— 21. Juli. (W. T. B.) Die Arsenalbehörde in Ports⸗ mouth hat, wie die heutigen Morgenblätter berichten, den Befehl erhalten, die Truppen⸗Transportschiffe „Croco⸗ dile“, „Malabar“ und „Euphrates“ zum 25. d. M. segelfertig zu halten; die Bestimmung der Schiffe sei nicht bekannt.
Indien. Bombay, 29. Juni. (A. A. C.) Die Wetter⸗ berichte aus allen Theilen Ostindiens sind höchst günstig. Aus den Regierungsberichten erhellt bereits, daß die Aussich ten in den von der Hungersnoth heimgesuchten Distrikten eine wesentliche Wendung zum Besseren erfahren haben. Die Ar⸗ beiten des Hungersnoth⸗Departements werden, wie man er⸗ wartet, bald ihren Abschluß finden. — In Khelat herrscht den neuesten Berichten zufolge völlige Ruhe. — Aus Kabul laufen noch immer die widersprechendsten Gerüchte bezüglich der Absichten des Emirs von Afghanistan ein. — Aus Kasch⸗ gar wird gemeldet, daß die Chinesen im östlichen Turkestan in dem Kampfe gegen die Truppen des Emirs von Kaschgar im Nachtheile seien. reeneee
Frankreich. Paris, 19. Juli. (C. Ztg.) Wie die „Corr. Hav.“ mittheilt, würden die nächsten Nummern des „Bulletin des Communes“ das Programm des Marschall⸗Präsidenten einer eingehenden Besprechung unterwerfen und die Wähler über die Politik desselben aufklären. Die Regierung will streng auf den Anschlag dieses Blattes bestehen und gegen einige Maires, die sich weigern, den nichtamtlichen Theil des Bulletin öffentlich an⸗ zuschlagen, die geeigneten Maßregeln nehmen. — Das Juristen⸗ Comité der Linken veröffentlicht morgen zwei neue Rechts⸗ gutachten. Das erste sagt, daß jeder republikanische Abgeordnete sei berechtigt, das offizielle „Bulletin des Com⸗ munes“ wegen seiner Angriffe gegen die 363 gerichtlich zu belangen; das zweite erklärt den Aufschub der Generalraths⸗ wahlen für ungesetzlich — Die Aenderungen im Justiz⸗ personal sind in vollem Gange. Das „Journal officiel“ bringt heute eine neue Liste von abgesetzten Friedensrichtern. Was das Verwaltungspersonal betrifft, so ist die Be⸗ wegung im Großen und Ganzen abgeschlossen. Von 90 Prä⸗ fekten sind 54 abgesetzt, zur Disposition gestellt oder sonst aus dem Dienst entfernt; von 90 General⸗Departements⸗) Sekre⸗ tären 38, von 287 Unterpräfekten 125. In Summa sind also seit dem 19. Mai 217 höhere Beamte abberufen worden.
— (Fr. C.) Der ‚Figaro“ glaubt mit aller Bestimmt⸗ heit anzeigen zu können, daß die Deputirtenwahlen definitiv auf den 14. Oktober festgesetzt sind. — Der russische Botschafter, Fürst Orloff, hat sich zum Besuche seiner Mutter nach Florenz begeben.
Italien. Rom, 15. Juli. (H. N.) Der Minister⸗ Präsident und Finanz⸗Minister hat der Stadt Civitavecchia gestattet, ein Freidepot, punto franco, zu errichten. — Dem Minister des Innern ist von dem Präfekten der Provinz Palermo mitgetheilt worden, daß jetzt auch der letzte berüch⸗ tigte Räuber Siziliens, das letzte Mitglied der Bande Leone's, sich freiwillig der Behörde gestellt hat.
— 17. Juli. (H. N.) Der Minister⸗Präsident ist nach Turin abgereist, um mit dem Könige zu konferiren, hat aber vor seiner Abreise noch eine Kommission unter dem Vor⸗ sitze seines General⸗Sekretärs Doda ins Leben gerufen, welche ein neues Projekt zur Erhöhung der Getränksteuer aus⸗ arbeiten wird, deren Ertrag zur Ermäßigung der Mahlsteuer verwandt werden soll, welche man nach und nach beseitigen ill. — Aus der soeben veröffentlichten Uebersicht der Lage des Staatsschatzes am 30. Juni d. J., welcher eine Ueber⸗ sicht der Situation desselben aus dem Vorjahre beigefügt ist, gebt⸗⸗bermes wie dis Vorsalsres um 21,998,330 Lire über⸗ stiegen haben, zu welcher Mehreinnahme die Steuer vom be⸗ weglichen Vermögen, die Geschäftssteuer, die Abgaben der Eisenbahnen, die Fabriksteuer und die Zölle beigetragen haben. Die Einnahmen aus der Lottoverwaltung sind geringer ge⸗ wesen als im Vorjahre.
— 20. Juli. (W. T. B.) Das italienische Panzer⸗ geschwader ist von Ancona nach Tarent abgegangen. — Die zwischen der Regierung und der oberitalienischen Eisenbahngesellschaft bestandenen Differenzen sind, wie verschiedene Journale melden, definitiv ausgeglichen.
Griechenland. Athen, 20. Juli. (W. T. B.) Da sich in den angrenzenden Propinzen mehrere Banden türkischer Fßonten gezeigt haben, so hat die griechische Regierung die Absendung eines Truppendetachements an die Grenze beschlossen.
— Z
Türkei. Konstantinopel, 21. Juli. (W. T. B.) aach einer der „Allgemeinen Zeitung“ von hier zugegangenen Meldung ging hier das Gerücht, daß Osman Pascha an Stelle des von seinem Posten enthobenen Redif Pascha zum Kriegs⸗Minister ernannt werden solle.
Kragujewatz, 20. Juli. (W. T. B.) Die Ergän⸗ zungswahlen zur Skupschtina sind nunmehr beendet, und gehört etwa die Hälfte der neugewählten 31 Deputirten der Regierungspartei an, so daß sich die regierungsfreundliche Majorität der Skupschtina um etwa 15 oder 16 Mitglieder vermehrt. Die Skupschtina hat heute die Berathung des Budgets begonnen.
Afrika. Egypten. Alexandria, 18. Juli. (Daily News.) Heute traf hier Ahmed Khouloussi Effendi, außer⸗ ordentlicher Gesandter des Sultans, ein, um sich über Bom⸗ bay mit einem Sonderauftrage nach Afganistan zu begeben. Derselbe ging nach Kairo, um eine Audienz bei dem Khedive nachzusuchen.
Der russisch⸗türkische Krieg.
8 Wien, 20. Juli. (W. T. g2 Telegramm der ‚Presse aus Simnitza: Der Oberbefehlshaber der Südarmee, Groß⸗ fürst Nikolaus, hat in Folge der über angebliche Grausamkeiten der russischen Truppen ausgestreuten Ge⸗ rüchte die im Hauptquartier befindlichen fremden Militär⸗ attaches aufgefordert, sich persönlich an die Thatorte zu be⸗ geben und von der Unwahrheit der fraglichen Gerüchte zu “
London, 21. Juli. (W. T. B.) Der „Daily Telegraph“ giebt wiederholt dem Gerüchte Fenhn, die willt, Gallipoli zu besetzen.
1.“ Aus Belgrad, 15. Juli, schreibt man der „Pol. Korr.“: „Die in den Zeitungen auftauchenden Nachrichten über einen angeblich in Aussicht stehenden Uebergang der
Linie und des Morawa⸗Thales gegen Osman Pascha bei Widdin zu operiren, werden in hiefigen Regierungskreisen als absurd bezeichnet. Auch die Nachricht, daß Oberst Horvatovits im Namen der serbischen Regierung mit dem Minister Bratiano eine Konvention abgeschlossen habe, ist nur eine Sensationserfindung hiesiger und Turn⸗ Severiner Berichterstatter. Eben so wenig ist je von einem Abmarsche serbischer Brigaden nach Valjewo und nach dem Javor die Rede gewesen. Eine solche militärische Bewegung könnte wahrlich nicht in aller Stille ausgeführt werden und x man hier von dem Abmarsche der Truppen nach der Grenze doch auch etwas sehen müssen. Serbien wird vor⸗ läusig neutral bleiben und eine Wiederholung der kriegerischen Aktion gegen die Türkei hängt sowohl von den Ereignissen auf dem Kriegsschauplatze als auch von der Haltung der Großmächte ab.
— Der „Obserper“ schreibte:
„Da wir niemals in den Ruf einstimmten, England möge seine überlieferte Politik bezüglich der Türkei auf Grund der bulgarischen Grcuelthaten aufgeben, sind wir um so mehr berechtigt zu sagen, die Haltung Englands dürfe weder in der einen, noch in der anderen Weise durch die Frage beeinflußt werden, ob die Repressalien der Bulgaren scheußlicher gewesen sind als die ursprünglichen Greuel oder nicht. Wir fühlen uns im Namen des gesunden Menschen⸗ verstandes verpflichtet, zu erklären, daß wir als Nation an andere Dinge zu denken haben, als an die respektive Schuld von Kosaken und Baschibozuks.“ Der Streit — führt das Blatt weiter aus — wird fast einzig im inneren Parteiinteresse geführt. Dietürkenfreundlichen Blätter wollen durch ihre Berichte über russische Gewaltthätigkeiten die Urheber der antitürkischen Herbstagitation in Mißkredit bringen und die Russenfreunde durch Erzählungen unmenschlicher Grausamkeit der Türken dem Einflusse der Partei begegnen, welche der Ansicht ist, daß unter gewissen Umständen England zu Gunsten seines alten
Zundesgenossen interveniren müsse. „Die schlimmste Seite dieser Unterordnung der Reichspolitik unter Parteiinteressen ist, daß sie die Gefahr vermehrt, daß unsere nationale Haltung bezüglich Krieg oder Frieden durch Leidenschaft und nicht durch Vernunft bestimmt werde Was England zu erwägen hat, ist nicht der respektive Charakter der beiden Kriegführenden, sondern die Wirkung, welche deren Niederlage oder Sieg auf sein eigenes Schicksal und seine In⸗ teressen ausüben dürfte.“
Europäischer Kriegsschauplatz. 8 Konstantinopel, 20. ZJuli. liegende Nachrichten besagen, die Russen rückten in Bulga⸗ rien an verschiedenen Punkten, namentlich bei Rasgrad, vor, ein neues Gefecht, mit Ausnahme des heftigen Angriffs auf Nikopolis, sei nicht gemeldet.
Wien, 20. Juli. (W. T. B.) Telegramm der ‚Deut⸗ schen Zeitung“ aus Pera von heute: Die Russen rücken von Medschidje aus gegen Varna vor.
Wien, 21. Juli. (W. T. B.) Telegramm der ‚Presse“ aus Bukarest: Am Dienstag schlugen General Gurko mit der Brigade Leuchtenberg und Fürst Mirsky mit seiner Bri⸗ gade Reouf Pascha, welcher mit 15 Bataillonen die Stellung der Russen südlich des Balkans durchbrechen wollte. Die Türken erlitten eine vollständige Niederlage. 8 Kanonen, 4 Fahnen, beträchtliche Munitionsvorräthe fielen mit dem türkischen Lager in die Hände der Sieger.
Wien, 21. Juli. (W. T. B.) Telegramme der Mor⸗ genblätter. Aus Orsowa von gestern: In Widdin hegt man lebhafte Besorgnisse, daß die Kommandanten der im Kanal von Natschin durch Torpedos abgesperrten und nur für kurze Zeit verproviantirten türkischen Kriegsschiffe noch vor Ende dieses Monats gezwungen sein würden, ihre Fahrazenge. in- den.⸗Gxunh denseeworndeerdeh. Wfe ver⸗ lautet, würde Achmed Ejub Pascha an Stelle des von sei⸗ nem Posten entlassenen Abdul Kerim Pascha das Kommando in Bulgarien, Suleiman Pascha aber den Schutz von Adrianopel und das Kommando der Armee in Rumelien übernehmen. — Telegramm der „Deutschen Zeitung“ aus Simnitza vom 18.: Das Hauptquartier des Kaisers Alexander und des Großfürsten⸗Thronfolgers befindet sich in Pavlo. Die Russen haben bei Nikopolis starke Verluste erlitten. Der Uebergang über die Brücke bei Sistowa ist heute abermals unterbrochen.
London, 20. Juli. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Konstantinopel, der Sultan habe ein Dekret erlassen, in welchem allen Beamten, die ihre Posten im Vilajet von Adrianopel verlassen würden, die strengste Strafe eventuell die Todesstrafe angedroht werde. In der Provinz Adrianopel sei das Aufgebot en masse an⸗ befohlen. — Hobart Pascha sei mit 2 Panzerschiffen nach dem Schwarzen Meere abgegangen und werde an Stelle Hassan Paschas den Oberbefehl über die Flotte übernehmen.
— Aus Galatz, 15. Juli, meldet die „Pol. Korr.“:
„Der Truppentransport auf der Eisenbahn hat wieder angefan⸗ gen. In Barboschi passiren täglich mehrere Militärzüge mit Ver⸗ stärkungen für die russische Operationsarmee. Diese neu ankommen⸗ den Truppen sollen zur Formirung eines Lagers in Floresti (bei Plojesti) bestimmt sein. Am wahrscheinlichsten ist es, daß eine Re⸗ serve⸗Armee gebildet werden wird, von welcher man Abtheilungen nach den am meisten bedrohten Punkten in Bulgarien ih kann. In Galatz sind in den letzten Tagen Befürchtun⸗ gen laut geworden, daß türkische Schiffe in die Sulina einlaufen und die russischen Batterien forcirend bis Galatz und Braila hinauffahren könnten. Diese Befürchtungen sind durch das Bombardement von Ciprieni hervorgerufen worden und haben den russischen Gouverneur von Tultscha veranlaßt, die Donau am Tchatal durch Versenkung steinbeladener Schiffe abzusperren. Wie es sich aber herausstellt, sind diese Befürchtungen ganz grundlos. Seekriegsschiffe können ihres Tiefganges wegen die Sulina nicht passiren und andere Flußpanzerschiffe, wie die auf der Donau seit drei Monaten operirenden, besitzt die Türkei nicht. Morgen gehen die letzten Pontons, welche hier für die rumänische Armee gebaut wurden, nach der kleinen Walachei ab. Trotzdem ist der Uebergang der Rumänen sehr problematisch gewor⸗ den. Eine Division unter dem General Manu ist bei Turnu⸗ Magurelli, sehr weit von der rumänischen Operationsbasis, detachirt worden. 10,000 Mann müssen für die Vertheidigung des Donau⸗ Ufers zurückbleiben. Im Schooße des Ministeriums selbst herrscht keine Uebereinstimmung über diesen Gegenstand. Minister Kogolniceano ist gegen den Uebergang und ein großer Theil seiner Kollegen stimmt ihm bei. Ueber die neuen russischen Truppennachschübe wäre noch Folgendes mitzutheilen: Das zehnte Corps (General Woronzoff) hat nach heute hier empfangenen Nachrichten den Marsch nach Rumänien angetreten. Das zweite Corps (General Ganetzky) folgt in einigen Tagen. Was die Operationen der Armee in Bulgarien und in der Walachei be⸗ trifft, so erwartet man einen Uebergang des eilften und zwölften Corps bei Parayan (westlich von Giurgewo), nachdem die von Biela anrückende Armee Pirgos besetzt haben wird, um die von Rustschuk anrückenden Türken in Schach zu halten. In dieser Weise wird der Uebergang bei der oben genannten Stelle ohne bedeutende Verluste bewerkstelligt werden können. Sieh Operation muß in diesem Augenblicke bereits in voller Ausführung begriffen sein. Die
russischen Armee auf serbisches Gebiet, um längs der Timok⸗
8
(W. T. B.) Hier vor⸗
Punkte zu erwarten. 8
— Die „Times“ sagen in einer Besprechung des russischen Balkan⸗Ueberganges: von der Unterstützung, welche die Russen von der bulgarischen Ge⸗ birgsbevölkerung erwarteten, und es scheint, daß diese Erwartung nicht trog. Die Ruseen wurden durch bulgarische Führer geleitet, sie wa⸗ ren über die Gebirge orientirt und überfielen Jeni⸗Sagra, bevor die Türken nur eine Ahnung von ihrer Absicht hatten. Als Bonaparte, über die Alpen kommend, in Italien erschien, konnte er keine größere Sensation und Verwirrung erregen, als diejenige ist, welche durch diesen Handstreich der Rußen hervorgebracht wurde. Die Kosaken werden die Eisenbahn zu zerstören und die Verbindun zwischen Konstantinopel und Schumla zu unterbrechen si bemühen. Die Hauptwirkung des Vorstoßes der Russen ist der Schrecken, von welchem die mohamedanische Bevölkerung ergriffen wird. Diese scheint in Massen zu fliehen, wo der Feind vordringt, und diesem Schrecken verdanken wir vielleicht einige der furchtbaren Erzählungen, welche sie auf ihrer Flucht verbreiten... Welches ist die Bedeutung dieses Balkan⸗Ueberganges? Ist derselbe wirklich die dauernde Sicherung einer Straße, auf welcher die Hauptarmee binnen wenigen Wochen nachrücken wird? Ist er in der That ein Seitenstück zu dem Stromübergange bei Simnitza und ist also die zweite türtische Vertheidigungslinie durchbrochen, so daß nur ein hart⸗ näckiger Kampf unter gleichen Verhältnissen die Russen von Kon⸗ stantinopel fernhalten kann? Das ist, wie uns ein Spezialkorre⸗ spondent telegraphirt, die in der russischen Armee selber verbreitete Ansicht; man glaubt dort, daß der Uebergang der Hauptarmee über den Balkan sich verhältnißmäßig ebenso leicht werde bewerkstelligen lassen, wie der über die Donau. Es ist wahrscheinlich, daß die Russen trachten werden, das Errungene festzuhalten, aber wir dürfen doch noch bezweifeln, daß sie einen allgemeinen Vormarsch versuchen, bevor sie die Stärke der feindlichen Festungen und der innerhalb der⸗ selben stehenden Armee geprüft haben. Die Wegnahme des Schipka⸗ passes (2) ist von Werth als eine glänzende Unternehmung, welche der eigenen Armee Muth und dem Feinde Schrecken ein⸗ flößt; aber die militärische Ausnützung dieses Erfolges wird doch einer späteren Periode des Feldzuges vorbehalten bleiben.“
— Ueber die Einnahme von Nikopolis wird dem⸗ selben Blatte von ihrem Spezialkorrespondenten in Turu⸗ magurelli unterm 16. ds. u. A. gemeldet:
„Die Türken verbrannten gestern Abend vor der Uebergabe ihre Vorräthe und äscherten die auf der Werft gelegenen Hauptgebäude der Stadt ein, so daß Nikopolis jetzt ein kläglicheres Aussehen als je darbietet Ich bin nunmehr im Stande gewesen, die heute ge⸗ kaperten zwei Monitors zu besuchen, und es ist wahrscheinlich, daß sie ohne viel Verzug aktionsbereit gemacht werden können. Heute Nachmittag um 2 Uhr begann die lange Linie der türki⸗ schen Gefangenen die von der Citadelle nach dem Fluß führenden Straße zu defiliren bozuks und Tscherkessen vor einiger Zeit abgezogen sind. chmed Pascha und Hassan Pascha, die Commandeure der türkischen Truppen, befinden sich unter den Gefangenen. Es bleiben nicht viele Einwohner in
den leeren Sehcas bezeugten, wo Männer in dem heißen Kampfe um den Besitz der Höhen von Nikopolis gestritten hatten und gefallen waren. Als ich von der Anhöhe nach der Donau zu hinabstieg, be⸗ pegnete ich einem Zuge von Bauernwagen mit den verwundeten
üͤrken, deren Wunden von den russischen Aerzten verbunden wurden. Tausende von Gewehren, Bajonetten und anderen Equipirungsstücken lagen auf der Straße aufgethürmt.“
telegraphirt: „Es zirkulirten heute Gerüchte von einem allgemeinen Bom⸗
worden. Solch eine Demonstration ist aber unter allen Umständen nahe bevorstehend, da während der lebten Tage thätige Vorbereitun⸗
— UIrrrEU nmkarrier in Zrutellt,
Felsars, der Augenzeuge dieser wichtigen Affaire zu sein wünscht, bereit ist. Donau durch die russischen Streitkräfte angegriffen werden soll, dürfte der Kampf sehr ausgedehnte Dimensionen annehmen.
haben, so wird deren Armee per Eisenbahn mit Zufuhren versehen werden, indem sofort an dem Hauptbahnhof der Bukarest⸗ und Giurgewo⸗Linie eine Brücke geschlagen werden würde.“
richtet:
der Irregulären Abdullab Bey organisirt sein Corps so gut es geht. Die letzten Reserven sind bereits einberufen worden. Selbst Greise werden zur Vertheidigung des Landes herangezogen. Großväter und Enkel, letztere oft kaum dem Knabenalter entwachsen, werden im Ge⸗ brauche der Waffen eingeübt. Das irreguläre Corps hat die Bestim⸗ mung, die Straße von Tirnowa zu besetzen, da durch die russischerseits bereits erfolgte Besetzung dieser Stadt nicht nur Rustschuk und Schumla, sondern auch Sofiga und Widdin bedroht erscheinen. Aus Tirnowo führt in westlicher Richtung eine gut erhaltene Straße nach Sofia und man hegt hier die Befürchtung, die Kosaken könnten unsere Stadt durch einen Handstreich nehmen.
Das Reserve⸗Corps, welches aus Nizams und Redifs besteht und 17,600 Mann Kombattanten zählt, wurde beordert, eine feste Posi⸗ tion im Dreieck Malina⸗Brsnik⸗Obradomci einzunehmen. Seit bestern hat die Bewegung der Truppen in dieser Richtung begonnen. Die Bevölkerung muß Pferde und Ochsen, sowie den für sechs Tage erforderlichen Proviant, unentgeltlich beistellen. Die Garnison von Sofia (4 Bataillone Redifs sammt einer Batterie) arbeitet an der Befestigung der Stadt.
Als die Truppen der Reserve ihren Ausmarsch von Sofia be⸗ gannen, verbreiteten sich hier beunruhigende Gerüchte über ein Komplot der Bulgaren gegen die Mohamedaner, welche letztere sich in allen größeren bulgarischen Orten in der Minorität be⸗ finden. Viele wohlhabende Türken verließen daher unsere Stadt und übersiedelten nach Adrianopel. Die Ruhe ist bis jetzt nicht gestört werden, aber die Stimmung ist eine beiderseits gereizte und Unheil verkündende. Die Türken sind durch Gerüchte über an⸗ gebliche Greuelthaten, welche die Bulgaren in den von den russischen Truppen bereits besetzten Orten gegen die Muselmänner verübt haben, furchtbar erbittert. Andererseits hetzt die bulgarische Omla⸗ dina, die jungbulgarische Partei, die sich jetzt in ganz Bulgarien ge⸗ waltig regt, gegen die bisherigen Unterdrücker und prophezeit den Untergang der Herrschaft dieser letzteren. Unter solchen Umständen lebt hier die Bevölkerung in ewiger Angst vor den Dingen, die da kommen können. Mit Sonnenuntergang werden die Häuser abge⸗ sperrt und es wird Niemand weder ein⸗ noch herausgelassen. Die männlichen Mitglieder der Familien haben sich zum Schutze der Häuser “ da man jeden Augenblick eines Ueberfalles gewär⸗ ig sein muß.
— Der Spezialkorrespondent des „Daily Telegraph“ in Jeni⸗
Pascha aufgebrachten Verstärkungen, bestehend aus Infanterie, Kavallerie und Feld⸗Artillerie, an. Niemals sah ich eine schlimmere Position für Vertheidigungszwecke als Jeni⸗Zagra. Es ist in einer offenen Ebene gelegen, umgeben von hohen Hügeln, auf welchen die Russen kampiren. Der rechte und linke Flügel, sowie das Centrum der Türken sind zu schwach für eine Vorwärtsbewegung, und Ver⸗ stärkungen kommen langsam an. Die Russen fahren fort, durch den Hamkoi⸗Paß zu strömen. Die Türken scheinen sich über keine kombi⸗
Cernirung und Belagerung von Rustschuk wird bald folgen. Bis
nirte Bewegung geeinigt zu haben. Im Schipka⸗Passe wird heiß ge⸗ kämpft. Die Russen versuchten durch denselben zu dringen, während 8 1
„Unser Bukarester Korrespondent sprach schon vor einiger Fit 8
wird aus Kürükdara vom 19. d.
Es waren alle reguläre Truppen, da die Baschi⸗
Nikopolis. Die Todten waren alle beerdigt, als ich heute Nachmittag auf 8 dem Schlachtfelde anlangte, aber die in jeder Richtung zerstreut liegen-⸗
— Aus Bukarest wird der „Times“ unterm 18. d.
bardement von Rustschuk, aber bis jetzt sind dieselben nicht bestätigt 8
eine Station oberhalb Giurgewo, zum Empfange des russischen Da Rustschuk gleichzeitig von der Landseite über die 8
e · Sollten die Russen diese Festung einnehmen, wie sie es mit Nikopolis gethan
— Aus Sofia, 5. Juli, wird der „Pol. Korr.“ be⸗
eEs herrscht hier eine fieberhafte Thätigkeit. Der Kommandant
Zagra berichtet unterm 17. ds.: „Ich kam hier mit den von Selim
Pascha hier war. Er ist ihnen theilweise gelungen, festen . Die Türken thun ihr Aeußerstes, um dem Angriff derstand zu leisten, der sehr ernst ist: Sie senden rasch Truppen
orwärts.“ 1
Gisxgs Der W. „Presse“ meldet ihr Berichterstatter aus Ziurgewo, 14. Juli, u. A.: 8 2 88 B.geglich⸗ der Torpedos hat man sich für die Perkussions⸗ Torpedos entschieden. Wenn auch die Torpedos mit elettrischer Zündung per Distanz leichter und sicherer zu legen sind, ist doch ihre Wirkung keine so sichere und verläßliche, als jene der Stoßtorpedos, und nun wird mit aller Kraft hier an dem Verfertigen derselben arbeitet. Ihr Zweck ist, ebenso eine Landung von Türkenschiffen zu verhindern, als bei einem Uebergang die Annäherung der Moni⸗ tors unmöglich zu machen. Die Zahl der bestellten Torpedos ist eine
so große, daß wohl beide Zwecke erfüllt werden können.
Asiatischer Kriegsschauplatz. St. Petersburg, 21. Ju i. (W. T. B.) Dem „Golos“ M. gemeldet: Gestern wurde das Wladikawkasche Kavallerie⸗Regiment durch an Zahl überlegene türkische Kavallerie bei Subotan cernirt, schlug sich aber muthig durch, wobei etwa 100 Türken fielen. Gerüchtweise verlautet, unter den Gefallenen befände sich auch der bekannte
Kurdenanführer Mussa Pascha Konduchoff. Durch das Vorrücken
der russischen Avantgarde von Basch⸗Kadyk Lar her wurden die Türken zum Rückzuge gezwungen. Die russischen Truppen hatten 10 Todte und 20 Verwundete. — Die Front der Türken nimmt gegenwärtig eine Ausdehnung von 20 Werst ein und ist sorgfältig befestgt. — Die rechte Flanke der Türken steht auf den Höhen von Aladscha und reicht bis zum Dorfe Gülübscha. 8 1
Konstantinopel, 20. Juli. (W. T. B.) Offizielle Depeschen vom asiatischen riegsschauplatz melden be⸗ stätigend, die Russen ständen nördlich von Kars in der Rich⸗ tung von Zaim, konzentrirten sich aber auch bei Bagazid.
— Vom asiatischen Kriegsschauplatz wird dem „Reuterschen Bureau’“ unterm 16. ds. aus Erzerum tele⸗ graphisch berichtet: 8
„Es wird große Thätigkeit in dem Transport von Munition und Proviant nach dem in Vesikoy, 4 Stunden östlich von Kars gelegenen Hauptquartier Mounkhtar Paschas entfaltet. Die Russen setzen ihren Rückzug in der Richtung von Kuruktara und Alexandropol fort. General Loris Melikoff steht noch immer in Jenikoi, vier Stunden nördlich vom türkischen Centrum Große Schwierigkeiten bereitet die Lieferung von Mundvorräthen an die Corps unter Ismail Pascha und Faik Pascha. Eine russische Division, bestehend aus 12 Bataillonen Infanterie, 8 Regimentern Kavallerie und 20 Feldgeschützen, kam vor Bajazid an und es ge⸗ lang ihr, nach einigen Scharmützeln mit den die Festung cernirenden fürkischen Truppen, der Garnison Entsatz zu bringen. Die Belage⸗ rungstruppen zogen sich nach dem Corps von Ismail Pascha zurück, der sofort 8 Bataillone und 2000 Reiter gegen die Russen aussandte. Der Kampf begann dann aufs Neue, nachdem General Tergukassoff die Offensive ergriffen. Das Corps von Faik Pascha betheiligte sich ebenfalls an dem Angriffe. Weitere Details werden stündlich er⸗ wartet.“
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Belgrad, Sonnabend, 21. Juli. Die Skupschtina hat in ihrer gestrigen Sitzung der Regierung wegen sämmtlicher während des Krieges mit der Türkei angeordneten; Maßregeln und Ausgaben ein Absolutorium ertheilt. Die Session der Skupschtina soll am 1. k. Mts. geschlossen werden.
Nr. 29 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich,“ herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. — Eisenbahnwesen: Eröffnung der Bahnstrecken Nürnberg⸗Schnabelwaid und Schnabelwaid⸗Bayreuth; Betriebs⸗ eröffnung der Berliner Nordbahn; desgl. der Strecke Camberg⸗ Idstein. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Umwandlung, Aufhebung und Befugnisse von Steuerstellen; Uebersicht über die von den Rüben⸗ zucker⸗Fabrikanten des de tschen Zollgebietes versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im Mongt Juni 1877. — Finanzwesen: Nachweisung der bis Ende Juni 1877 statt⸗ gehabten Ausführung des Gesetzes, betreffend die Ausgabe von Reichs⸗ kassenscheinen; Goldankäufe Seitens der Reichsbank. — Marine und Schiffahrt: Beginn einer Seeschiffer⸗ und Seesteuermanns⸗Prüfung; Ertheilung eines Flaggenattestes. — Konsulatwesen: Ernennung ꝛc. — Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reich münzen. — Post⸗ und Telegraphenwesen: Uebersicht über die während des zweiten Vierteljahres 1877 im deutschen Reichspostgebiete einger chteten und aufgehobenen Postanstalten; Uebersicht über die während des zweiten Vierteljahres 1877 im deutschen Reichs⸗Telegraphengebiete eingerichteten und aufgehobenen Reichs⸗Telegraphenanstalten, bezw. über eingetretene Veränderungen der Dienststunden. 1
— Nr. 46 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ver⸗ fügung vom 16. Juli 1877. Prüfung der richtigen Buchung der Postanweisungen.
Statistische Nachrichten.
Das städtische Kranken⸗Lazareth in Moabit wurde, nach dem soeben erstatteten ersten Berichte über die Verwaltung des Instituts, in der Zeit vom 4. Januar bis zum 11. Mai 1872 erbaut, und an letzterem Tage mit der Uebernahme der Pockenkranken aus den Baracken auf dem Tempelhofer Felde eröffnet. Die Gesammt⸗ zahl der Kranken stieg in diesem ersten Jabre auf 603 Personen; die Fleckentyphus⸗Epidemie des Jahres 1873 lieferte der Anstalt 1515 Kranke, und im Jahre 1874 brachte dieselbe Krankheit 32. Pa⸗ tienten. Im Jahre 1875 wurde auf Grund dieser Erfahrungen die ständige Belegung von vorläufig 5 Baracken mit je 30 Kranken be⸗ schlossen und damit ein Bestand von 133 männlichen und weiblichen Kranken erzielt; im Jahre 1876 gelangten dagegen 1276 männliche und 408 weibliche, in Summa 1684 Kranke zur Aufnahme. Ein⸗ schließlich des Bestandes aus dem Jahre 1875 absorbirten 1796 Kranke 67,228 Verpflegungstage, so daß durchschnittlich täglich statt der ursprünglich in Aussicht genommenen 150 Kranken 184 Patienten verpflegt wurden, und zwar in 15 Baracken, von denen 3 ununterbrochen, die übrigen längere oder kürzere Zeit belegt waren. Vom 5. März bis 12. September waren 5 Baracken mit Flecktyphuskranken belegt, welche 7196 Verpflegungstage absor⸗ birten. Die Einnahmen der Anstalt an Verpflegungsgeldern ꝛc. be⸗ trugen 10,035,81 ℳ, die Ausgaben dagegen 222,945,3 ℳ, so daß pro Kopf und Tag 3,1s8 ℳ verausgabt wurden. Dieser niedrige Satz ist wesentlich dadurch erzielt worden, daß die Anstalt eine eigene Haus⸗ sächkese besitzt, welche das Fleisch zu Engrospreisen kauft, aus⸗ chlachtet und die Fleischwaaren selber herstellt.
— Die unter landständischer Verwaltung und staatlicher Kon⸗ trole stehende Württembergische Staatsschulden⸗Til⸗ gungskasse veröffentlicht eine detaillirte Darstellung ihrer Rech⸗ nungsergebnisse pro 1. Juli 1875/76, der wir, nach der „Berl. Börs.
Ztg.“, Folgendes entnehmen: Die württembergischen Staatsschulden
betrugen am 30. Juni 1875 294,228,720 ℳ; hierzu kam das 4 % ige
Anlehen von 1875 und das 4 ½ % ige von 1876 im Gesammtbetrage von 39,165,000 ℳ, zusammen 333,395,000 ℳ Dagegen wurden durch Verloosung und Heimzahlung abgelöst 3,687,900 ℳ, ferner ein⸗
8 “
13,973,658 ℳ, wonach der
319,421,943 ℳ
zu 4 ½ % 197,583,400 ℳ, zu 27,343,800 ℳ — (Cöln. Ztg.) Das bei
Knabenschulen sind 32,292 lehrer; 2232 kongreganistische Ob
man 1841 weltliche Oberlehrer ganistische
liche Sitzung halten. v. Döllinger, wird im Namen d und seine Zeit, Hierauf erfolgt die sekretäre. — Der am 16. storbene quiesc. Regierungs⸗Rath
patriotische Verfügung des versto
für Kirchen⸗ und Schulangelegen bracht werde.
Anthropologie bekannt.
und Alterthumskunde beschlossen kundenbuch“ herauszugeben.
sowie der Landtag bewilligten da bereits der 10. Band erschienen, 1350 umfaßt und allein 540 sammten Urkunden beläuft sich
feln dem 10.
Rom, 15. (H. N
Juli.
hat man einen kleinen Tempel mehrerer Hundert Prätorianer e
zum Bau des Tempels Geld b.
Marmortäfelchen noch zu lesen. rungen dieses Gebäudes, kleine Dinge mehr wohl nicht
röhren mit dem Namen des E
mente von Inschriften, welche
Ecke der Manzoni⸗ und der
mente, das Gesicht eines Faun,
welche auf einer Leier spielen, s
die je nach dem Niveau des bauten Roms hergerichtet sind.
des Constantin aufgegraben.
Folgendes: Der Weizen läßt vielen Gegenden Böhmens und in jenen Gegenden, in welchen Rost in Krain, Brand in Ni
gehegten
und Hafer lauten die Nachrich
beendet. Das Ergebniß ist be Nachrichten zu erwarten war.
Gewerbe
Die diesjährige General Buchdrucker⸗Vereins
tember c., im Hotel „zum
gehalten werden.
vom Fresse Sachsen
hervorgehende Anträge.
— Der Kongreß der
1877, mit welcher dem obersch
Exports schlesischer namentlich nach Rußland und
mit dem Bemerken zugesendet w
Ausdruck des Allerhöchsten Wohlgefallens durch
Freiburg i. B., 18. Juli. Heut⸗ Alexander von Frantzius (geb. 1821 in Danzig), durch zahlreiche werthvolle Arbeiten auf dem Gebiete der Zoologie,
Schwerin, 17. Juli. (H. N.) einer Festversammlung des Vereins
Geschichtsforscher großes Interesse. A — 1 wird in diesem Urkundenbuche Sorgfalt gewidmet; es sind bereits 373 Siegel abgebildet und erläutert, welche jetzt auf besonderen Ta⸗ ande beigegeben sind.
Baues neuer Häuser und Straßen in Rom hat man Wochen wiederum einige interessante dhge gemacht narti Castro Pretorio, an der Ecke der Palestro⸗ und Montebellostraße,
Kaiser, zu Ehren errichtet worden ist. die Marmortafeln intakt, auf welchen die Namen, Namen der Tribus, der Heimathsorte, die Nummern der Compagnie (Centuria) und die Kohorten der Soldaten verzeichnet sind,
erhalten. — In der weit von dem neuen Finanzpalaste, ein Straße gestoßen, welche parallel mit dem Ager Servianus lief, nach Rom hereinführt und die Porta Collina mit der Porta Viminale verband. — In dem neuen Stadtviertel am Esquilin hat man Blei⸗
baren Kunstobjekten verzierten Gebäudes 4 Januar d. J. ausgegraben worden ist. — In demselben Viertel hat man einen schön gearbeiteten Kopf der jüngeren Faustina und ein Hautrelief, den Knaben Commodus darstellend, so wie einige Frag⸗
Domitia und der Marcia Bezug haben,
immerhin noch eine gute oder offnungen auf eine theils gute, gger ernte bestätigen sich, soweit letztere bereits im Zuge ist. Ueber Gerste
wird am rothen Die Tagesordnung 1) Geschäftsbericht des Vorsitzenden. aft Kassirers nebst Vorlage des Budgets für das neunte Rechnungsjahr 1878 und Festsetzung der jährlichen Beiträge. für den geschäftsführenden Ausschuß. der nächsten General⸗Versammlung. sa⸗ d in Anregung gebrachte Revision des Tarifs. 6) Diskussion und Beschlußfassung t 2 G oder aus der Mitte der General⸗Versammlung
meister wird am Montag und Dienstag, Dresden den ahgebalben
— Die „Zeitschr. für Gew., eine Verfügung des Königlichen Oberber amts zu Breslau, vom 5. Juli
Verein mit Ermächtigung des Handels⸗Ministers eine Denksch des Berghauptmanns Serlo über die Möglichkeit eines üb erseeischen Steinkohlen von Stettin
gelöst das unverzinsliche Staatspapiergeld 10,285,714 ℳ, zusammen Passivstand Ende oder 25.193,223 ℳ mehr als Ende Juni 1875 be⸗ ziffert. Von diesem Passivstand werden verzinst zu 5 % 44,193,600 ℳ,
1876 sich auf
4 % 50,299,900 ℳ und zu 3 ½ %
dem Elementarunterricht in
Frankreich beschäftigte Personal besteht gegenmärtig aus 158,850 Personen männlichen und weiblichen Geschlechts. In de weltliche Oberlehrer und 6440 Unter⸗
n öͤffentlichen
erlehrer und 4733 Unterlehrer; in
den öffentlichen Mädchenschulen 10,874 weltliche Oberlehrerinnen und 2487 Unterlehrerinnen, und 10,82 und 9326 Unterlehrerinnen beschäftigt.
30 kongreganistische Oberlehrerinnen In den Priratschulen zählt und 1324 Unterlehrer, 673 kongre⸗
Oberlehrer und 2252 Unterlehrer, 5426 weltliche Lehre⸗ rinnen und 4309 Unterlehrerinnen, 5772 kongreganistische Ober⸗ lehrerinnen und 13,581 Unterlehrerinnen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. 1 Mlünchen, 19. Juli. (Allg. Ztg.) Die Königl. Akademie der Wissenschaften wird am Mittwoch, den 25. d. M., zur Vorfeier des Geburts⸗ und Namensfestes des Königs eine öffent⸗ Der Vorstand, Stiftspropft Reichsrath Dr.
er historischen Klasse „über Aventin
zu dessen vierhundertjährigem Gedächtniß“, sprechen, W““ der e durch die Klassen⸗ Mai d. J.
in Aschaffenburg ver⸗ Dr. Hofmann hat durch letzt⸗
willige Verfügung der Hochschule München seine Bibliothek und Werthpapiere im Nominalbetrage von ungefähr 147,000 ℳ vermacht. Ueber den Zweck des Legats enthält das Testament nur die allge⸗ meine Bestimmung: „Dasselbe soll dienen zu ihren (der Universitét) hohen Zwecken überhaupt, vorzüglich aber zu den Zwecken der philo⸗ sophischen und juristischen Fakultät.“ 8 Vermächtniß Kenntniß genommen und befohlen, daß die edle und
Der König hat von diesem
Hofmann unter dem das Ministerialblatt heiten zur allgemeinen Kenntniß ge⸗
Heute Nacht verstarb hier Dr.
rbenen ꝛc. Dr.
Geographie und
Im Jahre 1860 wurde in für mecklenburgische Geschichte „ein „Mecklenburgisches Ur⸗ Die mecklenburgischen Regierungen, zu ansehnliche Hülfen, und soeben ist welcher den Zeitraum von 1336 bis Urkunden bringt. Die Zahl der ge⸗ bereits auf 7399 und bietet für den Auch der Beschreibung der Siegel
Ausgrabungen behufs in den letzten Im Quartier
) F
zu Tage gefördert, der auf Kosten iner Gottheit, vielleicht auch einem In demselben befinden sich noch Vornamen, die
welche
eigetragen haben; auch das Datum
und das Jahr, in welchem dasselbe gespendet worden, ist auf dem
Ferner sind architektonische Verzie⸗ Säulen, Trophäen, Waffen u. dergl. Cernaja⸗Straße, ist man auf eine alte
mit kost⸗
igenthümers jenes großen, schon im
gefunden, das
auf die Familien der Octavia, der bloßgelegt. — An der
Prinzessin⸗Margaretha⸗Straße hat
man ein altes Gebäude, im 5. Jahrhundert n. Chr. erbaut, entdeckt und in dessen einem Saale noch alte Baumaterialien
und Instru⸗ einen Pfeiler mit zwei Bacchanten, o wie das Fragment eines Basreliefs,
das die Fabrikation von Waffen für den Achilles in der Werkstatt Vulkans darstellt, gefunden. — Bei den Entwässerungsarbeiten des Kolosseums ist man auf drei übereinander liegende Wege gestoßen, des mehrmals
zerstörten und wieder aufge⸗ Der unterste Weg befindet sich
10 Meter tiefer als das derzeitige Niveäu der Stadt. — Bei Erd⸗ arbeiten in der Quirinalstraße hat man Ueberreste von den Bädern
Land⸗ und Forstwirthschaft. Dem Berichte des Ackerbau⸗Ministeriums über den Saaten⸗ stand in Oesterreich⸗Ungarn von
Ende Juni entnehmen wir beinahe überall eine sehr gute, in Ungarn eine vorzügliche, und selbst über seinen Stand ein Tadel, wegen eder⸗Oesterreich, ausgesprochen wird, ut mittlere Ernte erwarten. Die theils sehr gute Roggen⸗
ten äußerst verschieden. Der Mais
hat in dieser Periode bedeutende Forts ) ritte gemacht und sein Stand sich entschieden gebessert. Die Rapsernte ist in Ungarn größtentheils
friedigender, als nach den früheren
und Handel. 3 Versammlung des Deutschen Sonntag, den 23. Sep⸗ Roß“ in Nürnberg ab⸗ umfaßt folgende Punkte: 2) Rechenschaftsbericht des
3) Ergänzungswahlen 4) Bestimmung über den Ort 5) Beschlußsassung über die
über ferner noch bei dem Vor⸗
deutschen Schornsteinfeger⸗
23. und 24. Juli, in
Hdl. u. Volksw.“ veröffentlicht eine
lesischen berg⸗ und hüttenmännischen rift 1 aus, Schweden, zur Kenntnisnahme und ird, daß die Direktionen der Oberschle⸗
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4 8 — 8 8 2
sischen und Freiburger Eisenbahn um Aeußerung ersucht werden, ob si⸗
geneigt sind, zur Erörterung der angeregten Frage mit den Vertretern der niederschlesischen und oberschlesischen Steinkohlengruben zusam⸗ menzutreten. Sollten die Eisenbahndirektionen auf die Anregung einzugehen beabsichtigen, so wird zu diesem Zweck ein Termin auf den 18. August in Fürstenstein in Vorschlag gebracht. Die erwähnte Denkschrift wird in dem genannten Blatt ebenfalls veröffentlicht.
— Die Dividende der Aktiengesellschaft für Pappen⸗ fabrikation für 1876—77 beträgt 6 ⁄%. Der Reingewinn beziffert sich auf 133,507 ℳ, wozu 47,183 ℳ als Sshnß der Garanten tre⸗ ten. Die Vertheilungssumme beziffert sich mithin auf 180,690 ℳ; davon gehen 6675 ℳ in den Reservefonds, 5340 ℳ entfallen auf Tantième an den Aufsichtsrath, 6675 ℳ desgl. an Direktion und Beamte, und der Rest von 162,000 ℳ als Dividende an die Aktionäre- — Die Vereinsbank in Kiel hat die Dividende für das Geschäftsjahr 1876 zu 77 auf 15 % festgesetzt.
— In der Hauptversammlung der zum Verbande der Rhei⸗ nisch⸗Westfälischen Genossenschaften gehörigen Vereine, welche am 16. d. M. in Coblenz stattfand, waren 19 Vereine ver⸗ treten, deren Zahl sich durch Aufnahme zweier neuen Vereine aus Euskirchen und Boppard auf 21 erhöhte. In seinem Jahresbericht wies der Verbands⸗Direktor hin auf die Schwierigkeiten, welche die Zeitverhältnisse dem Gedeihen auch der Kredit⸗Genossenschaften ent⸗-⸗ gegenstellen, und hob namentlich die großen Schädigungen hervor, die vielen der zum Verbande gehörigen Vereine aus dem Sture der Düsseldorfer Gewerbebank und einiger anderen Institute erwachsen seien. Nichtsdestoweniger sei die Lage des Verbandes beziehentlich des größten Theiles seiner Glieder eine günstige. Wenn auch die Zahl der Mitglieder etwas gesunken sei, die Verluste im Verhältniß zum Gewinn etwas zuzenommen hätten, so habe doch das eigene Ver⸗ mögen wie auch der Bestand der Reserven eine stetige Zunahme gezeigt, wie denn die Vorfälle mit der Düsseldorfer Gewerbehank und den anderen Instituten allgemein zu vorsichtigerer Geschäftsführung und Ansammlung stärkerer Reserven Veranlassung geworden seien.
Regierung bis zum 1. Juli 1877 ermächtigt, die Ein⸗ und Durch⸗ fuhr von Kartoffeln verdächtiger Herkunft in Belgien zu verbieten, durch Gesetz vom 26. März 1877 bis zum 30. Juni 1879 prorogirt worden, ist auch die Wirksamkeit des auf Grund jenes Gesetzes erlassenen Königlichen Beschlusses durch Beschluß vom 29. Juni d. J. verlängert worden.
— Nach dem Geschäftsbericht der Kronprinz⸗Rudolf⸗Bahn für 1876 beträgt die Reineinnahme 633,762 Fl. gegen 899,304 F im Vorjahre. An dieser Verminderung partizipiren die Bruttko⸗ einnahmen mit einem Rückgange um 234,070 Fl. und die Ausgaben mit einer Steigerung um 31,471 Fl. Die Betriebsausgaben be⸗ trugen 81,71 % der Einnahmen (gegen 75,75 %). — Den Bau der Salzkammergutbahn anlangend, wird mitgetheilt, daß in der Begebung des von der bewilligten Prioritätsanleihe noch verbleibenden Restes per 16,134,800 Fl. in Folge der politkschen Konstellation eine Stockung eingetreten sei, so daß noch Prioritäten im Betrage von 8,865,200 Fl. Nominale unbegeben blieben. Es wurde mit einem Konsortium ein Vorschußgeschäft abgeschlossen, wonach die erwähnten Prioritäten mit 6 Millionen Gulden belehnt wurden. Bis Ende 1876 sind aus dem Baufonds der Salzkammergutbahn Auslagen per 11,649,243 Fl. bestritten. Die Mitbenutzung der Westbahnstrecke Selzthal⸗Steinach ist vertragsmäßig gesichert. Die Bilanz enthält folgende Zahlen: Aktiva: Kostenwerth der Strecken St. Valentin⸗Steyer, St. Michael⸗ Villach 30,000,000 Fl., Steyer⸗Weyer, Rottenmann⸗St. Michael⸗ Loeben, St. Veit⸗Klagenfurt und Launsdorf⸗Mösel 27,978,400 Fl., Tarvis⸗Laibach 16,135,900 Fl., Weyer⸗Rottenmann 18,701,640 Fl, Kleinreifling⸗Amstetten 10,185,493 Fl., Hieflan⸗Eisenerz 1,897,956 Fl., Villach⸗Tarvis 5,629,870 Fl., Stainach⸗Schärding (Salzkammergut⸗ bahn) 11,276,290 Fl., zusammen 121,805,551 Fl., Kassa⸗ und Effektenbestände, Depots 5,619,251 Fl., Materialvorräthe 929,151 Fl., Debitoren 11,876,873 Fl.; Staatsgarantie für die Betriebsjahre 1868 bis 1876 aus dem Titel der Staatsgarantie 31,183,391 Fl.; Summa der Aktiven 17,414,220 Fl. Passiva: Aktienkapital 55,000,000 Fl., Prioritätenkapital in Silber 57,552,300 Fl., Prioritätenkapital in Gold 6,134,800 Fl., daher Gesellschaftskapital 128,687,700 Fl., Zinsen⸗ und Tilgungsrückstände 2,662,291 Fl., Kreditoren 6,097,864 Fl., Baar⸗ vorschüsse aus dem Titel der Staatsgarantie 30,141,553 Fl. Guthaben der Staatsverwaltung an 4 % Verzinsung dieser Vorschüsse 3,824,811Fl.; Summa der Passiven 171,414,220 Fl. 1
Washington, 20. Juli. (W. T. B.) Die gestern zur Amor⸗ tisirung einberufenen 1885er Couponbonds umfassen die Nrn. 24,001 bis 30,000 der 50⸗Dollar⸗Bonds, die Nrn. 40,001 bis 52,000 der 100⸗Dollar⸗Bonds, die Nrn. 34,001 — 42,000 der 500⸗ Dollars⸗Bonds, und die Nrn. 64,001 — 75,000 der 1000⸗Dollar⸗Bonds.
Verkehrs⸗Anstalten.
Haag, 20. Juli. (W. T. B.) Die Generalversammlung des Vereins der deutschen Eisenbahngesellschaften ist heute geschlossen worden. Als Ort für die im naͤchsten Jahre abzuhaltende Generalversammlung ist Hamburg bestimmt worden.
Berlin, 21. Juli 1877.
Im National⸗Theater geht am Montag noch einmal das wirkungsvolle Schauspiel „Ein Pelikan“ von Augier in Scene. — Am Dienstag beginnen dann die Aufführungen des ungarischen Lust⸗ spiels „Ein Kuß“, worin mit den Wiener Gästen Fr. Hartmann⸗ Schneeberger und Hrn. Thimig, ebenfalls vom Hofburgtheater, auf⸗ treten werden.
— Im Friedrich⸗Wilhelmsstäd erste Aufführung der neuen Operette „D Dienstag festgesetzt.
dtischen Theater ist die ie Porträtdame“ auf nächsten
Stockholm, 16. Juli. (Hamb. Nachr.) Im März dieses Jahres machte ein Meteor, welches in fast ganz Schweden beob⸗ achtet wurde, viel von sich reden. Professor Nordenskiöld forderte in Folge dessen in allen Zeitungen auf, ihm nähere Beschreibungen des Phänomens, über Aussehen und Richtung, besonders beim Verschwin⸗ den desselben, zukommen zu lassen, um dadurch möglicherweise einen gewissen Anhalt zu finden, wo der Meteorstein niedergefallen sein könne. Ein junger Gelehrter in Upsala zog aus den zahlreich einge⸗ gangenen Angaben die Vermuthung, daß der Stein auf Wermlands⸗ näs niedergefallen sein müsse, und die in Folge dessen angestellten eifrigen Nachforschungen haben zu einem befriedigenden Resultate ge⸗ führt, indem das Meteor in voriger Woche auf dem Gute Rosenberg auf Wermlandsnäs gefunden wurde. Der Stein, velcher jetzt in Wenersborg zur Ansicht ausgestellt ist, ist von ovaler Form mit kom⸗ paktem Kern, von porösem Aeußeren und wiegt ungefähr 10 Pfund. Da an der einen Seite die Abrundung abgeschlagen ist, vermuthet man, daß er im Fall gegen irgend einen harten Gegenstand gestoßen sei. Die Bestandtheile dürften nur erforscht werden können, wenn der Stein zerschlagen wird.
(A. A. C.) Da die Staatsmiliz von
die Unruhen zu unterdrücken, die in Verbindung mit dem Strike der Heizer der Baltimore⸗ und Ohio⸗Eisenbahn in Martinsburg ausgebrochen sind, hat sich der Gouverneur dieses Staates an den Präͤsidenten Hayes um eine Ab⸗ theilung Bundesmilitär gewandt. Es sind in Folge dessen 250 Mann Truppen nach dem Schauplatz der Ruhestörungen abgesandt worden.
New⸗York, 18. Juli A West⸗Virginien außer Stande ist.
Der Rettungsdienst an der Seeküste der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat während des am 30. Juni cr. beendeten Fiskaljahres folgende Resultate ergeben; von 1253 Per⸗ sonen, die sich auf im Ganzen 120 gescheiterten Fahrzeugen befanden, wurden 1214 gerettet, 39 kamen um, es gingen also 3 % von der Gesammtzahl gefährdeter Leben zu Grunde. Die geretteten Fahr⸗
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zeuge und Ladungen hatten einen Gesammtwerth von 1,554,505 Doll.
— Nachdem das belgische Gesetz vom 20. Februar 1875, welches die