8 “
gend von Boul Palanka und Vildiz umherstreifte, von 3 Ba⸗ taillonen Türken angegrisfen und geschlagen wurde.
— Der Korrespondent der „Times“ bei der montene⸗ grinischen Armee telegraphirt unterm 17. d. via Triest:
„Die Ursache des Mißlingens eciner Vereinigung der Miriditen mit den Montenegrinern scheint der V. wesen zu sein, die ersteren unter wogegen sie entschieden protestir eigenen Häuptlingen geführt zu werden. nicht zufriedengestellt wurden, zogen s
in der unmittelbaren Nähe von Scutari befanden.
blick hängt daher die Allianz in der Schwebe. hat Marko Millianeff die Kommunikationen der Türken in Scutari mit Podgoritza und Gusinda abgeschnitten und die Brücke über den Am 6. d. tödtete das Feuer der türkischen⸗Panzer⸗ schiffe, welche die montenegrinische Position in Antivari beschossen, drei Bergbewohner und verwundete 12 andere. dieses Platzes nimmt seinen gewöhnlichen Fortgang und den letzten
Sem besetzt.
Nachrichten zufolge hatte sich nichts von Belang ereignet. Ein türki⸗ sches Kriegsschiff diente als Blokade, was indeß die Montenegriner nicht an der Landung von Munition verhinderte, die sie zur Be⸗ dienung einiger bei Niksik eroberter türkischer Geschütze gebrauchten. Ein neuerer Brief aus Cettinje erklärt die Meldung von dem Ver⸗ such, den Fürsten in die Luft zu sprengen, als fi Haus von Selim Bey während 20 Tage Freudenbezeugungen über den Fall von Plewna feuerten die Monte⸗ negriner in Cettinje mit regelrechten Patronen, wie es bei ihnen Sitte ist, wobei der Sohn des Senators Philipoß, des Administra⸗
tors in der Abwesenheit des Fürsten, einen Schuß durch den Leib
erhielt und getödtet
Asiatischer Kriegsschauplatz. Konstantinopel, 22. Dezember. (W. T. ee gelangten Telegrammen aus Erzerum deuten die ewegungen der Russen auf die Absicht hin, Erzerum zu cerniren. Die Verbindungen mit dem Meere sind indessen noch nicht abgeschnitten. Konstantinopel, 23. Dezember. (W. T. B.)
wurde.
Psorte soll die Absicht haben, Batum zum
erklären. — Aus
kleinen Gefechte ein,
Erzerum geht die Nachricht von einem das zwischen einer bei dem Dorfe im Nordosten von Erzerum erschienenen russischen Abtheilung und einer von Ehtem Pascha dagegen gesendeten türkischen Kavallerie⸗Abtheilung stattgefunden hat und wobei der türkische
Major Mihrali verwundet wurde.
London, 23. Dezember. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Erzerum vom 21. d., die Russen hätten einige Kanonenschüsse von Kilissatepe oberhalb Sousondau auf Schuruksu abgegeben, wo zwei verlassene Werke zerstört wor⸗ den seien. Die Russen schütteten die Moräste zwischen Kilissatepe, Schuruksu wird demselben Bureau
Erzerum
Russen Olti besetzt hätten.
ersuch des Fürsten Nikita ge⸗ den Befehl von Plamenatz zu stellen, ten und darauf bestanden, von ihren Da sie in dieser Beziehung ie sich zurück, als sie sich bereits
In der Zwischenzeit
Das Bombardement
ktiös. Er hatte das in nicht betreten. Bei den
und Veyssel liegen. — Aus gemeldet,
— Wie die „Allg. Ztg.“
ewährten 10 000 und Rud. Seitz betraut worden. Taschenkalender besitzt ein Almanach im Für den Augen⸗
anischen Staaten enthält.
8 Obligationen. B.) Nach
stattgefunden. — Eine Depesche Strikenden sich worden sind.
. Die reihafen zu Henes lionen Pfund Sterling ergeben. französische
dem
Das
hat kürzlich unter Titel
zu, welche
daß die 33 040 km.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. In Ertangen ist am 20. d. M., am Vorabend seines 67. Ge⸗ burtstags, der ordentliche
Professor der Theologie,
Konrad von Hofmann, verstorben.
1 vernimmt, hat der König von Bavern für die weitere Ausschmückung des Rathhaussaales in Landshut mit historischen Wandgemälden architektonische Restauration der Stadtgemeinde,
ℳ, weiter noch
Ausführung der Wandgemälde sind die Künstler Aug. Spieß, Löffz
— In ähnlicher Weise, wie die Armee allgemein gebräuchliche ist jetzt für die Kaiserliche Marine rlage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn (Berlin, Kochstraße 69) erschienen, der die für Seceoffiziere wichtigsten Hülfsmittel in Bezug auf wissenschaftliche Rechnung und Dienst, mithin aus der Astronomie, Artillerie, Schiffs⸗ ausrüstung und dem Maschinenwesen Tabellen und Formeln, so⸗ dann eine vergleichende Uebersicht der Artillerie der verschiedenen
lotten und endlich eine Flottenliste der europäischen und ameri⸗ alendarische Notizen und ein Schrei vervollständigen den handlich ausgestatteten Taschenkalender.
Gewerbe und Handel.
Nach dem Geschäftsbericht der Münster⸗Enscheder Bahn hat der Betrieb des Jahres 1876 ein Defizit von 231 091 ℳ und der des ersten Quartals 1877 ein solches von 29 747 ℳ ergeben.
— Der Verwaltungsrath der Sächsisch⸗Böhmischen Ver⸗ bindungsbahn (Annaberg⸗Weipert), deren Strecke sich im Be⸗ triebe der Sächsischen Staatsbahn befindet, giebt bekannt, daß der Verkehr auf der kleinen Linie Annaberg⸗Weipert — dieselbe ist im Ganzen nur 18 km lang — sich so vermindert hat, daß die Ver⸗ waltung sich nicht in der Lage sieh Coupon ihrer Prioritäts⸗Obligationen einzulösen. berg⸗Weipert wurde am 3. August 1872 eröffnet. 88 Aktienkapital von 3 180 000 ℳ und 1 800 000 ℳ 5 proz. Prioritäts⸗
— Aus Montreal in Canada wird unter dem 19. Dezember per Kabel gemeldet: Die regulären Truppen bewachen jetzt den Kanal gegen die strikenden Arbeiter. Heute haben keine Ruhestörungen
ruhig verhalten und die Truppen zurückgezogen
— Die Zeichnungen auf die neue chinesische Staatsanleihe im Betrage von 1 604 276 Pfd. Sterl. folge, in London und China die Summe von nahezu vier Mil⸗
Verkehrs⸗Austalten. Ministerium der
„Allgemeine Statistik der Eisenbahnen“ eine Darstellung über den Stand der französi⸗ schen Eisenbahnen am 31. Dezember 1876 veröffentlicht. Nach diesem Bericht umfaßte das Netz Bahnen von allgemeinem Interesse am Schluß des vorigen Jahres: 20,345 km, welche im Betriebe standen, 6012 km, welche im Bau begriffen oder noch zu bauen 8 waren, und 1828 km, welche eventuell konzessionirt oder dekretirt aber nicht konzessionirt waren. Diese drei Kategorien zusammen ergeben teresse die Summe von 28 185 km. Hierzu kommen noch 4620 km Bahnen von lokalem Interesse und 235 km Industriebahnen — somit im Ganzen die Summe von
für das Netz von allgemeinem In
und für dessen 59 ₰. außer den bereits
20 000 ℳ bewilligt. Mit der
Etagen
eibbeft
auf 200 000 £
2. Januar fälligen Die Linie Anna⸗ Sie hat ein
t, den am
vom 20. d. M. meldet, daß die
haben, der „A. A. C.“ zu⸗
gesehen, ein
zffentlichen Arbeiten
Sie beschließen
Dr. Joh. Christ.
Berlin, 24. Dezember 1877.
Das 12. Verzeichniß der durch Vermittelung der Krieger⸗ vereine gesammelten und bei dem geschäftsführenden Schriftführer!
fünfzig sind umgekommen.
Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz und Se. Hoheit der Pri stellung von „Hasemanns Töchter“ Ihrem Besuche und verblieben bis zum Schlusse derselben.
— Im Stadt⸗Theater ging am Sonnabend wiederum eine Novität in Scene. die Herren Verwaltungsräthe“ gleichartige dramatische Arbeiten bekannte französische Schriftsteller,
ennequin und Bocage, zu Verfassern. Deutsche ist recht geschickt und rührt von R. Schelcher her, welcher auch die deutsche Bearbeitung von Sardou'’'s „Dora“ dener anderer französischer Stücke besorgt hat. Das Stück führt sich ohne Prätension als „burlesker Schwank“ allerdings in derb⸗komischem Stile gehaltene. aber unterhaltende Per- siflage des Gründerthums. Reausalé haben nämlich eine Gesellschaft gegruͤndet, um in Pantin bei Paris, ꝙ Terrain, das freilich keiner der Gründer jemals hen Bad zu errichten. karrikirtes Bild von dem Wesen dieser Gründung ist in einer Scene im zweiten Akt, in welcher eine Verwaltungsrathssitzung vorgeführt wird, entworfen. Gesellschaft, in welcher von einer Reise nach Belgien die Rede ist, und ein in dem Kassenbuche des Kassirers gefundenes Radiermesser erwecken bei den Verwaltungsräthen den der Gesellschaft sehr schlecht stehe Gesellschaft
angemeldeten Beiträge zur Errichtung des National⸗Denkmals auf dem Niederwald, vom 22. Dezember, schließt mit 28 391 ℳ
London, 22. Dezember. Ein schreckliches Unglück wird a Edinburgh gemeldet. Am Donnerstag, 8 b 87 stürzte die obere Etage von Mr. Milne’s Commercial⸗Hötel, in welchem am Abend vorher ein Brand und riß in ihrem Sturze nicht weniger als sieben der unteren mit sich. Von den unter Personen wurden sieben als Leichen und drei in schwerverletztem Zu⸗ stande hervorgezogen.
New⸗York, 21. Dezember. (R. B) Gestern brach in d an der Ecke von Barclav⸗Street und College⸗P 8
in früher Morgenstunde, stattaefunden, plötzlich ein
den Trümmern begrabenen
lace gelegenen Green⸗
field'schen Confekten⸗Fabrik durch eine Kessele losion, we i Vorderseite des G 8 8 e eie⸗ rasch um sich. Zweihundert Personen, meist Knaben und Mädchen, arbeiteten in den oberen Etagen des Gebäudes, sprangen aus den Fenstern oder entkamen über die anstoßenden Dächer. Dreißig verletzte Personen wurden nach dem dir anftoß
ebäudes zerstörte, Feuer aus. Die Flammen griffen und viele derselben
ause gebracht, beziffert sich
Der angerichtete Schaden
Königliche nz Wilhelm beehrten am Sonnabend die Vor⸗ im Wallner⸗Theater mit
Das Stück betitelt sich: „Durchgebrannt oder
und hat zwei durch viele Die Uebertragung ins und verschie⸗ ein und ist eine,
Die Hrn. Montengraine, Dubocal und Ein erheiterndes, wenn auch etwas Ein Billet d'amour von dem Bureaudirektor der
Verdacht, daß und daß sie
zur Rechenschaft gezogen werden könnten. daher, zu fliehen. In einer Reihe von spaßigen
es mit
Scenen wird nun diese Flucht geschildert, auf der sie in Folge von allerlei Verwechselungen sich in steter Gefahr wähnen, ergriffen zu werden, bis sich im dritten Akte etwas ex abrato die dahin auflöst, daß es
keineswegs schlecht steht. zur Darstellung von Stücken dieser Art; unter ihnen steht voran der
Gast der Bühne, Hr. Mittell. Der lustige Schwank wurde mit der erforderlichen frischen Leichtigkeit in 1 ¾ Stunden rasch abgespielt und
verfetzte das, ungeachtet der Weihnachtszeit, zahlreich erschienene Publi⸗ kum, in die heiterste Laune.
8 ganze Verwickelung sich herausstellt, daß es mit der Gesellschaft Das Stadt⸗Theater besitzt tüchtige Kräfte
n,,—
R 8 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preußs. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Brutschen Rrichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.
R
Oeffentlicher Anzeiger.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen. E11 Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
7. Literarische Anzeigen. 8. Tneater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.
In der Börsen-
beilage. R
Inserate nehmen an: Burean der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Erpeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
8 das Central⸗Annoncen⸗
Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaus. 8
Verkäufe, Verpachtungen, 8
Submissionen ꝛc. Bekanntmachung.
[10660] Die Lieferung der
88
für die Strafanstalt zu Rends⸗
burg für den Zeitraum vom 1. April 1878 bis ultimo März 1879 erforderlichen Verpflegungs⸗ ꝛc. Gegenstände und zwar:
A. Verpflegungs⸗ ꝛc. Gegenstände, eirca
Kilogr.
5000 Kilogr.
60 Kilogr.
5 Kilogr.
—. 4000 Kilogr. 3000 Kilogr. 2000 Kilogr. H
3000 Kilogr.
2500 Kilogr. 2000 Kilogr. 6000 Kilogr. 5000 Kilogr. 4000 Kilogr. 100 Kilogr. 200 Kilogr.
1500 Kilogr.
2000 Kilogr. 500 Kilogr.
gewöhnliches Roggenbrod, feines Roggenbrod, Semmel,
gerösteten Zwieback,
Roggenmehl,
Weizenmehl,
afergrütze, Buchweizengrütze, Gerstengrütze,
ordinäre Graupen,
gelbe Kocherbsen,
weiße Bohnen,
Linsen,
Butter, unausgelassenen Rindernieren⸗ talg, 1
amerikanisches Schweineschmalz Marke Wilcox), Rindfleisch, Schweinefleisch, 8 geräucherten Rückenspeck,
800 Liter einfaches Bier,
600 Kilogr.
200 Kilogr.
50 Kilogr.
50 Kilogr.
500 Kilogr. 2000 Kilogr. 8 .Fadennudeln,
ungebrannten Rio⸗Kaffee, ungebrannten La Guayra⸗
Kaffee,
mittlere Graupen,
feine Graupen,
Vollreis,
Bruchreis,
Buchweizengries,
30 Kilogr.
20 Kilogr.
250 Kilogr.
Kümmel, Pfeffer, Zuckersyrup,
000 Liter Essigsprit,
15 Kilogr. Kilogr. 300 Kilogr. 30 Kilogr. 1000 Kilogr. 25 Kilogr. Kilogr.
gebackene Pflaumen Elainseife, 1. Talg⸗ (Kern⸗) Seife, Rasirseife, Soda,
ischthran, Stearinlichte,
25 Mille Zündhölzer, schwedische, 500 Kilogr. Petroleum, 150 Stück Piasavabesen, 70 Stück Haarbesen, 90 Stück Handfeger, 80 Stück Schrubber, 80 Stück Kleiderbürsten, 160 Stück Schuhbürsten, 80 Stück Auftragebürsten, 80 Stück Kämme,
XI. 600000 Kilogr. Steinkohlen, XII. 20000 Kilogr. Roggenstroh (mit dem Flegel 8 gedroschen), 12000 Kilogr. Roggenstroh (mit der Maschine gedroschen), 114“ 20000 Kilogr. Heu, 3000 Kilogr. 3000 Kilogr. Roggenkleie, 700 Kilogr. Leinkuchen, 700 Kilogr. Rapskuchen. B. Schreibmaterialien ꝛc. eirea 10 Buch Briefpapier quart Format, 10 Buch Briefpapier oktav Format, 25 Buch Kanzleipapier, groß Format, 230 Buch Kanzleipapier, klein Format, 20 Buch Kanzleipapier, quart Format, 100 Buch Konzeptpapier, groß Format, 400 Buch Konzeptpapier, klein Format, 15 Buch Packpapier, 40 Buch Souvertpapier, 10 Buch Löschpapier,* 50 Buch blau Aktendeckelpapier, 25 Stück Federhalter, 180 Dtzd. Stahlfedern, 12 Dtzd. Bleistifte (Faber), 1 Dtzd. Rothstifte, 3 Dtzd. Blaustifte, 24 Liter schwarze Dinte, 1 Liter rothe Dinte, 2 Kilogr. rothen Siegellack, 1 Kilogr. Packlack, 0,5 Kilogr. Mundlack, 250 Gramm Radirgummi, 75 Gramm Gummi⸗Elasticum, 2 Kilogr. Gummi⸗Arabicumm, 30 Gramm Heftseide, 60 Strähnen Heftzwirn, 50 Stück Heftnadeln, 5 Kilogr. Bindfaden. C. Betleidungs⸗ ꝛc. Gegenstände, eirea 1) 100 Meter glatten rohen Nessel, 83 cm. breit, 150 Meter glatten braunen Nessel, 67 cm. breit, 2500 Meter geköperten Callicot, 83 em. breit, 200 Meter grauen Drillich, 83 ecm. breit, 300 Meter braune Beiderwand, 83 cm. breit, 100 Meter graue Beiderwand, 83 em. breit, 50 Meter Handtuch⸗Drillich, 100 Meter Scheuerleinen, 10 Kilogr. baumwollenes Strumpfgarn, 150 Meter braunes Tuch, 80 Kilogr. wollenes Strumpfgarn, 50 Kilogr. Fahlleder, 100 Kilogr. Sohlleder, 100 Kilogr. Brandsohlleder, 5 Kilogr. Geschirrleder, 20 Qu.⸗Meter einfaches Glas, 10 Qu.⸗Meter Doppelglas, 40 Kilogr. grauen Zwirn, 40 Kilogr. schwarzen Zwirn, 15) 3000 Meter weißes leinenes Band, 3000 Meter graues leinenes Band,
16) 50 Kilogr. Maschinenöl, soll im Wege der Submission an den Mindest⸗ fordernden vergeben weden.
Versiegelte Offerten mit der Aufschrift „Sub⸗ mission auf Verpflegungs⸗ und Bekleidungs⸗ zc. Gegenstände für die Strafanstalt zu Rendsburg“ sind bis zum
12. Januar 1878, Mittags 12 Uhr, einzureichen.
Der Termin zur Eröffnung der eingegangenen Sub⸗ missions⸗Offerten findet am
15. Januar 1878, Vormittags 10 Uhr, snhire torial⸗Büreau der Strafanstalt hierselbst
att.
Später eingehende oder unverschlossene Offerten werden nicht berücksichtigt. Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Büreau zur Einsicht aus und werden auch auf Verlangen gegen Erstattung der Kopialien übersandt.
Rendsburg, den 13. Dezember 1877.
Königliche Direktion der Strafanstalt.
1108877 Bekanntmachung.
Für das Marine⸗Bekleidungs⸗Magazin hierselbst sollen im Wege der öffentlichen Submission nach⸗ folgende Bekleidungsartikel zur Deckung des Be⸗ darfs pro 1878/79 verdungen werden:
A. Fectige Stücke.
4300 Stück schwarzseidene Halstücher,
5900 Stück wollene Halstücher,
3200 Paar wollene Handschuhe,
6000 Paar wollene Strümpfe,
5000 Paar kalblederne Schuhe,
4000 Paar fahllederne Stiefeln,
17000 Paar Halbsohlen,
2700 Stück Utensilienkasten, 8 sowie der Bedarf an Gold⸗, Silber⸗ und in rother Seide gewirkten Mützenbändern, sowie an gestickten und geschlagenen Abzeichen für Unteroffiziere zu den Jacken resp. Ueberziehern und den wollenen und weißen Hemden. 8
B. Materialien. 8
3000 Meter wollenes Band zu Mützen,
6000) Meter breites leinenes weißes Band,
57000 Meter schmales leinenes weißes Band,
27000 Meter breites blaues leinenes Band,
10000 Meter Brauntuch für Heizer, 0,709 m breit,
31000 Meter Moloskin (Satin) 0,834 m breit,
12000 Meter Moloskin (Satin), 0,709 m breit,
19000 Meter Cottondrill, 0,792 m breit,
21000 Meter weißer Cottondrill, 0,834 m breit, 6500 Meter schwarzer Doppelkattun zu Futter, 500 Meter schwarzer Doppelkattun zu Taschen,
2500 Dtzd. große Steinnußknöpfe zu Ueber⸗ ziehern,
10000 Dtzd: kleine schwarze Hosenknöpfe,
11000 Dtzd. kleine weiße Hosenknöpfe,
6000 Dözd. beiße Metallknöpfe zu weißen Heit⸗ en ꝛc.
800 Dutzend bleierne Knöpfe,
5200 Dutzend gelbe Ankerknöpfe, 400 weiße Ankerknöpfe, 900 Meter Steifleinen, 3
8000 Meter graue Leinwand, G
41000 Meter blauer geköperter Moltong,
23000 Meter hee geköperter Moltong,
30000 Meter weißer ungeköperter Moltong,
4300 Meter blauer Nanki
5300 Paar Nitzel, 8
10200 Paar Zopfel,
12000 Meter Segeltuch,
1000 Stück Watte.
Die Lieferungsofferten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift:
„Submission auf Lieferung von Bekleidungs⸗ Artikeln“ versehen, an die unterzeichnete Intendantur bis zu dem 19. Januar 1878, Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau, Friedrichstraße Nr. 11, an⸗ stehenden Submissionstermine einzureichen, in wel⸗ chem dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden.
Die Lieferungsbedingungen und die besiegelten Normalproben liegen in unserer Registratur zur Ansicht aus. 8
Auf portofreies Verlangen werden die Bedin⸗ gungen gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich mitgetheilt.
Kiel, im Dezember 1877. 8 Kaiserliche Intendantur der Marinestation
er Ostsee. (à Cto. 196/12.)
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Hypotheken⸗ Bank
in Hamburg. Die Einlösung der am 2. Jannar 1878 fällig werdenden Zinsroupons unserer vier⸗ prozentigen Rentenbriefe erfolgt von diesem Termine an hier 8 unserer Kasse, Große Bleichen Nr. 28, . Etage, in Berlin bei der Preußischen Hupotheken⸗ Eö in Leipzig bei Herrn H. C. Plaut Den Coupons ist ein arithmetisch geordnetes Nummernverzeichniß beizufügen. Hamburg, den 22. Dezember 1877. Die Direktion.
[10827]
Redacteur: J. V.: Riedel.
Berlin:
Druck: W. Elsner. Vier Beilagen
einschließlich Börsen⸗Beilage). (1054)
Postanweis ungen.
— , in Christiania 14,5, in
als Vertreter
*½ 8
9 303. 11 “
——
8 Nr. 74 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegra phenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ver⸗ 8 fügungen: vom 15. Dezember 1877: Verpflichtung der Postamts⸗ und Telegraphenamts⸗Vorsteher zur Berichterstattung über Vorkommnisse
8 voon allgemeinerem dienstlichen Interesse. Vom 15. Dezember 1877:
Vom 14. De⸗
Abträge zur Postarmen⸗ bz. Post⸗Unterstützungskasse. Behandlung der bei den Postagenturen aufgegebenen
zember 1877:
—
*
Statistische Nachrichten.
„Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältnisse. Ge⸗ mäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ mts sind in der funfzigsten Jahreswoche von je 1000 Be⸗ ohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben ge⸗ meldet: in Berlin 25,9, in Breslau 27,5, in Königsberg 25,0, in Cöln 25,7, in Frankfurt a. M. 13,6, in Hannover 17,9, in Cassel 26,6,
in Magzebung 29,6, in Stettin 25,0, in Altona 22,4, in Straß⸗ Plurg 20,7,
2 *½ — in
in München 30,7, in Nürnberg 22,4, in Augsbur 30,5, — resden 25,9, in Leipzig 23,4, in Stuttgart 22,8, in 19,1, in Karlsruhe 12,4, in Hamburg 27,7, in Wien 26,8, in Buda⸗ pest 37,4, in Prag 32,8, in Triest 31,0, in Basel 20,2, in Brüssel 27,8, in Paris 24,7, in Amsterdam 21,9, in Kopenhagen 18,1, in Stockholm ü St. Petersburg 39,8, in Warschau 19,4, in Odessa 25,2, in Bukarest 28,1, in Rom 31,8, in Turin 26,5, in Athen 22,4, in Lissabon 40,2, in London 23,8, in Glasgow 24,5, in Liverpool 27,0, in Dublin 33,0, in Edinburgh 28,1, in Alexandria (Egypten) 42,1, in New⸗York 20,5, in Philadelphia 15,8, in Boston 19,1, in Chicago 14,2, in San Franzisko 13,4, in Calcutta 38,6, in Bombay 39,8, in Madras 103,4.
Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den meisten deut⸗ schen Beobachtungsstationen nördliche und nordöstliche, nur in Mittel⸗ deutschland und in Bremen südliche und südöstliche Luftströmungen, die allmählich allgemein in südliche und südwestliche Windrichtungen übergingen, und bis zum Wochenschlusse vorhielten. Die Lufttempe⸗ ratur überstieg das Monatsmittel. Niederschläge waren nur spärlich, in einigen Orten als Schnee. Der Luftdruck sank im Laufe der Woche, stieg jedoch gegen Ende derselben wieder rasch.
Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl in den deutschen Städten ist gegen die Vorwoche nicht wesentlich verändert (24,4 gegen 24,3 auf 1000 Bewohner und aufs Jahr gerechnet) und zeigt sich im Allgemeinen eine etwas vermehrte Sterblichkeit des Säuglingsalters (namentlich im süddeutschen Hochlande) und eine verminderte der hoͤheren Altersklassen. Unter den Todesursachen zeigen die Infektionskrankheiten im Ganzen einen Nachlaß egen die Vorwoche. Nur Masern erscheinen besonders in Danzig, Hecdapest⸗ London, und das Scharlachfieber in Iserlohn, Elberfeld, Berlin, Dresden, Warschau, London u. a. O. häufiger mit tödlichen Aus⸗ gängen. Oft geschieht das Auftreten desselben in Verbindung mit Diphtherie, welche letztere besonders in Berlin, Dresden, einigen rheinischen Städten, ferner in Paris und Wien zahlreiche Opfer fordert. Typhöse Fieber erscheinen meist in geringerer Zahl, nur in St. Petersburg und Turin waren sie wieder etwas häufiger. Die Pocken verursachten in London, Wien und Triest wieder mehr, in Pest und Prag weniger Todesfälle. Auch aus Berlin ist ein Todesfall an Blattern gemeldet. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder erscheinen im Ganzen seltener, nur in München, Berlin, St. Petersburg, Elbing und Schwerin in Mecklenburg wurden sie öfter Todesveranlassung. Entzündliche Erkrankungen der Athmungsorgane und Lungenphthisen führten an den meisten Orten mehr Todesfälle herbei. Den letzten Nachrichten aus Indien zufolge geht die Cholera daselbst ihrem Erlöschen entgegen.
— Der Gesammtwerth des Waarenaustausches zwischen dem deutschen Zoll gebiete und Oesterreich, welcher im Durchschnitt für 1866/68 720,6 Millionen Mark betrug, ist, im Durch⸗ schnitt für 1872/75 auf 1066,2 Million. Mark, mithin um 345,6 Million. Mark oder 48 % gestiegen. Der Werth der zollvereinsländischen Aus⸗ fuhr nach Oesterreich stieg in dieser Zeit von 263,4 Million. Mark auf 457,2 Million. Mark, mithin um 219,4 Million. Mark oder 83,3 %, wäh⸗ rend die Einfuhr Oesterreichs in das deutsche Zollgebiet sich von 482,8 Million. Mark auf 583,4 Million. Mark, mithin um 20,8 % gehoben hat. Soweit sich der bezügliche Verkehr aus den vom Kaiserlichen statisti⸗ schen Amte veröffentlichten Ein⸗ und Ausfuhrübersichten für 1875 und 1876 erkennen läßt, bestehen die Ausfuhren aus dem deutschen Zollgebiet nach Oesterreich dem Haupttheile nach in Halb⸗ und, Ganz⸗ fabrikaten der zollvereinsländischen Industrie, namentlich in Baum⸗ wollen⸗ und Wollengarn, Materialeisen, Leder, Manufakturwaaren aller Art, Eisen⸗ und Stahlwaaren, Maschinen, Glas und Glas⸗ waaren ꝛc. Außerdem kommen aber auch einzelne Verzehrungsgegen⸗ stände (Getreide, Hopfen, Mehl, Salz ꝛc.), sowie Rohstoffe (Blei, Roh⸗ eisen, Kupfer, Flachs, Schafwolle, Steinkohlen ꝛc.) in großen Mengen zur Ausfuhr. Nach der oben genannten Quelle waren die wich⸗ ti geren Ausfuhrartikel des deutschen Zollgebiets nach Oesterreich im Jahre 1876 (verglichen mit 1875) folgende:
1) Verzehrungsgegenstände: Getreide 1 444837Ctr. (1 745 170 Ctr.), Hopfen 37 429 Ctr. (28 105 Ctr.), Branntwein 23 906 Ctr. (23 090 Ctr.), Mehl 688 648 Ctr. (691 926 Ctr.), andere Mühlen⸗ fabrikate 99 049 Ctr. (97 493 Ctr.), Salz 266 312 Ctr. (280 462 Ctr), Rohzucker 54 349 Ctr. (15 343 Ctr.). — 2) Rohstoffe: Baum⸗ wolle 286 516 Ctr. (300 396 Ctr.), rohes Blei 46 125 Ctr. (31 157 Ctr.), Roheisen 440 462 Ctr. (764 130 Ctr.), Flachs 313 572 Ctr. (312 275 Ctr.), Rohkupfer 73 592 Ctr. (39 369 Ctr.), Oel aller Art 45 167 Ctr. (44 880 Ctr.), Steinkohlen 32 109 648 Ctr. (31 492 351 Ctr.), Petroleum 1 096 161 Ctr. (1 137 882 Ctr.), Schaf⸗ wolle 68 919 Ctr. (103 940 Ctr.), Rohzink 117 522 Ctr. (152 243 Ctr.). — 3) Halbfabrikate: Baumwollengarn 33 749 Ctr. (35 293 Ctr.), Wollengarn 25 066 Ctr. (28 036 Ctr.), Stabeisen 50 821 Ctr. 94 020 Ctr.), anderes Materialeisen 71 757 Ctr. (58 598 Ctr.), eder 36 086 Ctr. (34 712 Ctr.). — 4) Industrieerzeugnisse: Baumwollenwaaren 24 555 Ctr (24 493 Ctr.), Seiden⸗ und Halb⸗ seidenwaaren 1989 Ctr. (2803 Ctr.), Wollenwaaren 31 333 Ctr. (35 411 Ctr.), Manufakturwaaren ohne Angabe der Gattung 11 814 Ctr. (16 937 Ctr.), Eisenbahnschienen 39 773 Ctr. (25 964 Ctr.), Eisen⸗ und Stahlwaaren 201 720 Ctr. (317 916 Ctr.), Glas⸗ und Glaswaaren 103 383 Ctr. (96 011 Ctr.), Maschinen aller Art 161 950 Ctr. (216 511 Ctr.), polirte Holzwaaren und Möbel 36 492 Ctr. (38 904 Ctr.), kurze Waaren 27 316 Ctr. (29 922 Ctr.), Bücher, Stiche ꝛc. 40 438 Ctr. (45 494 Ctr.), Steingut und Por⸗ zellan 39 824 Ctr. (43 311 Ctr.), Papier aller Art 39 247 Ctr. (50 089 Ctr.). “
Vorstehende Zahlen umfassen die Ausfuhr aus dem freien Ver⸗ kehr des deutschen Zollgebiets, soweit dieselbe überhaupt zur Anschrei⸗ bung gekommen ist. Haß die Ausfuhrnachweise nicht vollständig sein können, liegt in dem Umstande, daß bei der Waarenausfuhr aus dem Zollgebiete eine Verpflichtung zur Deklaration nicht mehr besteht. Mit Rücksicht hierauf 882 sich der wirkliche Export immer noch etwas höher annehmen, als er vorstehend beziffert worden ist. Ge⸗ nauer läßt sich die Einfuhr Oesterreichs in das deutsche Zollgebiet feststellen, da dieselbe der zollamtlichen Kontrole unter⸗ liegt. Dieselbe besteht der Hauptsache nach in landwirthschaftlichen
ier, Wein ꝛc.) und Rohstoffen (Flachs
Obst, Mühlenfabrikaten, Vieh, Im
und Hanf, Schafwolle, Häuten, Braunkohlen ꝛc.), während die
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Erzeugnissen, namentlich E11“ (Getreide, Butter,
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Zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen S
Berlin, Moantag, den 24. Dezember
porte von FerreAüeees und Industrieerzeugnissen von geringerer ind. Im Einzelnen war die Einfuhr in den freien Verkehr des deutschen Zollgebiets im Jahre 1876 (verglichen mit 1875) bei den wichtigeren Verkehrsartikeln folgende:
1) Verzehrungsgegenstände: Getreide 17 543 001 Ctr. (14 747 230 Ctr.), Hülsenfrüchte 858 750 Ctr. (783 560 Ctr.), Bier 308 235 Ctr. (280 497 Ctr.), Wein 122 494 Ctr. (92 161 Ctr.), Butter 114 613 Ctr. (103 355 Ctr.), Eier 650 561 Ctr. 82 219 Ctr.), getrocknetes ꝛc. Obst 490 957 Ctr. (263 585 Ctr), Mehl 1 667 784 Ctr. (941 313 Ctr.), Ochsen und Stiere 76 479 Stück (59 516 Stück), Kühe 32 507 St. (29 341 St.). Schweine 630 635 St. (283 743 St.), Schafe 374 912 St. (237 266 St.) — 2) Rohstoffe: Baumwolle 369 073 Ctr. (292 780 Etr.), Schafwolle 188 719 Ctr. (165433 Ctr.), Flachs und Hanf 181 631 Ctr. (190 837 Ctr), Oelsämereien 452 946 Ctr. (1 285 024 Ctr.), Kleesaat 145 133 Ctr. (107 040 8. Bettfedern 62 769 Ctr. (61 079 Ctr.), rohe Häute und Felle 102 490 Ctr. (102 886 Ctr.), Holzborke oder Gerberlohe 471 958 Ctr. (284 171 Ctr.), Steinkohlen 5 786 966 Ctr. (4 717 267 Ctr.), Braun⸗ kohlen 48 546 495 Ctr. (48 276 427 Ctr.), Eisenerze 923 856 Ctr. (943 799 Ctr.), Cement 925 685 Ctr. (1 340 734 Ctr.). — 3) Halb⸗ fabrikate: rohes Wollengarn 14 903 Ctr. (13 392 Ctr.), rohes Leinengarn, Maschinengespinnst 150 312 Ctr. (150 292 Ctr.), Stahl 20 381 Ctr. (29 480 Ctr.), rohes ungeschliffenes Spiegelglas 67 702 Ctr. (57 338 Ctr.). — 4) Industrie⸗Erzeugnisje: ge⸗ preßtes ꝛc. weißes Glas 12 977 Ctr. (14 206 Ctr.), farbiges bemaltes Glas 16 337 Ctr. (16 495 Ctr.), grobe rohe Holzwaaren 207 753 Ctr. (182 865 Ctr.), rohe Leinwand 57 122 Ctr. (67 428 Ctr.), geleimtes weißes Papier 21 386 Ctr. (19 896 Ctr.), Wollenwaaren aller Art 4103 Ctr. (4474 Ctr.), grobe Eisen⸗ und Stahlwaaren 25 216 Ctr. (24 228 Ctr.).
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Am 5. Dezember d. J. hatl sich ein Centralverein für Sozialreform auf religiöser und konstitutionell⸗ monarchischer Grundlage gebildet, an dessen Spitze der Pastor G. Todt zu Barenthin bei Zernitz, der Rittergutsbesitzer Dr. Cal⸗ berla, der Fabrikant Krüger, der Frhr. P. von Roöll und der Hof⸗ prediger Stöcker stehen. Der Verein wird auch eine Wochenschrift: „Der Staats⸗Sozialist“ herausgeben, deren Hauptaufgabe darin bestehen soll, die Grundgedanken des Centralvereins zu klären, zu entwickeln, zu exemplifiziren und zu einem positiven, sozialen Reform⸗ programme auszugestalten, welches im Stande ist, einer später ins . tretenden wirklichen Reformpartei als Basis und Leitfaden zu
ienen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ueber die „Rieselwirthschaften großer Städte und deren vortheilhafteste Ausnutzung durch sachgemäße Frucht⸗ folgen in Verbindung mit rationeller cekainnes hat Alfred Rüfin im Auftrage der deutschen Gesellschaft zur Hebung des Flachsbaues eine Broschüre verfaßt, welche kürzlich im Verlage von C. Sonntag hierselbst erschienen ist. Der Verfasser behandelt sein Thema in drei Abschnitten, indem er zunächst die allgemeinen Ver⸗ hältnisse und Beziehungen der Rieselfelder, sodann die Ver⸗ theilung der Pflanzennährstoffe und der Arbeitskräfte auf den Rieselfeldern und schließlich den rationellen zeitge⸗ mäßen Flachsbau auf Rieselfeldern erörtert. Die kleine, mit Klar⸗ heit geschriebene Schrift hat es sich zum Ziele gesetzt, die städtischen Rieselwirthe auf die hohe Bedeutung der Rieselfelder hinzuweisen, welche denselben nicht nur in sanitärer Beziehung, sondern auch vom Standpunkte der Land⸗ und Volkswirthschaft aus zufällt. Der Ver⸗ fasser besitzt auf landwirthschaftlichem Gebiete und besonders von der Branche des Flachsbaues gründliche Kenntniß und reiche Erfahrung und belegt die in seiner Broschüre gemachten Vorschläge mit detaillirten, zahlenmäßigen Kalküls. Um ein klares Bild von den gemwonnenen Resultaten zu geben, hat der Verfasser am Schlusse eine übersichtliche Zusammenstellung entworfen: der Erträge, des Betriebes und der Betriebskosten einer Rieselwirthschaft von 100 ha Ackerland mit ausgedehnterem rationellem Fruchtwechsel, ins⸗ besondere mit Anbau von Flachs, Hanf und Mais; unter besonderer Berücksichtigung der zu unterhaltenden Arbeitskräfte, nament⸗ lich der zu zahlenden Tagelöhne. In Bezug auf den letzteren Punkt bemerkt der Verfasser: „Bei weiterer Ent⸗ wickelung der Rieselwirthschaft und bei vollständiger Sicherung ihrer so guten Einträglichkeit, zunächst deren vollständiger Errungen⸗ schaft ließen sich wohl auch Anstalten treffen, welche die Stellung ihrer gesammten Arbeiterschaft in angemessener Weise ordnete und welche der gesammten Landwirthschaft zu Vorbildern dienen könnten, wie, neben der nothwendigen Hebung der Bodenerträge, auch die unhaltbaren und Besorgniß erregenden Zustände des ländlichen Arbeiterwesens beseitigt werden können.“
— Ueber die Ergebnisse der Ernte des Jahres 1877 in Württemberg entnehmen wir einer von dem Königlich würt⸗ tembergischen statistisch⸗topograpbhischen Bureau in dem „Staats⸗ Anzeiger für Wüͤrttemberg“ veröffentlichten Mittheilung fol⸗ gende Angaben: Die Gesammt⸗Ackerfläche betrug 867 352,37 ha; davon waren angebaut 783 748,58 ha oder 90,36 %, brach lagen 83 603,79 ha oder 9,64 %. Im Vorjahr stellte sich die Gesammt⸗Ackerfläche auf 866 701,40 ha, wovon angebaut waren 782 242,87 ha oder 90,26 %, brach lagen 84 458,53 ha oder 9,74 %. — Der Gesammtertrag betrug an Halmfrüchten: 12 780 543 Centner gegen 13 142 531 im Vor⸗ jahr; an Futtergewächsen: 10 998 511 gegen 9 405 558; an Kar⸗ toffeln: 10 406 701 gegen 13 977 984 Ctr.; an Handelsgewächsen Wund zwar: Oelpflanzen: 152 286 Ctr. gegen 154 191 im Jahre 1876; an Flachs 11 031 Ctr. gegen 16 798, Hanf 19 652 Ctr. gegen 26 329, Hopfen 89 657 Ctr. gegen 30 769, Tabak: 2597 gegen 5332; an Wurzelgewächsen und Kopfkohl: 11 666 591 Ctr. gegen 14 023 254 Ctr. im Jahre 1876, darunter: Runkelrüben: 7 959 993 gegen 7 351 177; an Hülsenfrüchten und Welschkorn war der Ertrag: 454 847 Ctr. gegen 495 180 im Vor⸗ jahr. — Der Obstertrag berechnet sich auf 1 074 346 Ctr. Kern⸗ und 56 987 Ctr. Steinobst, während der Ertrag einer mittleren Ernte nach dem Durchschnitt der Jahre 1852 — 61 zu 1 934 066 Ctr. Kern⸗ und 385 855 Ctr. Steinobst anzunehmen ist. Im Jahre 1876 belief sich der Obstertrag auf 452 317 Ctr. Kern⸗ und 7349 Ctr. Steinobst. — Das Areal der Wiesen beträgt 266 856,62 ha, und es sind in diesem Jahr an Heu und Oehmd durcchschnittlich 101,99 Ctr. pro Hektar gewachsen, während ein Mitteljahr 94,61 Ctr. pro Hektar liefert. Das diesjährige Gesammterzeugniß beträgt 27 216 417 Ctr. gegen 20 488 033 Ctr. im Vorjahr.
Gewerbe und Handel. .
Der Königliche Fabrikeninspektor für die Pro⸗ vinz Hreßen, Hr. Sack, ist erst am 1. Juli 1876 in sein Amt eingeführt worden; sein in dem Werke „Jahresberichte der Fabrikeninspektoren für das Jahr 1876, veröffentlicht auf Anord⸗ nung des Ministers für Handel ꝛc.“ (Berlin, Fr. Kortkampf) abge⸗ druckter Bericht umfaßt daher nur die zweite Hälfte des Jahres 1876. In dieser Zeit hat der Fabrikeninspektor 211 Fabriken be⸗ sichtigt, in denen sich 8291 männliche und 1931 weibliche Arbeiter befanden, darunter 71 im Alter von 12 bis 14 Jahren und 583 von 14 bis 16 Jahren. Erhebliche 113 sind Eisengießerei und Maschinenbau mit 41 Anstalten und 3189 Arbeitern, Glashütten (14 mit 437 Arbeitern, davon 63 zwischen 12 bis 14 Jahren, 75
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aats⸗Anzeiger. 18272.
zwischen 14 und 16 Jahren), die Königliche Gewehrfabrik (843 Ar⸗ beiter) und die Bernsteinbaggerei (736 Arbeiter). Die Vorschriften zu Gunsten der jugendlichen Fabrikarbeiter wurden im Allgemeinen, namentlich in den Glashütten, lax beobachtet, so daß der Fabriken⸗ inspektor vielfach Gelegenheit fand, Remeduren zu veranlassen. Rück⸗ 2, des Anbringens von 228 gegen Verletzung ser Arbeiter hat der Inspektor bei den Fabrikbesitzern meist freund⸗ liches Entgegenkommen gefunden hat. Arbeiterwohnungen sind in vielen Orten der Provinz eingerichtet, am saubersten bei der Schneidmühle der Gebr. Claassen bei Danzig. Die Lohnverhältnisse in der Industrie re⸗ eln sich nach den ländlichen; während der Ernte verlassen manche Ar⸗ eiter die Fabrik, um bei Gutsbesitzern Beschäftigung zu nehmen. Kranken⸗, Sterbe⸗ und sonstige Unterstützungskassen für Arbeiter sind in der Provinz Preußen nur wenige vorhanden. 8
Im Regierungsbezirk Frankfurt sind nach den Ermitte⸗ lungen des Königlichen Fabriken⸗Inspektors Hrn. von Rüdiger (ab⸗ 1 in den Jahresberichten der Fabriken⸗Inspektoren für das
ahr 1876, veröffentlicht auf Anordnung des Ministers für Handel ꝛc., Berlin, Fr. Kortkampf) auf 352 Qu.⸗Meilen mit ca. 1 Million Einwohnern 1392 Fabriken mit 28 555 Arbeitern (2,8 % der Be⸗ völkerung) vorhanden. Namentlich in der Niederlausitz ist die abrik⸗ thätigkeit eine sehr rege. Für die Textilindustrie sind daselbst 352 Etablissements mit 12 320 Arbeitern, also beinahe die Hälfte sämmt⸗ licher Arbeiter, vorhanden. Die 314 Zuckerfabriken, Stärkefabriken, Brauereien und Brennereien beschäftigen 5249 Arbeiter. Nicht mit⸗ gezählt sind in dieser Aufstellung 797 Ziegeleien, 684 kleinere Wasser⸗ mühlen, 317 Schlächtereien, 14 Theerschwelereien und 41 Abdeckereien. Der Fabriken⸗Inspektor, welcher sein Amt erst im Juni 1876 an⸗ getreten, hat im Jahre 428 Fabriken besichtigt und uͤberall bei den eeg nicht aber bei den Arbeitern bereitwilliges Entgegen⸗ ommen gefunden. 8 3 3
Die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter ist im Regierungsbezirk nur gering, die Zahl derselben beläuft sich nur auf 2369 oder 8,3 % und sinkt in Städten mit ausgebildeterer Industrie (z. B. Guben 6 %, Cottbus 7 %) unter den Durchschnitt. Kinder unter 14 Jahren waren selten in der Textilbranche beschäftigt, Nachtarbeit findet in derselben gar nicht statt. In der Glasindustrie (12 %) und den Tabak⸗ und Cigarrenfabriken werden mehr Kinder verwendet. Ge⸗ sundheitsgefährliche Beschäftigung der Kinder in Fabriken ist, mit Ausnahme der Phosphorzündhölzchen⸗Fabriken nicht beobachtet worden, doch wurden die gesetzlichen Bestimmungen über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter §§. 128—131 der Reichs⸗ Gewerbeordnung nur in größeren beobachtet. Am schwie⸗ rigsten für die Kontrole sind die sogenannten Pachtfabriken, in denen sich oft 6—8 Pächter als Arbeitgeber neben einander befinden. Einen Uebelstand bildet die Auszahlung des Lohns unmittelbar an die Kin⸗ der; der Inspektor schlägt vor, zur Beseitigung desselben Lohnzettel einzuführen, welche cine Kontrole über den Verdienst der Kin⸗ der gestatten und überdies den Arbeiter zur Wirthschaftlichkeit an⸗ leiten. — Einer Kontrole nach §. 16 der Reichs⸗Gewerbeordnung unterliegen außer den Ziegeleien, Schlächtereien und Stauanlagen (809) 304 Anlagen. In 424 Fällen sind Schutzvorrichtungen gegen Unglücksfälle angeordnet worden, meist Bedeckung der durch den Fußboden treibenden Transmissionsriemen durch Kästen (181).
In der Provinz Sachsen hat die Zahl der jugendlichen
abrikarbeiter in den Zuckerfabriken, nach dem Bericht des König⸗ ichen Fabrikeninspektors Hrn. Dr. O. Süßenguth in der Campagne 1876/77 um 120 — 150 (auf etwa 700) abgenommen. Arbeiter unter 14 Jahren werden gar nicht mehr beschäftigt. In den 131 Cigarren⸗ und Tabaksfabriken des Regierungsbezirks werden neben 3880 erwach⸗ senen Arbeitern noch 439 von 14 — 16 Jahren, 189 von 12 — 14 Jahren und 35 unter 12 Jahren verwendet. In den 149 Anlagen der Metallindustrie fanden außer 12 829 erwachsenen nur 374 Arbeiter von 14—16 Jahren Beschäftigung, in 141 Textilfabriken 3245 erwachsene, 641 Arbeiter von 14—16 und 107 Arbeiter von 12 — 14 Jahren, in 37 Porzellan⸗ u. dgl. Fabriken 2468 erwachsene und 229 jugendliche. Außerdem finden sich jugendliche Arbeiter in geringerer Zahl noch in 29 Papier⸗, 13 Paraffin⸗ u. dgl., 27 chemischen Fabriken, 7 Glashütten, 9 Zündhölzerfabriken und in 43 verschiedenen Etablisse⸗ ments. Uebertretungen der Gewerbeordnung wurden in 35 Fabriken duech din Fabrikeninspektor und in 37 durch die Polizeiverwaltungen estgestellt.
In 35 Cigarren⸗ und Tabaksfabriken wurde die mangelhafte Ventilation abgestellt, in den Zuckerfabriken namentlich auf Schutz⸗ vorrichtungen für Fahrstühle Bedacht genommen, und haben die Fa⸗ brikbesitzer in diesen wie in allen anderen Fällen sich den Anfor⸗ derungen des Fabrikeninspektors zuvorkommend erwiesen. b
In Betreff der konzessionspflichtigen Gewerbe ist besonders die Verunreinigung der Gewässer durch Effluvien aus Fabriken ins Auge gefaßt worden.
— Die Direktion der Preußischen Bodenkredit⸗Aktienbank hatte an den Staats⸗Minister Dr. Friedenthal das Ersuchen gerichtet, zur Förderung der gesetzlichen Regelung des Spezial⸗Pfandrechts für Hypothekenbrief⸗Inhaber die Vertreter sämmtlicher preußischen Hypothekenbanken schleunigst zu berufen, und einige an⸗ dere Institute hatten sich dieser Bitte angeschlossen. Der genannte Minister hat in Folge dessen, wie die „Berl. Börs.⸗Ztg.“ mittheilt, der Preußischen Bodenkredit⸗Aktienbank folgenden, vom 20. c. datirten Erlaß zugehen lassen: „In dem Cirkular⸗Erlaß vom 12. November cr., betreffend den §. 17 des Einführungsgesetzes zur Deutschen Konkursordnung, habe ich den Vorständen der betheiligten Hypotheken⸗Kreditinstitute empfohlen, sich über den Gegenstand in einem auf Grund einer Vorberathung zu erstatten⸗ den Kollektivberichte zu äußern. Aus verschiedenen Gründen hat die vorgenannte Art der Behandlung keinen Anklang gefunden, dagegen ist in mehreren der eingegangenen Spezialberichte der Wunsch aus⸗ gesprochen, daß eine Zusammenberufung der Vorstände zu dem an⸗ gegebenen Zwecke meinerseits erfolgen möchte. Bei der Wichtigkeit und Eilbedürftigkeit der Sache bin ich geneigt, diesem Wunsche statt⸗ zugeben, und habe zu der betreffenden Berathung eine Konferenz auf Sonnabend, den 5. Januar ftr., Morgens 11 Uhr, in dem Sitzungs⸗ saale des landwirthschaftlichen Ministerii anberaumt. Die Direktion lade ich hierdurch ein, sich an der Konferenz durch Absendung eines Vertreters gefälligst zu betheiligen.“
— Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs⸗ Actien⸗Gesellschaft (Abtheilung für Unfall⸗Versicherung) kamen im Monat November 1877 399 Unfälle zur Anzeige, und zwar 11 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben 2 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefah schweben, 34 Unfälle, welche für die Verletzten voraussichtlich leber längliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, 352 Unfälle mit voraussichtlich nur vorübergehender Erwerbs⸗ unfähigkeit. — Von den 11 Todesfällen treffen 2 auf Zuckerfabriken, je einer auf einen Steinbruch, eine Maschinenfabrik, „Papierfabrik, Brauerei, Mahlmühle, Messerschmiede und Schleiferei, Kalifabrik, ein Kohlenbergwerk, Baugewerk; von den 2 lebensgefährlichen Be⸗ schädigungen je eine auf eine Mahlmühle ein Baugewerk.
— In der Generalversammlung des Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenvereins wurden die Vorschläge des Verwaltungs⸗ raths sämmtlich angenommen und die Decharge für das Geschäfts⸗ jahr 1876/77 einstimmig ertheilt. Es ist damit die Verwendung des Reservefonds zur Reduktion der Unterbilanz und ferner die Herab⸗ — setzung des Grundkapitals von 14,745,000 ℳ auf 7,372,500 ℳ be- Riofsen worden.
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