— Wie die „Darmst. Ztg.“ mittheilt, ist des Hof⸗
“
Hanau betreffend. tg.“ berst von Küchler vorläufig mit dem Präsidium marschall⸗Amts betraut worden. 1
1 Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 26. Juni. Die reichs⸗ räthliche Re nikolar⸗Deputation hielt estern eine Sitzung ab, a. der Minister⸗Präsident Fürst Adolf Auers⸗ perg und die Minister Baron Lasser und Baron Pretis bei⸗ wohnten. Gegenstand der Diskussion war das zweite Nun⸗ tium der ungarischen Deputation, das mit dem Antrage auf Entsendung einer Subkommission behufs Feriführund dher weiteren Verhandlungen schließt. Es wurde beschlossen, dieses Nuntium schriftlich zu beantworten und zugleich mit dieser Antwort an die ungarische Deputation die Mittheilung zu richten, daß die reichsräthliche Deputation bereit sei, ein Sub⸗ comité von sechs Mitgliedern zur mündlichen Fortführung der Verhandlungen zu wählen. Die Wahl dieses Comités wird, dem „Prag. Abbltt.“ zufolge, erst dann vorgenommen wer⸗ den, wenn der Inhalt des neuen österr ichischen Nuntiums fest⸗ gestellt sein wird. Der Präsident wurde ersucht, den Präsiden⸗ ten der ungarischen Deputation von diesem Beschlusse zu ver⸗
tändigen 1b (W. T. B.) mtheilte der;
n der heutigen Sitzung des bmann mit, daß nach einer Erklärung der Regierung die Vertagung des Reichsraths in der ersten Hälfte des Juli erfolgen werde. Der Klub be⸗ 8 chloß mit allen gegen 2 Stimmen, die morgende Sitzung des Abgeordnetenhauses abzuwarten und dann erst über die Ein⸗ bringung einer Interpellation Beschluß zu fassen. Schweiz. Bern, 27. Juni. (Cöln. Ztg.) Der Bundes⸗ rath hat auf die Anfrage einer Kantonsregierung das Ge⸗ rücht von Verhandlungen über eine Zurückberufung des aposto⸗ lischen Vikars Mermillod für unbegründet erklärt; weder direkt noch indirekt hätten solche Verhandlungen statt⸗ gefunden. 3 Belgien. Brüssel, 27. Juni. (W. T. B.) Der Senat hat den Gesetzentwurf, betreffend die Bewilligung eines Kredites für das Departement des Krieges zur Fort⸗ führung der Befestigungsa rbeiten an der unteren Schelde, einstimmig angenommen.
8 Großbritannien und Irland. L ondon, 26. Juni. (E.C.) Die Königin empfing gestern Nachmittag in Windsor den
Kaiser und die Kaiserin von Brasilien. — An Stelle des ver⸗
storbenen Sir George Mellish ist Mr. Henry Cotton zum Lordrichter am Avppellhofe ernannt worden. — Der Vis⸗ count Canterbury, einziger Sohn des ehemaligen Sir Charles Manners Sutton genannten ersten Viscounts Canterbury, der 17 Jahre hindurch Sprecher des Unterhauses war, ist gestor⸗ ben. Der Verstorbene war Unter⸗Staats ekretär des Innern während des zweiten Ministeriums Sir Robert Peels (1841 bis 1846), von 1854—61 Vize⸗Gouverneur von Neu⸗Braun⸗ schweig, 1864 — 66 Gouverneur von Trinidad und darauf von Victoria. — In der gestrigen Sitzung des Oberhauses bean⸗ tragte der Herzog von Richmond und Gordon, Namens der Re⸗ gierung, das Haus möge den Beschluß, das Begräbnißgesetz als amendirt anzusehen, zurücknehmen (um der Regierung die in Folge des Amendements Lord Harrowby's gewünschte Zurückziehung der Vorlage formell zu ermöglichen). Von den Vertheidigern des erwähnten Amendements, welches die Fried⸗ höfe allen Bekenntnissen zugänglich machen würde, wurde er⸗ klärt, daß weder das Haus noch das Land mit einer Ab⸗ schwächung des angenommenen Grundsatzes zufrieden sein würde, wenn die Sache in der nächsten Session zur Ver⸗ handlung komme. Lord Granville hob besonders hervor, daß die Mehrheit, welche sich für Lord Harrowby's Antrag aus⸗ gesprochen, weder eine Partei⸗ noch eine konfessionelle Färbung trage. Nachdem das Haus dem Wunsche der Regierung nach⸗ gekommen war, zog letztere das Gesetz zurück. — Lord Derby empfing gestern eine von dem Marquis of e eingeführte Abgesandtschaft von Kaufleuten, die um
LZiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen
mit Mexiko nachsuchte. Lord Derby erklärte, er theile den Wunsch, die in jeder Beziehung so förderliche diplomatische Vertretung in jener Republik wieder beginnen zu sehen, die Umstände jedoch, unter denen Mexiko die Beziehungen mit der britischen Regierung abgebrochen habe, seien derart, daß Eng⸗ land nicht neue anknüpfen könne, sondern die dortige Regierung ihren Wunsch und die Grundlage seiner Verwirklichung kund zu thun habe. Wolle sie das, so werde England ihr halbwegs entgegenkommen. Bestehende Verträge würden anerkannt werden, doch seien gewisse Aenderungen zu berathen. Wenn eine befreundete Macht vermittele, so sehe er keine Schwierig⸗ keit für ein Uebereinkommen, nur müsse Mexiko zuvor ge⸗ nügende Beweise seiner Willigkeit geliefert haben. — Der Kriegs⸗Minister Gathorne Hardy wird am
21. Juli den Grundstein zu einer Kadettenschule in Orford legen. Türkei. Konstantinopel, 27. Juni. (W. T. B.) Die Kammer hat den Antrag, nach welchem ein Theil des um⸗ laufenden Papiergeldes eingezogen, dagegen der Zehent um die Hälfte erhöht und die Gehälter der Beamten für 2 Monate zurü lten werden sollten, abgelehnt. — Prinz Hassan ist im türkischen Hauptquartier eingetroffen. — Aus Paris, 27. Juni, wird dem „W. T. B.“ ge⸗ meldet: Der „Moniteur“ bestätigt, daß die Pforte ihren hiesi⸗ gen Botschafter, Khalil Pascha, abberuft. Rußland und Polen. St. Petersburg, 25. Juni Der Großfürst Alexei Alexandrowits ist zum Contre⸗Admiral, unter Ernennung in die Suite des Kaisers und Bestätigung als Commandeur der Garde⸗Equipage, beför⸗ dert worden.
* 5 8 82
6eee Der russisch⸗türkische Krieg. Blukarest, 27. Juni. W. T. B.) Die Kammern sind heute durch eine Botschaft des Fürsten geschlossen In derselben wird auf das Verhalten der Pforte *gegenüber Rumänien hingewiesen und hervorgehoben, wie Rumänien alle Mittel erschöpft hätte, um zu einem Abkommen mit der Pforte zu gelangen und sodann das Recht des Landes der Gerechtigkeit der antiemächt? anheimgestellt hätte. Schließlich wird an die Proklamirung der Unabhängigkeit Rumäniens erinnert und daran, daß die Kammern der Re⸗ ierung die Mittel gewährt hätten, die Unabhängigkeit des
Bukarest, 27. Juni. wird von hier telegraphisch Ufer von Hirsowa bis sei. In Bukare auch bei Sistova Bukarest, 28. Juni. Großfürsten Nikolaus: Corps haben heute, am 27. Juni, überschritten. Die 14. Division bildete Feind wurde aus den ersten Positionen dauert noch fort; der ggan der auf Barken wird fortgesetzt. 2 bardement in Brand geschossen.
(W.
(W. T.
uͤberschritten und haben Isactscha, besetzt.
— (W. T. B. 5 dem „N. W. Tagebl.“ gemeldet: Gester ein hier von den Russen
Konstantinopel, zielle Depesche aus T otrakan besagt, 20 Barken den Strom zu überschreiten zu erreichen versucht, seien aber zurückg Bombardement auf
bahn von Kustendje vorgerückt. Wien, 28. Juni.
freien Presse“ aus Rusts chuk
Hauptübergang über die Donau Flusses Vede in die Donau und Insbesondere werden die Orte
den des den. als Truppenkonzentrirungen stattgefunden Vede sei ein großes Brückenmaterial Brückenschlag werde durch das wesentlich erleichtert. die Donau solle bei
kereitungen der Russen s gang jeden Tag bewirkt werden könne.
Konstantinopel, 27. Juni. Berichte Suleiman Paschas beträgt Kämpfen gegen die Montenegriner vom 17. bis
d. M. meldet
Ali Paschas vom 24. Muratscha bes
griner in der Nähe von Wien, 27. Juni. (W. T. B.) aus Cettinje von gestern gemeldet: und heute Morgen zogen sich pen nach Podgoritza zurück. Gestern
der Fürst Nikita eine
telegraphirt: Die Türken ritza. Die Montenegriner Wien, 28. Juni. (W. T. Wiener Tageblattes“
een zwis e
Moratscha an. Die Montenegriner
Ragusa:
„Presse“ aus 1b das Gebiet von Brda
Altserbien in und aus Montenegro hinaus in die drängt worden. — Die „W. Presse“ bringt Jassy, 25. Juni. pendurchzüge wieder zu; Corps marschirt ein. Im Grenadier⸗Regimenter hier erwartet. Jassy, 25. Juni. General⸗Adj die Küste des Schwarzen Meere Ot chakoff, Kinburn, Jalta, Sebasto
ein neues
richten von in der Krim vorgekomn entbehren der Begründung.
Bukarest, 26. Juni. Meinung ausgesprochen, daß der Do fangs Juli längs der ganzen Donau der Dobrudscha rücken nant Zimmermann, und das XI. Ar howskoj, vor.
Rustschuk, 25. Juni. w werden unter Leitung Said Pas arbeiten vorgenommen. — Dem Fahir Bey, früherer Gouverneur theidigung kische Kriegsschiffe sind im
getroffen. Der „Pol
Galatz, 23. Juni. geschrieben: „Gestern Abends 8 Uhr begann die
welche dann in die drangen, um am Fu den Ausläufern des sind es Eclaireurs, Braila das Terrain auf die linke Flanke
sondiren und abzuwehren haben
auf 1200 bis 1600 Mann geschãö Russen besetzten die Türken die Gewehrfeuer auf die landenden Hhn. zwei Bergkanonen in Aktion. Das Gew Entfernung von 12 Kilometern nehmbar. Das beiderseits ziemlich plänkel dauerte von 2 Uhr Mor mittags, um welche Zeit die Russen mi Verstärkung nach mehrmaligem
andes zu behaupten.
Weichen brachten und die türkischen Posi
“
Die Truppen 1. r . die Donau bei Zimnitza
Truppen über die Donau icopolis ist durch das Bom⸗ — Die Truppen des Generals
Zimmermann haben nunmehr sämmtlich bei Galatz die Donau Tultscha und Hirsowa
Aus Turn⸗Severin vom 27. wird
angekaufter Dampfer russis che Matrosen Donau abwärts in der Richtung nach Gruja, wo ein Theil der rumänischen Armee über die Donau gehen soll. 27. Juni. (W. T. B.) Eine offi⸗
die gegenüberliegende Insel besetzt sei,
Rustschuk habe r gestrigen Tages fortgedauert. — In der Dobrudscha sind dem Vernehmen nach die Russen bis in
(W. T. B.) Telegramm der „Neuen vom 26.
kischen militärischen Kreisen nimmt man an, daß die Russen zwischen der Mündung Rustschuk versuchen wer⸗ Petrosanie und Parapan Punkte bezeichnet, an denen in den
Vorhandensein dreier Inseln Ein zweiter Uebergang der Russen über Flamunda versucht eien derart getroffen,
(W. T. B.) Nach einem
[s 24. d. M. 1500 Mann an Todten und wundeten, die Montenegriner hätten das Doppelte dieser Zahl an Mannschaften eingebüßt. — Ein Telegramm Mehemet
Der „Pol. Korr.“ wird die gesammten türkischen Trup⸗
den montenegrinischen Heeresabtheilungen am Truppenrevue abnahm. ninica und Spuz befinden sich keine türkischen Truppen mehr. — Derselben Korrespondenz wird aus
hen hinter Orjaluka bei Kumani. B.) Telegramm des „Neuen aus Cettinje: unter Mehemed Ali Pascha griff die zurück und verfolgten sie bis jenseits Kalaschin. sollen große Verluste dabei erlitten haben. — Telegramm der Mehemed Ali Pascha, welcher aus
von den Montenegrinern unter großen Verlusten geschlagen
IagsSe
821 aüh —2 87: Üselide Teteglan
Seit Mittwoch nehmen die Trup⸗
Laufe dieser Woche werden die
die sechs schwimmenden Batterien, ebenso die Schiffe Eriklik“, „Elborus“, „Argonaut“, „Livadia“ und „Sulina“. — Die Nach⸗
In militärischen Kreisen wird die das XIV. Armee⸗Co
Im Norden von Tirnowa
der Linie Küstendsche⸗Czernawoda leiten. — Tür⸗ Hafen von Küstendsche ein⸗
setzung der russischen Truppen ( Infanterie und 8 Geschütze), beiläufig 3000 Mann, auf Barken, Pontons und Flössen über die Donau, vielen todten Donau⸗ e der Galatz gegenüberliegenden kahlen Anhöhen,
alkangebirges, zu landen. die vor dem Uebergange
oben erwähnte Hügelkette standen türkische zt wird. öͤhen und eröffneten ein heftiges
Luftlinie
Stürmen
Europäischer Kriegsschauplatz.
T. B.) Der „Pol. Korr.“ gemeldet, daß das ganze Donau⸗ Tultscha von den Ru war das Gerücht verbreitet, daß die Donau überschritten.
en besetzt ie Russen
B) Telegramm des des 8. russischen
die Avantgarde. Der geworfen. Der Kampf
Abend transportirte
die Russen, von denen hätten gestern auf und das türkische Ufer ewiesen worden. Das
auch während des die Nähe der Eisen⸗
d.: In hiesigen tür⸗
letzten Tagen starke hätten. Am Flusse angesammelt und der
werden und die Vor⸗ daß der Ueber⸗
dessen Verlust in den während des Zeitraums Ver⸗
er habe die Montene⸗ chossen.
In der letzten Nacht
vereinigten sich die bei⸗ Kosovilug, wo Zwischen Pla⸗
Cattaro von heute chen Spuz und Podgo⸗
Das türkische Corps Montenegriner an der
sc=hlugen die Türken Die Türken
eingedrungen war, ist
Bjelastiza Planina ge⸗
Telegramme: —
russisches Armee⸗
utant Semeka bereist s, besichtigt die Häfen pol und Kertsch, ferner
ienen Tataren⸗Unruhen
nau⸗Uebergang An⸗ beendigt sein wird. In s, General⸗Lieute⸗ mee⸗Corps, Fürst Scha⸗
chas Befestigungs⸗ Vernehmen nach wird von Tultscha, die Ver⸗
Korr.“ wird von hier
höchst beschwerliche Ueber⸗
Arme der Dobrudscha ein⸗
Allem Anscheine nach des 14. Armee⸗Corps in gleichzeitig einen Angriff dürften. Im Rücken der Truppen, deren Stärke Beim Herannahen der
Auch traten türkischerseits ehrfeuer war hier bei einer ganz deutlich ver⸗ lebhaft unterhaltene Ge⸗ ens bis 10 Uhr Vor⸗ der inzwischen eingelangten
bedeutend weniger
halte, den er zum
1“ ꝗ zogen sich auf die rückwä elegene, parallel laufe de Hügelkette zurück. Der Verlust der Russen ist im . zum türkischen ein bedeutender: bei 100 Todte, darunter ein Oberst⸗Regiments⸗ kommandant, 1 Major, „ Offiziere und 150 Verwundete, welch letztere in Barken hierher gebracht wurden. Die Türken verloren und schätzt man deren Verlust auf höch⸗ Im Laufe des gestrigen Nachmittags und der vergangenen Nacht haben weitere Truppennachschübe stattgefunden, so zwar, daß circa 8000. Mann von hier aus die Donau übersetzten. ’1 heute ist der große Uebergang über die Schiffbrücke in Braila festgesetzt. Kaiser Alexander ist heute Nachts in Braila angekommen und langte Morgens 5 uner⸗ wartet mit demselben Zuge hier an, um nach zweistündigem Aufent⸗ Besuche der Verwundeten benützte, wieder nach Braila zurückzukehren, vorher jedoch jeden einzelnen Verwundeten mit Geld und mehrere auch mit Dekorationen zu betheilen.“
Asiatischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 27. Juni. (W. T. B.) Offizielles Telegramm aus Mazra vom 26. d. M.: General Tergu⸗ kassoff meldet, daß seine Kolonne am 21. d. bei Dajar von 20 Bataillonen, 12 Geschützen und 4500. Mann Reiterei ange⸗ griffen wurde. Der Kampf dauerte 10 Stunden, und endete mit dem Zurückschlagen der Türken, wenn schon unter nicht unerheblichen Verlusten der russischen Truppen. Letztere hat⸗ ten 15 Offiziere und 51 Soldaten an Todten und 363 Sol⸗ daten an Verwundeten. Die russischen Truppen hatten in der 5 Werst langen Position gegen den ihnen an Zahl weit über⸗ legenen Feind den besten Erfolg, besonders ausgezeichnet war das Feuer der Artillerie. Am 22. c. fanden weitere Schar⸗ mützel statt. Später wurde den Türken gestattet, auf den von den russischen Truppen eingenommenen Positionen ihre Todten zu sammeln. Bei Kars 8 mit 36 Geschützen errichtet. Am 24. d. M. betrug unser Ver⸗ lust bei Kars 2 Todte und 14 Verwundete. St. Petersburg, 27. Juni. Telegramm aus Osurgheti vom 24. d.: Bei einer B wegung gegen die türkischen Positionen bei Zichidsiri b gegneten die Russen unerwartet einer zahlreichen türkischen Truppenabtheilung und hatten mit derselben ein Gefecht, in welchem 11 russische Offiziere verwundet wurden. — Aus Khatzubany wird unter dem 25. d. offiziell gemeldet: Gestern griffen die Türken den rechten Flügel und das Centrum der russischen Position bei Samebah an. Der Kampf dauerte etwa 8 ½ Stunden. Schließlich wurden die Türken mit großen Verluste zurückgeschlagen. Der Verlust auf Seiten der Russe betrug 150 Mann an Todten und Verwundeten. — Aus Okum wird unter dem 26. d. M. gemeldet: Gestern be⸗ schossen türkische Dampfer die russischen Stellungen bei Flory, wurden aber durch das Feuer der russischen Artillerie zurück⸗ gewiesen. — Nach einer weitern Meldung aus Mazra wurden in dem Gefecht am 21. d. bei Dajar nur 3 (nicht 15) russische Offiziere getödtet und 12 verwundet.
Konstantinopel, 27. Juni. (W. T. B.) Ein Tele⸗
von Erzerum vom 25. d. will
gramm des Gouverneurs 1 4 — von einem abermaligen Gefecht mit den Russen bei Delibaba
wissen, wobei letztere unter großen Verlusten zurückgeschlagen eien. — Aus Suchum⸗Kaleh vorliegenden Nachrichten zu⸗ olge macht die türkische Expedition nach dem Kaukasus keine erheblichen Fortschritte. — Aus Moskau, 25. Juni, wird der W. „Pr.“ gemel⸗ det: Gestern ist aus Rjäsan der zweite Sanitäts⸗Train der Czarin nach dem Kaukasus abgesendet worden. Der Train hat 22 Waggons mit 36 Aerzten und barmherzigen Schwestern. In Alexandrapol wird auf Kosten der Czarin ein Spital errichtet. ö““ 1— 1— ih..
stens 60 Mann.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau. St. Petersburg, Donnerstag, 28. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat an Ihre Majestät die Kaiserin das folgende, von gestern datirte Telegramm gerichtet: Die Truppen des 8. Corps, die 14. Division voran, überschritten heute bei Tages⸗ anbruch die Donau bei Simnitza. Die ersten Stellungen des Feindes sind von den Unseren genommen. Der Uebergang weiterer Truppen auf Fahrzeugen geht ungehinbdert vor sich, der Kampf dauert fort, unsere Verluste sind noch nicht bekannt. In Ni⸗ kopolis ist in Folge des Bombardements Feuer ausgebrochen. Die Truppen des Generals Zimmermann befinden sich sämmt⸗ lich auf dem rechten Donau⸗Ufer und haben Isaktscha, Tultscha
und Hirsowa besetzt.
Zur Steuerreform im Reiche.
Durch den bereits mitgetheilten Antrag Preußens ist dem Bundesrath zur Erwägung gegeben worden, ob an Stelle der Stempel⸗ und Erbschaftssteuern in den einzelnen Bundes⸗ staaten eine Reichssteuer eingeführt werden soll.
Dem Vorgehen Preußens liegt, wie die „Prov.⸗Corr.“ mittheilt, ein zwiefacher Gesichtspunkt zu Grunde: einerseits ist es ein erster Schritt auf dem seit Jahren als nothwendig erkannten Wege, dem Reiche statt der Matrikularbeiträge eigene Einnahmen zu verschaffen, andererseits lag gerade für eine Reform in Betreff der Stempelabgaben ein unmittelbarer dringender Anlaß vor. 8
Die Denkschrift, durch welche die preußische Regierung ihren Antrag begründet hat, äußert sich in dieser Beziehung etwa in folgender Weise:
Der Gedanke einer
Uebertragung der Landes⸗Stempel⸗ abgabe auf das Reich ist sowohl im Reichstag, als in einzel⸗ nen Landtagen und in der Presse in den letzten Jahren wiederholt angeregt worden. Bisher hat aber die Frage, ob und in welchem Umfange diese Idee ausführbar und ihre weitere Verfolgung zweckmäßig sei, keine ausreichende Erörte⸗ rung gefunden und es fehlt deshalb an den nothwendigsten Grundlagen für eine Verständigung über dieselbe. Es erklärt sich dies im Hinblick auf die Schwierigkeiten, welche dabei zu überwinden sind. Es würde nämlich, um die Beantwortung der aufgeworfenen Frage vorzubereiten, nicht nur die Ke nt⸗ niß der so mannigfaltigen und schwer verständlichen Stempel⸗ esetze der einzelnen Bundesstaaten der Art und Weise, wie sie in der praktischen Anwendung wirken, besonders auch ihrer finanziellen Bedeutung für den Haushalt der einzelnen Staa⸗ ten vorauszusetzen sein, sondern es müßte weiter auch ein Plan entworfen werden, wie sich das Sesteheme in ent⸗ sprechende Reichsabgaben umformen, wie sich die Reichs⸗ Stempelsteuer den dermaligen Anforderungen gemäß gestalten und ausbilden ließe, welche Erträge davon zu erwarten wären
den Feind zum tionen besetzten. Die Türken
und welche Rückwirkung auf den Staatshaushalt der einzel⸗ nen Bundesstaaten die Folge davon sein w de
1“
sind neun neue Batterien
(W. T. B.) Offizielles
Stande sein, die Aufgabe mit der Aussicht auf eine befriedi 1 „ UI 1 82 1⸗ gende Lösung in Anßriff zu nehmen. Nur 8 genneinschaft⸗ liches Zusammenwirken der geeigneten Kräfte aus den ver⸗ schiedenen Staaten kann das nöthige Licht über den Gegen⸗ stand verbreiten. Die preußische 1 ist deshalb bei der Angelegenheit zugewendeten Erwägungen zu der eberzeugung gelangt, daß es sich empfehle, die Erörterung den Zrage einer Kommission von Sachverständigen zu über⸗ Deer jetzige Zeitpunkt erscheint dazu für besonders geeigne mit Rücksicht auf die bevorstehende -n — wesens. Das Stempelwesen hat im Anschlusse an die Ein⸗ richtungen für Verwaltung und Rechtspflege in den Landes⸗ gesetzgebungen eine durchaus von einander abweichende Ge⸗ 11“ “ zeigt sich auch in 8 Proze mit S ⸗ und ähn⸗
ichen Aögaha⸗ zeßverfahrens mit Stempel⸗ und ähn oll nun die Absicht des Einführungsgesetzes zur Civil⸗ prozeß⸗Ordnung erreicht und die Pürchüheeng einss Rechts⸗ streites in allen Bundesstaaten mit demselben Maße von Kosten erzielt werden können, so wird eine Belastung des Rechtsstreites mit landesgesetzlichen Abgaben neben den Ge⸗ bühren nicht mehr stattfinden dürfen. Die Gebührenordnung wird Bestimmungen in diesem Sinne enthalten müssen, die eine wenigstens theilweise Umgestaltung der meisten Stempel⸗ gesebe, schon in nächster Zeit zur nothwendigen Folge haben Angesichts dieser Sachlage tritt offenbar das Bedürfniß hervor, zu der Frage, ob und in welchem Umfange dem Neich die Stempelabgaben zugewiesen werden können und sollen Stellung zu nehmen. Die preußische Regierung würde es als einen Fortschritt betrachten, wenn dies wenigstens bezüglich wesentlichen Theils der Stempelabgaben geschehen unte. — — Von den verschiedenen unter den Stempelabgaben be⸗ griffenen Steuern würden für die mbere 8 . Reich hauptsächlich in Betracht kommen: der Spielkarten⸗ stempel, — der Urkundenstempel mit Einschluß der Abgabe “ der Immobilien — und die Erbschafts⸗ In Betreff des Spielkartenstempels ist die Einführun der Reichssteuer der Fortdauer gesonderter “ 88 bedenklich vorzuziehen. Die Sicherheit des Steueraufkommens aus dieser Verbrauchsabgabe würde in viel höherem Grade gewährleistet sein, wenn neben der Herstellung der Spielkarten unter amtlicher Ueberwachung in den Fabrikanlagen nur die Einfuhr derselben vom Auslande unter Benutzung der für “ getroffenen Einrichtungen zu kontroliren Was den Urkundenstempel betrifft, so war für die Ein⸗ führung einer Bundesstempelabgabe von Wechseln seiner Zeit die Erwägung bestimmend, daß dieselbe nur eine Folge der durch die Verfassung bezweckten Einheitlichkeit des Verkehrs⸗ gebietes sei und daß die landesgesetzlichen Wechselstempel⸗ abgaben eine wesentliche Einschränkung der Verkehrsfreiheit durch mehrmalige Besteuerung des Wechsels bildeten. — Es wurde der Stellung, welche der Bund vermöge seiner Gesetz⸗ gebung und seiner Steuerquellen dem Verkehr gegenüber ein⸗ nahm, für entsprechend erachtet, daß der Bund, welchem im Wesentlichen die Pflege des einheitlichen Verkehrs obliege, auch die Abgaben beziehe, welche ihrer Natur nach von dem Verkehr im Ganzen getragen werden. Dieselben Erwägungen hatten die Bundesregierungen veranlaßt, die Börsensteuer als Reichssteuer in Vorschlag zu bringen und den darauf ge⸗ richteten Gesetzentwurf beinahe einstimmig zu billigen. Da die Einzelstaaten bezüglich der Stempelsteuern sich als Ausland gegenüberstehen und genöthigt sein würden, die landesgesetzliche Besteuerung des Börsenverkehrs der einmal bestehenden Ein⸗ richtung ihres Stempelwesens thunlichst anzupassen, so würden Doppelbesteuerungen auch auf diesem Gebiete unvermeidlich sein, andererseits aber die Ergiebigkeit der Steuer wesentlich geschmälert werden, wenn den Bedürfnissen des Handels⸗ verkehrs die unerläßliche Rücksicht zugewendet werden sollte. — Bei näherer Erwägung wird sich nicht verkennen lassen, deß. 28 ähnliche Verhältnisse auch bei anderen Rechtsgeschäften
Keine de dan eines einzelnen Bundesstaates würde im
Nur noch im Wege der Reichsgesetzgebung ist eine den
Verkehrsbedürfnissen möglichst angepaßte Einrichtung des Stempelwesens und gleichzeitig eine finanziell ergiebige Be⸗ nutzung dieser Steuerquelle herbeizuführen.
Eine solche würde aber nicht blos der stärkeren Inan⸗ spruchnahme der Matrikularbeiträge gegenüber erwünscht sein, sondern in gewissem Umfange auch wohl die Möglichkeit ge⸗ währen können, die Besteuerung des Verkehrs in beweglichen Werthen in ein richtigeres Verhältniß zu der Belastung des Immobiliarverkehrs zu setzen, über dessen überwiegende Be⸗ lasthng mit Stempelabgaben seit längerer Zeit Klage geführt
Die Erbschaftssteuer zeigt in den einzelnen Bundes⸗ staaten in Bezug auf die Art der Berechnung 8 Erhebung und in den Steuersätzen die erheblichsten Verschiedenheiten. Je nachdem der Erblasser in dem einen oder dem andern Bundesstaate seinen, oder einen von mehreren Wohnsitzen hatte, beziehungsweise dort staatsangehörig war, ja selbst, je nachdem die zu demselben erbschaftlichen Erwerbe gehörigen Gegenstände in dem einen oder in dem andern Staate sich befinden, haben die Angehörigen des Reichs den Anfall mit sehr verschiedenen Beträgen zu versteuern. Eine solche Ver⸗ schiedenheit muß um so mehr als ein Uebelstand empfunden werden, je weiter die Uebereinstimmung ire der Rechtspflege und in dem bürgerlichen Rechte durch die gemeinschaftliche Lesrsgebung gefördert wird, und je enger und vielseitiger die Verkehrsbeziehungen zwischen den Angehörigen der verschiebe⸗ nen Bundesstaaten sich gestalten.
Sachliche Schwierigkeiten stehen der reichsgesetzlichen Regelung der Erbschaftssteuer unter Ueberweisung ihrer Erträge an das Reich nicht entgegen. Die Erbschaftssteuer⸗ tarife der Bundesstaaten zeigen in dem einen Punkte Ueber⸗ inftinunun 3, daß sie die Steuerpflichtigkeit und die Abstufung der Steuersätze, soweit eine solche stattfindet, von den persön⸗ lichen Beziehungen zwischen dem Erblasser und dem Erwerber des Anfalls abhängig machen und Descendenten und Eltern, in der Regel auch den Ehegatten des Erblassers von der “ ch
as preußische Gesetz, betreffend die Erbschaftssteuer vom 30. Mai 1873, würde wohl geeignet sein, mit 88 durch das veränderte Geltungsgebiet bedingten Veränderungen der
28½ Vorwort
Erfahrungen sind darin zu einer umfassenden Ref älteren Gesetzgebung verwerthet —2 — Geset hat der in mehrjähriger Anwendung nach allen Beziehungen bewährt und ist von mehreren anderen Bundesstaaten bei der Reform ihrer Erbschaftssteuer zur Grundlage gewählt worden. Die finanzielle 21,. der Uebertragung von Stempel⸗ steuern auf das Reich für die einzelnen Bundesstaaten und für das Reich selbst wird sich erst dann übersehen und zum Gegenstand der Erörterung machen lassen, wenn die Arbeiten 8e beantragten Kommission bis zur Aufstellung bestimmter Zorschläge gediehen sein werden. Einen Anhaltspunkt für eine ganz allgemeine Schätzung der Bedeutung des Gegen⸗ eneb . e e Fr. 2 be bieten Femnen welche . — nitt der Erträge i übri 8⸗ staaten 81.egens möchten. . In Preußen (ohne Hohenzollern und Lauenburg) be⸗ trugen die Einnahmen im Jahre 1875: an einschließlich der von den Gerichten ohne Aushändigung von sbenxhehecn Beträge 26,796,368 ℳ, an Erb⸗ 8 734,975 ℳ, an Spie sß 721,215 “ 72 Spielkartenstempel 721,215 ℳ, ie Matrikularbeiträge für Preußen (einschließli . zollerns) erreichten im Jahre 1876 deus⸗- 6 also annähernd den Ertrag der Stempelsteuer. “
Nr. 39 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post und Telegraphenverwaltung“ hat Aben Fünt: Mg . fügenoge Vom 22. Juni 1877. General⸗Verfügung an die Kaiser⸗ 8 8. Ober⸗Postdirektionen, betreffend den Uebergang der Geheimen
er⸗Hofbuchdruckerei (R. von Decker) in die Verwaltung des Reichs. — Vom 19. Juni. Beitritt fremder Länder zum Allgemeinen Post⸗ verein. — Vom 23. Juni. Vereinigte Führung des Ankunftsbuchs für Postaufträge zur Geldeinziehung und zur Accepteinholung. — Vom 20. Juni. Bezug von leichten Oberröcken für die im Bahn⸗ postdienst beschäftigten Beamten und Unterbeamten durch Ver⸗ mittelung des Kaiserlichen Postzeugamts hierselbst. — Vom 23. Juni Anwendung des Eisenbahn⸗Postgesetzes vom 20. Dezember 1875 auf mehrere 11““] im Königreich Sachsen.
— Nr. 11 des Archiv für Post und Telegraphie, Beihef 25 Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und eEe ung, hat folgenden Inhalt: Statistik des österreichisch⸗ ungarischen Postverkehrs im Jahre 1875. — Die Behandlung der Postlager⸗ sendungen bei dem Hof⸗Postamte in Berlin. — Das unterseeische Telegraphennetz des Erdballes. — Die Ausbreitung der Telegraphie in Australien und Neu⸗Seeland. — Die Straßen, die Wege und die Posteinrichtungen. (Erster Artikel.) — Die niederländischen Eisen⸗ bahnen. — Internationale Postdampfschiffahrt. — Der Theerüberzug EEe“ zum Schutze des Eisens gegen das 5 .— Ein geschichtli — Mustergültige Anrede i 818 Jaheitanben htlicher Postillon. Mustergültige Anrede im
1u“ Statistische Nachrichten.
Die Zahl der Kandidaten des evangelischen Predigt⸗ amtes, welche in den Jahren 1875 und 1878 8 es pöcket⸗ lichen Seminarkursus absolvirt haben, betrug in den 9 evan⸗ gelischen Schullehrer⸗Seminaren der Provinz Preußen 9 i. J. 1875 und 6 i. J. 1876. In den 9 Seminaren der Provinz Preußen war die Zahl dieser Kandidaten i. J. 1875: 28 gegen 34 im folgenden Jahre. In der Provinz Pommern besuchten die erwähnten Kurse in den 8 Seminaren der Provinz i. J. 1876: 14 Kandidaten gegen 13 im Vorjahre. In den beiden Seminaren der Provinz Posen zu Bromberg und zu Koschmin haben keine Kandida⸗ ten den Kursus absolvirt. Für die Provinz Schlesien stellte sich die Zahl der Kandidaten auf den 7 Seminaren dieser Provinz auf 14 für 1875 und 11 für 1876. Die Provinz Sachsen besitzt 8 evange⸗ lische Schullehrer⸗Seminare, auf welchen im Jahre 1875 33 und im Jahre 1876 28 Kandidaten den Kursus absolvirt haben. In der Provinz Schleswig⸗Holstein (mit dem Kreise Herzogthum Lauen⸗ burg) besuchten auf den 5 Seminaren den Kursus im Jahre 1875 19 Kandidaten gegen 17 im Jahre 1876. In der Provinz Hannover haben auf den 9 Seminaren in beiden Jahren 1875 und 1876 die gleiche Anzahl von Kandidaten, nämlich 26 den Kursus absolvirt, während auf den 3 Seminaren der Provinz Westfalen die Zahl der Kandidaten im Jahre 1875: 8 und im Jahre 1876: 4 be⸗ trug. In der Provinz Hessen⸗Nassau betrug die Zahl der Kandidaten welche den Kursus absolvirten in den beiden Jahren 1875 und 1876 je 10 und in der Rheinprovinz im Jahre 1875 17 und 4 im Jahre 1876. Auf den 62 evangelischen Schullehrer⸗Seminaren der 11 preußischen Provinzen betrug mithin die Gesammtzahl der Kan⸗ didaten des evangelischen Predigtamtes, welche den Seminarkursus absolvirt haben im Jahre 1875: 177 und im Jahre 1876: 154.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Entscheidungen des Königlichen Ober⸗Verwal⸗ tungsgerichts, herausgegeben von Jebens, Zbeintierr wae Ober⸗Regierungs⸗ und Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath, und von Meyeren, Königlicher Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath. (Berlin 1877. Carl Heymanns Verlag.) Der erste Band (30 Bogen stark) dieses neuen Sammelwerkes hat die Presse verlassen. Ein kurzes Vorwort orientirt in umfassender Weise über die Entstehung, Kom⸗ petenz und Zusammensetzung des Ober⸗Verwaltungsgerichts, erwähnt das für den Geschäftsgang desselben entworfene Regulativ, den für die Berechnung der Kosten und der Gebühren für Zeugen und Sach⸗ verständige aufgestellten Tarif und schildert sodann die Konsti⸗ tuirung der durch die Reform der preußischen Verwaltung ins Leben gerufenen neuen Oberbehörde, die am 20. No⸗ vember 1879, igre 1. begann. Unmittelbar an das
ießen sich 37 mit ausführlichen Brü versehene Entscheidungen aus der Spruchpraris Fründen waltungsgerichtshofs, bei denen das Kollegium sowohl über die ver⸗ schiedensten Gegenstände des Verwaltungsrechts und des Verwaltungs⸗ streitverfahrens in letzter Instanz endguͤltig beschloß, wie auch über eine große Anzahl von Angelegenheiten der eigentlichen Verwaltung selbst sich maßgebend zu äußern Veranlassung hatte Es befinden sich darunter 2 Entscheidungen über die Wahl von Provinziallandtage⸗ abgeordneten, 2 Entscheidungen über die Wahl von Kreistagsabgeord⸗ neten, 11 Entscheidungen über die Beitragspflicht zu den Kreis⸗ abgaben, 9 Entscheidungen über streitige Schulsachen, 6 Entschei⸗ dungen über Wegepolizeisachen, 10 Entscheidungen über Schank⸗ konzessionssachen und sonstige gewerbepolizeiliche Angelegenheiten “ über Vereinssachen und 3 Entscheidungen über Ge⸗
Gewerbe und Handel.
Nach dem „Bericht über die Verwaltung der Berlin⸗ Dresdener Eisenbahn für die Zeit vom 18 Juli Venß bis Ende 1876“ belief sich die Einnahme 1876 im Ganzen auf 3,120,457 ℳ, wovon 916,976 ℳ auf den Personenverkehr, 2,023,627 ℳ auf den Güterverkehr und 229,853 ℳ auf sonstige Einnahmen entfallen. Die Betriebsausgaben bezifferten sich auf 2,171,843 ℳ, und zwar waren erforderlich für die allgemeine Ver⸗ waltung 268,926 ℳ, für die Bahnverwaltung 576,315 ℳ, und für die Transportverwaltung 1,326,601 ℳ Der Betriebsüberschuß be⸗ trägt 998,613 ℳ Von dieser Summe gelangen an den Reservefonds 31,800 ℳ, und an den Erneuerungsfonds 156,357 ℳ Weitere 13,920 ℳ werden dem Beamten⸗Pensions⸗ und Unterstützungsfonds, und
Reichsgesetzgebung zu Grunde . z unde gelegt zu werden. Die durch mehr als 50 Jahre in “ eechtsgebieten gewonnenen
endlich 796,837 ℳ dem Baufonds zugewiesen, welcher di 8 1 8 Baufonds — ie Ver⸗ zinsung der 1,350,000 ℳ Prioritäten, resp. der an Stelle der⸗
in
selben aufgenommenen Darlehne und der se nmene one schwebenden 7,5N hat. Die Einnahme speziell im II. Semester 5unde ge. 540,969 ℳ gegen 450,917 ℳ im selben Semester 1875. Die für die Zeit vom Juli bis Dezember 1876 gegen die gleiche Zeit im Jahre 1875 erzielte Mehreinnahme von 90,052 ℳ kommt etwa zur Hälfte auf den Courierzugs⸗Verkehr, so daß für den übrigen Verkehr Vermehrung von ca. 40,000 ℳ oder 9 % angenommen werden In der Zeit vom 1. Juli 1875 bis ult. Dezember 1876 be⸗ trugen die Einnahmen im Lokal⸗Güterverkehre einschließlich de — ꝛc. Transporte bei 120,271 To. Transportquantum 910,242 ℳ v.— eüeererg Güterverkehr bei 314,575 To. Transportquantum — Der Abschluß der Mecklenburgischen Friedrich⸗Fr — Eif enbahn⸗Gesellschaft ergiebt für 1876 F de .⸗Fna⸗ von „insgesammt 4,499,907 ℳ und eine Betriebsausgabe von 2,166,683 ℳ, somit einen Ueberschuß von 2,333,224 ℳ Von den Einnahmen entfallen 1,987,134 ℳ auf den Personenverkehr, 2,283,705 ℳ auf den Güterverkehr und 229,067 ℳ auf sonstige von den Betriebsausgaben nahm die allgemeine Verwaltun 420 ℳ, die Bahnverwaltung 773,3447 ℳ und die Transport⸗ ealnas 1,185,915 ℳ in Ansypruch. Es wurden im vergangenen — im Ganzen 1,026,565 Personen befördert und hierfür i S 1,915,856 ℳ vereinnahmt. An Gütern wurden verfrachte 366,615 Tonnen und dafür an Frachten eingenommen 1,918 159 ℳ Zu dem erwähnten Ueberschuß von 2,333,224 ℳ tritt der aus dem ahre 1875 auf die Betriebsrechnung pro 1876 übernommene Ge⸗ winnvortrag mit 134,854 ℳ Davon ist gezahlt: 1) die an die Groß⸗ herzoglich mecklenburg⸗schwerinsche Regierung zu zahlende Annuität 5. 960,000 ℳ, 2) die beschlußmäßig pro 1876 in den Reservefonds a zuführende Quote mit 370,000 ℳ, 3) die vertragsmäßige Tantiéme mit 23,196 ℳ, 4) die Dividende pro 1876 à 7 % 945,000 ℳ, der Rest ist auf 8 “ pro 1877 vorgetragen mit 169,882 ℳ „— Nach dem Geschäftsbericht der Breslau⸗Wars E isenbah n pro 1876 ist der Personenverkehr um 6965 hener g während 12,280 Tonnen Güter weniger befördert wurden. Die Einnahmen für Personenbeförderung sind um 17,595 ℳ gestiege 8 im Güterverkehre um 40,281 ℳ gefallen. Der Verkehr umfaßte 189,968 Personen, 318 To. Eilgut, 78,322 To. Eil⸗ und Fracht⸗ gut ꝛc. Die Einnahmen betrugen 399,831 ℳ = 7204 ℳ pro Kilo⸗ meter. Ausgegeben sind 322,829 ℳ = 5817 ℳ pro Kilometer Bahn länge. Von dem Ueberschusse von 77,002 ℳ sind verwendet: zu Zinsen 28,574 ℳ, zur Amortisation der Prioritäts⸗Obligationen — ℳ, zur Rücklage in den Reservefonds 5074 ℳ und in den 5 “ 39,603 ℳ Der Uebertrag aus dem Vorjahre von 706 ℳ ist dem Ergänzungsfonds überwiesen. An Transportmitteln waren vorhanden: 7 Lokomotiven nebst Tendern, 13 Personenwagen 4 Gepäckwagen, 7 Viehwagen, 38 bedeckte und 18 offene Güterwagen, sowie 32 Langholzwagen. Der Reservefonds hatte einen Bestand von 15,627 ℳ, der Erneuerungsfonds von 136,437 ℳ, der Beamten⸗
wE“ von 33,257 ℳ und die Arbeiter⸗Krankenkasse von
Leipzig, 24. Juni. (Magd. Ztg.) Das hiesige Kunst Gewerbemuseum hat in dem ee eee Fann 8 recht erfreuliche Fortschritte gemacht, wie sich dies aus dem von de Vorsitzenden Dr. Gensel bei Gelegenheit der Generalversammlung ab⸗ gelegten Jahresberichte ergiebt. Das Museum wurde von 3656 Per⸗ sonen besucht, unter denen sich Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre Majestät die Königin Carola und Se. König⸗ liche Hoheit der Prinz Georg von Sachsen befanden. Unter den Er⸗ werbungen befinden sich eine Sammlung venetianischer Gypsabgüsse und werthvolle Stücke aus der Münchener Kunstgewerbeausstellung Der Staat gewährte dem Museum einen Zuschuß von 4500 ℳ, die Stadt Leipzig einen solchen von 3000 ℳ und einen außerordentlichen Zuschuß von gleichem Betrage, wodurch es möglich geworden ist, die Gründungsschuld ansehnlich herabzumindern. In der Gvpsgießerei wurden etwa 1000 Stück Abgüsse gefertigt und davon etwa die Hälfte nach Riga, Magdeburg, Braunschweig, Dresden und Leipzig verkauft; auch das Modellbureau wurde fleißig frequentirt. An dem systematischen gelehrten Zeichnenunterricht haben auch junge Damen Tüeit senowmen, gie 8 waren 88 befriedigend. Außer den
6 n wurden 95 e itrã in⸗ veaxeaer noch 5 ℳ Jahresbeiträge ein
— Der Jahresbericht der Vereinigten Schweize
(Unien Suisse) pro 1876 konstatirt 28 I chaßachäns weäe auf den am 1. Februar 1876 begonnenen durchgehenden Betrieb der linksufrigen Zürchseebahn, sowie die Eröffnung der Linie Effretikon⸗ Hinweil und die Stockung der Industrie zurückgeführt wird. Im Perso⸗ nenverkehr sind die Einnahmen um 125,853 Frs und im Güter⸗ verkehr um 148,941 Frs. zurückgegangen. Die Betriebsausgaben (55,04 % der Einnahmen) haben 428,108 Frs. weniger betragen als 1875, nämlich 3,712,358 Frs. (gegen 4,140,496 fm Jahre 1875). Von den Rein⸗Einnahmen sind verwendet: Zinsen und Til⸗ ungsrenten 1,871,485 Frs., an die Nordostbahngesellschaft für itbenutzung der Strecken Wallisellen⸗Zürich 146,666 Frs. Dotirung des Erneuerungsfonds 377,809 Frs., für die im Sommer 1876 durch Hochwasser entstandenen Schäden 180,000 Frs. Rückzahlung von ½ % der im Umlauf befindlichen Obligationen 1. und 2. Emission 197,000 Frs. ꝛc. Der Ueberschuß beträgt 354,268 Frs. Hiervon werden 10 Frs. als Jahresdividende für die Prioritätsaktien ausgeworfen mit 343,980 Frs. Es verbleibt sodann noch ein Rest von 10,288 Frs. — Der Bericht erwähnt, daß ein Geldbedarf bei der Gesellschaft vorhanden ist, der durch Ausgabe eines 5 proz. An⸗ lehens 3. Hypothek im Betrage von 6 Millionen Francs gedeckt werden soll. Vor der Hand sind die Bedürfnisse der Gesellschaft durch einen Kredit von 5 Millionen Francs bei der Deutsch⸗Schweiz. 8 in St. Gallen gedeckt. Die Stammaktien erhalten keine
Paris, 26. Juni. Der Lyoner „Moniteur des Soies“ äußert sich in seiner gestrigen Nummer über die Geschäftslage 28 folgt: „In den Fabriken, sowohl in Lyvon als am Rhein, ist die Tendenz eine bessere geworden. Wir wollen noch nicht sagen, daß man mehr arbeitet, aber auf alle Fälle wird weniger gefeiert. In Croix⸗Rousse ist eine gewisse Anzahl von Webstühlen wieder in Be⸗ wegung, namentlich für farbige Faillestoffe. Man merkt, daß die trüben Aussichten abnehmen. In London sind seit zehn Tagen be⸗ deutende Posten abgesetzt worden, und ohne Zweifel werden wir die gute Wirkung dieser Räumung der englischen Entrepots bald ver⸗ spüren. Die Fabriken sind unstreitig in einer besseren Lage als vor einem Jahre um diese Zeit.“ Paris, 27. Juni. (W. T. B.) Die Nachricht, daß die spa⸗ nische Regierung beabsichtige, eine neue Anleihe Ng. behrt, wie der „Agence Havas“ aus Madrid gemeldet wird, der Begründung.
Madrid, 27. Juni. (W. T. B.) Der Zoll au auslän⸗ dische Kohlen ist auf 10 Realen per IDere ütäescht Sge 8
Verkehrs⸗Anstalten.
Zürich, 27. Juni. Der 9400 Fuß hohe Stilfserjochpa Graubünden ist nun für Fuhrwerke ebenfalls passirbar, 8s 1. hat F kägliche 1 begonnen.
London, 12. Juni. inem von Lloyds veröffentlichten Berichte der Besichtiger bei Lloyds Register zufolge hat sich 1 gestellt, daß loser Schwefel in eisernen Schiffen beim Zutritt von Wasser eine chemische Zersetzung des Eisens zur Folge hat, deren Bedingungen und Ausdehnung zwar noch nicht ganz erforscht scheint, jedoch zur Vorsicht auffordert, um Unglücksfälle von Schiffen zu vermeiden, deren plötzlicher Leck und Untergang sonst leicht unauf⸗ geklärt bleiben würde. Eine auf Anlaß des erwähnten Berichts angestellte chemische Untersuchun hat ergeben, daß Salzwasser in Verbindung mit Schwefel eine Auflösung des Eisens bewirkt⸗ da sich Reste des letzteren bei der Untersuchung vorfanden.
New⸗York, M. Juni. (W. T. B.) Der Hambur er ost⸗ dampfer „Frisia“ ist gestern Morgen 9 Uhr hier 1. I