9 8 8 . 8 Z“
1 Schweidnitz, von hier nach Thorn und Graudenz und später nach Cöln sich überall die Zufriedenheit seines Königlichen Kriegsherrn und seiner Vorgesetzten erworben. War es in dem 8 (Ohne Gewähr.) b. kurzen Feldange von 1866 auch 18 seinem 2. Bataillon vergönnt, Rei der heute forgesetten Ziehung, der vieren guße wnenogtaeggee dergcehoziehn ,üde ühern Eechanen 156. Königl. Preußischer Klassenlotterie fielen: 16. Division eingetheilten anderen Bataillone überhaupt nicht ins 28 Gewinn à 150,000 ℳ auf Nr. 7772. 8 Gefecht kamen, so bot der Feldzug 1870/71 um so reichere Gelegen⸗
2 Gewinne à 30,000 ℳ auf Nr. 43,257. 60,514. heit, sich den ruhmreichsten Regimentern der Armee würdig an die
2 Gewinne à 15,000 ℳ auf Nr. 51,001. 64,239. Seite zu stellen. Bei Gravelotte fast dezimirt und beinahe der
Gewinne à 6000 ℳ auf Nr. 5375. 36,537. 38,254. Hälfte seiner Ofsiziere beraubt, sollte das Regiment im späteren Ver⸗ ℳ auf 9878 2 laufe des Feldzuges gegen die französische Nordarmee reiche Gelegen⸗
28 heit haben, bei Amiens, an der Hallue und Bapaume den schon vor Metz . f 2 „ „ 2 52 Gewinne à 3000 ℳ auf Nr. 2112. 3124. 3222. 4101. erworbenen Lorbeeren neue hinzuzufügen. 50 Offiziere, 190 Unteroffiziere
7971. 10,926. 11,365. 11,529. 13,512. 15,617. 17,486. tnen Lorb⸗ 5 50 Offiziere, 1 roffisien 18,701. 19,724. 22,169. 25,060. 26,423. 27,032. nnd dzan S-rESe Schlachtfeldern Frankreichs für 33,537. 33,923. 34,042. 34,741. 35,318. 35,626. Der Haupttheil des Buches beschäftigt sich selbstverständlich mit 43,337. 49,407. 53,191. 53,830. 53,831. 55,049. der Geschichte des Regiments, so lange dasselbe unter Preußens
und die Königin speisten mit den Ehrengästen im Refektorium, die Studenten im Hof und in den Kreuzgängen. Der König brachte den Begrüßungstrinkspruch aus, auf welchen einer der Ehrengäste antwortete. Später machte der König einen längeren Rundgang, wobei er sich mit vielen der Eingeladenen unterhielt.
Berlin, 13. August 1877. Königlich Preußische Lotterie.
8
8 8 1. Paris, 8. August. (Cöln. Ztg.) In Folge der Zunahme der No. 188. “ “ Berlin Montag den 13 August 8
Reichs⸗Anzeiger und Königlich Prer
Weinverfälschung hat der Polizeipräfekt von Paris einen be⸗ . sonderen Dienst zur Ueberwachung der Weinhändler und Wirthe er⸗
richtet.
Washington, 12. August. (W. T B.) Nach einer hier ein⸗ gegangenen Depesche aus Panama vom 2. d. M. ist der Dampfer „Eten“ von der Pacific Steam Navigation Company am 15. Juli 70 Meilen nördlich von Valparaiso gescheitert. Es sollen sich bei der Katastrophe 160 Personen an Bord befunden haben. 43 von denselben hatten bis zum 18. Juli das Festland erreicht, 20 andere retteten sich auf einen Felsen.
ür
18 Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 30. 1874. somie die 22— Neodellen vom 11. Januar 1876, vorgeschriebenen Bekanntmachungen verbffentlälhh erden, erscheint 2 — diaenen ö Urheberrecht an Mustern und
Central Handels⸗Register für das Deutsche Reich. „r 890)
Das Central⸗Handels⸗Regist das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, sowie Das Central⸗ s.⸗Reaister fü S.eint 2 8 durch Carl Hepmanns Verlag, Berlin, W., Mauerstraße 63— 65, und alle Bu — , Lgbe.eh uspe far zes Palc — erscheint in der Regel täglich. — Das Berlin auch durch die Expedition: SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden. Insertionspreis fuͤr den Raum einer Druckzeile 30 29.
Fb““
8 2 1“
Einzelne Nummern kosten 20 ₰ —
2—
57,950. 58,705. 59,021. 59,031. 59,803. 61,792.] Fahnen steht. Ein sehr bedeutender Anhang ist demselben aber in 70,269. 71,289. 74,311. 74,757. 82,122. 82,311. 86,469. 88,431. Gewinne à 1500 ℳ auf 3854. 3943. 4705. 7927. 32,092. 36,088. 37,055. 46,251. 49,403. 50,049. 60,675. 60,935. 63,676. 72,554. 73,458. 74,840. 90,776. 93,149
Gewinne à 600 ℳ auf Nr. 219. 2474. 5924. 7493.
8624. 9829. 10,356. 14,242. 16,159. 16,618. 21,416. 22,166. 24,268.
30,064. 40,872. 47,523. 51,164. 63,658. ĩ73,797. 89,072.
23,773. 26,796. 39,935. 46,939. 50,757. 62,650. 68,461. 80,667.
23,886. 27,315. 40,576. 47,359. 51,135. 63,268. 69,879. 86,393.
22,200. 25,288. 34,505. 41,962. 48,012.
6,124.
22,549. 25,501. 36,068. 42,601. 48,490. 57,239. 5,350. 67,088. 67,725. 75,252. 78,756. 79,975. 90,958. 93,857. 94,332.
23,533. 26,420. 39,523. 44,322. 49,205. 59,628.
Geschichte des Ostpreußischen Füsilier⸗Regiments Nr. 33, bearbeitet von R. Lehfeldt, Premier⸗Lieutenant im Ost⸗ Mit 7 Karten.
preußischen Füsilier⸗Regiment Nr. 33. Bei E. S. Mittler u. Sohn. Preis 10 ℳ
Die vorliegende Geschichte gehört zu den bedeutenderen ihrer Art, der Verfasser hat sich das Studium selbst recht entlegener, schwer zugänglicher Quellen nicht verdrießen lassen. Nach der Einverleibung von EE“ aus den beiden schwedischen Infanterie⸗Regi⸗ mentern „Leib⸗Regiment der Königin“ und „Regiment von Engelbrechten“ gebildet, hat das Regiment in der langen Friedensperiode bis 1866 bei dem häufigen Wechsel des Truppenverbandes von Stettin nach
74,809. 88,610. Nr. 1352. 13,827. 20,995. 38,238. 40,466. 51,723. 59,010. 63,767. 68,789. 78,585. 81,406.
Zwar sind sie
beigegeben. nur lose
2349. 2418. Materials
27,781. 44,085. 59,174. 69,976. 84,690.
den beide egimenter
Zeichen der
sehr gelichtet waren.
24,299. 31,722. 40,887. 47,602. 55,356. 64,316. 74,581. 90,723.
denen Anfängerkursen,
len.
der Abgeordneten angenommen. Siegen, 6. August.
Berlin 1877.
Siegener, her.
dem Könige in
75,366. Feschichtlichen Mittheilungen über die beiden Königlich schwedischen egimenter, aus denen das 33. Infanterie⸗Regiment formirt wurde,
in Fele des aneinandergereiht und können als deren Geschichte eeehen “ doch zeigen sie den Weg, ur Das auch äußerlich sehr gutrausgestattete Werk ist dem Chef des Regiments, Feldmarschall Grafen von Roon, gewidmet, als ein erehrung des Offizier⸗Corps, dem es versagt war, an dem 50 jährigen Dienstjubiläum Versailles zu senden, da seine Reihen durch Tod und Verwundung zu
Der amtliche stenographische Unterricht im Hause der Abgeordneten beginnt am Montag, den 20. August. Neben . . die vorzugsweise für Schüler der o
Klassen höherer Lehranstalten bestimmt sind und in etwa 12 Unter⸗ richtsstunden beendet sein werden, finden auch praktische Uebungen für Diejenigen statt, welche sich zu Fachstenographen ausbilden wol⸗ Die Kurse sind unentgeltlich. Anmeldungen werden Vor⸗ mittags von 11 bis 1 Uhr im stenographischen Bureau des Hauses
Heute hat hier die Enthüllung des Kriegerdenkmals stattgefunden. Germania auf hohem, reich verzierten Sockel, an welchem granitene Tafeln die Namen der Gefallenen zeigen. dem Bildhauer Friedrich Reusch aus Berlin,
Tübingen, 11. August. (W. T. B.) Die Feier des Jubi⸗ läums der Universität schloß gestern Abend mit einem von Bebenhausen gegebenen Feste, zu welchem über
lückenhaften kommen. In
nicht in das Meer.
die Jahrhunderte gegangen.
seines Chefs Vertreter nach
eren
Dasselbe besteht aus einer spülte. Das Denkmal rührt von nns
einem geborenen
zerstört.
Der König
„Amethyst“ hatte sich dorthin begeben, um letzteren Hülfe zu konnte aber wegen des stürmischen Wetters nicht dem Felsen näher Folge des Mangels an Lebensmitteln waren bereits mehrere der auf dem Felsen befindlichen Perlonen umgekommen; die Ueberlebenden stürzten sich, um ihrem
Von diesen sind nur 3 Personen gerettet worden. Die Gesammtzahl der in Folge des Scheiterns des „Eten“ umge⸗ kommenen Personen wird auf 100 angegeben. 11““
eisten,
leben ein Ende zu machen,
Ein Extrablatt des „Comercio“ von Guayajaq Juli theilt zwei amtliche Aktenstücke über die vulkanischen Aus⸗ brüche im Staate Ecuador aus Quito und Ambato mit. erste ist ein Erlaß des Ministeriums des Innern der Republik Ecuador an alle Behörden zwischen Quito und Guayajaquil, datirt Quito, den 26. Juni. niß hat uns mit tiefer Sorge erfüllt. vermuthlich aus dem Cotopaxi, hat über die fruchtbaren und schönen Thäler von Chilo und Tumbaco Zerstörung verbreitet. Zeit fiel hier ein dichter Aschenrezen. eine Bekanntmachung des Gouverneurs der Provinz Tunguragua und datirt aus Ambato, den 28. Juni. Vormittags den 26. vernahm man in Latacunga ein furchtbares Ge⸗ töse, welchem eine plötzliche gewaltige Anschwellung verschiedener am Cotopaxi entspringenden Flüsse (Cinuchi, San Felipe und Yanapaco) folgte, die die genannte Stadt bis zu der Kapelle El Salto weg⸗ Die Masse mitgeführten Schlammes und Wassers war so gewaltig, daß sie die Hacienda Valle und eine Latacunga gegenüber⸗ liegende Fabrik vollständig bedeckte. todten Viehes und leider auch viele menschliche Leichen mit. Brücken von Latacunga, Pansalco, Culapachan, Patate und Agoyan, zum Theil aus Holz, zum Theil massiv erbaut, wurden sämmtlich Sämmtliche Haciendas, welche an beiden Seiten des bei Latacunga fließenden Stromes gelegen sind, litten furchtbar und die
Das Es heißt darin: Ein unerwartetes Ereig⸗ Eine vulkanische Eruption,
Zur selben Das zweite Aktenstück ist
Es heißt darin: Um 10 Uhr
Die Fluthen führten eine Menge Die
1000 Gäste, darunter 600 Studenten, geladen waren.
Zerstörung ist scheecklich und vollständig.
8
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
8 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
— ,
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den Arbeiter Wilhelm Friedrich Carl Albrecht ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls in den Akten A. 100. 77. C. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Albrecht im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direk⸗ tion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 8. August 1877. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen. Beschreibung. Alter: 19 Jahr, Ge⸗ burtsort: Berlin, Größe: 160 Centimeter, Haare: dunkelblond, Augen: blau, Augenbrauen: blond, Kinn: oval, Nase: lang, Mund: gewöhnlich, Ge⸗ sichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Zähne: vollständig, Gestalt: schwächlich, Sprache: deutsch, besondere Kennzeichen: Albrecht hat über jeder Brust⸗ warze eine strahlige Narbe.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Kellner Wilhelm Lenz wegen Raubes in den Akten H. 117 de 1871 C. II. unter dem 8. Juni 1871 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 10. August 1877. Königl. Stadtgericht, Ab⸗ theilung für Untersuchungssachen. Kommission II.
für Voruntersuchungen.
Steckbrief. Gegen den Commis Martin Schindler ist die gerichtliche Haft wegen Unter⸗ schlagung in den Akten S. 1048 77 C. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Schindler im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 10. August 1877. König⸗ liches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs⸗ sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Be⸗ eaer; Alter: 19 Jahr, geboren den 8. August 1858, Geburtsort: Berlin, Größe: 5 Fuß 5 Zoll, E schwarz, Augen: schwarz, Augenbrauen:
raun, Nase: nach unten dick, Mund: gewöhnlich,
Gesichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Gestalt: schlank. Besondere Kennzeichen: Plattfüße, schwan⸗ kender Gang, Füße auffallend auswärts.
Der gegen Christian Wassermeier aus Rinteln am 11. Juli 1877 erlassene Steckbrief wird als erledigt zurückgezogen. Rinteln, am 7. August
877. Der Staats⸗Anwalt.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[5862] Oeffentliche Vorladung.
Am 26. März 1875 starb hierselbst die am
.August 1830 geborene Caecilie Braun, eine Tochter des früheren Hauptmanns in der 5. Ar⸗ tillerie⸗Brigade Braun zu Posen mit Hinterlassung eines Vermögens von etwa 750 ℳ, welches sich in erichtlicher Verwahrung befindet. Die von dem eerlassenschaftskurator angestellten Bemühungen, ie Erben der ꝛc. Caecilie Braun zu ermitteln, sind, nachdem ein Bruder der Mutter derselbem und essen Kinder dem Nachlasse entsagt haben, ohne rfolg gewesen. Verwandte von väterlicher Seite haben gar nicht ermittelt werden können. Von
1. Steckbriefe md Untersuchungs-Sachen.
u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, S u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. Zinszahlung
Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements. Fabriken und Gresshandel. .Verschiedene Bekanntmachungen. .Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen. In der Börsen- 8 Fanathan Raelgzohten.] beilage.
Inserate . Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗
Annoncen⸗Bureaus.
85
ihren Verwandten von mütterlicher Seite soll die verehelichte Gutspächter Herzog, Marie, geborene Kretschmer, eine Tochter einer Schwester der Mut⸗ ter der Erblasserin, früher zu Leesewitz, vor etwa 20 Jahren ihrem Manne nach New⸗York gefolgt
und deren Bruder Oscar Kretschmer, früher Vor⸗
werksbesitzer in Paradies bei Steinau a. O., nach Australien ausgewandert sein. Im fünften Grade sollen mit der Erblasserin verwandt sein die ver⸗ wittwete Frau Senator Groß, Louise, geb. Eitner, hier, und die verwittwete Frau Superintendent Schneider, Auguste, geb. Eitner, zu Tettenborn. Dieselben haben sich jedoch als Erben bisher nicht legitimirt. Die unbekannten Erben oder nächsten Verwandten der Caecilie Braun werden aufgefor⸗
dert, sich spätestens in dem am 27. April 1878,
Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗ Rath Hasse im hiesigen Gerichtslokale anstehenden Termine zu melden und sich als solche zu legitimi⸗ ren. Nach Abhaltung des Termins wird der Nach⸗ laß dem sich meldenden und legitimirenden Erben, beim Ausbleiben eines solchen aber dem Fiskus ver⸗ abfolgt werden. Der nach erfolgter Präklusion sich etwa erst meldende nähere oder gleich nahe Erbe ist alsdann schuldig, alle Handlungen und dessen, dem der Nachlaß ausgeantwor⸗ tet ist, anzuerkennen und zu übernehmen; er ist nicht befugt, Rechnungslegung oder Ersatz der ge⸗ hobenen Nutzungen von demselben zu verlangen und muß sich lediglich mit dem begnügen, was alsdann von der Erbschaft noch vorhanden ist. .“ Glogau, den 26. Juni 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
[5208] Vorladun
Auf Antrag Dris. jur. Alph. Ikessing für die
Theilhaber der Handlungsfirma J. Daven⸗
port & Co. hieselb, die Kaufleute Heinrich Andreas Behrens, Heinrich Behrens und James Behrens, werden hierdurch alle Diejenigen, welche an die unter der Firma J. Davenport & Co. hieselbst bestehende, nach dem am 1. Mai d. J. erfolgten Ausscheiden des Gesellschafters Heinrich Andreas Behrens von dessen Söhnen Heinrich Behrens und James Behrens mit allen Aktivis und Passivis über⸗ nommen und für ihre alleinige Rechnung unter unveränderter Firma fortgeführten Gesellschafts⸗ handlung Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, und sich dieserhalb nicht ausschließ⸗ lich an die Letztgenannten als nunmehrige allei⸗ nige Inhaber der halten wollen, auf⸗ und schuldig erkannt, innerhalb 6 Mo⸗ naten, also spätestens am 7. Dezember d. Is. bei dem Anwalt der Imploranten Dr. Alphons Plessing hieselbst ihre Forderungen und An⸗ sprüche gegen Ertheilung eines Anmeldescheins, im Falle dessen Widerspruches aber im hiesigen Handelsgerichte, und zwar Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmäch⸗ tigten anzumelden, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie anderenfalls mit ihren Forderungen und Ansprüchen an den aus der Handelsgesell⸗ schaft ausgeschiedenen Heinrich Andreas Behrens gänzlich ausgeschlossen sein sollen. (H. 01531 b.) Lübeck, den 7. Juni 1877. Das Handelsgericht.
Zur Beglaubigung . Achilles.
Verschiedene Bekanntmachungen.
Die Kreiswundarztstelle des Goldberg⸗Hai⸗
nau'er Kreises ist wieder erledigt. Aerzte, welche auf dieselbe reflektiren und sich im Besitz der for mellen Qualifikation zur Verwaltung einer solchen Stelle befinden, wollen sich unter Beifügung des be⸗ züglichen Fähigkeits⸗Zeugnisses, ihrer Approbation als Arzt ꝛc., eines ausführlichen curriculum vitae und, sofern sie nicht bereits als Medicinalbeamte angestellt sind, eines Führungsattestes der Orts⸗ bebörde binnen sechs Wochen bei uns melden. Wünsche der Bewerber bezüglich des Wohnsitzes werden thunliche Berücksichtigung finden. Liegnitz, den 9. August 1877. Königliche Regierung. Ab⸗ theilung des Innern.
6 Echte Kieler Fettbücklinge u. Sprotten.
Versandt in Postkollis, billigste Tagespreise, auch alle anderen Sorten mar. u. ger. Fische,
besten neuen Elbkaviar, ff. u. reinschmeckend Ko. 3, 4 — 6 ℳ, zollfrei, gegen Nachn. Händlern Rabatt. E. H. Schulz. Ottensen b. Hamburg.
[6963]
Dringende Bitte um Hülfeleistung.
Durch einen orkanartigen Gewittersturm mit Wolkenbruch und Hagelschlag von 1 8 Hefrigkeit wurde am 1. August cr., Nachmittags 412 Uhr, der südliche Theil des Templiner Kreises in einer Art heimgesucht, wie es in ähnlicher Weise wohl kaum vorgekommen sein dürfte. — Betroffen wurden namentlich die Stadt und Amt Zehdenick, Badingen, Mutz, Damm Hast, Camp Amtsfreiheit, Wesendorf, Crewelin, Cappe, Curtschlag, Dölln. — Die Wirkung des Sturmes war so rapide und plötzlich, daß unter den umgeworfenen Gebäuden und Mühlen einige zwanzig Menschen verschüttet wurden, von denen 4 todt und 8 noch in ärztlicher Behandlung sind. 13 Mühlen und 23 Scheunen wurden total zerstört, 50 Scheunen und sämmtliche Wohnhäuser, Kirchen und Schulhäuser der betref⸗ fenden Ortschaften mehr oder wenig ö1 er⸗ ner sind ein großer Theil der Feldfrüchte vernichtet, ohne daß den Betroffenen ein Anspruch auf Ent⸗
schädigung zustände. — Durch das außergewöhnliche
Naturereigniß sind zahlreiche Familien so arg be⸗ schädigt, daß ohne fremde
währten Wohlthätigkeitssinn auch
Templin. 1 Templin, den 3. August 1877. Das Comité. H. von Arnim, Landrath. meister. Zeumer, Schulze. Wegener, Schulze. Lessel, Amtsvorsteher. Lamprecht, Schulze. Just, stellvertr. Oberförster. Wessel, Amts⸗Administrator.
Braun, Forstkassenrendant.
Hülfeleistung bittere Noth und Elend für dieselben unvermeidlich ist. — Der verursachte Schaden beläuft sich auf Hunderttausende. — Das unterzeichnete Comité richtet die dringende Bitte an alle deutschen Mitbürger, den so viel be⸗ 8 in diesem so schweren Unglück walten zu lassen. — Zur Empfang⸗ nahme von milden Geldbeiträgen sind bereit: Land⸗ rath von Arnim—Templin und Forstkassen⸗Rendant Braun —Zehdenick, sowie die Kreis⸗Kommunalkasse zu
Warmburg, Bürger⸗
Auch das Polizei⸗Präsidium ist gern bereit, Unter⸗ stützungen für die von dem Unglück schwerbetroffenen Nachbargemeinden anzunehmen, und bittet demnach, indem es sich auch diesmal wieder vertrauensvoll an den oft bewährten Wohlthätigkeitssinn der Bewoh⸗ ner Berlins wendet, etwaige Gaben an Geld unter seiner Adresse einsenden oder an das Präsidialbureau, Zimmer 27, gelangen lassen zu wollen. Berlin, den 12. August 1877. 8 Königliches Polizei⸗Präsidinm. J. V.:
Freiherr von Hertzberg.
In Folge des unterm 19. August v. J. erlassenen
Aufrufes sind für die in Schwetzkau durch Brand Verunglückten, außer Lebensmitteln, Kleidungs⸗ und Wäschestücken und Hausgeräthen im Werthe von gegen 6000 ℳ, an baaren Geldern 31,829 ℳ 15 ₰ eingegangen. Hiervon sind neben unbedeutenden Portoauslagen ꝛc. als Unterstützungen 11bg2. verzahlt und der Restbestand von 314 ℳ 94 ₰ ist gemäß Beschlusses des Central⸗Unterstützungs⸗ Comités an die Kämmereikasse in Schwetzkau zur weiteren Vertheilung durch den dortigen Magistrat abgesandt worden. 8
Durch eine so reichliche Unterstützung ist zur Lin⸗ derung der Noth unter den Verunglückten sehr viel beigetragen worden, und sagen wir allen denen, die unserer Bitte um Beiträge so willig Gehör ge⸗ schenkt haben, hiermit im Namen der Unterstützten den herzlichsten und innigsten Dank.
Wir erlauben uns hierbei noch ganz ergebenst zu bemerken, daß seiner Zeit in dem hier erscheinenden Kreisblatte der Eingang jeder einzelnen Geldspende mit Bezeichnung des Gebers bekannt gemacht und nunmehr über das gesammte Sammel⸗ und Ver⸗ theilungsgeschäft dem Königlichen Landrathsamt zu Fraustadt spezielle Rechnung Plegt worden ist.
Lissa (in Posen), den 10. August 1877.
Das Central⸗Comiteé zur Unterstützung der durch Brand in Schwetzkau Verunglückten. Dr. Braunschweig, Geheimer Sanitäts⸗Rath in Fraustadt. Peutsch, Bürgermeister in Schwetzkau. Drogand, Kaufmann und Stadtverordneten⸗Vor⸗ steher in Lissa. Fengler, Magistratsbeisitzer in Schwetzkau. Gerndt, Maurermeister und Stadt⸗ verordneter in Lissa. Grundmann, Kanzlei⸗Direktor und Stadtverordneter in Lissa. Günther, Kreis⸗ gerichts⸗Direktor in Lissa. Kozlowski, Schneider⸗ meister in Schwetzkau. Freiherr von Massenbach, Königlicher Landrath in Fraustadt. Maschke, Bürgermeister in Fraustadt. Meißner, Stadt⸗ verordneter in Schwetzkau. Feen Müllermeister in Schwetzkau. Max Moll, Kaufmann und Stadt⸗ verordneter in Lissa. Moritz Moll, Kaufmann und Stadtrath in Lissa. Otto, Gerichts⸗Sekretär und Stadtverordneter in Fraustadt. Pfeiffer, Superintendent in Fraustadt. Scheibel, Stadtrath und stellvertretender Bürgermeister in Lissa.
Redacteur: F. Prehm.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Zwei Beilagen
inschließlich Börsen⸗Beilagc).
Berlin:
8 Baden
Leipzig.
Bros owsky.
Leipzig.
Patente. 8
8 Patent⸗Anmeldungen. Die nachfolgend Genannten haben die Ertheilung eines Patentes für die daneben angegebenen Gegen⸗
stände nachgesucht. Ihre Anmeldung hat die ange⸗
gebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der An⸗ meldung ist einstweilen gegen unbefugte Benutzung
geschützt.
„Nr. 30. Hr. Leopold Baumeister zu Gaggenau,
Gegenstand: „Lebensrettapparat bei Feuers⸗ gefahren“ (Lebensretter, Hänge⸗ und Herab⸗ gleitungsapparat).
Nr. 67. Hr. Otto Lemcke zu Schkeuditz bei
Gegenstand: „ein Klavier mit einer neuen Octaven⸗Mechanik“. Landesrechtlich patentirt. Nr. 70. Hr. Paul Ehrlich zu Gohlis bei Leipzig. Gegenstand: „eine Einrichtung an mechanischen Musikwerken.“ Landesrechtlich patentirt. Nr. 76. Hr. George Woolnough zu Halberstadt. Hr. Friedrich Dehne zu Halberstadt. Gegenstand: „Eine Formmaschine und Form⸗ verfahren auf dieser Maschine.“ Landesrechtlich patentirt. Nr. 95. Hr. Samuel O Neill, Webemeister zu Linden vor Hannover. Zegenstand: „Verbesserungen in der Herstellung des englischen Ledertuchs und ähnlicher Stoffe us Baumwolle, Wolle, Leinen oder Hanf.“ Landesrechtlich patentirt. Nr. 97. Hr. Kleinau & Cie. zu Hamburg. Gegenstand: „ein Sicherheits⸗Schloß.“ desrechtlich patentirt. Nr. 142. Hr. Fabrikant C. Albert Bierling zu Dresden. 8 Gegenstand: Verbesserter Faßspund mit Ab⸗ ziehhahn für Lagerfässer und Gährbottiche“. Nr. 178. Hr. W. Goetjes zu Bautzen. Hr. R.
Gegenstand: „Ziegelpresse“ (Misch⸗, Knet⸗ und Eö Nr. 185. Hr. Carl Emil Herzog zu Reudnitz bei
Lan⸗
Gegenstand: „ein Kaffee⸗Mahl⸗Werk“.
Nr. 187. Hr. Georg Crespel zu Frankfurt a. M. Gegenstand: „eine Vorrichtung an Schlössern, welche dazu dient, daß man von außen sehen kann, ob das Schloß verschlossen ist“.
Nr. 212. Hr. Carl Galetschky, Ofenfabrikant zu
Gegenstand: „Transportabler Kachelofen“. Nr. 225. Bergische Stahl⸗Industrie⸗Gesellschaft u Remscheid. 1 Gegenstand: „ein auf der ganzen flachen Seite verstähltes, der Länge nach conisch zulaufend gewalztes Hobeleisen“. 8 Nr. 252. Hr. Johann Heinrich Schlüter zu Revensdorf, Schleswig⸗Holstein. 1 “ „Apparat zum Heben von Flüssig⸗ eiten“. Nr. 272. Hr. Theodor Häusler zu Murg in
Baden. , 8 „Eine Doppelsteppstich⸗Näh⸗
Gegenstand: maschine“. 1 Nr. 275. Hr. Bijouteriefabrikant Ernst Schön⸗
feld jun. zu Hanau.
Gegenstand: „Federmechanik in deren Anwen⸗ dung durch Zug oder Druck zum Oeffnen und Schließen von Armbändern, Halsbändern, Riegel, Kravattenringen aus Gold, Silber und Platina“. 1
Nr. 334. Hr. Fabrikant Friedrich Krügel zu
Leipzig.
Gegenstand: „Verbesserung an Maschinen zur Herstellung von Rüschen“. Landesrechtlich patentirt. Nr. 346. Hr. Ludwig Wilhelm Rudolph Reck, Königlicher Werkmeister in Breslau. Gegenstand: „einen Motor, welcher durch Ein⸗ spritzen von Wasser auf erwärmte metallische Legirungen Dampf erzeugt“. Nr. 351. Hr. Ch. Fiechter zu Mülhausen Landesrechtlich
Elsaß. 1 Gegenstand: „Steckeisen“. patentirt. 1 1 Nr. 371. Herr Georg August Friedrich Liegel in
Stralsund.
Gegenstand: „Neues Feuerungssystem.“ Nr. 386. Herr Friedrich Hollweg, Mechaniker zu Neuenhaf, Kreis Solingen. Gegenstand: „Aufgehängter Zimmerofen“, im Patentgesuch genannt: „Preßschnellheizer“.
Nr. 401. Herr R. Mattcke zu Berlin. Gegenstand: „Ein das Schlüsselloch sperrender Nachtriegel⸗Verschluß an Thürschlössern.
Nr. 402. Herr Schlossermeister Ferdinand Theo⸗
dor Kohl zu Leipzig.
Gegenstand: „Signal⸗Apparat für Schlösser“. Kaiserliches Patentamt. [7006]
Der Jahresbericht der Handelskammer zu
Liegaid pro 1876 läßt sich über den Getreide⸗, Hülsenfrüchten⸗
Wund Sämereien⸗Handel dahin aus, daß nach der Ernte und nachdem die
Zum Theil überspannt günstigen Erwartungen sich Feren. hinsichtlich des Ertrages nicht erfüllt hatten, bessere Kauflust eingetreten sei, so daß sich fast ohne
Unnterbrechung für die dortigen feinen Qualitäten in
Weizen und Roggen ein successives Steigen der
wieder eine animirtere Stimmung und
Preise einstellte. Der Hauptabsas für Weizen war nach Berlin und kam nur verhältnißmäßig wenig
nach Sachsen und Süddeutschland zum Export, während der Roggen von den dortigen Mühlen⸗ Etablissements und den Käufern im Gebirge ab⸗ sorbirt wurde. Weizen ist zu notiren gegen Ende des Jahres: weißer per 100 Kilogr. 21 — 22,50 ℳ, gelber per 100 Kilogr. 19 — 22 ℳ, Roggen per 100 Kilogr. 17 — 18,0 ℳ Gerste hatte sowohl an der Saale, wie in Mähren und Ungarn ein recht befriedigendes Ernteresultat ergehen. Gerste hatte Anfangs einen nur beschränkten Absatz nach Berlin und vorübergehend nach Stettin, in den letzten Monaten kam auch nach Görlitz und Sach⸗ sen hin Manches zum Versandt. Die Preise für feine Waare haben sich fast unverändert auf 158 — 165 ℳ per 1000 Kilogr. behauptet, geringe Sorten Futter⸗ und Brenngerste waren anhaltend vernachlässigt und bedangen 13 — 14,50 ℳ per 100 Kilogr. Hafer habe in dem mehr und mehr sich einbürgernden ungarischen Futtermais einen be⸗ achtenswerthen Rivalen gefunden und sei der Hafer⸗ konsum entschieden im Abnehmen; die in den letzten Monaten reichlicher gewordenen Zufuhren konnten daher nicht schlank untergebracht werden und mußten Eigner in Preiskonzessionen willigen. Zu notiren sind per 100 Kilogr. 14,50 —16 ℳ Hülsen⸗ früchte haben einen sehr reichen Ernteertrag ge⸗ liefert, die Preise erfuhren fortwährend rückgängige Bewegung. Erbsen, feine Kochwaare, per 100. Kilogr. 16,50 — 18 ℳ, Futterbsen per 100 Kilogr. 13 — 15 ℳ, Lupinen per 100 Kilogr. 11 — 13 ℳ, Wicken per 100 Kilogr. 13 — 14,0ℳ Raps hatte in dor⸗ tiger Gegend zumeist einen recht befriedigenden Ertrag geliefert; da es sich bestätigte, daß Ungarn und Galizien eine sehr geringe Ernte gemacht hatten, mußte heimische Waare theurer bezahlt werden. Zu Beginn der Ernte bedang prima Dominialraps 28 — 29,0 ℳ, am Jahresschluß 31 — 33 ℳ per 100 Kilogramm; zum Export kam nur wenig, da die dortigen Oelmühlen fast den ganzen Ertrag ab⸗ sorbirten. Für Schlagleinsaat war nur schwacher Begehr von Auswärts und wenig lohnendes Ge⸗ schäft, per 100 Kilogramm wurden 21 — 25 ℳ an⸗ gelegt. Betreffs der Kleesaaten wird bemerkt, daß Schlesien, und speziell Nieder⸗Schlesien, in dem abgelaufenen Jahre eine in allen Farben qualitativ wie quantitativ außerordentlich günstige Kleesaat⸗ ernte gemacht und mancher Landwirth für sein sonst ungünstiges Ernteresultat in Getreide durch die reiche Ausbeute in Kleesaamen und die selten hohen Preise eine vollständige Entschädigung gefunden habe. — Das Geschäft in Kartoffelstärke und Syrup sei in der Campagne 1876/77 auch als ein ruhiges zu bezeichnen. Für die Entwickelung der Kartoffelpflanze waren die ersten Monate recht günstig gewesen; obgleich nun später wochenlang anhaltende Hitze herrschte und der gegen Ende August eingetretene Regen zu spät kam, um auf den Knollenansatz fördernd wirken zu können, so könne doch die Ernte in dortiger Gegend als eine ziemlich gute bezeichnet werden. Der Preis des Rohproduktes war im Herbst 1876 pro 150 Pfd. 2 ℳ. In Folge des ungemein milden Winters wurden im Spätherbst durch Händler große Posten Kartoffeln für England aufgekauft, wodurch die Waare wesentlich vertheuert wurde; und da sich alsdann auch herausstellte, daß Frankreich eine schlechte Kartoffelernte gemacht hatte, so gingen die Preise für Kartoffelmehl und Stärke bis auf 15 ℳ pro Ctr. in die Höhe. Leider konnten von dieser Konjunktur die Fabriken keinen Nutzen ziehen, da, wie dies ordnungsmäßig geschieht, am Anfang der Campagne der Fabrikationsbedarf an Kartoffeln stets kontraktlich verschlossen wird. Das Geschäft in Syrup verlief sehr ruhig und mußten die im Herbst a. p. verlangten Preise von 15 ℳ pr. Ctr., später noch um 1 ½ ℳ ermäßigt werden. — Der Kolonial⸗ Waarenhandel, bemerkt der Bericht, habe in dem verflossenen Jahre bis zur Mitte desselben einen ruhigen Verlauf genommen und erst in der zweiten Han. des Jahres wurde das Geschäft lebhafter. Zei Kaffee zeigte sich bei Beginn des Jahres ziemliche Kauflust. Später stellten sich die Preise niedriger und erst mit Mitte Oktober wurde das Geschäft wieder lebendiger. Nament⸗ lich waren jetzt die besseren Qualitäten bei steigenden Preisen bis Ende des Jahres lebhaft ge⸗ fragt. Zucker, der bis Mitte des Jahres 1876 auf einem niedrigen Preisstand gewesen, fing erst im August an, sich zu heben. Die Preise steigerten sich aber Anfangs November dermaßen, daß dieselben ca. 10 ℳ höher waren, als zu Anfang des Jahres, welcher Preisstand sich auch bis Ende Dezember behauptete. Der Absatz sei für die Händler befriedigend gewesen. Bei Petroleum steigerten sich, nachdem die erste Hälfte des Jahres in den Preisen wenig Veränderung zeigte, in der zweiten Jahreshälfte die Preise successive dermaßen, daß 8 im Dezember den höchsten Stand von 35 ℳ ab Bremen erreichten. Trotz der hohen Preise wäre der Verkehr darin sehr lebhaft und auch Rusen bringend gewesen. Auch in Reis war der Umsatz lebendig. In amerikanischem Schmalz ist bis Ende des Jahres ein ziemlich lebhaftes Geschäft ge⸗ wesen. Der Handel in Häringen sei trotz der hohen Preise wohl kaum kleiner gewesen, als in sean. Jahren. Der ordnungsmäßige Botrieb des Kolonialwaaren⸗Geschäfts, sagt der Bericht, dürfte pro 1876 befriedigende Resultate geliefert haben. — Bei der Berichterstattung über die Mehlfabri⸗ kation beschränkt sich der Bericht auf die in Liegnitz domizilirte Dauermehl⸗Mühle, als des bedeutendsten Mühlen⸗Etablissements des Bezirks. Dieselbe fabri⸗ zirte 45,000 Ctr. Mehl im Werthe von 360,000 ℳ Das Arbeitslohn betrug täglich pro Person 1 ℳ 90 ₰. — Bei der Bierfabrikation wird berichtet, daß bei
11“
Malz, entsprechend 19,600 Ctr. Gerste und 170 Ctr. Hopfen, durchschnittlich à 220 ℳ, verwendet und davon 37,000 Hektoliter diverse Biere gewonnen wurden; ꝛ hiervon sind allein auf eine Brauerei zu rechnen. Bei den 5 Brauereien des Landkreises Liegnitz wurden 880 Ctr. Malz, entsprechend 1160 Ctr. Gerste und 10 Ctr. Hopfen, durchschnittlich à 150 ℳ, verarbeitet und davon 3550 Hektoliter einfach Bier gewonnen. Die Verkaufspreise seien namentlich bei Lagerbier wesentlich zurückgegangen. — In einer Oelfabrik in der Stadt Liegni sind während der vorjährigen Campagne 16,
Ctr. Leindotter und Rüböl und ca. 27,000 Ctr. Oel⸗ kuchen im Gesammtwerthe von ca. 700,000 bis 800,000 ℳ gewonnen worden; zwei zum Landkreise Liegnitz gehörende Oelfabriken lieferten zusammen 84,000 Ctr. Oel und Kuchen im Gesammtwerthe von 1,620,070 ℳ Die täglichen Arbeitslöhne be⸗ trugen für Männer 1 ℳ 50 ₰ bis 1 ℳ 80 ₰, für Frauen 80 ₰. — Bei dem Abschnitte Hut⸗ fabrikation wird berichtet, daß cine Seidenhut⸗ fabrik in Liegnitz 6000 bis 7000 Stück zum Werthe von 36 — 42,000 ℳ fabrizirte, die dortige sehr be⸗ deutende Filzhutfabrik könne es ermöglichen, pro Tag 1000 Filzhüte fertig zu stellen. In der Sei⸗ denhutfabrik wurden 2 — 6 ℳ tägliches Lohn gezahlt. In der Filzhutfabrik erhielten Hutmacher täglich 3 —5 ℳ, gewöhnliche Arbeiter 1 ℳ 50 ₰. — Die seit 1798 bestehende Tuchfabrik in Liegnitz, welche trotz der ungünstigen Geschäftsverhältnisse 130 Arbeitern (bei einem wöchentlichen Lohn von 6 — 24 ℳ) uneingeschränkte Beschäftigung gab, setzte im verflossenen Jahre ungefähr 1600 Stück hellfar⸗ bige Tuche, Satins, Croisées ꝛc. nach Deutschland, Skandinavien und Süd⸗Amerika ab. — In den drei Eisengießereien resp. Maschinen⸗ fabriken in Liegnitz wurden für 93,000 und zwei⸗ mal 60,000 = 213,000 ℳ Maschinen ꝛc. fabrizirt. Die täglichen Arbeitslöhne betrugen in denselben 2 bis 6 ℳ, 2 bis 3 ℳ und 1 ℳ 50 ₰ bis 2 ℳ
Der Jahresbericht der Handels⸗ und Ge⸗ werbekammer zu Stuttgart für 1876 äußert sich über das Rübenzuckergeschäft in folgender Weise: Die Qualität der in der Campagne 1875/76 in Deutschland gebauten quantitativ sehr ergiebigen Rübenernte sei eine nur mittelmäßige gewesen. Dieses habe zu einer ungewöhnlichen Ausbreitung des Be⸗ triebes gereizt. Die Preise des halbfertigen und fer⸗ tigen Fabrikates von Anfang bis zu Ende des Cam⸗ pagnejahres seien äußerst gedrückt geblieben und der Absatz nach dem Auslande in Folge der Konkurrenz der österreichischen und französischen Fabrikate auf dem internationalen Markte erschwert gewesen. Es wurden verarbeitet 1873/74: 70,575,275 Ctr., 1874/75: 55,134,902 Ctr., 1875/76: 83,225,683 Ctr., also 1875/76 mehr um 51 % gegen 1874/75. — Anders stände es mit der Gesammtausbeute, welche im Jahre 1873/74: 5,820,813 Ctr., 1874/75: 5,128,247 Ctr., 1875/76: 7,160,964 Ctr., also nur eine Steigerung um 40 % betragen habe. Die Zahl der in der Campagne thätigen Fabriken war 332, gegen 337 des Vorjahrs. Die Preisbewegung der Berichtsperiode sei eine ungünstige gewesen; während die geringere Zuckerhaltigkeit der Rübe die Durchschnittsherstel⸗ lungskosten der Vorperiode zu 30 — 32 ℳ auf 35 ℳ erhöhte, wurden im Durchschnitte des Campagne⸗ jahres sämmtliche Zucker 4—5 ℳ niedriger bezahlt. Selbst die Melasse war infolge schlechter Spiritus⸗ konjunktur minder verkäuflich und um 1 ½ —2 ℳ ge⸗ ringer im Preise. Die Ausfuhr in der Campagne 1875/76 überwiegt weitaus alle Vorjahre, sie um⸗ faßt so viel als jene der vier vorausgehenden Cam⸗ pagnejahre zusammengenommen: 1,147,820 Ctr. Zucker. In Württemberg wurden im Ganzen auch in dieser Betriebsperiode wieder 5 Rüben⸗ zuckerfabriken mit 43 Dampfmaschinen von 592 Pferdekräften betrieben, wovon 2 mit Diffusion arbeiteten. Dieselben verarbeiteten an selbstgebauten Rüben 500,094 Ctr., an gekauften 1,183,944 Ctr., sonach im Ganzen 1,684,038 Ctr., gegen 1,569,018 Ctr. 1874/75, 1,555,546 Ctr. 1873/74, 1,428,987 Ctr. 1872/73, 1,290,169 Ctr. 1871/72. Pro Hektar wurden 1875/76 an Rüben geerntet 534,81 Ctr., 1874/75 559,57 Ctr., 1873/74 419,21 Ctr., 1872/73 490,92 Ctr., 1871/72 448,70 Ctr. Die 5 württembergischen Fabriken entrichteten in der Campagne 1875,76 zusammen 1,347,230 ℳ an Steuern, somit je eine durchschnittlich 269,446, im ganzen Zollverein im Durchschnitt eine 200,119, die württemb. Fabriken zählen daher zu den größeren Etablissements in Deutschland. — Betreffs der
roduktion der Bergwerke und Hütten im
ahre 1875 wird bemerkt: Nach den offiziellen statistischen Erhebungen wurden 1875 in Württem⸗ berg gewonnen: Werke. Ctr. Werth. per Ctr. ℳ ℳ Eisenerze 18 488,957 205,837 42,1 Sonstige Vi⸗ 8
triol⸗ und “ 1““
Alaunerze . 1 2,400 1,370 57,08 Steinsalz 2 1,281,830 577,304 46,6
Von letzterem gelangten zur Umsiedung in Würt⸗ temberg 233,610 Ctr. im Werthe von 21,692 ℳ
An Roheisen wurde gewonnen:
a. mittelst mineralischer Brennstoffe (Steinkohlen und Coaks) auf einem Hochofen in 12monatlichem Betriebe 46,017 Ctr. Gießerei⸗Roheisen, 16,720 Ctr.
risch⸗Roheisen, 23,653 Ctr. Stesse erster chmelzung zum Verkauf und 1,972 Ctr. zum Selbstverbrauch, zusammen also an Masseln und Gußwaaren 88,362 Ctr. im Werthe von
Das englische Kriegsschiff üe. **ꝙ den 3 Brauereien der Stadt Liegnitz 14 850 Ctr.
584,073 ℳ, sämmtlich aus inländischen Roh⸗ erzen (230,499 Ctr.). b. mittelst veclchenin Reb. Brennstoff (Holzkohlen) auf 4 Hochöfen in zu⸗ sammen 48monatl. Betriebe 23,947 Ctr. Gießerei⸗ Roheisen, 47,133 Ctr. Frisch⸗Roheisen, 45,381 Ctr. Gußwaaren zum Verkauf und 5106 Ctr. zum Selbstverbrauch, sonach zusammen 121,567 Ctr. Masseln und Gußwaaren im Werthe von 1,011,731 ℳ sämmtlich aus inländischen 266,103 Ctr. Roh⸗ erzen. An Vitriol wurde erzengt auf einem Werk 850 Ctr. Eisenvitriol im Werthe von 3642 ℳ aus 2400 Ctr. inländischen Erzen. In 32 Eisengießereien, drei Hochöfen und 15 sonstigen Fabriken wurden 1875 aus 62,710 Ctr. inländischem, 162,658 Ctr. zollausländischem Roh⸗ eisen und 81,540 Ctr. altem Gußeisen 366,616 Ctr. Gußwaaren im Werthe von 4,766,008 ℳ erzeugt. Dabei waren 42 Kupol⸗ und 10 Flammöfen im Betrieb. Ferner wurden auf 10 Werken aus 89,131 Ctrn. inländischem verarbeitetem Roheisen erzeugt 63,628 Ctr. Eisenfabrikate aller Art im Werthe von 636,280 ℳ Es wurden auf denselben zehn Werken ferner aus 258,575 Ctr. Alteisen und Eisenabfällen 185,795 Ctr., 175,885 Ctr. mit Steinkohlen und 9910 Ctr. mit Holzfeuern, im Werthe von 1,857,950 ℳ hergestellt und zwar dargestellte fertige Eisenfabrikate zum Verkauf: 138,513 Ctr. Eisenbahnschienen und Laschen, 16,484 Ctr. Eisenbahnachsen und Räder, 5133 Ctr. schwere Platten, Schmiedestücke und Maschinen⸗ theile und 88,206 Ctr. andere Eisensorten. Von der Produktion für die Werke selbst wurden verbraucht 1087 Ctr. Die 63,628 und 185,795, zusammen 249,423 Ctr. wurden verarbeitet in 5 Puddelöfen und 14 Frischfeuern. Auf zwei Stahlwerken wurden sodann 5989 Ctr. inlän⸗ disches und 3013 Ctr. zollausländisches, zusam⸗ men 9002 Ctr. verarbeitetes Roheisen und Roh⸗ stahleisen sämmtlich auf 4 Frischfeuern zu 7229 Ctr. Stahl im Werthe von 144,580 ℳ verarbeitet. Fer⸗ ner wurden auf drei Gußstahlwerken aus 2724 Ctr. Rohstahlluppen und Schienen 2724 Ctr. Gußstahl im Werthe von 54,480 ℳ erzeugt. Somit Alles in Allem 9953 Ctr. im Gesammtwerth von 199,060 ℳ Im Jahre 1875 wurden in Württemberg Roh⸗ eisen verarbeitet 362 Tausend Ctr. im Werthe von 4,637,919 ℳ gegen Tausende von Ctr.: 494,8 in 1874, 574 in 1873, 571,7 in 1872, 402 in 1871. In Bezug auf die Arbeiter waren die heimischen Erz⸗ bergwerke im Durchschnitt mit 123 Köpfen unter Tage, mit. 163 Köpfen über Tage (158 männliche und 5 weibliche) zusammen mit 286 belegt, deren Angehörige 790 weitere Köpfe beziffern. Die Stein⸗ salzproduktion zählte 93 Arbeiter unter Tage, 87 (männliche) über Tage, zusammen 180 mit 410 Angehörigen. Bei der Verhüttung waren 502 Ar⸗ beiter mit 1068 Angehörigen engagirt. In der Eisengießerei arbeiteten 1270 (männliche) Personen mit 2112 Angehörigen auf Frisch⸗ und Streckwerken 533 (darunter 6 weibliche) Personen mit 1342 An⸗ gehörigen, auf den Gußstahlhütten 14 mit 38 An⸗ gehörigen, auf den Rohstahlhütten 37 mit 129 An⸗ gehörigen.
Handels⸗Register.
Die FandelgregisteFehtrage aus dem Königreich Sachsen, dem Königreich Württemberg und dem Croßherzogthum Hessen werden Dienstags bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrit Leipzig resp. Stuttgart und Darmstadt ver⸗ öffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich die letz⸗ teren monatlich.
Aachen. Die Handelsgesellschaft unter der Firma Floitgraf & Wimmers, mit dem Sitze in Wegberg, ist am 1. d. M. aufgelöst worden, und ist das Geschäft mit Aktiven und Passiven auf den einen ihrer beiden Theilhaber, den zu Harbeck, Ge⸗ meinde Wegberg, wohnenden Sammetweber Jakob Wimmers, übergegangen.
Gedachte Firma wurde daher heute unter Nr. 1124 des Gesellschaftsregisters gelöscht.
Sodann wurde unter Nr. 3606 des Firmenregisters eingetragen die Firma J. Wimmers, welche in Wegberg ihre Niederlassung hat und deren Inhaber der vorgenannte Jakob Wimmers ist.
Aachen, den 8. August 1877,
Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
b11113“
Aachen. Die Handelsgesellschaft unter der Firma Lemmens & Geller, mit dem Sitze in Aachen, ist am heutigen Tage aufgelöst worden, und sind deren Aktiven und Passiven auf den einen ihrer beiden bisherigen Gesellschafter, den zu Aachen wohnenden Kaufmann Mathias Lemmens, übergegangen; ge⸗ dachte Firma wurde daher heute unter Nr. 987 des Gesellschaftsregisters gelöscht. Aachen, den 9. August 1877. önigliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
Aachen. Unter Nr. 4 des Genossenschaft
registers wurde heute eingetragen, daß die zu Stol⸗ berg domizilirte Stolberger Gewerbebank, ein⸗ getragene Genossenschaft, zufolge Beschlusses der Generalversammlung vom 23. Juli cr. aufgelöst worden und in Liquidation getreten ist, und daß zu deren Liquidatoren bestellt sind die bisherigen Vor⸗ standsmitglieder, Carl Holtz, Rendant zu Stolberg, Carl Merkens, Bäckermeister daselbst, Andreas August Wirtz, Kaufmann daselbst, und das stell⸗ vertretende Vorstandsmitglied, Jacob Brückmann,
Bierbrauer ebendaselbst, mit der Maßgabe, daß je