Sachsen, ist gestern
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von Wasa, Vater virer Majestät der Königin Caroline von d 11 Uhr nach längerer Krankheit in eeinem Alter von 77 Jahren 8 Monaten 3 Wochen und 6
Tagen am Königlichen Hoslager zu Pillnnitz sanft verschieden. Ihre Majestäten der König und die Königin sowie die ge⸗
sammte Königliche Familie sfind durch diesen Todesfall in tiefe Trauer versetzt worden. 8
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 6. August. (W. T. B.) Kaiser Franz Josef ist gestern nach Ischl abgereist. Das „Fremdenblatt“ erklärt die Nachricht, der österreichische Militär⸗ bevollmächtigte, von Bechtolsheim, sei mit einer Spezial⸗ mission des Naisers Alexander an den Kaiser Franz Josef beauftragt worden, für unbegründet.
— 3. August. Wie hiesige Blätter melden, auch die auf die Geldbeschaffung zur Deckung der Mobilisirungskosten bezüglichen Verhandlungen im Bureau des Reichs⸗Finanz⸗Ministers bereits ihren Anfang genommen. Die „Presse“ schreibt über den Gegen⸗ stand, nachdem sie konstatirt hat, daß im Ministerrathe
kein bestimmter Plan zur Geldbeschaffung ins Auge gefaßt wurde: „Man konnte sich damit bescheiden, dem Reichs⸗Finanz⸗
Minister die Ermächtigung zur Beschaffung der für die mili⸗ tärische Bereitschaft erforderlichen Summe zu ertheilen. Im Ganzen dürfte es sich hierbei um rund 25 Millionen Gulden handeln. Wohl wird Baron Hofmann keine Schwierigkeiten finden, dieselben aufzubringen. Im Augenblicke ist noch nicht bekannt, welche Transaktion er wählen wird. Für das Wahr⸗
scheinlichste, da es sich der Sache nach von selbst empfiehlt, en wir, daß der Reichs⸗Finanz⸗Minister den Acceptations⸗
redit der großen Institute in Anspruch nimmt. An einem bereitwilligen Entgegenkommen ist nicht zu zweifeln, da der gemeinsamen Regierung nicht gut zu versagen ist, was der österreichischen und ungarischen Regierung gewährt worden. Zu⸗ dem verfügt der Reichs⸗Finanz⸗Minister über den Stellvertreter⸗ fonds und die in seiner Verwahrung befindlichen gemein⸗ samen Aktiven, welche zur Basis des Vorschußgeschäftes ge⸗ nommen werden können. Selbstverständlich wäre hierbei die Mitwirkung der Nationalbank in Betracht zu ziehen, welche übrigens gern den Eskompt bewilligen wird, wie sie ihn bei dem Vorschusse an Ungarn, wie bei dem Vorschusse an Oester⸗ reich bewilligte, von welch letzterem noch 10 Millionen zurück⸗ bezahlen sind. Es wird somit, wie wir annehmen zu können glauben, der finanzielle Theil der eventuellen Bereitschafts⸗ nahme zum Mindesten ohne Störung des Geldmarktes und ohne Inanspruchnahme außerordentlicher Mittel seine Erle⸗ digung finden.“
Pest, 3. August. Was die ungarischen Blätterüber die Beschlüsse des am Dienstag Mittags abgehaltenen zweistündigen Kronrathes mittheilen, stimmt im Wesent⸗
lichen mit den bezüglichen Mittheilungen der Wiener Blätter überein. Der „Hon“ weiß hierüber Folgendes zu berichten: „Minister⸗Präsident Koloman Tisza ist am Mittwoch früh
von Wien nach Pest zurückgekehrt. In der Mobilisirungs⸗ frage herrscht zwischen den beiden Regierungen, wie auch zwischen den Mitgliedern des gemeinsamen Ministeriums volle Uebereinstimmung sowohl über die in Aussicht genommenen Maßregeln als auch über die End⸗ ziele rselben. Die nächsten Entschließungen hängen von den Entwicklungen auf dem Schlachtfelde und zum Theile von der Aktion der auswärtigen Diplomatie ab. Alle Daten, welche bisher über Zahl und Dislozirung der zu mobilis renden Armee⸗Corps in die Oeffentlichkeit gelangten, beruhen auf falscher “ die diesbezüglichen Fest⸗ stellungen werden im Zeitungswege nicht veröffentlicht. Die österreichisch⸗ungarische Monarchie steht der Zukunft mit der vollen Kenntnitz der Lage und mit der ihren Aufgaben ent⸗ sprechenden Kraft gegenüber. Von einer Gebiets⸗Annexion ist nicht die Rede; eventuell kann es sich um eine Intervention im Interesse der Humanität handeln, ganz gewiß aber wird von der Geltendmachung der vitalen Interessen der Monarchie die Rede sein.“ — Dem „Pester Lloyd“ wird aus Wien ge⸗ schrieben, es lasse sich das Ergebniß des Ministerrathes dahin resumiren, daß dem Grafen Andrassy bezüglich des „wann“ und „wie“ der vom Ministerrathe beschlossenen Maßnahmen vollständig freie Hand gelassen worden sei. Es sei also eben so unmöglich zu sagen, ob die Maßnahmen sofort ergriffen werden, oder ob sie noch auf sich warten lassen werden, da es ganz von dem Ermessen des Grafen Andrassy abhänge, der rone die Anordnung derselben, beziehungsweise die Ver⸗ fügungen in Betreff der Ergänzung der zur Aufstellung an den Grenzen bestimmten Truppen zu empfehlen. Die Hauptsache sei, daß durch den übereinstimmenden Be⸗ schluß der Minister die Basis für die Entschließungen der Krone geboten worden ist, und daß es nunmehr in dieser Angelegenheit keiner weiteren Konferenzen bedarf. Die Be⸗ rathungen, die nun nachfolgen werden, könnten sich nur auf die Ausführung beziehen und unter diesen Erwägungen werde voraussichtlich jene über die Beschaffung der erforderlichen Mittel den ersten Platz einnehmen. Was nun diesen Punkt betrifft, so sei man wieder auf den Plan einer Verpfändung der Reichsaktiven zurückgekommen. Wie es heißt, sollen der Regierung diesbezüglich schon seit längerer Zeit Seitens der heimischen Finanzkräfte verschiedene Propositionen vorliegen.
Großbritannien und Irland. London, 3. August. (E. C.) Das Unterhaus hat gestern das Schulamts⸗ gesetz für Schottland zum dritten Male gelesen.
— 4. August. (W. T. B.) In der heutigen Unter⸗ aussitzung wurde die Blll, betreffend die südafrikanische onföderation, in dritter Lesung durch Akklamation an⸗
genommen. 8
— (Cöln. Ztg.) Der Dubliner Homerulerausschuß hat die Einberufung einer nationalen Homeruler⸗Konferenz 89* 1nc der Parlamentsferien zur Erwägung der Parteilage eschlossen.
68 Frankreich. Paris, 3. August. (Fr. Corr.) Gestern Abend hielten die in 2 aris anwesenden Mitglieder der Linken des Senats eine ziemlich zahlreiche Zusammenkunft. „Die Nachrichten, welche man sich aus den Departements mit⸗ theilte“, schreibt das „Journal de Debats“, „sind geeignet, über den Erfolg der liberalen Sache in den bevorstehenden Wahlen die zuversichtlichsten Hoffnungen einzuflößen“. — (Cöln. Zig.) Nach einer Berechnung, welche die Republikaner nach den ihnen vorliegenden Departe⸗ mentalberichten gemacht haben, wollen sie mit T mt⸗ heit darauf bauen können, daß die nächste Deputirtenkammer 400 bis 410 Republikaner erhalten werde. — Der Contre⸗
laus zu v Selwi von den Russen aufgegeben worden sei.
. Telegramme der i ber Kronstadt: General Gurko er werde sich bemühen, die Truppen Suleiman Paschas nzeln zu schlagen und selbst gegen
Admiral Baudin ist gestern, im Alter von 77 Jahren, in Douai gestorben. — 4. August.
mungen des Gesetzes zufol Gehalte zwischen 1 und 6000 Kr. beträgt die Pension 80 pCt. und für alle Gehalte über 6000 Kr. 75 pCt. grenze für Generäle ist 65 Jahre, für Regiments⸗ für Regiments⸗Offiziere 55 und für Compagnie⸗ 50 Jahre.
Dänemark.
½ ätigt, daß Das „ZJournal officiel“ meldet die Er⸗ bestäig nennung des Bischofs von Lugon, Le Coq, an Stelle des verstorbenen Msgr. Fournier zum Bischof von Nantes.
Madrid, 3. August. Die amtliche „Ga⸗ ceta“ meldet, daß der König vorgestern Abend in Vig getroffen und Nachmittags nach Corun Morgen (am 4.) wird Se. Ma nach Ferrol begeben und am 7. nach Gijon zurückkehren.
talien. Rom, 5. August. (W. T. B.) Der „Courrier d'Italie“ erklärt gegenüber den Gerüchte zwischen Oesterreich und Italien, nach tionen bestehe zwischen den ständiges Einvernehmen. lienischen Regierung gingen dahin, Interessen Oesterreichs in Mitleidens „ daß Italien keine
Die Alters⸗ 5. August.
s Tirnowa ü
rer Konzen 8 26 der aupten, weil
h das Signa des Balkans sein würde. ß er nicht im Stande sei,
trirung ei rtes türkisches Corps Rückzug der ru
Spanien.
. Kopenhagen, Nachr.) Die zur Rechten gehörenden Politiker haben bisher im Vergleich zur Linken nur geringe Thätigkeit bei Ver⸗ breitung ihrer Ansichten und Bekämpfung ihrer Gegner ent⸗ wickelt. Jetzt scheint das Verhältniß jedoch anders werden zu wollen, indem die Rechte an vielen Stellen, wo sie sich früher nicht rührte, den Kampf mit Ernst aufgenommen hat und namentlich darnach strebt, sich zu einem gemeinschaftlichen Vorgehen zu organisiren.
Afrika. Egypten. Alexandria, 5. August. (W. T. B.) Die Konvention zwischen England und Egypten, be⸗ treffend die Abschaffung des Sklavenhandels, ist von dem Khedive und dem englischen Bevollmächtigten gestern unter⸗ zeichnet worden.
o ein 3. August. a weitergereist ist. jestät Lugo besuchen, am 5. sich Gurko, da 8 jenseits de n von einer Spannung authentischen Informa⸗ Kabineten von Wien und Rom voll⸗ Die Bestrebungen der ita⸗ daß keines der großen schaft gezogen werde. Annexions⸗ oder Gebiets⸗ lleitäten habe, daß Italien seinen Einfluß in eerzlichen Beziehungen mit
bisher in
(W. T. B.) Telegramme des „N. Suleiman Pascha ver⸗ Russen bis
Aus Rasgrad: te nach der Erstürmung von Eski Zagra die bent bei Kasanlik und machte viele Gefangene. — Der Vizekönig von Egypten wird 6000 Mann Hülfstruppen stellen. d Ali Pascha hat die Angriffe der Russen auf seine zurückgewiesen. Telegramm des „N. Suleiman Pascha hat n her als eine unnütze Munitionsverschwendung heraus. Die bei der Eroberung der Blockhäuser gemachten Gefangenen
wisse in Wien rektifizirungsve friedlichem Sinne ausübe und die allen, besonders mit den Nachbarstaaten aufrecht wünsche. Griechenland schreibt man de „In ganz G
zu erhalten Konstantinopel:
— Aus Varna:
—ö—,n
29. Juli. Zu
ch Meheme 1 rk befestigten Positionen ien, 6. August. W. Tageblatt“ Kasanlik b Der Verkehr auf der Eisenbahn schuk ist auf seiner Pascha hat eine ru Letzteren Ort haben die das Großkreuz des Osmanie⸗ Ehrensäbel er
-. Athen r Situati r „Pol. Korr.“ von hier: 1 riechenland herrscht jetzt ein so bewegtes Leben, als ob die Nation schon am Vorabende der Kriegsakti stände. Beiträge an Geld und Waffen so wie wehrfähigen Jugend sprechen für den Erns und die anderen Städte Griechenlands
Thätigkeit, während Dörfer völkerung verlassen werden.
von sämmtlichen Bewohnern der verschied von festlich geschmückten Jungfrauen,
geloosten Mannschaften des ersten Reserve in die Städte, um sich einreihen zu lassen. noch vor dem gestellten Termine, fanden sich sämmt⸗ ung der Armee auf 27,000 Mann außerordentlichen
Der russisch⸗türkische Krieg.
Wien, 4. August. (W. T. B.) Die „Wiener Abend⸗ post“ schreibt, in der europäischen Presse trete die richtige Auffassung der Motive und des Zweckes der militärischen Maßregeln, welche in Oesterreich⸗Ungarn für grwisse Eventualitäten in Aussicht genommen worden seien, immer Einige Mißverständnisse, welche hier und da noch vorwalten, könne man schwerlich als ganz unfreiwil⸗ lige bezeichnen. Einer sehr sachgemäßen Würdigung der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Politik begegne man in der deutschen 5 „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mit einer kurzen Bemerkung das eigentliche Ziel dieser Politik getroffen, wenn sie andeute, daß der Grundzug derselben in dem konsequenten Bestreben liege, die Gefahren einer Verallgemeinerung des Krieges möglichst auszuschließen oder hintanzuhalten.
— Wie der „Cöln. Ztg.“ unterm 5. aus Wien gemeldet wird, bleibt Midhat Pascha dort in einer Vertrauensstellung und entbehrten alle anders lautende Mitheilungen über Midhat Pascha jeder Begründung.
London, 3. August. Konferenz
Schumla: besetzt, welches von den Russen geräumt wur zwischen Schumla und Rust⸗
wiederhergestellt. — Idayet viele Bürger von Niksic, deren Frauen gestattet wurde, ihre gefan⸗
on gegen die Türkei das Zuströmen der t des Momentes. entfalten eine fieberhafte und Weiler von der männlichen B Unter den Klängen der Musik, begleitet Ortschaften, ziehen überall die aus⸗ der außerordentlichen Im Zeitraume
ganzen Strecke 1 2 8 ssische Kolonne bei Medischini geschlagen. Russen verlassen. — Osman Pascha hat Ordens und Adil Pascha einen
deutlicher hervor.
Aufgebotes Situation auf dem Kriegsschauplatze
wird der „Pol. Korr.“ aus Galatz, 1. August, gemeldet: ewegungen der kämpfenden Armeen sind so rschiedenen Theile derselben bereits Fühlung
insbesondere habe von 5 Tagen,
liche Mannschaften ein und die Erhöh Die strategischen
weit gediehen, daß die ve
Reservisten
Die erste Ein Situation.
übung erfolgt schon in den gegenwärtigen Garni⸗ sodann die olis bezogen werden, woselbst pen fast schon beendigt sind. so erhalten die beiden und peloponnesisches
s 20 Tagen plätze in Akarnanien, Theben und Trip die Vorarbeiten zur Aufnahme der Trup Was nun die Aufstellung der Armee betrifft, Corps den Namen: Armee⸗Corps des Festlandes Armee⸗Corps, die vier Divisionen dagegen, aus welchen die Corps bestehen, die Namen: Athen, Missolonghi, P ivisionen bilden das erste Armee⸗Corps, Jede Division umfaßt zwei Regi⸗ deren Sitze in Athen, Chalcis, Missolonghi und Corfu sind. Regimenter bestehen, werden in
militärische zwingt die türkischen Heer⸗ und zwar ohne Zeitverlust zu Die neue Triebkraft der Armee macht sich Aufstellung, welche Nikopolis ie drei beinahe an einander grenzen⸗ Angriffsobjekt dar.
angefangen. türkischen Reiches r zu einem energischen Vorgehen,
einer offensiven Defensive. Die keilförmige russische und Sistowa als Basis und d den Balkanpässe als Der ungefähr 200 Kilome Bulgariens, welchen innehaben, war und ist noch ausgesetzt und
politische Lage des
(E. C.) In Southampton wurde „Förderung gesunden und ehrenhaften Politik in der Orient⸗ frage“ abgehalten, welcher u. A. Sir George Campbell, Unterhausmitglied für Kirkvaldy, sowie der Historiker A. Free⸗ Mr. Gladstone und Mr. 1
ter lange und 60 Kilometer breite Streifen zum Balkan
Die beiden ersten n beiden letzten das pel'zonnesische. menter, also im Ganzen 8 Regimenter, Livadia, Lamia, Patras, Nauplia, Die 20 Bataillone, aus denen diese Athen, Chalcis, Theben, Hypate, Amphissa, Livadia, Lamia, Stylida, Gardiki, Patras, Kalamas, Nauplia, longhi, Agrinion, Corfu hauptsächlich in Nord⸗ stellung und Kompletirung des stehenden pen geht die Bildung der r als 1500 Jünglinge sind in der letzten Theilen der Türkei eingetroffen, um sich in diese Bataillon
die Russen von der Donau bis Angriffen von Osten wie von Westen Fachleute schüttelten bedenklich den seltener Kühnheit das Festungsviereck und die Armee Osm
Diebietschs Feldzug nach⸗ Ali Pascha en zu wollen und zu versuchen, Alle Nachrichten
man anwohnten. Abwesenheit brieflich entschuldigen. solutionen protestirte gegen jedwede militärische Okkupirung Gallipolis, Kretas oder Egyptens Seitens Englands ohne vor⸗ heriges Einverständniß mit den anderen nichtkriegführenden Mächten Europas, sowie gegen irgend welche Maßregeln, welche England in einen Krieg mit Rußland verwickeln könnten. Weitere Beschlüsse befürworteten die Eröffnung der Dardanellen, des Bosporus und des Schwarzen Meeres für die Flotten aller Nationen, sowie die Gewährung einer administrativen Unabhängigkeit an die europäischen Provinzen der Türkei.
right ließen ihre
Eine der adoptirten Re⸗ überschritten,
türkische Operations⸗ an Paschas
Tripolis, Karvassara, Misso⸗ „Leukas und Karpenision aufgestellt, also Griechenland. Unabhängig von dieser Auf⸗ Heeres durch regulãre Jägerbataillone vor sich. Woche aus allen
e einreihen
auf der anderen förmlich ignorirten und, auf Adrianopel scheint nun diesem Urtheile Recht geb die gewagte russische Aufstellun aus Bulgarien stimmen darin üb Osman Paschas bald ein An Jantra⸗Linie folgen wird. und Rustschuk gemeldet werden, sische Kriegsleitung Vorstoßes zu täuschen und die folgers aufzuhalten und zu beschäftiger kische Offensivstoß die russische Krie leibt doch immer fraglich, ob letztere uk zu belagern, Osman P Vorstoß über den Balkan fortzusetzen und angriffe Mehemed Ali's zu wider⸗ vortheilhaft. Nur große lge könnten den Russen das schon Er⸗ ormarsch auf Her⸗
marschirten. Mehemed
freiwilligen g zu durchbrechen. erein, daß dem Durchbruchsversuche riff der Schumla⸗Armee auf die lle Kämpfe, welche bei Rasgrad
Richtung des Armee des Großfürsten⸗Thron⸗ Wenn nun auch der tür⸗ leitung nicht unvorbereitet über genug Kräfte ascha nach West⸗
27. Juli. Der „Pol. Korr.“ Verkehr zwischen hier und bis zur Stunde noch ununterbrochen. Ueber Ein Theil
Türkei. Khnstantinopel, wird von hier gef Adrianopel ist Adrianopel hinaus ist aber Alles bereits gestört.ü der Strecke Jamboli⸗Adrianopel ist in den Händen der Russen und vorgestern hat eine starke russische Abtheilung die Marizza überschritten, den Bahnhof von Hasköi mit Dynamit in die Luft gesprengt und den dortigen seiner Familie und dem übrigen Gefangene fortgeführt. nopler Thale sind in vollem Aufstande. Waffen und Uniformen an die Bulgaren vertheilt, die nun⸗ mehr überall, wo sie erscheinen, für Russen gehalten werden und Schrecken vor sich her verbreiten. Die Nacht „Jzzedin“, welche vor Kurzem in einer Mission in wurde, ist heute hierher zurückgekehrt. Was Midhat Pascha betrifft, so ist es gewiß, daß der Sultan, nachdem er sich Redif Paschas Saib Pascha beauftragt hat, zu telegraphiren, Konstantinopel egenwärtigen kritischen Situation sidhat verständigt, daß die Nacht halten habe, sich ihm in Brindisi zur Ver⸗ Midhat Pascha beeilte sich, telegraphisch dem Sultan zu danken, gleichzeitig jedoch zu erklären, daß er sich nicht entschließen könne, schon jetzt nach Konstantinopel zurückzukehren, da er glaube, im seinem Vaterlande im Auslande dur welcher er sich vollständig zur Verfügung stelle, mehr nützen zu können.“
— 5. August. (W. T. B.) Der Sultan hat die Her⸗ absetzung der Gehälter aller Beamten auf die Hälfte bis zur Beendigung des Krieges angeordnet. — Die Pforte hat an die Vorstände der christlichen Gemeinden in der Türkei die Aufforderung gerichtet, Miliz zu organisiren, welche in Gemeinschaft mit der Gensd'armerie für die Aufrechterhaltung Sicherheit Sorge tr
eben: „Der Europäͤischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 4. August. ein Kaiserlicher Ukas veröffentlicht worden, durch welchen 188,600 Mann der Landwehr 1. Klasse zu den Fahnen Der Ukas, welcher vom Kaiser in Biela am 22. Juli unterzeichnet ist, wird von der Bevölkerung mit allgemeinem Enthusiasmus begrüßt.
— Aus Bukarest, 3. August, meldet die „Pol. Korr.“: Der englische Militör⸗Attaché im russischen Hauptquartiere Kolonel Wellesley, ist nach London, wohin er berufen Beziehungen Militärautoritäten waren in der letzten Zeit die herzlichsten. — Gestern sind viele türkische Familien, welche seit der Besetzung von Nikopolis durch die Russen in der Umgebung kampirten, nach Nikopolis zurückgekehrt. Ihnen schloß sich auch eine Anzahl marodirender alsbald in der Nacht ein Attentat auf mehrere rumänische
n Folge dessen getödtet, sieben verwundet und acht ergriffen. (W. T. B.) Abtheilungen der chten Gefangenen treffen täglich im rus⸗
(W. T. B.)
(W. T. B.) Heute ist verfügt, um zugleich Rustsch Bulgarien zu verdrängen, den endlich dem jehr gefährlichen Flanken stehen Die Lage ist für die Verstärkungen und taktische Erfo langte sichern. Die russische Südarn manli in zwei Kolonnen fort. D Sagra ausgehend, die Mar große Heerstraße erreicht, die dere hat von Jeni Zagra aus bunar den Bahnknotenpunkt Tirnovi nter, um sich bei Hermanli mit der ersten K Balkans haben die
“ 2 * 1 inb den. Stationsvorstand Klisch mit einberufen werden
. Stationspersonale a Die Bulgaren in dem ganzen Adria⸗ Die Russen haben
Russen keineswegs
nee setzt ihren V ne Kolonne hat, von erschritten und bei Hankiöi die über Hermanli nach Adrianopel führt; durch das Sarlithal über Kara⸗ erreicht und rückt das Marica⸗ olonne zu ver⸗ russischen Ab⸗ Balkanpässe besetzt und be⸗
Balkan den Russen bei
s Mittelmeer entsendet
Abhange des 2 ke theilungen beinahe alle westlichen aschibozuks an, welche Armee am den sie selbst den ürlichen Bollwerks hätte entgegensetzen sollen. Abtheilungen an der Herstel⸗ Balkan über Hankiöi und schon jetzt er diese Straße leicht ins Tundscha hal im Maricathale stärkte 8. Corps unter General ergeht, marschirt eine rski) über Calofer I, welches in den nächsten Tagen besetzt werden ionen haben die Russen jede Landverbindung m Reste der europäischen Türkei unter⸗ e türkische Armee in Rumelien ist Die Rettung der Türkei kann nur von sman⸗Bazar und Tirnowa wird die dort giebt es eine kampffähige tür⸗ Die russische Kriegs⸗
den Corps verfolgend: Widerstand Forcirung dieses nat b dem arbeiten zahlreiche russische g einer Straße durch den können Artillerie und Train über gelangen und von dort den schon Während das ver Radetzki aus Thracien in die rumelische Ebene üb andere minder starke Kolonne (Leuchtenberg und Mi und Ceperlic auf Philippop wird. Durch diese Operat zwischen Adrianopel und de
Plombieres er sich freuen werde,
Wachposten ausführten. Baschibozuks g Bukarest, 4. August. im Balkan gema sischen Hauptquartier ein. Konstantinopel, 5. August. nister der Auswärtigen Angelegenheit Vertreter der Pforte im Auslande fol lung gerichtet: Die Russen sind bei Jeni Zagra vollständig Unsere Truppen verfolgten den in U ain⸗Boghaz. Suleiman Pascha Verluste der Russen sind be⸗ trächtlich. Zwei Kanonen und eine große Menge Montirungs stücke fielen den Kaiserlichen Truppen in die Konstantinopel, 5. August. sichert wird, ist Kasa worden. — Am Freitag Bombardement stattg Wien, 4. August. läßt sich aus Petersburg vom
seine Rathschläge in der hne. Gleichzeitig wurde azedin⸗ v operirenden füͤgung zu stellen. 8 Kolonnen folgen.
en hat an die
egenwärtigen Momente gende Mitthei⸗
irgend eine Mission, zu geschlagen worden. ordnung fliehenden Feind bis H
hat dieses Defilé besetzt. nur auf ihre
eigenen Kräfte angewiesen. Norden kommen. Zwischen O Entscheidung fallen, denn nur kische Armee im stre ignorirt diese ¹ ns 80,000 M züge dauern noch unges treten, der größte Theil des dasselbe zu thun und die rumänis⸗ 35,000 Mann in die Aktion. sich im russischen Hauptquartiere über das
gen Sinne des Wortes Umstände nicht. Dieselbe hat in den letzten Wochen ann Verstärkungen nachrücken lassen, und die Zu⸗ chwächt fort. Das fünfte Corps ist schon in Linie ge⸗ 2., 10. und Abtheilungen des 7. Corps sind im che Armee tritt mit Diese Kraftentfaltung zeigt, daß man Kritische der Lage keiner
um Rustschuk haben durch die Wichtigkeit
(W. T. B.) Wie ver⸗ nlik von den Türken wieder genommen
eine aus Christen bestehende hat zwischen Widdin und Kalafat ein
g öffentlichen Von offizieller Seite ver⸗ lautet, Namyk Pas sei zum Präsidenten des Kriegs⸗
erichts ernannt worden, welches mit der Aburtheilung Redif chas, Echref Paschas und anderer r heute vom Sultan
Die „Polit. Korresp.“ eutigen Tage telegraphiren, nes aus dem Hauptquartier der Operations en Ukas die ten Garde⸗ 1 Armee⸗Divisionen angeordnet sei. Der größte Theil des Garde⸗Corps und einige Armee⸗ Divisionen würden sofort zur Operationsarmee in Bulgarien abgehen. Der übrige Theil der neuerdings mobilisirten T pen würde zur Verstärkung der Kaukasusarmee verwandt
B.) Telegramme des „N. W. Aus Rasgrad, 3. d.: Adil Pascha besetzte, von
Selvi bei Tirnowa. 4000 sman Paschas in
en soll. —
daß in Fo armee in Bulgarien eingetroffenen Kaiserlich unverzügliche Mobilisirung des Corps und mehrerer
aschas, Abdul Kerim P betraut ist. — Reouf empfangen wurde, wird Konstantinopel morgen wieder ver⸗ lassen. — Das Journal „Stambul“ ist suspendirt worden. — Der „Levant⸗Herald“ hat die Erlaubniß zum Wiedererscheinen
ascha, wel Mehemed Ali's
Ortschaften zwischen Rasgra stöße zwischen Vortruppen türkischen Abtheilungen, inie vorrückenden Schumla⸗ maskiren sollten. mann ist durch die s nach Westen degagirt worden un Richtung von Rasgrad vor, wirksam seine Operationen mi Die rumänische Koopera wurde, in zwei Theile, 10,000 Mann unter von Nikopolis aus auf Plewna vorgehen und die Donau wahrscheinli ben in Kalafat und Ciuperceni, um an der
d und Rustschuk waren nur des russischen Belagerungs⸗C. e die rechte Flanke der auf der Jantra⸗ Armee decken und den türkischen Vorstoß Das russische Corps des Generals Zimmer⸗ chon erwähnte Offensivbewegung der Türken d rückt, Silistria bei Seite lassend, in der wenigstens noch acht Tagemärsche, um t denen des Centrums zu k tionsarmee theilt sich,
— Aus Belgrad meldet das „N. W. Tageblatt“ unterm Der Mobilisirungsbefehl ist für die
6. telegraphisch Die Aerzte haben binnen 48 Stunden
Milizklasse erfolgt. einzurücken.
Schweden und Norwegen. Beim nächsten Jahreswechsel Veränderung im Offizierspersonal stattfinden. nämlich bestimmt, daß das Offiziers⸗Pensionirungs⸗ Gesetz mit Beginn des nächsten Jahres in Kraft treten soll, Theil der Offiziere und Unteroffiziere der eschriebene Altersgrenze erreicht hat, lreiche Verabschicdungen. r 1000 Kronen behält der
Wien, 4. August. (W. T. Tageblatt.“ Lowatscha kommend, ohne Gefecht albanische Reiter sind zur Verstärkung O
— Aus Bukarest: Die Kanonade d Beket dauert noch fort. — Auf sämmt⸗ n Wallachei ist wegen d Güterverkehr ein⸗
Stockholm, 2. August. wird eine große Der König hat
wie schon gemeldet General Manu sollen 25,000 Mann passiren 10,000 Mann Donau Wache zu halten.“
(W. T. B.) Der Weg von Tre⸗ den Insurgenten be⸗ Bombardements Wi
(Hamb. Nachr.) Plewna eingetroffen. zwischen Rahowa un lichen Bahnen der Moldau und der große der Truppentransporte der Personen⸗ un Präsident Bratiano wird heute aus dem russischen Hauptquartier hierher zurückkehren.
— Eine Meldung der „Cöln. Ztg.
daß General 3
an der Jiu⸗Mündung;
und da ein gro Armee die im Gesetze vor so erwartet man sehr Gage von nicht ü⸗
gestellt. — Minister⸗ 8 Ragusa, 4. August. binje nach Ragusa ist von
Wien vom 5. binje N Niksic leistet trotz des heftigen
obrudscha räume,
Bei einer ensionirte, den
immermann
— Ueber die Belagerung von Niksic wird der „Pol.
Corr.“ aus Cettinje, 27. Juli, geschrieben:
„Nachdem die zwei letzten Vorwerke von Niksic eingenommen sind, haben die montenegrinischen Truppen nur noch eine Aufgabe zu erfüllen, nämlich die Erstürmung der Festung selbst. Gleich nach der nicht ohne große Opfer — genaue Details hierüber werden noch
8 8 immer nicht gemeldet — erfolgten Einnahme des einzigen tüchtig ar⸗ b,2 mirten Blockhauses Klatschina errichteten die Fe der 1 zu einer Massenermordung der Christen igleich erklärte General e von russischen Truppen s Balkans besetzten Dörfer zu behaupten, ohne eine e Zersplitterung seiner Streitkräfte herbeizuführen. onstantinopel, 4. d.: Türkische Truppen, welche Schumla standen, haben den Balkan in der Rich⸗ Jamboli überschritten, um das Corps Suleiman Paschas zu v 8 Wien, 5. August. Tageblatt“.
zuerst eroberten Höhe von Trebesch Positionsbatterien gegen die
Festung, da keine Flankenbeschießung mehr zu befürchten war. Auf
diesem Punkte sind gegen 14 Kanonen gegen die Festung postirt, dar⸗ unter auch einige von den jüngst eroberten, welche noch brauchbar befunden wurden. Man will gleichzeitig die eroberten Befestigungen
zerstören und zu diesem Behufe sind gestern hier von Seite der russischen militärischen Vertretung Sprengversuche mit Dynamit ge⸗ macht worden. Damit scheint man sich nicht nur aus übertriebener Vorsicht zu beeilen, sondern weil man fand, daß die thurmartigen Blockhäuser der weiteren Belagerung nur hinderlich sein könnten, während z. B. die Höhe von Trebesch nicht nur wegen ihrer Nähe,
sondern hauptsächlich darum den Belagerern willkommen war,
weil sie sich in den offenen Verschanzungen viel leichter be⸗ wegen
Uebrigens unterhalten die Türken aus der Festung ein
äußerst heftiges und konstantes Feuer gegen die Montenegriner, das
nicht einmal des Nachts ganz aufhört. Merkwürdiger Weise scheinen es aber die Türken nicht auf die Artilleriepositionen des Feindes ab⸗
gesehen zu haben, da noch kein einziges Projektil die montenegrinischen
—
Batterien erreichte; sie suchen mit Vorliebe die Infanterie auf,
welche sich aber in so gut gedeckten Stellungen befindet, daß sie noch keinen namhaften Schaden gelitten hat. Dieses Schießen des Niksicer Festungskommandanten stellt sich da⸗
werden im Hauptquartiere zurückgehalten. Unter ihnen befinden sich
genen Männer zu besuchen, die sich überhaupt einer guten Behand⸗ lung erfreuen sollen. Man bezweckt dadurch, die Garnison und die Einwohnerschaft von Niksic, die das Schlimmste befürchteten und zuv jedem Verzweiflungsschritte bereit waren, zu überzeugen, daß ihnen eventuell die montenegrinische Gefangenschaft nicht allzuhart fallen dürfte. Nicht desto weniger soll die Niksicer Besatzung ent⸗ schlossen sein, sich eher in die Luft sprengen zu lassen, als sich einem so erbitterten Feinde auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Es spielen sich übrigens mitunter gemüthliche Scenen ab zwischen den Belagerern und Belagerten. Als sich die ersten Montene⸗ griner nach den Kämpfen im Ceta⸗Thale auf den Niksicer Höhen zeigten, riefen ihnen die Türken aus den Blockhäusern zu, was sie
hier denn thäten, da sie doch Cettinje vertheidigen sollten? Man
glaubte nämlich in Niksic, daß Suleiman stets auf dem Vormarsche auf Cettinje begriffen sei, da man dort über den Abzug der türki⸗ schen Armee nicht unterrichtet gewesen zu sein scheint. Sichere n Vernehmen nach besteht die Besatzung von Niksic aus nicht mehr als einem Bataillon Nizams, meist aus Bosnien, und zwei bis drei Bataillonen Bürger von Niksic. Der Kommandant der Festung ist magyarischer Abkunft und heißt Skender Bey (Sandor) Unter den Belagerern herrscht eine lustige Stimmung. Um die Lagerfeuer wird bei Mitternacht gesungen und getanzt, die Tage von Krstac und Goransko sind aus dem Gedächtnisse entschwunden, und neue Thatenlust hat sich der E bemächtigt. Nur die dem Niksicer Thale benachbarten Bataillone, wie die Cjeschivci und Zupljani sind unzufrieden. Der Wille des Fürsten, daß im Falle der Kapitulation keinem Niksicer ein Haar gekrümmt werden soll, hat diese Leute, welche mit den Niksicern ihre Blutfehde ausfechten möchten, verstimmt. Heute hat das Bombardement begonnen, und zwar hauptsächlich von der die Festung nicht unbedeutend überragen⸗ den Höhe von Trebesch aus. Das Hauptquartier des Fürsten ist seit gestern in Slano, in der nächsten Nähe von Niksic.“
b Aus Skutari, 25. Juli, wird demselben Blatte ge⸗ meldet:
„Nachdem die Truppen Suleiman Paschas auf 21, theilweise dem Vizekönige von Aegypten gehörigen Transportdampfern und auf 4 Panzerschiffen eingeschifft worden waren, verließen 12 türkische Bataillone Skutari und schlugen den Weg über Prisrend ein, um die Garnisonen von Novibazar und Nisch zu verstärken. Die be⸗ rittenen Baschibozuks der Herzegowina, 500 Mann an der Zahl, traten auch den Rückweg über Prisrend an. Am 20. Juli begab sich Ali Saib Pascha mit seinem Generalstabe nach Podgoritza, wohin auch der Vali folgte. Es soll daselbst die neue Ordre de bataille, insle ondere bezüglich der Vertheilung der Baschibozuks, festgestellt werden. Vorige Woche kamen abermals Baschibozuks aus der Provinz Prisrend hier an. Es waren ungefähr 1000 Mann aus Tetowa und 1000 Mann aus Kalkandelen. Aus Dibra kam der aus früheren Kriegen mit Montenegro bekannte Albanesenführer Ilias Pascha mit 30 Reitern an. Bereits früher waren aus Dibra 1500 Mann und 30 Reiter hier eingetroffen. Mathia hatte nur 200 und der Bezirk Prisrend 1200 Mann gestellt. Das hier rer⸗ einigte Kontingent beträgt daher 4900 Mann zu Fuß und 60 Reiter. Den Befehl über diese Schaaren soll Ilias Pascha erhalten. Derselbe ist mit 60 Reitern nach Podgoritza abgegangen. Eine 400 Mann starke Abtheilung von Baschibozuks aus Tirana kam zu Schiff in Antivari an nnd wird dort zur Bewachung der Grenze verwendet. Die 300 Baschibozuks aus Janina stehen in Muritschi. Die Albanesen aus Ipek, Jakowa und Gussinje, welche unter Ali Pascha am Lom und an der Tara gegen Montenegro kämpften und wegen Mangels an Gewehren, Munition und Nahrung sich zerstreuten, weigern sich, abermals ins Feld zu rücken. Auch die Baschibozuks der Provinz Skutari sind größten⸗ theils zu ihren Familien zurückgekehrt. Dieselben werden aber er⸗ forderlichen Falles in der Starke von 6000 Mann willig zur Ver⸗ theidigung des Landes herbeieilen. Ali Saib Pascha verfügt im Ganzen über 15 Bataillone regulärer Truppen, d. i. 9000 Mann, über 7 Bataillone Mustehafiz, d. i. 2800 Mann, über 5200 Baschi⸗ bozuks aus anderen Provinzen und über 6000 Albanesen“.
Asiatischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 5. August. (W. T. B.) Dem „Golos“ wird aus Kurükdara vom 4. d. telegraphirt: Moukhtar Pascha habe seine überflüssige Bagage nach Kars gesendet. In dem türkischen Lager soll Dissenterie ausgebrochen sein. Der englische Militär⸗Attache, Kambell, ist in Folge eines Zerwürfnisses mit Moukhtar Pascha nach Erzerum abgereist. Die Positionen der beiderseitigen Armeen sind unverändert.
Konstantinopel, 4. August. (W. T. B.) Meldungen vom asiatischen Fries envlhe; bestätigen, daß die gegen Moukhtar Pascha die Offensive ergriffen aben.
Nr. 31 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Mittheilung, betreffend Rinder⸗ pest; Verweisung von Ausländern aus dem Reichs ebiet. — Finanz⸗ wesen Goldankäufe Seitens der Reichsbank; Na weisung der Ein⸗ nahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchs teuern, sowie anderer Einnahmen im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1877 bis zum Schlusse des Monats Juni 1877. — Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Befugniß einer Steuerstelle. — Marine und Schiff⸗ fahrt: Erscheinen des zweiten Nachtrags zu der amtlichen Liste der Schiffe der deutschen Kriegs⸗ und Handelsmarine mit ihren Unter⸗ scheidungssignalen vom Jahre 1877. — Eisenbahnwesen: Betriebs⸗ eröffnung der Strecken Zabern⸗Wasselnheim und Barr⸗Schledtstad in Erfag⸗Lothringen. — Konsulatwesen: Einziehun veier Vize⸗ Konfulate ꝛc.; Exequator⸗Ertheilungeen.
Age“ u. a.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Straßburg, 4. August. (Straßb. Ztg.) Die Kaiserliche Universitäts⸗ und Landesbibliothek hat wiederum eine reiche Bücherschenkung zu verzeichnen, welche ihr aus Madras in Ostindien von den Herren Professoren Oppert und Duncan, dem Direktor Macdonald, dem Richter Innes und dem Kurator Krish⸗ namashun daselbst übermittelt worden ist. Die Schenkung besteht zum größten Theile aus indischen Werken, von welchen das hervor⸗ - ragendste und interessanteste ein religiöses mit Telngu⸗Schrift imn Tamil⸗Sprache verfaßtes Sammelwerk ist, dessen Inhalt eine Be⸗ schreibung der dem „Vishnu“ geweihten heiligen Orte in 4000 Ge⸗ sängen bildet. 86 1
London, 2. August. (E. C.) Vor Kurzem starb der Rechts⸗ gelehrte Samuel Warren, über die Grenzen Englands hinaus be⸗- kannt als Verfasser des Buches „Tagebuch eines verstorbenen Arztes“, das zuerst in „Blackwoods Magazine“ erschien. Außer diesem in
mehrere Sprachen übersetzten Werke schrieb er: „Ten Thousand a
Tear“, „Now and Then“*, „Moral and Intellectual Development of the Ferner rührt von ihm eine Reihe juristischer Werke her. Von 1856 bis 1859 war der Verstorbene konservatives Unter⸗
hausmitglied.
London, 4. August. (Cöln. Ztg.) Der amerikanische Schooner „Florence“ ist nach der Cumberland⸗Insel abgegangen, um dort eine
zeitweilige Kolonie anzulegen, welche als Ausgangspunkt für die vor⸗ bereitete amerikanische Nordpol⸗Expedition dienen foll. Zwei Naturforscher gehen mit, um meteorologische Beobachtungen
anzustellen. f
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Zürich, 3. August. (N. Zürch. Ztg.) Die Direktion des In⸗ nern macht auf die Thatsache aufmerksam, daß die Reblaus durch
englische und amerikanische Reben in die Schweiz eingeschleppt wor⸗
den ist, daß die Einfuhr derselben deshalb mit größter Strenge über⸗
wacht werden müsse, und daß ferner eine erneute genaue Untersuchung amerikanischer und englischer Weinstöcke, sowie der umliegenden Wein⸗ berge angezeigt sei. Es werden daher alle Weinbergs⸗ und Reben⸗ besitzer auf diese Thatsachen aufmerksam gemacht und, falls sie im Besitz solcher seit den letzten 10 Jahren eingeführten Rebsorten sind,
aufgefordert, hiervon ihren betreffenden Gemeindebehörden Kenntniß
zu geben und gleichzeitig zu bemerken, ob diese Reben oder solche, in deren Nähe irgend welche krankhaften Erscheinungen zeigen.
Gewerbe und Handel. Die Rathenower optische Industrie⸗Anstalt (Busch)
vertheilt für das am 31. März c. beendete Geschäftsjahr keine Divi⸗ dende. Nach Bestreitung der Abschreibungen mit 26,107 ℳ und der an Forderungen mit 9650 ℳ bleibt ein Nettogewinn von nur 377 ℳ 1
8 Zwickau i. S., 5. August. Heute fand hier programmgemäß die Eröffnung der Internationalen Ausstellung von Ma⸗
schinen, Geräthen und Rohstoffen für den Betrieb der Ge⸗ werbe der Bleicher, Decateure, Drucker, Färber, Hut macher, Posamentiere, Segelmacher und Wäscher
statt, und es ist diese Ausstellung als eine wohlgelungene
schon jetzt zu bezeichnen. Die Ausstellungs⸗Kommission besteht aus den Herren Th. Burghardt, Berlin; J. C. H. Geyer Mühlhausen; J. C. H Karstadt, Hamburg; J. Köhler, Cö
A. Müller, Zwickau. Der Letztere eröffnete im Namen und Auf⸗ trage der Kommisson die Ausstellung mit einer Rede, in der als
Zweck der Ausstellung die Absicht bezeichnet ward, dem Fachmann und dem Laien ein Bild von dem vorzuführen, was zu den betref⸗
fenden Gewerben gehört und dem Publikum die Möglichkeit zu geben, Interesse an derartigen Objekten zu nehmen. Am 6. und 7. August wird der mit der Ausstellung verbundene Kongreß der verwandten Gewerbe der Bleicher, Decateure, Drucker, Färber, Hutmacher, Posamentiere, Segelmacher und Wäscher Deutschlands im Hotel zum Deutschen Kaiser hierselbst stattfinden.
Antwerpen, 4. August. (W. T. B.) Wollauktion. Schluß
Von den angebotenen 2838 Ballen wurden 2128 verkauft. Preise für Buenos⸗Ayres⸗Wollen unverändert, für Montevideo⸗Wollen un⸗ regelmäßig. Vorrath 36,500 Ballen.
— Gleich den deutschen Eisenbahnen haben auch die fran⸗
zösischen Bahnen, einer Mittheilung der „B. Börs. Ztg.“ zu Prhe, gegen das Vorjahr erhebliche Mindereinnahmen aufzuweisen Folgendes sind die Brutto⸗Ergebnisse einiger Hauptbahnen im ersten Semester 1877, gegenüber denen der 8
Nordbahn hat 3 ½ Millionen Francs weniger, die Ostbahn 0,28 Mil lionen Francs, die Orleans⸗Bahn 1,88 Millionen Francs weniger Die Lyoner Bahn hat ihren bedeutenden Ueberschuß der ersten Monate bis auf 40,000 Francs wieder eingebüßt. Die Westbahn hat nur noch einen Ueberschuß von 200,000 Francs durch die Ein⸗ nahmen ihrer neuen Svelgbabe
88 günstiges Resultat, da sie ein Plus von 0,25 Millionen Franes aufweist.
orjahrsperiode: Die
en erzielt. Die Südbahn allein zeigt
Verkehrs⸗Anstalten. Rew⸗York, 4. August. Das Postdampfschiff „Rhein?
vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 21. Jul von Bremen und am 24. Juli von Southampton abgegangen war, ist gestern wohlbehalten hier angekommen.
Berlin, 6. August 1877. Die evangelisch⸗lutherische Konferenz innerhalb de
preußischen Landeskirche wird am 29. und 30. August d. J. in Ber⸗ lin zusammentreten.
Rüdesheim, 2. August. Die Vorarbeiten zur Grundstein
legung für das Nationaldenkmal auf dem Niederwald sind in diesen Tagen in Angriff genommen worden.
Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins
Deutscher Zeichenlehrer tagte vom 1—3. d. M. in Cöln. Die Versammlung hat u. A. folgende Resolution angenommen
„Die fachliche Ausbildung der Seminar⸗Zeichenlehrer war bisher eine 8 nicht genügende; es ist zu fordern, daß dieselben eine passende Kennt⸗ niß in der Ornamentlehre, der Farbenlehre, der darstellenden Geometrie und insbesondere in der Methodik des elementaren
Zeichenunterrichts besitzen“.
Stockholm, 3. August. (Hamb. Nachr.) Das 8
Sundsvall ist seit Mittag begrenzt, nachdem über r. Se eingeäschert worden. er angerichtete Schaden ist sehr be⸗ eutend. „ b
Im National⸗Theater eröffnete am Sonnabend Hr⸗
Karl Mittell vor einem gut besetzten Hause, welches den Künstler bei
seinem Erscheinen freundlich begrüßte, sein Gastspiel als Havalin im „Fabrikanten“ und als Konstantin in „Ein moderner Barbar“ und fand, von den einheimischen Kräften wirksam unterstützt, wohlver⸗ diente Anerkennung. 1
— Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater hat die
Operette „Die Portraitdame“ einen weit besseren Erfolg, als man anfänglich erwartete. Die bisherigen Vorstellungen waren verhält⸗ nißmäßig gut besucht und das Stück fand lebhaften Beifall. 3
München, 4. August. Die verschiedenen Heitunenach ce; 1
über beabsichtigte Veränderungen im Status der hiesigen Hof⸗ bühnen, die in vielen Kreisen Beunruhigung hervorriefen, sind, wie die „Südd. Presse“ aus bester Quelle vernimmt, grundlos; es be- ruhen dieselben theils auf Gerüchten, theils auf Mißverständnissen. Weder im Personal noch im Repertoir der Theater werden eingrei⸗ fende Veränderungen beabsichtigt. Eine offizielle Darlegung des
verhaltes dürfte binnen wenigen Tagen zu erwarten sein.