8
. Anfang 7 Uhr.
Theater. 1 Königliche Schangpiele. Freitag: Opern⸗ haus. 248. Vorstellung. So machen es Alle!
Komische Oper in 2 Akten von Mozart. Nach Cosi fan' tutte bearbeitet von Louis Schneider.
Schauspielhaus. 237. Vorstellung. Wallen⸗
steins Tod. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller.
Anfang halb 7 Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. Keine Veorstellung.
Dritte Sinfonie⸗Soirée der Königlichen Kapelle.
“
Frreytag.
Schauspielhaus. 238. Vorstellung. Die Va⸗ lentine. Schauspiel in 5 Akten von Gustav (Valentine: Frl. Theisen, vom Hoftheater
in Braunschweig, als Gast.) Anfang halb 7 Uhr.
Wallner-Theater. Freitag: Zum 27. Male:
Größenwahn. Schwank in 4 Akten von J. Rosen.
Sonnabend: Z. 144. M.: Der Registrator auf
8 Reisen.
Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Freitag: Zum 8. Male: Rübezahl. Großes
phantastisches Volksmärchen in 4 Akten und 18 Bil⸗
dern mit Gesang und Ballets von E. Pasqué und
H. Wilken. Musik von A. Mohr.
8 28
8
8
111“
8 8
—
8 8
E. Jacobson.
Ausstellung.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.
Freitag⸗ Fatinitza. onnabend: Z. 1. M.: Unser schönes Berlin. Lokale Zeitbilder mit Gesang in 3 Akten von Musik von Pleininger.
Residenz-Theater. Freitag: Der Kuß.
Krolls Theater. Freitag: Weihnachts⸗ Im Römersaal: Das Reich des Schlaraffen⸗Königs. Im I. Zwischensaale: Weih⸗ nachts⸗Lotterie. Im II. Zwischensaale: Beth⸗ lehem. Im Rittersaale: Der Ring des Nibe⸗ Neu bearbeitet: Zum 7. Male: Die Tannenfee, oder: Die drei Steine. Konzert. Eröffnung 5 Uhr, Anf. des Konzerts 5 ½ Uhr, der Vorst. 6 ½ Uhr. Sonnabend: Weihnachts⸗Ausstellung, dazu⸗ Die Tannenfee.
National-Theater. Freitag: Einmaliges Gast⸗ spiel des Frl. Felicita v. Vestvali. Hamlet. (Hamlet: Frl. v. Vestvali.) I“
Sonnabend: Bianca Cappello.
Stadt-Theater. chen). Vorher: Bis zum Champagner. Hr. C. Mittell. „„
Sonnabend: Bébé. Ein feiner Diplomat. Scribe.
Woltersdorff-Theater. Zwei e Berliner
Oper. Direktion Habelmann. Freitag: Der Maurer und der Schlosser. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Der Waffenschmied. (Marie: Frl.
11“
Freitag: Bébé (Häns⸗ Gast
Vorher: Zum 1. Male: Lustspiel in 1 Akt von
Veltter aus Dresden. )
Sonntag: Zampa.
Belle-Alliance-Theater. Freitag: 3.
1. M.: Ohne Namen und Rang. Schauspiel in
8
.
8*
8
1 Hof⸗Musikdirektors Herrn 8
Otto Lehfeld. Faust.
Wochentags die Hälfte.
5 Akten von Ernst Alex. Mügge.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Sonntag: 13. Gastspiel des Hofschauspielers Hrn. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Goethe. (Mephisto: Hr. Otto Lehfeld als Gast.) 1t
äglich, Abends 7 — 9 Uhr: 1) Das romantische Spanien. Pitoreske Gebirgs⸗ und Waldnatur. Volksleben, Feste, Schau⸗ piele. Architektonische Prachtgebilde von Burgos, Sevilla, Cordova u. s. w., vor Allem aber die Zauberschlösser der Alhambra. 2) Die Him⸗ melswunder, Kometen, Meteore. 3) Soirée fantastique. Farbenmagie. Entrée: Fauteuil 20, Parquet 15, 10 und 5 Sgr. Kinder zahlen Tages⸗Verkauf: Schau⸗ Letzter astronom. Cyeclus.
Bilse.
Circus Renz. Unterbaumsbrücke. Haltestelle er Ringbahn. Freitag, Abends 7 Uhr: Chinesisches Fest. Hurdle⸗Rennen. Das Schulpferd Berlin, eritten von Hrn. F. Renz. Sonnabend: Vorstellung. 6 Sonntag: 2 Vorstellungen.
spielhaus, Südseite.
Concert-Haus. Concert des Kgl.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Clara Kohl mit Hrn. Kaufmann Oscar Hübener (Fürstenwalde — Berlin).
Verehelicht: Hr. Hauptmann und Compagnie⸗ Chef Gustav Castendyck mit Frl. Cäcilie Schu⸗ mann (Wetzlar). — Hr. Gerichts⸗Assessor Walter Luyken mit Frl. Antonie Keßler (Arnsberg).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major v. Peters⸗ dorff (Berlin). — Hrn. Hau tmann und Com⸗ pagnie⸗Chef v. Franckenberg I. (Stettin). 5 Pastor Otto (Plänitz). — Eine Tochter: Hrn. Kreisrichter Rurolf Erler (Gutstadt). — Hrn. Apotheker M. Bretz (Ratingen). — Hrn. Ober⸗ lehrer Johann König (Dramburg).
Gestorben: Hr. General⸗Major z. D. Otto von
Henning (Schönhoff). — Hr. Sanitäts⸗Rath Dr. Caspar (Staßfurt).
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der unter dem 15.
Juni 1877 hinter den, Arbeiter Friedrich Lah⸗
mert erlassene Steckbrief wegen Diebstahls zist er⸗ edigt. Coepenick, den 23. November 1877. König⸗
liche Kreisgerichts⸗Kommission. 188
9eNZZZ1“
Oeffentliche Vorladung. Gegen nachbenannte, ihrem Aufenthalte nach unbekannte Personen a. den Theaterunternehmer Julius v. Szmuda aus Wol⸗ denberg, b. den Schauspieler Karl Sauermann aus Neustadt, c. den Schauspieler Hugo Hartmann aus Berlin, d. die Schauspielerin Julie Bur⸗ ezunska aus Herese und zwar: 1) gegen den ad a. Genannten, weil er im Juli und August d. J. in hiesiger Stadt Theatervorstellungen veranstal ⸗ tet und dabei mehrere Schauspieler und Schauspielerin⸗ nen sowie mehrere Begleiter, die nicht in seinem Ge⸗ werbe⸗ und Legitimationsschein verzeichnet waren, be⸗ schäftigt hat, 2) gegen die ad b., c., d. Bezeichneten, weil sie im Juli und August d. J. in hiesiger Stadt sich an Theatervorstellungen ohne den vorschrifts⸗ mäßigen Gewerbe⸗ und Legitimationsschein betheiligt haben, ist auf Antrag des Königlichen Polizeianwalts
9. Oktober 1877 5 27 vom 7. Novhr. „ gemäß §. des Gesetzes vom 3. Juli 1876 (Gesetz⸗Sammlung Seite 259) die Untersuchung eröffnet. Zur öffentlichen münd⸗ lichen Verhandlung der Sache ist deshalb ein Ter⸗ min auf den 16. Februar 1878, Vormittags 10 Uhr, an unserer Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 1, vor dem Herrn Kreisrichter Petersen anbe⸗ raumt. Die Obengenannten werden zu diesem Ter⸗ min mit der Aufforderung vorgeladen, zur bestimm⸗ ten Stunde zu erscheinen, die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder so zeitig vor dem Termin uns anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Wenn die gedachten Personen zur bestimmten Ter⸗ minsstunde nicht erscheinen, wird gegen sie in con- tumaciam verfahren werden. Pyritz, den 8. No⸗ vember 1877. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
[100511 Edictalladung.
Gegen die nachbenannten 40 Personen: 1) den Kaufmann Johann Detlef Metzger, geboren zu Neuberend am 7. Februar 1849, zuletzt daselbst; 2) den Seemann Johannes Matthiessen, geboren am 14. Mai 1851 in Ausackerbrück, zuletzt daselbst, Sohn des Häuerinsten Jacob Matthiessen; 3) den Seemann Thomas Friedrich Thomssen, geboren zu Arnis am 27. November 1852, zuletzt daselbst, Sohn des Seemanns Simon Friedrich Thomssen; 4) den Seefahrer Carl Friedrich Traulsen, geboren zu Kappeln am 12. Oktober 1852, zuletzt daselbst, Sohn des Lichtgießers Peter Adolf Traulsen in Kappeln; 5) den Knecht Thomas Heinrich Hoeck, geboren zu Tolk am 9. Februar 1852, zuletzt in Borgwedel; 6) den Seemann Peter Friedrich Johann Hanssen, geboren zu Kappeln am 8. November 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Pe⸗ ter Diedrich Hanssen in Kappeln; 7) den Seemann Johann Rudolph Theodor Klaack, geboren zu Kap⸗ peln am 3. März 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Gottlieb Heinrich Klaack in Kaxppeln; 8) den See⸗ mann Johannes Hinrich Sörensen, geboren in Kap⸗ peln am 15. Oktober 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Seefahrers Peter Sörensen in Kappeln; 9) den Commis Christian Dethlessen, geboren in Grödersby am 15. August 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Christian Dethlessen in Grodersby; 10) den Ma⸗ trosen Heinrich Johann Christian Thomssen, gebo⸗ ren zu St. Jürgen am 24. April 1853, zuletzt in Schleswig, Stiefsohn des Arbeiters Dössel in Schles⸗ wig; 11) den Seemann Claus Christian Peter Pieper, geboren zu am 22. August 1853, zuletzt daselbst, Sohn der C. Pieper in Bustorf; 12) den Seemann Wilhelm Friedrich Georg Witthöft, ge⸗ boren zu Schleswig am 19. August 1853, zuletzt daselbst; 13) den Zimmermann und Tischler Joh ann Hinrich Schröder, geboren zu Kropp am 15. Ok⸗ tober 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Johann Hinrich Schröder in Altbennebeck; 14) den Schiffer Christian Heinrich Dohse, geboren zu Erfde am 18. April 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Sattlers Dohse in Amerika; 15) den Schiffer Hinrich Thie⸗ mann, geboren zu Erfde am 16. März 1853, zuletzt daselbst, Sohn der Wittwe Margaretha Thiemann, Hanßen in Erfde; 16) den Schiffer Christopher Meder, gekoren zu Süderstapel am 16. November 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Schiffers Johann Meder in Süderstapel; 17) den Knecht Johann Hinrich Sievers, geboren zu Süderstapel am 16. November 1853, zuletzt daselbst, Stiefsohn des Arbeiters Hinrich Lockmann in Kleinsee; 18) den Schifferknecht Peter Friedrich Brügmann, geboren zu Meggerkoog am 16. Juli 1853, zuletzt daselbst, Sohn des Hans Brügmann in Meggerkoog; 19) den Seemann Jürgen Heinrich Dose, geboren zu Ahrenholz am 22. März 1854, zuletzt in Schleswig, Sohn des Arbeiters Asmus Dose in Schleswig; 20) den Seemann Heinrich Pe⸗ ter Westphal, geboren zu Schleswig am 28. Okto⸗ tober 1854, zuletzt daselbst, Sohn des Fuhrmanns Heinrich Joachim Westphal in Schleswig; 21) den Seemann Peter Friedrich Stamp, grboren zu Süderstapel am 31. Dezember 1854, zuletzt daselbst, Sohn des Schiffers Jürgen Friedrich Stamp in Süderstapel; 22) den Tischler Johannes Emanuel Callsen, geboren zu Kappeln am 30. September 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Detlef Johann Callsen in Kappeln; 23) den See⸗ mann Peter Hinrich Johannes Schmidt, geboren in Kappeln am 19. Juli 1855, zuletzt daselbst, unehe⸗ licher Sohn der Wittwe Klaack, geb. Jürgensen, in Ottensen; 24) den Seemann Hans Christian Paul⸗ sen, geboren zu Dollrottholz am 1. Januar 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Viertelhufners Peter Paulsen in Dammholm; 25) den Knecht Fritz Ni⸗ colaus Christiansen, geboren zu Neuberend am 15. März 1855, zuletzt daselbst, Sohn des weiland Jürgen Christiansen in Neuberend; 26) den Paul Friedrich Wilhelm Arlitz, geboren in Schleswig am 24. August 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Malers Jes Franz Arlitz in Amerika; 27) den Knecht Johann geboren zu Dörpstedt am 12. März 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Jacob Hinrichs in Amerika; 28) den Arbeiter Johann Hein⸗ rich Delfs, geboren zu Hollingstedt am 25. Juni 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Max Heinr. Delfs in Amerika; 29) den Arbeiter Peter Joens geboren zu Hollingstedt am 20. Juli 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Henning Joens in Amerika; 30) den Arbeiter Hinrich Schmidt, geboren zu Fried⸗ richsfeld am 6. Oktober 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Heinrich Schmidt in Amerika; 31) den Jürgen Dockweiler, geboren zus Neubörm am 21. September 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Häuerlings Christian Dockweiler in Neubörm; 32) den Arbeiter Heinrich Claußen, geboren zu Friedrichsfeld am 18. Februar
1855, zuletzt in Silberstedt, Sohn des Johann Claußen in Amerike; 33) den Knecht Johann Frabm, geboren zu Klowe am 14. Juni 1856, zu⸗ etzt daselbst, Sohn des Jürgen Frahm in Thies⸗ burg; 34) den Landmann Hans Carsten Hoff, ge⸗ boren zu Bergenhusen, am 20. Januar 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Abnahmemanns Johann Lud⸗ wig Hoff in Bergenhusen; 35) den Schiffer Jürgen Michael Bruhn, geboren zu Bargen am 27. Sep⸗ tember 1850, zuletzt daselbst, Sohn der Wittwe Bruhn, geb. Engelland, in Bargen; 36) den Schiffer Jürgen Rolfs, geboren zu Bargen am 4. November 1850, zuletzt daselbst, Sohn des Timm Rolfs in Bargen; 37) den Gärtner Johann Christian Emil v. Fischer⸗Benzon, geboren zu Nott⸗ feld am 2. März 1852, zuletzt in Langstedt, Sohn des v. Fischer⸗Benzon in Amerika; 38) den Hans Peter Matzen, geboren zu Wohlde am 20. März 1854, zuletzt daselbst, Sohn des weil. Claus Heinr. Matzen; 39) den Matrosen Johann Heinrich Cor⸗ nelius Weber, geboren zu ee am 3. Juli 1854, zuletzt daselbst, Sohn des Johann Heinrich Weber in Amerika; 40) den Seemann Friedrich Julius Andresen, geboren zu Arnis am 20. März 1854, zuletzt daselbst, Sohn des weil. Hans An⸗ dresen; ist auf Grund der Bestimmungen des §. 110 des preußischen und §. 140 des Reichs⸗Strafgesetz⸗ buchs und unter Bezugnahme auf die in Gemäßheit der Bestimmungen des §. 469 der Strafprozeß⸗ Ordnung und der Allgemeinen Verfügung vom 28. August 1871 ausgestellten Erklärung der König⸗ lichen Regierung hierselbst vom 6. Oktober 1877 Anklage dahin erhoben, dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte sich dadurch entzogen zu haben, daß sie ohne Erlaubniß das Reichsgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter außerhalb des Reichsgebiets sich aufgehalten haben. Durch Beschluß der Straf⸗ kammer des hiesigen Königlichen Kreisgerichts vom 31. Oktober 1877 ist das Hauptverfahren gegen die vorgenannten Angeklagten eröffnet und Termin zur Hauptverhandluug auf Mittwoch, den 30. Ja⸗ nuar 1878, Vormittags 10 Uhr, in dem Sitzungs⸗ zimmer der Strafkammer — im sog. Scheelschen Palais, Lollfuß hier — anberaumt worden. Die oben ad 1 bis 40 aufgeführten Personen werden daher hierdurch geladen, in dem genannten Termin zu erscheinen, wobei bemerkt wird, daß, falls sie in dem Termin nicht erscheinen, nach Maßgabe des § 350 der Strafprozeß⸗Ordnung zur Verhandlung und Urtheilsfällung wird geschritten werden. Schles⸗ wig, den 10. November 1877. Der Staatsanwalt.
Subhastationen, Vorladungen, Auf⸗ gebote u. dergl.
110048 Proclama.
Die Ehefrau des Rentiers Kussatz, Sabine Emilie, geb. Masche, hat in ihrem am 22. Mai d. J. eröffneten Testamente Nr. 57,517 dem Korb⸗ macher Theodor Masche ein Legat vermacht.
Dies wird dem Legatar, welcher sich angeblich in Amerika aufhalten soll, hiermit bekannt gemacht.
Berlin, den 22. November 1877. 8
Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen.
1“ Submissionen c.
Zur Versteigerung von 441 Raummeter erlen Kloben, 85 Raummeter erlen Knüppel, 7870 Raum⸗ meter kiefern Kloben, 433 Raummeter kiefern Knüppel auf dem Königlichen Holzhofe zu Schönau (Przechowo), wird hierdurch Termin auf den 11. De⸗
ember d. Is., Vormittags 11 Uhr, in dem Schützenhause bei Schwetz anberaumt. Die wesent⸗ lichsten Kaufbedingungen sind folgende: 1) Die An⸗ forderungspreise sind festgesetzt auf: 5 ℳ pro Raum⸗ meter erlen Kloben, 4 ℳ pro Raummeter erlen Knüppel, 4 ℳ pro Raummeter ki fern Kloben, 3 ℳ pro Raummeter kiefern Knüppel. 2) Bei kleineren Holzquantitäten bis einschließlich 150 Raummeter ist der ganze Steigerungspreis sofort an den im Termine anwesenden Kassenbeamten zu erlegen. 3) Bei größeren Holzquantitäten ist der vierte Theil des Kaufpreises sofort, der Restbetrag spätestens bis zum 31. Januar 1878 inklusive bei der Königlichen Kreiskasse zu Schwetz einzuzahlen. Die weiteren Verkaufsbedingungen werden im Termine bekannt gemacht. Marienwerder, den 21. November 1877. Der Oberforstmeister. BZlankenburg.
[100441 Hannoversche Staatsbahn.
Die Lieferung und Aufstellung der eisernen Dach⸗ konstruktion über dem Mittelbau des neuen Empfangs⸗ gebäudes zu Hannover (circa 32845 Kilogramm Schmiedeeisen und 3576 Kilogramm Gußeisen) soll im Submissionswege vergeben werden.
Termin: Freitag, den 14. Dezember d. J., Vor⸗ mittags 11 Uhr, im Bureau des Eisenbahn⸗Bau⸗ meisters Blanck, Prinzenstraße Nr. 151II. hierselbst, wo Zeichnungen und Bedingungen zur Einsicht aus⸗ liegen, auch gegen Einsendung von 1 ℳ käuflich zu haben sind. 8 8
Hannover, den 27. November 1877.
Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
11001g, 1 Kü . Niederschles.⸗Märk. Eisenbahn. Die Arbeiten zur Herstellung der Ausmauerung der im Zuge der Verlängerungslinie der Schlesischen Gebirgs⸗Bahn von Dittersbach nach Glatz liegenden drei eingleisigen Tunnel sollen innerhalb sechs Loosen auf je 100 Meter oder auch im Ganzen im S. bmissionswege verdungen werden zwar: 1) westlicher Theil des Ochsenkopftunnels auf je 100 event. 600 Meter, östlicher Theil ganz wie vor, Köhlerbergtunnel auf 100 event. 370 Meter, westlicher Theil des Koenigswalder Tunnels auf 140 Meter, östlicher Theil desselben Tunnels auf 100 event. 360 Meter und vom Förderschacht aus auf 100 event. 310 Meter Länge, b 8 ist hierzu Termin auf “ den 10. Dezember er., ormittags 11 Uhr, im hiesigen E anberaumt, wo⸗ selbst auch die Bedingungen ꝛc. zur Einsicht aus⸗ liegen und die vorgeschriebenen
1 ten Formulare zu den Submissionsofferten, denen die
edingungen ange⸗
beftet sind, bis zum 8. Dezember cr. gegen Er⸗ stattung der Kosten von 1 ℳ bezogen werden
können. Die einzureichenden Offerten müssen mit der Aufschrift: „Submissionsofferte auf Tunnelausmaue⸗ s⸗Arbeiten“ versehen sein.
Altwasser, den 24. November 1877. Deer Abtheilungs⸗Baumeister.
[9969]
Die Lieferung vou 50 vierrädrigen Arbeitswagen mit, und 100 dergl. ohne Bremse, solt verdungen werden. Submissionstermin im Centralbureau der Direction am 7. Dezember cr., 11 Uhr Vormittags, bis zu welchem Offerten, bezeichnet: „Offerte auf Lieferung von Wagen“ einzureichen sind. Die Be- dingungen liegen in unserem maschinentechnischen Bureau hierselbst aus und sind nebst Offerten- Formular von demselben auf frankirte Anträge zu erhalten. Bromberg. den 21. November 1877. Kö- nigliche Direction der Ostbahn. (a Cto. 193/11.)
[99933 Königliche Osthahn.
Die Lieferung von 400 Gußstahlachsen mit schmiede⸗ eisernen Speichenrädern und Gußstahlbandagen, so⸗ wie von 800 Gußstahl⸗Tragfedern soll verdungen werden. Submissionstermin im Centralbureau der Direktion am 14. Dezember cr., Vormittags 11 Uhr, bis zu welchem Offerten, bezeichnet: „Offerte auf Achsen mit Rädern und Federn’ einzureichen sind. Die Bedingungen liegen in unserem maschinentech⸗ nischen Bureau hierselbst aus und sind nebst Offerten⸗ formular von demselben auf frankirte Anträge zu erhalten. Bromberg, den 24. November 1877. Königliche Direktion der Ostbahn.
„Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen apieren.
[10057] 8
Durch Beschluß der außerordentlichen General⸗ versammlung vom 19. November 1877 sind wir er⸗ mächtigt worden, bis zu ℳ 549,000 Aktien unserer Gesellschaft zunächst auf dem Wege der öffentlichen Submission zur Reduktion des Grundkapitals zu erwerben. 8
Die Su mission wird am 8. Dezember 1877, Nachmittags 5 Uhr, geschlossen; die dafür gel⸗ tenden Bedingungen können im Bureau des Herrn Emil Salomon Jjunior hierselbst, Burgstraße Nr. 29, gedruckt in Empfang genom⸗ men werden.
Berlin, den 28. November 1877. 1“
Berliner Immobilien⸗ Accttien⸗Gesellschaft
[10050] 11““
Der Kreis⸗Ausschuß Kreises Pr. Holland lün
digt hiermit zum 1. Juli 1878: 1) die laut Privilegium vom 27. Mai 1867 ver⸗ ausgabten 25,000 Thaler in Obligation n à 5 % und zwar:
Litt. A. Nr. 1 bis einschließlich 5 à 1000 Thlr., . 1 8 . 30 à 500 „ .15 . 50 à 100 „
2) die laut Privilegium vom 25. Januar 1869
in Höhe von 30,000 Thalern ausgefertigten à 5 %, von welchen ausgegeben ind: Litt. A. Nr. 1 bis einschließlich 7 à 1000 Thlr., u“ „ „ 14u. 1619 à 500 11“ 47 à 100 „ „Die Inhaber dieser Obligationen sind berechtigt, dieselben auf 4 ½ % convertiren und demgemäß ab⸗ stempeln zu lassen, wodurch für die abgestempelten Stücke die Aufkündigung ihre Erledigung findet.
Inhaber von Obligationen, die diese bis Ende Januar 1878 abstempeln lassen, erhalten als Prämie ½ %; diejenigen, die bis zum 1. April 1878 abstempeln lassen, ¼ %; für diejenigen, die noch über den letztern Termin hinaus abstempeln lassen, findet keine Prämienvergütung statt.
Die Abstempelung kann erfolgen an einer der
drei nachgenannten Stellen: auf der Kreis⸗Kommunalkasse zu Pr. Holland, bei der Ostpreußischen Landschaftlichen Dar⸗ lehnskasse zu Königsberg und bei der Kur⸗ und Neumärkischen Ritterschaft⸗ lichen Darlehnskasse zu Berlin, welche auch nach erfolgter Abstempelung sofort die resp. Prämien bezahlen und in 8 Tagen die neuen Coupons und Talons aushändigen werden, doch müssen die noch nicht fälligen Coupons und zwar bei der Anleihe ad 1 die Coupons Serie III. N.. 3 bis incl. 10 über die Zinsen vom 1. Juli 1878 bis ult. Juni 1882 und bei der Anleihe ad 2 der Coupon Serie II. Nr. 10 über die Finsen pro 1. Juli bis ult. Dezember 1878, nebst den betref⸗ fenden Talons zurückgeliefert oder der Nennwerth der fehlenden Coupons baar eingezahlt werden.
Di jenigen Ianhaber, welche ihre oben aufgeführten
5 prozentigen Obligationen nicht in 4 ⅛ prozentige Obligationen umwandeln, erhalten das Kapital gegen Rückgabe der noch nicht fälligen, vorbezeich⸗ neten Coupons und der betreffenden Talons resp. nach Abzugs des Nennwerths der fehlenden Coupons zum 1. Juli 1878 an einer der vorhin genannten drei Zahlungsstellen baar ausgezahlt.
obigen 5 prozentigen Kreis⸗Obligationen ausf. Pr. Holland, den 28. November 1877. Der Kreis⸗Ausschuß. Landrath v. Stockhausen.
Folge meines früheren Aufrufs sind nachträg⸗ lich noch für die vom Sturm beschädigten Bewohner von Zehdenick und Umgegend bei mir eingegangen: 49) Verem Frohsinn 20 ℳ, 50) Sammlung in einer . ellschaft 13,70 ℳ, Summa 33,50 ℳ, so daß mit Hinzurechnung der früheren Beiträge im Ganzen 2080,183 ℳ und 5 Fl. österr. eingegangen hen die ich dem Hülfscomité bereits übersandt abe. Indem ich die Sammlung hiermit schließe, kann ich den edlen Gebern nur nochmals meinen verbindlichsten Dank für die mir anvertrauten reichen Gaben hierdurch aussprechen. Berlin, den 28. November 1877. Der Polizei⸗Präsident.
von Madai.
Königliche Ostbahn. 1“
s “ dritter nische
Mit dem 1. Juli 1878 hört die Verzinsung der
gliede des Staatsrathes und zum Mitgliede des Gerichtshofes
Das Abonnement beträgt 4 ℳ 50 ₰ für das Vierteljahr.
Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30
1
Berlin, Freitag,
—
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberst⸗Kämmerer, General der Kavallerie und Wirk⸗ lichen Geheimen Rath Grafen von Redern, zum Kanzler des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler zu ernennen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Ordens⸗Insignien zu er⸗ theilen, und zwar: des Großkre uzes des Großherzoglich mecklen⸗ burgischen Haus⸗Ordens der Wendischen Krone: Allerhöchstihrem General⸗Adjutanten, dem General⸗Lieute⸗ nant von Obernitz, Commandeur der 14. Division; des Komthurkreuzes erster Klasse des Königlich württembergischen Friedrichs⸗Ordens: dem General⸗Major von Alvensleben, Commandeur der 19. Kavallerie⸗Brigade; des Kaiserlich österreichischen Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse: dem Major von Heppe im 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗ Regiment; des Fürstlich schwarzburgischen Ehrenkreuzes ddem Hauptmann von Diebitsch vom 1. Garde⸗Grena⸗ dier⸗Landwehr⸗Regiment; sowie des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich württembergischen Friedrichs⸗Ordens: dem Premier⸗Lieutenant Grafen von Klinckowstroem, Adjutanten der 19. Kavallerie⸗Brigade. b
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Schriftsteller, Hofrath Adami zu Berlin, die Er⸗ laubniß zur Anlegung des von des Großherzogs von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz Königlichen Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes des mecklenburgischen Haus⸗Ordens der Wendischen Krone zu ertheilen.
Berlin, den 30. November 1877. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ist Seeng Abend von Coblenz, über Weimar kommend, wieder hier eingetroffen.
Deutsches Neich. Verordnung, betreffend die Einberufung des Landesaus⸗ schusses von Elsaß⸗Lothringen. Vom 28. November 1877. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen ec. 8 verordnen im Namen des Reichs, auf Grund des Gesetzes vom 2. Mai 1877 und Unseres Erlasses vom 29. Oktober 1874, für Elsaß⸗Lothringen, was folgt: - — 1 Der Landesausschuß für Elsaß⸗Lothringen wird berufen, am 8. Dezember dieses e in Straßburg zusammenzu⸗ treten, und beauftragen Wir den Reichskanzler mit den zu diesem Zwecke nöthigen Vorbereitungen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. 11X“ Gegeben Berlin, den 28. November 1877. 1’“ Wilhelm. 8 1 Fürst v. Bismarck. 8 In Papenburg wird mit der nächsten Seesteuermanns⸗ Prüfung am 6. Dezember d. J. begonnen werden. Berlin, den 29. November 1877.
und
Der Reichskanzler..- In Vertretung: Eck.
Die Bekanntmachung, betreffend die Nieder⸗ legung der in der Zeit vom 1. Januar 1876 bis 31. März 1877 durch die Tilgungsfonds eingelösten Schulddokumente des vormaligen Norddeutschen Bundes bezw. Deutschen Reiches, vom 1. September 1877, liegt der heutigen Nummer dieses Blattes bei.
Das 12. Stück des Gesetzblatts für Elsaß⸗Lothringen, welches heute ausgegeben wird, enthält unter:
Nr. 293 die Verordnung, betreffend die Einberufung des Landesausschusses von Elsaß Lothringen. Vom 28. Novem⸗ ber 1877.
Berlin, den 30. November 1877.
Kaiserliches Post⸗Zeitungs⸗Amt.
Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Unter⸗Staatssekretär Homeyer hierselbst zum Mit⸗
zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte; sowie
—
den 82 sen Ober⸗Maschinenmeister Gu zum Eisenba Bmektor mit dem Range eines Klasse zu ernennen.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Dem Königlichen Eisenbahn⸗Direktor Gust ist die Stelle eines maschinentechnischen Mitgliedes der 4 Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn in Berlin verliehen worden. 1 e““
Justiz⸗Ministeriumm.
Dem Rechtsanwalt und Notar Thon in Sontra ist die Verlegung seines Wohnsitzes nuch Cassel vom 1. Januar k. J. ab gestattet worden.
in Berlin thes vierter
In der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. 48 der Zeichenregist er⸗ Bekanntmachungen veröffentlicht.
Aiichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. November. Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin traf gestern Abend um 9 Uhr auf dem Anhalter Bahnhofe hier ein und empfing heute Vor⸗ mittag die hier anwesenden Mitglieder der Königlichen Familie.
Den Kammerherrndienst bei Ihrer Majestät haben über⸗ nommen die Königlichen Kammerherren Graf Lüttichau und Graf Vitzthum.
— Im weiteren Verlaufe der gestrigssn (24.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten erwiderte bei Gelegen⸗ heit der zweiten Berathung des Etats des Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten auf eine An⸗ frage des Abg. Osterrath der Regierungskommissar, Mi⸗
nisterial⸗Direktor Greiff, daß durch die Auflösung des westfälischen Schulfonds die 8eina. für Schul⸗ zwecke keine Aenderungen erführen. Der Abg. Dr. Lasker nahm in längerer Rede die Frage der Ueberbürdung der Gymnasialschüler wieder auf. Die Forderung des multum non multa sei eine vage, acht bis neun Fächer müßten immer auf dem Gymnasialschulplan erhalten werden. Es würde auf den Gymnasien für einen neunjährigen Schulbesuch eher zu wenig als zu viel gelernt, aber dennoch überträfen die heutigen Gymnasien in dieser Beziehung die frühe⸗ ren. Heute würden alle Schulfächer mit gleicher Energie behandelt. Die deutschen Themata könne man nur im Zusammenhange mit dem in der Schule Gelernten be⸗ urtheilen. Viele Klagen über Ueberbürdung seien auch grund⸗ los und hätten nur in der Tagesmode ihren Grund. Er wünsche keine Herabminderung des Lernstoffes, wohl aber, zur Belebung der öffentlichen Diskussion in diesen Fragen, die mögliclst frühzeitige Publizirung des Entwurfs des Unterrichtsgesetzes und der dazu gehörigen Reglements. Der Regierungskommissar Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Bonitz erklärte sich mit den Auffassungen des Vorredners einver⸗ standen. Eine Konferenz von Schulmännern über diese Fragen habe schon im Oktober 1873 stattgefunden. Die Anforde⸗ rungen bei der Maturitätsprüfung hätten sich nicht gesteigert, aber die Kompensationen zwischen verschiedenen Lehrgegenstän⸗ den immerfort an Umfang zugenommen. Es werde fortwäh⸗ rend darauf hingearbeitet, daß ein Schüler von mittlerer Be⸗ gabung, der pflichtmäßig gearbeitet habe, ohne Besorgniß in die Maturitätsprüfung eintreten könne. Jede da⸗ von abweichende Prüfungsart sei streng verboten. Von den deutschen Arbeiten, welche den Gegenstand der Besprechung gebildet, gäbe es zwei Arten: Die erste sei allgemeiner Natur, die zweite beziehe sich auf die Beschäftigung in anderen Unter⸗ richtsgegenständen. Die erste Art errege leicht Bedenken, weil die Themata zugleich eine sittliche Bedeutung hätten; der Schüler solle dabei die Wahrheit sagen und nicht eine Gesinnung vorgeben, die er nicht habe. Eine individuelle Reproduktion sei für dieses Lebensalter genügend. Er freue sich, daß derartige Themata in Abnahme seien. Die Zeit⸗ verschwendung mit Diktaten billige die Unterrichtsverwaltung nicht und werde immer die erforderliche Remedur schaffen. Einen großen Theil der Schuld an der Ueberbürdung trage auch die meistens schlechte Zeit⸗ eintheilung und eitverschwendung der Schüler im Elternhause. Die Philologie trage lach die besondere Schuld an der Ueberbürdung, wie das lebhafte Interesse der Schüler für dieselbe auch nach dem Verlassen des Gymna⸗ siums beweise. Der Abg. Dr. Lucius brachte verschiedene praktische Beispiele der Ueberbürdung von jungen Schülern
Regierungskommissarius erklärte
namentlich durch Strafarbeiten zur Sprache, sowie daß für gewisse
Berechtigungen alle Tage die Ansprüche gesteigert würden. Der Regierungskommissar konstatirte, daß die von den Blättern ver⸗ breitete Nachricht, als beabsichtige man die Berechtigung zum ein⸗ jährigen Dienst durch die Bedingung zu erschweren, daß die Aspiranten ein Jahr länger als bisher das Gymnasium würdern
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nung für ihr Vorgehen, und keine Angriffe.
besuchen müssen, eine reine Erfindung sei. Die von dem Vor⸗ redner mitgetheilten Fälle einer übertriebenen Ausdehnung der Strafarbeiten und häuslichen Schularbeiten widersprächen den von der E“ erlassenen Regulativen; eine Anzeige bei dem Direktor genüge, um derartige Unzuträglichteiten abzustellen. Der unter den Schülern verbreiteten Kurzsichtigkeit habe die Verwaltung 85 ernste Aufmerksamkeit zugewendet; die angestellten Untersuchungen hätten eine erhebliche Zunahme des Prozentsatzes von Kurz⸗ sichtigen in den höheren Klassen nicht ergeben. Selbstverständlich werde die Unterrichtsverwaltung bezüglich der Beleuchtung und inneren Einrichtung der Schulklassen alles thun, um jede Ursache, in Folge deren eine weitere Verbreitung des Uebels zu befürchten sei, zu beseitigen. Die allgemeine Debatte wurde iermit geschlossen. “ 1
Fn der Position „Gymnasium in Charlottenburg“ sprach der Abg. Dr. Cohn den Wunsch aus, daß die Lehrergehälter dieser Schule mit denjenigen der Berliner Gymnasien auf gleiche Stufe gebracht, daß das mangelhafte Schulgebäude einem Umbau unterzogen und namentlich durch die An⸗ lage einer Turnhalle erweitert werden möchte. Der Regierungskommissar bemerkte, daß die Verschiedenheit in den Gehaltssätzen sich dadurch erklärte, daß in Charlotten⸗ burg niedrigere Servisbeträge gewährt würden, als in Ber⸗ lin, ein Umstand, der alle Beamte gleichmäßig treffe. Das Gebäude des Charlottenburger Gymnasiums sei allerdings kein glänzendes, habe aber bisher den an dasselbe gestellten An⸗ forderungen gen ügt.
Der Abg. Kantak nahm seine bei der Generaldebatte bereits vorgebrachten Beschwerden über die Behandlung des katholischen Mariengymnasiums zu Posen wieder auf. Der Regierungskommissar, Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Stauder, wiederholte seine gestrige Behauptung, daß die Ab⸗ nahme der Frequenz sich nur auf die auswärtigen Schüler erstrecke und daß für diesen Umstand eine große Zahl triftiger, außerhalb der Schule liegender Gründe spreche Auf die sahh der Abiturienten könne das neue System der deutschen
nterrichtssprache noch gar keinen Einfluß geübt haben, da ein Schüler, der in den untersten Klassen nach diesem System unterrichtet worden sei, höchstens bis Tertia vorgerückt sein könne. Der Abg. Schaffer klagte über die Unzulänglich⸗ keit der Gymnasialräume in Ratibor. Die angemeldeten Knaben müßten oft Jahre lang warten, ehe es möglich sei, ihnen Aufnahme in die Schule zu gewähren. Wenn das Gymnasium selbst nicht umgebaut werden solle, so möge man durch Miethsräume, die leicht zu beschaffen seien, dem Uebelstand abhelfen. Der Regierungskommissar erklärte, daß die Regierung darauf bedacht sei, die gerügten Mängel abzustellen. Das Auskunftsmittel, Miethslokale zu beschaffen, erscheine deshalb bedenklich, weil man dadurch leicht der Schule eine Ausdeh⸗ nung geben würde, die eine einheitliche Leitung unmöglich mache. Uebrigens sei der Kreis Ratibor durchaus nicht allein auf das Gymnasium Ratibor angewiesen, sondern könne seine Schüler in mehrere benachbarte, durchaus nicht überfüllte Gymnasien schicken. 1
Auf eine Bemerkung des Abg. Schröder (Lippstadt), be⸗ treffend die Anstellung des Dr. von Tschischwitz als Oberlehrer am Gymnasium zu Celle, erwiederte der Minister für die geist⸗ lichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Falk, daß der genannte Lehrer, eine außerordentlich tüchtige Kraft, bereits vor der Berathung des vorjährigen Etats angestellt sei, und daß weder aus seiner Vergangenheit noch aus seiner jetzigen Stellung irgend eine Veranlassung herzuleiten sei, diese Anstellung zu bedauern.
Der Abg. Petri wünschte einen Erweiterungsbau von Gym⸗ nasien in Wiesbaden, zu dem der Staat verpflichtet sei. Der daß die Frage noch nicht entschieden 1 Ein dringendes Bedürfniß liege vor; aber es handele sich um die Entscheidung des Streitpunktes, ob der Staat absolut verpflichtet sei, die Unterhaltung der Gymnasien in Nassau zu übernehmen. Das Schuledikt von 1877 und das Gesetz von 1874 schienen allerdings Anhaltspunkte dafür zu geben, daß die Sache in Nassau anders liege, als in den alten Provinzen. Der Abg. Dr. Braun (Wiesbaden) bestätigte, daß ihm aus seiner 20jährigen Mitgliedschaft im nassauischen
Landtag kein Fall bekannt sei, in dem der Staat sich geweigert
hätte, die Unterhaltungspflicht der Gymnasien zu übernehmen. Bei dem Titel 9: 80 000 ℳ Zuschüsse für höhere Mädchen⸗ schulen erwiderte der Regierungskommissar, Geheime Ober⸗ Regierungs⸗Rath Dr. Schneider, auf die Klagen des Abg. Dauzenberg, daß die Regierung nur solche Schulen wolle, die das Vertrauen der Bevölkerung hätten und nicht die⸗ selben Zwecke wie die aufgehobenen Klosterschulen verfolgꝛen. Die deutschen Mädchen sollten national erzogen werden. Hoffentlich werde man auch bald aufhören, seine Töchter in ausländische Schulen zu schicken. Der Abg. Schläger bat die Regierung, auf dem betretenen Wege weiter zu gehen und dem öffentlichen Bedürfniß, für die weibliche Bildung von Staats wegen zu sorgen, Rech⸗ nung zu tragen. Jedenfalls verdiene die Regierung Anerken⸗ Schluß der zitzung 4¼ Uhr.
— In der heutigen (25.) Sitzung des Hauses der
vordneten, welcher am Mimistertische der Minister der