064 Doll. in der Vorwoche, eine Abnahme von 1,055,909 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe partizipiren am Gesammtwerth des letz t⸗ wöchentlichen Imports mit 1,261,231 Doll. resp. mit 149,386 Doll. mehr als in der Vorwoche, während der Import diverser Produkte und Waaren um 1,205,295 Doll. geringer war. Am Waaren⸗ und Produkten⸗Export während der am 8. Mai beendeten Woche dessen Gesammtwerth in Höhe von 5,955,723 Doll. gegen die G eine Zunahme von 1,363,856 Doll. aufweist partizipirt Baumwolle mit 12,167 Ballen im klarirten Werth von 684,290 Doll. gegen 10,065 Ballen im Werth von 563,975 Doll. in der Vorwoche, und 3170 Ballen visp. 8348 Ballen im Fern von 221,018 Doll. resp. 595,333 Doll. in der Parallelwoche beider

Vorjahre.