1877 / 217 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Sep 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Positionen. Von Beginn des Kampfes um Plewna an bis zum 12. d., Nachmittags 1 Uhr, wurden 6000 Verwundete auf die Verbandplätze gebracht, von welchen 3500 bereits evakuirt worden sind. An den übrigen Stellen des Kriegs⸗ schauplatzes haben keinerlei Zusammenstöße stattgefunden. Die Rustschuker Armee⸗Abtheilung hat sich einen halben Marsch 25 dem Schwarzen Lom, dessen Linie von den Türken besetzt ist, in neuen Positionen konzentrirt.

Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) In einem

offiziellen Telegramm aus Plewna von gestern wird be⸗

uptet, bisher seien alle Anstürme der Russen auf die Be⸗ estigungen von Plewna zurückgeschlagen worden. wei Re⸗ douten im Süden, deren sich die Russen bemächtigt gehabt hätten, seien von den türkischen Truppen wieder genommen worden.

Konstantinopel, 13. September. (W. T. B.) Ein Telegramm Suleiman Paschas an die Pforte lautet: Wäh⸗ rend einer Rekognoszirung auf dem linken Flügel unserer Aufstellung bemächtigten sich unsere Truppen der feindlichen Befestigungen auf der Anhöhe von Busludscha auf der nach Travna führenden Straße und bewerkstelligten dadurch die Verbindung mit unserem rechten Flügel. Die aus den Be⸗ festigungen vertriebene russische Infanterie und Kavallerie nahm unter dem Schutze des auf ihrer linken Verthescigungarine befind⸗ lichen Gehölzes Aufstellung. Unsere cirkassische Reiterei, unter⸗ stützt von der Infanterie, warf jedoch den Feind nach einem dreistündigen Kampfe mit bedeutenden Verlusten zurück. Eine Menge Waffen und Pferde fielen uns in die Hände. Nac) der Befestigung der eroberten Anhöhen von Busludscha kehrten unsere siegreichen Truppen in ihre Standquartiere zurück. Wir hatten nur 2 Todte und 5 Verwundete. Die Straße nach Travna ist in unserem Besitze.

Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) Ein Telegramm Suleiman Paschas aus Schipka von heute meldet: Der Artilleriekampf war gestern sehr heftig, mehrere russische Geschütze wurden demontirt und eine große Zahl russischer Artilleristen getödtet. Gegenwärtig schweigen die russischen Batterien. Seinen täglichen Verlust an Mann⸗ schasten schlügt Suleiman Pascha auf 5 Verwundete an (2), gestern habe er jedoch 3 Todte und 10 Verwundete gehabt.

Wien, 14. September. (W. T. B.) Die „Pol. Korr.“ meldet aus Bukarest: Bei Erstürmung der Redoute von Grivica haben sich die Rumänen glänzend hervorgethan. Zwei von denselben unter den Augen des Kaisers Alexan der gemachte Angriffe wurden zwar abgeschlagen, bei dem dritten Angriffe wurden aber die Verschanzungen mit Sturm⸗ leitern erpiegen. Die dritte und vierte rumänische Division war meist durch Freiwillige vertreten; der Verlust der Ru⸗ mänen beträgt 269 Todte und 1031 Verwundete. Am 12. d.

versuchten die Türken die Redoute von Grivica wiederzu⸗ nehmen, dieselben wurden jedoch mit großen Verlusten zurück⸗ geworfen. Seit dem 12. d. werden die übrigen Werke von Grivica aus beschossen, die Einnahme von Plewna ist als baevorstehend anzusehen. Die Verwundungen sind größtentheils leichte, die empfindlichen Verluste der Russen sind dem allzu ungestümen Angriffe des Generals Skobeleff zuzuschreiben. Das Gros der Verwundeten ist nach Turnmagurelli gebracht, sich die hervorragendsten Aerzte von Bukarest begeben aben. Wien, 14. September. (W. T. B.) Ein weiteres Tele⸗ gramm der ‚Polit. Korresp.“ aus Bukarest von heute lautet: Die neue Brücke bei Nikopolis war vorgestern wegen Mangels an Schiffen noch nicht vollendet. Die russischen Gardetruppen können vollständig kaum vor dem 1. k. Mts. auf dem Kriegsschauplatze eintreffen. Die Armee des Groß⸗ fürst⸗Thronfolgers hat sich nach einer Reihe mörderischer Gefechte vollständig hinter die Jantralinie zurückgezogen. Ueber die Situation bei Plewna schreibt die W. „Presse“ unterm 13.: „Nach den bisher eingelaufenen Nachrichten und Schilderungen vom Schlachtfelde, haben sich die Russen der entscheidenden und dominirenden Positionen östlich Plewna bemächtigt, und wenn auch bieher nur die kleinere Hälfte der Arbeit bei Plewna gethan ist, so ist nichtsdestoweniger die Position Osman Paschas schon am 11. Sep⸗ tember eine sehr bedrohte gewesen. Wenn die Russen mit der bis⸗ herigen Vorsicht und Entschiedenheit ihre Vorrückung fortsetzen, so ist an der Niederlage Osman Paschas kaum zhebr zu zweifeln, selbst wenn sich Mehmed Ali mittlerweile entschlossen hätte, ihm durch einen Angriff der Jantra⸗Linie indirekt beizuspringen. Selbst⸗ verständlich ist es heute noch nicht möglich, vorherzusagen, ob es den Türken gelingen wird, sich auf der Heerstraße nach Sofia zurückzu⸗ ziehen, oder ob die russische Uebermacht genügen wird, die Besatzung on Plewna einzuschließen und zur Kapitulation zu zwingen. Augen⸗ scheinlich hat sich Osman Pascha schon nach der Einnahme von Lowtscha durch die Russen am 3. d. M. in einer schwachen Fesition befunden. Er hätte damals eingedenk der anrückenden russischen Uebermacht und des eigenen Unvermögens zu weitgreifenderer Offensive, einen „dreisten Ausfall“ gegen die am rechten Flügel aufgestellten Rumänen wagen sollen. Wahrscheinlich wäre dieser Vorstoß gelungen und dann konnte Osman Pascha mit Ehren den Platz verlassen, den er, für die Russen unbequem genug, so lange inne hatte. Sobald es dem türkischen Gros unter Mehmed Ali nicht gelungen war, Osman Paschas Position zu erleichtern, konnte dieser im Angesichte der russischen Uebermacht nichts Klügeres thun, als Plewna nach einem billigen Siege über die Rumänen zu räumen und sich in der Rich⸗ tung von Sofia zurückziehen. Die serbische Aktion ist vor der Thüre

und wir glauben, daß die Pforte aus den Kerntruppen Osmans bei

Nisch und Widdin einen weit größeren Nutzen ziehen konnte, als in der strategisch unwichtigen und gefährlichen Position bei Plewna, wo heute vielleicht mindestens 40,000 Mann einer Katastrophe entgegen⸗ gehen. So stehen wenigstens heute die Chancen der Situation nd es müßten unberechenbare Zwischenfälle entreten, wenn es Osman Pascha ein drittes Mal gelingen sollte, den bereits weit vorgeschrittenen Angriff der russischen Uebermacht zurückzuweisen.“ —— „Die Situation in Bulgarien“ sagen die „Times“ in einer Besprechung der gegenwärtigen Kriegsoperationen „ist im genwärtigen Momente eine sehr kritische. Das Schicksal des dies⸗ jährigen Feldzuges scheint von der Vertheidigung Plewnas abzu⸗ hincin Wenn Osman Pascha seine Stellung zu halten rermag, bis ihm Mehemed Ali Hülfe bringt, so gerathen die russischen Heere in eine sehr bedenkliche Lage. Wenn andererseits Plewna fällt, so lange noch die Armee des Großfürsten⸗Thronfolgers unbesiegt an der Jantra steht, dann kann die ganze Wucht der vereinigten Ar⸗ meen gegen Mehemed Ali gekehrt werden, um ihn zu erdrücken. Für beide Theile ist die Zeit von der größten Wichtigkeit, aber für die Türken noch mehr als für die Russen. Jeder Tag bringt die russische Garde näher an die Donau und ihre Ankunft wird in die russische Waagschale 40,000 Mann ausgezeichneter Truppen werfen. Die Verstärkungen, welche den Türken noch zukommen können, sind nur Irreguläre Mehemed Ali hat also allen Grund, einen raschen und kräftigen Schlag zu führen, aber dessen ungeachtet scheinen seine Bewegungen bedächtig und langsam zu sein. Seit mehreren Tagen

3 es Granaten auf Plewna und die Armee, von welcher allein Hülfe

racht werden kann, hat noch nicht einmal die Jantra überschritten, elche 60 englische Meilen vor Plewna entfernt ist Es scheint fast, daß Mehemed Ali keine Auznahme von den türlischen Feldherrn

v“ 8

machen wird, welche in diesem Kriege fast immer ihrem Operations⸗ ziele erst nahe kamen, wenn der Gang der Ereignisse ihre Anwesen⸗ heit überflüssig gemacht hatte. Weder Menschen, noch Erdwerke ver⸗ mögen auf eine unbestimmte Zeitdauer solche Salven aus Belage⸗ rungsgeschützen auszuhalten, wie sie die russischen Batterien auf den Anhöhen vor Plewa abgeben, ohne so erschüttert zu werden, daß sie den Sturmkolonnen nur mehr geringen Widerstand entgegen⸗ setzen können.“

„Ueber die Gefechte am Lom und den darauf folgenden Rückzug der Russen nach Biela wird vom „Daily⸗News“⸗ Korrespondenten aus Banicka vom 7. d. M. und aus Biela vom 8. d. M. berichtet: „Die Schlacht von Ablawa am Mittwoch, 5. d. M., war die heftigste auf der sanfen Linie. Nachdem die Türken Kazeljewo genommen, zogen die Russen sich über den Lom zurück Die Türken folgten und besetzten Ablawa, wurden aber von dort bis nach den Hügeln hinauf vertrieben. Die Russen zählten 9 Bataillone und 8 Batterien. Es war nun spät am Nachmittage. Das Dorf Ablawa auf der linken Seite ward durch die Tür⸗ ken besetzt. Die Weinberge gewährten ihnen Deckung und sie eröffneten von dort ein beständiges Feuer, die russische Infanterie zerstreuend, die sich nicht länger halten konnte. Die Krisis kam. General Timoleff, seine Soldaten zur Nachfolge auffordernd, leitete einen Angriff auf den Feind, zuerst mit wenigen Leuten. Seine Truppe schwoll im Vorrücken durch Zuzügler einer Lawine gleich an und stürzte sich mit einer Wucht auf den Feind, der nichts wider⸗ stehen konnte. Die Türken zogen sich über den Fluß zurück. Der Verlust der Russen an Todten und Verwundeten war 1000 Mann.“ Nach der Schlacht ward ein Waffenstillstand zur Beerdigung der Todten abgeschlossen, während dessen die Russen und Türken fra⸗ ternisirten. 8

Aus Orsova, 13. September, wird dem W. „Frem⸗ denbl.“ gemeldet: Die Befestigungsarbeiten, welche die türkischen Truppen vor einiger hei in Thessalien um die zwei Städte Armyro und Tainak zu errichten begannen, sind nun beinahe vollendet, so daß man schon zu deren Armirung schreiten konnte. In diesen zwei Städten, welche die Straßen nach Larissa und Volo beherrschen, wird auch ein bedeutendes Truppencorps konzentrirt, über das Abdy Pascha das Kom⸗ mando führen wird. Letzterer weilt eben in dem nördlich ge⸗ legenen Sataldscha, das gleichfalls in Vertheidigungszustand gesetzt wird. Viele von Widdin nach Plewna abgesandte Kanonen mußten, Berichten aus ersterer Stadt zufolge, wieder dorthin zurückkehren, da die Wege in das Lager Osman Paschas nicht mehr gehörig frei waren.

—— Der Korrespondent der „Cöln. Ztg.“ entwirft folgende Schilderung von jener Redoute, welche einen Schlüsselpunkt der Positionen von Lowtscha bildete:

„Diese Redoute ist etwa 100 Meter lang, 20 Meter breit und vollkommen geschlossen; sie hat einen etwa 1,25 Meter tiefen und 1,25 Meter breiten Graben und wird durch eine Langtraverse in zwei gleiche Theile getheilt; eine Quertraverse ist in der Mitte der Re⸗ doute angebracht und dann von dieser an die nach Norden gelegene Hälfte der Redoute nochmals mit zwei Quertraversen versehen, welche die nöthigen Kommunikationen haben.“

Der „Standard“ vom 11. d. M. enthält folgendes Telegramm: Adriagnopel, Sonntag Abend. Der Chirurg Weller vom Stafford⸗House⸗Comité wurde, als er 24 schwer⸗ verwundete Leute in seinem Wagen von Kasanlyk nach Philippopel schaffte, von türkischen Irregulären überfallen und

all seiner Werthsachen beraubt.

8 Asiatischer Kriegsschauplatz. Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) Eine Depesche Moukhtar Paschas vom 12. cr. meldet: Die Ka⸗ vallerie der Kurden hat den Araxes überschritten und ist in Adjenas, bei Erivan, eingetroffen. Sie vernichtete einen Konvoi mit Lebensmitteln, welcher von einer Compagnie In⸗ eg. begleitet wurde, und tödtete von letzterer 60 Mann.

ei Sahahserai wurde die russische Post von der Kavallerie aufgehoben, welche sich indessen vor den überlegenen Streit⸗ kräften, die von Igdyr herankamen, in das Lager zurückziehen mußte, wohin sie eine große Menge Beute mitbrachte. Nach⸗ dem eine Rekognoszirungsabtheilung in der Richtung von Ar⸗ dahan vorgerückt war, sollen (2) die Russen, einen Angri durch starke Streitkräfte besorgend, 88 geräumt und si in die Festung Emiroglu zurückgezogen haben.

Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) Nach einem Telegramm Moukhtar Paschas vom 13. d. wurden die Vorposten des rechten Flügels der Türken beim Dorfe Tschad von den Rus⸗ sen mit 16 Bataillonen Infanterie, 4 Regimentern Kavallerie und 4 Batterien angegräffen. Nach C Kampfe hätten die Türken die Russen zurückgeschlagen; verfolgt von den Türken, in ihre Verschanzungen von Utsch Tepe zurückgegangen. Der Verlust der Türken betrage nur 10 Todte und 17 Verwundete, derjenige der Russen sei fünf⸗ mal größer.

Die Nr. 37 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Zoll⸗ und Steuerwesen: Verzeichniß derjenigen Zoll⸗ und Steuerämter im Innern, auf welche Begleitscheingüter unter Eisenbahnwagenverschluß abgefertigt werden dürfen; Nach⸗ weisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich in den Monaten April bis August 1877; Befugniß eines Zoll⸗ amts. Konsulatwesen: Ernennung, Entlassung ꝛc. Finanz⸗ wesen: Goldankäufe Seitens der Reichsbank; Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern bis zum Schlusse des Monats August 1877; Status der deutschen Notenbanken Ende August 1877. Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen.

Die Nr. 33 des Justiz⸗Ministerial⸗Blattes enthält eine disg Verfügung vom 11. September 1877, betreffend die Beschreibung der preußischen Stempelmarken.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. 1

Bonn, 13. September. Der Professor der Mineralogie an der hiesigen Universität und Verghauptmann a. D, Jakob Nöggerath, ist heute im Alter von 90 Fahren estorben.

Von „Grossers Pisesseumtung Nr. 8n., Supple⸗ mente zu allen Ausgaben der Kreis⸗ und Provinzial⸗ Ordnung, für den praktischen Gebrauch aus den amtlichen Quellen zusammengestellt von Dr. G. M. Kletke“, ist als Fortsetzung kürzlich das Doppelheft 17 und 18 ausgegeben worden. Dasselbe bringt 43 Stücke (Er⸗ kenntnisse, Verfügungen, Entscheidungen, Instruktionen, Cirkulare, Erlasse, Bescheide, Gesetze) der verschiedensten Art, betreffend Konzessions⸗ sachen, Unterstützungswohnsitz, Aufenthaltsort, Kompetenzkonflikte, Gewerbebetrieb im 8 Errichtung neuer Schulklassen u. s. w. u. s. w. Unter denselben befindet sich die Instruktion vom 3. Januar 1877, betreffend Feststellung des klassensteuerpflichtigen Einkommens, sowie das Gesetz vom 19. März 1877 wegen Theilung der Provinz Be 9 der mitgetheilten Nummern gehören dem November und

ezember 1876 an, alle übrigen datiren vom Januar bis Mai 1877. ast alle sind dem Ministerial⸗Blatt des Innern oder dem Central⸗

latt für das Deutsche Reich entnommen.

letztere seien,

EE 8 b 8 8 11““ 1 8

Gewerbe und Handel.

H Frankfurt a. M., 12. September. Von der Herbstmesse berichtet die „Leipz. Ztg.“: Die Herbstmesse ist heute in ihre dritte

..

und letzte Woche eingetreten. Die zweite Woche hatte sich etwas fter ge Sie verdankte dies hauptsächlich dem in dieselbe fallenden Beginne der Ledermesse, welche einen Haupt. bestandtheil des hiesigen Meßverkehrs bildet. Der Markt war mit

lebhafter gestaltet, als die erste.

Leder nicht stark befahren, und es entwickelte sich eine nicht unbeträcht⸗ liche Steigerung der Preise. Es ist dies vornehmlich auf Rechnung

des Orientkrieges und der durch denselben bedingten Ausrüstungen . 1 einigen anderen Konsumartikeln, die zum Winterbedarfe gehören, machte sich in dieser

und ergänzenden Anschaffungen zu schreiben.

Woche, der ersten gegenüber, einige Vermehrung des Umsatzes be⸗ merklich, ohne jedoch große Ausdehnung zu erlangen und mehr nur

in den gewöhnlichen Sorten. In Luxuswaaren jeder Art dagegen

bleibt ein sehr stiller, schleppender Geschäftsgang vorherrschend. Aus dem Rechenschaftsberichte der Lebensversicherungs⸗ Gesellschaft „Atropos“ in Leipzig pro 1876 ergiebt sich, daß

das Vermögen der Gesellschaft in dem genannten Verwaltungsjahre 1 8 Der Betrag der auf Hypotheken aus-⸗ geliehenen Gelder ist auf 100,550 angewachsen, gegen das Vor⸗ ah. . Die Zahl der Todesfälle betrug 137 oder 12 weniger als im vorhergegangenen Jahre. Zu Ende des

um 19,685 gewachsen ist. jahr also um 15,400 gestiegen.

Jahres 1876 waren 8080 Policen mit 1,162,336 Versicherungs⸗ summe in Kraft; sie vertheilen sich auf 3778 Männer und 4305 rauen. Nach der Bilanz beträgt die Einnahme einschließlich 4570 assa⸗Vortrag vom Jahr 1875: 106,998 Die Ausgaben beziffern sich auf 101,751 Der Vermögensnachweis schließt mit 162,977 Aktiven. und 317 Passiven ab, so daß Ende 1876 der Vermöge ns⸗ bestand die Summe von 162,659 erreicht hat. Mainz, 10. September. Die „Deutsche Wein⸗Ztg.“ schreibt:

Seit 14 Tagen macht sich, wenn auch langsam, einiges Leben im 8

Weinverkaufe bemerkbar. Sowohl bessere und mittlere, als auch kleinere Weine wurden verkauft. Die Preise fangen mit der Nach⸗ frage an sich zu befestigen. Nur Faßbedarf bei den Winzern er⸗ leichtert in einzelnen Fällen den Einkauf. Die eigentliche Ursache der Festigkeit liegt keineswegs in den Geschäftsverhältnissen, wohl aber in den sehr geschwundenen Hoffnungen auf die diesjährige Erate. Das fortgesetzt ungünstige Wetter läßt bis jetzt nur eine geringe Qualität erwarten, wodurch das so groß erhoffte Quantum jedenfalls

auch sehr beeinträchtigt wird.

Havre, 14. September. (W. T. B.) Wollauktion. 1703 Ballen angeboten, 323 B. verkauft. Weniger gute Wollen blieben offerirt, Preise wie an den beiden ersten Auktionstagen.

.— Zufolge Mittheilung der türkischen Regierung an die Kaiser⸗ liche Botschaft in Konstantinopel ist für das Vilayet Adrianopel ein Schaffell⸗Ausfuhrverbot erlassen worden.

Einem Telegramm des „W. T. B.“ zufolge meldet die „Polit. Korresp.“ aus Bukarest: Die rumänische Regierung hat mit der Bangue de Roumanie ein Abkommen wegen Einlösung des am 1. k. M. in Paris fälligen 5 % Rentencoupons

getroffen; die Auszahlung des Coupons der Anleihe Stern in Lon-

don ist gleichfalls durch die Banque de Roumanie angewiesen.

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 12. September. (A. A. C.) Gestern wurden außer⸗ ordentliche Generalversammlungen der Eastern Telegraph Com⸗ pany und der Indo⸗European Telegraph Company abgehalten und von denselben einstimmig ein Abkommen über den gemeinschaftlichen Betrieb der beiden Gesellschaften angenommen. Die Hauptpunkte des vorläufig bis zum 31. Dezember 1893 ge⸗ schlossenen Vertrage s sind folgende: Jede der beiden Gesellschaften verwaltet ihre Linie selbständig und trägt die Gehalts⸗, Erneue⸗ rungs⸗ und Unterhaltungskosten. Von der Brutto⸗Einnahme (abzüglich der Auslagen) fär den Verkehr mit Indien erhält die Eastern Company 73 %, die Indo⸗European Company 27 %. Von der Einnahme aus dem über Indien hinausgehenden Verkehr fallen der Eastern Com⸗ pany 87, der Indo⸗European⸗Company 17 % anheim. Ohne gegen⸗

seitiges Uebereinkommen dürfen keine Tarifänderungen vorgenommen

werden.

Berlin, 15. September 1877.

Marienburg, 12. September. Die feierliche Enthüllu ng des Denkmals für den König Friedrich II. hierselbst 12 wie die „D. Ztg.“ meldet, am Dienstag, den 9. Oktober, statt⸗ finden.

Stockholm, 12. September. (H. N.) Der Dampfer „Arla“, welcher vor 91” Tagen von Norrköpping nach Norr⸗ land in See ging, ist gestern Nacht in der Nähe des „Svenska Björn“ übersegelt worden und in sinkendem Zustand nach Oeregrund eingekommen. „Aftonbl.“ wird von Eskilstuna ein Schiffsunglück gemeldet, welches mehreren Personen das Leben kostete. Der Dampfer „Strömsholms Kanal“, auf der Reise von Smedje⸗ barken nach Stockholm mit Eisen, wurde in voxn Nacht bei dicker Luft von dem Dampfer „Vulkanus“, welcher gestern Abend von hier nach Eskilstuna abgegangen war, übersegelt. „Ströms⸗ holms Kanal“ sank sofort und von den an Bord befindlichen 12 Per⸗ sonen wurden nur 5 gerettet. Der Kapitän und Steuermann sprangen sogleich an Bord des „Vulkanus“, und von den Uebrigen gelang es dreien, diesen Dampfer schwimmend zu erreichen. Während des Zu⸗ sammenstoßes brannten beide Lampen. „Vulkanus“ ist ein Holz⸗ dampfer und erlitt nur unbedeutende Schäden.

London, 13. September. Vorgestern, spät Abends, stießen auf dem Kanal, in der Gegend von Portland, die beiden Schiffe „Avalanche“ und „Forest“ aufeinander, und zwar mit solcher Gewalt, daß ersteres, welches 63 Passagiere für Australien und eine Bemannung von 31 Mann an Bord hatte, sofort nnterhäng, Auch der „Forest“ ward so stark beschädigt, daß er sofort seine 3 Boote aussetzen mußte, um seine 21 Mann zählende Besatzung (Passagiere waren nicht an Bord) zu retten. Der tiefen Dunkelheit der Nacht wegen konnten sie nur 3 Personen von der „Avalanche“ und zwar deren dritten Offizier und 2 Matrosen auffinden. Soviel bis jetzt bekannt ist, gingen die übrige Mannschaft der „Avalanche“ und deren sämmtliche Passagiere zu Grunde. Von den Booten des „Forest“ ist auch nur eines mit 12 Mann an Bord, darunter die 3 Geretteten von der „Avalanche“, mit Beihülfe von Fischern in der Westbay von Portland glücklich an das Ufer gelangt. Von den beiden anderen Booten ist anzunehmen, daß sie untergegangen sind. 8

Im Wallnertheater ist als Nachfolger des am 1. Mai 1.. ausscheidenden Dr. Gensichen der Bühnenschriftsteller und langjährige Sekretär des Victoria⸗ und Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, Lieutenant a. D. v. Saville, engagirt worden.

Im Stadt⸗Theater kommt am Sonntag eine Novität: „Die Rose vom Kochersberg“, Asaffilches Lebensbild mit Gesang in fünf Akten von Dr. Calmberg, zur Aufführung, in welcher Fr. Marie Hasemann⸗Kläger die Titelrolle spielen wird.

Im National⸗Theater gelangt morgen Wilbrandts histo⸗ risches Schauspiel „Der Graf von Hammerstein“ zur ersten Auf⸗ führung. Die Gediegenheit des Stückes sowohl, wie die sorgfalcig. Scenirung, deren sich diese Bühne vorzugsweise befleißigt, verspricht dem wirkungsvollen Drama eine günstige Aufnahme.

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage.)

1“ 8

“]

nicht geladen.

Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußisch

Sonnabend, den

Berlin,

bn 2. s

*

15. September

en S

*

8 . 8 . . 1 1 8 S

ts⸗Anzeig

ta

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

* IR Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen. Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Ziuszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

5. Industrielle Etablissements,

und Gresshandel. 1

6. Verschiedene Bekanntmachangen. &

7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9. Fünatfan Naelslohten.] beilage. 9

Inserate Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, 235⸗⸗—

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗

Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaus.

Oeffentliche Vorladung. Auf Grund des An⸗ trages der Königlichen Polizei⸗Anwaltschaft vom 21. Juli 1877 ist wider den zu Krebsjauche geborenen und zuletzt in Berlin wohnhaften Knecht Johann Wilhelm Erdmann wegen unerlaubten Verlassens der Königl. Preuß. Lande als beurlaubter Wehr⸗ mann die Untersuchung eröffnet worden §. 360 ad 3 Str.⸗G.⸗B. Da der Aufenthalt des Ange⸗ geklagten zur Zeit unbekannt ist, so wird derselbe

zu dem am 20. Dezember 1877, Vorm. 10 Uhr, zum öffentlichen mündlichen Verfahren vor

dem Kommissarius für Uebertretungen im hiesigen Ge⸗ richtslokale, 8. Nr. 6, eine Treppe hoch, Zimmer Nr. 30, anberaumten Termine mit der Aufforderung vorgeladen, in demselben zur fest⸗

gesetzten Stunde pünktlich zu erscheinen und die zu

seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine bekannt zu machen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können.

Im Falle des Ausbleibens wird mit der Unter⸗

suchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Belastungszeugen sind zum Audienztermin aden. Frantfurt a./O., 2. September 1877. Königliches Kreisgericht. Kommissarius für Uebertretungen.

Offene Requisition. Der Lotterie⸗Collecteur J. Dammann zu Hamburg ist durch unser rechts⸗ kräftiges Erkenntniß vom 26. März cr. wegen Be⸗ förderns des Verkaufs von Loosen einer auswärtigen

in Preußen nicht besonders zugelassenen Lotterie als

Mittelsperson, unter Auferlegung der Kosten zur Zahlung einer Geldstrafe von 300 ℳ, welcher für den Unvermögensfall eine dreiwöchige Haft substi⸗ tuirt ist, verurtheilt. Es werden die preußischen Behörden ersucht, auf den ꝛc. Dammann zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen, von ihm die Geldstrafe von 300 und die Kosten von 45 exekutivisch einzuziehen, event. an ihm die substituirte Haft zu vollstrecken und uns von dem Geschehenen demnächst Mittheilung zu machen. Quedlinburg, den 28. August 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Nachbenannte Landwehrmänner: 78 der Jacob Eckstein aus Koeben, geboren am 16. Oktoher 1843, 2) der Heinrich swald Mummert aus Steinau a./ ., geboren am 30. Januar 1850, 3) der Johann Hein⸗ rich Ernst Jander aus Raudten, geboren am 18. Juli 1845, 4) der Heinrich Herrmann Scholz aus Ransen, geboren am 26. Oktober 1849, sind von der Königlichen Polizei⸗Anwaltschaft angeklagt, als Militärpflichtige ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, um sich dadurch der militärischen Eyntrolle zu entziehen. Es ist deshalb gegen dieselben durch Verfügung vom 4. September er. auf Grund der Bestimmungen des Gesetzes vom 10. März 1856 und des §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuches die Untersuchung eröffnet, und ein Termin zur Verhand⸗ lung der Sache auf den 4. Januar 1878, Vor⸗ mittags 9 Uhr, in dem Audienzzimme r des hie⸗ sigen Gerichtsgebäudes, vor dem Kommissarius für Uebertretungen, angesetzt worden. Da der Aufent⸗ haltsort der öö im Inlande nicht bekannt ist, so werden dieselben hierdurch öffentlich vorge⸗ laden, in dem gedachten Termine zur festgesetzten Stunde pünktlich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Bei ihrem Aus⸗ bleiben wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Steinau a./O.,

den 4. September 1877. Königliche Kreisgerichts⸗

Deputation. Kommissarius für Uebertretungen.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

17168]1 Subhastations⸗Patent.

Das dem Ofenfabrikanten Friedrich Junker ge⸗ hörige, in Reinickendorf belegene, im Grundbuch von Reinickendorf Band XXV. Bl. Nr. 783 ver⸗ zeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 2. November 1877, Vormittags 10 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent⸗ lich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda

den 6. November 1877, Mittags 12 Uhr,

verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ teuer, bei einem e unterliegenden Gesammt⸗ lächenmaß von 8 Ar 41 Qu.⸗M. mit einem Rein⸗

ertrag von 51 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzun⸗ gen, andere das Seadsät betreffende Nachweisun⸗

en und besondere Kaufbedingungen sind in unserm ureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗

tragene Realrechte zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ bg. spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden. Berlin, den 14. August 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

bsaod Oeffentliches Aufgebot.

Auf dem Grundstücke Hypotheken⸗Nr. 15 des Grundbuchs von Streckenbach stehen snb Ru- brica III. Nr. 8 ex decreto vom 14. Mai 1859 aus dem gerichtlichen Kaufvertrage vom 14. Mai 1859 für den Gutsbesitzer Johann George Fischer 400 Thaler Restkaufgelder zu 5 pro Cent verzinslich eingetragen. 8

Das über die gedachte Post gebildete Instrument

die verwittwete Hausbesitzer Mohaupt, Henriette geb. Fichtner aus Streckenbach als letzte bekannte Eigenthümerin der Hos das gerichtliche Aufgebot 8. behufs neuer Ausfertigung bean⸗ ragt.

Alle Diejenigen, welche an die gedachte Post oder das darüber ausgestellte Instrument als Eigen⸗ thümer, Erben, 25 Pfandgläubiger oder sonst Ansprüche zu haben glauben, werden aufge⸗ fordert dieselben spätestens in dem auf den

16. Oktober 1877, Vormittags 11 Uhr, vor Herrn Appellationsgerichts⸗Referendar Poppe an der Gerichtsstelle hierselbst angesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls ulle unbekannten Inter⸗ essenten mit ihren Ansprüchen präkludirt und das verlorene Instrument für amortisirt erklärt wer⸗ den wird.

Bolkenhain, den 10. Juni 1877.

Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. [64380

In Sachen, betreffend das Debitwesen des Fabri⸗ kanten R. Niclaus hierselbst, ist zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des, wie sich nunmehr herausgestellt hat, zur hiesigen Niclaus'schen Debit⸗ masse gehörigen, früher Strutz'schen, an den Wäl⸗ len hierselbst belegenen Gartens Nr. 49, von 85 Qu.⸗Ruthen ein Termin auf

Deunsshae, den 27. September d. J.,

ormittags 11 Uhr, 16“ und der Ueberbotstermin auf 1“ Donnerstag, den 18. Oktober d. J;), Vormittags 10 Uhr, 8 vor dem unterschriebenen Gerichte angesetzt und werden Kaufliebhaber zu diesen Terminen hierdurch mit dem Bemerken geladen, daß der Meistbietende, auch schon im ersten Termine, eine Konventionalpön von 200 zu entrichten hat, und bei der Tra⸗ dition 30 % der Kaufsumme zu bezahlen sind, sowie daß die Bedingungen nach stattgehabter endlicher Regulirung im Verkaufstermine bekannt gemacht werden, auch nach demselben auf der Gerichtsregi⸗ stratur eingesehen werden können ünd in Abschrift gegen die Gebühr zu haben sind. Die Besichtigung des Grundstücks steht naäch voraufgegangener Mel⸗ dung beim Gerichts⸗Sekretär Bollow oder beim Güterpfleger, Kaufmann Zarges hierselbst, Kauflieb⸗ habern frei.

Zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück, zur Porlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritätsausführung ist ein Termin auf

Donnerstag, den 27. September d. J.,

Vormittags 10 Uhr,

angesetzt, zu dem die nicht präkludirten Niclaus'schen Gläubiger, welche solche Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, soweit sie nicht von der Meldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind, unter dem Nachtheile resp. der Abweisung von der Masse und des Aus⸗ schlusses mit. ihren Beweismitteln und Prioritäts⸗ ausführungen hierdurch geladen werden.

Der Liquidationstermin ist zugleich zur endlichen Fee Verkaufsbedingungen bestimmt und wird dem Schuldner wie sämmtlichen, auch den von der Meldungspflicht ausgenommenen Gläubigern hiermit freigelassen, zu dem Zwecke in dem Termine zu erscheinen. ö“

Fürstenberg i. Meckl., den 14. Juli 1877

. Senheer Stadtgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Bekanntmachung. Das Königliche Haussideicommiß⸗Amts⸗Vor⸗

werk Trebatsch mit dem Nebenvorwerk

Stremmen und der Schäferei Rocher im Kreise Beeskow⸗Storkow des Regierungsbezirks Potsdam, 11 Kilometer von der Kreisstadt Beeskow entfernt und unmittelbar an der Leipzig⸗Frankfurter Chaussee belegen, mit einem Areal von 1270,483 Hektaren, worunter 964,46s Hektare Acker und 177,887 e Wiesen, soll auf die 18 Jahre vom 1. Juli 1878 bis n 1. Juli 1896 im n des öffentlichen Meistgebots verpachtet werden. Das Pacht⸗ gelderminimum ist auf 24,000 ℳ, die Pachtkaution auf 9000 festgesetzt. Zur Uebernahme der Pach⸗ tung ist der Nachweis eines disponiblen Vermögens von 153,000 erforderlich, welcher spätestens 14 Tage vor dem Licitations⸗Termine in glaubhafter Weise event. durch ein Attest des Kreislandraths * 8. Steuerveranlagungsbehörde zu führen ist. u dem auf Montag, den 8. Oktober dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, in unserm Sitzungszimmer,

Breite Straße Nr. 32, b anberaumten Bietungstermine laden wir Pachtbewerber mit dem Bemerken ein, daß die Verpachtungs⸗ und Licitations⸗

ist angeblich verloren gegangen und hat dieserhalb

bedingungen sowohl in unserer Registratur als auch[7794]

bei dem derzeitigen Pächter, Herrn Oberamtmann Korth in Trebatsch, welcher die Besichtigung der Hachtung gestatten wird, eingesehen werden können uch sind wir bereit, auf Verlangen Abschriften der Verpachtungsbedingungen und Licitationsregeln gegen estattung der Copialien und Druckkosten zu er⸗ eilen.

Berlin, den 19. März 1877. Cto. 14/4.) 118 Königliche Hofkammer 1“ dder Königlichen Familiengüter.

I1.k.

[7200 Pachtausschreibung. Das bei Landsberg a. Warthe gelegene Rittergut

Marwitz nebst Vorwerken im Gesammtareal

von rund 1155 Hektaren soll vom 1. Juli 1878 auf 18 Jahre meistbietend verpachtet werden.

Unter Bezugnahme auf die bereits veröffentlichte Bekanntmachung vom 18. Juni d. J. wird bemerkt, daß der Lizitationstermin auf Sonnabend, den 29. September 1877, Vormittags 10 Uhr, im Geschäftszimmer des Justiz⸗ Rath Piscatore in Landsberg anberaumt ist. Mit⸗ theilung der Pachtbedingungen, wie jede weitere Auskunft erfolgt beim Unterzeichneten.

Posen, den 28. August 1877. (B. à 170 8)

. Pilet, Justiz⸗Rath.

Pferde⸗Verkauf. Donnerstag, den 20. d. M., Vormittags 10 Uhr, sollen an der bedeckten Reit⸗ bahn der Neustadt in Brandenburg a./H. 45 aus⸗ zurangirende Dienstpferde des unterzeichneten Regi⸗ ments öffentlich meistbietend gegen gleich baare Be⸗ zahlung verkauft werden. C. Q. Demmerthin, den 6. September 1877. Brandenb. Kürassier⸗ Regiment K. N. I. v. R. Nr. 6.

„Verkauf. Neue Laufkrähne mit einer Trag⸗ fähigkeit von 15,000 Kilogramm, welche bei dem hie⸗ sigen Brückenbau benutzt worden sind, sowie die stark gebaute Interimsbrücke über die Weser mit Ausfahrdurchlaß und Schraubenvorrichtung zum eeben und Senken der Fahrbahn, dem Steigen und allen des Wasserspiegels entsprechend, sollen bei annehmbarem Gebote aus der Hand verkauft werden Rinteln, am 1. September 1877. Der Königliche

Wasserbau⸗Inspektor. Kullman nN. [7521]

[7867) Submissions⸗Bekanntmachung.

Die Lieferung der im Jahre 1878 erforderlichen und Briefumschläge für die Erhebung üͤber

Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle, bestehend aus:

ür

Papier⸗ gewicht f 1000 Stück

8 Größe in Stückzahl Centimetern 1 8 1600000 Zählkarten A (weiß s18 ½ 15; 12 rei 400000 Zählkarten B (blau) dgl. 1200000 e C (gelb⸗

ich) 75000 Briefumschläge (bedruckt und gummirt)

2 Kilogr. 2 Kilogr.

2 Kilogr.

dgl. 20 ½ hoch, 14 2 Kilogr.

breit

soll im Wege der Submission vergeben werden.

Format⸗, Stoff⸗ und Druckproben, sowie die Lieferungsbedingungen, sind auf dem Königlichen statistischen Bureau in Berlin, SW. Linden⸗ straße 31/32, zu erhalten. 18

Lieferungsangebote mit Proben der Ausführung versehen, sind bis spätestens am 1. Oktober d. J bei dem unterzeichneten Bureau versiegelt und porto⸗ frei unter der Aufschrift „Submisston“ einzureichen. Der Zuschlag erfolgt, nach freier Auswahl unter den Bewerbungen, bis zum 4. Oktober d. J., doch bleiben die Bewerber bis Ende Oktober d. J. an ihre Offerten gebunden.

Berlin, den 7. September 1877.

statistisches Bureau Dr. Engel. 1

nog. Steinkohlen⸗Lieferung. 24,000 Centner beste Oberschlesische

Stückkohlen aus der Königsgrube bei Königs⸗ hütte, in der Zeit vom 1. Oktober d. J. bis 30. September 1878 mit durchschnittlich 2000 Centner per Monat zu ttsee sollen im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. 888 Die Kohle ist frei Lagerplatz der Königlichen Porzellan⸗Manufaktur im Thiergarten zu liefern und sind die näheren Bedingungen bei dem Ober⸗ Inspektor Taubert daselbst einzusehen. 1” chriftliche versiegelte Gebote mit der Aufschrift: „Kohlen⸗Lieferung“ versehen, werden bis zum Montag, den 24. September d. J. Mittags 12 Uhr, unter der Adresse der unterzeichneten Di⸗ rektion angenommen. Cto. 72/9.) Berlin, den 10. September 1877. Königl. Porzellan⸗Manufactur⸗Direction.

Die Lieferung von 1000 Kilo Schellack soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Bu⸗ reau zur Einsicht aus, auch können dieselben auf Verlangen gegen Einsendung von 75 Kopialien abschriftlich mitgetheilt werden. Postmähig ver chlossene Offerten sind, mit ent⸗ sprechender Aufschrift versehen, bis zum 28. Sep⸗ tember d. J., Vormittags 11 Uhr, an die unter⸗ zeichnete Direktion einzureichen. Cto. 94/9 Spandau, den 11. September 1877. Direktion des Feuerwerks⸗Laboratoriums.

25* 12 ——

[7747] Bekanntmachung. 8

Die zum Neubau des Artillerie⸗Wohn⸗Kaserne⸗

ments hierselbst erforderlichen

n. Brunnen⸗Fundirungs⸗Arbeiten,

b. Erdarbeiten, sowie Maurerarbeiten sämmt⸗ licher Geschosse, inkl. der durchgehenden Feld⸗ steinfundamente, k

veranschlagt auf rot. 119,500 ℳ, sollen im Sub⸗

missionswege im Ganzen oder auch getrennt in Ab⸗

schnitt a. und b. verdungen werden, wovon die

Brunnen⸗Fundirungs⸗Arbeiten c. 9500 betragen. Zur Abgabe der bezüglichen, mit gehöriger Auf⸗

schrift versehenen und versiegelten Offerten haben

wir einen Termin auf 8 Dienstag, den 25. d. Mts., früh 10 Uhr,

in unserem Bureau anberaumt, woselbst die Zeich⸗

nungen, Bedingungen und Anschläge eingesehen wer⸗

den können. Gegen Erstattung der Kopialien werden sämmtliche Bedingungen nebst Anschlags⸗

Extrakte verabreicht.

Stralsund, den 10. September 1877. Königliche Garnison⸗Verwaltung.

8 tum

[7655] Bekanntmachung.

Die Pflaster⸗ und Chaussirungf⸗Arbeiten, sowie die Herstellung einer eisernen Einfriedigung des Hofraumes des Artillerie⸗Wagenhauses Nr. 2 an der Ahna hierselbst sollen auf dem Wege der össentlichen Submission an die Mindestfordernden in nachstehenden 4 Loosen verdungen werden, und zwar: 1“

Loos Nr. 1. Erd⸗, Maurer⸗ und Steinmetzarbeiten inkl. des Ma⸗ 88 terials, veranschlagt zu 5789 40

Loos Nr. 2. Schlosserarbeiten inkl. des Materials, veran⸗ e“*

Loos Nr. 3. Weißbinderarbeiten inkl. des Materials, veran⸗ IJ11“

Loos Nr. 4. Pflaster⸗ und Chaussi⸗ rungsarbeiten inkl. des Mate⸗ rials, veranschlagt zu 6151 67

Hierzu ist ein Termin auf Dienstag, den 18. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, in dies⸗ seitigem Bureau untere Königsstraße Nr. 83 anberaumt worden.

Die Bedingungen, Zeichnungen und der Kosten⸗ anschlag liegen daselbst aus und wollen Reflektanten bis zum genannten Termine ihre Offerten mit der Aufschrift:

„Submission auf die Einfriedigung und Peeung des Hofes des Wagenhauses r. 4⁴

hierher einreichen. Cassel, den 7. September 1877. Artillerie⸗Depo⸗

8

2700 45

229 28

[7757] Submission.

Bei der hiesigen Männer⸗Strafanstalt wird für eine Anzahl von 50 bis 60 Gefangenen, welche einem oder auch mehreren Unternehmern zugewiesen werden können, Industriearbeit gesucht.

Ein Theil dieser Gefangenen ist bisher mit Klempnerarbeit beschäftigt worden und wäre es er⸗ wünscht, wenn sich dafür ein Unternehmer wieder fände. Es können indessen auch neue Arbeiten ein⸗ geführt werden, wenn deren Herstellung in einer Strafanstalt zulässig erscheint, worüber die Direktion Entscheidung sich vorbehält.

Ausgeschlossen sind nur die Arbeiten, welche bereits in der Anstalt betrieben werden.

Nach Abschluß des Kontrakts und der erfolgten Genehmigung desselben durch die vorgesetzte Behörde, können die Arbeiten sofort beginnen.

Hierauf Reflektirende werden ersucht, ihre schrift⸗ lichen Offerten mit Preis⸗Angabe, versiegelt und mit der Aufschrift: 88

„Submission auf Industriearbeit“ bis spätestens den 25. September er., Vor⸗ mittags 10 Uhr, an die unterzeichnete Direktion einzusenden.

Die Eröffnung der eingegangenen Offerten wird in Gegenwart etwa anwesender Submittenten zu der bezeichneten Stunde im Direktorial⸗Bureau, Klingel⸗ pütz Nr. 37, stattfinden.

ie beim Abschlusse des Vertrages hierauf zu hinterlegende Kaution beträgt mindestens die Summe, welche eine dreimonatliche Lohnzahlung für die zu⸗ gewiesenen Arbeiter ausmacht. 1

Die allgemeinen Bedingungen können während der Expeditionsstunden im Sekretariate der Anstalt . oder abschriftlich gegen Erstattung von 1 50 daselbst in Feen genommen werden.

Cöln, den 8. September 1877.

Die Direktion.