1877 / 189 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Aug 1877 18:00:01 GMT) scan diff

mensteuer und der Erbschaftssteuer im Jahre 1876 er⸗ giebt wieder das Resultut eines Ueberschusses über den Budget⸗

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Ende des Jahres w ren 17,635 Kontribuenten vorhanden

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darauf gefaßt worden, daß die Adresse weder durch irgend

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schaftssteuer, für welche es nach Natur der Sache an einer

wird, wie man demselben Blatte aus Lemberg berichtet, noch

der Hungersnoth spülufgebore, B Madras

in jeder Beziehung anzuerkennen und positiv zu befolgen, offenbarte.

Lübeck, 10. August. (Hamb. Nachr.) Die Abrechnung des Steuerdepartements über die Verwaltung der Ein kom⸗

anschlag, denn während letzterer bei der Einkommensteuer auf 480,000 Brutto⸗Ertrag bei 20,240 Hebungskosten lauteteg erbrachte die Steuer 520,552 Brutto und erforderte nur 12,552 Hebungskosten, ergab somit einen Ueberschuß von 41,240 über den Voranschlag. Der Mehrertrag des Jahres 1876 überstieg den des Vorjahres um 23,600 ℳ; die Hebungskosten absorbirten 3,75 Proz. des Bruttoertrages. Am

mit einem Gesammteinkommen von 25,951,800 ℳ; das Durch⸗ schnittseinkommen jedes Kontribuenten war somit 1472 bei einem durchschnittlichen Steuerbetrage von 29 23 Im Jahre 1875 kontribuirten 16,921 Steuerpflichtige für ein Fe⸗ sammteinkommen von 24,806,100 ℳ; es war also deren Durchschnittseinkommen 1466 ℳ, während der durchschnittliche Steuerbetrag sich auf 29 59 herausstellte. Die Erb⸗

festen Schätzungsbasis fehlt, war auf 35,000 veranschlagt; sie erbrachte dagegen 64,104 ℳ, also 29,104 1 Voranschlag. 8

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 12. August. Der Kaiser wird wie die „Presse“ erfährt bis zum 18. d. M. in Ischl bleiben und dann nach Wien zurückkehren. Die Kaiserin wird bis zum 15. September in Ischl verweilen und sich dann nach Gödöͤllö begeben. Der Kronprinz wird sich am 22. d. M. nach Pola begeben.

Der Adreßenewurf des galizischen Landtages in dieser Woche im Plenum zur Verhandlung gelangen, und zwar soll nach einer Meldung des „Czas“ der Entwurf ohne Motivenbericht dem Landtage vorgelegt werden. Es sei dieser Beschluß, versichert das Blatt, im Polenklub mit Rücksicht

welche Ereignisse, noch durch einen äußeren Anlaß herbei⸗ geführt wurde, sondern lediglich ein Loyalitätsakt des Land⸗ tages gegenüber der Krone ist. Die Adreßkommission hat sich bereits konstituirt.

Großbritannien und Irland. London, 11. August. (E. C.) Dem Oberhause wurde gestern durch Lord Redes⸗ dale das Gesetz bezüglich des hauptstädtischen Straßen⸗ umbaues zur abermaligen Erwägung vorgelegt, zugleich mit den Gründen, welche das Unterhaus bewogen haben, ein (zu Gunsten des Marquis von Salisbury beschlossenes) Amendement des Oberhauses zu verwerfen. Mit der Zustimmung des Mar⸗ quis von Salisbury beschloß das Haus, von seinem Amende⸗ ment Abstand zu nehmen und dem Gesetze in der vom Hause der Gemeinen gegebenen Form beizutreten. Im Unterhause erklärte in Beantwortung einer Anfrage Mr. Gourleys der Unterstaatssekretär für Indien, Lord G. Hamilton, daß die neuesten Nachrichten aus Indien von einem Nachlassen und Mysore für einige Zeit noch

würde der Mangel an Nährmgsnnacrn

fortdauern. An Stelle des verstorbenen Sir Henry Codrington

ist der Admiral Sir Henry Keppel zum Flotten⸗Admiral erwählt worden. 1 Scheriff von Marokko, Sidi el⸗Hadj

. M. in Begleitung seiner Gen 1— angekommen. Der Baron Edn SClifford ist auf seiner Besitzung in Leicestershire ge⸗ ben. Die Peerswürde geht auf den 22 jährigen Sohn über.

sogenannten Groß⸗

dieselbe

In. Ztg.) Die indische Regierung hat die weitere Aus⸗

führung der indischen Kulis nach Cayenne untersagt.

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Pslgs üund

uchslos und unter Ehrenbezeigungen für den Gewählten.

Frankreich. Paris, 12. August. Ein im heutigen „Journal officiel“ erschienener Bericht des Großkanzlers Ehrenlegion, General Vinoy, konstatirt, daß seit 1. Januar 1872 403 Mitglieder des deren Hintritt nicht vorschriftsmäßig angezeigt und mithin auf anderem Wege ermittelt worden ist. Da nun nach dem Gesetze vom 25. Juli 1873 für je zwei Vakanzen in der Ehren⸗ legion eine neue Ernennung erfolgen soll, so hat der Mar⸗

schall Mac Mahon verordnet, daß dieselben zur Vergebung in

dem herkömmlichen Verhältniß unter die verschiedenen Mini⸗ sterien vertheilt werden sollen.

13. August. (W. T. B.) Der Minister des Fourtou, ist heute nach der Gironde abgereist. breise hatte der Minister noch eine Unterredung zog von Broglie, welcher während der Abwesen⸗

Ministers des Innern

Spanien. Madrid, 13. August. (W. T. B. nig hielt heute eine längere Sitzung des Minister iebt sich morgen früh nach Granja.

Italien. Rom, 6. August. (H. N.) Di Blätter melden, daß der Herzog von Aosta wier gestellt ist und heute mit seinen Kindern sich nach dem S

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Herbst zu bleiben gedenkt. daß in der Nacht des 1. August zwei Sektionen Carabinieri das Haus eines Räuberhehlers auf dem Lande umzingelt und dort das letzte Mitglied der Bande Rinaldi's, den Hehler und vier andere verdächtige Kerle verhaftet und nach Palermo ab⸗ geführt haben. Vom 18. bis 26. d. M. wird in der Haupt⸗

dt Siciliens ein landwirthschaftlicher Kongreß, ver⸗ bunden mit einer Ausstellung landwirthschaftlicher Produkte

und Geräthschaften, abgehalten werden. Türkei.

Türkei. Konstantinopel, 11. August. Der W. „Presse“ wird von hier gemeldet: Im hiesigen Griechenviertel verlautet, daß die christlichen Bewohner von Kreta ein Schrift⸗

stück an den griechischen Patriarchen, Monsignore Joachim, vr- b , Sulei s 2 öre man, daß sie thätig da⸗ Monsignore Meletios, nicht anerkennen zu wollen; Von Suleiman Paschas Armee höre 5 hcig da⸗ Me

gerichtet haben, in welchem sie erklären, ihren neuen Metro⸗ verlangen, derselbe möge abberufen werden und der frühere

lit wieder an seine Stelle treten. * Schweden und Norwegen. Christiania, 8. August. H. N.) Gestern lief ein

oot erster Klasse von der Hauptwerft der Marine in

ie Wiederwahl des ersten Lords der Admiralität, Smith, Unterhaus erfolgte heute in Westmünster wider⸗

SPpdonsS 7 592„ Fn Ordens gestorben sind,

interimistisch die Geschäfte

in Piemont begeben wird, wo der Herzog bis zum Aus Palermo wird gemeldet,

Carljohanswärn (Horten) vom Stapel und wurde mit dem Namen „Sleipner“ getauft. Das Fahrzeug, das erste dieser Art hier im Lande, ist aus Eisen im Wesentlichen nach dem Modelle des schwedischen Dampf Kanonenbootes „Blenda“ ge⸗ baut und soll mit zwei Kruppschen gezogenen Hinterladungs⸗

Kanonen die größte von 26 Centimeter Kaliber und ca. 44,000 Pfund Gewicht armitt werden.

Ferner wird es zum Ausschleudern von Whiteheadschen Torpedos eingerichtet. Mit Hinzurechnung dieses Fahrzeuges besteht die norwegische Kriegsflotte nunmehr aus 2 Schraubenfregatten, 1 Segel⸗ fregatte, 3 Schraubenkorvetten, 4 Monitoren, 1 Segelbrigg, 2 Schraubenschonern, 1 Räderdampfschiff, 22 Dampfkanonen⸗ böten und 2 Transportschiffen.

Dänemark. Kopenhagen, 12. August. (H. N.) Ein dänisches Uebungsgeschwader soll in nächster Zeit unter dem Befehl des Commandeurs Bruhn Kopen⸗ hagen verlassen. Das Geschwader wird aus den Panzerbatte⸗ rien „Lindorwen“, Commandeur Schoustrup, „Gorm“, Com⸗ mandeur Garde und „Odin“, Commandeur Braag, sowie aus dem Schooner „Absalon“, Kapitän Christiansen, bestehen. Zum Stabschef des Geschwaders ist Kapitän Holm ausersehen worden.

(Cöln. 38. Die chinesischen Blätter melden, daß der spanisch⸗chinesische Streitfall bezüglich des spanischen Schiffes „Soverana“ durch Chinas Zusage einer Entschädigungsleistung beigelegt worden sei; ferner berichten sie, daß Lihungtschang beabsichtige, eine längere Reise nach Europa zum Studium der abendländischen Sitten zu machen; außerdem daß eine neue Hungersnoth in Folge der großartigen Heuschreckenplage drohe.

Asien. China.

Der russisch⸗türkische Krieg.

Wien, 13. August. (W. T. B.) Midhat Pascha hat heute Wien verlassen und begiebt sich, gutem Vernehmen nach, nach London.

Die Rede, die Graf Beacons die Orientfrage gehalten hat, li nach vor; der Graf sagte:

„Es ist sicherlich die Meinung Ihrer Majestät Regierung, daß im gegenwärtigen Augenblick Erörterungen über den jetzigen Stand der Angelegenheiten im Osten nicht vortheilhaft für das Gemeinwohl sein würden, und in der That eine sehr schädliche Tendenz hab dürften. Ich weiß wohl, daß die Anschauungen meines edlen Freun

ld im Oberhause über

fie egt nun dem Wortlaut

des (des Grafen Fevercham) über unsere Politik unparteiisch un

dem Wunsche beseelt gewesen sein würden, Ihrer Majestät Regierung Gerechtigkeit zu erweisen, und ich kann meinem edlen Freunde die Versicherung geben, daß wir seine Motive in dem von ihm einge⸗ schlagenen Verfahren würdigen. Was unsere Politik betrifft, so ist dem Lande gegenüber auf das Klarste ausgedrückt worden, und ich kann Seitens Ihrer Majestät Regierung nur hinzufügen, daß sie konsequent durchgeführt wurde. Ohn mich auf eine unnöthige Diskussion einzulassen, mag ich Ew. Herrlichkeiten daran erinnern, aß, als dieser grausame und verheerende Krieg begann, hrer Majestät Regierung erklärte, sie würde eine Politik strikter aber bedingungsweiser Neutralität adop⸗ tiren. Die Bedingungen waren, daß die Interessen dieses Landes nicht gefährdet werden sollten, wenn jene Neutralität aufrecht erhalten würde. Ew. Herrlichkesten wies ausden ihnen vorgelegten Akten⸗ stücken, daß seit der Neutralitätserklärung der russischen Regierung eine Depesche gesandt wurde, in welcher wir genauer de⸗ finirten, worin nach unserem Ermessen diese britischen beständen. Auf diese Mittheilun empfing Regierung eine Antwort, welche ich als rsöhnli freundschaftlich bezeichnen zu können glaube. Majestät Regierung hat keinen Grund, zu zweifeln, b f die Bedingr welche den Gegenstan

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twechsels bilden, in ehrenhafter Weis uch der Fall sein mag, die Aufrechterhaltung jener die Politik Ihrer Majestät Regierung.“

Europäischer Kriegsschauplatz. 13. August. (W. T. B.) Aus Orsowa, 13. d.: Trstenik soll das Hauptquartier des olaus heute von Tschausch⸗Mahala und rnii Studen, 15 Kilometer rückwärts, auf der Straße nach und Rustschuk verlegt werden. Die O 1

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Die Operationen der ischen Armee werden durch wolkenbruchartige Regengüsse erschwert. Aus Eski⸗Djuma, 11. d.: Gestern

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wurde von hier aus eine größere Rekognoszirung über

Kissiliar gegen den Stara⸗Lom unternommen. Eine Re⸗ kognoszirungsabtheilung unter Emir Pascha rückte bis an den Lom voc und konstatirte, daß das jenseitige Ufer von den Russen stark besetzt sei. Bei Popkoei und Jaselar befinden sich größere Lager der Russen. Die zwischen dem Lom und der Straße von Rasgrad nach Eski⸗Djuma und Osman⸗ bazar gelegenen, meist türkischen Ortschaften, sind ganz von den Bewohnern geräumt; das Getreide steht, dem Verdorren nahe, ungemäht.

Wien, 13. August. (W. T. B.) Telegramm der, Presse“. Aus Konstantinopel: Der größere Theil der unter General Gurko stehenden Truppen hat sich nördlich vom Balkan zurückgezogen, aber Kasanlyk und Hainkioei, südlich vom Bal⸗ kan, sind noch von den Vortruppen General Gurko's besetzt. Suleiman Pascha hat den Balkan noch nicht überschritten. Aus Bukarest: General Krüdener ist von seinem Posten nicht abberufen, provisorisch führt aber der ihm im Rang zunächst stehende General⸗Lieutenant Zotens den Ober⸗ befehl.

Wien, 14. August. (W. T. B.) Telegramm des „N. W. Tageblatt“ aus Bukarest: Das Hauptquartier des Fürsten Karl ist von Pojana nach Corabia verlegt. Die rumänische Division Angelescu befindet sich bei Bulgarn.

Von den Dardanellen wird dem „Daily Tele⸗ graph“ berichtet, daß die Türken energisch an den Linien von Gallipoli arbeiten. Sie stellen alle die alten englischen und französischen Vertheidigungswerke wieder her. 10,000 Arbeiter sind an dem Werke beschäftigt, welches man in etwa 14 Tagen fertig zu stellen erwartet. fikationen sollen mit 100 Kanonen armirt werden. Aus Schumla wird demselben Blatte unterm 8. ds. gemeldet,

neues Dampf⸗Kanonen⸗ an . 1 t gebniß derz die Aufbringung von 60,000 Mann, die dann bei Konstantinopel

daß die russische Kavallerie sehr rührig sei und sich augen⸗ scheinlich auf einen Angriff von Osman⸗Bazar vorbereite.

mit beschäftigt sei, die Balkanpässe vom Feinde zu säubern. Aus Konstantinopel, 11. August, meldet die W. „Presse“: In sämmtlichen westlichen Gouvernements von Anatolien wurde neuerdings eine Truppenaushebung angeordnet und die Pforte erwartet als Ergebniß derselben

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die angreifende Partei im St ist, ein numerisches U n8

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verfahren eingeleitet.

ein Lager beziehen sollen. Aber diese neuen Truppen könnten nicht vor Beginn des neuen Jahres im Felde verwendet werden. Prinz Hassan kündigte dem Gouverneur von Varna, Mustapha Sein Pascha, die bevorstehende Landung eines neuen ägyptischen Kavallerie⸗Regiments an. Die Aegyp⸗ tier errichten in Mangalia Proviantmagazine. Der Angriff auf Küstendsche soll von Seite der türkischen Kriegsschiffe wieder aufgenommen werden, sobald das längs der Küste vor⸗ dringende ägyptische Corps in die Nähe von Küstendsche ge⸗ langt sein wird. Die Russen treffen nun umfassende Vorberei⸗ tungen zur Vertheidigung dieser Stadt, in der sie 5 Batterien und zwei Regimenter Infanterie stehen haben. Südlich von Kü⸗ stendsche bei dem Dorfe Tuzla stellten sie eine starke Truppen⸗ Abtheilung auf, um eine Landung daselbst zu verhindern. Reschad Pascha, Gouverneur von Gallipoli, wurde von der Regierung mit der Leitung der Befestigungsarbeiten betraut, welche jetzt bei dieser Stadt nach dem Entwurfe des Generals Blum Pascha aufgeführt werden.

Ueber die allgemeinen Stärkeverhältnisse der

russischen Armee auf dem europäischen Kriegsschauplatze

bringt das „W. Fremdenbl.“ folgende Angaben: „Die Russen haben in Europa zehn Armee⸗Corps, nämlich das 4., 5., 7., 10., 11., 12., 13. und 14., aufgestellt, wozu dann noch die bulgarische Legion und die Rumänen hinzu zu rechnen sind und denen man jetzt noch das Garde⸗Corps, sowie das 15., 16., 17. und 18. Armee⸗Corps zur Hülfe senden will.

Von diesen Truppen stehen augenblicklich Osman Pascha gegen⸗

über mit dem Hauptquartier in Tscherkeskoselo das 4. und 9. Corps, drei Kavallerie⸗Divisionen und je eine Division vom 5. und 11. Corps, im Ganzen gegen 60⸗bis 70,000 Mann, denen sich binnen

Kurzem einige rumänische Divisionen beigesellen werden. Den

Oberbefehl über diese Truppen führt nominell der General Krüdener, thatsächlich aber wohl der Großfürst Nikolaus

selbst, der am 6. d. in Tscherkeskoselo eingetroffen ist. Der früher gegen Rustschuk und die Armee Mehemed Ali'’'s ver⸗

wandte linke russische Flügel scheint sich jüngsthin etwas nach Westen verzogen zu haben. Dort stehen bei Biela das 12

und 13. Corps, Theile des 11. Corps und zwei Kavallerie⸗

Divisionen in der angeblichen Stärke von 60,000 Mann Im Anmarsch befanden sich eine Division des 5. Corps und zwei bis drei Reserve⸗Infanterie⸗ Divisionen. In Tirnowa steht das 8. Corps unter Ra⸗ detzky mit einer Anzahl detachirter Divisionen rings um sich herum, die zusammen wohl 40,000 Mann zählen werden Eine Division vom 8. Corps und die Kavallerie⸗Division Gurko halten den Schipka⸗Paß und vielleicht auch den von Hainkiöi besetzt, eine dritte Division steht zwischen Tirnowa und Selvi und eine vierte vor Osman⸗Bazar, während über den Standort der bulgarischen Legion und der Kosakenab theilung des Generals Skobeljeff keine bestimmten Nach⸗ richten vorliegen. Das 14. Corps unter General Zimmer mann steht in der Dobrudscha, während das 7. Corps be dessa und das 10. in der Krim steht. Diese beiden letzteren sollen indessen nach den vorläufigen Bestimmungen durch das 17. und 18. Corps abgelöst werden.“ 8 Ueber die gegenwärtige Situation aufdem europäischen Kriegsschauplatze äußert sich der „Standard“ wie folgt „Wenn keiner der drei osmanischen Generäle irgend eine Offensi bewegung machen kann, müssen die Türken trotz ihrer bewunderns würdigen Kampfeigenschaften, insbesondere hinter Verschanzungen wie diejenigen bei Plewna und Rasgrad, auf die Länge geschlage werden. Wenn den Russen Zeit genug gewährt wird, werden sie im Stande sein, eben solche überlegenen Streitkräfte ins Feld zu stellen iejenigen, welche die Nordstaaten gegen den des amerikanischen Bür⸗ starke Positionen

Süden Schlußjahren zu vertheidigen, nützlich, aber ein Feldzug kann nicht durch eine rein defensive Taktik gewonnen werden, insbesonde dagegen zu führen. Sollten die türkischen General Ierr den sie nach einer Weile eingeschlossen 28 iben, werden sie nach einer Weile eingeschlo en wer n Metz, mit wenig Hoffnung auf Entsatz und mi 8 AaITTIASS;/2 *%„ 822 ame, ihre Hülflosigkeit dem Feinde gänzliche Freih zu marschiren.“

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8 1. atischer Kriegsschauplatz.

Konstantinopel, 13. August. (W. T. B.) Die tür kischen Schiffe setzen die Ueberführung der Bevölkerung des kaukasischen Küstenlandes nach Trapezunt fort. Das Inner Kaukasiens ist von den Türken vollständig ge räumt.

London, 14. August. (W. T. B.) Bureau“ meldet aus Erzerum vom 12. c.: bis Apulika vorgerückt, General Tergut Baliklute vorgedrungen, Ismail Pascha ha

; sich vom russi⸗ schen Gebiete nach der Grenze zurückgezogen.

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Die bulgarische Regierung des Fürsten Tscherkaski hat neuerdings einige Erlässe wegen Steuerreforme

regelmäßiger angewendet wird. Im Verlauf des Jahres 187

sind die Steuern in Geld zu entrichten, aber in den von den

Truppen besetzten Distrikten wird Korn und andere Früchte⸗ gattungen an Zahlungsstatt angenommen. Alle Steuerpächter

ben die Weisung erhalten, ihre Operationen nicht fortzu⸗ e Gegen die Personen und das Eigenthum Derjenigen, welche dieser Verordnung nicht nachkommen, wird das Straf Türkische Kaimes oder Papiergeld werden zur Steuerzahlung nicht angenommen.

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2483, in Karlsruhe 19,2, in Hamburg 29,1, in j 8 442, in Prag 29,1, in Basel 29,1, in Brüssel 20,1, in Paris 21,⸗3s,

in Amsterdam 23, , in Rotterdam 21,7, im Haag 21,0, in Kopenhagen

s zu der am 4. August cr. mje 1000 Bewohnern, auf n: in Berlin 37,9, in n 30,2, in Frankfurt a. M. 17,5, 3, in Magdeburg 23,2, in Stettin

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in Stockholm 28,2z, in Christiania 22,3, in St. Petersburg 32,2, in Warschau 32,7, in Odessa 33,2, in Bukarest 25,2, in Athen —, in Lissabon —, in Rom 30,8, i Turin 24,4, in London 21,3, in Glasgow 20/2, in Liverpool 24 in Dublin 24½, in Edinburgh 19,2, in Alexandria (Egypten) 47

21,5,

in New⸗York 40,1, in Philadelphia 27,0, in Boston 16,3, in Franzisko 14,3, in Calcutta 19,3, in Madras 109,2, in Bombay

veröffentlicht. Da die Kriegsbefreiungstare abgeschafft ist, wird die 8 Dschuma oder Grundsteuer durch eine andere ersetzt, welche

in Cassel 28,38, 8 3 K in Altona aßburg 27,8, in München 38,, in Nürnberg 32,9, in Augsburg

in Neapel 28,3, in

In der Berichtswoche herrschten in ganz Deutschland westliche und füdwestliche Windrichtungen vor, die nur gegen die Mitte der Woche in Heiligenstadt vorübergehend in nordwestliche, in München und Karlsruhe in Ostwinde und gegen Ende der Woche in Konitz und Breslau in nordwestliche Richtungen übergingen. Die im An⸗ fange der Woche niedrige Lufttemperatur stieg gegen die Wochen⸗ mitte erheblich, sank jedech in der zweiten Wochenhälfte unter dem Einflusse der theilweise nordwestlichen Luftströmungen erheblich unter das Monatsmittel. Der Anfangs steigende Luftdruck siel um die Mitte der Woche erheblich und stieg erst gegen das Ende der Woche wieder langsam. Das allgemeine Sterblichkeitsverhältniß in den deutschen Städten ist ein wesentlich günstigeres geworden. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl sfiel von 30, der Vorwoche auf 28,1 (auf 1000 Bewohner und 1 Jahr berechnet). Fast ausschließlich be⸗ traf diese Abnahme der Gesammtsterblichkeit das Säuglingsalter während die Betheiligung der übrigen Altersklassen an derselben eine größere wurde. Die Städte unter 40,000 Einwohner zeigten meist ein günstigeres Verhältniß wie die größeren. Unter den Todesursachen traten die Infektionskrankheiten im Allgemeinen seltener auf, nur die Diphtherie erscheint namentlich in den Städten

Rhein und an der Nordseeküste frequenter, das Scharlach⸗

in Mühlhausen i. Th., der Keuchhusten in M. Glad⸗ Typhöse Fieber weisen in den meisten Städten Rückgänge auf, nur in einigen italienischen (Neapel, Turin) und in Bu⸗ karest waren sie häufiger. Pockentodesfälle zeigten sich in London, Wien, Prag in geringerer Zahl. Sehr bedeutend vermindert ist aber die Zahl der tödtlich verlaufenden Darmkatarrhe und Brech⸗ durchfälle in den deutschen Städten (die Gesammtzahl derselben sank von 398 resp. 553 der Vorwoche auf 323 resp. 439 in der Berichts⸗ Doch ist ihr Vorkommen noch immer in den größeren tädten sehr häufig (in Berlin noch immer 96 und 149 gegen 120 resp. 231 der Vorwoche). In Pest, Warschau, Petersburg, New⸗ Bork, Philadelphia u. a. ist die Zahl der tödtlichen Darmkatarrhe noch im Steigen, in London ist sie etwas kleiner geworden. Aus Hamburg wurde 1 Todesfall an Cholerine, aus Posen 1 an Cholera nostras gemeldet. In Britisch⸗Indien läßt die Cholera bedeu⸗ tend nach. 8

(H. N.) Rom zählt nach den neuesten stati ungefähr 280,000 Einwohner, welche auf ei 14,113,150 Quadratmetern 13,550 Gebäude bewohnen, die Person ungefähr 50 Quadratmeter kommen. Rom hat 347 katho⸗ lische Kirchen, 8 evangelische Kapellen und 4 Synagogen. Es be⸗ stehen 46 Gemeindeschulen, welche von 8308 Knaben und 7099 Mäd⸗ chen, zusammen also von 15,407 Kindern besucht werden. Außerdem giebt es 94 Privatschulen,

giebt len, 77 kirchliche und 56 gemischte Schulen, 5 Kinderasyle und 16 Se für 1000 Personen und

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minarien, endlich 2 Gemeindehospize

’1 4 Spitäler, in denen 3500

Kranke Platz finden können. Außer der sich auf ungefähr

8000 Mann belaufenden Garnison zählt Rom 513 Gemeinde⸗

wächter, 184 Zollwächter, 312 Feuerwehrmänner, 403 Sicher⸗ eitswachleute und 192 Gefängnißwächter.

Wagen besorgen 1990 Einspä

ß Den Personenverkehr zu

VGagen . spänner, 200 Zweispänner, 110 Coupés, 89 Reisewagen, 80 Omnibusse für den inneren Dienst und 6 andere. 3 Dampfer befahren den Tiber. Es giebt in Rom 5340 zweiräderige und 800 vierrsderige Wagen oder Karren zur Beförderung der Waa 2 Alle diese Wagen sind in 707 Wagenschuppen Rom zählt 3840 Gast⸗, Bier⸗, Wein⸗, Kaffee⸗ und

untergebracht. enen Speisen oder Getränke verabreicht oder Betten

Schlafhäuser, in

vermiethet werden. Kunst, Wissenschaft und Literatur. Rümersheim, 8. August. (N. M. Ztg.) Zu den

römischen Münzen, welche schon auf der Anhöhe des Burghofes südlich des hiesigen Dorfes gefunden wurden, ist neuerdings wiederum eine zu verzeichnen. Dieselbe ist in Bronze von ungefähr der Größe eines 50⸗Pfennigstücks mit der Umschrift 0 NXSTANTINUS AUG(ustus) Lage des genannten Burghofes an der hier noch deutlich erkennbaren Römerstraße von Augusta Rauracorum nach Argentoratum und weite sowie die vielen am Platze schon aufgefundenen römischen Münze lassen schließen, daß auf dem genannten wichtige römische Ansiedelung befunden habe. rigen Kongress 1

1, 2 2— n „Burghof“ sich früher eine

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rigen K 2 ür Sozialwissenschaft ist jetzt festgestellt. Drei Tage sind i vorliegenden Fragen, zwei andere für fernerlieger Aberdeen wird den Vorsitz übernehmen. Der französi n Basrah, M. de Sarzec, hat dem „Athenäum“ zuf in 5 1 Kuinen einer alten eine S

Rom, 8. August. Bei Erdarbeiten in der Quirinalstraße, unweit des dem Fürsten Rospigliosi gehörigen Gartens, hat man die Grundmauern des Apollotempels aufgedeckt.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Winterfrüchte, namentlich Roggen, ein guter, ur Hoffnung auf eine volle Ernte. Weniger gut Sommerfrucht, weil die Aussaat durch die rauhe 7 und die Entwickelung der Halme du eing ene große Dürre beeinträchtigt worden is felder zeigen ein gutes Aussehen, und ist von dem Koloradokäfer bis jetzt noch nichts vorden Der erste Heuschnitt hat einen sehr reichlichen Ert daß vorjährige empfindliche Futter⸗ margel als beseitig den kann. Wenig günstig sind die Aussichten für die Obsternte, insbesondere hat das Steinobst durch die Fröste während der Blüthezeit stark gelitten, Kirschen gab es in be⸗ sonderer Fülle. 1 Sicherheit auf ein gutes Wein⸗ jahr gerechnet werden, falls die Witterung günstig bleibt. Zwar war guch die Rebe in Folge der rauhen Frühjahrs⸗Witterung in ihrem Wachsthum etwas zurückgeblieben, allein die später eingetretenen warmen Tage haben das letztere schnell gefördert, und schon Mitte Juni fand man an einzelnen Orten blühende Gescheine. Der Stock hat dann unter den günstigsten Verhältnissen durchgeblüht. Bei dem Mähen der Winterfrüchte sind Halme von 7—9 Fuß Länge ange⸗ troffen worden. Schwerin, 12. August. Ein Erlaß des Großhberzoglichen Mi⸗ nisteriums des Innern vom 3. d. M., fordert die Obrigkeiten auf, dafür Sorge zu tragen, daß die geeigneten Maßregeln zur Beseiti⸗ gung der von der Verbreitung des Coloradokäfers drohenden Gefahr gegebenen Falles schleunigst ergriffen werden. Auch sollen die Obrigkeiten von dem etwaigen Auftreten des Insekts dem Mini⸗ sterium sofort Anzeige machen. Zugleich!] macht das letztere dar⸗ auf aufmerksam, daß die Maßregeln zur Vernichtung des Käfers nur ann Erfolg versprechen, wenn das Insekt sofort da, wo es sich zeigt, mit allen Mitteln vertilgt wird, und daß es im eigenen Interesse d. betreffenden Grundbesitzer liegt, auch ohne besondere polizeiliche ufforderung ihre Kartoffelfelder sorgfältig zu beobachten und alle verdächtigen Momente der Obrigkeit schleunigst anzuzeigen. Die schon im vorigen Jahre begonnene Vermehrung des Arbeits⸗ 88 ebots auf dem Lande hat, den „Meckl. Anz.“ zufolge, in der hron Schwerin in diesem Sommer noch weitere Fortschritte on allen Seiten bieten Arbeiter sich an, und die Nach⸗ Vr. 9 „2 t. nicht gleichen Schritt. Der Grund dieses Um⸗ drr Züzeils in einer Aufbesserung der Löhne, theils in der ;f. aze Arbeitern, die in der Industrie beschäftigt waren, vorch Ir suchen, daß auf verschiedenen Gütern die Stellung „&☛ durch Beseitigung des Hofgängerzwanges eine freiere Lagelz“ iedighoere geworden ist. vefy Gewerbe und Handel. Der ngscours für die Silber⸗Coupons der erreichischen Eisenbahn⸗Gesellschaften an den deutschen Jahlstellen ist bis auf Weiteres auf 177 pro 100 Gulden herab⸗ gesetzt worden.

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In der Sitzung des Aufsichtsraths der Dresdener Bank vom 13. August wurde die Semestralbilanz vorgelegt, welche einen Gewinn von 627,910 brutto und 547,677 netto ergiebt, was einer Verzinsung von circa 13 %, resp. 11 ½ % entspricht. Die Ge⸗ winne verrheilen sich auf die einzelnen Konten, wie folgt: Wechsel⸗ konto 158,972 ℳ, Zinsenkonto 212,409 ℳ, Provisionskonto 140,315 Effektenkonto, Zinsen und Gewinn 115,710 ℳ, Wechselcomptoir 40,039 b —— Der Gesammtbetrag des vom 1. April bis zum 30. Juni 1877 in Großbritannien eingeführten Fleisches war 456,717 Centner im Werthe von 1,122,062 £. Davon kamen 371,408 Centner aus den Vereinigten Staaten, 12,382 aus Canada 9586 aus Deutschland, 8921 aus den Niederlanden, 6737 aus Frank⸗ reich, 5966 aus Dänemark, 5313 aus Belgien, 3696 aus Uruguar 604 aus anderen Ländern. Der Werth der in den ersten sieben Monaten aus England ausgeführten Spirituosen beträgt, der „Cöln. Ztg.“ zufolge, 216,921 f. gegen 159,067 £. während des gleichen Zeitraums im vergangenen Jah 2

Christiania, 8. August. Angaben der Direktion der norwegischen „Veritas“ zufolge, standen am 1. Juli 1877 in Norwegen 147 Handelsschiffe von zusammen ca. 53,500 Tonnen Last auf dem

Stapel Stapel.

Verkehrs⸗Anstalten.

Plymouth, 13. August. (W. T. B.) Der Hamburger Post⸗ dampfer „Lessing“ ist hier eingetroffen. 2 8 New⸗York, 13. August. (W. T. B.) Der Dampfer „Spain- von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messing'sche Linie) ist hier eingetroffen.

Berlin, 14. August 1877. Königlich Preußische Lotterie. 8 (Ohne Gewähr.) ö“ Bei der heute fortgesetzten Ziehung der vierten Klass⸗ 156. Königl. Preußischer Klassenlotterie fielen:

3 Gewinne à 15,000 auf Nr. 15,149. 26,033. 46,838.

1 Gewinn à 6000 auf Nr. 47,268. 40 Gewinne à 3000 auf Nr. 938. 495 10,443. 12,898. 12,908. 14,566. 20,539. 2 30,025. 30,711. 31,520. 35,315. 35,440. 46,127. 47,493. 49,125. 55,595. 56,656. 59,497. 60,509. 69,457. 74,115. 76,469. 79,929. 83,454. 85,371. 85,742. 86,534. 56 Gewinne à 1500 auf Nr. .6061. 6082. 7006. 15,965. 16,126. 27,271. 28,512. 34,543. 36,625. 53,699. 56,626.

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00 —1 0,00 20.

744. 1909. 4762. 5122. 7695. 9066. 10,453. 12,096. 12,482. 17,845. 19,244. 22,009. 22,469. 30,907. 31,956. 32,324. 32,883. 38,512. 39,638. 8. 46,216. 49,712. 50,024. 52,052. 57,048. 57,367. 57,518. 60,754. 79,179. 86,092. 88,557. 89,847.

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92,626.

82 Gewinne à 600 auf Nr. 1070. 1177. 1403. 1713. 2321. 3070. 5614. 7897. 10,556. 11,074. 12,273. 12,684. 15,262. 15,326. 16,648. 17,047. 18,299. 18,715. 19,664. 19,676. 19,986. 20,459. 20,938. 21,815. 23,089. 25,256. 27,683. 28,280. 31,067. 34,139. 34,535. 35,421. 36,866. 38,998. 39,776. 40,409. 41,286. 42,473. 43,935. 45,532. 45,817. 46,857. 47,673. 48,066. 48,412. 50,939. 50,973. 52,024. 52,078. 52,179. 52,883. 53,849. 53,990. 55,187 56,312. 56,430. 57,444. 59,454. 59,582. 65,213. 65,370. 68,048. 68,724. 69,778. 79,265. 79,693. 80,218. 80,333. 80,749.

555 8 91,669. 91,997. 92,224.

86,555. 87,899.

62,351. 73,822

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84,798.

E. Hünten’'s „Reiterangriff bei Elsaßhausen.“

In der Querhalle der Nationalgalerie ist gegenwärtig als neueste Erwerbung der seit ihrer Eröffnung bereits um 43 Nummern vermehrten Sammlung ein umfangreiches Ge⸗ mälde des Düsseldorfer Schlachtenmalers Emil Hünten ausgestellt, das einen bedeutsamen und malerisch interessanten Moment aus der Schlacht bei Wörth, den Reiterangriff der französischen Kürassiere bei Elsaßhausen zum Gegenstand hat und sich in jeder Hinsicht den bemerkenswerthesten Darstellun⸗ gen aus dem letzten Kriege anreiht. Miit großem Geschick ist das gegebene und von dem Künstler sorgfältig studirte, in breitgeschwungenen Linien weithin ge⸗ dehnte hügelige Terrain, über das sich eine grauwolkige, das durchdringende Sonnenlicht mild dämpfende Luft ausbreitet, zur Erzielung einer Anordnung benutzt worden, die auch dem Laien die Disposition und den Verlauf des Kampfes sofort verständlich macht. Vor den in bläulichen Dunst gehüllten Höhen der Vogesen, die fern am Horizont den Blick begrenzen, hebt sich, von einem dichten Kranz grüner Wipfel umrahmt, das als Hauptquartier Mac Mahon'’s dienende Schloß Dürk⸗ heim und das in Brand geschossene Dorf Fröschweiler ab, aus dessen Kirchthurm und Dächern Rauch und Flammen empor⸗ steigen. Von diesem Hintergrunde aus schiebt sich, von einer mit Bäumen bepflanzten, auf den letztgenannten Ort zuführenden Chaussee fast horizontal durchschnitten, eine breite Abdachung des Bodens bis in den mittleren Plan des Bildes, um hier in einer muldenförmigen Einsenkung zu enden, die sich von

einem auf dem wieder ansteigenden Terrain rechter Hand auf⸗

ragenden Gehöft des Dorfes Elsaßhausen nach links hin ent⸗ lang zieht und von den preußischen Truppen, zwei Com⸗ pagnien des 2. 1 im stumpfen Winkel an sie anschließenden, gleich⸗ falls im Feuer avancirenden württembergischen Jägern besetzt gehalten wird. In ungestümem Anprall ist auf diese den Angriff aufnehmenden und zurückweisenden Infanterie⸗ kolonnen von der Höhe herab die aus dem ersten und vierten Kürassierregiment bestehende Brigade Gérard eingestürmt, während noch weiter zurück, jenseits der Chaussee, die aus dem

zweiten und dritten Regiment gebildete Brigade de Brauer des auch sie vorschickenden Befehls gewärtig ist und, mehr

nach rechts hin, als eine deutlich sich absondernde Gruppe der von dort aus die Attake leitende General Bonnemains mit seinem Stabe sichtbar wird.

Die Aufstellung der Deutschen, die nach beiden Seiten

hin über den Rahmen des Bildes hinaus ihre Fortsetzung findet, stützt sich auf das von ihnen besetzte Dorf Elsaßhausen.

Der in dichten weißlichen Wolken hinter dem Gehöft zur Rechten aufsteigende Pulverdampf giebt das wirksame Eingreifen der dort postirten Artillerie zu erkennen, die eben auch diesseits des Gebäudes ein Geschütz auffäö weit davon hält, auf seinem Pferde hoch aufgerichtet, den geschwungenen Degen in der Faust, der Commandeur des im Feuer stehenden Bataillons, Major Böttcher, der ge⸗

spannt den Gang des Gefechtes verfolgt und so kaum des gefangenen Obersten Billet achtet, der, mit der Hand da Gesicht bedeckend, in schwankender, wie von innerer Erschüt⸗ terung erbebender Haltung zu ihm herangeführt wird. Im Uebrigen nehmen den Vordergrund des Bildes Gruppen 8 fallener und Verwundeter sowie gefangener französischer In fanteristen und Zuaven nebst den sie bewachenden 84 Mannschasten ein, die zugleich einzelnen hierher versprengten und verwundet von ihren Pferden noch weiter getragenen Reitern nit dem Gewehr in der Hand entgegentreten. Wie an einer festen Mauer bricht sich an den unbewegt Stand haltenden deutschen Kolonnen der feindliche Angriff in dem geschilderten Moment bereits in Flucht und Ver⸗ wirrung umschlagend, so daß ein wildes Getümmel der Zu⸗ rückgeworfenen, der eben noch in gerader Linie heranjagen den und nun plötzlich zurückprallenden Reiter, der sich bäu⸗ menden und stürzenden Pferde entsteht und der Maler die reichste Gelegenheit findet, in der 2 und Modelli⸗ rung der in ihrer mannigfachen Bewegung scharf beobach⸗ teten, in den wechselndsten Verkürzungen sich darstellen⸗ den Gestalten sein oft bewiesenes Wissen und Können von neuem zu bethätigen. Das am meisten zu betonende Verdienst des Bildes erschöpft sich jedoch weder hierin noch auch in der wirkungsvollen und trotz der zahlreichen Evisoden doch trefflich zusammengehaltenen übersichtlichen Anordnung, bei welcher selbst einzelne minder glückliche Details, wie die gerade bei Hünten beliebte Figur des mit ausgestreckten Beinen und Armen stürzenden und in dieser für das Auge festgehaltenen Situation peinlich berührenden Reiters, sich kaum em⸗ pfindlich bemerkbar machen, es besteht vielmehr vornehmlich in der tüchtigen Behandlung der den Kampf um⸗ rahmenden landschaftlichen Scenerie und in der überzeugend wahren Wiedergabe der eigenthümlichen Stimmung in Licht und Luft, die gegen die meisten früheren Leistungen Hünten's einen entschiedenen Fortschritt bekundet und seine Farbe kla⸗ rer und feiner, die Gesammthaltung seines Bildes geschlosse⸗ ner und malerischer erscheinen läßt, als es sonst wohl bei den in ihrer Art stets verdienstlichen Arbeiten des Künstlers der Fall war. 8

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zum 15. September d. zinische Kongreß statt.

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Lippspring ein (Rheinprovinz) bis Ende Juli

Niederbronn bis 4. August

Niendorf bis Ende Juli.

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Oeynhausen bis 10. August

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Pyrmont (Kurgäste und⸗Fremde) bis 6. August . . . .

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Bataillons des 85. Regiments, und den

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Reinerz (Kurgäste 2003, Durchreisende 476) bis 1. August Rothenfelde (Oldenburg) bis Ende Juli u““ Salzbrunn (Kurgäste 1927, Durchreisende 246) bis 1. Aug. Salzdetfurth bis 30. Juli ... zhemmendorf bis 1. August. wEEeeö chandau (Sachsen) bis 11. August... chweizermühle (Sachsen) bis 10. August. ebb]; Insel Spiekeroog bis 27. Juli. Stolpmünde bis 1. August Swinemünde bis 1. August. Sylt bis 8. August.. ee.“]; Warmbad (bei Wolkenstein in Sachsen) bis 10. August. Weißer Hirsch mit Oberloschwitz (Sachsen) bis 11. August Wiesbaden (Kurgäste und Durchreisende) bis 7. August Wiesenbad (bei Annaberg in Sachsen) bis 11. August.

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Wildungen bis 8. August..

Wittekind (bei Giebichenstein und Halle) bis 5. August. 514 —— Iööö11 ““ 8ECEA““ oppot (Ostseebad) bis Ende Juli Von den weniger frequentirten Bädern wurden besucht: Aller⸗

heiligen (Baden) bis Ende Juli von 94 Kurgästen (außerdem von

467 Touristen), Cuxhaven bis Ende Juli von 85 Pers., Königs⸗ brunn (Sachsen) bis 28. Juli von 132 Pers., Insel Langeoog bis 25. Juli von 143 Pers. Lindenfels (Hessen) bis Ende Juli von ca. G Nidda (Hessen) bis Ende Juli von 65 Pers., Oldesloe bis Ende Juli von 103 Pers., Oppenau (Baden) bis Ende Juli von 120 Pers., Rewahl bis 1. August von 44 Pers.