22,2, in Karlsruhe 19,2, in Hamburg 26,8, in Wien 22,5, in Buda⸗ pest 31,35, in Prag 28,2, in Triest 44,5, in Basel 29,7r, in Brüssel —, in Paris 20,1, in Amsterdam 23,0, in Kopenhagen 19,3, in Stockholm 20,2, in Christiania 18,4, in St. Petersburg 30,1¹, in Warschau 27,9, in Odessa 31,0, in Bukarest 33,3, in Rom 27,1, in Turin 19,7, in Athen 32, 8, in Lissabon —, in London 17½, in Glasgow 19,2, in Liverpool 25,2, in Dublin 19,8, in Edinburgh 19,8, in Alexandria (Egypten) 44,3, in New⸗York 31,1, in Philadelphia 202, in Boston 23,0, in Chicago 17,02, in San Franzisko 15,8, in Cal⸗ cutta 30,0, in Bombay 53,7, in Madras 140 8.
In der ersten Wochenhälfte herrschten fast an allen deutschen Beobachtungsstationen westliche und nordwestliche Luftströmungen, die um die Mitte in West⸗ und Südwestwinde und am Wochen⸗ schlusse meist in nordöstliche und nordwestliche (nur in Cöln in süd⸗ westliche) Windrichtungen übergingen. Die Lufttemperatur war kühl, in München 0,5 Grad R. Niederschläge fanden häufig, namentlich in Karlsruhe statt. Der Luftdruck stieg beim Wochenbeginn schnell, sank jedoch gegen die Wochenmitte tief und zeigte erst am Ende der Woche wieder Neigung zum Steigen.
Die allgemeine Sterblichkeit hat in den deutschen Städten aber⸗ mals einen sehr erheblichen Nachlaß aufzuweisen. Die Sterblichkeits⸗ verhältnißzahl ist von 26,0 der vorhergehenden Woche auf 23,8 (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet) gesunken. Es ist dies die niedrigste Sterblichkeitsverhältnißzahl der bisher berichteten Wochen. Aus einer größeren Anzahl von Städten werden günstige Berichte über den Gesundheitszustand in denselben mitgetheilt, in Weimar und Eisenach ist gar kein Todesfall Ortsangehöriger vorgekommen. Vor⸗ zugsweise erfuhr die Säuglingssterblichkeit eine größere Abnahme, das Greisenalter eine Zunahme der Gesammtsterblichkeit. — Unter den Todesursachen zeigen sich die meisten Infektionskrankheiten etwas häufiger, insbesondere ist der Unterleibstyphus in einigen Städten vermehrt, so in Berlin, Petersburg, Neapel, Turin, Alexandrien; in Barcelona tritt die Epidemie etwas milder auf. 2 Todesfälle an Flecktyphus werden aus Metz und M.⸗Gladbach gemeldet. Masern erscheinen in Chemnitz und Mainz, das Scharlachfieber in Posen, Nordhausen, diphtherische Affektionen in Danzig, Posen, Dres⸗ den, Berlin häͤufiger. An Pocken ist aus Ratibor ein aber⸗ maliger Todesfall berichtet worden. In den zußferpratschen Städten in London, Wien, St. Petersburg, Krakau, Pest, Prag ist die Zahl der Pockentodesfälle ebenfalls eine geringe. Entzündliche Prozesse der Athmungsorgane sind besonders in München und Berlin geringer geworden. Eine wesentlich geringere Frequenz zeigen die tödtlich endenden Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder in den meisten Städten des In⸗ und Auslandes, besonders ist ihre Zahl in Berlin und in den Städten des Niederrheins eine geringere gewor⸗ den; nur in der Städtegruppe des süddeutschen Hochlandes, nament⸗ lich in Stuttgart, und von außerdeutschen Städten in Prag und New⸗York, fand eine Steigerung dieser Krankheiten statt. In Pest und Krakau kamen einige vereinzelte Todesfälle von Cholera nostras vor. Die Cholera, sowie dysenterische und typhöse Krankheiten sind in den indischen Städten noch im Steigen. In Vera Cruz herrscht das gelbe Fieber wieder heftig; im Monat August erlagen demselbe . daselbst 106 Personen. “
Kunst, Wissenschaft und Literatur. 8
Die künstlerische Ausschmückung des Straßburger Münsters mit Wandgemälden ist, wie die „Str. Ztg.“ be⸗ richtet, nach zweijähriger Thätigkeit des Prof. Ed. Steinle, Direk⸗ tors des Städelschen Kunstinstituts zu Frankfurt a M., bereits so weit gefördert, daß die Gemälde des oberen Theiles der großen Apsis als nahezu vollendet erscheinen. Die dem Wandschmucke zu Grunde liegende Idee ist die Krönung der Maria durch Jesus, umgeben von reichen Engelgruppen und den 12 Aposteln in weißen Gewändern. Nachdem Steinle im vorigen Jahre den Entwurf der umfassenden Gemälde in allen seinen Theilen vollendet hatte, begann Anfangs Mai des laufenden Jahres die Ausführung der Fresken, und man hofft, den oberen Theil des Eerüstes schon in einigen Wochen ent⸗ fernen zu können, um das bis jetzt Vollendete den Blicken der Be⸗
ucher des Münsters freizugeben. Die Weiterführung des Kunstwerks in den unteren Theilen der Apsis u. s. w. erfolgt im nächsten 1
Sommer. Land⸗ und Forstwirthschaft. 1“ Bremen, 27. September. Gestern fand hier eine veeschaß⸗ sitzung des Milchwirthschaftlichen Vereins behufs Neuwahl des Vorstandes statt, wie solche bei Gelegenheit der Hamburger Aus⸗ stellung beschlossen worden war. Als Vorsitzender wurde Hr. Konsul 2 2 Reier wiedergewählt, ebenso als Geschäftsführer Hr. General⸗ ekretär Boysen⸗Hildesheim. Zum Stellvertreter des Vorsitzen⸗ den wählte man Hrn. Ober⸗Kammer⸗Rath Rüder⸗Oldenburg, zum Geschäftsführer Hrn. General⸗Sekretär Petersen⸗Oldenburg. Als Beisitzer wurden gewählt die Herren Graf Schlieffen⸗Schlieffen⸗ berg, Gutsbesitzer Plehn⸗Lichtenthal und Gaebel⸗Wesebyehof. — Bei dem Wahlaktus waren 24 Stimmen vertreten.
Gewerbe und Handel. “ “
Die Preußische Central⸗Bodenkredit ⸗Aktien⸗ Gesellschaft emittirt fünfzehn Millionen Mark Nom. 4 ½ % un⸗ kündbar im Wege der Verloosung mit 10 % Zuschlag zum Nominal⸗ betrage rückzahlbarer Central⸗Pfandbriefe, wovon zunächst ein Theil⸗ betrag freihändig in definitiven Stücken begeben werden soll. Diese
lorsten Stücke werden jedesmal sechs Monate darauf mit dem zehn⸗ prozentigen Zuschlage ausbezahlt. Die Tilgung erfolgt mit jährlich 3 % des Gesammtbetrages der Emission zuzüglich der ersparten Zinsen und muß binnen 52 Jahren, vom 1. Juli 1878 ab gerechn t, voll⸗ endet sein. Die Appoints lauten auf ℳ: 100, 300, 500, 1000 und
— Der internationale Verein der Holzstoff⸗Fabrikanten setzt einen Preis von 1000 ℳ für das Feta populäre Werk über Holzstoff⸗, Holzpappen⸗ und Holzpapier⸗Industrie aus, welches diesen Gegenstand durchaus sachgemäß und erschöpfend be⸗ handelt. Das prämiirte Werk bleibt Eigenthum des Verfassers, doch hat er 150 Druckeremplare an den Verein unentgeltlich abzuliefern. Die Preisschriften sind bis 1. Januar 1878 an den Vorsitzenden des Vereins, Hrn. O. Meißner in Raths⸗Damnitz bei Stolp in Pom⸗ mern, einzusenden.
— Nach dem in der Generalversammlung der Breslauer Börsen⸗Maklerbank in Liqu. vorgelegten Bericht für 1876 — 77 wurden die verdienten Courtagen durch Ausfälle absorbirt. In der Bilanz mußten bedeutende Abschreibungen an Außenständen und vor⸗ handenen Werthen vorgenommen und dazu der Reservpe⸗ nebst Del⸗ crederefonds verwendet werden Die Bilanz weist nach an Aktiven: Cassa 21,278 ℳ, Effekten 3530 ℳ, Hypotheken 150,000 ℳ, Conto⸗ corrent 439,460 ℳ, Dubioso 193,160 ℳ Passiven: Aktienkapital: 40 % Einzahlung auf 2,250,000 ℳ Kapital 900,000 ℳ Im Gewinn⸗ und Verlustconto figuriren: Handlungsunkosten 95,970 ℳ, Effekten 99,542 ℳ Dubiosa 302,268 ℳ, im Credit: Reservefonds 225,000 ℳ, Delcrederefonds 15,000 ℳ, Courtagen 129,710 ℳ, Zinsen 35,650 ℳ
Leipzig, 28. September. Die „Leipz. Ztg.“ berichtet weiter über den Verlauf der Messe: Baumwollene Rock⸗ und Hosenzeuge wurden, wie alljährlich zur Herbstzeit, auch in dieser Messe nur wenig gekauft, obschon die Preise den allgemeinen Ge⸗ schäftsverhältnissen angemessen äußerst niedrig gestellt waren, und den Fabrikanten ein Nrse⸗ fast nicht mehr verbleibt. Der Absatz zur Messe beschränkte sich überdies auch meist nur auf die kleinen Händler, da die größeren Einkäufer zur Ersparung von Spesen ihren Bedarf durch Einkäufe in den Fabriken oder durch Ertheilung von schriftlichen Ordres decke, welcher Umstand zur Folge hat, daß immer mehr Fabrikanten ur noch mit Mustern zur Messe kommen.
— Die Chemnitz⸗Würschnitzer Eisenbahn wird, der „B. Börs. Zta.“ zufolge, pro IJ. Semester 1877 eine Dividende von 7 % gegen 65 6 % in der gleichen Periode des Vorjahres an ihre Aktionäre zur Vertheilung bringen. .“““
— Die Bilanz der Sächsisch⸗Thüringischen Ost⸗West⸗ Bahn Zwickau⸗Weida schließt für das Jahr 1876 mit einem Betriebsdefizit von 19,513 ℳ ab; die gleichzeitig per 31. März 1877 aufgestellte Bilanz ergiebt einen Betriebsverlust von 38,201,920 ℳ
Wien, 30. September. (W. T. B.) Einer Mittheilung der „Montagsrevue“ zufolge, hatten die vom Staate garantirten Eisenbahnen in Oesterreich diesseits der Leitha bis zum 31. August d. J. eine Mehreinnahme von 3 ½ Millionen Gulden, was für das Jahr 1877 ungefähr eine Mehreinnahme von 5 ¾10 Millionen und nach Abzug der Betriebskosten eine Netto⸗Mehrein⸗ nahme von 4 Millionen Gulden ergeben würde. Um diesen Betrag würde sich demnach der Voranschlag für die Staatsgarantie vermindern. Die Lemberg⸗Czernowitzer und die Elisabeth⸗Eisen⸗ bahngesellschaft dürften demselben Blatte zufolge eine Staatsgarantie für jetzt überhaupt nicht in Anspruch nehmen.
London, 29. September. (W. T. B.) Wollauktion war Capwolle schwächer.
— Im Verlage von G. D. Bädeker in Essen ist eine wohl⸗ gelungene charakteristische Photographie des Geheimen Kommerzien⸗ Raths Alfred Krupp, des der Friedr. Kruppschen Guß⸗ stahlfabrik bei Essen, mit beigedrucktem Faecsimile, in drei Formaten, erschienen.
b Die 10. Lieferung der „Gewerbehalle“ (Stuttgart, J. Engelhorn) enthält folgende, vortrefflich in Holzschnitt ausgeführte Vorlagen in Folio: 1) Hänge⸗Uhr in Cartonpierre von H. Pallen⸗ berg, Möbel⸗ und Spiegelfabrikant in Cöln. 2) Emalllirte Schmuck⸗ schale und Thürgriffe von Ravené und Sußmann in Berlin. 3) De⸗ tail⸗Motive für einfache Deckenmalerei; entworfen von Architekt A. Schill in Stuttgart. 4) Sopha und Fauteuil; entworfen und ausgeführt von Fabrikant Mazaroz d 5) Ofenschirme aus lackirtem Blech; entworfen von den Architekten Girard und Reh⸗ lender in Wien, ausgeführt in der Eisenmöbelfabrik von Rudolf Kitschelt daselbst. 6) Waschkästchen aus Ueberlingen; gezeichnet von Maler A. Seder in Constanz. 7) Antike römische Marmorvase; nach einem Gipsabguß gezeichnet von Prof. C. Rieß in Stuttgart. (Diese Prachtvase wurde Anfangs dieses Jahrhunderts in Etrurien ausgegraben und kam bald darauf in Privatbesitz nach England.) 8) Femodelte Bodenplatten in gebranntem Thon; nach den Origi⸗ nalen gezeichnet von Prof. E. Herdtle in Stuttgart.
Verkehrs⸗Anstalten. 8 4
New⸗York, 29. September. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Weser“, der Dampfer „Egypt“ der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Mesf ingsche Finie und der Dampfer „Köln“ des norddeutschen Lloyd
sind hier eingetroffen. 1 Baltimore, 28. September. Das Postdampfschiff
„Ohio“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches
Bei der gestrigen
Pfandbriefe werden jährlich zweimal, im Juni und Dezember, ver⸗
behalten hier angekommen.
wundeter Krieger ist unsere Hülfe zur schleunigen
am 12. September von Bremen abgegangen war, ist heute wohl⸗ kurzes Ga
Bekanntmachung. Vaterländischer Frauen⸗Verein. Berlin, den 29. September 1877.
Von dem deutschen Central⸗Comité für die Pflege ver⸗ Herstellung mustergültiger Verbandmittel erbeten worden, um zur Hebun des dringenden Mangels beitragen zu können, welcher 89 den furchtbaren Kämpfen der letzten Monate auf beiden Sei⸗ ten der zeriegfüheinden hervorgetreten ist. Da schnelle Hülfe Noth thut, so bitte ich die geehrten Mitglieder des Vater⸗ ländischen Frauen⸗Vereins, sich h on am 8
Donnerstag, den 4. Oktober, um 10 Uhr Vor⸗
K 8,
im Saale der Kurmärkischen Ritterschaft, Wilhelmsplatz 6,
recht zahlreich einzufinden.
Die Vorsitzende des Vaterländischen Frauen⸗Vereins. Charlotte Gräfin von Itzenplitz.
Durch Vermittelung der Kriegervereine sind nach dem,
unterm 29. September d. J. von dem geschäftsführenden Schrift⸗ führer des betreffenden Comités veröffentlichten Verzeichniß an Bei⸗ trägen zur Errichtung des Nationaldenkmals auf dem Nie⸗ derwalde 1817 ℳ 85 ₰ angemeldet worden; dazu laut Verzeichn 1 und 2 10,221 ℳ 97 ₰, ergiebt 12,039 ℳ 82 3.
“
Das Wallner⸗Theater brachte am Sonna harter Lehre“, „Volksstück“ mit Gesang in 3 Akten von W. Mannstädt und O. Weller. Dasselbe war als „Posse“ ange⸗ kündigt worden, und es hat die neuere Bezeichnung deshalb den An⸗ schein einer c⸗ptatio benevolentiae, die dem Stücke auch sehr wohl⸗ thut Aber, wenn die moralisirende Tendenz dieselbe allenfalls zu⸗ lässig erscheinen läßt, so erwartet man doch von einem Volksstück wieder gerade das, was die Posse längst als überflüssig betrachtet, einen nicht gar zu willkürlich und sprungweise sich abwickelnden Vor⸗ gang und ein bescheidenes Maß von Glaubwürdigkeit, ohne welche letztere gerade die moralisirende Tendenz gänzlich paralysirt werden muß. Da sich auch hier nur eine Reihe von ganz lose zusammenhängenden Bildern vor uns abspielt, so berechtigen auch die wenigen „rühren⸗ den“ Momente noch nicht zu dem prätentiösen Titel „Volksstück“. Wir haben es eben nur mit einer nach der modernen Schablone gearbeiteten Posse zu thun, die noch dazu, nach Stoff und Jahalt, keineswegs zu den besseren zu zählen ist. Der Stoff — ein wohlhabender Hand⸗ werker, der durch leichtsinnige Wirthschaft ganz herunterkommt und sich schließlich, nachdem er plötzlich wieder zur Besinnung gelangt, wieder durch eigene Kraft emporarbeitet — ist so banal wie in seiner mangelhaften inneren Motivirung unglaubwürdig. Indessen will ein derartiges Opus ja eigentlich garnicht so ernstyaft betrachtet sein. Ueber alle Mängel hilft eben auch hier eine Fülle jener witzigen, nach dem bekannten niederlausitzischen Städtchen benannten Einfälle in gebundener und ungebundener Sprache, mit und ohne Musikbegleitung, leicht hinweg, in einer übermäßig ernsten Situation muß sogar einmal eine in Bänkelsängermanier vorgetragene, durch furchtbare Illustrationen nach Art der „Mordthaten“⸗Bilder der Jahrmärkte veranschaulichte komische Ballade die in die Brüche gehende Heiterkeit wiederherstellen, und so gewinnt schließlich das Zwerchfell doch über den kritischen Verstand den Sieg. 6
Zudem war der vorgestrige Abend für das Wallnertheater in⸗ sofern ein besonders festlicher, als die liebenswürdigen Hauptvertreter des Possen genres, denen wir so manche heitere Stunde verdanken, nach ihrem Urlaube wieder zum ersten Male auf der Bühne erschienen. Frl. Ernestine Wegner, welche überdies eine sehr heftige Krankheit zu bestehen gehabt hatte, wurde denn auch bei ihrem Eintreten mit Blumen geradezu über⸗ schüttet und erntete besonders nach einem reizenden Couplet, in welchem sie ihre bewunderungswürdige Begabung für komische Charakteristik glänzend entfalten konnte, reichen Beifall und mehr⸗ fachen Hervorruf. Hr. Helmerding, der mit ihr die Ehren des Abends theilte, fand in dem Stücke als Pseudo⸗Franzose Gelegenheit in einer schauspielerischen Richtung zu glänzen, zu der ihm dieselbe sonst fehlt, nämlich als ernster Charakterdarsteller, wenn auch nicht verhehlt werden darf, daß der konsequente Ernst, mit dem der Komiker die Rolle durchführte, fremdartig wirkte. Die Herren Formes und Engels, sowie Fr. Walther⸗Trost, sorgten reichlich für Erheiterung, und so dürfte das Stück, trotz seiner Mängel, noch manche Wieder⸗ holung erleben. .
— Der Zudrang zu der letzten Aufführung des romantischen Zaubermärchens „Der Bauer als Millionär“ im National⸗ Theater war so außerordentlich groß, daß kaum allen Einlaß⸗ suchenden genügt werden konnte. Es finden deshalb morgen und übermorgen Wiederholungen dieser allgemein beliebten Vorstellung, und zwar wieder zu den herabgesetzten Preisen von 50 — 40 resp. 25 ₰ statt.
— Im Belle⸗Alliance⸗Theater eröffnet Hr. Direktor Emil Thomas am Sonnabend im Verein mit Frl. Betty Damhofer ein stspiel, welches auf 10 Vorstellungen vereinbart ist.
loost; die erste Verloosung findet im Juni 1878 statt. Die ausge⸗
K 85 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: 8 Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
R
Deffen
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäunfe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren. 1
Grosshandel. Literarische Anzeigen.
. Familien-Nachrichten.
. — — X tlicher Anzeiger. 8 Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ 8 Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, .Industrielle Etablissements, Fabriken und
. Verschiedene Bekanntmachungen.
.Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage.
Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.
R 5
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Die genannten Personen, deren Aufenthalt nicht zu ermitteln ist, werden aufgefordert, in diesem Ter⸗
mine zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und ertheidigung dienenden Beweismittel
[8328] Oeffentliche Vorladung. Gegen die nachbenannten Personen: 1) den Kauf⸗ die zn h b.
nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗ Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung
halb des Bundesgebietes aufzuhalten. . lichen Verhandlung dieser Anklage ist Termin auf Grünberg, den 1. September 1877.
den 21. Dezember ecr., Vormittags 12 Uhr, an
Zur münd⸗ und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Polizeirichter für den Gerichtstagsbezirk Kontopp.
iß
bend: „In
mann Heinrich Carl August Richard Caspar, ge am 1. August 1854 zu Breslau, zuletzt in Fürsten⸗ berg a. O. sich aufhaltend, 2) den Müllergesellen Friedrich Carl Grünig, geb. am 16. August 1853 zu Ottohof bei Stargardt, Kreis Guben, 3) den Schlosser Paul David Tilgner, geb. am 21. Mai 1854 zu Guben, 4) den Wilhelm Hugo Carl Schulz, eb. am 2. März 1855 zu Guben, 5) den Hermann edor Emil Schulz, geb. am 10. Juli 1856 zu Guben, 6) den Seeschiffer Martin Richard Löhder, geb. am 22. Februar 1854 zu Fürstenberg, Kreis Guben, 7) den Robert Emil Schulz, geb. am 16. Oktober 1854 zu Guben, ist auf Grund der von der Königlichen Staatsanwaltschaft unterm 11. Sep⸗ tember 1877 erhobenen Anklage und auf Grund des §. 140 des Strafgesetzbuches die Untersuchung wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 17. September 1877 eröffnet, weil dieselben in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗ laubniß nach erreichtem militärpflichtigem Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufhalten, resp. dasselbe verlassen haben, und Termin zur mündlichen Ver⸗ handlung der Sache auf den 19. Dezember 1877, Vormittags 9 Uhr, im Zimmer Nr. 9 des unterzeichneten Gerichts anberaumt worden.
mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unter⸗ zeichneten Gericht so zeitig vor dem Termine anzu⸗ zeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contu- maciam gegen sie verescen werden. “ uben, den 18. September 1877. Sis. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
[8327]
Oeffentliche Vorladung. Auf Antrag der Kö⸗ niglichen Staatsanwaltschaft und in Folge Gerichts⸗ beschlusses ist auf Grund des §. 140 Strafgesetzbuch die Untersuchung eröffnet gegen 1) Moritz Friedrich Bernick aus Irxleben, geb. 2. Januar 1853, 2) Jo⸗ hann Heinrich Wilhelm Albert Theodor Saatmann aus Neustadt b./M., geb. 15. Juni 1852, 3) Christian Carl Albert Wilde aus Dodendorf, geb. 2. Februar 1855, 4) Tapezier August Engelhard Stiller, geb. 1. Dezember 1852 zu ee 5) Heinrich Friedrich Carl Ervxleben, geb. 29. September 1850 zu Schöne⸗ beck als genügend belastet, als Wehrpflichtige in der Zeit vom Jahre 1873— 1877 in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden 5 oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß ent⸗
weder das Bundesgebiet verlassen zu haben oder
Gerichtsstelle Thränsberg 44 Zimmer 17 anberaumt, wozu die Vorgenannten mit der Auflage, die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig anzuzeigen, daß sie noch zum Termin herbeigeschafft werden können, und unter der Verwarnung vorge⸗ laden werden, daß bei ihrem Ausbleiben gegen sie in contumaciam verfahren werden wird. Magde⸗ burg, den 6. September 1877. Königliches Stadt⸗ und Kreisgericht. Abtheilung für Strafsachen.
Ediktal⸗Citation. Der Arbeiter Johann Anton Spottag aus Kleinitz ist angeklagt, daß er, nachdem er unter Polizeiaufsicht gestellt worden, sich der⸗ selben entzogen habe. Es ist deshalb gegen ihn auf Grund §. 361 Nr. 1 des Reichsstrafgesetzbuchs die Untersuchung eröffnet und zur mündlichen Verhand⸗ lung der Sache Termin auf den 15. Dezember 1877, Vormittags 9 Uhr, im Gerichtslokale zu Kontopp anberaumt worden, wozu der Angeklagte hierdurch mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im
Verschiedene Bekanntmachungen.
[8343] Bekanntmachung.
Die erledigte I. Mädchenlehrerstelle an hiesiger Stadtschule soll sofort mit einem wissenschaftlichen Lehrer mit der Qualifikation für Mittelschulen be⸗ setzt werden. .
Das Jahreseinkommen der Stelle beträgt 1500 ℳ inkl. Wohnungsentschädigung.
Bewerbungen unter Beifügung der Befähigungs⸗ atteste und eines kurzen Lebenslaufes sind schleunigst bei uns einzureichen.
Lippehne, den 26. September 1877.
Der Magistrat. (à Cro. 4/10.)
8 Redacteur: F. Prehm.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
1 Berlin:
(811 ½)
sich daselbst zuletzt aufhaltend,
Pribbernow, Kreis Greifenberg i./Pom., geboren, sich
zum De
230.
—ü—
1
ulschen Neichs⸗Anzeiger und Königlich
Berlin, Montag, den 1. Oktober —
Preußischen
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Staats⸗Anzeiger.
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß.
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das
Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
† u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
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——
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 4 Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage. 2
N Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin d ö —2 8 — xpeditionen des „In endank“ olf Mosse, Haaf
& Vogler, G. L. Daunbe K s E. — V Büttner & Winter, sowie alle übrigen en
Annoncen⸗Burraus.
Steckbrief. Maurer und Steinhauer Wil⸗ helm Heinrich Schmidt von Barchfeld (Kreis Schmalkalden), ein wegen Diebstahls vielfach be⸗ strafter, sehr gefährlicher Mensch, welcher auch der⸗ nalen wegen schweren Diebstahls sich in Unter⸗ suchung befindet, ist in vom 27. auf den M .J. aus dem hiesigen Gefängni usgebrochen. Ich ersuche alle Cic ge ckeänciß auf Schmidt zu fahnden, denselben im Betretungs⸗ lle verhaften und anher transportiren zu lassen. Bekleidet war Schmidt bei seinem Entmeichen mit einer Jacke von grauem Leinen, gezeichnet G. J., eine Hose von demselben Stoff mit blauen Streifen ebenfalls G. J. gezeichnet, einem blau gestreiftem Hemd, grauen Strümpfen und Straminschuhen. Es ist jedoch anzunehmen, daß Schmidt sich bald⸗ möglichst dieser Kleidung wird zu entledigen suchen. Rotenburg a. Fulda, am 28. September 1877. Der Staatsanwalt. Signalement: Alter 35 Jahre, Größe 1,74 Meter, Statur schlank, Haar schwarz, dicht, kurz geschnitten, tief in die Stirn gewachsen, Stirn schmal, Augen grau, Augenbrauen dunkel⸗ blond, Nase spitz, klein, Kinn rund, Mund etwas geöffnet, Zähne gut, Bart schwarz, z. Zeit der Ent⸗ v rasirt, Gesichtsfarbe gesund, Gesichtsbildung al.
Oeffentliche Vorladung. Auf den Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft vom 15. September 1877 ist gegen den Marionettenspiclerfohn Jo⸗ hann Christian Georg Winter aus Lübbenau, daselbst am 8. Februar 1853 geboren, auf Grund des §. 140 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs die Unter⸗ suchung wegen Vergehens gegen die öffentliche Ord⸗ nung eröffnet worden. Zur mündlichen Verhandlung der Sache steht am 12. Dezember d. J., Mittags 12 Uhr, im Sitzungszimmer Nr. III. an hiesiger Gerichtsstelle Termin an. Zu diesem Termine wird der seinem jetzigen Aufenthalte nach unbekannte An⸗ geklagte mit der Aufforderung vorgeladen, zur fest⸗ gesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens des Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contu⸗ maciam verfahren werden. Lübben, den 19. Sep⸗ zhmber 1877. Königliches Kreisgericht. Erste Ab⸗
eilung.
Oeffentliche Vorladung. Wider: 1) den Wil⸗ helm Gotthilf Doering, am 6. Januar 1853 in Wollin geboren, in Schruptow, Kreis Greifenberg i./ Pom., sich zuletzt aufhaltend, 2) den August Fer⸗ dinand Panzlaff, am 25. Dezember 1854 zu Arns⸗ berg, Kreis Greifenberg i./ Pom., geboren, sich zuletzt daselbst aufhaltend, 3) den Johann Friedrich Fer⸗ dinand Müller, am 19. Oktober 1854 zu Barkow, Kreis Greifenberg i./ Pom., geboren, sich zuletzt daselbst aufhaltend, 4) den August Friedrich Gotthilf Tempel⸗ mann, am 22. Juli 1854 zu Belbuck, Kreis Greifen⸗ berg i./ Pom., geboren, sich zuletzt in Gumminshof aufhaltend, 5) den August Friedrich Ferdinand Suedtke, am 8. September 1854 zu Dummadel, Kreis Greifenberg i./Pom., geboren, sich zuletzt da⸗ selbst aufhaltend, 6) den Johann Hermann Carl Giese, am 24. Januar 1854 zu Greifenberg i./ Pom., eboren, sich zuletzt daselbst aufhaltend, 7) den Carl Friedrich August Schmeling, am 30. September 1854 zu Groß⸗Moitzow, Kreis Greifenberg i./ Pom. geboren, sich zuletzt in Zimdarse aufhaltend, 8) den Carl August Ferdinand Moldenhauer zu Wendisch
zuletzt in Coldemanz aufhaltend, 9) den Ric Ferdinand Wilhelm Justmann, am .Senn 185 zu Rensin, Kreis Greifenberg i./ Pom., geboren, sich zuletzt in Neclatz aufhaltend, 10) den Wilhelm Carl Friedrich Klebesadel, am 11. September 1854 zu Rensin, Kreis Greifenberg i./ Pom., geboren, sich daselbst zuletzt aufhaltend, 11) den Knecht Franz Friedrich Wilhelm Hahn, am 7. Juli 1854 zu Duͤnow Kreis Cammin i./Pom., geboren, zu Ribbecardt, Kreis Greifenberg i./ Pom, sich zuletzt aufhaltend, 12) den Hermann Wilhelm Rüge, am 14. Oktober 1854 zu Robe, Kreis Greifenberg i./ Pom., geboren, sich daselbst zuletzt aufhaltend, 13) den Knecht Fer⸗ dinand Wilhelm Wesenberg, am 3. Juni 1854 zu Robe, Kreis Greifenberg i./Pom., geboren, sich da⸗ selbst zuletzt aufhaltend, 14) den Carl August Her⸗ mann Zachow, am 18. August 1854 zu Rottnow, Kreis Greifenberg i./ Pom., geboren, sich daselbst zuletzt aufhaltend, 15) den Otto Friedrich Wilhelm Kiefelbach, am 19. Juni 1854 zu Treptow a. R. geboren, sich daselbst guletzt aufhaltend, 16) den Knecht Carl Ludwig Ferdinand Volckmann, am 8. Januar 1854 zu Treptow a. R., Kreis Greifenberg I./Pom,, ge⸗ boren, sich zuletzt in Arnsberg aufhaltend, 17) den Wilhelm Beerbohm, am 14. November 1854 zu Triebs, Kreis Greifenberg i./Pom., geboren, sich zuletzt daselbst aufhaltend, 18) den Carl Heinrich Albert „Schmeling, am 25. Juni 1854 zu Trieglaff, Kreis Greifenberg i./Pom,, geboren, sich zuletzt daselbst aufhaltend, 19) den Johann Friedrich Ferdinand Goetsch, am 9. April 1854 zu Vahnerow, Kreis Greifenberg i./ Pom., ge⸗ boren, sich zuletzt daselbst aufhaltend, 20) den Friedrich Wilhelm August Steffen, am 20. Novem⸗ ber 1854 zu Vahnerow, Kreis Greifenberg i./ Pom., Fbereh. sich daselbst zuletzt aufhaltend, 21) den ilhelm August Berg, am 14. Juli 1854 zu Voigtshagen, Kreis Greifenberg i./ Pom., geboren,
Friedrich Wilhelm Brandt, am 18. Dezember 1854 zu Peterhof bei Wangerin, Kreis Greifen⸗ berg i./ Pom., geboren, sich daselbst zuletzt aufhaltend, ist die Untersuchung wegen Verlassens des Deutschen Bundesgebiets ohne Erlaubniß, um sich dem Eintritt in das stehende Heer oder die Flotte zu entziehen und wegen Verweilens im Aus⸗ lande nach eingetretenem wehrpflichtigen Alter ge⸗ mäß §. 140 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs die Unter⸗ suchung eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung auf den 3. Dezember d. Is., Vor⸗ mittags 10 Uhr, an] hiesiger Gerichts⸗ stelle anberaumt. Die genannten Angeklag⸗ ten, deren zurückgelassenes Vermögen hierdurch mit Beschlag belegt wird, werden aufgefordert, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle V zu bringen, oder solche uns so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu dem selben herbeigeschafft werden können. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Greifenberg i./ Pom., den 13. Mai 1877. Königliches Kreisgericht. 1. Ab⸗ theilung.
[7395] Oeffentliche Vorladung. .Auf Antrag der Königlichen Saatsanwaltschaft und in Folge Gerichtsbeschlusses ist auf Grund des §. 140 des Strafgesetzbuchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet gegen 1) den Schlosser Ernst Otto Paul Randau von hier, geb. am 13. November 1853 zu Magdeburg, 2) den Ver⸗ sicherungsbeamten Adolf Dohmeyer von hier, geb. am 26. November 1854 zu Halberstadt, 3) den Arbeiter Friedrich Albert August Nickel von hier, geb. am 27. Januar 1854 zu Magdeburg, 4) den Eisenbahn⸗Diätar August Adolf Geyer von hier, geb. am 26. August 1855 zu Hannover, 5) den Schriftsetzer Ernst Friedrich Albert Pape von hier, gel⸗ am 4. Juli 1855 zu Magdeburg, 6) den Ar⸗ eiter Eugen Robert Kutschinskn aus Neustadt, geb. am 21. September 1854 zu Neustadt, 7) den
ischler Heinrich Jacob Bartels aus Hannover, geb. am 31. Juli 1853 zu Neustadt, als genügend belastet, als Wehrpflichtige in der Zeit vom Jahre 1873—1877 in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundes⸗ gebiet verlassen zu haben, oder nach erreichtem mili⸗ tärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufzuhalten. Zur mündlichen Verhandlung dieser Anklage ist Termin auf den 21. Dezember, Vor⸗
Zimmer 17, anberaumt, wozu die Vorgenannten mit der Auflage, die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig anzuzeigen, daß sie noch zum Ter⸗ mine herbeigeschafft werden können, und unter der “ bonc se daß 8. ihrem Ausbleiben gegen sie in contumaciam versahren werden wird. Magdeburg, 22. August dohr. G Koönigliches Stadt⸗ und Kreisgericht. Abtheilung für Strafsachen.
Subhastationen, Vorladungen, Auf⸗ gebote u. dergl.
177211 Subhastations⸗Patent.
Das der verehelichten Stellmacher Leu, Caroline Wilhelmine Auguste, geb. Trebus, gehörige, 8 e von Groß⸗ eeren Band IV. Blatt Nr. 71 verzeichnete — stück nehst Zubehör soll b den 29. Oktober 1877, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 30. Oktober 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. Das zu versteigernde Grundstück ist 14 Ar 10 Qu.⸗ Meter groß, zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗Flächenmaß von 11 Ar 80 Qu.⸗Meter mit einem Reinertrag von 2 ℳ 76 ₰ und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungs⸗ wertt don 18 8 “ Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abechelstn dr andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bu⸗ reau V. A. 3 einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 29. August 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
18317] HOeffentliche Vorladung.
In der Expropriationssache der Berliner Stadteisenbahn ist in Folge Antrages der Direktion vom 12. September 1877 das Entschädigungs⸗Ver⸗ fahren rücksichtlich einer Fläche von 5,80 Ar des hinter der Garnisonkirche Nr. 1 gelegenen, im Grund⸗ buche des hiesigen Königlichen Stadtgerichts Band 18 Nr. 1300 verzeichneten Grundstücks der Garnison⸗ kirche eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des
22) den Albert
mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Thränsberg 44,
NR
und zur Erklärung darüber Termin au den 11. Oktober er., Nachmittaaf 3 ½ Uhr,
ladung erhalten haben, in Gemäßheit des 25 des Gesetzes über die Enteignung von Cdnn⸗ eigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vor⸗ — werden, daß ohne Zuthun des etwa Aus⸗ üg. 8. die Entschädigung festgestellt, und wegen 8 üe 8s der Hinterlegung der Letzteren verfügt erlin W., den 26. September 1877. Körnerstraße Nr. 7. “ Der Kommissarius des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. Regierungs⸗Rath Stephan.
Lehnsproclama.
Auf den Antrag des Kammernherrn Augu Heyden⸗Linden auf Liepen und Tützpatz durch alle Diejenigen, welche an dem mit Landes⸗ lehnsherrlicher Bewilligung von ihm rerkauften, in dem hiesigen Herzogthume belegenen Mannlehngute Liepen nebst Zubehörungen aus einem Lehn⸗ Fideicommiß⸗, Näher⸗, Retrakts⸗, Revokations⸗ Reunions⸗, Reluitions⸗, Agnations⸗ und Successions⸗ rechte oder aus sonst irgend einem lehnrechtlichen Grunde C“ vnaheech zu haben vermeinen,
aufgefordert, in de 2 solcher Rechte auf Freitag “ den 2. November d. J.
peremptorisch anberaumten Termine Mittags 12 Uhr vor Großherzoglicher Lehnkammer allhier in Person oder durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen ihre vermeintlichen Ansprüche zum Terminsproto⸗ kolle rein und genau anzugeben, solche völlig und genügend zu bescheinigen und wegen deren Ausübung und Geltendmachung sich bestimmt, unumwunden, ohne allen Vorbehalt und ohne Fristgesuch zu er⸗ klären, widrigenfalls sie mit ihren gar nicht oder nicht vorschriftsmäßig angegebenen Rechten sofort präkludirt und damit auf immer unter dem ge⸗ wöhnlichen Nachtheile werden abgewiesen werden.
Neustrelitz, den 1. August 1877.
2 „(T. S.) Großherzoglich Mecklenburgische
Lehnkammer. C. Graf von Bernstorff.
[6841]
les 2 “ Aufgebot. I1“ 8—
Dje g 1 5 8 Die von der Direktion der Lebens⸗Versicherungs⸗
E1“
durch welche die gedachte Gesellschaft dem Kaufma
Siegfried Jacob zu Berlin die eöens 2000 Thalern Pr. Cour., zahlbar an denselben am 22. Mai 1897, falls er alsdann noch am Leben ist,
prüche zu machen haben sollte, wird aufgefordert sch me denselben bei uns, und zwar pätestens em
an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 3, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗Rath Hückstaedt, an⸗ stehenden Termine zu melden, widrigenfalls er mit seinen Ansprüchen unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigens präkludirt werden und die Amorti⸗
Versicherten erfolgen wird. Stettin, den 30. Juli 1877. Königliches Kreisgericht. Abtheilung für Civil⸗Prozeßsachen. 1be ““ 1887 Je 8 8 Am 23. Juni ist zu Nieder⸗Alzenau der dasige Mühlhelfer, Inwohner Johann Gott⸗ fried Trogisch, genannt Pusch, geboren am 11. Januar 1782 zu Weissig, Kreis Sprottau, unehe⸗ licher Sohn der später verehelichten Wassermüller Anna Rosina Pusch, geb. Trogisch daselbst, ohne bekannte Erben und ohne eine letztwillige Verfügung .“ 8 1 Die unbekannten Erben des Johann Gottfried Trogisch, genannt Pusch, und deren etwaige Fiisste⸗ nachfolger werden hierdurch aufgefordert, sich vor oder spätestens in dem auf Sonnabend, den 6. Juli 1878, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts⸗Rath Wieland im Ter⸗ minszimmer Nr. 4 hier anstehenden Termine bei hiesigem Gericht zu melden und das Erbrecht ge⸗ hörig nachzuweisen, widrigenfalls dieselben präkludirt werden und der Nachlaß als ein herrenloses Gut dem Fiskus anheimfällt und verabfolgt wird. Der erst nach erfolgter Präklusion sich meldende Erbe hat alle Handlungen und Dispositionen des Fiskus anzuerkennen und zu übernehmen, kann von ihm weder Rechnungslegung noch Ersatz der erhobe⸗ nen Nutzungen fordern und muß sich lediglich mit dem begnügen, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden ist. Goldberg i./Schl., den 6. September 1877. Ksönigliches Kreisgericht. .
Königlichen Polizei⸗Präsidiums ernannt worden. In Folge dessen hab⸗ ich zur Verhandlung der
16“
I. Abtheilung.
Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe [8283] 8
im Baubureau, Neue Friedrichstraße Nr. 22 hier⸗ selbst, anberaumt, zu 9. hic theiligten, welche nicht bereiis persönliche Vor⸗
Actien⸗Gesellschaft Germania zu Stettin unter dem 22. Mai 1871 ausgestellte Police Nr. 86,362,
versichert hat, ist dem Versicherten verloren gegangen. Wer an dieser Police als Se 8 Cessionar, Pfand⸗ oder sonstiger Briefinhaber An⸗
am 17. November 1877, Vormittags 11 Uhr,
sation der Police behufs neuer Ausfertigung für den
1el 20. 3 Sekenntasemen. m 20. Juli 1874 ist auf dem Dominiu Schartowsthal der Knecht Johann Birkner⸗ 63 Jahr alt, verstorben, und hat ein Vermögen von etwa 150 ℳ hinterlassen. Die unbekannten Erben oder nächsten Verwandten des Erblassers, zu denen eine verehelichte Hoffmann und eine ver⸗ ehelichte Horlitz in Großmeigenau gehören sollen veu 8* dem 8 am 3. Dezember 1877, Vormittags 11 n
im Gerichtszimmer Nr. II. an biensen 2 stelle anstehenden Termine unter der Verwarnung hierdurch vorgeladen, daß sonst der landesherrliche Fiskus für den rechtmäßigen Erben angenommen, ihm als solchem der Nachlaß zur freien Disposition verabfolgt und die nach erfolgter Präklusion sich etwa erst meldenden näheren Erben alle seine Hand⸗ lungen und Dispositionen anzuerkennen und zu übernehmen schuldig, von ihm weder Rechnungs⸗ legung noch Ersatz der gehobenen Nutzungen zu for⸗ dern berechtigt, sondern sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden wäre, zu begnügen verbunden sein sollen. 8
Sonnenburg, den 19. September 1877. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
Conrad Friedrich Christian Fröhlich aus Northen, Sohn des Maurers Eh rüh Flhlich daselbst und der Ehefrau desselben, Dorothee, geb. Volker, geboren den 20. Juni 1833, welcher nach dem Krimkriege als Soldat der englisch⸗dentschen Legion nach Afrika und später nach Indien gegangen ist, von dort mittelst eines von Camp Poona, den 4. April 1859 datirten Briefes zuletzt von sich seitdem verschollen ist,
ird auf begründet erkannten Antrag hiermit 2 gefordert, bis zum P
1. Dezember 1877 8 sich so gewiß hier zu melden, als er sonst für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Nachfolgern überwiesen werden soll.
Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können se deren Mittheilung und alle Erb⸗ und Nachfolge⸗ erechtigte für den Fall der Todeserklärung zur An meldung ihrer Ansprüche, unter der Verwarnung, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Ver⸗ schollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll, aufgefordert.
Wennigsen, den 23. Oktober 1876. [88681
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. 8 Eggers.
Auf Befehl serlichen Majestät des Selbse
schers aller Reussen ꝛc. hat das Livländische Hof
gericht auf Ansuchen des Barons Otto Christop
Ernst Schoultz von Ascheraden kraft dieses öffent
lichen Proklams Alle und Jede, welche:
I. an den Nachlaß des verstorbenen Vaters der
8 Supplikanten, weiland Herrn dimittirten
Hofgerichts⸗Assessors Rembert Friedrich
Bernhard Baron Schonltz⸗Ascheraden oder
an das von letzterem dem Supplikanten zum ideicommissarischen Befitze übertragene, im
Rigaschen Kreise und Ascheradenschen Kirch⸗ piele belegenen Fideicommißgut Schloß⸗Aschera den mit Langholm sammt Appertinentien und Inventarium als Gläubiger, anwarte, oder sonst aus einem Rechtsgrunde, 818 rr.e oder T still- eigender oder ausdrückli eingeräu
8 “ aber 8 ..
aus nachstehenden das Gut Schloß⸗Ascheraden mit Langholm annoch belastenden, 8she mmaßen jedoch bereits liquidirten und erloschenen
Schulden, Verhaftungen und Verpflichtungen,
nämlich: .
1) der mittelst des zwischen Sr. Excellenz dem
Herrn General⸗Major Bernhard Heinrich
Blaron von Schoultz⸗Ascheraden als Verkäu⸗
fer und dem Capitain Helmich Friedrich
Baron von Schoultz⸗Ascheraden als Käufer
am 30./19. Januar 1788 zu Karnitten im
Königreich Preußen abgeschlossenen, am
4. Oktober 1790 sub Nr. 94 hei dem ehe⸗
maligen livländischen Gerichtshofe bürger⸗
licher Rechtssachen corroborirten Kaufkon⸗ trakts, Seitens des Käufers Capitains Hel⸗ mich Friedrich Baron Schoultz⸗Ascheraden,
a. im §. 2 übernommenen Verpflichtung zur Berichtigung des Kaufschillings von 36000 Thlr. Alb. die bis zum Abschlusse des Kontrakts auf dem Gute Ascheraden von weiland Herrn Landrath Baron von Schoultz haftenden Schulden zu berichti⸗ gen und als eigene Schuld zu tilgen, über den Ueberrest des Kaufschillings aber an den Herrn Verkäufer oder Inhaber zwei, nach Ablauf des zu bewirkenden Proklams. zahlbare Obligationen zu zeichnen, u
im §. 3 übernommenen Verpflichtung, sich alle in dem Transakt vom 26. Mai 1782, — in welchem der Herr Verkäufer, Ge⸗- neral⸗Major Bernhard Heinrich Baron von Schoultz⸗Ascheraden Excell«enz, seiner Schwägerin, der verwittweten Frau Land⸗ räthin Baronne Schoultz, geb. Christine Helene von Liphart, enn Lebtagsrecht accordirt, — liegenden Klauseln und Punkte zur Norm dienen zu Lassen und also alle von dem Herrn Veckäufer en faveur der verwittweten Frau Landräthin Barenne von Schoultz, jowie von dieser ep fareur