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1 Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opernhaus. 221. Vorstellung. Der Landfriede. Oper in 3 Akten. Frei nach Bauernfelds gleich⸗ namigem Lustspiele mit besonderer vuu des Autors von S. H. von Mosenthal. Musi von Fackeltanz von P. Taglioni. Anfang r.
Schauspielhaus. 210. Vorstellung. Euphrosyne. Schauspiel in 1 Akt von Otto Franz Gensichen. Hierauf: Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in 3 Aufzügen von R. Benedix. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 222. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper in 5 Akten von EC. Scribe, deutsch von F. Gumbert. Musik von Mevyerbeer. Ballet 2 beanl Taglioni. (Hr. Niemann.) An⸗
halb 7 Uhr. 3 sang balgh bonz. 211. Vorstellung. Auf Be⸗ gehren: — ß. Trauerspiel in 5 Akten von A. E. Brachvogel. Anfang 7 Uhr.
Wallner-Theater. Sonnabend: Benefiz für Herrn Ober⸗Regisseur Keller. 3. 1. Male: 8 Schwank in 4 Akten von J. Rosen.
Sonntag u. d. folg. Tage: Größenwahn.
Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend: Z. 187 M. Die sieben Raben. Ro⸗ mantisches “ in 4 Akten mit Gesang und Ballets von Emil Pohl. Musik von G. Lehnhardt.
Für die noch stattfindenden Vorstellungen der „sieben Raben“ sind folgende Eintrittspreise fest⸗ gestellt: 1be 2 ℳ 50 ₰, Erster Rang 3 ℳ, Zweiter Rang und Loge 2 ℳ, Galerie 50 ₰.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.
Sonnabend: Jeanne, Jeannette und Jean⸗ neton.
Sonntag: Jeaune, Jeannette und Jean⸗ neton.
Residenz-Theater. Sonnabend: Z. 13. M.: Der Kuß.
Rrolls Theater. Sonnabend: Halbe Preise. Gastspiel des Frl. Louise Stauber. Z. 12. M.: Ein Schutzgeist. Zum 5. M.: Der Herr von Pa⸗ pillon. Concert⸗Anfang 6, der Vorstellung 7 Uhr. Entrée inkl. Theater 50 ₰. I. Parquet 1 ℳ, II. Parquet 75 ₰.
Sonntag: Ermäßigte Preise. Der Herr von
apillon. Hierauf: Ein Schutzgeist. Zum
chluß: Eine neue Magd.
Woltersdorff-Theater. Sonnabend: Halbe
Preise. Auf Wunsch: Des Adlers Horst. 8 Eenntag; Halbe Preise. Undine. 7 Uhr.
National-Theater. Sonnabend: Wohlthätig⸗
keits⸗Vorstellung. Nacht und Morgen. Sonntag: Gastspiel des Hrn. Carl Sontag.
Zum letzten Male: Doctor Wespe. (Doctor espe: Hr. Sontag.)
Stadt-Theater. Sonnabend: Zu halben und ermäßigten Kassenpreisen. (Parquet 1,50, Logen vnlz eund 4ℳ) Gastspiel des Hrn. Carl Mittel Zum letzten Male: Die alten Junggesellen. Lustspiel in 5 Akten von Victorien Sardou. (Hr. von Mortemer: Hr. Carl Mittell.
Sonntag: Gastspiel des Hrn. Carl Mittell. Auf allgemeines und dringendes Verlangen: Chemie fürs Heirathen. Original⸗Lustspiel in 3 Akten von Rud. Kneisel. (Victor Honneg: Hr. Carl Mittell.) Vorher: Ein moderner Barbar. Lust⸗ spiel in 1 Akt von G. von Moser. 18 8
Thalia-Theater. Direktion E.
Sonnabend: 2. Gastspiel der Frau Marie Geistinger: Adrienne Leconvreur. Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Anfang
Belle-Alliance - Theater. Sonnabend: Halbe Kassenpreise. Zum 21. M.: Die Herren
Eltern.
Sonntag: Drittes Gastspiel des Geosherzonlich
sächsischen Hofschauspielers Hrn. Otto Lehfeld vom
21. zu Weimar. Z. 1. M.: Richard III. ragödie in 5 Akten von Shakespeare. Richard III.
Hr. Otto Lehfeld als Gast.
Böttcher's instructive Soirée.
Königl. Saaltheater. Täglich: Abends
— r:
Auf 92— Wunsch diese Woche noch:
1) Gebirgsnatur und Bergespracht, Wald⸗ region, Schluchten, Grotten, Wasserfälle, gigantische hohe und Eisregion, Gletscher und
irnen. (Prachtvolle Lichteffekte.)
2 Der Mond und seine Oberfläche, die wild zerklüftete Wüstennatur, seine Ringgebirge, Fels⸗ ketten u. s. w., in Tableaux von bish Plastik und Treue. 9 Soirée fantastique. Farbenmagie. utrée: 20, Parquet 15, Loge 10 und 5 Sgr. Kinder Wochentags die Hälfte. Tages⸗Ver⸗
kauf: Schauspielhaus, Südseite. Bilse.
Circus Renz. Unterbaumsbrücke. Haltestelle
der Pferdebahn. Sonnabend: Abends 7 Uhr: Zum 1. Male: Die Königin von Abyssinien. Neu arrangirt: Erstes Auftreten von 15 afrikanischen Jägern aus dem Innern Nubiens, mit 12 Kameelen; dieselben wer⸗ den ihre Nationaltänze und Gefechte aufführen, hierauf lebende Elephanten, Gazellen, Antilopen, Zebuhs, Giraffen, Lamas, Känguruhs verfolgen und einfangen. * onntag: Zwei Vorstellungen. E. Renz, Direktor.
“
er unerreichter
Concert-Haus. Concert des Kgl⸗ Hof⸗Musikdirektors Herrn
— 881“ L. Broekmans Affentheater Dorotheenstr. 59.
Täglich Vorstellung um 7 Uhr. Billets sind
Vormittags von 11—1 Uhr an der Kasse des
Theaters zu haben und sind dieselben nur für den
2 gültig, an welchem sie gelöst sind. Jeden
1 und Sonntag 2 Vorstellungen, um 4 und r.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Josephine Durin mit Hrn. Frei⸗ herrn Felix v. Steinaecker (Breslau). — Frl. Bertha Gerson mit Hrn. Oberst Clemens v. Ra⸗ dowitz [Frankfurt a. M.— Wiesbaden). 8
Verehelicht: 82 Amtsrichter J. Rodewyk mit Frl. Martha Baetsendorff (Lehe). — Hr. Haupt⸗ mann und Compagnie⸗Chef Hermann Löbbecke mit Frl. Laura Weber (Aachen). “
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Premier⸗Lieute⸗ nant G. Witte (Hannepe⸗ — Hrn. Seconde⸗ Lieutenant Spemann (Düsseldorf). — Eine Tochter: Hrn. Kreisrichter Pieper (Trachenberg). — Hrn. Justiz⸗Rath Schwerin (Berlin). — Hrn. Pastor Hermann Conrad (Caput).
Gestorben: Frl. Julie Freiin v. Schenck zu Schweinsberg (Bromberg). Q s
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den Generalagenten Moritz Salz ist in den Akten Litt. S. No. 1039 de 1870 rep. die gerichtliche Haft behufs Vollstreckung der gegen ihn wegen versuchten Betruges erkannten Ge⸗ fängnißstrafe von 3 Monaten sowie einer Geldbuße von 300 ℳ event. einer Gefängnißstrafe von 2 Mo⸗ naten beschlossen worden. Die Verhaftung hat bis jetzt nicht ausgeführt werden können, weil sich Salz der Strafvollstreckung durch die Flucht entzogen hat. Es wird ersucht, den Moritz Salz im Betretungs⸗ falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfinden⸗ den Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Ber⸗ lin, den 17. Oktober 1877. Königliches Stadt⸗ gericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. De⸗ putation II. für Vergehen. Beschreibung. Alter: 36 Jahr, geb. 20. März 1841, Geburtsort: Posen, Größe: 5 Fuß 1 Zoll, Haare: schwarzbraun, Augen: braun, Augenbrauen: braun, Nase: gebogen, lang, Kind: oval, Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Zähne: vollständig, Ge⸗ stalt: mittel, Sprache: deutsch, besondere Kenn⸗ zeichen: Mitte der Stirn eine ½“ lange vertiefte Narbe. Auf rechter Schulter ein erbsengroßer brauner Leberfleck.
[9066] 150 Mark Belohnung
Der Markscheider Carl Großmann aus Alt⸗ wasser, Kreis Waldenburg, verließ am 11. Sep⸗ tember seinen Wohnsitz in der Absicht, nach Liebau zu fahren und von dort eine Partie ins Riesen⸗ gebirge zu unternehmen. — Derselbe ist auch von einem Bekannten an demselben Tage, Nachmittags 4 Uhr, im Riesengrunde in Böhmen getroffen wor⸗ den, ebenso ist fescgesvent daß er sich vom 12. bis 13. September c. früh 9 Uhr im Gasthof bei Rutter in St. Peter in Böhmen aufgehalten hat. Von diesem Zeitpunkte ab fehlt jede weitere Nachricht über dee
Der Vermißte ist 42 Jahre alt, 5 Fuß 2 Zoll groß, von mittlerer Statur, hat Pockennarben auf der Nase, schwarzes Kopfhaar, eben solchen Vollbart, trägt melirte, graukarirte Beinkleider, dito Weste und Rock, grauen Ueberzieher mit schwarzseidenem schwarzen runden Filzhut, große blauseidene
ravatte oder schwarzseidene Schleife, rothseidenes Cachenez mit schwarzen Punkten, Leder⸗Gamaschen mit Gummizug, und hat eine rothe Brieftasche mit circa 530 ℳ Inhalt, sowie ein Reisehandbuch mit
elbem Umschlag und eine Reiseflasche mit Trink⸗ becher zum Zusammenklappen mit sich geführt.
Es wird an alle Behörden das ergebene Ersuchen gerichtet, nach dem Verbleib des ꝛc. Großmann ge⸗ fälligst Recherchen anzustellen und sofern etwas hierüͤber ermittelt werden sollte, dem Unterzeichneten 22 thunlichster Beschleunigung Mittheilung zu machen.
Die Angehörigen haben auf die Ermittelung des 2 “ eine Belohnung von 150 ℳ angesetzt.
aldenburg, den 20. Oktober 1877. Der Königliche Landrath des Kreises Walden⸗ burg i./Schl. Bitter.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dgl.
175981 Oeffentliche Vorladung.
Die Berliner Commerz⸗ & Wechselbank hier⸗ selbst an der Stechbahn Nr. 3—4 hat aus dem von ihr am 1. Mai 1874 auf den Kaufmann Max Hassel, zuletzt hierorts wohnhaft gewesen, ezogenen und von diesem acceptirten Prima⸗ We sel über 3052 Thlr. 13 Sgr., fällig gewesen am 1. Januar 1877, auf Zahlung von 9157 ℳ 30 ₰ nebst 6 % Zinsen seit dem I. Januar d. J. und Tragung der Prozeßkosten in den Akten La. B. Nr. 1380 de 1877 II. die Wechselklage erhoben, auch zur Sicherstellung dieses Anspruchs und eines E“ von 260 ℳ beantragt, im Wege des Arrestes das dem Verklagten an den Nachlaß seiner hierselbst verstorbenen Mutter, der verwittweten Frau Sanitäts⸗Rath Hassel, geb. Black, zustehende Erbtheil mit Beschlag zu belegen.
Die Klage ist eingeleitet und der beantragte Arrest verfügt.
Dem Kaufmann Max Hassel wird hierdurch auf⸗ gegeben, sich in Höhe obiger klägerischen Forderung aller Cession, Verpfändung oder anderweitiger Dis⸗ position über die mit Arrest belegte vorbezeichnete Erbtheilforderung bei Vermeidung der in den Ge⸗ setzen verordneten Strafen zu enthalten. 3
Da der jetzige “ des Verklagten ꝛc. Hassel unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Beantwortung der Klage und des sowie zur weitern mündlichen Verhandlung der Sache auf den 29. Dezember 1877, Vormittags 11 ¼ 92 vor der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 67, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage 2 I1“ “ Zeugen mit zur
im O l ein⸗
zureichen, in spätere Einreden, welche auf batsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer⸗ den kann.
Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausge⸗ sprochen werden.
Berlin, den 31. August 1877. 8 Königliches Stadtgericht. I. Abtheilung für Civilsachen.
Prozeß⸗Deputation II.
[9302] Oeffentliche Vorladung.
Die Handelsgesellschaft Alb. Lüddecke & Co. zu Magdeburg hat gegen den Schiffer Ferdinand Boldt, zuletzt in Spandau wohnhaft, jetzt in un⸗ bekannter Abwesenheit, einen Arrest auf einen dem Boldt gehörigen Kahn mit Geräthschaften zur Deckung einer angeblichen Forderung von 303 ℳ 95 ℳ ausbringen lassen.
Zur Beantwortung dieses Arrestgesuches wird der ꝛc. Boldt öffentlich 5v im Termine
den 11. März 1878, Vormittags 11 Uhr, vor der Prozeßdeputation I. im Lokale des unter⸗ zeichneten Gerichts, Domplatz Nr. 9, in Hsen oder durch einen zulässigen und legitimirten Bevöllmäch⸗ tigten zu erscheinen, das Arrestgesuch vollständig zu beantworten, die Beweismittel anzugeben, die Ur⸗ kunden im Original einzureichen und die etwa er⸗ forderlichen Editionsgesuche anzubringen, indem päter auf neue Einreden, welche auf Thatsachen
eruhen, im Laufe der Instanz keine weitere Rück⸗ sicht genommen wird. G E“
Eine schriftliche, selbst von einem Rechtsanwalte unterzeichnete Beantwortung ves Arrestgesuchs, ent⸗ bindet nicht vom Erscheinen im Termine. ;
Ein erschienener Bevollmächtigter hat im Termine den Auftrag gehörig nachzuweisen. f.
Wenn ꝛc. Boldt oder sein zulässiger Bevollmäch⸗ tigter sich im Termine nicht vollständig erklären, so werden die im Arrestgesuche angeführten Thatsachen und Urkunden für zugestanden und anerkannt an⸗
enommen und es wird in contumacie m gegen ꝛc.
oldt erkannt werden. ¶AA
eg2 den 15. Oktober 1877. .
Königl. Stadt⸗ und Kreisgericht. I. Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
[9209] Hannoversche Staatsbahn. Submission.
Verkauf alter Oberbau⸗Materialien, als: Schienen, Kleineisenzeug ꝛc. auf verschiedenen Bahnstationen lagernd.
Termin
Donnerstag, den 8. November d. J., Morgens 10 Uhr, im Zimmer Nr. 20 des Geschäftshauses der König⸗ lichen Eisenbahn⸗Direktion hierselbst, 3 Treppen Bedingungen und Nachweisung der Verkaufs⸗ objekte werden auf portofreie Anforderung vom unter⸗ zeichneten Büreau abgegeben.
Hannover, den 26. Oktober 1877.
Königliche Eisenbahn Direktion. Betriebstechnisches Büreau.
[9246]
Berrlin⸗Coblenzer Eisenbahn. (Strrecke Nordhausen⸗Wetzlar.
Die Ausführung von 300 Ilfde. Meter Sohlstollen des Küllstedter Tunnels soll im Wege öffentlicher Submission vergeben werden.
Offerten mit entsprechender Aufschrift versehen sind bis zum Freitag, den 16. November c., Vormittags 10 Uhr, versiegelt und frankirt an den Unterzeichneten einzureichen. Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Zeichnungen und Submissionsbedingungen können im hiesigen Bureau eingesehen, letztere auch gegen Erstattung der Kopia⸗ lien von da bezogen werden. 8 Küllstedt, den 29. Oktober 1877. 1np““ “
iene.
11
Westfälische Eisenbahn. stätten Paderborn und Lingen lagernden alten Materialien und Materialien⸗Abfälle sollen im
Wege der öffentlichen Suomission verkauft werden Die Bedingungen liegen bei den Eisenbahn⸗Ma⸗
schinenmeistern Führ zu Paderborn und Köster zu
Lingen, sowie in meinem Bureau zur Einsicht aus werden auch auf portofreie an mich zu richtende Schreiben gegen Erstattung der Copialien ad 50 42 mitgetheilt. Offerten sind verschlossen mit der Auf⸗ P „Angebot auf den Ankauf alter Werkstatts aterialien und Materialien⸗Abfälle“ bis zu de am 15. November er., Vormittags 9 Uhr, meinem Bureau anstehenden Termine, in welcd dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Biete eröffnet werden, portofrei an mich ex aderborn, 1. November 1877. Der König ber⸗Maschinenmeister. A. Tacke.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentliche Papieren.
Auf die unter dem und per 1. April cr. ausgegebenen Interims⸗Quit⸗ tungen über die neu zu emittirenden Aktien ist die, am 1. Oktober cr. fällig gewordene zweite Rate von 25 Prozent des Nennwerthes mit 150 ℳ, abzüglich 6 ℳ Zinsen, also mit noch 144 ℳ pro Aktie, auf folgende Nummern noch nicht ein⸗ gezahlt worden:
73257, 73358, 73760, 73836, 74574 bis 74597, 74610, 76616, 76617, 78451 bis 78471, 79977, 82719 bis 82722, 83577, 83578, 84009 bis 84015, 84324 bis 84327, 85211, 85212, 88553, 88554, 90032 bis 90036, 90039, 91208, 91708, 95267 bis 95278, 95305, 95306, 95673 bis 95686 und 96226.
Nach unserer Bekanntmachung vom 21. Februar cr. ist für diese verspätete Einzahlung eine Konventio⸗ nalstrafe von zwanzig Mark festgesetzt worden. Wir haben indeß beschlossen, von der Einziehung der ge⸗ dachten Konventionalstrafe Abstand zu nehmen, da⸗ gegen 5 % Zinsen vom Tage der S der zweiten Rate, dem 1. Oktober cr. bis zum Ein⸗ zahlungstage derselben zu erheben.
Demzufolge ersuchen wir die unbekannten Inhaber obiger Interims⸗Quittungen, die zweite Rate nebst Zinsen nunmehr bis zum 1. Dezember d. J. ent⸗ weder bei unserer Stationskasse in Berlin oder bei unserer Hauptkasse hierselbst einzuzahlen, widrigen⸗ falls die auf die betreffende Interims⸗Quit⸗ tung geleistete Einzahlung der Gesellschaft verfällt, die Interims⸗Quittung selbst für er⸗ loschen erklärt und dies unter Angabe der Nummer in dem Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Stoats⸗Anzeiger, der Neuen Stettiner und der Ostsee⸗Zeitung öffentlich bekannt gemacht wer⸗ den wird.
Stettin, den 30. Oktober 1877.
Direktorium.
WVerschiedene Bekanntmachungen.
Ausschliessliche Fabrikation [9313] dunstfreier transportabler 8
Closets ma Bidets.
Specialität:
Pat. Luft-Closets
mit Trennung der Fäces, Desinfection und Selbstventilation in einfachen und maskirten Zimmerformen
empfiehlt J. 4. Mehlhose, Fabrikant,
Königl. Hoflieferant, Berlin No., Landsberger Str. 78. Engros. Export. En déötail.
Nona
ts⸗ Uebersicht
enburgischen Spar⸗ und Leihbank pro 1. November 1877.
ℳ ₰ 356,033 9ü4 4,868,101 93 2,227,055 11 1,831,466 52 4,774,263 54 953,925 91 685,791 14 99,360 — 12,521 87
Cassebestand.
arlehen gegen Hypothe Darlehen gegen Unterpfand Conto⸗Corrent⸗Debitoren ““ Verschiedene Debitoren Bank⸗Gebäude. Bank⸗Inventar.
15,808,519 96
Aktien⸗Kapital ℳ 3,000,000, hierauf ein⸗ gezahlt 40 % - . . . . . .. Ein..
Rückzahlungen im Monat Okto⸗
Bestand am 31. Oktober 1877 .. . (Davon stehen ca. 89 % auf halb⸗
Check⸗Contoo .. Conto⸗Corrent⸗Creditoren Verschiedene Creditoren Reservefonds⸗Conto.
Passiva.
estand am 1. Oktober 1I11“
Einlagen
im Monat Bktober “ . 616,963 71
ℳ 13,122,342 07
ℳ 12,505,378 36
.„ 698,952 36
12,423,389 71
jährige Kündigung à 4 % 888 8 99) 400,071 76 1,056,523 92 643,534 57 85,000 —
15,808,519 96
[93160
1gns US. Bezug 2— vaseh endicunae. He anabnahe zedbn 2 Kalrenach ie Rückzahlung der Beträge unserer 5prozentigen Prioritäts⸗Obligationen stattsindet, ¹ bahlung edachten Obligationen, soweit dieselben nicht mit dem Convertirungsstempel
uns berekt, die Einlösung der
versehen sind, schon vom 2. Oktober d. J. ab, soweit unsere Geldbestände reichen,
ierselbst r Vereinbarung eines mäßen Discont für die frühere hierselbst unter, ee gen sich zeisclenn fen Zich oder sirr düeic ber6, 8
Direktion der Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗Eisenbahn⸗Gesellschast.
lassen. Hicanf Reflektirende wo straße 76 hierselbst) wenden.
Rechte Oder⸗Ufer⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft.
Breslau, den 29. September 1877.
Juni d. J., wonach am 2. Januar h erklären wir bei unserer Hauptkasse ahlung bewirken zu an unsere Hauptkasse (Berliner⸗
Die in den Werk⸗
Dus Abonnement beträgt 4 ℳ 50 2₰ für das Vierteljahr.
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2esernonbrein füͤr den Raum einer Druckzeile 30 22 8
für Berlin außer den Post⸗-Anstalten auch die Expe⸗
Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;
dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Major z. D. Cludius, Bezirks⸗Commandeur des 2. Bataillons (Trier II.) 8. Rheinischen Landwehr⸗Regiments Nr. 70, dem Gymnasial⸗Oberlehrer a. D. Bigge zu Mar⸗ burg, bisher zu Attendorn, und dem Bürgermeister a. D. Bensberg zu Holweide im Kreise Mülheim a./Rhein den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Geheimen Hofrath Sommerfeld zu Berlin das Kreuz der Ritter des König⸗ lichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern; sowie dem pensionirten Gensd'armen Armswald zu Sangerhausen und dem Spar⸗ kassendiener Körner zu Magdeburg das Allgemeine Ehren⸗ zeichen zu verleihen.
2
Dem Herrn José H. Ramirez ist Namens des Deut⸗ schen Reiches das Exequatur als Konsul der merxikanischen Republik für Lübeck, Bremen und Hamburg mit dem Sitze in Hamburg ertheilt worden.
9 Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Staatsanwalts⸗Gehülfen Westphal in Oppeln, Dr. Mantell in Schweidnitz, Dr. Gordan in Frankfurt a./M., Kube in Frankfurt a./O. und Luther in Naum⸗ burg a./S. den Charakter als Staatsanwalt zu verleihen; und den außerordentlichen Professor an der Universität zu Heidelberg, Dr. W. Lossen, zum ordentlichen Professor in der philosaphischen Fakultät der Universität zu Königsberg zu ernennen.
Auf Allerhöchsten Spezialbefehl ist für alle zum Tragen von Uniform berechtigten Herren vom Civil, welche der aus Veranlassung des Ablebens weiland Sr. Excellenz des Ge⸗ neral⸗Feldmarschalls Grafen von Wrangel am Montag, den 5. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, in der Wohnung des Ver⸗ ewigten stattfindenden Trauerfeierlichkeit beiwohnen wollen, der Anzug in Gala mit dunklen Unterkleidern und Ordens⸗ band vorgeschrieben. v“ Berlin, den 3. November 1877. Der Vize-⸗Ober⸗Ceremonienmeister: Graf zu Eulenburg.
inisterium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
An dem Schullehrer⸗Seminar zu Rosenberg, Ob⸗Schles⸗
ist der Hülfslehrer Carl Müller zum ordentlichen Lehrer
befördert, und der Lehrer Kothe aus Bolkenhain als Hülfs⸗ lehrer angestellt worden. ☛ Justiz⸗Ministersi um. ½ Züas
Der Appellationsgerichts⸗Rath Bauck in Marienwerder ist in gleicher Amtseigenschaft an das Appellationsgericht in Frankfurt a. O. versetzt.
Versetzt sind: der Kreisgerichts⸗Rath Krug in Breslau als Stadtgerichts⸗Rath an das Stadtgericht daselbst, der Kreis⸗ gerichts⸗ Rath Banning in Unna an das FKreisgericht in Münster, der Kreisgerichts⸗Raͤth Winchenbach in Pleschen an das Kreisgericht in Greifenberg mit der Funktion als Dirigent bei der Gerichts⸗Deputation in Labes, der Ober⸗ Amtsrichter Girshausen in Dietz an das Amtsgericht in Höchst, und der Kreisrichter Loeck in Rosenberg in Westpr. an das Kreisgericht in Graudenz.
Der Gerichts⸗Assessor Müller ist zum Friedensrichter bei dem HHE in St. Wendel ernannt.
Der Rechtsanwalt und Notar König zu Bunzlau ist in bv Eigenschaft an das Stadtgericht zu Berlin versetzt worden.
Die nach Dienstentlassung mit Pension ist er⸗ theilt: dem Kreisgerichts⸗Rath Keller in Essen und dem
reisrichter Klinge in Gardelegen.
Dem Staatsanwalts⸗Gehülfen Dr. Scheffer in Meseritz ist Hehuße Uebertritts zur allgemeinen Staatsverwaltung die nachgesuchte Deenstentlaszung ertheilt.
Der Appellationsgerichts⸗Rath Wollenschläger in Ma⸗ rienwerder, der Stadtgerichts⸗Rath Wiegner in Berlin, der 61 Bauer in Schrimm und der Rechtsanwalt und Notar Burmester in Pinneberg sind gestorben.
Bekanntmachung, betreffend die Ausloosung von elsaß⸗lothringischen Landes⸗Obligationen.
Bei der am 22. d. Mts. vorgenommenen 5. Ausloosung der auf Grund der Gesetze vom 10. Juni 1872 (Ges. Bl. S. 171) und vom 29. November 1875 (Ges. Bl. S. 191) ausgegebenen elsaß⸗ lothringischen Landes⸗Obligationen der Serien 1872, 1873, 1874, 1875 und 1876 sind folgende Nummern gezogen worden:
Serie 1872. Obligationen à 1000 Fr. Nr. 187 214 258 750 800 991 1019 1100 1119 1174 1260 1348 1509 1559 1745 2087 2131 2174 2186 2275 2278 2445 2465 2502 2540 2550 2593 2595
2871 2878 3106 3145 32 8 3512 35
—-
3930 3956 4141 4195 4374 4447 4482 4691 = 47 Stück. à 500 Fr. Nr. 8 = 1 Stück. 3
Serie 1873 à 1000 Fr. Nr. 4758 4818 4834 4862 4921 5084 5229 5230 5269 5326 5332 5354 5470 5586 5681 5736 5770 5882 5951 6050 6100 6110 6157 6498 6605 6705 6866 7001 7127 7294 7399 7579 7603 7746 7770 7775 7851 7893 7930 7940 8437 8495 8520 8580 8587 8670 8997 9004 9372 9381 9393 9580 9658 9678 9805 9837 9850 10188 10444 10466 10483 10515 10579 10716 10750 10760 10966 11201 11361 11434 11849 11928 12171 12260 12304 12326 12460 12530 12532 12534 12668 12841 12857 12893 12935 13001 13003 13029 13330 13507 13615 13712 13844 13961 14218 14230 14273 14424 = 98 Stück à 500 Fr. Nr. 34 90 98 162 202 = 5 Stück. à 100 Fr. Nr. 192 237 238 = 3 Stück.
Serie 1874. à 1000 Fr. Nr. 14 14626 14829 14915 14973·- 15029 15116 15124 15371 15377 15400 11 Stück.
2 Serie 1875. à 1000 Fr. Nr. 15482 15634 15639 15647 15708 15900 = 6 Stück. à 500 Fr. Nr. 498 = 1 Stück. à 100 Fr. Nr. 649 = 1 Stück.
Serie 1876. ½ 1000 Fr. Nr. 16181 16225 16251 16339 16348 16421 16583 16643 16668 16840 16880 16909 16944 17108 17177 17178 17236 17458 17565 17737 17747 17756 17763 18277 18307 18467 18550 18641 18657 18752 19110 19132 19201 19231 19238 19319 19325 19349 19397 19432 19666 19859 19897 19983 20018 20131 20267 20433 20483 20513 20515 20534 20597 20678 20765 20766 20910 20912 21018 21019 21057 21068 21253 21689 21844 21999 22277 22395 22424 22583 22645 22657 22684 22779 22931 23191 23417 23418 23732 23734 23749 23791 23839 24263 24399 24470 24478 24526 24603 24613 = 90 Stück. à 500 Fr. Nr. 667 831 896 970 1225 1397 1593 1607 1714 1715 1806 1839 2189 2276 2612 2635 2711 = 17 Stück.
Die Auszahlung des Kapitalbetrags der ausgeloosten Obligationen erfolgt nach §. 22 des Gesetzes vom 10. Juni 1872 gegen Rückgabe der Obligationen und der dazu gehörigen, am 2. Januar 1878 noch nicht verfallenen Zinscoupons (für die Obligationen zu 1000 Fr. von 21,780 ab, zu 500 Fr. die Nummern zwischen 2045 bis 2620, der Coupons von 13—20, für alle übrigen Obligationen der Coupons Nr. 12 — 20) mit dem Talon.
Der Betrag fehlender Zinscoupons wird am Kapital gekürzt. Die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen ² det mit dem Cchkußse des laufenden Jahres. 8*
Die Einlösung der Obligationen wird durch die Bezirks⸗Haupt⸗ kassen Straßburg, Colmar und Metz, sowie durch die Ober⸗Postkassen in Cöln und Frankfurt a. M. bewirkt und wird mit der Auszahlung der Kapitalbeträge schon am 21. Dezember 1877 begonnen wer⸗ den. Zu dem Zwecke können die ausgeloosten Obligationen mit den Coupons bereits vom 1. Dezember d. J. ab den genannten Stellen eingereicht werden. Da die Obligationen vor der Auszahlung erst im Bureau der Landesschulden⸗Verwaltung verifizirt werden müssen, so liegt die frühzeitige Einreichung derselben im Interesse der Besitzer.
Zugleich wird bekannt gemacht, daß von den in den Jahren 1873 bis 1876 ausgeloosten Obligationen bis jetzt folgende noch nicht zur Einlösung gekommen sind:
Nr. 358 380 1160 1709 1730 4184 6455 6707 8107 8109 8601 9865 11054 12201 12413 12474 13659 14186 14392 15563 zu 1000 Fr. Nr. 121 467 532 zu 500 Fr. 3
traßburg, den 27. Oktober 1877. D ber⸗Präsident von Elsaß⸗Lothringen. v. Moeller.
1““
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. Berlin, 25. Oktober. Luebke, Sec. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 1, in das Train⸗Bat. Nr. 15 versetzt.
XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Corps. Oktober.
Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen Im aktiven Heere. Oertel, charakteris. Oberst z. D., zum Landw. Bez. Commdr. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 104 ernannt. Roß⸗ berg⸗Leipnitz, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 103, zum Hauptm. und Comp. Chef, Götz, Sec. Lt. dess. Regts., zum Pr. Lt. ernannt. de Vaux, Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. Nr. 101, mit seinem Patent als aktiver Offiz. im genannten Regt. wieder einrangirt.
Im Beurlaubtenstande. Einsiedel, Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Nr. 105, Kaiser, Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Nr. 106, zu Pr. Lts. der Res., Berger, Sec. Lt. der Landw. Inf. dessng Pats. Landw. Regts. Nr. 106, zum Pr. Lt. der Landw. Inf.
efördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Frhr. v. Gregory, Sec. Lt. im Gren. Regt. Nr. 100, zu den Offizn. der Res. seines Regts. versetzt.
Im Beurlaubtenstande. Baumbach, Grössel, Sec. Lts. der Landw. Inf., Golle I., Pr. Lt. der Landw. Kav., Kraft, Sec. Lt. der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 104, Manitz, Reimann, Pr. Lts. der Landw. Inf., Hager, Sec. Lt. der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 105, Georgi, Pr. Lt. der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106,
unge, Sec. Lt. der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 108, behufs Ueberführung zum Landsturm der Abschied bewilligt.
Im Sanitätscorps. Dr. Satlow, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106, zum Stabsarzt der Res.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 14. Oktober. Prinz Wilhelm von Württemberg Königl. Hoheit und Liebden, charakteris. Oberst à la saite der Armee, unter Verleih. eines Patents seiner Charge und unter Stellung à la suite des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, zum Commdr. der 27. Kav. Brig. ernannt.
Beamte der Militärverwaltung. 13. Oktober. Kraiß, Kriegskommissär, Proviantmstr., unter Ueberweisung als Mitglied zur Intend. XIII. Armee⸗Corps, zum Intend. Rath ernannt. Schäfer, Intend. Assessor und Mitglied ders. Intend., der Charakter als
Intend. Rath verliehen.
B
c.
Preußen. Berlin, 3. November. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des Generals von Albedyll entgegen und konferirten mit dem Gouverneur von Berlin, General⸗Adjutanten von Boyen.
— Im ferneren Verlaufe der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher auch noch der Minister für die landwirthschaftlichen Angelenheiten, Staats⸗ Minister Dr. Friedenthal beiwohnte, ergriff in der ersten Berathung des Staatshaushalts⸗Etats nach dem Abg. Dr. Virchow der Abg. von Rauchhaupt das Wort. Derselbe schlug vor, eine Einnahmeerhöhung dadurch zu befördern, daß im Reiche die indirekten Steuern erhöht und die Matrikular⸗ beiträge gänzlich beseitigt würden. Der Abg. Richter (Hagen) sprach gegen diesen Vorschlag. Darauf ergriff der Handels⸗ Minister Dr. Achenbach das Wort:
Meine Herren! Ich beabsichtige nur, auf einige Bemerkungen des Herrn Vorredners zu erwidern, die sich auf meine eigene Person und auf mein Verfahren bezogen. Dabei gedenke ich vollständig ob⸗ jektiv zu sein, wie er es selbst gewesen ist, und ich hoffe deshalb
nicht, daß irgend eine meiner Andeutungen als persönliche aufgestellt
werden könnte.
Zunächst muß ich dem Herrn Vorredner erwidern, daß er zwar nach meiner Meinung ein ganz grundgescheuter Mann ist, wenn er aber annimmt, daß alles dasjenige, was er hier ausspreche, richtig sei, oder wenn das Haus annehmen sollte, daß alle diese Bemerkungen thatsächlich begruüͤndet wären, so würden Sie sich in einem großen Irrthum befinden. Ich weise beispielsweise auf die Diskussionen hin, die vor einigen Tagen stattgefunden haben. Ich greife nur einen Punkt heraus; ich würde ledt, nachdem ich die Rede des Herrn Vorredners gelesen, sehr viele bezeichnen können, aber ich wi einen Punkt wählen. Der Herr Vorredner hat nämlich ausgeführt,
daß bei der Saarbrücker Bahn hinsichtlich der Betriebsmittel eine
Ersparniß von 1,048,668 ℳ gegenüber kiner Etatssumme von 1,245,000 ℳ herbeigeführt sei. Er hat sodann gesagt, wenn die mit dieser Summe anzuschaffenden Wagen wirklich beschafft worden wären, dem Gedanken nach ist dies gesagt — so erscheine es ganz unmöglich, daß dann diese Ersparniß habe erfolgen können. Wiee liegt nun aber die Sache in Wirklichkeit? Der ursprüng⸗ liche Posten, um den es sich handelt, beträgt nicht weniger als 3,645,000 ℳ Es ist dies eine Bewilligung, welche im Jahre 1874 erfolgte. Von diesen 3,645,000 ℳ sind jene Ersparungen gemacht, und zwar einfach deshalb, weil man wegen der geringeren Preise die 900 Wagen, wozu die Mittel bestimmt waren, bis zum letzten Stück vollauf beziehen konnte. Es ist also das, was der Herr Vorredner vorwurfsvoll anführte, absolut nicht zutreffend, und andererseits sind die Summen, von denen er ausging, ebenso unrichtig. Etwas ganz Aehnliches muß ich ihm nun, nachdem ich dies vor⸗ ausgeschickt habe, bezüglich seiner heutigen Rede erwidern. Zunächst ist es nicht richtig, wenn er annimmt, daß diejenigen Anforderungen, welche sich in dem heutigen Anleihegesetze bezüglich des Handels⸗ Ministeriums vorfinden, eine Folge der Interpellation des Abg. Duncker seien. Durchaus nicht; 9 kann angenehm berührt sein, wenn der Herr Vorredner sich gegenüber den Forderungen des Handels⸗Ministers billigend und anerkennend ausgesprochen hat, und acceptire das mit Freuden; aber diejenigen Positionen, welche in dem Aabagegelehe zu Gunsten des Handels⸗Ministeriums Aufnahme efunden haben, sind nur eine Folge des Antrages der udgetkommission auf Grund der Anregung des Abg. Haken. In Folge dieser Anregung sind die einzelnen Anfor⸗ derungen so in die Anleihe aufgenommen worden, wie Sie sie vor⸗ finden. Der Herr Abgeordnete bemerkt sodann aber, indem er be⸗ sonders hervorhebt, es sei nützlich, auf die Vergangenheit zurückzu⸗ greifen, daß der Handels⸗Minister auf Grund ungenügender Infor⸗ mationen sich dem Abg. Duncker gegenüber in einem kolossalen Irr⸗ thum befunden habe. Auch dies gebe ich ganz und gar nicht zu, in⸗ dem das offizielle Material, was mir vorliegt, einfach dasjenige be⸗ stätigt, was ich damals gesagt habe. Der Hr. Abg. Duncker inter⸗ pellirte mich bezüglich der Bauverwaltung, und ich erwiderte ihm: nach den zur Zeit mir vorliegenden Abschlüssen nehme ich ungefähr an — die Summe wird so eben richtig referirt worden sein — daß gegen 10 Millionen Mark noch verfügbar sein, die Schlußsumme könne ich nicht bestimmen, weil der Finalabschluß noch nicht vorliege. Meine Herren, gemäß dem wirklichen Finalabschluß sind im Ganzen zur Verfügung der Bauverwaltung geblieben 13,418,980 ℳ, dazu sind im laufenden Etat noch gekommen 8,433,911 ℳ, die Sie erst im Frühjahre bewilligt haben, macht in Summa für die Bau⸗ verwaltung 21,852,891 ℳ. Meine Herren, von diesen 21,852,891 ℳ sind bisher den Provinzialbehörden überwiesen 13,992,769 ℳ, so daß augenblicklich der gesammten Bauverwaltung nur noch die sehr geringe Summe von 7,860,122 ℳ zur Disposition steht. Sie werden mir zugestehen, meine Herren, daß für einen so großen Staat, für eine so große Verwaltung, diese Summe eine außerordentlich geringe ist. Ich brauche wohl nur darauf hinzuweisen, daß den Reichstagsmitglie⸗ dern, zu denen ja Herr Richter auch gehört, ungefähr 30 Millionen allein für das Reichstagsgebäude zur Disposition stehen, ohne daß darüber bisher verfügt worden wäre, während zur Disposition der gesammten Bauverwaltung eines großen Landes nur 7,860,122 ℳ vorhanden sind. “ Der B.28 Abgeordnete hat bei seinem Vortrag vermuthlich eine Verwechselung vorgenommen, die, wie ich zugeben will, jedenfalls unabsichtlich geschehen sein wird, indem er die serwaltung der Eisen⸗ bahnen mit in die Berechnung gezogen hat, von denen bei jenen Debatten gar nicht die Rede gewesen ist. (Abg. Richter [Hagen!: Nein!) Dann sehen Sie sich das Verzeichniß an, und Sie werden finden, daß nur durch die Zulegung der Eisenbahnen Sie zu den Summ langen können, die Sie vorgetragen haben. Der Hr. “ 8 1““ 8
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