friedlich ihre Felder bestellten; tödteten einige, raubten Vieh]/ die jetzt zwischen Persien und der Pforte herrschen, hat nun
und schleppten einige der Einwohner mit sich fort. Die Re⸗ gierung hat zur Untersuchung der Angelegenheit eine Kom⸗ mission an Ort und Stelle abgesandt.
. Asiatischer Kriegsschauplatz.
ESt. Petersburg, 1. Juni. (W. T. B.) Von Tiflis, den 31. Mai, wird gemeldet: Am 29. d. M. früh zog tür⸗ kische Kavallerie von Saganlug () her herunter nach Kars zu. General Loris⸗Melikoff schickte am Abend desselben Tages eine starke Kolonne unter Befehl des Generals Fürsten Tschawtschawadse nach Ardas. In der Nähe von Begli wurden die Türken von drei Seiten zugleich an⸗ gegriffen und gänzlich geschlagen. Die Russen erbeuteten 2 Berggeschütze, 4 Munitionskarren, 2 Feldzeichen und viele Gefangene, unter diesen befand sich ein Stabsoffizier der regulären Armee. Der Verlust der Russen beträgt 6 Todte und 30 Verwundete. Die Türken haben über 100 Todte. Im Handgemenge hat sich besonders das Nishegorodsche Regi⸗ ment hervorgethan..
Poti, 31. Mai. (L. H. T. B.) (Ueber St. Petersburg.) Die Unthätigkeit der Rionschen Abtheilung erklärt sich durch den Umstand, daß General Oklobshio einen Theil seines Detachements nach Abchasien entsandt hat. Die russi⸗ schen Truppen nähern sich Abchasien von zwei Seiten: vom Kuban und von Rion. General⸗Major Krawtschenko hat mit den von Süden heranziehenden Verstärkungen Fühlung erhalten.
Tiflis, 30. Mai. (L. H. T. B.) (Ueber St. Petersburg). Aus Petrowsk in Dagestan wird hierher gemeldet, daß dort mit dem Dampfer „Zesarewitsch Alexander“ Sharatowsche Re⸗ kruten zur Verstärkung der Lokalgarnison eingetroffen sind. Gestern wurden die einberufenen Reserven des Shara⸗ tower Gouvernements in Dagestan erwartet. In Petrowsk steht eine Batterie der 21. Artillerie⸗Brigade und eine Batterie der 21. Infanterie⸗Division. Die Brigade ist bereits auf den Kriegsfuß gebracht. Die Division wird mobilisirt. In Pe⸗ trowsk zirkuliren Gerüchte über das Erscheinen von Softas in Dagestan.
Tiflis, 30. Mai. (Tel. d. W. „Pr.“) Am Montag, 28., rückte ein Theil der Division Oklobdschia aus den Positionen von Hutzubani und Tschohatü an der Grenze in der Richtung gegen Zihedsiri (Küstenfort, drei Meilen nörd⸗ lich Batum) in zwei Kolonnen vor. Die nördliche unter Fürst Melikoff (nicht zu verwechseln mit den beiden Gene⸗ ralen Loris⸗Melikoff bei Kars) schlug von Koha die Straße gegen Tschuruksu ein und besetzte, ohne auf erheblichen Wider⸗ stand zu stoßen, den Ort Kabuletü (eine Meile von der Küste). Die südliche Kolonne unter Oberst Gurtschen wen⸗ dete sich gegen die nördlichen Abhänge des Halismta⸗Gebirge und besetzte das Dorf Sameba. Die russischen Verluste be⸗ tragen 60 Mann. Die Zahl der bisher gemachten türkischen Gefangenen beträgt 630 Mann, darunter 1 Pascha, 4 Kolasi (Oberst⸗Lieutenante), 5 Bimbaschi (Majore) und mehrere Aerzte. Das Armeekommando hat die Anschaffung von Kameelen zum Transport von Munition und Lebens⸗ mitteln angeordnet.
Konstantinopel, 31. Mai. (Tel. d. „W. Fremdenbl.“) Savfet Pascha hat dem hiesigen persischen Gesandten für die Friedensversicherungen, die derselbe im Auf⸗ trage seiner Regierung der Pforte offiziell gemacht, im Namen des Sultans Dank erstattet und zugleich versprochen, daß die Hindernisse, mit denen die Perser beim Besuche des Wallfahrts⸗ ortes Kerbela bis jetzt zu kämpfen hatten, schleunigst behoben werden sollen; auch werde die persische Regierung wegen der Mißhandlung ihrer Unterthanen in Medina volle Genug⸗ thuung erhalten. In Folge dieser freundlichen Beziehungen,
das Kriegs⸗Ministerium beschlossen, einen Theil des VI. Armee⸗Corps, das in Mesopotamien sein Stand⸗ quartier hat, nach dem asiatischen Kriegsschauplatze zu schicken.
Konstantinopel, 2. Juni. (W. T. B.) Es hat sich herausgestellt, daß den regierungsseitig über die Einnahme von Ardahan verbreiteten Nachrichten eine Meldung des türkischen Armeeckommandanten nicht zu Grunde gelegen hat.
Teheran, 31. Mai. (L. H. T. B.) Die Kaman schalch⸗ Armee ist durch die Lokalgarnison von Teheran verstärkt worden. — Der Chef des persischen Telegraphenwesens, Ge⸗ neral Schindler, hat sich nach Arabistan und Bagdad begeben, um eine neue Telegraphenverbindung anzgulegen. Man nimmt an, daß das Hauptmotiv der Reise, der Auftrag eine strategische Karte der bezüglichen Ortschaften aufzu⸗ nehmen, gewesen sei.
— Aus Erzerum wird dem „Standard“ unterm 28. ds. telegraphirt: „Meohemed Pascha, der von Kars zurück⸗ gekehrt ist, versichert mich, daß die Verbindung mit Kars noch nicht unterbrochen ist; nur eine Straße befinde sich in den Händen der Russen. Die Festung ist nicht cernirt. Ueber den Fall von Ardahan sind keine offizielle Nachrichten im Hauptquartier eingegangen.“
— Einem Telegramm des „Morning Advertiser“ aus Erzerum zufolge leidet die osmanische Armee in Asien sehr durch den Mangel an Aerzten und Krankenpflegern. Der Beistand der Gesellschaft des „Rothen Kreuzes“ wird sehnlichst erwartet.
— Wie der „Köln. Z.“ gemeldet wird, sind die russi⸗ schen Streitkräfte in Asien folgendermaßen vertheilt: Die vor Batum stehende Rion⸗Armee zählt 30,000 Mann, der rechte Flügel der Arpatschai⸗Armee steht in der Stärke von 35,000 Mann zwischen Olti und Erzerum, das Centrum und der linke Flügel zählt 100,000 Mann; dXeen kommen dann noch 20,000 Mann, welche zur Niederwerfung des Aus⸗ bvev. der Tscherkessen zur kaukasischen Küste abgesandt wurden.
— Der R. „Invalide“ veröffentlicht folgenden Tages⸗ befehl des Ober⸗Kommandirenden der kaukasischen Armee, welcher allen Truppen des kaukasischen Militärbezirks verlesen wurde:
„Ich wünsche Euch Glück, Soldaten der kaukasischen Armee, zu dem ersten glänzenden Erfolge Eurer ruhmvollen Kameraden. Die stark befestigte Stadt Ardahan liegt nach einer zweitägigen Aktion unserer ausgezeichneten Artillerie zu den Füßen Sr. Majestät. Der Feind konnte nicht dem gemeinsamen Anprall unserer stürmenden Kolonnen Stand halten und ergriff die Flucht, bis spät in die Nacht von unserer Reiterei verfolgt. Trophäen fielen in unsere Gewalt 82 Geschütze, viele Waffen, Kriegsvorräthe, Proviant und Gefangene, unter denen sich ein Pascha befindet. Dank dem Höchsten für den uns geschenkten Sieg! Unsere Verluste sind, Gott sei Dank, nicht groß im Verhältniß zu den gewonnenen Resultaten. Ewiger Ruhm den für die Ehre der russischen Waffen Gefallenen. Ich spreche meine herzliche Anerkennung aus: dem Corps⸗Commandeur, General⸗Adjutanten Loris⸗Melikoff und den General⸗Lieutenants Heimann und Dewel. Ich danke allen Gene⸗ rälen, Ober⸗ und Unteroffizieren. Meinen herzlichen Dank den tapferen Soldaten.
Ober⸗Kommandirender der kaukasischen Armee G.⸗F.⸗Z.⸗M. Michael. 8
Neichstags⸗Angelegenheiten.
Nachdem der Reichstag die am 10. Januar d. J. im VI. Wahlkreise der Stadt Berlin auf den Redacteur Hasenclever in Leipzig gefallene Wahl zum Reichstagsabgeordneten für ungültig erklärt, hat die Königliche Regierung zu Potsdam einen Termin zur Ausführung der Neuwahl eines Reichstagsahgeordneten auf Don⸗ nerstag, den 14. Juni d. J., festgesetzt.
Statistische Nachrichten. 8
sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 20. Mai bis incl. 26. Mai cr. zur Anmeldung gekommen: 224 Eheschließungen, 834 Lebendgeborene, 37 Todtgeborene, 551 Sterbefälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
„London, 31. Mai. Am 28. d. Mts. starb, 70 Jahre alt, der Bildhauer Henry Weekes. Er fertigte im Jahre 1837 die erste Büste der soeben zur Regierung gelangten Königin Victoria. Weitere Werke von ihm sind: Statuen für das Märtyrerdenkmal in Orford, des Marquis Wellesley für das India⸗House, Lord Bacon (Cam⸗ bridge), Lord Auckland (Calcutta), einige Statuen am „Albert Memorial“, Karl II. (im Oberhause) und manche andere. Seit 1873 war Weekes Professor der Bildhauerkunst an der Royal Academy.
Christiania, 29. Mai. Die norwegische Expedition nach dem atlantischen Ozean wird, dem Vernehmen nach, am 6. Juni von Bergen abgeben. Verschiedene Umstände haben den verspäteten Abgang verursacht. Die Mitglieder der Expedition, die Professoren Mohn und Sars werden in dieser Woche von Christiania nach Bergen abreisen.
8 Land⸗ und Forstwirthschaft.
Rennen gewann um eine halbe Länge Lord Falmouths „Silvio“. — Die Rinderpest scheint in England im Erlöschen begriffen zu sein. Wie die „London Gazette“ vom 29. d. M. konstatirt, ist 1b 22. Mai kein weiterer Ausbruch dieser Krankheit gemeldet worden.
Washington, 29. Mai. Dem Berichte des landwirth⸗ schaftlichen Departements zufolge haben Krankheiten unter Schweinen während des abgelaufenen Jahres 4 Millionen dieser Thiere hinweggerafft. Der dadurch entstandene pekuniäre Verlust b 2 Millionen Dollars.
Gewerbe und Handel. 8 8
1“ 8 5 B . — Z 1“
Leipzig, 31. Mai. In der gestrigen Generalversammlung der Lebensversicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig ist der Rechnungsabschluß der Gesellschaft genehmigt, und sind die beiden ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsraths Hr. Direktor Dr. und Hr. Buchhändler Bernh. Schlicke wieder gewählt worden.
London, 29. Mai. (A. A. C.) Aus Süd⸗Staffordshire und Warwickshire kommen Klagen über das Darniederliegen der dortigen Kohlen⸗ und Eisen⸗Industrie. Tausende von Hütten⸗ und Kohlengrubenarbeitern feiern. In den Eisenwerken wird nur halbe Zeit gearbeitet, und in vielen Kohlenzechen ruht die Arbeit gänzlich. In Warwickshire stockt auch die Seiden⸗Industrie. — Die Eröffnung des Häringsfanges bei den.Hegezden und der Nordküste Schottlands ist, schottischen Blättern zufolge, von großem Erfolge begleitet gewesen. Der Gesammtfang wird auf 15,000 Crans geschätzt, d. i. 1000 Crans mehr als im vorhergehen⸗ den Jahre.
Verkehrs⸗Anstalten. 1
Summarische Uebersicht über den Depeschenverkehr auf der indo⸗ europäischen Telegraphenlinie im Monat Mai 1877. Es sind an gebührenpflichtigen Depeschen befördert: a. aus London, dem übrigen England und Amerika nach Persien und Indien 836 Stück; b. aus Persien und Indien nach London, dem übrigen England und Amerika 765 Stück; c. vom europäischen Kontinent — erklusive Rußland — nach Persien und Indien 123 Stück; d. aus Persien und Indien nach dem europäischen Konti⸗ nent — exklusive Rußland — 133 Stück. Summa 1857 Stück.
— Nach einer Polizei⸗Verordnung vom 13. v. M. sind die Droschkenführer in Berlin verpflichtet, vom 1. Juli d. J. an ein Eremplar der neuesten Auflage des amtlich beglaubigten Wege⸗ messers zum Droschken⸗Reglement bei sich zu führen.
82
Berlin, 2. Juni 1877. Verviers, 2. Juni, 7 Uhr 48 Minuten Vormittags. Die Abendpost aus London, den 1. ds. Mts., ist aus⸗ geblieben. Grund: Verspätung bei der Kanal⸗Ueberfahrt.
Ferdinand Ranke's Grabdenkmal auf dem neuen Drei⸗ faltigkeits⸗Kirchhofe in der Bergmannstraße hierselbst ist am Sonn⸗ abend, den 26. Mai, dem Geburtstage des Verstorbenen, Seitens des Comités den Hinterbliebenen übergeben worden.
Der Compagniedienst im deutschen Heere, von Hantel⸗ mann, Königlich preußischem Oberst⸗Lieutenant z. D. Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage des Griesheimschen Compagniedienstes. I. Orga⸗ nisation. Berlin, 1877, bei Friedberg u. Mode, Preis 10 ℳ
Die Tendenz des Buches ist, „an der Hand praktischer Erfah⸗ rung und auf Grundlage der gegenwärtig in Geltung befindlichen, in neuer Zeit wiederholt veränderten höheren Bestimmungen, den Wirkungskreis des Compagnie⸗Chefs und seiner Untergebenen, sowie deren dienstlich⸗persönliche Verhältnisse darin dergestalt zu erörtern und klar zu legen, daß es diesen Militärs auf allen, auch auf den seltner oder noch nicht betretenen Dienstpfaden als Kompaß die⸗ nen kann.“ Ein besonderer Vorzug des Werkes ist seine große Ueber⸗ sichtlichkeit. Man findet in der Zusammenstellung nicht die einzelne Instruktion zusammenhängend abgedruckt, sondern unter bestimmten Titeln Alles zu diesen Gehörige aus den verschiedensten Instruktionen zusammengetragen. Dabei ist überall angegebent, von wem und unter welchem Datum die bezügliche Bestimmung erlassen, event. wo sie zu finden ist. Die nachfolgenden Bände II. und III. werden den praktischen Dienst und die Oekonomie der Truppen behandeln.
Im Kaiserlich russischen Botschaftshotel hier⸗ selbst wurde am 30. v. M. unter dem Protektorate des Damen⸗ comités, welches sich hier zur Unterstützung der russischen Verwun⸗ deten gebildet hat, eine Ausstellung von Photographien er⸗ öffnet. Es sind etwa 1000 Bilder, aus dem Atelier des Photo⸗ graphen Braun in Dornach im Elsaß, in zweien der prachtvoll dekorirten Roccocosäle des Seitengebäudes aufgestellt, welche die Hauptwerke der großen italienischen und französischen Meister, wie sie sich in den Galerien des Louvre, des Luxembourg und der Floren⸗ tiner Paläste finden, und die Handzeichnungen Dürers in wohl⸗ gelungenen Nachbildungen vorführen.
Frankfurt a. M., 26. Mai. Heute fand hier, wie das „Fr. J.“ meldet, die zweite Konferenz der technischen Delegirten der Mainufer⸗Staaten zur Prüfung des Mainkanalisirungs⸗Pro⸗ jekts, unter Mitwirkung der Vertreter der Handelskammer und des Magistrats, statt. Es wurde in allen wesentlichen Punkten völliges Einverständniß über die von der preußischen Regierung gemachten Vorlagen erzielt und von der Handelskammer der Antrag auf mög⸗ lichste Beschleunigung der noch erforderlichen speziellen Vorarbeiten und Verhandlungen gestellt.
— (Köln. Ztg.) In der letzten Sitzung des Munizipal⸗ rathes der Stadt Genf wurde der Rechnungsbericht über die Ver⸗ wendung der braunschweigischen Erbschaft erstattet. Derselbe enthält folgende Angaben: Gesammtbetrag der Erbschaft 21,764,404 Frs. Kosten ꝛc. 3,739,758 Frs. Disponible Restsumme
18,964,655 Frs. An den Staat und das Allgemeine Spital ab⸗ gegeben 2,900,000 Frs. Bleiben 16,064,665 Frs. Placements: Stadtschuld 6,938,750 Frs., Hypothekenkasse 1,000,000 Frs., Bank von Genf 500,000 Frs. In Summa 8,438,750 Frs. Bleiben dis⸗ ponibel 7,625,915 Frs. Davon wurden verwandt 1,355,000 Frs. für die Schlachthäuser, 1,200,000 Frs. für das Theater und 885,000 Frs. für die Uhrmacherschule. Für verschiedene Ankäufe von Grund und Boden ꝛc. wurden 745,100 8 verwandt, und für öffentliche Bauten 1,922,250 Frs. Bleiben noch 1,218,565 Frs. disponibel.
London, 30. Mai. (E. C.) Der lange erwartete und schon halb verloren gegebene Dampfer „City of Brussels“ kam gestern in Liverpool an und ward mit Jubel begrüßt. Das Schiff hatte New⸗York am 21. April verlassen und war am 1. Mai in Liverpool fällig; aber zwei Tage nach der Abfahrt von New⸗York brach die Schraube, und Kapitän Watkins beschloß die Fahrt unter Segel fortzusetzen. Die Passagiere sind alle wohl.
(A. A. C.) Aus Toronto in Canada wird unterm 28. v. M. gemeldet: In Walkerton (Ontario) hat eine Feuersbrunst 40 Geschäftshäuser und Wohngebäude eingeäschert. Der entstandene Verlust beziffert sich auf 250,000 Dollars. — In Montreal brach am 30. v. M. ein Feuer aus, durch welches 60 Häuser eingeäschert und deren Insassen obdachlos wurden. Der angerichtete Schaden wird auf 150,000 Dollars geschätzt.
Die Pariser Theater sind verpflichtet, einen bestimmten Thei ihrer Bruttoeinnahmen an die Hospitalverwaltung der Stadt abzu geben. Nach den für die Berechnung dieses Antheils aufgestellten amtlichen Ausweisen betrugen die Roheinnahmen der Haupttheater in den zwölf Monaten vom 1. April 1876 bis zum 31. März 1877 folgende Summen: Oper 3,189,277, Theatre Français 1,589,727, Chatelet 1,396,435, Theatre Lyrique 1.140,161, Varietes 998,638, Vaudeville 946,580, Komische Oper 904,153, Renaissance 832,376, Palais Royal 824,695, Porte St. Martin 696,779, Theatre Histo⸗ rique 639,043, Gymnase 536,155, Odeon 534,638, Folies Dramatiques 488,268, Bouffes Parisiens 428,437 Francs u. s. w. Das Theater, welches auf der Liste mit einer Einnahme von 16,085 Frcs. (kaum 40 Fres. per Abend), am allertiefsten steht, nennt sich „Grand Theatre Parisien“. Die Autoren haben in diesem Jahre für ihren Theil 1,710,000 Frecs. in Paris und 580,722 Frcs. im ganzen übrigen Frankreich erhalten.
Theater.
Die diesjährige Ferienordnung für die Königlichen Schauspiele ist folgendermaßen festgestellt: Letztes wigrlichen 21. Juni, letzte Oper am 22. Juni und letztes Schauspiel am 23. Juni. Nach den Ferien: Erstes Ballet am 23. August, erste Oper am 24. August und erstes Schauspiel am 25. August. 1 Im Laufe des Monats Juni wird, dem „Fremdenbl.“ zufolge, im Königlichen Schauspielhause eine Vorstellung zum Besten des Unterstützungsfonds des Vereins „Berliner Presse“ stattfinden.
— Die „Macbeth“⸗Aufführung, zugleich das Benefiz Tommaso Salvini's, im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater, ist infolge der für Montag im Neuen Palais zu Potsdam befohlenen Extravorstellung auf nächsten Mittwoch vertagt worden. Nach diesem Benefiz dürften mit der am Freitag stattfindenden
Wiederholung des „Macbeth“ die italienischen Gastvorstellungen für diesmal ihren Abschluß finden.
.— Auf der Sommerbühne des Friedrich⸗Wilhelms⸗ städtischen Theaters geht am Dienstag Offenbachs komische Operette „Madame Herzog“, neueinstudirt, in Scene. Die Haupt⸗ parthien befinden sich in den Händen der Damen S. König und v. Meersberg und der Herren Swoboda und M. Schulz.
— Im Resibdenz⸗Theater setzte Fräul. Joh. Buska vom Hofburgtheater in Wien ihr Gastspiel als „Antoinette“ in Sardou's: „Die alten Junggesellen“ fort. Das Lustspiel hat sich in der Uebertragung von Förster, in welcher es als Pariser Lebensbild be⸗ zeichnet wird, auf den deutschen Bühnen eingebürgert; auch im Ori⸗ ginal ist es hier zu verschiedenen Malen durch die französischen Schauspielergesellschaften im Saaltheater des Königlichen Schauspiel⸗ hauses und noch wiederholt im letzten Winter aufgeführt worden. In Paris erschien es zuerst im Januar 1865 auf der Bühne des Gymnase⸗ Theaters. Victorien Sardou (geboren in Paris im Jahre 1831) gilt in Frankreich als einer der Hauptvertreter der neueren französi⸗ schen dramatischen Schule; er besitzt alle Vorzüge derselben in gleich hohem Grade wie ihre Schwächen. Neben den Nos intimes haben von allen seinen Werken les vieux gargons den meisten Beifall ge⸗ funden. Sardou verfährt bei seinen Arbeiten wie sein Landsmann Dumas; er giebt sich den Schein, ein moralisches Prinzip zu ver⸗ echten. In den alten Junggesellen plaidirt er für die Ehe gegen⸗ über der Abneigung gegen dieselbe, welche die Männerwelt der höheren Pariser Gesellschaft an den Tag legt. Der dramatische Beweis aber für die Trefflichkeit des aufgestellten Axioms gelingt ihm nicht. Es sind nur Phrasen, die er irgend einer der auftretenden Personen in den Mund legt. Die Handlung und die Zeichnung der Charaktere unterstützen seine Maxime nicht. Ja nicht einmal äußerlich er⸗ reicht er seinen Zweck. Von seinen Junggesellen wird keiner zur Ehe
bekehrt. Seine “ sind auch nicht so gezeichnet, daß ihre 1 . Selbst die am meisten sympathisch berührende Figur der „Antoinette“ ist wegen der gekünstelten und
Wirkung eine überzeugende wäre.
geschraubten Naivetät unwahr, vor allem ihr Gespräch mit Mortemer im vierten Akte erscheint durch die darin zur Schau gestellte Ueber⸗ Naivetät unnatürlich. Gegenüber diesen schwerwiegenden Mängeln besitzt das Stück alle die blendenden Eigenschaften, welche den
französischen Bühnenschriftstellern so reich zu Gebote stehen, den geist:.
vollen, humagxvollen Dialog, die spannende Entwicklung der Handlung und die Virtuosstät in dem wirkungsvollen Bau und der Anordnung de Scenen. Die Darstellung des Lustspiels im Residenz⸗Theater ist eine sehr gelungene. Für das Lustspiel besitzt diese Bühne vortreffliche Kräfte und Frl. Buska bringt gleichfalls alle Erfordernisse für die Rolle de „Antoinette“ mit. Wenn dennoch ihr Spiel stellenweise den Ein druck des Gekünstelten machte, so liegt das eben in der Rolle. De „Mortemer“ gehört zu den Rollen, welche Hr. Keppler als sein eigenste Domäne ansehen kann; sie gelingen ihm vorzüglich. Auch 8 n. Mitwirkenden tragen zu dem guten Zusammenspiel ihr Theil bei 8
Redacteur: F. Prehm. 8
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)h.
Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin
London, 31. Mai. Den Preis bei dem gestrigen Derbv-.
2. Garde⸗Drag. Regt., dem Regt. aggregirt.
2
2. Juni
zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anze
N.o) 1272.
—
Personalveränderungen.
“ Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Versetzungen und Beförderungen. Im aktiven Heere. Berlin, 24. Mai. v. Plessen, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 1. Garde⸗Inf. Div., v. Naso, Hauptm. vom Generalstabe des III. Armee⸗Corps, zum Generalstabe der 5. Div., von der Schulenburg, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des III. Armee⸗Corps ver⸗ setzt. 26. Ma i. Villaume, Hauptm, vom Großen Generalstabe, zum ajor befördert. Frhr. v. Seherr⸗Thoß, Oberst⸗Lt. und etats⸗ mäß. Stabsoffiz. im Ulan. Regt. Nr. 2, zum Kür. Regt. Nr. 5, behufs Vertretung des erkrankten Commdrs. dieses Regts. kommdrt. Hann v. Weyhern, Major und etatsm. Stabsoffiz. im Hus. Regt. Nr. 10, als aggr. zum Drag. Regt. Nr. 4, v. Dunker, Major und Esc. Chef im Drag. Regt. Nr. 1, als etatsm. Stabsoffiz. in das Hus. Regt. Nr. 10, Sem bach, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 8, unter Bef. zum Rittm. und Esc. Chef in das Drag. Regt. Nr. 1 versetzt. Sembach, Sec. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 8, zum Pr. Lt. befördert. v. Schuckmann, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 1, unter Ver⸗ leihung des Char. als Rittm., dem Regt. aggregirt. Graf von der Schulenburg, Pr. Lt., aggreg. dem Drag. Regt. Nr. 1, in das Regt. einrangirt. v. Dresky, Major und etatsm. Stabsoffiz. im v. Goddäus, Major und etatsm. Stabsoffiz. im 3. Garde⸗Ulan. Regt., in gleicher Eigen⸗ schaft zum 2. Garde⸗Drag. Regt., v. Schmeling, Major und etatsm. Stabsoffiz. im Ulan. Regt. Nr. 1, in gleicher Eigenschaft zum 3. Garde⸗Ulan. Regt., v. Treskow, Major und Escadr. Chef im Kür. Regt. Nr. 4, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das Ulan. Regt. Nr. 1 versetzt. v. Massow, Major und Escadr. Chef im Garde⸗Kür. Regt., v. John, Major und Escadr. Chef im 2. Garde⸗Drag. Regt., ein Patent ihrer Charge verliehen. v. Quast, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 4, zum Rittm. und Escadr. Chef, v. Branconi, Sec. Lt. von demselben Regt. zum Pr. Lt., Graf v. Itzenplitz, Pr. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 8, zum Rittm. und Escadr. Chef, v. Adlersfeld, Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 1, zum überzähl. Rittm. befördert. 8
Reichsbank. Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Zoll⸗ und Steuerwesen: Befugniß einer Steuer⸗ stelle. Handels⸗ und Gewerbewesen: Ertheilung einer Approbation als Thierarzt. Post⸗ und Telegraphenwesen: Telegraphische Post⸗ anweisungen im Verkehr mit Belgien; — Beitritt Japans zum All⸗ gemeinen Postverein; — Postaufträge nach Helgoland mit dem Ver⸗ merk: „Sofort zum Protest.“ Konsulatwesen: Bestellung eines Konsularagenten. Personalveränderungen ꝛc.: Ernennung.
— Nr. 21 des „Justiz⸗Ministerial⸗Blatt“ hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 28. Mai 1877, betreffend den Auslieferungsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Groß⸗ britannien vom 14. Mai 1872 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 229). — Allge⸗ meine Verfügung vom 29. Mai 1877, betreffend die Ergänzung bezw. Abänderung einiger Bestimmungen über das Kassen⸗ und Rechnungswesen der Justizverwaltung. — Allgemeine Verfügung vom 29. Mai 1877, betreffend die Einberufung der Justizbeamten zu mi⸗ litärischen Dienstleistungen. — Allgemeine Verfügung vom 30. Mai 1877, betreffend eine Uebersicht von der Zahl der im Jahre 1876 erlassenen Exekutionsbefehle.
— Das Aprilheft des Centralblatts für die gesammte Unterrichtsverwaltung in Preußen hat folgenden Inhalt: Verzeichniß der Kreis⸗Schulinspektoren. — Prüfungskommissionen für die wissenschaftliche Staatsprüfung der Theologen zu Königsberg und zu Bonn. — Behandlung nackgemachter und verfälschter Reichs⸗ banknoten. — Rektorwahl zu Greifswald. — Reglement für das germanistische Seminar an der Universität zu Breslau. — ahl der Lehrer an den Universitäten im Wintersemester 1876/77. — Frequenz der Universitäten im Wintersemester 1876/77. — Preisbewerbung bei der Akademie der Künste zu Berlin (Michael⸗Berscher Preis II. Stiftung). — Preisaussetzung zu dem i. 1878 zu Florenz stattfindenden Orientalisten⸗Kongresse. — An⸗ erkennung höherer Unterrichtsanstalten. — Etatsjahr für die einen staatlichen Bedürfnißzuschuß beziehenden städtischen höheren Unterrichtsanstalten. — Rechtsweg in Beziehung auf unverkürzte Fortzahlung eines staatlichen Bedürfnißzuschusses für ein städtisches
ymnasium. — Verwendung von Besoldungsersparnissen bei Gym⸗
nasien. — Termine zur Abhaltung des sechswöchentlichen Seminar⸗
Gewerbe und Handel.
Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende Mai cr. 32,315,700 ℳ 4 ½uprozentige und 7,734,300 ℳ 5prozentige, zusammen 40,050,000 ℳ Pfandbriefe überhaupt ausgegeben wor⸗ den, wovon noch 31,734,000 ℳ 4 ⁄&prezentige und 7,190,400 ℳ 5prozentige, zusammen 38,924,400 ℳ Pfandbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert aber noch nicht abgehoben 4,490,100 ℳ; in der Feststellung begriffen 12 Darlehnsgesuche auf Grundstücke, zum Feuer versicherungswerthe von 850,075 ℳ; im Laufe des Monats Mai cr. angemeldet 18 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 1,784,200 ℳ 8
— Nach dem Gewinn⸗ und Verlustconto der Feuerversiche⸗ rungs⸗Gesellschaft „Adler“ zu Berlin belief sich der Gewinn des Jahres 1876 im Ganzen auf 20,612 ℳ Die Prämien⸗Einnahme im abgelaufenen Jahre betrug 659,082 ℳ; hiervon gehen ab fü Rückversicherungsprämien und Ristorni 258,536 ℳ; ferner betrug de Vortrag der Prämienreserve aus 1875: 197,795 ℳ und der Brand⸗ schädenreserve aus 1875: 307,233 ℳ; die Einnahmen für Polizen er⸗ gaben 3655 ℳ, an Zinsen 1435 ℳ, der Gewinn an Versicherungs⸗ schildern 239 ℳ Es wurde verausgabt an Brandschäden und Regu⸗ lirungskosten 611,989 ℳ, wovon durch Rückversicherung ersetzt wurden 213,923 ℳ Die Prämienreserve pro 1877 beträgt 193,140 ℳ, die Brandschädenreserve 98,913 ℳ An Provisionen wurden gezahlt 82,650 ℳ, an Reisekosten 17,216 ℳ, an Gehältern und Steuern 59,432 ℳ ꝛc. 8
— Die Dividende für die Stamm⸗Prioritäts⸗Akrien der Tilsit⸗ Insterburger Eisenbahn pro 1876 ist auf 4 % gegen 3 % im Vorjahre festgesetzt worden. — Aus dem Geschäftsbericht sind folgende Daten zu entnehmen: Es wurden befördert Güter rot. 85,787 Tonnen (1875: 66,568), dafür vereinnahmt 297,793 ℳ (263,220 ℳ); 142,119 Personen (135,214), die eine Einnahme von 189,064 ℳ (183,786 ℳ) erbrachten. Der Gesammteinnahme von 582,129 ℳ steht eine Gesammtausgabe von 386,086 ℳ gegenüber, mithin Ueberschuß 196,042 ℳ Von den Ausgaben kommen: auf die allgemeine Verwaltung 47,353 ℳ, auf die Bahnverwaltung 96,674 ℳ, auf die Transportverwaltung 141,314 ℳ, auf die Ertragsausgaben 100,744 ℳ, darunter Beitrag zum Reservefonds 9000 ℳ, Beitrag zum Erneuerungsfonds 79,030 ℳ, Staatssteuern 3621 ℳ, Kommu⸗
In der Kaiserlichen Marine.
Ernennungen, Beförderungen, 24. Mai. Rodenacker, Korvetten⸗Kapitän a. D.,
gestellt.
Vers etzu ngen ꝛc. 1 mit seiner Pens. und der Erlaubniß zum Tragen seiner bisherigen Uniform zur Disp.
Nr. 22 des
aus dem Reichsgebiet.
„Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ 1 halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern Finanzwesen: Goldankäufe Seitens der
II. 12.
kursus seitens der evangelischen Theologen. — Kellner: Kurze Ge⸗ schichte der Erziehung und des Unterrichts. — Staatsfonds für das 1e.ne. ⸗Bildungswesen. — jasst
Schulortes von Schulunterhaltungs⸗Beiträgen hinsicht ihm erworbenen bäuerlichen Grundstücke. — Ausschluß der Grund⸗ steuer von außerhalb der Schulgemeinde gelegenen Grundstücken bei Veranlagung der Schulsteuer. — Fortdauernde Gültigkeit des §. 33. A. L. R. — Anwendung des Gesetzes vom 11. Juli 1822 auf Schulabgaben in der Provinz Preußen. — Größe der Schul⸗ b
Freilassung des Gutsherrn des hinsichtlich der von
bis auf Weiteres auf 89 %, d. b.
nalsteuern 9093 ℳ . b — Im Monat Mai cr. wurden bei der Allgemeinen Un⸗
fall⸗Versicherungs⸗Bank in Leipzig 456 Unfälle, nämlich 12 Todesfälle, 4 Unfälle, die den Betreffenden Lebensgefahr bereite
ten, 6 Unfälle, die ihrer Natur nach den Eintritt einer totalen oder theilweisen Invalidität der Verletzten erkennen lassen, und 434 Un fälle, aus welchen sich für die Verletzten nur eine vorübergehende Erwerbsunfähigkeit prognostiziren läßt, angemeldet. 1
8.
e 2 9 1 Die Oesterreichische Nordwestbahn hat den zimmer. — Nachrichten über das Taubstummen⸗Bildungswesen in lösungscours für ihre Silbercoupons bei den deutschen Zahlstelle der Provinz Pommern. — Personalchronik.
auf 178 ℳ für 100 Fl., festgesetzt.
q—
des Deutschen Rrichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Ktaats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
A.
* Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen. Submissionen etc-
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlusg
““ u. s. w. von öffentlichen Papieren.
DOeffentlicher Anzeiger.
2
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 11
Inserate nehmen an: Bureau der deutschen Zeitungen Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, 3 b Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
das Central⸗Annoncen⸗ zu Berlin,
G. L. Danbe & Co., E. Schlotte,
Annoucen⸗Bureaus.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage. 8
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
14275] Subhastations⸗Patent.
Das dem Tischlermeister Friedrich Julius Alexan⸗ der Gustav Lange zu Steglitz gehörige, in Steglitz belegene, im Grundbuch von Steglitz Band 18 Bl. Nr. 561 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 9. Juli 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil üͤber die Ertheilung des Zu⸗ schlags ebenda
den 10. Juli 1877, Nachmittags 1 Uhr, verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist 14 Ar 41 Qu.⸗ Meter groß und zur Gebäudesteuer mit einem jähr⸗ lichen Nutzungswerth von 1470 ℳ veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit Sec der Eintra⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden. G
Berlin, den 4. Mai 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
27 8 8 142721232 Subhastations⸗Patent. „Die dem Holzhändler Johann Gottlieb Wiemann in Steglitz gehörigen, in Steglitz resp. Lichterfelde belegenen, im Grundbuch von Steglitz Band 9 Bl. Nr. 305 und im Grundbuche von Lichterfelde Bd. 4 Bl. Nr. 104 verzeichneten Grundstücke nebst Zubehör sollen
den N. Juli 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12 im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden 8 und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 7. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.
Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grund⸗ steuer, und zwar Bd. 9 Bl. Nr. 305 des Grund⸗ buchs von Steglitz, 87 Ar 73 Qu.⸗M. groß, mit 18 ℳ 57 ₰ und Bd. 4 Bl. Nr. 104 des Grund⸗ buchs von Lichterfelde, 46 Ar 38 Qu.⸗M. groß, mit 9 ℳ 81 ₰ Reinertrag veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift der Grundbuchblätter, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere die Grund⸗ stücke betreffenden Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Burcau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗
egnn
gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden. Berlin, den 4. Mai 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
279 ‿ . à 8 142791 Subhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Johann Emil Berger in Berlin gehörige, in Rixdorf belegene, im Grund⸗ buch von Boͤhmisch⸗Rixdorf Band 5, Blatt Nr. 200 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 11. Juli 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an der Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent⸗ lich an den Meistbietenden versteigert, und dem⸗ 6 das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda
den 13. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. 1
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 4 Ar 25 Qu.⸗M. mit einem Rein⸗ ertrag von 1 ℳ 35 ₰ veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Ab chrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 5. Mai 1877..
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
142772 Subhastations⸗Patent.
Das dem Zimmermeister Carl Daniel Karries zu Rirxdorf gehörige, in Rixdorf belegene, im Grundbuch von Deutsch⸗Rixdorf Band 13 Blatt Nr. 479 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 11. Juli 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda
den 13. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. 1
Das zu versteigernde Grundstück ist 3 Ar 46 Quadrat⸗Meter groß und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 4260 ℳ veran⸗ lagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Ab⸗ schätzungen, andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in
unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ klusion spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 5. Mai 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
Subhastations⸗Patent.
[4278]
Das dem Bäckermeister Friedrich Moebius ge⸗ hörige, in Friedrichsberg (Wartenbergstraße) be⸗ legene, im Grundbuch von Lichtenberg Band 26 Bl. Nr. 856 verzeichnete Grundstück nebst Zu⸗
behör soll
den 29. Juni 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden und demnächst da Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags “
den 3. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. 8
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 5 Ar 41 Qu.⸗M. mit einem Rein⸗ ertrag von 1,11 ℳ und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 1700 ℳ veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
lin, den 8. Mai 1877. G Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
[4280] Subhastations⸗Pateut.
Das dem Amtsvorsteher Georg Friedrich Ludwig Woeltge gehörige, in Weißzensee (Ecke der Göthe⸗ und Langhansstraße) belegene, im Grundbuch von Weißensee Band XlII., Pl. Nr. 320 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 10. Juli 1877, Mittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, immerstraße 25, Zimmer 4, im Wege der nothwendigen Sub⸗ astation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 13. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗
Pachtung gestatten wird, eingesehen werden können
steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt Flaͤchenmaß von 3 Ar 8 Qu.⸗Meter mit einem Rein⸗ ertrag von 0,66 ℳ und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 2600 ℳ veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragun in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗- klusion spätestens im Versteigerungstermin anzu melden.
Berlin, den 11. Mai 1877. 88
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. Am Mittwoch, den 6. Juni 1877, Vormittags
10 Uhr, soll in unserem Magazin am Königsgraben
Nr. 16 eine Quantität Roggenkleie, Fußmehl und Heeeen ꝛe. gegen gleich baare Bezahlung
öffentlich meistbietend verkauft werden. Berlin, den 28. Mai 1877. Königliches Proviant⸗Amt.
Bekanntmachung. Das Königliche Haussideicommiß⸗Amts⸗Vor⸗ werk Trebatsch mit dem Nebenvorwerk
Stremmen und der Schäferei Rocher im Kreise Beeskow⸗Storkow des Regierungsbezirks Potsdam, 11 Kilometer von der Kreisstadt Beeskow entfernt und unmittelbar an der Leipzig⸗Frankfurter Chaussee belegen, mit einem Areal von 1270, 83 Hektaren worunter 964,46s Hektare Acker und 177,887 Hektare
Wiesen, soll auf die 18 Jahre vom 1. Juli 1878 bis zum 1. Juli 1896 im Wege des öffentlichen
Meistgebots verpachtet werden. Das Pacht⸗ gelderminimum ist auf 24,000 ℳ, die Pachtkaution
auf 9000 ℳ festgesetzt. Zur Uebernahme der Pach⸗
tung ist der Nachweis eines disponiblen Vermögens
von 153,000 ℳ erforderlich, welcher spätestens 14 Tage vor dem Licitations⸗Termine in glaubhafter Weise event. durch ein Attest des Kreislandraths oder der Steuerveranlagungsbehörde zu führen ist
u dem
4 Montag, den 8. Oktober dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, in unserm Sitzungszimmer, Breite Straße Nr. 32, hierselbst, anberaumten Bietungstermine laden wir Pachtbewerber mit dem Bemerken ein, daß die Verpachtungs⸗ und Licitations⸗ bedingungen sowohl in unserer Registratur als auch bei dems derzeitigen Pächter, Herrn Oberamtmann Korth in Trebatsch, welcher die Besichtigung der
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