1877 / 292 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Dec 1877 18:00:01 GMT) scan diff

8 ö1n1nqpp“] RKsnigliche Schaugpiele. Dienstag: Opernhaus. 258. Vorstellung. Die Hugenotten.

Oper in 5 Abeheilungen, nach dem Französischen des Scribe, übersetzt von Castelli. Musik von Mevyerbeer. Ballet von P. Taglioni. (Hr. Wachtel.) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielbaus. 248. Vorstellung. Der geheime Agent. Lustspiel in 4 Akten von F. W. Hacklän⸗ der. Anfang 7 Uhr.

Mitttwoch: Oper haus. 259. Vorstellung. Zweites Concert des Hrn. Pablo de Sarasate. Vorher: Der Wasserträger. Oper in 3 Abthei⸗ lungen, nach dem Französischen der deux journées, vom Dr. Schmieder. Musik von Cherubini. An⸗ fang 7 Uhr. 4 8 Cchauspielhaus. 249. Vorstellung. Fünfte Vornellung im II. Abonnement. König einrich der Sechste. Drama in 5 Akten von ge Shakespeare. Mit Benutzung der Schlegel⸗ Tieckschen Uebersetzung für die deutsche Bühne ein⸗ gerichtet von W. Oechelhäuser. Anfang halb 7 Uhr.

8 FWRuallner-Theater. Dienstag: Zum 99. M.: Der Hypochonder. Lustspiel in 4 Akten von G. v. Moser.

Mittwoch: Z. 100 M.: Der Hypochonder.

Iictoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Dienstag: Zum 18. Male: Rübezahl. Großes phantastisches Voltsmärchen in 4 Akten und 18 Bil⸗ dern mit Gesang und Ballets von E. Pasqué und MH. Wilken. Musik von A. Mohr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Dienstag: Anser schönes Berlin. 3. 11. M.:

(In neuer Einrichtung und mit neuen Couplets.) Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater. Dienstag:

Arria und Messalina.

Krolls Theater. Dienstag: Weihnachts⸗ Ausstellung. Im Römersaal: Das Rieich des Schlaraffen⸗Königs. Im I. Zwischensaale: Weih⸗ nachts⸗Lotterie. Im II. Zwischensaale: Beth⸗ lehem. Im Rittersaale: Der Ring des Nibe⸗ ungen. Zum 4. M.: Klein Däumling. Rapunzel mit dem langen Haar und Riquet mit dem Schopf. Zaubermärchen in 5 Aufzügen on C. A. Görner. Musik von C. Riccius. Concert. Eröffnung 5 Uhr. Anf. 5 ½, der Vorst. 6 ½ Uhr. Mittwoch: Weihnachts⸗Ausstellung. Dieselbe Vorstellung.

Woltersdorff-Theater. Zweite Berliner Oper. Direktion Habelmann. Dienstag: Figaros Hochzeit. Komische Oper von Mozart. Susanne: Frl. Vetter aus Dresden. Anfang 7 Uhr. Miittwoch: Der Freischütz. Romantische Oper

National-Theater. Dienstag: Wohlthätig⸗ keits⸗Vorstellung: Der beste Ton. Vorher: Der

erade Weg der beste.

Mittwoch: Im Abonnement: Bianca Capello.

Stadt-Theater. Dienstag: Wiederum halbe Kassenpreise. (Parquet 1,50, Logen 1, 2, 3 und 4 ℳ) Zum 24. Male: BEbé. (Hänschen). Vor⸗ her: Ein feiner Diplomat. (Gast Hr. Carl Mittell. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Was

Gott zusammengefügt, das soll der Mensch nicht scheiden. Historisches Lustspiel in 5 Akten von Koberstein.

Mittwoch: Dritte Nachmittags⸗Kinder⸗Vorstel⸗ lung: Bibi, oder: Der Gänsekönig. Weihnachts⸗ Märchenspiel in 7 Bildern. Abends: Erstes Gast⸗ spiel des Hrn. Wilhelm Henne vom Thalia⸗Thea⸗ ter zu Hamburg. Hr. Henne tritt nur an 3 Aben⸗ den auf.

Böttcher'’s instructive Soiréece. Köͤnigl. Schauspielhaus. Saaltheater. Täglich, Abends 7—9 Uhr: 1) London bei Tag und Nacht. Kirchen, Paläste, Kunstschätze, Theater, Straßen, Physiognomie und Volksleben dieser Riesenstadt. 2) Die großen Planeten, die Sonne nach den neuesten Beobach⸗ tungen und Entdeckungen. 3) Soirée fan- zustique. Farbenmagie. Entrée: Fauteuil 20, Parquet 15, 10 und 5 Sgr. Kinder zahlen Wochentags die Hälfte. Tages⸗Verkauf: Schau⸗ spielhaus, Südseite. Letzte Woche. Concert-Haus.

Concert des Kgl. Hof⸗Musikdirektors Herrn Bilse. 2 —y—

(ircus Renz. Unterbaumsbrücke. Haltestell:

der Ringbahn. Dienstag, Abends 7 Uhr: Zweite Gastvorstellung von Miß Sanyeah, die Besiege in er Leonie Dease. Mazeppa. E. Renz.

8 Mittwoch: Vorstellung. Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Sophie Strauß mit Hrn. Do⸗

mänenpächter Heinrich Meyer (Leeseringen —† rl. Elisabeth Pohle mit Hrn.

Siedenburg). „Apotheker J. C. F. Witte (Dresden— Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kammerherrn und

Rittmeister a. D. Carl Grafen zu Westerholt

und Gysenberg (Arenfels). Hrn. Regierungs⸗ und Ober⸗Präaͤsidial⸗Rath Freiherrn Senfft v. ilsach (Magdeburg). Hrn. Rittmeister und scadrons⸗Chef Freiherrn v. Werthern (Wands⸗ beck). Eine Tochter: Hrn. Premier⸗Lieute⸗ nant Nickel (Münster). Hrn. Freiherrn v. Seid⸗ li (Wreschen). Hrn. Hauptmann G. v. Reckow (Coprieben). Gestorben: Freifrau Clara v. Mansberg; geb. v. Hermanny (Meinbrexau a. d. Weser.) Frau Major Helene Stiehle, geb. v. Klaß (Berlin).

8 88 8 9

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Der Drechslergeselle Felix Przi⸗ billa ist in den Akten Litt. P. 88 de 1877 Dep. IV. durch Erkenntniß vom 17. Mai 1877 wegen ein⸗ fachen Diebstahls zu vier Monat Gefängniß und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr rechtskräftig verurtheilt worden. Die Strafe hat bis jetzt nicht volstreckt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Przibilla im Betretungsfalle Behufs Strafvollstreckung festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die nächste Gerichtsbehörde, welche um Straf⸗ vollstreckung und Benachrichtigung zu obigen Akten ersucht wird, oder an die Königliche Direktion des Strafgefängnisses bei Berlin am Plötzensee abzu⸗ liefern. Berlin, den 24. November 1877. König⸗ liches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs⸗ sachen. Deputation IV. für Verbrechen und Ver⸗ gehen. Beschreibung. Alter: 23 Jahre, geb. am 20. November 1854, Geburtsort: Znin, Größe: 5 Fuß 2 Zoll, Haare: dunkelbraun, Augen: blau, Augenbrauen: dunkelbraun, Nase: spitz, Kinn: rund, Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: länglich, Gesichtsfarbe: frisch, Zähne: gut, Gestalt: schlank. Sprache: polnisch und schlecht deutsch. Besondere Kennzeichen: läßt die linke Schulter etwas hängen.

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Buchhalter, früheren Unterofsizier der 9. Com⸗— pagnie I. Garde⸗Regiments z. F., Reinhold Langer ist die gerichtliche Haft wegen Unterschlagung aus §. 246 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Es wird ersucht, auf den ꝛc. Langer zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefäng⸗ nißinspektion abzuliefern. Potsdam, den 27. No⸗ vember 1877. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. Signalement. Der Buchhalter, frühere Unter⸗ offizier, Reinhold Langer, ist 21 Jahr alt, am 2. Juni 1856 in Potsdam geboren, evangelischer Religion, 1 Meter 77,5 Ctm. groß, hat dunkelblonde Haare, rundes Kinn, spitze Nase, gewöhnlichen Mund, ist schlanker Gestalt, spricht die deutsche Sprache.

Steckbriefs⸗Erledig ung. Der unterm 26. No⸗ vember 1877 hinter den Burschen Hermaun Krüger gen. Käferstein erlassene Steckbrief ist er⸗ ledigt. Potsdam, den 7. Dezember 1877. König⸗ liches Kreisgericht. Abtheilung I. 8

Ich ersuche, mir den Aufenthaltsort des Schlossers Robert Selzer aus Schurgast zu 0. 730/77 mit⸗ zutheilen. Oppelu, den 3. Dezember 1877. Der Königliche Staatsanwalt.

Oeffentliche Vorladung. Königlichen Staatsanwaltschaft vom 15. September 1877 ist gegen den Marionettenspielersohn Johann Christian Georg Winter aus Lübbenau, daselbst am 8. Februar 1853 hesbee auf Grund des §. 140 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs die Untersuchung wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung eröffnet worden. Zur mündlichen Verhandlung der Sache steht am 20. Februar 1878, Vormittags 12 Uhr,

stelle neuer Termin an. Zu diesem neuen Termine wird der seinem jetzigen Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens des Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung der Sache in contu- maciam verfahren werden. Lübben, den 22. No⸗ vember 1877. Königliches Kreisgericht. Erste Ab⸗ theilung.

ZSubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

l10ssah Edict-

Vom K. K. Bezirksgerichte in Tyezyn wird Mierislaus Swiatopelk, mit zweitem Namen Zawadzli, römisch⸗katholischer Religion, Wittwer, gebürtig zu Sanoczek, welcher zuerst eine Landwirth⸗ schaft in Korzüchöw betrieben, dann aber als Privat⸗ mann in Biala, Kreis Rzeszöw gewohnt hat, und dessen Wohnort und Leben seit 1839 unbekannt sind, aufgefordert, binnen Cinem Jahre vom Kund⸗ machungstage gegenwärtigen Edicts von seinem Leben und Wohnorte dem aufgestellten Kurator, Herrn Pogonowski, K. K. Notar in Rzeszöw, Kronland Galizien, Kaiserthum Oesterreich, Nachricht zu geben, widrigens nach Ablauf dieser Frift über neuerliches Einschreiten seine Sohnes Wladislaus er für ge⸗ storben erklärt werden wird.

Zugleich werden Alle, welche von dem Leben, Wohnorte oder dem Tode des besagten Miecislaus Swiatopelk, mit zweitem Namen Zawadzki, irgend eine Kenntniß hätten, aufgefordert, hievon dem auf⸗ gestellten Kurator oder dem K. K. Bezirksgerichte in Tyczyn Anzeige zu machen.

Tyezyn, den 5. Mai 1872.

Auf den Antrag der

im Sitzungszimmer Nr. III. an hiesiger Gerichts⸗

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Bauholzversteigerung im Königlichen Forst⸗ revier Alt⸗Ruppin. Es sollen am Donnerstag, den 20. Dezember ecr., aus dem Grüneinschlage des Schutzbezirkes Lietze, Jag. 30a. und Jag. 105 a des Schutzbezirks Eggersdorf: ca. 400 Stück zumeist in die IV. Kl. fallende Bau⸗ und Schneidehölzer von 10 Uhr Vormittags ab im Goedecke’schen Gast⸗ hause zu Alt⸗Ruppin unter den üblichen fiskalischen Verkaufsbedingungen versteigert werden, wobei die 11““ Gesammt⸗Meistgebote unter 150 für jeden Käufer besonders hervorgehoben wird. Forsth. Alt⸗Ruppin, den 9. Dezember 1877. Der Oberförster. Fickert.

8

E1“

Berliner Stadt⸗Eisenbahn. Die Lieferung von 600 Stück Rundpfählen aus Kiefern⸗oder Tannenholz, in Längen von 411 21,5 m., für die Pfahl⸗ roste der Viaduktpfeiler der Berli ubahn auf der Strecke zwischen Louisenstraße und Karlstraße, soll im Wege der Submission verdungen werden. Die Bedingungen können in unserem Centralbureau, Beethovenstraße Nr. 1 hierselbst, bei dem Bureau⸗Vorsteher Welter⸗ mann, in den Vormittagsstunden von 8—1 Uhr, eingesehen, auch von demselben Abdruck der Bedin⸗ gungen nebst dem Submissionsformular gegen Er⸗ stattung von 1 bezogen werden. 1 Offerten sind versiegelt und portofrei mit der Aufschrift: 1 „Offerte auf Lieferung von Rundpfählen“ bis zum 20. Dezember d. J., Vorm. 11 Uhr, an uns einzureichen, und wird die Eröffnung der Offerten alsdann in Gegenwart der erschienenen Submittenten erfolgen. Cto. 75/12.)

Berlin, den 6. Dezember 1877. Königliche Direktion der Berliner Stadt⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft. 11“

8 Bekanntmachung.

Die Lieferung der zu baulichen Reparaturen in den hiesigen und den Garnisonanstalten in Char⸗ lottenburg erforderlichen Eiseu⸗Waaren und Aus⸗ führung der Glaserarbeiten für die Zeit vom 1. Januar 1878 bis ult. März 1879 soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Bedingungen und Probestücke liegen in unserem Geschäftslokale, Michaelskirchplatz Nr. 17, aus und sind versiegelte Offerten bis zum

18. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, daselbst abzugeben. Cto. 89/12.) Berlin, den 8. Dezember 1877.

Kgl. Garnison⸗Verwaltung.

[10371] Hannoversche Staatsbahn. Submission auf Lieferung von 20000 Stück Eichen⸗Bahnschwellen I. Sorte, 30000 Stück Eichen⸗Bahnschwellen II. Sorte, 700 Stück vollkantigen Eichen⸗Weichenschwellen, Stück gewöhnlichen Eichen⸗Weichenschwellen. ermin: Donnerstag, den 20. Dercember d. J., Morgens 10 Uhr, 1. im betri bstechnischen Bureau der Königlichen Eisen⸗ bahn⸗Direktion, wo auch die Bedingungen kostenfrei zu haben sind. Hannover, den 4. Dezember 1877. Königliche Eisenbahn⸗Direktion. Betriebstechnisches Bureau.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

National⸗Hypotheken⸗Credit⸗ [10393] Gesellschaft,

eingetragene Genossenschaft zu Stettin. Die am 2. Januar 1878 fälligen Zins⸗ Coupons unserer 5 „%igen und 4 ½ %igen Hypotheken⸗ briefe werden vom 15. Dezember d. . ab eingelöst: in Berlin bei Herrn C. W. Schnoeckel är., Schinkelplatz Nr. 5, in Bremen bei Herren J. Schultze u. Wolde, in Cassel bei Herren Alsberg u. Löwenbaum, in Danzig bei Herren Meyer u. Gelhorn, in Demmin bei der Demminer Kreisbank für Ackerbau und Gewerbe, J. F. Künning u. Co., in Dresden bei Herren George Meusel u. Co., in Fehfac⸗ a. O. bei Herrn L. Mende,“ in Greifswald bei Herrn J. Peemüller, in Halle a. S. bei Herrn H. F. Lehmann, in Hamburg bei der Commerz⸗ u. Tiskonto⸗Bank, in Hannover bei Herrn Herrmann Bartels, in Insterburg bei Herrn Heinrich Reich sen., in Königsberg i. Pr. bei der Königsberger Ver⸗ einsbank, in Lübeck bei der Commerz⸗Bank,

K. K. Bezirksgericht.

in Leipzig bei Herren Knauth, Nachod u. Kühne,

in Lissa R. P. bei Herrn Moritz Moll jr., in Magdeburg bei Herrn Heinrich Marcuse, in Münster bei Herrn Alb. Henr. Rost, in Nordhausen bei Herrn S. Frenkel, in Oldenburg bei der Oldenburger Genossenschafts⸗ bank, E. G., in Oppeln bei der Oppelner Bank, Siegmund Schück u. Co., in bei Herrn Moritz Cohn, in Prenzlau bei der Prenzlauer Kreisbank für Ackerbau u. Gewerbe, Wilhelm Flügge u. Co., in Pritzwalk bei der Landwirthschaftlichen Vereins⸗ bank für die Priegmit. E. G., in Pyritz bei Herrn Albert Jungklaus, in Rostock bei der Rostocker Gewerbebank, in Tilsit bei Herrn Ernst Müller, in Wernigerode bei der Wernigeroeder Commandit⸗ Gesellschaft auf Aktien, Fr. Krumbhaar, und in Stettin an unserer Kasse, Gr. Woll⸗ weberstr. 30. Stettin, im Dezember 1877. Der Vorstand. von Borcke. Uhsadel.

Verschiedene Bekanntmachungen. [10390

Heutsche Hypothekenbank,

(Actien-Gesellschaft) in Berlin. 3

Thym.

Status am 30. November 1877.

Activa. Cassa, Wechsel und Coupons 646398,09

Schatzscheine 355000,—

Hypothekarische Anlagen 8 Effecten-Bestand Effecten-Lombard. .

1001398,09

17818366,13 7982,54 403143,45

Grundstück Hegel-Platz 2. B 10721,70

Inventar. Diverse Debiteren 11“ 164542,05 Unkosten, Gehälter u. s. wW. 87802.44

19621906,40 Passiva.

Actien-Capital 60 % de 9000000 5400000,— Pfandbriefe in Umlauf 12906100,— Diverse Creditoren.. „„ 128374,92 Grundstück Hegelplatz 2, Hypethe-

1““ 127500,—

E1ö1u6A““ 8 88 8 194229,43

Provisions- Reserven 198675,87

Reservefonds 1“ Zinsen, Provisionen u. s. w. 8 667076,18 19621956,40

[10384 Uebersicht

des Zustandes der Berliner allgemeinen Wittwen⸗Pensions⸗ und Unterstützungskasse für das Verwaltungsjahr 1. Dezember 1876/77.

Seit der unter dem 1. Dezember 1876 erfolgten Veröffentlichung der Jahresübersicht pe⸗ 1875/76 sind 18 Mitglieder mit 5220 Pensionsversiche⸗ rungen und 24 Wittwen mit 3615 halbjährlichen Pensionen zugetreten. Dagegen sind 49 Mitglieder mit 15 480 Pensionsversicherungen und 24 Wittwen mit 3315 halbjährlichen Pensionen ausgeschieden; so daß am Schlusse des Verwaltungsjahres 1876/77 noch 807 Interessenten mit 270 510 versicherten

eensionen, 67 627 50 Begräbnißgelder⸗Ver⸗ licherungen und 44 463 95 halbjährlichen

eiträgen, sowie 603 Wittwen vorhanden sind, welche letztere halbjährlich 104 115 Pensionen beziehen.

Das Vermögen der Anstalt, welches in sicheren zinsbaren Hypotheken und zinstragenden sicheren Pa⸗ pieren angelegt ist, beträgt 2 484 800 außer einem baaren Kassenbestande von 3249 57 ₰.

Der Zutritt zu dieser gemeinnützigen Anstalt, welche von den Beamten der Königlichen allgemei⸗ nen Wittwen⸗Verpflegungs⸗Anstalt mitverwaltet wird, im Uebrigen aber ein selbständiges, der Ober⸗ aufsicht des Staats unterworfenes Institut bildet, steht allen Einwohnern des Deutschen Reichs bezie⸗ Snee des ehemaligen deutschen Bundesgebiets offen.

Es werden nicht nur für Ehefrauen, sondern auch für Verwandte weiblichen Geschlechts, Versicherun⸗ gen auf eine lebenslängliche Pension und ein nach dem Tode des Versicherers zu bezahlendes Begräb⸗ nißgeld angenommen. Die Aufnahme⸗Monate sind Juni und Juli, Dezember und Januar jeden Jah⸗ res. Antrittsgelder und sogenannte Retardatzinsen für den Fall des später als ein Jahr nach Ein⸗ gehung der Ehe erfolgenden Beitritts sind nicht zu entrichten. Die aufgesammelten Beiträge werden pupillarisch sicher untergebracht und bleiben Eigen⸗ thum der Gesellschaft, deren reglementarischen Rechte sn fücheer. der einzige Zweck der Kapitalsansamm⸗ ung ist.

Prospekte der Anstalt werden im Bureau der letz⸗ teren, Taubenstraße Nr. 29, unentgeltlich verabreicht.

Berlin, am 1. Dezember 1877.

Berliner allgemeine Wittwen⸗Pensions⸗ und Unterstützungs⸗Kasse. Kuratorium. Direktion. Dr. J. Hesse. Dr. Wegscheider. Scholz. C. E. Resener. H. v. Hanstein.

[10381]

Berlin-Anhaltische Eisenbahn.

Vergleichende Uebersicht der Frequenz und Einnahmen pro November 1877 u. 1876.

Für Personen

Einnahme

8 9 Einnahme Einnahme

81u“

Personenzahl

Summa Provisorische

bis ultimo November. Ermittelungen V 1 pro November

Kilogr.

1877 provisorisch.. 1876 definitiv.

185,635 183,157

307,610 300,137

189,931,700 200,515,428

846,560 50,000

845,096 50,000 1,195,233

1,204,170]° m2,373,872 2,496,802

1,729,489,630 13,657,100 1,840,473,322 14,158,893

mehr 2,478

1877 8 8 beniger.

7,473 10,583,728 hs 18

19464 BEö“

Die Direktion.

1““ 8 8 8

2,930

10,98

Hul Rath Allergnädigst zu ernennen geruht.

Das Abonnement beträgt 4 50 Insertionspreis fur den Raum einer Druckzeile 3

1“ 2 7* 8 8 c. 88 für Berlin außer den Post-Austalten auch dir Expe⸗

NX

Alle Post⸗Anstalten uehmen Bestellung an;

Berlin, Dienstag,

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗Präsidenten von Stoepha⸗ 8 fius zu Magdeburg den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse

mit Eichenlaub; dem Magazin⸗Inspektor Waldhausen bei dem Leihamte zu Berlin den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse; sowie dem Hausvater am städtischen Krankenhause zu Potsdam, Faulborn, das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver⸗

leihen.

Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des

Deutschen Reichs auf Vorschlag des Bundesraths den Groß⸗

erzogli oldenburgischen Ober⸗BAppellations ⸗Rath 1 5 un zu Oldenburg zum Reichs⸗Ober⸗Handelsgerichts⸗

mit

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst gerunt: dden bisherigen Forstmeister Wellenberg zum Ober⸗ Forstmeister und Mit⸗Dirigenten einer Regierungs⸗Abtheilung für Domänen und und 1 18“

den bisherigen Oberförster Hassenstein zum Forstmeister dem Range der Regierungs⸗Räthe zu ernennen; sowie 8 dem Gerichtskassen⸗ und Deposital⸗Rendanten Philip in Conitz den Charakter als Rechnungs⸗Rath zu verleihen; un der Wahl des Oberlehrers Adolf Kirchhoff am Gym⸗

8 nasium Josephinum in Hildesheim zum Direktor dieser An⸗ stalt die Allerhöchste Bestätigung zu ertheilen.

Berlin, den 11. Dezember 1877.ͤ Se. Königliche Hoheit der Großherzog von

Sachfen ist gestern Abend nach Weimar zurückgereist.

Justiz⸗Ministerium.

Dem Rechtsanwalt Graf in Sachsenhausen ist ne Ver. legung seines Wohnsitzes nach Corbach gestattet worden.

Der Referendar Krafft aus Aachen ist zum Advokaten im Bezirk des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Cöln ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. 8

8 Bekanntmachung. Die am 2. Januar 1878 fälligen Zinsen von preußischen Staatspapieren, sowie der Neumärkischen Schuldverschreibungen und der Aktien und Obligationen der Niederschlesisch⸗Märkischen und der Münster⸗Hammer Eisenbahn können bei der Staats⸗ chulden⸗Tilgungskasse hierselbst, Oranienstraße 94, unten links, schun vom 15. d. Mts. ab täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Festtage und der von 9 Uhr Vormit⸗ tags bis 1 Uhr Nachmittags gegen Ablieferung der fälligen Coupons erhoben werden. 8 3

Von den Regierungs⸗Hauptkassen, den Bezirks⸗Hauptkassen der Provinz Hannover und der Kreiskasse in Frankfurt am Main werden diese Coupons vom 20. d. Mts. ab, mit Aus⸗ nahme der oben bezeichneten Tage, eingelöst werden.

Die Coupons müssen nach den einzelnen Schuldengattun⸗ gen und Appoints geordnet, und es muß ihnen ein, die Stück⸗ zahl und den Betrag der verschiedenen Appoints enthaltendes, aufgerechnetes, unterschriebenes und mit Angabe der Wohnun des Inhabers versehenes Verzeichniß beigefügt sein. 8

Berlin, den 7. Dezember 1877.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. Graf zu Eulenburg. Löwe. Hering. Rötger.

3. Plenarsitzung des Herrenhauses, Mittwoch, den 12. Dezember 1877, Vormittags 11 Uhr. Tagesordnung.

Einmalige Schlußberathung über den Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Aufhebung der in den ehemals Herzoglich nassauischen und Großherzoglich hessischen Gebietstheilen der Provinz Hessen⸗Nassau bestehenden gesetzlichen Beschränkungen bezüglich der Uebergabe des Grundbesitzes Seitens der Eltern an 15 Kinder. Einmalige Schlußberathung über den Gesetzent⸗ wurf, betreffend den Rechtszustand des von dem Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin von den Feldmarken Retzow und Quaßlin an Preußen abgetretenen Gebietstheils, sowie die Ab⸗ tretung eines preußischen, in der Feldmark Stepenitz (Regie⸗ rungsbezirk Potsdam) belegenen Gebietstheils an das Groß⸗ herzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. Einmalige Schlußbe⸗ rathung über den Gesetzentwurf, betreffend die Vereinigung der Fleckensgemeinden Vormstegen und Klostersande mit der Stadtgemenide Elmshorn. Einmalige Schlußberathung über den Gesetzentwurf, betreffend die Verpflichtung des Fiskus zur Beitragsleistung zu den Wegeverbandumlagen in der Provinz Hannover. Einmalige Schlußberathung über den Gesetzentwurf, Fechen die Unterbringung von verwahrlosten Kindern in

Erziehungs⸗ oder Besserungsanstalten. Einmalige Schluß⸗

berathung über den zwischen Preußen und der Herzoglich

braunschweigischen Regierung abgeschlosenen Vertrag wegen earbeitung der Auseinandersetzungsgeschäfte in den Grenz⸗

een der Provinz Hannover gegen das Herzogthum Braun⸗ we

dition: SW. Wilzelmstr. Nr. 32.

düttcttitestceitcec eeüee l me

Bekanntmachung.

Für die nächstjährige Heeres⸗Ersatz⸗Aushebung wird denjenigen jungen Männern, welche in dem Zeitraum vom 1. Januar 1856 bis zum 31. Dezember 1858 geboren sind, und sich hierselbst auf⸗ halten, in Erinnerung gebracht, daß, soweit dieselben mit Taufscheinen oder sonstigen Beweismitteln über die Zeit und den Oct ihrer Ge⸗ burt noch nicht versehen sind, sie sich zur Abwendung sonst unaus⸗ bleiblicher Nachtheile dergleichen Bescheinigungen nunmehr sofort zu beschaffen haben. .

Die für diesen Zweck aus den Kirchenbüchern ꝛc. zu ertheilenden Bescheinigungen werden kostenfrei ausgefertigt.

Der Zeitpunkt zur Anmeldung behufs Aufstellung der Rekru⸗ tirungs⸗Stammrolle wird Anfangs künftigen Monats und Jahre bekannt gemacht werden. Berlin, den 5. Dezember 1877. 8

Die Königlichen Ersatz⸗Kommissionen der Aushebungs⸗Bezirke Berlin.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. Dezember. Se. Majestät der Kaiser und KönthRu heute den Polizei⸗Prä⸗ sidenten, nahmen im isein Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen August von Württemberg und des Kommandanten militärische Meldungen entgegen, empfingen den Seconde⸗Lieute⸗ nant im 2. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment Grafen zu Dohna behufs Rückgabe der Orden seines verstorbenen Vaters und hörten den Vortrag des Chefs der Admiralität, Generals von Stosch, und des Generals von Albedyll. Schließlich empfingen Se. Majestäat nuch eine Deputation der Stadt

Ihre Majestät die Karserin⸗Költgin be⸗ sichtigte gestern im Akademiegebäude die Ausstellung zu Gunsten der Volksschulen in Neapel und hierauf die Weihnachtsmesse im Architekten⸗Vereinshause, woselbst Ihre Majestät Sich über die Fortschritte der vaterländischen Industrie anerkennend aus⸗ sprach. Heute war die Kaiserin in der 4. Volksküche (Genthiner Straße) anwesend, woselbst die sämmtlichen Ver⸗ einsvorstände versammelt waren. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen verabschiedete Sich gestern Abend von den Kaiserlichen Majestäten.

Das Staats⸗Ministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Verkehr hielt heute eine Sitzung.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen (832.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten erklärte der Referent der Budgetkommission Abg. Rickert zu der bei der Etatsberathung gehaltenen Rede des Finanz⸗Ministers Camphausen, mit welcher derselbe das Anleihegesetz zurückzog, es sei nicht die Absicht der Kommission gewesen, die Regie⸗ rung in ihren Verwendungen für Bauten irgendwie ein⸗ schränken zu wollen, und das Land habe ihre Vorschläge ohne jedes Mißverständniß in diesem Sinne aufgefaßt. Die Kom⸗ mission sei sogar in einzelnen Punkten erheblich über die For⸗ derungen der Regierung hinausgegangen. Sie unterbreite ihre Vorschläge dem Hause mit der ausdrücklichen Erklärung, daß überall da, wo erste Raten bewilligt seien, selbstverständ⸗ lich die moralische Verpflichtung übernommen werde, in den nächsten Jahren nach Maßgabe der finanziellen Mittel die fernerhin erforderlichen Raten zu bewilligen. .

Zu den neu in den Etat aufzunehmenden Titeln des Extraordinariums für Wasserbauten bemerkte der Referent Abg. Rickert, daß man bei denselben mehrfach die geforderten Beträge erhöht habe, weil gerade diese Bauten eine schnellere Verwendung ermöglichten. Der Abg. Schmidt (Stettin) wünschte den Abschluß von Verträgen mit Rußland und Oesterreich, um eine rationelle Korrektur der Weichsel mit Aussicht auf Erfolg in Angriff nehmen zu können. Der Abg. Kieschke sprach sein Bedauern aus, daß das Projekt eines Kanals vom Mauersee zum Pregelgebiet, ’8 welches bereits 1874 eine erste Rate bewilligt worden, wieder aufgegeben sei, weil die Königsberger Kaufmannschaft und der Kreis Anger⸗ burg ihre Betheiligung an den Kosten abgelehnt und die Kreisausschüsse der Kreise Wehlau und Gerdauen eine Vor⸗ lage darüber für aussichtslos erklärt hätten. .

Der Handels⸗Minister Dr. Achenbach entgegnete, die Re⸗ ierung sei bereit, dem fraglichen Kanalprojekt, welches nur ür jetzt fallen gelassen sei, wieder näher zu treten, wenn die

zunächst betheiligten Kreise mehr Fnteres für dasselbe be⸗ wiesen. An die Königsberger Kaufmannschaft habe man sich, um das Projekt zu retten, gewandt, weil einzelne Kreise be⸗ züglich der Bewilligung von Grund und Boden Schwierig⸗ keiten erwarten ließen. Wegen der Regulirung der Weichsel hätten Verhandlungen zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen bereits mehrfach geschwebt; eine Konferenz zu berufen sei jedoch bis jetzt nicht möglich gewesen; und wenn Hegeemaehg auch Anzeichen dafür vorhanden seien, daß

ußland der Angelegenheit näher zu treten wünsche, so liege

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die Erledigung derselben doch noch im weiten Felde. Der Dank der Betheiligten für Flußkorrektionen sei der Regierung nicht nur in Betreff der Oder, sondern auch von den Anwoh⸗ nern anderer Ströme, wie z. B. der Elbe, ausgedrückt worden, und damit wohl bekundet, daß die von vielen Seiten getadelte Methode der Regulirungen Erfolge für sich habe. Der Abg. Dr. Hammacher konstatirte, daß in den letzten beiden Jahren die Klagen über mangelhafte Wasserstraßen in Folge der größeren Aufwendungen für Korrektionen b deutend ge⸗ ringer geworden seien.

Zu Titel 6: (610 000 zum Bau einer Schiffahrts⸗ straße zwischen den Rheinsberger Seen und den mecklenbur⸗ gischen Wasserstraßen) beantragte der Abs. Berger, die Re⸗ gierung aufzufordern, „den Bau der Schiffahrtsstraße auf der Strecke vom Tietzow⸗See bis zum Paelitz⸗See mit Rücksicht auf die zwischen Preußen und den beiden mecklenburgischen Regierungen schwebenden Verhandlungen bis auf Weiteres zu sistiren“ Diese Verhandlungen hätten in der neuesten Zeit ergeben, daß der Tietzow⸗See zum Mecklenburg⸗Strelitzschen- Domanium gehöre. Außerdem würde auch für den Kanal Wasser aus Mecklenburg⸗ Schwerinschen Seen gebraucht werden, und es sei fraglich, ob die mecklenburgische Regierung mit Rücksicht hierauf ihre Be⸗ willigung zu dem Bau ertheilen würde. Darum empfehle sich die Aufschiebung des Baues auf der bezeichneten kleinen Strecke. Der Regierungskommissar erklärte, daß wegen der Entnahme von Wasser aus den mecklenburg⸗schwerinschen Seen aller⸗ dings Verhandlungen im Gange seien, man habe jedoch nicht zu erwarten, daß die mecklenburgische Regierung de Geneh⸗ migung versagen werde, weil sie selbst den Anschluß an die mecklenburgischen Wasserstraßen lebhaft wünsche. Sollten jedoch Schwierigkeiten bereitet werden, so würde die Regierung ohne⸗ hin den Bau des Kanals entsprechend einschränken. Der An⸗ henehm Abg. Berger wurde hierauf angenommen und Tit. 6

enehmigt. 2

1 Zu Tit. 11 Bau der Werraschleuse bei Münden 100 000 ersuchte der Abg. Dr. Hammacher die Regierung, die Arbeiten ruhen zu lassen, da dieselben zur Zeit nutzlos ge⸗ worden wären. Der Handels⸗Minister Dr. Achenbach er⸗ widerte, daß wegen des Baues der Schleuse seit vielen Jahren aus den betreffenden Landestheilen Petitionen eingegangen wären; freilich setze der Bau eine weitere Schiffbarmachung der Werra voraus, zu welchem wecke bereits die ersten Verhandlungen eingeleitet seien. er Abg. Dr. Dohrn erklärte, daß man in Münden fürchte, daß durch den Bau der Schleuse die Stadt bei Hochwasser einer Wassersnoth ausgesetzt sei. Dem gegenüber führte der Handels⸗Minister Dr. Achenbach aus, daß die dortige Bevölke⸗ rung diese Befürchtung nur während des Baues der Schleuse gehegt habe, daß jedoch jede Gefahr durch die Anordnungen der beseitigt worden sei.

Zu Titel 16 Kanalisirung der oberen Netze 1 000 000 bemerkte der Handels⸗Minister Dr. Achenbach vorweg, daß die Regierung bereit sei, über die Fortführung des Kanals bis zum Goplosee Verhandlungen zu führen und daß, wenn diese Verhandlungen ein Resultate ergäben, die erforderlichen Summen voraussichtlich in den nächst⸗ eseiee Etat aufgenommen werden würden. Der Referent Abg. Rickert ersuchte das Haus, nach dieser Erklärung des Ministers die Resolution der Budgetkommission anzunehmen: die Staatsregierung aufzufordern, das Projekt zur Kanalisi⸗ rung der oberen Netze im vollen Umfange der Vorlage vom Jahre 1874 zur Ausführung zu bringen und die Bewilligung der zu diesem Zwecke weiter erforderlichen Mittel bei Vor⸗ legung des nächstjährigen Etats zu beantragen. Die Reso⸗ lution wurde angenommen. 1

Zu Titel 18, der für den Hafen von Memel die Be⸗ willigung einer weiteren Rate von 552 000 verlangt, ant⸗ wortete der Handels⸗Minister Dr. Achenbach auf eine Anfrage des Abg. Kieschke, daß er zwar jetzt noch nicht sagen könne, welche Faten für die Weiterführung der Bauten in den folgenden Jahren angesetzt werden würden, daß er jedoch den Standpunkt des Hauses nach Zurückziehung des Anleihe⸗ gesetzes wohl richtig dahin auffasse, daß für jedes Jahr die zu den nothwendigen Arbeiten erforderlichen Gelder genehmigt würden.

Tit. 57 (Bau des Polytechnikums in Berlin 1. Rate 20 000 ℳ) beantragte der Abg. Dr. Langerhans nochmals zur Vorberathung in die Budgetkommission zurückzuverweisen. Der in Aussicht genommene Bauplatz am Hippodrom sei nicht ge⸗ eignet, da er zu weit von den übrigen öffentlichen Lehr⸗ und Bildungsanstalten entfernt liege und in seiner Umgebung nicht die genügende Wohnungs elegenheit für die Studirenden biete. Zudem sei die Verbindung jenes Platzes mit dem Centrum der Stadt sehr mangelhaft. Der Büen es ehg enhe bat, den Antrag Langerhans abzu⸗ lehnen. Die Staatsregierung habe sich die gegen den Platz am Hippodrom schwebenden Bedenken nicht verhehlt, habe aber trotz sorgfältiger Ermittelungen keinen geeigneteren Bau⸗ platz finden können. Die Entfernung von dort betrage benso wie vom Urban aus bis nach dem Centrum der Stadt circa 3000 Meter. In jener Gegend entständen schon jetzt Straßen, welche bis zur Beendigung des Baues nach sechs