redigirt von Dr. Otto von Schorn. Das treffliche Organ des weithin als mustergültig bekannten Instituts hat sich im Verein mit din ihm beiliegenden „Mittheilungen des Baverischen Gewerbe⸗ museums“ unter der jetzigen regsamen Leitung zu einem Archiv alles Wissenswerthen auf dem Gebiete des Kunstgewerbes erweitert. Ein Blick auf das Inhaltsverzeichniß des verflossenen Jahrgangs bezeugt dies auf das Deutlichste. Bei dem erfreulichen Hervortreten so vielseitiger Bestrebungen zur Förderung der Kunstindustrie wird der Leserkreis des Blattes sich gewiß immer mehr erweitern, zumal das⸗ selbe, abgesehen von zahlreichen Holzschnitten im Text, durch seine vorzüglichen Kunstblätter den Gewerbtreibenden unmittelbar ver⸗ werthbare Muster und Vorbilder darbietet. — Die vorliegen⸗ den letzten Nummern von „Kunst und Gewerbe“ enthalten belehrende Artikel über das Kunstgewerbe in seiner wirthschaftlichen und natio⸗ nalen Bedeutung, über die deutsche Kunst⸗ und Industrieausstellung zu München und zahlreiche Mittheilungen aus Museen, Vereinen, Schulen, Ausstellungen u. s. w. Denselben liegen zwei in Gold⸗ und Farbendruck vortrefflich ausgekührte Musterblätter bei, welche das Ornament einer Grabtafel aus dem 15. Jahrhundert und eine Buchdecke aus dem 18. Jahrhundert darstellen.
— Von den im Verlage der Gebrüder Pätel hierselbst erschei⸗ nenden „Ausgewählten Werken“ von Gustav zu Putlitz liegt nunmehr bereits der 6. Band vor, welcher den Roman „Die Nachtigall“ enthält.
Die anmuthigen „Märchen eines fahrenden Schü⸗ lers“: „Der Jungbrunnen“ von Paul Heyse, die der⸗ selbe Verleg kürzlich veröffentlicht hat, sind Jugendarbeiten des Dichters, die hier zum ersten Male unter seinem Namen erscheinen. Die Dichtungen entstanden bereits im Jahre 1846 und wurden 3 Jahre später publizirt. Sie waren, wie es im Vorwort heißt, zuerst ohne jeden Gedank n an Veröffentlichung gedichtet wor⸗ den, einigen Kindern zu Liebe, die schon aus den Kinderschuhen heraus⸗ wuchsen und überdies Berliner Kinder waren“, trotzdem fanden sie ihre Freunde in den weitesten Kreisen und die zahlreich eingestreuten Lieder ihre Komponisten, darunter Namen vom besten Klang. Der Dichter hat sich daher zu einer neuen Bearbeitung entschlossen, die jetzt vor⸗ liegt. Die Titel der Märchen mögen für sich selbst sprechen, sie lauten: Das Märchen von der guten Seele; Glückspilzchen; Das Märchen von Musje Morgenroth und Jungfer Abendbrod; Der Veilchenprinz; Das Märchen von Blindekuh; Fedelint und Funzi Fudelchen. Die Freunde der Heyse'schen Muse werden ihm Dank dafür wissen, daß er diese „harmlosen Fabeleien“, wie er sie selbst nennt, der Vergessenheit entrissen hat.
— Von der Volks⸗ und Familienausgabe der gesammelten Schriften von Friedrich Gerstäcker (Jena, Hermann Coste⸗ noble) ist der 19. Band (Tahiti), 20. Band (Das Haus; heimliche und unheimliche Geschichten), 21. Band (Inselwelt) und 22. Band beeg Kolonie) erschie en. Hiermit ist die erste Serie der Schriften
eendet; die Verlagshandlung veranstaltet indessen noch eine zweite Serie, welche in 19 Bänden (zu 3,50 ℳ) die in der ersten nicht vor⸗ kommenden Romane und Erzählungen Gerstäckers enthalten wird.
— Der öoͤritte Band von Theodore Martins „Life of H. R. H. the Prince Consort“ (Sebensbeschreibung des Prinzen⸗ Gemahls) ist bei Smith, Elder & Co. in London erschienen. In einer an die Königin Viktoria gerichteten Vorrede erklärt der Herausgeber, er habe gehofft, die Biographie mit diesem Bande zu schließen, aber die Masse des ihm zur Verfügung gestellten Materials mache dies unmöglich. Die Papiere des Prinzen über die orientalische Frage von 1853 bis 1857 nähmen allein nicht weniger als 50 Foliobände ein. Der jetzt vorliegende Band behandelt den Krimkrieg bis zu sei⸗ nem Ende im Jahre 1856, sowie die Episoden des Besuches des französischen Kaiserpaares in England und des Gegen besuches Ihrer Majestät der Königin Victoria und ihres Gemahls in Paris.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Im vorigen Jahre wurden, wie die „Fl. N. Ztg.“ mittheilt, aus Tönning nach England an Veh ausgeführt im Ganzen: 49 553 Stück Hornvieh, 5 Kälber, 59 381 Schafe und Lämmer, 286 Säcke frisches Fleisch, 62 Pferde. Die diesjährige Ausfuhr be⸗ trägt dagegen nur: 34 986 Stück Hornvieh, 5 Kälber, 52 068 Schafe und Lämmer und 84 Säcke Fleisch. Der Export hat sich also ver⸗ mindert um 14 567 Stück Hornvieh, 7313 Schafe und Lämmer, 202 Säcke frisches Fleisch, 62 Pferde. Die Verminderung der dies⸗ jährigen Viehausfuhr um 14567 Stück Hornvieh und 7313 Schafe at hauptsächlich ihren Grund in der von der englischen Regierung verfügten Ausschließung des aus Schleswig⸗Holstein kommenden Viehes vom Hauptmarkte und namentlich auch in der Ueberfüllung des englischen Fleischmarktes mit amerikanischem Fleisch. Durch diese Umstände wurden die Preise für “] in England dermaßen herabgedrückt, daß auf den Hamburger und Husumer Märkten durchgehends bedeutend bessere Preise erzielt wurden als in London, was sonst seit Jahren nicht vorgekommen ist. In Folge dessen sind aus den Herzogthümern mehr als 10 000 Stück Hornvieh und reichlich 5000 Schafe in Husum und Hamburg, sowie im Lande selbst von auswärtigen Viehhändlern auf⸗ gekauft und größtentheils den rheinischen Städten zugeführt worden. Im Ganzen genommen mag auch wohl weniger Vieh gegräst worden sein, als im vorigen Jahre, weil die 12 0 Magerviehpreise im Frühjahre manchen Gräser bedenklich machten. Die Fettweiden wurden deshalb nicht so stark beschlagen und auch wurde, wenigsten in Eiderstedt, mehr Land zum Mähen ausgelegt. Rechnet man den Durchschnittwerth des exportirten Viehes auf 20 £ pro Stück Horn⸗ vieh und 2 £ pro Stück Schafvieh, was wohl auch in diesem un⸗ günstigen Jahre nicht zu hoch gegriffen ist, so erzielt dies eine Summe von 699 720 £ für Hornvieh und 104 136 f für Schafe und Lämmer, zusammen also 803 856 f£ oder, das Pfund Sterling zum festen Course von 20 ℳ gerechnet, 16 017 120 ℳ Allgemein ist man übrigens der Ansicht, daß die Fleischeinfuhr Englands aus Amerika bereits ihren Höhepunkt erreicht hat und mit der Zeit wieder abnehmen wird.
Gewerbe und Handel. .
ur Fleischausfuhr nach Europa von den Häfen des Rio de la Plata. Eine der wichtigsten Fragen für die öko⸗ nomischen Verhältnisse Uruguay’s und anderer La Plata⸗Staaten war und ist diejenige, welche Bezug hat auf die Art, in welcher das Rindfleisch für den Export nach Europa verwendet werden kann. Die⸗ selbe ist, soweit Uruguay in Betracht kommt, nicht mehr so un⸗ bedingt ernster Natur, wie fruͤher, weil der dortige Viehstand aufgehört hat, sehr bedeutend zu sein, und der Schafzucht, beziehungs⸗ weise auch dem Ackerbau hat weichen müssen, andererseits aber das Problem dort zum Theil gelöst ist durch die großartige Ausbeutung einer deutschen Idee Seitens der Liebig Extract of Meat Company zu Fray Bento, sowie in tleinerem Maßstabe durch die Fleisch⸗ konserven⸗Fabrik der Firma Herrera y Obes, welche bedeutende Lieferungskontrakte 2 die französische Marine abgeschlossen hat und ihre Produkte in Blechdosen verschifft. Außerdem aber besteht in Uruguay seit Menschengedenken die althergebrachte Industrie des sogenannten Tasago, des gesalzen ge⸗ dörrten Fleisches, welches in bedeutenden Quantitäten nach Brasilien und Cuba, wo der Artikel zum Bedürfnisse geworden und daher trotz event. Preissteigerung nicht leicht zu ersetzen ist, verschifft wird. Man hat nun in jüngster Zeit von Frankreich aus praktische Versuche des Fleischtransportes mit Dampfern gemacht, welche zu diesem Zwecke mit großen Apparaten zur Herstellung einer niedrigen Temperatur im Schiffsraume versehen sind, und im Anfange war
man stark eneift, sich in Uruguay für dieses Verfahren zu begeistern.
Der Dampfer „Frigorifique“ kam Ende 1876 von Havre in Montivideo an und nahm eine Ladung frischen Fleisches dahin zurück. Mag nun auch das System sich bewährt haben, so scheint doch fraglich, ob das gelieferte Material für den europäischen Konsum paßt. Da die Ladung des genannten Dampfers, wie es heißt, in Paris an den Markt, gebracht wor⸗ den ist, wird das Urthei bereits festgestellt sein. 90
Eine Gesellschaft hat sich in Marseille gebildet, um gleichfalls in ähnlicher Richtung thätig zu sein; ein ihr angehörender Dampfer „Paraguay“ kam vor einiger Zeit in Montevideo an und ging nach den argentinischen Häfen weiter.
Da hiernach die Aufmerksamkeit in Europa sich auf die Sache u richten scheint, so dürften die folgenden Bemerkungen von gewissem
uteresse sein:
Das Fleisch, wie es bei dem bisher in Uruguay üblichen Systeme der Viehzucht, wo Thiere unter drei Jahren geschlachtet werden, ge⸗ liefert werden kann, wird als für europäischen Konsum nicht passend erachtet, indem man selbst bei Stallfütterung würde ältere Thiere wählen müssen. In Uruguay aber lebt das Hornvieh Winter und Sommer auf der Weide und Tag und Nacht im Freien, sein Fleisch ist deshalb ohnehin zart und mager. Die Guts⸗ esitzer daran gewöhnen zu wollen, den Nachwuchs ihrer Heerden älter werden zu lassen, als jetzt geschieht, gilt als unaus⸗ führbar, da der Zinsfuß dort zu hoch und die Geldverhältnisse zu ungünstig dafür sind; wollte man Stallfütterung einführen und Schlachtvieh im europäischen Sinne herstellen, so würden die Kosten so bedeutend sein, daß der Fleischexport nach Europa dadurch sich als unmöglich herausstellen müßte. 1 .
Doch selbst wenn die angeführten Uebelstände nicht vorlägen und es sehr zweifelhaft machten, ob der Gedanke praktisch auszuführen ist, verdient der Umstand ernste Beachtung, daß Uruguay für das Quantum Schlachtvieh, welches es, wie heute der Viehstand sich be⸗ ziffert, produzirt, auch ohne dies neu einzuführende System seine gewohnten und bewährten Abzugsquellen besitzt und seine Schlachtvieh⸗ ve. e2 stark zunehmen müßte, um neuen Exportbedürfnissen von Belang Genüge leisten zu kön⸗ nen. Eine neue Konkurrenz in Verwendung des vorhandenen Materials würde mithin dieses leicht so stark im Werthe steigen lassen, um die Aussichten auf Erfolg fraglich zu machen. Die oben au gesprochenen Ansichten über die Qualität des platinischen Fleisches und einige andere Einzelheiten stimmen mit denjenigen überein, welche eines der thätigsten Mitglieder der patriotischen Gesellschaft „A⸗o- ciacion Rural“ in Montevideo der Oeffentlichkeit übergeben hat, und mag noch angeführt werden, daß genaue Kenner der uruguayischen Verhältnisse der Meinung sind, daß der dortige Werth des Schlacht⸗ viehes seit der Gründung der Liebigschen Fabrik zu Fray Bento um sechs bis acht Mark per Kopf gestiegen ist.
Man versichert, daß der obenerwähnte Dampfer „Paraguay“ sich augenblicklich in argentinischen Häfen damit beschäftigt, Hammelfleisch für Frankreich zu laden; dies würde schließen lassen, daß das mit dem „Frigorifique“ nach Paris gebrachte Rindfleisch als für den dortigen Konsum nicht passend befunden worden ist.
Uruguay würde übrigens als Ausfuhrland für Hammelfleisch hinter Argentinien zurückstehen müssen, weil im letztgenannten Staate Weideverhältnisse das Fettwerden der Schafheerden bekannter Weise mehr begünstigen, man dort auch seit ungleich längerer Zeit, als in Uruguay die Kreuzung mit fleischreichen englischen Racen, Southdown und Lincoln, nachdrücklich betrieben und sich in den Stand gesetzt hat, größere Hammel zu liefern.
Schließlich ist, was die Zweckdienlichkeit betrifft, dem Hammel⸗ fleische für Export nach Europa versuchsweise den Vorzug zu geben, zu erwähnen, daß dieser Geschäftszweig im Erzeugungslande mit ge⸗ ringerer Konkurrenz zu käm fen haben würde, indem Hammelfleisch bisher für das Ausland nur sehr geringe Verwendung hat und die großen Massen von Hammeln und Schafen, welche seit Jahren schon in Argentinien geschlachtet zu werden pflegen, fast einzig zum Her⸗ stellen von Talg, welcher durch heiße Dämpfe dem Fleische entzogen wird, bestimmt sind.
— Durch Verordnung des britischen Geheimen Raths vom 4. d. M., welche mit dem 10. d. M. in Kraft tritt, ist bestimmt worden, daß die Animals Order von 1875 so angesehen werden soll, als wenn Hull und South Shields nicht im Artikel 63 und Hull nicht im Artikel 71 jener Order genannt wären, und dc mit dem Inkrafttreten der jetzt erlassenen Verordnung fremdes Vie in keinem der beiden erwähnten Häfen gelandet werden darf.
Zugleich ist die “rder in Council vom 20. Dezember 1871, welche den Theil des Hafens von Hull bestimmte, wo fremdes Vieh zum Schlachten gelandet werden durfte, aufgehoben.
Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, 7. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Aurora“ ist heute Nachmittag mit der ostindischen Ueberlandpost aus Alexandria hier eingetroffen.
Berlin, 8. Dezember 1877.
Das soeben erschienene 13. Heft des Generalstabswerks über den Krieg von 1870,71 ist den Kämpfen im Süden von Paris von Mitte November bis 5. Dezember, also jenem besonders interessanten Zeitabschnitt gewidmet, in welchem die Loire⸗Armee Paris zu entsetzen und die Armee der Hauptstadt gleichzeitig die Um⸗ zingelung der Deutschen zu durchbrechen versuchte. Es schildert zu⸗ nächst die zur Deckung von Paris gegen einen feindlichen Angriff im Südwesten — ursprünglich in der Richtung auf Le Mans und Tours, dann zu engerem Zusammenwirken mit der II. Armee auf Beau⸗ gency, endlich direkt nach Osten gerichteten und unter man⸗ nigfachen Schwierigkeiten geführten Operationen des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin und sodann die Kämpfe der II. Armee zwischen Paris und Orleans. — Noch ist die deutsche Armee nicht in sich versammelt und über Stellung und Absicht des Gegners genügend unterrichtet, als derselbe auf Gambettas Drängen und zur Unter⸗ stützung des gleichzeitig erwarteten Durchbruchs der Pariser Armee vorrückt und der rechte Flügel die Deutschen bei Beaune la Rolande (28. Ee nes.; angreift: nach langem und heftigem Kampfe und trotz ihrer Minderzahl bleiben die Deutschen Sieger. Der Vorstoß des linken Flügels wird bald darauf von der II. Armee und der Armee⸗Abtheilung des Großherzogs von Mecklenburg bei Loigny und Poupry (2. Dezember) unter großen Verlusten abgewiesen. Sofort führt Prinz Friedrich Carl die deutschen Truppen konzentrisch
egen Orleans vor, und! nachdem der Feind von Stellung zu Stel⸗ ung am 3. und 4. Dezember (Schlacht bei Orleans) zurückgetrieben, ziehen die Deutschen in der Nacht zum 5. Dezember zum zweiten Male als Sieger dort ein. — Die Erzählung wendet sich nun dem gleichzeitigen Durchbruchsrersuch der Pariser Armee zu. Den gegen den Bstabschnitt der Cernirung andrängenden Truppenmassen halten jedoch die schwachen Streitkräfte der Deutschen erfolgreich Stand, und zwei Tage darauf zwingen die zum Angriff vorgehenden Deutschen den Gegner unter den Schutz der Forts zum Rückzug. (Schlacht bei Villiers, 30. November und 2. Dezember.) — So ist der bei Orleans von Aurelle von Paladine und Chanzy, bei Paris von Ducrot geleitete Angriff gegen die Umzingelung von Paris an dem einmüthigen und planvollen Zusammenwirken aller deutschen Stämme gescheitert; im Süden haben Preußen, Bayern, Mecklenburger und Hessen, im Norden Württemberger, Sachsen und Preußen gleichen Antheil an diesem großen Erfolge. — Uebersichtliche Karten erläutern die Dar⸗ stellung der zahlreichen und wichtigen Kämpfe. — Der Schluß des Heftes leitet bereits auf den Feldzug im Norden von Paris (I. deutsche Armee gegen die französische Nord⸗Armee), den Inhalt des nächsten Hestes, über. Mit diesem soll, einer buchhändlerischen An⸗ zeige zufolge, auch der Schlußbogen für den vorletzten Band des Werkes ausgegeben werden. 8 22 ee
Der 6. Schlesische Bädertag hielt am 6. d. Mts. in Breslau im Langeschen Lokale seine alljährliche Versammlung ab. Die Tagesordnung war folgende: 1) Konstituirung des Büreaus. Es wurde Bürgermeister Dengler⸗Reinerz wiederum zum Vorsitzenden und Sanitäts⸗Rath Dr. Scholz⸗Cudowa zu dessen Stellvertreter ge⸗ wählt. 2) Schema für den stetistischen Verwaltungsbericht der Direktionen, als II. Theil und zur Ergänzung des medizinischen Berichts. Referent: Bürgermeister Dengler⸗Reinerz. 3) Einrichtung von Pensionaten und Beschaffenbeit derselben. Referent Dr. Jacob⸗
Cudowa. 4) Warmbrung Referent: r. Hoehne⸗Warmbrunn. 5)
und die neue Analyse seiner Quellen. Verzeichniß sämmtlicher
Quellen, Heilmittel und Krankbeits⸗Anzeigen der schlesischen Bäder
nach einem bestimmten, von Zeit zu Zeit zu ergänzenden Referent: Sanitäts⸗Rath Dr. Scholz⸗Cudowa. und Milch. Referent: Sanitäts⸗Rath Dr. 7) Prüfung der Nahrungsmittel mit Bezug
Schema. 6) Ueber Molken Drescher⸗Reinerz. auf die Badezeit.
Referent: Dr. Jacob⸗Cudowa. 8) Resolution bezüglich des Bade⸗
5* Hoffmannschen Antrages, betreffend die Genf⸗ die Bäder. Referent: Dr. Seidelmann⸗Alt⸗Haide. 9) Bericht über Aus⸗ füh rung der Beschlüsse des 5. Bädertages. Referent: Bürgermeister
Konvention und
Dengler⸗Reinerz. 10) Rechnungslegung pro 1877 und Beiträge pro 1878.
Referent: Sanitätsrath Dr. Drescher⸗Reinerz. lich der ombrometrischen Nachweisungen. Dengler⸗Reinerz. 12) Geschäftliche Mittheilungen. — Die Ver⸗
handlungen werden, vom Vorsitzenden bearbeitet, künftiges Frühjahr
wieder im Drucke erscheinen.
11) Vorschlag bezüg⸗ Referent: Bürgermeister
*
Die neue „Preisliste der durch das Kaiserliche Post⸗Zeitungs⸗ Amt in Berlin und die Kaiserlichen Postanstalten des Deutschen
Reichs Postgebiets im Jahre 1878 zu beziehenden Zeitungen, Zeit⸗ schriftenꝛc.“, die soeben erschienen ist, führt 4596 in deutscher Sprache erscheinende Blätter, 831 französische, 704 englische, 142 italienische, 89 schwedische, 80 vgiederlandif 8
nische, 32 rumänische, 28 ungarische, 27 spanische, 26 norwegische, 18 böhmische, 9 griechische, 6 wendische, 6 hebräische, 5 vlämische, 5 ser⸗
che, 69 russische, 65 polnische 62 dä-
bische, 4 slovenische, 4 türkische, 3 kroatische, 3 portugiesische,
litthauische, 2 ruthenische, 2 romanische, 2 armenische, 2 persische finnische und 1 slovakische Zeitungen bezw. Zeitschriften auh. Der Capdampfer
Hamburg, 7. Dezember. (W. T. B.)
8
„European“, nach Southampton bestimmt, ist am 5. d., Abends,
bei Quessant auf Klippen gerathen und gesunken. auf dem Schiffe befiadliche Personen wurden gerettet.
In St. Petersburg fand, wie der „Herold“ mittheilt, kürzlich
Post und alle
eine Wettfahrt zwischen zwei Torpedo⸗Dampfern statt, welche gleich nach 10 Uhr Morgens bei der Palais⸗Brücke ausliefen und dann ihre Kraft auf einer, zwischen der Brandwacht an der Newa⸗Mündung und der Küste beim Ssergius⸗Kloster abgesteckten
Linie zu messen hatten.
Der größere Dampfer ist auf der baltischen Werft nach den
Zeichnungen der englischen Fabrik Garrow konstruirt und hat eine Dampfmaschine aus derselben Fabrik. Der kleinere Dampfer ist bei 2 Schichau in Elbing (Preußen
ahrt waren anwesend: Hr. Kapitän
erbaut. Bei dieser Probe⸗- orpow, Präsident des tech⸗
nischen Hafen⸗Comités von St. Petersburg, S. E. Admiral Pilkin, Chef der gesammten Torpedo⸗Flotille, Hr. Fregatten⸗Kapitän N.
A. v. Newachowisch, Delegirter der Admiralität bei der Kaiserlichen Botschaft in Berlin, Hr. Ingenieur Ziese, welcher den
leineren
Dampfer kombinirt und erbaut hat, und Hr. Abegg, Vertreter der
Schichauschen Werke.
Die Haupttheile dieses (kleineren) Dampfers sind aus Stahl
hergestellt, seine Länge ist 65 Fuß, die Breite 9 Fuß. Der mittlere
Theil des Deckes ist etwa 3 Fuß hoch, bedeckt vollständig alle Ma⸗ schinentheile und hat nur 3 Oeffnungen: für den Schornstein, ein
Luftrohr und eine Schutzkappe für den Feuermann. Um diesen erhöhten Theil läuft ein 88 Steg, welcher das Vorderdeck mit dem
verbindet. Wä
Deck. Bei der Probefahrt wurde, ungeachtet eines starken Südwest⸗ Windes, der die Schraube des Dampfers oft über die Wasserfläche
uterdeck rend der Fahrt befindet sich die ganze Mannschaft unter
hob, die abgesteckte Linie von dem Schichauschen Dampfer bei einem
Dampfdrucke von 8 Atmosphären mit einer Geschwindigkeit von
16 Knoten pro Stunde (also beinahe 28 Werst) drei Mal durch⸗ Der Schiffskörper hielt sich, selbst bei erheblichem Hee⸗ Der größere
laufen. 1 schlage, durchaus steif in der Richtung nach vorn.
Torpedodampfer erwies sich bei der Wettfahrt als schwächer, denn er konnte unter 11 — 12 Atmosphären Druck nicht mehr als 12 Knoten
Fahrgeschwindigkeit erlangen. Der Schichausche Dampfer ist gegen⸗ wärtig unstreitig der schnellste, den man auf russischen Gewässern be⸗ sitzt. Eine eigenthümliche Wellenbildung begleitete das Boot während verschiedener Geschwindigkeiten. also etwa 10 Knoten zurücklegte, war die Wasserfläche vollständig ruhig. Wenn die Maschine mit halber Kraft ging, das Schiff ca. 13 Knoten zurücklegte, so hob sich dasselbe vorn und eine hohe Wasserwelle folgte dicht am Heck. Ging die Maschine jedoch mit
Wenn das Boot ganz langsam fuhr,
voller Kraft und erreichte eine Geschwindigkeit von 16—17 Knoten,
dann war das Wasser wieder ganz ruhig: das Schiff lag gerade auf der Wasserfläch und wurde von einer mächtigen, glatten Wasser⸗ wölbung getragen. Die Stahlblechstärken variiren zwischen ¼ und ⁄15“9. Die Maschine ist compound und hat ungefähr 150 Pferdekraft.
Das Marine⸗Ministerium sendet diesen kleinen Dampfer in we⸗
nigen Tagen per Eisenbahn zur Donau.
Von Studirenden der hiesigen Universität wird, unter Mit⸗
wirkung der Fr. Claar⸗Delia vom Residenz⸗Theater und des Frl. Clara Meyer vom Königlichen Schauspielhause, am 15. Dezember im National⸗Theater zum Besten der im russisch⸗ türkischen Kriege Verwundeten eine Aufführung von Theodor Körners „Zriny“ veranstaltet werden.
— Den mehrseitig ergangenen Anregungen zu entsprechen, hat Fer Wessely vom Stadttheater zu Leipzig für ihr Auft f iesigen National⸗Theater, morgen, Sonntag, die Rolle des „Clärchen“ im „Egmont“ gewählt. D „Berliner Presse“, dessen Unterstützungskassen der Ertrag der Vor⸗ stellung bekanntlich zu Gute kommen soll, sind dem Vorschlage um so lieber beigetreten, als gerade das „Clärchen“ zu den besten
Leistungen der beim Berliner Publikum so schnell beliebt gewordenen
Künstlerin gehört, die auch in dieser Rolle hier noch nicht aufgetreten
ist. Den „Egmont“ hat, einer an ihn gerichteten Bitte entsprechend,
Hr. Direktor Robert Buchholz vom National⸗Theater selbst über⸗ nommen. Weniges erhöht worden.
— In Krolls Theater findet heute die erste Aufführung des Görnerschen Zaubermärchens „Klein Däumling, Rapunzel mit dem langen Haar und Riquet mit dem Schopf“ statt. Die neuen Kostüme sind nach Doré's Zeichnungen angefertigt.
— Der Nestor der deutschen dramatischen Autoren, Karl v. Hol⸗ tei zu Breslau, wird am 24. n. M. achtzig Jahre alt. In der Hoff⸗ nung, daß die deutschen Bühnen dem Dichter, der für sie zahlreiche, zum Theil noch heute zugkräftige Stücke geliefert, ohne für sich davon den entsprechenden Nutzen zu ziehen, gern ihre Erkenntlichkeit beweisen werden, fordert ein Breslauer Comité dazu auf, am 24. Januar auf den
deutschen Bühnen Festvorstellungen zu veranstalten, deren Ertrag
zum Besten einer unter dem Namen Holtei's zu begründenden Stif⸗
tung zur AsteeI“ Schriftsteller . Die schöne Idee wird hoffentlich an recht
verwendet werden so vielen Theatern Ausführung finden. Schriftführer des Comités ist Dr. M. Kucnik, Schatzmeister Stadtrath Hübner in Breslau.
— Der gefeierte italienische Tragöde Salvini eröffnete am 3. d. M. in der Salle Ventadour zu Paris einen Cyklus von
Vorstellungen mit Sbakespeare’'s „Othello“. Der Künstler riß das zahlreich erschienene Publikum zu enthusiastischem Beifall hin und wurde nach jedem Akte wiederholt gerufen.
Redacteur: J. V.: Riedel.
: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. E
Drei Beilagen “ (einschließlich Börsen⸗Beilage).
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Die Vertreter des Vereins
Die Kassenpreise des National⸗Theaters sind um ein
ö111““
cs⸗-2
—
Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.
rnennungen, Im aktiven Heere. Berlin, 29. November. v. Düring, Hauptm. und Vorstand des Festungsgefängnisses in Cüstrin, in gleicher Eigenschaft zum Festungsgefängniß in Mainz versetzt. v. Motz, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 23, zum Vorstand des Feesteno gefängnisses in Cüstrin ernannt. — 4. Dezember. Schil⸗ ling, Hauptm. vom Infant. Regt. Nr. 94 zum überzähligen Major befördert. Frhr. Spiegel von und zu Peckels⸗ heim, Hauptmann und Compagnie⸗Chef vom Infant. Regt. Nr. 95, dem Regt., unter Beförder. zum überzähl. Major, aggre⸗ girt. v. Portatius, Hauptm. aggr. dem 2. Garde⸗Regt. zu Fuß, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 95 einrangirt. Knorr, Major vom Inf. Regt. Nr. 50, dem Regt. aggr. und zur Dienstleist. auf ein Jahr bei dem Nebenetat des Großen Generalstabs kommandirt. Januskowski, Hauptm. aggr. dem Inf. Regt. Nr. 50, als Comp. Chef in das Regiment einrangirt. Roessel, Hauptmann und Compagnie⸗Chef vom Inf. Regt. Nr. 24, unter Ueberweisung zum Großen Generalstab, in den Generalstab der Armee versetzt. v. Ne⸗ H9- I., Pr. Lt. von dems. Regt., zum Hauptm. und Comp. Chef efördert. v. Bock und Pollach, 4 Lt. vom Inf. Regt. Nr. 69, unter Belass. in seinem Kommdo. als Adjut. der 57. Inf. Brig., in das Inf. Regt. Nr. 24 versetzt. Stute, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 69, zum Pr. Lt. befördert. Herrmann, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 49, auf ein Jahr zur Dienstleistung bei dem Drag. Regt. Nr. 6 kommandirt. Reinhard, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 75, à la saite des Regts. gestellt. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 29. November. Schulze, Major à la suite der Armee, Mitglied der Intendantur IX. Armee⸗Corps, in gleicher Eigenschaft zum XV. Armee⸗Corps
bschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Ber⸗ lin, 29. November. v. Wickede, Sec. Lt. a. D., zuletzt im Inf. Regt. Nr. 68, die Anstellungsberechtigung für den Civildienst ver⸗ liehen. — 4. Dezember. v. Ribbeck, Sec. Lt. vom Hus. Regt.
Nr. 10, der Abschied bewilligt. Berlin, 4. Dezember. Fibel-⸗
versetzt.
Im Beurlaubtenstande. korn, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bat dw. R Nr. 41, der Abschied bewilligt. 8 “
Königlich Batzerische Armee. 8
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 28. November. Petzold, Major z. D. und Referent für Landw.⸗ und Ersatzangelegenheiten bei der 5. Inf. Brig., zum Commdr. des Landw. Bez. Bayreuth, Sartori, Hauptm. a. D., zum Referenten für Landw.⸗ und Ersatzangelegenheiten bei der 5. Inf. Brig., unter Einreihung in die Kategorie der zur Disp. stehenden Offiziere, ernannt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 28. No⸗ vem ber. Brendel, Oberst⸗Lt. z. D. und Commdr. des Landw. Bez. Bayreuth, auf Nachsuchen mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet.
Im Beurlaubtenstande. 25. November. Spätt, Pr. Lt. des 13. Inf. Regts, Ströll, Sec. Lt. des Inf. Leib⸗Regts., Rasp, Finsterlin, Sec. Lts. des 1. Inf. Regts., Albert, Sec. Lt. des 5. Inf. 3 Dorsch, Sec. Lt. des 7. Inf. Regts., Ritter v. Riedl, Sec. Lt. des 11. Inf. Regts., Ertl, Schneider, Lossow, Sec. Lts. des 13. Inf. Regts., Prestele, Sec. Lt. des 1. Jäger⸗Bats., Oechsner, Sec. Lt. des 2. Jäger⸗Bats, Ruck, Sec. Lt. des 1. Feld⸗Art. Regts., Fiserius, Sec. Lt. der Eisenb. Comp., Wallner, Mayer, Sec. Lts. des 1. Train⸗Bats., sämmt⸗ lich vom Beurlaubtenstande, auf Nachsuchen verabschiedet.
Im Sanitätscorps. 28. November. Dr. Bosch, Assist. Arzt 1. Kl. des Beurlaubtenstandes, auf Nachsuchen verabschiedet.
„Beamte der Militär⸗Verwaltung. 28. November. Mirwald, Schmitt, Pausch, v. Dall⸗Armi, Zahlmstr. des Beurlaubtenstandes, auf Nachsuchen verabschiedet.
Nr. 49 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Ernennung von Mitgliedern der Disziplinarkammern; — Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. — Marine und Schiffahrt: Bekanntmachung, betreffend die Bildung von Seeamtsbezirken; Beginn einer Seesteuermanns⸗ und Seeschifferprüfung. — Münzwesen: Uebersicht über die Aus⸗ prägung von Reichsmünzen. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Befugniß eines Steueramts. — Eisenbahnwesen: Cröffnung der Bahnstrecken Dramburg⸗Tempelburg und Neu⸗Brandenburg⸗Demmin, sowie der Station Thamm der württembergischen Staatsbahn. — Finanzwesen: Goldankäufe seitens der Reichsbank. — Konsulatwesen: Ernennung; Einziehung eines Konsulats; Ermächtigung zur Vornahme von Civil⸗ standsakten.
— Nr. 70 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ver⸗ fügungen: om 28. November 1877: Erhöhung des Erlaßpreises für amerikanische Zeitungen. — Vom 1. Dezember 1877: Behandlung der Vorschuß⸗Rückscheine zu Vorschußsendungen vom Auslande. — Vom 2. Dezember 1877: Sorgfältige Behandlung der Sendungen mit befruchtetem Fiseich. — Vom 30. November: Eröffnung der Eisenbahn Dramburg⸗Tempelburg. — Vom 30. November: Beauf⸗ sichtigung des Postbetriebes auf der Eisenbahnlinie Magdeburg⸗ n — Vom 1. Dezember 1877: Ausgabe einer neuen Auflage des Gebührentarifes für die deutschen Telegraphen⸗ anstalten, eines abgekürzten Gebührentarifes und des vervollständigten Ergänzungs heftes zum Allgemeinen Verzeichniß sämmtlicher Tele⸗ graphenanstalten.
— Die Nr. 7 des Beihefts zum Militär⸗Wochenblatt enthält einen Aufsatz: Graf von Wrangel, Königlich preußischer v.-e ee ee von F. von Meerheimb, Oberst im Nebenetat des Großen Generalstabs.
Statistische Nachrichten.
Auf Grund der unter Aufsicht des englischen Handelsamts zu London bearbeiteten monatlichen „Accounts relating to trade and na- vigation of the United kingdom“ veröffentlicht das Kaiserliche statistische Amt in dem jetzt herausgegebenen Heft 10 der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1877 eine Uebersicht der Einfuhr der hauptsächlichsten britischen und iri⸗
chen Roherzeugnisse und Fabrikate nach Deutschland in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Oktober 1877. Der Gesammtwerth der in dieser Uüesüct namentlich aufgeführten Arti⸗ kel belief sich auf rund 236,5 Millonen Mark gegen 256,2 Millionen Mark in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Oktober 1876, hat sich also im kaufenden Jahre um 19,7 Millionen Mark vermindert. Ven den wichtigeren Gegenständen dieser Einfuhr verdienen folgende na⸗ mentlich hervorgehoben zu werden: Rohes Kupfer in Blöcken ꝛc. für 2 696 380 ℳ (1876: 2 851 080 ℳ); oheisen für 11 831 680 ℳ 1876: 12 856 480 ℳ); Eisenbahnschienen für 3 216 880 ℳ (1876:
616 480 ℳ); Reifeisen und Eisen⸗ und Stahlplatten zu Kesseln und Panzern für 2 745 780 ℳ (1876: 3 287 280 ℳ); Guß⸗ und Schmiedeeisen und andere Eisen⸗ und Stahlartikel mit Ausnahme
Beförderungen und Versetzungen.
daran finden sich Auszüge gleichbezüglicher Be
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Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 8. Dezember
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der Geschütze für 3 013 560 ℳ (1876: 4 761 680 ℳ); Metallwaa⸗ ren und Messerschmiedewaaren für 3 546 660 ℳ (1876: 3 920 180 ℳ); Dampfmaschinen für 2 197 060 ℳ (1876: 1 660 940 ℳ); andere Maschinen für 10 257 940 ℳ (1876: 10 358 880 ℳ); Thon⸗ und Porzellanwaaren für 996 020 ℳ (1876: 1 141 120 ℳ); Kohlen und Koks für 16 216 780 ℳ (1876: 19 534 080 ℳ); Baumwollengarne für 40 689 260 ℳ (1876: 40 050 340 ℳ); Baumwollenwaaren für 21 254 560 ℳ (1876: 18 408 420 ℳ); Leinengarn für 3 878 460 ℳ (1876: 5,508,000 ℳ); Leinenwaaren, mit Ausnahme des Segeltuchs für 4 364 920 ℳ (1876: 4 881 840 ℳ); Juteartikel, mit Ausnahme der Säcke für 8 763 120 ℳ (1876: 8 116 360 ℳ); Seide, gesponnen und gezwirnt für 1 978 440 ℳ (1876: 1 652 480 ℳ); rohe Schaf⸗ wolle für 4 262 800 ℳ (1876: 3 979 000 ℳ); ollengarn für 29 925 640 ℳ (1876: 34 383 380 ℳ); wollene Tücher und Decken, auch gemischt mit anderem Material für 20 123 700 ℳ (1876: 25 596 600 ℳ); Kammwollwaaren, rein und gemischt für 9 683 900 ℳ (1876; 17 621 420 ℳ); Fußteppiche für 1 212 020 ℳ (1876: 1138 760 ℳ); Alkalien für 4 734 380 ℳ (1876: 5 166 760 ℳ:; Oel aus Sämereien für 8 315 900 ℳ (1876: 9 761 760 ℳ); Heringe für 15 254 880 ℳ (1876: 11 012 200 ℳ)
— Ueber das Unterrichtswesen Ungarns theilen wir nach der „Statist. Korresp.“ folgende statistische Angaben mit: Auf dem Gebiete der Volksschule gab es in Ungarn 1875 15 387 An⸗ stalten mit 19 610 Lehrern und 1 497 144 Schülern (d. i. 69,98 % aller schulpflichtigen Kinder), während 1869 nur 13 646 Schulen mit 17,769 Lehrern und 1 093 077 Schülern (d. i. 47,88 % aller Schul⸗ pflichtigen) gezählt wurden. Diese Zahlen bekunden einen bedeuten⸗ den Fortschritt, der namentlich in dem Verhältnisse der schulbesuchen⸗ den zu den schulpflichtigen Kindern (der Unterschied zwischen 1875 und 1869 beträgt 22,10 %) Ausdruck findet. Nach dem Stande von 1875 entfällt (bei einer Gesammtbevölkerung von 13 455 030 Einw.) auf je 874 Einwohner eine Schule und kommen (bei einem Flächeninhalte von 4 926,86 Quadratmeilen) auf je eine Quadratmeile 3,08 Schulen. Die Schulpflichtigen bilden 15,89 % der Be⸗ völkerung. — Die Lehrer, von denen 15 375 ein Lehrerdiplom be⸗ sitzen, erhalten im Durchschnitt eine Besoldung von 319 Gulden. Der Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen bestanden im Be⸗ richtsjahre 58, von denen 20 Staatsseminare waren. Die 2651 Zöglinge (1905 männliche und 746 weibliche) aller Seminarien wur⸗ den von 486 Lehrern unterrichtet.
Die Gymnasien und Realschulen (die „Mittelschulen“) haben an Ausdehnung und Lehrkräften dauernd zugenommen; 1867 waren nämlich an den Gymnasien in 868 Klassen 1442 Lehrer, 1874 aber bereits 1734 Lehrer thätig; in letzterem Jahre betrug die Zahl der Schüler jedoch nur noch 26 273 gegen 33 908 im Jahre 1867. Die Realschule hat sich günstiger entwickelt, allerdings bezüglich ihrer Frequenz zum Theil wohl auf Kosten des Gymnasiums; 1867 wur⸗ den 73 Realschulklassen mit 191 Lehrern und 2661 Schülern gezählt, 1874 dagegen wurden schon 8086 Schüler von 431 Lehrern in 149 Klassen unterrichtet.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der „Medizinalkalender für den preußischen Staat auf das Jahr 1878“ (Verlag von Aug. Hirschwald, Berlin) ist soeben zur Ausgabe gelangt und in seinem Inhalte wieder wesentlich vermehrt und verbessert. Ganz neu ist aufgenommen die chemische Trinkwasser⸗Untersuchung in der Hand der Aerzte und Medizinal⸗ beamten“ vom Dr. Max Boehr. Eine vollständige Um⸗ arbeitung hat durch A. Eulenburg der Abschnitt über die „Dosirung der für die subkutane Injektion in Anwendung kommenden Arznei⸗ mittel“ erfahren, während die verschiedenen Verzeichnisse — besonders diejenigen der Badeorte, der Arzneimittel ꝛc — sehr vielfache Veränderungen und Verbesserungen aufzuweisen haben. Auch im zweiten Theile, welcher Verfügungen und Personalien enthält, finden sich zahlreiche Vermehrungen. In dem Verzeichniß der den Arzt in⸗ teressirenden Gesetzesbestimmungen ist zunächst das Gesetz, betreffend die “ der Staatsbeamten, vom 24. Februar 1877, neu hinzugekommen; ferner ist der dem Strafgesetzbuch entlehnte Theil auf Grund der Novelle zum Strafgesetzbuch neu umgearbeitet wor⸗ den, und haben die das Zeugnißverweigerungsrecht der Aerzte be⸗ treffenden Bestimmungen der demnächst in Kraft tretenden Civil⸗ und Strafprozeßordnung Aufnahme erhalten. Vollständig sind, sich hieran anschließend, die ministeriellen Verfügungen des verflossenen Jahres mitgetheilt, unter welchen manche, z. B. die sich an das Gutachten der wissenschaftlichen Deputation über die Kanalisirung anschließende Verfügung, von prinzipieller Wichtigkeit sind. Das Verzeichniß der einzelnen Städte nebst Angabe der Zahl der Aerzte und Apotheken, welches im vorigen Jahrgang fortfallen mußte, ist wieder aufgenommen, so daß jetzt der Kalender eine Ueber⸗ sicht der Zahl der Aerzte in den Regierungsbezirken, in den Kreisen und in den Städten bietet. In der Rangliste des Sanitäts⸗Corps hat auch das „Braunschweigische Sanitäts⸗Offizier⸗Corps“ Aufnahme erhalten, so daß nunmehr die Militärärzte des ganzen deutschen Heeres verzeichnet sind.
Das Bestreben der Verlagshandlung, sich nicht mit dem bereits Erreichten zu begnügen, sondern den Kalender stets brauchbarer und neueren Anforderungen gemäß zu gestalten, geht auch für den Jahr⸗ gang 1878 aus diesem kurzen Ueberblicke hervor. Seine jetzige Ge⸗ stalt, die sich im Ganzen in den letzten Jahren nicht wesentlich ge⸗ ändert, hat er dagegen erhalten und bewährt, weil sie aus manchen Abänderungsversuchen — zu welchen z. B. auch eine Zerlegung in mehrere leichter transportable Theile gehörte, und die als unzweck⸗ mäßig wieder verlassen werden mußte — als die den Wünschen der Mehrzahl am meisten entsprechende und der Bequemlichkeit am besten dienende hervorgegangen ist, und so wird der Kalender auch ferner seine Stellung als gern gesehener Begleiter des Arztes einnehmen. Die bewährte Einrichtung des Kalenders ist beibehalten worden, der⸗ selbe auch ebenso angemessen ausgestattet, wie in den früheren Jahr⸗ gängen.
— Der „Berg⸗ und Hüttenkalender“ ist auf das Jahr 1878. im 23. Jahrgange (Verlag von G. D. Baedeker in Essen) erschie⸗ nen. Die erste Abtheilung bringt das preußische Allgemeine Berg⸗ gesetz mit Berücksichtigung der Abänderungen, die dasselbe erfahren hat, und die Verordnungen zur Einführung desselben in die neuen Provinzen. Mit den dann folgenden Polizeiverordnungen für den Ober⸗Bergamtsbezirk Dortmund ist die im Jahrgange 1874 begon⸗ nene Sammlung der preußischen Bergpolizeiverordnungen zum Ab⸗ schluß gelangt. Der der Mathematik und Mechanik gewidmete Theil ist umgearbeitet und „Frget worden, um den nöthigen Raum zu einer Erweiterung des Abschnitts über Maschinenkunde zu gewinnen. Im tabellarischen Theil war, nachdem das neue Maß und Gewicht sich in mehr und mehr eingebürgert hat, eine Abkürzung er darauf bezüglichen Tafeln zulässig; dafür sind nun Tabellen über die Gebläse und über die Eisenzolltarife aufgenommen. Die seit Jahren bewährte praktische Einrichtung des Kalenders ist unver⸗ ändert geblieben, auch hat die Verlagshandlung auf die Ausstattung wie immer, große Sorgfalt verwendet. 3 u
— „Dise reichsgesetzlichen Vorschriften, . des Civil⸗Medizinal⸗ und Veterinärwesens, mit Ein⸗ schluß der preußischen Frslhrnnst.e —. von Dr. C. Zeuschner, Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath in Danzig. — Diese bei Emil Bänsch in Magdeburg (1878) erschienene Schri umfaßt zunächst diejenigen Paragraphen der Reichs⸗Gewerbeordnung, welche auf das Civil⸗Medizinalwesen Bezug haben; im Anschluß
aus anderen
Reichsgesetzen. Den Schluß bilden die auf Grund des Artikels 4 Nr. 15 der Verfassung des Deutschen Reichs bisher ergangenen me⸗ dizinal⸗ und veterinärpolizeilichen Vorschriften. Die preußischen Ausführungsbestimmungen — Gesetze, Verordnungen und ministerielle Verfügungen — sind an den entsprechenden Stellen vermerkt und zum Theil wörtlich in den Text aufgenommen worden. Die prak⸗ tische Brauchbarkeit des Buches wird durch ein alphabetisches Sach⸗ register erhöht.
Gewerbe und Handel.
Die Industrie im Staate Bremen zählte am 1. De⸗ zember 1875, nach dem Jahrbuch für bremische Statistik, heraus⸗ gegeben vom Bureau für bremische Statistik (Jahrg. 1876, II.
— Bremen, G. A. v. Halem, 1877), 8538 Haupt⸗ und 22 2— betriebe. Bei den Hauptbetrieben waren in 3641 nur 1, in 1224 2, in 1074 3—5 Personen beschäftigt; über 100 Personen nur in 16. Die Gewerbe für Bekleidung und Reinigung sind am häufigsten, sie bilden (4882) 57,18 % der Gesammtheit; auf 29 Einwohner fällt 1 derartiges Gewerbe. Das nächst zahlreichste Gewerbe: Industrie der Holz⸗ und Schnitzstoffe, ist nur in 836 (9,79 %) Betrieben vertreten, auf je 171 Einwohner fällt 1. An Arbeitsmaschinen waren im Be⸗ triebe 19 Thiergöpel, 159 Dampfkessel für 145 stationäre (2665 Pferdekr.) und 14 (85 Pferdekr.) transportable Maschinen; 23 Müh⸗ len wurden durch Wind, 1 durch Wasserkraft, 6 durch Gas betrieben.
Was die Produktion einzelner Industriezweige betrifft, so wurden auf der Unterweser auf Bremischen Werften im Jahre 1876 6 Schiffe von 4169 Reg. Tons erbaut, gegen 43 Schiffe. von 8932 Reg. Tons in 1875; im bremischen Staat 6 Seeschiffe von 4169 Reg. Tons, gegen 14 Schiffe von 7795 Reg. Tons in 1875. Neu⸗ und Umbauten wurden in der Stadt Bremen im Jahre 1874 für 7073 400 ℳ aus⸗ geführt, gegen 8 296 200 in 1873. Die (3) Eisengießereien ver⸗ schmolzen im Jahre 1876 27 980 Ctr. Eisen, gegen 24 836 Ctr. in 1875, und produzirten 25 941 Ctr. Gußwaaren 2. Schmelzung, gegen 22 891 Ctr. im Vorjahre. Die Ausfuhr bremischer Erzeugnisse belief sich im Jahre 1876 auf 21 464 123 ℳ, gegen 20 407 903 ℳ in 1875, 16 861 162 ℳ im Durchschnitt 1862 — 1866 Unter diesen Industrie⸗ erzeugnissen ist der geschälte Reis allein mit 14 035 664 ℳ im Jahre 1876 vertreten. In zweiter Reihe folgen Tabak und Cigarren mit 2 960 063 ℳ (im Jahre 1851 wurden allein an Cigarren für 7,845 000 ℳ ausgeführt), an dritter Stelle Holzwaaren, Cigarren⸗ kistenbretter mit 1 503 443 7ℳ
— Der Aufsichtsrath der hiesigen Aktiengesellschaft für Fabrikation von Eisenbahnbedarf in Liqu. hat beschlossen, die zweite Rate auf die Aktien in Höhe von 10 %, d. i. mit 60 ℳ per Aktie zur Rückzahlung zu bringen.
— Auf der Basis des früheren Grundbesitzes der Preußischen Berzwerks⸗ und Hütten⸗Aktiengesellschaft hat sich eine neue Gesellschaft unter der Firma Westfälischer SDrubenverein mit einem Aktienkapital von 9 000 000 ℳ konstituirt. 8*
London, 7. Dezember. (W. T. B.) In der gestrigen Woll auktion waren fehlerhafte australische Scoured⸗Wollen flau, andere Sorten fest.
— Die Warschau⸗Terespoler Eisenbahngesellschaft hielt am 28. (16.) v. Mts. eine außerordentliche Generalversamm⸗ lung ab, in der beschlossen wurde, die Verwaltung zu ermächtigen, das von der Regierung geforderte zweite Schienengeleise auf der ganzen Strecke zu legen und den Fahrpark zu vermehren, sobald die Regierung die entsprechenden Geldmittel ertheilen wird. Die Gesellschaft wird die Rückzahlung dieser Summen auf sich nehmen, die Regierung dagegen den zu emittirenden Schuldscheinen einen Er⸗ trag von 5 % pro anno garantiren. Dem Vernehmen nach sind die Kosten der Legung eines zweiten Geleises auf 4157 000 Rbl., der Bahnbauten auf 998 000 Rbl. und der Vermehrung des Fahrparks auf 1 169 850 Rbl. normirt worden.
Washington, 7. Dezember. (W. T. B.) Die vom Schatz sekretär Sherman einberufenen 10 Millionen 1885er Bond umfassen die Conponsbonds von Nr. 44 001 bis 50 000 à 50 Doll. von Nr. 76 001 bis 85 000 à 100 Doll., von Nr. 57 001 bis 60 000 à 500 Doll., von 96 001 bis 108 000 à 1000 Doll. Die Verzinsung der einberufenen Bonds hört am 6. März k. J. auf.
ie „»New⸗Yorker Hdl. Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 23. November datirten Wochenbericht über die Geschäftslage folgen dermaßen: Die Physiognomie des Geldstandes ist in dieser Be richtswoche durchaus freundlich gewesen. Das Angebot flüssige Kapitals deckt vollständig die Nachfrage, da der Westen fortfährt mehr Geld nach hier zu retourniren, als nach dem Süden abfließt und weder Börse noch legitimes Geschäft erhebliche Anforderunge machen. Im Diskontogeschäft sind Umsätze beschränkt, da nur wenig Papier im Markt; kurze Sicht Platzwechsel erster Klasse fande à 6 — 7 % p. a. willige Nehmer. Der Goldmarkt entwickelte in diese Berichtswoche feste Tendenz. Am vergangenen Sonnabend à 2 ⅜ eröffnend, blieb das Geschäft während der ersten drei Tage völlig leblos; erst die am Mittwoch erfolgte Passirung der Silberbill Sei tens des Finanzcomités des Senates gab der Spekulation neue Lebenskraft. Es gelang, das Agio bis 3 8 % hinaufzuschnellen, auf welchem Punkte es sich jedoch nur kurze Zeit behaupten konnte, denn nach dem Eintreffen von Washingtoner Depeschen fiel das Agio bis % und schloß heute, in Sympathie mit der Flauheit des Wechsel⸗ marktes, etwas matter à 2 ⅞ %.
Am Waaren⸗ und Produktenmarkt war das Export⸗ geschäft minder umfangreich als seit einer Reihe von Wochen, wäh⸗ rend auf die Importbranche die bereits angekündigte, jedoch wohl kaum vor nächstem Sommer zu erwartende radikale Modifika⸗ tion des Zoll⸗ und Steuertarifs nicht eben stimulirend wirkte. In Brodstoffen waren die Erport⸗Abschlüsse von nur mäßigem Um⸗ fang. Für disponible Baumwolle wurden Notirungen am Mon⸗ tag um 1/16 C. und am Donnerstag abermals um 1/16 C. erhöht und blieb heute der Avanz behauptet, während Termine in Sym⸗
athie mit Liverpool niedriger schlossen. Raffinirtes Petroleum ist höher gehalten und fehlte es am Schluß zu Notirungen an Ab⸗ gebern, während Räböl bei enormen, größtentheils spekulativen Transaktionen heftigen Preisfluktuationen unterworfen war.
Verkehrs⸗Anstalten.
Das „Dresduer Journ.“ bezeichnet die von mehreren Blättern ebrachte Nachricht, daß die Vorarbeiten zu dem geplanten Elb⸗ pree⸗Kanale dem sächsischen Ministerium des Innern zur Prüfung vorlägen, als vollständig unbegründet. „Das für den frag⸗ lichen analbau zusammengetretene Comits hatte dem Ministerium des Innern allerdings im August 1875 eine Anzahl auf diesen Bau bezüglicher Vorarbeiten vorgelegt, dieselben sind ihm jedoch unterm 11. Oktober gedachten Jahres unter Eröffnung der von zwei diesseits gehörten Sachverständigen erhobenen Bedenken zurückgegeben worden. Die nächste Folge hiervoñ war im Januar 1876 das Gesuch des Eomités um Gewährung einer Beihülfe aus Staatsmitteln zur Vollendung der Vorarbeiten. Wie aus der Verhandlung des damals versammelten Landtags bekannt, ward ihm diese Unterstützung nach Höhe von 10000 ℳ bewilligt, sie ist auch am 10. November 1876 ausgezahlt worden. Seit diesem Tage ist aber bei dem Ministerium des Innern in der Sache nichts eingegangen, insbesondere über den Forigang der weiteren Vorarbeiten keine Anzeige erstattet, noch weniger das Ergebniß derselben vorgelegt worden.“ 1
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